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sich zur Rechten und Linken des Thronsessels vor die dort befindlichen “ Tabourets. Der Lehnsessel für den Kanzler von Franfkreich blieb le&. Lauter Beifall erscholl sofort von allen Seiten des Saales. Nachdem der Statthalter sich ge- gen die Versammlung verneigt, bedeckte er sih, nahm seinen Siß ein, forderte die Pairs und Deputirten auf, dasselbe zu thun, und verlas sodann unter dem fortwährenden Donner des Geschúßes nachstehende Rede : *) ,; Meine Herren Pairs und Deputirten:
Paris, in seiner Ruhe durch eine beflagenswerthe Ver- lezung der Charte und der Gesebe gestört, vertheidigte die- selben mit heroischem Muthe! 'Jnmitten dieses blutigen Kam- pfes hatten alle Búrgschaften der geselligèn Ordnung aufge- hôrt. - Personen, Eigenthum, Rechte, Alles, was dem Men- schen, was dem Bürger werth und theuer ist, war den grôß- ten Gefahren ausgeseßt.
Jn dieser Abwesenheit aller öffentlichen Gewalt hat sich der Wunsch meiner Mitbürger nach mir hingewandt; sie ha- ben mich fúr würdig erachtet, mic ihnen für das Heil des Vaterländes wirksam zu seyn; sie haben mich eingeladen, das Amt eines Statthalters des Königreichs zu übernehmen.
- Jhre Sache erschien mir gerecht, die Gefahr unabseh- bar, die Nothwendigkeit gebieterisch, meine Pflicht heilig. Jch bin, von meiner Familie begleitet, in die Mitte dieses tapfern Volks geeilt, die Farben tragend, die zum zweiten Male unter uns den Triumph der Freiheit bezeichnet haben.
Ich biñ herbeigeeilt, fest entschlossen, mich Allem zu weihen, was die Umstände in der Lage, in die ich mich gestellt sche, erheischen mögen, um das Reich der Geseke wieder herzustellen, die bedrohte Freiheit zu retten und die Rúckkehr so großer Uebel dadurch unmöglich zu machen, daß ich für immer die Macht jener Charte sichere, deren Namen, wie während des Kampfes, so auch nach dem Siege - angerufen wurde. :
Bei der Erfúllung dieses edlen Werkes kommt es den Karamern zu, mich zu leiten. Alle Rechte müssen fest ver- búrgt werden und alle für die volle und freie Ausübung derselben nöthigen Jnstitutionen diejenige Entwickelung erhal- ten, deren sie bedürfen. Von Herzen und aus Ueberzeugung den Grundsäßen einer freien Regierung zugethan, nehme ich im Voraus Alles, was daraus herfließt, an. Jch glaube schon jeßt Jhre Aufmerksamkeit auf die Organisirung der National-Garden, die Anwendung der, Jury bei Preß- Ver- gehen, die Bildung der Departemental- und Municipal-Ver- waltung und vor Allem auf jenen l4ten Artikel der Charte hinlenfken zu müssen, den man auf eine so gehässige Weise ausgelegt hat. E
Mit diesen Gesinnungen, meine Herren, eröffne ich dieje Session.
Die Vergangenheit ist mir s{hmerzlich, ich beflage Un- glúcksfälle, denen ih gern vorgebeugt hätte; aber inmitten dicses hochherzigen Aufschwungs der Hauptstadc und aller andern Französischen Städte, beim Anblick der mit wunder- barer Schnelle wiedererstehenden Ordnung, nach einem von aller Ausschweifung reinen Widerstande, bewegt ein gerechter National-Stolz mein Herz, und mit Vertrauen erschaut mein Blick die Zukunft des Vaterlandes.
Ja, meine Herren, das uns so theure Frankreich wird glúcklih und frei seyn. Es wird Europa zeigen , daß es, einzig mit seiner inneren Wohlfahrt beschäftigt, den Frieden eben so sehr als die Freiheiten liebt und nur das Glück und die -Ruhe seiner Nachbarn will.
Achtung aller Rechte, Sorgfalt für alle Juteressen und Treue und Glauben bei der Regierung sind das beste Mit- tel, die Parteien zu entwaffnen und den Gemüthern jenes Vertrauen, den JFnstitutionen jene Stätigkeit wieder zu ge- ben, welche die einzigen sicheren Unterpfänder des Glücks der Völker und der Kraft der Staaten sind. ;
Meine Herren Pairs und Deputirten! Sobald die Kam- mern constituirt sind, werde ih die Abdications - Afte Sr. Majestät' des Königs Karls X. zu Jhrer Kenntniß bringen. Durch dieselbe Afte entsagt Se. Königl. phin, Ludwig Anton von Frankreich, gleichmäßig seinen Rechten. Diese Afte ist mir gestern am 2. August, um 11 Uhr Abends, eingehändigt worden. Jch befehle für die- -sen Morgen die Niederlegung derselben in das- Archiv der Pairs - Kammer und lasse solche in den amtlichen Theil des Moniteur einrücen.// — i |
*) Den hiesigen Lesern der Staats - Zeitung haben wir diese Réde L Supplement j 6-3 h f
um gestrigen Blatte) nebs der
Abdications-Aîte Sr. Majestät Karls "X. mitgetheilt.
Hoheit der Dau-
Kaum hatte der Herzog seinen Vortrag beendigt, als der wiederholte Ruf: „„Es lebe Orleans! es lebe die Frei- heit! // erscholl. Der Statthalter erhob sich hierauf von sei- nem Siße, verneigte sih mehrmals gegen die Versammlung und verlies mit seinem Sohne den Saal, unter Vortritt derselben Deputationen , die ihn eingeführt hatten. * Beide Prinzen fehrten zu Pferde, wie sie gekommen, und unter dem Jubelrufe des zahlreich versammelten Volkes, nah dem Pa- lais Royal zurü. Nachdem der Herzog den Saal verlas: sen, entschieden die anwesenden Deputirten, auf den Vor- schlag des Hrn. Laffitte, daß sie sich am folgenden Tage Mittags um 12 Uhr unter dem Vorsiße des Hrn. Labbey de ‘Pom- pières, da Hr. Chilhaud de la Rigaudie noch nicht in Paris sey, versammeln wollten, um vorläufig -die 9 Bureaus der Kammer zusammenzuseßen und demnächst zur Verification der Vollmachten zu schreiten.
Die Pairs - Kammer wollte ebenfalls am folgenden Tage um 1 Uhr zusammentreten, um die mit der Entwerfung der Adresse, als Antwort auf die Rede des Statthalters, zu be- auftragende Kommission zu ernennen.
Paris, 4. August. Der heutige Moniteur enthält eine große Anzahl von Verordnungen des Statthalters. Fol- gendes ist eine Uebersicht der wichtigsten derselben :
Erstens wird verfügt, daß alle gerichtlichen Urtheile
- und Erkenntnisse, Verhaftsbefehle, Kontrakte und fonstige
gerihtliche Ausfertigungen vorläufig, und bis ein Geseß dar- über erscheinen wird, mit folgender Eingangsformel beginnen jollen: „Ludwig Philipp von Orleans, Herzog von Orleans, General-Statthalter des Königreichs , Allen, denen das Ge- genwärtige zu Gesicht kommt, Unsern Gruß; -der Gerichts- BOE i oder das Tribunal von hat erfannt (hier das Urtheil oder Erkenntniß). Thun zu wissen und verordnen hiermit u sw."
Zweitens wird der Pair Baron Pasquier, an die Stelle des bisherigen Kanzlers von Frankreich, Marquis von Pastoret, der am 1sten d. M. seine Entlassung eingereicht hat, zum Präsidenten der Pairs-Kammer ernannt.
Drittens werden die beiden ältesten Sdhne des Statt- halters, die Herzöge von Chartres und von Nemours, er- mächtigt, in der Pairs-Kammer während der diesjährigen Session den ihnen gebührenden Rang und Plaß einzunehmen.
Viertens- wird der Marschall Graf Jourdan zum pro- visori\chen Commissair im Departement ‘der auswärtigen An- gelegenheiten ernannt.
Fúünftens wird der Baron Bignon zum provisorischen C im Departement des ösfentlichen Unterrichts
estellt. :
Sechstens wird Herr Tupinier interimistisch mit der Verwaltung der Marine beauftragt; er soll mit dem provi- sorischen Commissair im Finanz-Ministerium arbeiten.
Siebentens wird Hr. v. Entraigues ftatt des Grafen v. Juigné zum Präfekten des Depts. des Jundre und der Loire, Hr. v. St. Didier statt des Grafen v. Brancas zum Práäfeêten des Aube - Depts., Hr. Feutrier statt ‘des Grafen v. Bourblanc zum Präfekten des Depts. der Sarthe, Herr Raynaud statt des Hrn. v. Roussy zum Präfekten des Depts. der obern Alpen, Hr. Paulze d’Jvoy statt des Grafen von Brosse zum Präfekten des Rhone- Depts., endlich der Graf Treilhard statt des Grafen "v. Murat zum Präfekten - des Depts. der Niedern Seine ernannt.
Achtens sind die Substituten des Prokurators beira Pariser Tribunale erster Jnstanz, Herren Levavasseur, Man- jaud-Dammartin und Boudet, entlassen und durch die Herren Moiroud, d’Aguesseau-Ségur und Lanjuinais erseßt worden.
Der Moniteur theilt nachträglih noch folgende Erklä- rung Karls X. mit: i ¿Da der König den Unruhen ein Ziel ‘seßen will, / die in der Hauptstadt und in einem Theile Frankreichs ausge- brochen sind, und da er ‘im Uebrigen auf die aufrichtige An- hänglichkeit seines Vettets des Herzogs von Orleans rechnet, so ernennt er ihn hiermit zum General-Statthalter des Kd- nigreichs. Nachdem der König es für angemessen befunden, seine Verordnungen vom 25. Juli zurückzunehmen, genehmigt er es, daß die Kammern am 3. August zusammentreten, und er will hoffen, daß sie die Ruhe in Frankreich wiederherstel- len werden. Der König wird hier die Rückkehr der Person abwarten, die den Auftrag hat, die gegenwärtige Erklärung nach Paris zu bringen. Wollte man es versuchen, an das Leben oder die Freiheit des Königs und seinex Familie Hand anzulegen, so wúrde er sich bis auf das Aeußerste vertheidi- gen. Gegeben zu Rambouillet, 1. Aug. 1830. (gez.) Karl.‘/ Der Moniteur bemerkt, daß, als der Herzog von
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Orleans dieses Aftenstúcé erhalten, derselbe das ihm zuge-
dachte Amt auf den Wunsch des Volkes schon seit zwei Ta- -
gen ausgeübt habe. i j Die hiesigen öffentlichen Blätter melden über die Auf- nahme, welche die am 3ten in aller Frühe nah Rambouillet abgefertigten fünf Kommissarien daselbst gefunden haben, Folgendes: „„Die Kommissarien trafen um 8 Uhr Morgens in Rambouillet ein. Der Herzog von Coigny gab seinen Kollegen den Wunsch zu erkennen, zuvor allein mit dem Köd- nige zu reden, da er Sr. Majestät persdnlih bekannt sey. Dieses geshah. Bald darauf kam Hr. v. Coigny (nah An- dern der Herzog von Ragusa) zurück, um den Kommissarien anzufündigen, daß Karl X. Rambouillet nicht eher zu ver- lassen Willens sey, bis er auf die dem Statthalter übersandte Abdications -Afte eine Antwort erhalten habe, und daß er ihnen bis dahin einige Zimmer im Schlosse anbieten lasse. Die Kommissarien erwiederten auf dies Anerbieten, daß sie nur gekommen, unm die Reise des Königs und seiner Familie zu beshüßen, und daß, wenn man ihres Beistandes nicht bedürftig zu seyn glaube, sie wieder nach der Hauptstadt zu- rücffehren würden. Sie erhielten hierauf zum Bescheide, daß dies in ihrem Belieben stehe, worauf fie sich sofort wieder in den Wagen “schten. Gleich nach ihrer Rúckkehr zeigte sich in der Hauptstadr eine gewaltige Bewegung. Von allen Seiten sröômten Bewaffnete nach dem Plabe Ludivigs XV. und auf die Straße nach Versailles. Der Genexal Pajol nahm den Oberbefehl über dieselben. Sämmtliches Lohnfuhrwerk, dessen man habhaft werden fonnte, wurde in Beschlag genommen, um den Marsch zu beschleunigen. Wie wir vernehmen, sollen sich heute (3ten) Nachmittag bereits 20,000 Mann in Bewegung gesebßt haben. ‘Mittlerweile sind die Kommissarien nochmals nach Rambouillet ¿abgeschickt worden, um den König zu fragen, ob er ihre Be- gleitung wünsche oder niht. Es läßt sih erwarten, daß Se. Maj. sich unterdeß anders besonuen haben werden.“ Hierauf enthält nun der Moniteur am Schlusse sei- nes heutigen Blattes die nachstehende amtliche Meldung : Städtishe Kommission von Paris. Im Rathhause am 4. August 6 Uhr Morgens. Die städtische Kommission beeilt sich, den Einwohnern von Paris anzuzeigen, daß, einer ihr so eben zugehenden amtlichen Anzeige zufolge, Karl X. und seine Familie gestern Abend um 10 Uhr Rambouillet geräumt und die Straße nach Charrres eingeschlagen haben. Dieser Entschluß cheint U die Annäherung unserer Truppen herbeigesührt worden zu seyn. Die Mitglieder der städtischen Kommission (ges.) Lobau Audry de Puyraveau. Der Moniteur berichtet: „Die Briefe gus den Pro- vinzen melden fortwährend , daß überall die dreifarbige Fahne aufgepflanzt ist, so wie, daß Ruhe herrscht, und daß die Ci- vil- und Militair - Behörden dieselbe durch ihre Eintracht sichern.‘ Zur Bestätigung dieses Artikels, giebt dasselbe Blatt verschiedene Berichte aus den Departements, worin es unter Anderm heißt: „Die National-Garde hielt in Na n- tes am 1. August Mittags alle Posten beseßt, welche sie dem 40. leichten Jnfanterie- Regimente, nah einem hartnäckigen Widerstande, abgenommen hatte. Das Blutvergießen wurde nur durch die Anwesenheit der Truppen veranlaßt, denen eine Verstärkung an Kavallerie aus Niort und an Artillerie aus Rennes angekündigt wurde.- Diese Meldung fand bei den Einwohnern keinen Glauben. Inzwischen erhoben sich Palissaden und Barrikaden , das Straßenpflaster wurde auf- gerissen und eine Brücke abgebrochen, auf beiden Seiten rwour- den nur wenige Leute getödtet, aber viele verwundet. Die Gefangenen wurden ausgewechselt. Alles war auf den kräf- tigsten Widerstand vorbereitet, die Bürger waren nmcht ge- sonnen, anzugreifen. General Despinoix befahl den Truppen, auf das Volk zu feuern. Der Kampf dauerte nur einen Tag; am andern hielt der General sich nicht für stark genug, um das Feuer fortzuseßen, und ließ um Verstärkung bitten. Nachdem durch die ‘Pariser Post die Zusammenseßung der provisorischen Regierung bekannt geworden , kehrte Alles zur Ordnung und Ruhe zurück. Die National-Garde versah allein den Dienst. Zwischen Nantes und Angers wurde die Pariser Post mit Lorbeeren und dreifarbigen Bändern behangen. Jn Angers bat der Maire am 31sten um 24 Stunden Bedeúkzeit, bevor die dreifarbige Fahne aufgesteckt würde. Das Volk riß vom “Postwagen die Königl, Jnsignien ab" und s{hmückte ihn mir den National- farben. Herr von Séran, der leßtere wieder abnehmen wollte „- lief Lebensgefahr. Abends war die Stadt glänzend
erleuchtet. Jn Mans herrschte volllommene Ruhe, und das Volk durchzog mit dem Ruf: „Es lebe die Charte! Es lebe die Freiheit !‘/ die Straßen. Jn Chartres war die Natio- nal -Garde organisirt. Jn Bordeaux wurden am 29îen die Pressen der liberalen Blätter in Beschlag genonimen ; ‘am folgenden Tage zerbrah ein Haufen junger Leute die Presse des ministeriellen Blattes: „le Défenseur de la Monarchie‘. Sogleich bildeten sich zahlreiche Massen, ‘die sich nah dem Präfektur - Gebäude wandten. Der dort stehende Posten wurde entwassnet. Der Präfekt , Vicomte von Curzay, er- schien, mit dem Degen in der Hand, an der Thüre; das Volk bemächtigte sich seiner und wollte ihn durch die Stra- ßen scleifen, aber ein angesehener Bürger der Stadt, Herr Gallot , der bei den leßten Wahlen an der Spibe die fbèe ralen Wähler stand, rettete den Präfekten mit eigener Lebens- gefahr aus den Händen des aufgereizten Volkes. Angou- lème war ruhig; in Poitiers war die Gendarmerie noch Teister der Stadt. Jn Tours hielt die National - Garde alle Posten besebt, und die Stadt zeigte das größte Vertrauen zu den Maaßregeln der provisorischen Regierung. Jn Blois wehte die dreifarbige Fahne. Jn Toulouse ließen sich am Z0sten, nachdem die Verordnungen angeschlagen worden, ver- schiedene Gesinnungen vernehmen, doch brach keine Unruhe aus. In Ly on wurden die Läden und Werkstätten am 30sten geschlof- sen; die 8000 Mann starke National-Garde stand auf den Quais , die Garnison zeigte die friedlihsten Gesinnungen. JÍJn Grenoble waren die Werkstätten geschlossen, die Stadt war ruhig und wurde von den Bürgern bewacht. Jn Rouen wehte am 2. August die dreifarbige Fahne, sogar auf dem Pal- lajie des Erzbischofs ; alle Läden und Fabriken waren wieder geöffnet, uud es herrschte die volllommenste Ruhe. Jn Caen hatten sich die Truppen am 2. August des Forts bemächtigt und verhielten sih in demselben ruhig; sie waren übrigens wohlgesinnt gegen die Bürger; man parlamentirte.“/
Der Moniteur meldet, der Herzog von Orleans sey im Laufe seiner obigen Rede zur Eröffnung der Kammern vorzúg- lich bei folgenden drei Stellen durch den stürmischsten Ap- plaus unterbrochen worden: „Jch bin herbei geeilt .…..…. um die Rücktehr so großer Uebel dadurch unmöglich zu ma- chen, daß ich die Macht jener Charte, deren Namen, wie während des Kampfes, so auch nach" dem Siege, angerufen wurde, für immer sichere.“ „Jch glaube schon jeßt Jhre Aufmerfjamkeit auf jenen 14. Artifel der Charte hin- lenfen zu müssen, den man auf eine so gehässige Weise aus- gelegt hat.“ „Mit Vertrauen erschaut mein Blick die Zu- kunft des Vaterlandes.‘ :
J. K. H. die Herzogin von Orléans besuchte gestern in Begleitung ihrer Prinzessinnen Töchter die im Börsen -Ge- bäude liegenden Verwundeten.
Der Herzog von Chartres kam gesiern eine halbe Stunde vor der Eröffnung der Kammern hier an, wohnte aber der Sibung nicht bei.
Außer Herrn von Peyronnet soll auch der lebte Groß- E Hr. von Chaatelauze in Tours verhaftet wor- en seyn. |
Das Journal des Débats sagt: „Die Mehrzahl der hier anwejenden Pairs hielt gestern bei dem Herzog von Broglie eine Zusammenkunft. Man versichert, daß .fle si einstimmig geneigt gezeigt haben, den Herzog von Orleans und die- Deputirten -Kammer bei allen Maaßregeln , die sie zur Konsolidirung der wiedererrungenen Freiheit treffen möch- ten, aus allen Kräften zu unterstüßen.“ y
Der General - Lieutenant Baron Teste ist zum Befehls- haber der 14ten Militair - Division , deren Hauptort Rouen
ist, ernannt worden und heute dahin abgegaugen. Der Ge-
neral-Lieutenant Graf Desaix ist zum kommandirenden Ge- neral in den Departements des Ain, des Jura, des Doubs und der Dkome bestimmt.
Die Redaction der Gazette de France hatte bei der städtischen Kommission angefragt , ob sie wieder erscheinen dúrfe und von dieser Behörde folgènde Antwort erhalten - ¿Die städtische Kommission der Stadt Paris fann, dem Prinzipe der Preßfreiheit getreu, auf Jhr Schreiben nur durch die Hinweisung auf die Gesezgebung über diesen Ge- genstand antworten, indem sie Ihnen zugleich in Erinnerung bringt, daß sie der gesebmäßigen Kundgebung der Meinungen weder ein Hinderniß entgegenstellen will nocch darf.“/
Die Gazette meldet: „Vorgestern sandte. der Graf Ofa- lia einen Courier nach Madrid. ab, der seine Regiernng von den hier stattgefundenen Ereignissen unterrrichten sollte. Ge- stern ging ein von London kommender Courier hier - dur{, um der Spauischen Regierung anzuzeigen, däß 200 ausge-