1830 / 220 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1680

Artillétie - Schule und die Bere Obersten, Diréftören der Artillerie und’ des Géeniewesens, sind, Jeder, was ihn be- rift, mit der Ausführung gegenwärtigen Befehls beauftragt. Im Hauptquartier zu Straßburg, den. 1. Aug. 1830. Der Géêéneral.Lieutenant, Commandeur der 5ten Militair-Division, (unterz.) Vicomte Caster. Für gleichlautende Abschrift, der Oberst des Stabes der Division, (unterz.) Ricard.// ‘/

Großbritanien und Jrland.

London, 3. August. Gestern frúh statteten Jhre Ma- jestäten dem Herzoge und der Herzogin von Cumberland ei- nen Besuch in Kew ab, wo Sie dei Jhrer Ankunft durch eine Kanonen-Salve empfangen wurden, Bei dem Dejeuner, das darauf im Schlosse stattfand, saßen zur Seite des Kö- nigs die Herzogin von Cumberland und die Prinzessin Au- guste und zur Seite der Königinn der Prinz Friedrich von Preußen und der Herzog von Cumberland.

Die Herzogin von Kent ist gestern mit der Prinzessin Victoria von Kensington nach Schloß Malvern abgereist.

Se. Majestät haben bei ihrem frühern Dienste in der Königl. Flotte alle höheren Grade derselben bekleidet, und har dienten Sie 6 Jahre als Midshipman, 11 Monate als

ieutenant, Z Jahre und 10 Monate als Capitain und 7 Wochen als Flotten -Admiral, in welcher Eigenschaft der da- malige L von Clarence im Jahre 13814 den König Ludwig XVIIL nah Calais hinüber geleitete.

Der Courier melder, daß, amtlichen Depeschen aus Paris zufolge, bei den Kämpfen der drei Tage vom 27, bis 29, Juli 3000 Militairs und nahe an 6000 vom Volke und von der National-Garde auf dem Plabe geblieben seyen.

Dasselbe Blatt enthält auch folgende Schreiben aus

Paris und Boulogne: „Paris, Hotel-Meurice, 31. Julí. Binnen ein oder zwei Tagen werden wohl die- Barrika- den in den- Straßen fo weit fortgeschafft seyn, daß ih Paris werde verlassen und meine Rückreise nach England antreten föônnen. Der Wirth unseres Hôtels (in welchem sich mei- stens Engländer aufhalten) hat für unsere Sicherheit - die größte Sorge getragen, so daß wir ruhig zu Bette gehen und schlafen können. Die Ordnung ist überhaupt schon so gut als hergestellt. Räubereien haben gar nicht stattgefunden ; feinem Privatmanne ist ein Unrecht zugefügt worden; das Volk, wiewohl stark und zu Allem entschlossen, zeigte sich jedoh selbst im Augenblife des Triumphes gemäßigt und

ruhig.‘ „Boulogne, 1. August.

Die Zeitungen , welche die Nachricht von den in ‘Paris “geschehenen Veränderungen mitbrachten , erregtén hier unter den Franzosen die größte Freude. Kaum hatte man sie in den Kaffeehäusern gelesen, als auch. schon die dreifarbige Ko- karde von Jedermann aufgesteckt wurde. Morgen, heißt es, werden die Soldaten die Stadt verlassen, und die National- Garde wird von allen Posten Besiß nehmen. Bei diesem Stande der Dinge und wiewohl von allen Seiten die Nach- richt eingeht, daß die Engländer überall mit Achtung behan- delt werden, scheint es doch für unsere Landsleute nicht rath- sam, länger hier zu bleiben, und Viele sind daher auch bereits nach Dover abgereist.‘

Im Sun heißt es: „Dutch einen heute hier angekom- menen Expressen aus Calais erfahren wir Folgendes. Die dreifarbige Fahne weht in Calais, Boulogne, Lille, St. Omer, Amiens und an allen Orten auf der Straße nah Paris. An den genannten Pläßen herrschte die größte Ruhe, und die Autorität des Herzogs von Orleans, so wie der provisorischen Regierung, wurde von dén Einwohnern und Behörden über- all anerfannt. Die daselbst sich aufhaltenden Engländer ha- den nicht das geringste Leid erfahren und viele Familien, die, als die Unruhen ausbrachen, im Begriff standen, nach Eng- sand zurückzukehren, haben seitdem ihren M wieder et und wollen in Frankreih bleiben. Am Sonntage

1. Aug.) hatte man in Calais in allen Kirchen ein Tedeum zum Danke für die Wiederherstellung der Ruhe gesungen.“

Der Vorsiber des Comités von Lloyds Kasseehaus hat Pet Been Mittheilung vom auswärtigen Amte erhalten : ¿Mein Herr! Jch bin vom Gräfen von Aberdeen beauf- tragt, Ihnen den Empfang Jhres Schreibens vom 31. Juli u melden, worin Sie demselben die durch das Blokade-Ge- hwader vor Terceira erfolgte Wegnahme von vier Britischen

Schiffen ‘anzeigten. Jh bin ermächtigt, Jhnen, zur Kennt- niß der dabei interessirten Parteien ‘zu melden , daß sofort von - der Regierung: Sr. Majestät Schritte géthan ‘werden würden, uni eine Redressirung ‘diesér Angelegenheit zu Stände zu bringen. Jch bin u. st. w. Dunglas.‘‘.

Lissaboner Zeitungen bis zum 15. Juli enthalten durchaus nichts Politisches von Belang. Die Hof-Zeitung vom 9ten meldet die Hinrichtung des Studenten Carneito, von der Universität Coimbra, der wegen eines Mordversuches zum Tode verurtheilt worden war.

Man wird si erinnern, daß fürzlich aus Madrid ge- meldet wurde, es seyen daselbst die Fäden einer Verschwö- rung entdet worden, deren Haupt-Agenten sich in Gibraltar und London aufhielten , von wo sie, unter fingirten Namen, eine Verbindung mit Spanien eingeleitet hätten. Diese Nachricht, heißt es in einem hiesigen Morgen-Blätte, habe vor einigen Tagen durch ein Ereigniß auf der Themse eine Be- stätigung erhalten. Ein armer Schiffer soll nämlih im Was- ser ein- großes Packet’ gefunden haben, das mit einer Ka- nonenfugel beschwert war, und worin sich- bei- näherer Unter- suchung sehr viele in Spanischer Sprache abgefaßte Procla- mationen befunden haben sollen. Er brachte die Papiere dem Spanischen Gesandten, der ihm eine gute Belohnung dafür ertheilte. Es heißt nun, daß auf der Themse ein Schiff Namens „„Mary“‘‘ liege, welches mehrere Spanier am Bord habe, die, als sie in Erfahrung gebracht, daß die Regierung

von ihrem Unternehmen Kenntniß erhalten, jene Papiere ins

Wasser geworfen hätten. Gegenwärtig soll auf dieses Schiff ein Embargo gelegt worden seyn.

Wir haben Berichte aus der Hauptftadt Mexiko bis zum 16. Juli, um welche Zeit dort alles ruhig und das all- gemeine Vertrauen wiederhergestellce war. Die Stadt Guatimala soll durch ein Erdbeben, das fünf Tage anhielt, fast gänzlich zerstört worden seyn.

Nachrichten aus Carthagena (über Jamaica) vom 26.

| Juni zufolge, befand sich General Bolivar seit dem 23sten

da, um mit dem Paketboot „„ Spey“/ abzusegeln; aber er wurde fehr gebeten, noch zu bleiben, da sih General Floren- cio in Cucuta und den nächstei Provinzen für ihn erklärt, General Flores aber in den Provinzen von Quito diese für abgetrenat von Neu-Granada (wie Venezuela) deklarirt hatte ; man heelt ihn für einen Freund Bolivars. Leßterer hatte eingewilligt, zu bleiben, um zuy sehen, ob er nicht noth einen Ges verhüten könne.

: n unserer Börse waren in Folge der Nachricht, daß in Paris Ruhe und Ordnung hergestellt seyen, die Course sowohl einheimischer als auswärtiger Staatspapiere sehr fest, In Französischer Rente ging jedoch yoch nichts wieder üm, weil man erst die Eröffnung der Pariser Börse, die auf den Iten verlegt worden ist, abwarten will. Aus der Provinz waren Ordres eingegangen, 3 pCtige Rente à 60 einzukaufen; bisher hat sih jedoch noch Niemand willig finden lassen, den vorsichäigen Spekulanten der Provinz zu solchem Course et- was herzuygeben.

_Da wir in voriger Woche das s{chöônste Wetter gehabt haben und die Gefälle von Weizen, [mit der sichern Aussicht, diese Woche noch mehr zu fallen, auf 13 Sh.8 P. herunter- gegangen sind, so war es mit diesem Artikel gestern äußerst flau bei 2—3 Sh. niedrigeren Preisen für beste und mittlere Waare, als die vor aht Tagen. Auch Weizen unter Schloß ist 1—2 Sh. niedriger zu notiren. Für Hafer war die Frage ebenfalls beschränft, und nur mit einém E Oie von reichlich 1 Sh. fonnten Verkäufe bewerkstelligt werden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 2. Aug. Am 29sten v.-M. geruhe- ten Se. Majestät der Kdnig, den General Lord Bloomfield zu empfangen , und aus dessen Händen sein Beglaubigungs- Schreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollinächtig- ter Minister Sr. Majestät des Königs Wilhelm IV. von Großbritanien und Hahtinover entgegen zu nehmen. Ein Kd- nigliher mit 6 Pferden bespannter Staätöwagen Und der Céremonienmeister waren dem General nach seiner Behau- sung gesandt worden, um ihn von da nach Hofe hin und zurück zu geleiten. Se. Königl. Hoheit ‘der Kronprinz befindet sich, nah den neuesten Nachrichten aus St. Peters- burg, fortdauernd im bestenWohlseyn. Am 16ten d. Nachmittags begab sich Höchstderselbe von Peterhoff nah Krasnoje Selo und speiste daselbst Abends mit der Kaiserl. Famile. Am 17ten Morgens 8 Uhr war große Parade von etwa’ 32,000 Mann Truppen; Se. Majestät der Kaiser ünd der Großfürst Mi-

Beilage

1681 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung X 229. eiti bembcan neen En E Ä E E K E Ä Ö P E E RET R E Ä Et Äm E E R

cchâäel trugen bei dieser Gelegenheit den Seraphinen - Orden. dittags lpeiste Se Königl. Hoheit bei Jhren Kaiserl. Ma- jestäten, und begab sih dann nach Czarsfoje Selo, um mit Dóchstdenenselben in dem Pavillon Alexander zu soupiren. Ám 18ten besah der Kronprinz das Schloß, besuchte die neue errichtete Militairschule, \peisete Mittags mit den Kaiserl. Majestäten und begab sich gegen Abend nach dem Lager von Krasnoje Selo, nachdem Se. Königl. Hoheit den dem Großfürst Michael zugehörigen Pawlowskischen ‘Palast besehen hatte. Am 19ten wohnte Se. Königl. Hoheit einem Ma- nôver bei, welches früh Morgens begann und von Sr. Majestät dem Kaiser selbst befehligt wurde. Mittags speiste Se. Kdnigl. Hoheir mit den Kaiserl. Majestäten und be- suchte Abends das Russische National - Theater in St. Pe- tersburg. Am 20sten besah Se. Königl. Hoheit das Bureau des General-Stabes, den Winter-Palast und die Eremitage ; Abends besuchten Sie das Theater Kamenoy Ostrow, wo Ftaliänische Vorstellung war. Am 21sten Juli Morgens

besahen Se. Königl. Hoheit die Berg-Afademie und empfin-

gen die Aufwartung des sämmtlihen in St. Petersburg anwesenden diplomatischen Corps im Taurischen Pallaste. Nachmittags begab Sich Höchstderselbe nach Oranienbaum, um mit der Kaiserl, Familie dort Thee zu trinken, und kehrte Abends nach Peterhof zuruck. Den 22sten und 23sten brachte Se. König!. Hoheit auf jenem Schlosse zu und wohnte mehrere Male dem Exercitium des Kadetten - Corps bei, wobei Se. Majestät der Kaiser auch gegenwärtig waren.

Deutschland.

Mainz, 4. August. Das Allerhöchste Geburtsfest Sr. Majestät des Königs von Preußen wurde hier auf das feier- lichste begangen. Bereits am Worabend hatte Se. Königl. Hoheit der K. K. Oesterreichische General - Feldmarschall und Militair-Gouverneur von Mainz, Herzog von Würtemberg, eine Abend - Unterhaltung veranstaltet, zu welcher, außer der hohen Generalität und dem Offizier-Corps der Garnison, die Civil - Behörden und viele, angesehene Bürger unserer Stadt, auch viele fremde Personen hohen Ranges (460 an der Gesammtzahl) geladen waren und Theil nahmen, und wobei ein seltener Glanz, Würde und Herzlichkeit herrschten. Um 9 Uhr begana das Fest in der gegenwärtigen Residenz des Herrn Herzogs, dem Großherzogl. ‘Palais, welches, treff- lich erleuchtet, durch ein {dn gearbeitetes allegorisches Trans- parent am Eingange geschmücft war, und dessen s{chöne Hal- len und Treppen mit Blumen und ausländischen Gewächjen verziert waren, so daß das Entree schon lieblich und imposant zugleich erschien. Der erste Anblic am Eingang war die mit Waffen und Blumen umgebene wohlgetroffene Büste Sr. Majestät dés Königs von Preußen. Nachdem die Gesellschaft ver- einigt, wurde von dem Orchester-Balkon von eingeübten Sängern ein auf die Festlichkeit des Tages bezügliches Lied angestimmt, wel- ches in Pracht-Exemplaren sämmtlichen Gästen vertheilt rourde. Hierauf wurde die Versammlung eingeladen, von den Fen- stern und den Balkons des Pallastes aus, ein zur Verherr- lihung dieses Festes auf dem Rheine eigens veranstaltetes Feuerwerk, das sinnreiche Allegorieen auf die innige Befreun- dung der beiden hohen Regentenhäuser Oesterreich und ‘Preu- ßen ausdrückte, anzusehen, und welches, da es allgemein und dffentlich war, zu einem wahren Volfsfeste wurde. Nach demselben wurde von dem erhabenen Festgeber und Seiner Durchlauchtigen Frau Gemahlin der Ball eröffnet, der bis gegen 12 Uhr währte, worauf die Gesellschaft eingeläden wurde, sich in die untern Gemächer des Pallastes zu vegeben, wo ihrer ein glanzvolles Souper wartete, bei welchem der Toast auf das erhabene Wohl Sr. Majestät des Königs von Preußen unter. Kanonendonner und mit freudiger Einstim- mung aller Anwesenden O und mit Enthusiasmus dreimal wiederholt wurde. ach dem Souper wurde das Ball-Vergnügen fortgeseßt, welches bis nach 4 Uhr dauerte, wo sich schon wieder die ersten Kanonen, als Verkündiger der Feier des neuen Tages, hôren ließen; worauf man sich höch{t vergnúgt und mit Dank erfüllt gegen den Fürstlichen Festgeber trennte. Weiter wurde dieser festlihe Tag von Sr. Königl. Hoh. dem Herzoge von Würtemberg auf das finnvollste und humanste dadurch geehrt, daß auf Höchstdessen Befehl 100 Arme, nach dem Vorschlag der betreffenden Her- ren Geistlichen, auf desfallsige Karten auf das vollständigste

bewirthet wurden, nahdem dieser erhabene Menschenfreund,

außer zahlreichen Wohlthaten , bereits vorher ein wahrhaft | fürstliches Geschenk an Geld für die hiesigen Armen beider

Konfessionen hatte verabreichen lassen. Nicht minder er- haben und würdevoll war die eigentliche Geburtstags - Feier Sr. Majestät am Zten. Kanonendonner kündigte schon am Tagesanbruch die Festlichkeit an. Um 11 Uhr versammelte sich die Garnison zu einer Kirchen - Parade, und alle Civil- und Militair-Behörden, so wie die hier residirenden diploma- tishen Personen, zu einem feierlichen Gottesdienst in der Pe- tersfirche. Nach diesem verfügten sich der K. K. Oesterreichi- sche Gouverneur Feldmarschall Herzog von Würtemberg K. A, mit dem K. K. Oesterreichischen Vice - Gouverneur Feldmar- schall - Lieutenant Grafen von Mensdorff und dem Königl. Preußischen Kommandanten General-Major Freiherr v. Müff- ling, so wie in Begleitung vieler hohen Generäle und des ganzen Generalstabs, auf den Schloßplaß, wo die sämmtliche Preußische Garnison in Parade aufgestellt war. Ein drei- maliges Hurrah wurde Sr. Majestät dem Könige von Preu- ßen unter dem Donner der Kanonen dargebracht, worauf die Truppen vor der höchsten und hohen Generalität defilirten. Um 2 Uhr war große Tafel bei dem Herrn Festungs - Kom- mandanten Königlich Preußischen General - Major Freiherrn von Müffling, wobei auf das Allerhöchste Wohl Sr. Maje- stát ein Toast ausgebracht wurde, dem ein allgemeines Lebe- hoh und Geschübesdonner folgte.

Darmstadt, 30. Juli. Ja der gestrigen Sißung der zweiten Kammer der Landstände berichtete der zweite Aus- shuß über den Antrag des Abg. E. E. Hoffmann, die Ver- fündigung der im Art. 106. der Verfassung erwähnten Ur- kunde betreffend. Der Großherzogliche Geheime Staatsrath Freiherr von Lehmann brachte 2 Propositionen der Staats- Regierung an die Kammer, wovon die eine die Erbauung. einer Gendarmeriekaserne, die andere eine Kreditbewilligung aus Staatsmitteln zur Unterstüßung der Wetterbeschädigten in Oberhessen betrifft. Dann wurde Berathung gepflogen a) über die das Landgestüt betreffende Abtheilung des Aus- gaben-Budgets; b) über den Antrag des Abg. E. E. Hoff- mann, das Offiziersavancement bei dem Gr. Truppencorps betreten. Der leßtere Gegenstand wurde an den dritten Ausschuß zum weiteren Vortrage zurückverwiesen.

Karlsruhe, 3. Aug. Vorgestern sind Jhre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin von Hessen, in Begleitung Sr. Hoheit des Herrn Erbgroßherzogs, zum Besuche beé Ihrer Königl. Hoh. der Frau Markgräfin Amalie in Bruch- jal eingetroffen.

Ein geborner Badener, Namens Stulz, dermaliger Be- sizer von Chateau d'Hieres im súdlichen Frankreich, hat zum Besten zweier hier bestehenden Bildungs - Anstalten, der po- lytehnischen Schule und des Schullehrer - Seminars, eine Stistung von 30,000 Fr. gemacht.

: S.p-a ni-e:n.

Ein von der Ailgemeinen Zeitung mitgetheiltes Privatschreiben aus Madrid vom 19. Juli meldet: „„Jhre Majestäten, der König und die Königin, so wie die ganze Königliche Familie, reisten gestern nach San JZldefonso ab. Die erlauchten Reisenden begaben sih zuerst ins Esfkurial, um eine Ceremonie zu erfüllen, der sih alle Könige und Ks-- niginnen von Spanien zu unterziehen haben. Die Königin, im Krönungsornate, ward an der Hauptpforte der Kirche von dem gesammten Klerus empfangen und im großen Pomp nach dem Bantheon geführt, einer reih geschmückten unter- irdischen Kapelle, wo die Marmorgrabmäler der Spanischen Könige aufgerichtet stehen. Nach Beendigung dieses Besuchs wurden die Pforten geschlossen, welche die Königin lebendig nicht mehr betreten kann. Wie man versichert, wurde dur eine Entscheidung des Königs die Ausstellung der Verabschie- dungs scheine der ausgedienten Soldaten um sechs Monate verschoben. Das Diarió meldet, daß in Novella (König- reich Valencia) sich ein Schlupfwinkel von Vagabunden, Ban- diten und Schmugglern befunden habe, welche die Einwohner in Contribution seßten und sie häufig in die Gebirge schlepp- ten, um auf diese Weise Lösungsgelder zu erpressen; es sey aber dem neuen Alcaldo major gelungen, die Verbrecher zu Paaren zu treiben, deren Anführer unter seiner eigenen Hand gefallen sey. Dasselbe Blatt meldet, auch in Pedrennàs