1830 / 221 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1692

Gesellschaft mit ècn; Béhörden und mehreren Einwohnern

der Stadt bei einem frohen Mahle in cinem vor dem Ge-

sellshaftshause erbauten Zelte; das Flaggen der im hiesigen Hafen liegenden Schiffe, das Bekränzen mehrerer Schisse und des Gesellschaftshauses, so wie das anhaltende Kanoni- ren, waren äußere Zeichen der Freude, die jeden Theilnehmer des Festes bescelte und die sih in lautem Jubel und Dank für die bisherige Erhaltung des hochverehrten Landesvaters aussprach, als ein hochgeachtetes Mitglied der Gesellschaft für die längste Lebensdauer des Monarchen treuer Untertha- nen Wünsche zur Vorsehung emporschite. Mag der Ge- burtstag unsers Königs und Herrn an andern Orten miît kostbaren Feierlichkeiten begangen worden seyn, bei uns war cinem Jeden der Festtag hier, wo des Landesherrn. Sorgfalt eine neuen Hafen \chuf, und wo seit einigen Jahren ein neues Seebad entstand, nicht minder wichtig. Der Tag wurde mit einem sehr zahlreich besuchten Ball im Gesjell- schaftshause und einer Jllumination des vor dem Gesellschafts- hause auf dem Strom liegenden Schiffes „„Mentor‘“ beschio}- sen, welche leßtere aber bei dem ftaréen Winde nicht vollstän- dig ausgeführt werden konnte. _ Der dritte August d. J. wurde auch im Bade zu Een ot unn festlih begangen. Zur Vorfeier des Feste mit hohen Kastanienbäumen beseßte Brunnenplab, der daran stoßende Teich und die nach Garvensruh führende Linden- Allee glänzend erleuchtet, auch wurde an demselben Abende ein effeftvolles Feuerwerk abgebrannt.

Das Königliche medizinisch-chirurgische Friedrich-Wil-

helms-Jnstitut feierte am 10. Augusk seinen Z36jten Stistungs- |

tag durch eine öffentliche Prüfung. Es wurde bei diejer Ge- legenheit von Neuem der Beweis gegeben, daß diese Anstalt, eingedenk. ihres hohen und wichtigen Berufs, ununterbrochen fortfährt, durch gemeinsame Anstrengung und unermüdlichen Eifer alle Fortschritte in der Wissenschait und Kunst zu be- nuben, um geschickte Aerzte für das vaterländische Heer zu hilden. Fndem dieselbe den Anforderungen des Staats da- ‘durch genügt, sucht sie gleichzeitig den guten Geist zu bewah- ren, der sie stets bejeelr hat, und sich der ihr zu Theil wer- denden Allergnädigsten Fürsorge Sr. Majestät des Königs immer würdiger zu machen. Jhre Excellenzen der Herr General - Lieutenant von Schöler U, nund der Wirk- lihe: Geheimerath und Kammerherr, - Herr Alexander von Humboldt, die Herren General-Majors Köhn von Jasfki, von Steinwehr , von Rohde und von Puttkammer, der Herr General - Jutendant der Armee, von Ribbentropp, so wie mehrere hohe Stabsoffiziere, ausgezeichnete Staats- beamte und Gelehrte beglúckren die Versammlung mit ihrer Gegenwart und verherrlichten so die dem frohen Andenken geweihte festliche Stunde. Die Feier selbst erdffnete der Ge- neral Stabs - Arzt 2c. , Herr Dr. von Wiebel, indem er cine furze Anrede hielt und eine Uebersicht aller aus dem Justi- tute seit Gründung desselben hervorgegangenen Aerzte, so wie die in dem leßtverflossenen Jahre |tattgefundenen Verände- rungen, mittheilte Hierauf hielten zwei Studirende Vor- träge über chirurgische und botanische Gegenstände, uud der Stabsarzt Herr Hr. Herkenrath prüfte über die Zufälle und Erscheinungen der in die Speiserdhre gekommenen fremden Körper, mir vorzüglicher Berücksichtigung der dagegen in An- wendung zu sebenden Kunsthülfe, Behufs der Cufernung der-

selben. Am Schluß hielt der Regiments - Arzt und Profes-

sor, Herr Medizinalrath Dr. C, eine geistreiche Rede, worin derselbe das Wirken und Verhältniß des Militair-Arztes mit besonderer Beziehung auf den erkrankten Soldaten encwielte

und die Nothwendigkeit einer darauf Bezug habenden Dil--

dung, sowohl für Krieg als Frieden, nachwies.

Jn der Sibßung der Gesellschaft für Erdkunde ;

am 7, Aug. sprach zuerst Hr. Prof. Zeune, als Fortjeßung seiner frühern Erinnerung an den am 14. Juni d. J. enr- slafenen Prof. Chr. G. D. Stein, noch eimges über dessen Leben und Wirken," der bis dahin, von der Stiftung des Vereins an, sih um dessen Geschäftsführung, als erwählter Secretair desselben, so verdient gemacht hatte. Dann theilte Hr. Mädler seine neuesten in der Mark angestellten Ba-

rometer-Messungen mit und gab Erläuterungen zu éiner von.

ihm vorgelegten bildlichèn Datstellung der Witterungs - Ver- hältnisse der leßten anderthalb Jahre. Hr. Major v. Des- feld legte vor: 1) eine graphisch verzeichnete Uebersicht aller forrespondirenden meteorologischen Stationen in Europa; 2) eint kritische Karte über die Lage der Gränzen von Neu-

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Gedruckt bei A, W. Hayn.

waren am Vorabende das Brunnenhäuschen, der {chöône |

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Vorpommern ; 3) den Entwurf zur Uebersicht ‘der Russischen Landes-Vermessungen und andere Neuigkeiten, und fügte jenen seine Erläuterungen hinzu. Prof. Zeune trug Notizen über West-Jndien und Vermuthungen über Trachontis vor. Hr. Lieut. v. Vincke gab Reise-Bemerkungen zu Kreybichs Karte vom -Elbogner Kreise; kürzere Mittheilungen verschiedener Art machten den Beschluß. i

Die Magdeburger Zeitung meldet: Jn dem neben der Kirche zu Bahrendorf (3 Stunden von Mag- deburg) befindlichen v. Hackeborn schen Erbbegräbniß hat man vor einiger Zeit zufällig, entdet, daß die darin ruhenden Leichname des General- Lieutenats v. Hacfeborn, dessen Vet- ters Friedrich Wilhelm v. Hackeborn und eines Rittmeisters v. Loë zu Mumien geworden sind. ‘Der Erste ist 1719, der Zweite 1732 und der Dritte 1742 gestorben. Der General- Lieutenant und der Rittmeister haben sich am besten erhalten ;. auch ist des Erstern Gewand von weißem Atlas, nebst der langen Perúcke, fast unverändert geblieben , so wie die Uni- form des Leßtern noch ganz fenntlich. Man muß dies Er- eigniß für um so merkwürdiger halten, da in der Umgegend keine Mumien weiter angetroffen werden und das v. Hackebornsche- Gewölbe zu Bahrendorf nur geringe Tiefe hat.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 11. August. Jm Opernhause: Tancred, he- roische Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini. (Hr. Pezolt, vom Königl.“ Hoftheater zu Stuttgart: Tancred,. als lebte Gastrolle. Fräulein von Schäßzel : Amenaide.)

Donnerstag, 12. August. Im Schauspielhause: Vetter- Friß, Lustspiel in 1 Aft. Hierauf: Zum erstenmale wieder- holt: Karl der Zwölfte auf seiner Heimkehr, militairisches:- Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Dr. C. Töpfer.

Königstädrishes Theater.

Mittwoch, 11. August. Fra Diavolo, oder: Das Wirths-- Le zu Terracina, fomische Oper in 3 Akten; Musik von-

uber. :

Donnerstag, 12. August. Er ist mein Mann! Lustspiel in 1 Aft. Hierauf: 1) Lied der Treue, und 2) Matrosen- l¿ed, boide mit Begleitung der Guitarre, vorgetragen von Hrn... Holzwiïler. Zum Beschluß: Der Parapluimacher Staberl,. oder. Die Búrger in Wien, Posse in 3 Akten.

Freitag, 13. August. Zum erstenmale: Arsena, die: Männerfcindin, komisches Feen-Singspiel mit Tanz, in 2 Aften, u Karl Meisl. Musik vom Kapellmeister Herrn- Franz,

¡läfer.

Berliner Bôrse. Den 10. August 1830.

Amíil Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

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Df, -Schuld-Sch.| 4 | 985 { 985 JOstpr. Ptandbrt. 100% | Pr. Eng. Anl. 18 5 1025 Pomm. Pfandbrf {053 | Pr. Engl. Anl. 22: 5 [1021 Kur-u.Neum. do. 1965 1058 Pr-Engl. Obi 30 4 | 954 Schlesische do. 107 Kurm.Ob.m.L.C.| 4 981 om - Pfandbrf, —— Neum.lIut Sch.d.! 4 981 ikst. C.d K.-u.N. 135 Berl, Stadt-Ob.} 4 1911 BL.-Sch. d.K.- u N. 4 Königsbg. do. {4 (99 s

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SE1 I TEELTA

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

Supplement zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Nr. 221.

Paris, 4. Aug. Gestern Mittag wurden die beiden Kammern von dem Statthalter des Königreichs , Ÿ . . —_ 4 - e y . . er 0 Ms Orleans, feierlih eröffnet. Am Schlusse seiner Rede (deren Mittheilung wir uns auf morgen “lede, R is etgos der Versammlung, daß ihm am vorigen Abend die Urkundé eingehändigt worden sey, durch welche Se. Majestäc L Vas a Sie s n E oheit der A zu L des Herzogs von Bordeaux entsagen. Nachste-

er leser tm Heutigen Moniteur publécirten, die Aufschrift: „An Meinen Vet Orleans, Statthalter des' Königreichs//, führenden Akte: | an es a4 ald ; L : | : Rambouillet, 2. August 1830.

A Mein Vecter! Ih empfinde zu tiefen Schmerz über die Uebel, welche Meine Völker Geinbsieion oder sle noch be- rohen fônnten, als daß Jch nicht hätte ein Mittel suchen sollen, denselben vorzubeugen. Jch habe daher den Entschluß ge- faßt, zu Gunsten Meines Enkels, des Herzogs von Bordeaux, der Krone zu entsagen.

Der Dauphin, der Meine Gesinnungen theilt, verzicht?t gleichfalls zu Gunsten seines Neffen auf seine Rechte.

L i Sie werden daher in Jdhrer Eigenschaft als Statthalter des Königsreichs die Thronbesteigung Heinrichs V, zu pros der. Me U N L: Ga ia A J: so weit es Sie betrifft, um Regierungsformen" während er M jährig es tegen Königs festzustellen. Jch beschränke Mich hier, diese Bestimmunget | dies ein og um E L Unglück abzitiienteu h E O O y N E s : Gay

Sie werden Meine Absichten dem diplomatischen Corps mittheilen, und die Proclamation, durch welche Mein Enkel

unter dem. Namen Heinrich V. als König anerkannt wird, baldmögli Hs zu Meiner Kenntniß E “nt s i, Ich beauftrage den General-Lieutenant, Vicomte von Foissac-Latour, Jhnen diesen Brief zuzustellen. Er hat den efehl, sich mit Ihnen über die Anordnungen zu verständigen, die zu Gunsten der Personen, welhe Mich begleitet haben, D tden GuLAA Sl Ce get 8 úber “4 A Mr in Betreff Meiner und Meiner übrigen Familie. Wir

b f die anderen Maaßregeln feststellen, welche eine Folge des Regierungswechsels sind. - Jch erneuere Jh Mein Vettcer, die Versicherung der Gesinnungen, mit denen Jch dia i Y ea tau dos garen: R Fhr wohlgencigter Vetter Karl. Die Börse war heute wieder geöffnet d es fanden bedeutende Umsäße in S eee A 59

er geössnet, und es fanden bedeutende Um äße in Staatspapieren statt. 5 proc. Rente per compt. 102 Fr. 50 Cent. 3 proc. dito per Compt. 77 Fr. 50 Cent. 5 proc. Neap. 84 Fr. 50 Cent. Span. perp.

67 Fr. Franffurt a. M., 7. August. Oesterr. 5proc. Metall. 96. 955. «áproc. 912. 91. 27proc. 58, {1proc. 25. B.

; Bank-Actien 1549, 1535. Parc.-Obl, 127, Loose zu 100 Fl. 175. B. Poln. Loose 60. 592,