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weise der ganz allgemeinen Hochachtung und Ergebenheit, de- ren sih jener verehrte Staatsmann in allen Theilen des Preußischen Staats zu erfreuen hat, einen glänzenden Erfolg gehabt. Es ist, mit Hülfe der Zwischenzinsen, ein Stiftungs- Kapital von 15,000 Rthlr. in Preußischen Staats - Schuld- scheinen hergestellt worden, und Se. Königl. Majestät haben nunmehr am 22sten v. M. die Stiftungs-Urkunde zu geneh- migen und Allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet. Danach foll der „Minister von Shucfkmannschen Jubilar- Stiftung// das Stamm - Kapital der 15,000 Rthlr. fort- während erhalten und weder jemals vermindert oder ange- griffen, noch durch Zinsen -Ansammlung fernerhin vermehrt, fondern die darauf gegründete ewige Jahres - Rente von „Sechshundert Thalern“ unausgejeßc stistungsmäßig verwendet werden. Aus dieser Rente jollen nämlich immer drei junge Männer, welche sich einer höhern Ausbildung, sey es fúr den Staats-Dienst oder für Wissen]chast, Kunst und Gewerbe theilhaftig zu machen im Begrisse sind, zum Zwecke einer solchen Ausbildung auf einen längern oder fkür- zern Zeitraum, welcher jedoch Sechs Jahre nie überschreiten darf, eine Unterstüßung von jährlih zweihundert Tha- lern erhalten. Die Percipienten müssen Söhne wohlver- dienter der innern Staats - Verwaltung oder dem Bergbau angehdriger Staats - Beamten, Nee sechzehn Jahr alt, der Unterftüßung bedürftig und in Rücksicht auf Talente und schon erworbene Kenntnisse derselben würdig seyn, und sich Über dieses alles genügend ausweis:n können. Dies vorausge- seßt, sollen immer Z w e i Unterstüßungs - Raten für Sdhne von Beamten höheren (d. h. des Raths-) Ranges, und eine fár Sdhne von Subaltern-Beamten, jedoch immer nur zum Zweck einer solchen Ausbildung, wie vorbemerkt , be- stimmt seyn. Die Collation steht zunächst Sr. Excellenz 2c. dem Hrn. v. Schuckmann ohne Beschränkung, nach ihm aber dem jedesmaligen Minister des Jnnern, mit genauester Rück- sicht auf vorerwähnte Bedingungen zu. Dem jedesmaligen Minister des Innern ist auch mit Sr. Königl. Majestät Aller- hôchsten Genehmigung die obere Aufsicht auf die Verwaltung des Stiftungs - Fonds durch die von demselben aus den Rä- then des Ministeriums des Junern ernannten Kuratoren Úbertragen und dergestalt das geehrte Andenken des Jubilar- Greises an eben dieselbe Staats - Behörde, welcher derselbe seit vielen Jahren mit so großem und verdientem Ruhme vorsteht, unaufldslich festgeknüpft worden.
Daß dem gesammten Publikum des Preußischen Staats die vorstehende Nachricht interessant und erfreulich erscheinen werde, läßt sh um so weniger bezweifeln, als das Daseyn der Stiftung selbst in der eben angezeigten Ausdehnung und Bedeutendheit den sprechendsten Beweis dafür liefert, daß die- selbe’ sich einer lebhaften und weitverbreiteten Theilnahme rüh- men darf, und es hat daher dem Publikum diese Anzeige nicht vorenthalten werden dürfen.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 3. August. Jm Opernhause: Zur Feier des Allerhöchsten Beburtsfestes Sr. Majestät des Königs, Frie- drih Wilhelm 111. : Rede, gedichtet von Ludwig Robert, ge- sprochen von Mad. Crelinger. Hierauf: Volksgesang, den Preu- ßen gewidmet von Spontini. Dann: Festmarsh, Sr. Maje- stät dem Könige zugeeignet von Spontini. erstenmale: Fra Diavolo, oder: Das Gasthaus bei Terracina, fomische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, von Scribe,
Und, zum
Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.
In Charlottenburg: Zur Feier des Allerhöchsten Ge- burtsfestes Sr. Majestät des Königs, Friedrich Wilhelm 11, - Rede, gedichtet von Ludwig Robert, gesprochen von Mlle. Fournier. Hierauf, zum erstenmale: Karl der Zwölfte auf seiner Heimkehr , militairisches Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Dr. C. Töpfer.
tittwoch, 4. August. _ Im Schauspielhause: Männer- treue, Lustspiel in 1 Aft. Hierauf: Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.
Königstädtisches Theater.
Dienstag, 3. August. Zur Feier des Allerhöchsten Geburts- festes Sr. Majestät des Königs, Friedrih Wilhelm 111. : Fest- Ouverture, fomponirt vom Kapellmeister Herrn Franz Glä- ser. Hierauf: Prolog, gedichtet von G. F. Becker, gespro- hen von Dlle. Herold. Zum Beschluß, zum erstenmale : Karl von Frankreich, oder: Die Pilgerinnen von Mekka, komische Oper in 2 Akten, nah dem Französischen; Musik von Boyeldieu und Herold. (Die neae Decoration des zweiten Aktes ist vom Decorations-Maler Herrn Blum.)
Preise der Pläße: Ein Plat in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.
Mittwoch, 4, August. Heinrich der V., oder: Falstafff und seine Spicßgesellen , Melodrama in 3 Akten. (Herr Schmelka : Falstaff.) l
Berliner. B.0-L 06. Den 2. August 1830.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) Zj. (brief. Geld] |Zf. Brief (Geld. 99K V stpr. Ptandbrt. 1017 BAE 1022 Pomm. Pfandbrt. 106 103 4Kur-n.Neum. do.| 4 |106} 98 Schlesìsche do. — 99x Dom. - Pfandbrf, 9E Rkst. C.d.K.-u.N. 102 IIL 1025 38 1014 1025
Sit. -Schuld-Sech. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl, 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm.Vb. m.1.C. Neum.lut Selk:.d. Berl. Stadt - Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. WVVestpr. PIdb. GrossliziPos. do.
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Frankfurt a. M.. 29. Juli. Oesteerr. 5proc. Metali. 977 4proc. 924. Bank-Arct.' mit Div. 1574. Geld. 2èproc. Metall. 583. 1proc. 25. Part.-Oblig. 1304- Loose Zu 100 F1. 1803. Poln. Loose pr. ult. 593. Brief.
Hamburg, 31. Jali. Oesterr. 4proe. Metall, 943, Bank-Actien 1326. - Engl. Russ. Anl. 1065. Silber-Rubel 1014. Dän. 705. Poln. pr. 31. August 1232 Engl. Neapol. 913. Fale. 845. R
Wien, 28. „Juli, 5proc. Metall. 1002. 4proc. 9675. Loose zu 100 FI. 183.
zur beibehaltenen Musik von Auber, bearbeitet von C Blum. | Part.-Oblig. 1347. Bank-Actien 1368.
Neueste Börsen-Nachrichten.
27. Juli. Z3proc. Rente per compt. und fia cour. 72 Fr. 5proc. per compt. und fin cour. 100 Fr.
: Paris Neap. §2 Fr. Span. perp. 65 Fr. Sranffurt a. M., 30. Juli.
Oesterr. 5proc. Metall. 97. 4proc. 914. Bank-Actien mit Div. 1540. Geld.
Part,-Obl. 127. Loose zu 100 Fl. 179. L2¿proc. Metall. 58. 1proc. 25. Poln. Loose pr. ult. 59. Brief.
_Gedruckt bei A. W. Hayn.
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Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.
“wundeten bedeckt. Abends wurden die Stadt-Laternen zerbrochen und das Volk ließ die Theater schließen.
Außerordentliches Supplement zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nr. 243.
Berlin, 3. August. So eben (8x Uhr- Morgens) erhalten wir auf außerordentlichem i j än Paris an den Tagen, des 27sen und 28sten v. M., in-Folge der von dem Könige Tafna ins E A die Preßfreiheit suspendirt und das Wahl-System verändert worden ist, ernstliche Unruhen stattgefunden haben. Der Me ssa- ger des Chambres giebt am 28. Juli Mittags darüber. nachstehende Relation: „Seit gestern und heute Morgen bietet” Paris den beuntuhigendsten und düstersten Anblick dar. Sämmtliche Werkstätten und Läden sind geschlossen. Massen votr Arbeitern und Bürgern aller Klassen durhzichen mit dumpfem Geschrei die Straßen. Gestern Abend feuerten die Trupyen der Garde und -der Gendarmerie auf -verschiedenen Punkten auf das versammelte Volt, namentlich auf dem Plake des Palais-Royal, în der Straße Richelieu, auf dem Plaße Maubert und auf dem Plaße des Victoires. Die Zugänge zu mehreren Straßen wurden von dem Volke mit ausgespannten Miethswagen abgesperrt. Man erbrah die Läden die Schwerdtfeger , so wie die der Specereihändler , um sich Waffen, Flintensteine und Pulver zu verschaffen. An einigen Stellen boten die Folgen des kleinen Gewehrfeuers einen traurigen Anblick dar. Die Straßen waren mit Todten und Ver- s z VUTDE s Einige Gendar- merie-Wachthäuser, namentlih die am Börsenplaße, wurden förmlich belagert und in Brand gesteckt L: zi Zusammenrottungen noch zahlreicher, als gestern. Die- Königl. Wappen an den. Häusern der Miran im Va Hof; Lieferanten werden abgerissen oder vernichtet. Linien-Truppen sind auf einigen Pläßen aufgestellt ; sie verhalten sich jedoch ruhig und werden nicht insultirt. Die Zahl der gerödteten und verwundeten Bürger und Militairs ist zur Zeit noch unbe- da A S E E sind sehr widersprehend. Vor dem Hötel des Ministeriums der auswärtigen A e aufgestellt n e f iu der übrigen Ministerien, sind Os Truppen-Corps mit vier Kanonen und brennender Das Journal de Francfort vom 31. Juli enthält in einem Abends um 7 Uhr erschienen
stehenden Auszug aus einem Privatschreiben aus Paris vom 28. Juli: „Die Börse und 'vfts reu dad S Eben jeßt beim Abgange des Couriers versichert man, der König habe sich nach Lille zurückgezogen. Die Wache vor dem Hôtel des Herrn von Polignac seßt das kleine Gewehrfeuer fort und man hört sogar Kanonendonner. Alles läßt vermuthen, daß während der Nacht blutige Auftritte stattgefunden haben. Der Courier, welchem Bruchstücke des Journal du Commerce und des Temps mitgegeben worden waren , wurde durch bewaffnete Haufen in dèn Pariser Straßen aufgehalten. Beide Kammern sollen sich für permanent exklärt haben. Diese levtere Nachricht fann' jedo noch nicht verbürgt werden.“
__ Ein Privatschreiben aus Frankfurt a. M. vom 31. Juli, welches, nach Korrespondenz - Nachrichten aus Paris der obigen Ereignisse gleichfalls erwähnt, fügt noch Folgendes hinzu: „Von den Bürgern sollen mehrere Hundert auf dem Plabe geblieben seyn ; doch versicherte man zugleich, daß sich zwei Regimenter auf ihre Seite geschlagen häcten. Auch wollte man wissen, daß der Fürst von Polignac die Flucht ergriffen habe. Die Thore der Hauptstadt waren gesperrt; auch die Börse war am 28. Juli geschlossen, so daß von diesem Tage keine Renten-Course hier eingegangen sind. Die Franzs ische Bank war von zwei Regimentern beseßt. Hier haben alle jene Nachrichten unbeschreiblihe Sensation erregt. “ Man hofft jedoch mit jeder Stunde die Nachricht zu erhalten , daß der König die Verordnungen vom 25\ten Juli zurückgenommen und da: durch allen fernern Unruhen ein Ziel gesest habe. / :