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ropa zu retten; jeder fleine Umstand, der auf seine Lebensge- schichte Bezug hat, muß daher in einer solchen Krisis ganz besonders interessant seyn. Bekannt ist des edeln Herzogs früheres Leiden und sein unter allen Veränderungen des Schicksals sih gleich bleibendes überaus würdiges Benehmen. Nicht wahr ist jedoch, was von verschiedenen Seiten erzählt worden, daß er nämlich auch in Amerika oder in England die Stelle eines Schullehrers bekleidet habe. Nur ein Mal hat er öffentlichen Unterricht ertheilt, und darüber sprach sich Se. Königl. Hohett selbst in einem Schreiben an den Secretair der Gesellschaft zur Unterstüßung húlfsbedürftiger Schulleh- rer, bei Gelegenheit der Uebersendung eines Geschenks für jenen Verein, folgendermaßen aus. „„,,„„Was mein Mitge- fühl für arme Schullehrèr ganz besonders erregt, ist der Um-
stand, daß ich selbst ein Mal zu dieser núßlichen Staatsbúr- |
ger-Klasse gehört habe. Zu den vielen Schicksals - Verände- rungen, die meinem Erden-Loose zufielen, gehört auch das, daß ich, zu einer Zeit harter Verfolgung, als Lehrer in cinem Gymnasium aufgenommen wurde, wo ih aht Monate hin- ter einander regelmäßigen Unterricht ertheilte. Ich hoffe daher auch , daß die Gesellschaft für hülfsbedürftige Schullehrer mein, als ein von einem Mit-Schullehrer kfommendes Schärf- sein annehmen werde.////" Aus diesem Schreiben geht her- vor, daß -der Herzog blos ein Mal dsffentlichen Unterricht ertheilt hat, und aus einem andern Aftenstücke erschen wir, daß dies im Gymnasium bei Coire in der Schweiz geschehen ist, wo er als ein Fremder sich introducirte und jene wissen- schaftliche Stelle, vorzugsweise vor mehreren anderen Be- werbern, denen er an Kenntuissen überlegen war, angewiesen erhielt. Aus derselben Quelle — Tweddels hinterlassenen Schriften — entlehnen wir folgende Schilderung des Her- zogs: ;/,„Geziert durch Sittenreinheit und Seelengröße, war er im 16ten Jahre seines Alters ein Prinz ohne Stolz, im 17ten ein General, der bei Jemappes drei Mal seine Trup- pen um sich wieder vereinigte, im L0sten cia Professor der Geometrie, und zwar der Art, als hätte er dieser Wissen- schaft allein ein Studium von mehreren Jahren gewidmet ; ja überall und unter allen Umständen schien er für die Stel- lung geboren zu seyn, die er einzunehmen hatte.//‘/ Aus an- deren Quellen erfahren wir noch, daß er die Zeit, die er in Amerifa und im übrigen Auslande verlebte, dem Studium der Englischen Sprache und Geseße, so wie der Erziehung seiner Kinder, gewidmet hat. Der verstorbene Herzog vön Kent hat sich folgendermaßen über ihn schriftlih ausgespro- chen: ¿Der Herzog von Orleans ist mein besonderer Freund, und ich sehe Gn; ohne eine einzige Ausnahme zu ge-
‘statten, als einen der verständigsten rechtschaffensten Männer .
an, die ih je gefannt oder je hoffen darf, noch fennen zu lernen.//‘/
Lady Nelson, Witwe des berühmten Admirals, ist aus Paris hier angekommen, welche Stadt sie am 27. Juli, also an dem Tage verlassen hatte, da die blutigen Auftritte dorc ihren Anfang nahmen.
Gestern war hier in der Stadt allgemein das Gerücht verbreitet, daß Se. Majestät Karl X. nebst Familie hier an- gekommen sey; es ergab sich jedoh, daß es die durch einige Straßen von London fahrenden Wagen des Herzogs von Cambridge und seines Gefolges gewesen, die zu jenem Ge- rüchte Veranlassung gegeben hatten.
Unsere Blätter wollen angeblich durch Privatbriefe aus Marseille erfahren haben, es sey daselbst die Nachricht ange- langt, daß in Algier (unter welchem Datum wird nicht ge- sagt) die in Frankreich stattgefundenen Regierungs - Verände- rungen bereits befannt geworden seyen und in Folge dessen die Soldaten: „Nieder mit den Bourbonen !‘/ ja Einige so- gar: „Es lebe der Kaiser Napoleon I11!‘/ gerufen háben sol- len. General Bourmont, wird hinzugefügt, habe darauf die Truppen angeredet und sie ermahnt, keinen Parteigeist zu zeigen , damit die Einwohner nicht etwa Nuben davon eo. Gegen einen seiner Adjutanten soll der General sich geäußert haben, er sey von dem Fürsten von Polignac getäuscht wor- den und habe es immer gesagt, daß die Politik dieses Mi- nisters die Bourbonen noch stürzen werde. Jn Algier selbst sollen sich die Einwohner ruhig verhalten und 500 Fran- zösische Soldaten in den Hospitälern befunden haben.
In Calais ging das Gerücht, der Fürst von Polignac habe sich über Östende nah England begeben. Der Erzbi- schof von Rheims, Kardinal Herzog von Latil, ist bereits in Großbritanien angefommen.
¿Der Kaiser von Brasilien‘/, heißt es im Sun, !,„hat die Un- abhängigkeit der Republik Mexiko förmlich anerkannt und einen Gesandten an die Regierung dieses Staates abgehen lassen.‘/
Ueber New - York erhielten wir Nachrichten aus Ca- raccas bis. zum 11ten Juni. Man erwartete daselbst eine
Umwälzung zu Gunsten Bolivars, und wird dies auch in einem direkt aus Caraccas hier eingegangenen Schreiben be- stätigt. Namentlich haben in der Provinz Venezuela die Unruhen überhand genommen, und Geñeral Jnfante soll in Orituco an der Spiße einer Bewegung stehen, die den Ge- neral Paez und seine Anhänger in große Besideimg verseßt hat. Jnzwischen will man gleichzeitig auch aus Laguayra erfahren haben, daß diese neue Reaction bereits überwältigt worden sey. l 4
Aus Havana wird unterm 18. Juli geschrieben, daß man daselbst große Bankerotte unter den Pflanzern befürchte und darum in großer Unruhe sey; bis dahin war inzwischen nur erst Ein Bankerott, und zwar zum Belaufe von einer hal- ben Million Dollars, ausgebrochen.
Von der Schuld der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika sind am 1. Juli neuerdings 6,400,000 Dollars ge- ilgt worden. 0 Das vor längerer Zeit aus Canton abgegangene Schiff „„Bridgwater‘/, an dessen Bord sich bekanntlich Hr. Plowden und mehrere andere Beamte der Ostindischen Compagnie be- finden, ist noch immer nicht an seinem Bestimmungsorte an- gelangt, wiewohl es bereits um die Mitte Februars in der Sunda- Straße gesehen worden. Die Ladung desselben ist 120,000 Pfd. werth, und sind bereits hohe Versicherungen darauf (30 pCt.) bei Lloyds bezahlt worden.
Niederlande.
Aus dem Haag, 9. August. Mittelst Königl. Be- schlusses is der die Korvette „„Proserpina‘/ befehligende Ca- pitain van den se zum eere d Sr. Königl. Hoheit
; Prinzen Friedrich ernannt worden. : Ms Die C neuen Korvetten „„Hippomenes‘/ und „„Hel- din‘/ sind nah Ost- und West-Jndien bestimmt und unter den Befehl der Schifss-Capitaine von Quartel und Anemaet
gestellt worden. :
Deuts 9.
Hannover, 14. August. Das Geburtsfest Jhrer Ma- jestät der Königin ward hier gestern auf das freudigste be- gangen. Mittags wurde mit den Glocfen von allen Thür- men geläutet I gleichzeitig eine Königliche Salve gegeben. Bei J. €E. den Staats - und Kabinets - Ministern v. Bre- mer und v. Meding fanden Vereinigungen zur Mittagstafel statt; in mehreren Privat - Cirkeln ward der Festtag unter den aufrichtigsten Wünschen für das Wohl der Königin ge- feiert. — Jin Königlichen Schlosse zu Herrenhausen war Abends Assemblee und Souper.
Darmstadt, 5. August. Jn der vorgestern stattge- habten 86sten Sißung wurde die Abstimmung über das Aus- gaben-Budget fortgeseßt. | u
Ja der gestrigen Sißung wurden - die beistimmenden Beschlüsse der ersten Kammer, die Vepwaltung der Staats- {huld in den Jahren 1827—1829 und den Antrag des Abg. Mohr wegen Abkaufs einer auf vielen Wingertsfeldern in Rheinhessen haftenden Grundrente betreffend, vorgelegt. — Hierauf berichtete der erste Ausschuß über den Antrag des ÄAbg. Elwert, das Personalsteuergeseß und dessen Ausführung betreffend. — Dann wurde das Militair-Budget auf 1830 — 1832
disfutirt. In der heutigen Sißung wurde unter Anderem über
den Antrag des Abgeordneten E. E. Hoffmann in Betreff des
Artikels 106 der Verfassung Berathung gepflogen.
Spanien.
— — Madrid, 29. Juli. Durch eine Verfügung vom Jahre 1816 war zur Erleichterung des Handels - Verkehrs festgeseßt worden, daß alle aus fremden Ländern eingeführte Handels-Artikel sechs Monate lang in den hierzu habilitirten Zdllämtern unverzollt liegen bleiben fonnten; nach Ablauf die- ser Frist aber mußten die Eingangs-Abgaben dafür erlegt wer- den. Jn dieser Bestimmung ist jedo seit Kurzem eine Ver- änderung erfolgt, indem durch ein Königl. Dekret vom 18ten v. M. die 6monatliche Frist zur Verzollung der einzuführen- den Waaren auf den Zeitraum von vier Monaten herabge- seßt worden ist. — Die Papier- Fabrikanten in Barce- lona hatten bei der Regierung darauf angetragen, die Einfuhr alles fremden Papiers in die Europäischen und- Amerikanischen Staaten Seiner Majestät durchaus zu verbieten, Nachdem der König darüber das Sukt- achten der Zoll - Tarifs - Kommission erfordert hat, ist durch höchstes Dekret vom 14ten v. M. bestimmt worden, daß das Einfuhr - Verbot hinsichtlich des ordinairen Papiers und der
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7 1733 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 227. i : Ü S T R K E A E EIES O E T T T M i
übrigen im Einfuhr-Zoll-Tarif benannten Klassen unverändert bestehen bleiben; was aber die als erlaubt einzuführenden Sorten Papier, als das längliche weiße Papier de Margquilla, das Papier, de Marca mayor genannt, und endlich das Sei- denpapier betrifft, so soll deren Einfuhr fernerhin gestattet seyn, jedoch is der dafür nah dem Zoll-Tarif zu entrichtende Zoll ‘um ein Viertheil erhöht worden. Jn Ansehung des, wie vorgedacht, nahgesuchten Verbots der Papier-Einfuhr in die Amerikanischen Besißungen, haben Se. Majestät sih dahin ausgesprochen, daß der Zoll-Tarif in der Havana ohne Zustimmung der betressenden Behörde auf jener Jnsel in der
fraglichen Hinsicht nicht die mindeste Veëänderung erleideù soll.
— Aus einem dieser Tage in der Madrider Zeitung erschienenen Bericht des General - Capitains der Provinz Estremadura er- giebt sich, daß die Einsammlung des Kermes, seit dem Jahre 1826 ; wo sich dieses Jnseft daselbst zu zeigen anfing, sehr zugenommen hat und in manchen Theilen der Provinz äu- ßerst beträchtlih geworden ist. Man schreibt diesen bedeu- tenden Fortgang lediglih dem Grunde zu, daß die Regie- rung, auf den Antrag der betreffenden Provinzial - Behörde, die Einsammlung jenes Junsekts freigegeben hat.
Tut: fei.
Der Courrier de Smyrne meldet aus Alexan- drien vom 15. Juni: ¿Der Vice-König seßt seine Verthei- digungs-Anstalten fort und beschäftigt sich namentlich mit der Vermehrung seiner Seemacht; êr fat Befehl ertheilt, bald- möôglih| den Bau eines Linienschiffes von 100 Kanonen zu beginnen. “ Die Pläne Mehemet- Alis scheinen eben so weit- reichend als geheimnißvoll zu seyn. Jn den lebten Tagen fam eine Französische Kriegsbrigg von Kandien hier an , die wahrscheinlih einen geheimen Auftrag hatte; denn nur der Capitain derselben fam ans Land, um mit dem General-Kon- sul zu sprechen und dem Vice-König einen Besuch zu machen. Am Bord des Schisses war das ausdrückliche Verbot erlassen worden, daß Niemand mit“ dem Lande communiciren solle.
Nach drei Tagen segelte das Schiff wieder fort. Die Aegyp- |
tische Flotte ist noch immer unter Segel und mandvrirt vor dem Hafen, um die Mannschaft zu üben. Der Haudel stockt völlig, die Baumwollenvorräthe werden bald erschöpft seyn, und viele Franzöfische Schiffe, die in Laduúg nah Marseille lie- gen, werden die nächste Aerndte abwarten müssen, um dieselbe zu vervollständigen.
Dasselbe Blatt berichtet aus Kanea vom 2. Juli: ¿Die Französtsche Brigg „le Grenadier‘/, Capitain Leray, und die Russische ‘Korvette „la Lionne‘/, Capitain Heyden liefen am 10. Juni in den Hafen von Suda ein. Am fol- genden Tage kamen beide Befehlshaber nach Kanea, um Mu- {tapha-Pascha und dem Gouverneur Mehemet-Pascha diejel- ben - Mittheilungen zu machen, die diesen früher {on vom Capitain Peyronnel zugekommen waren, mit dem Un- terschiede jedoch, daß diesmal niht mehr von der Räu- mung des ‘ Forts Karabusa , sondern von der Errich- tung eines Wasfenstillstandes auf unbestimmte -Zeit- die Rede war. Mustäpha erwiederte, daß er dem Seraskier
Suleiman - Pascha untergeordnet sey und sich daher nah dem
richten werde, was ihm dieser dorschreiben würde. Die bei- den Capitaine Leray und v. Heyden gingen daher ohne Zeit- verlust nach Kandien unter Segel, um dort mit Suleiman- Pascha zu sprechen und sih dann zu dem Griechischen Rathe
D egeben, in der Absicht, den von den Botschaftern und
dmiralen der vermittelnden Mächte angeordneten Waffen- stillstand zu Stande zu bringen. Sie hatten eine Erklärung des Grafen Capodistrias an den Griechishen Rath und an alle Griechischen Häuptlinge bei sich, worin derselbe ihnen die von den- drei Mächten im Protokoll vom 3. Februar ge- faßten Beschlüsse anzeigt, denen zufolge Kreta nicht mehr zu Griechenland gehören könne; er fordert sie auf, in ihrem Be- nehmen die Rathschläge zu befolgen, die er dem Dr. Regnieri ertheilt habe, und empfiehlt ihnen, sich nach den Absichten zu richten, die ihnen die Admirale zu erkennen geben würden, um dadurch das Wohlwollen der Gobefi verbundeten Mächte zu verdienen, welche die Verpflichtung übernommen hätten, ihre Personen und ihr Eigenthum zu beshüßen. Dr. Regnieri ist- der Chef des Griechischen Raths und befehligt ‘den gan- en im Aufstande begriffenen Theil der Jnsel. Die beiden =apitaine sind-jedoch mit ihren Anträgen gänzlich gescheitert, und es handéelt sich jeßt nur noch um die Oel-Aerndte. Die Griechen werden dieselbe niht Preis geben wollen, die “Tür-
fen werden als Herren darauf Anspruch machen, und man wird sich gegenseitig ermorden, damit dieselbe Niemanden zu Theil werde. — Die Englische Kriegsbrigg „„Philomel“/ ist gestern in Suda angekommen, um zu den beiden ge- genannten Fahrzeugen zu stoßen; da diese bereits abgesegelt waren, so wird sich der Befehlshaber der Brigg, Capitain Green, nach London- und zu den Griechen begeben, um sich seines Auftrags zu entledigen. Die neuesten Nachrichten aus Kandien sind jehr beunrubhigend für die Bevölkerung dieser un- glüctlichen Stadt. Es herrscht dort die hôchste Aufregung, das Volf thut die heftigsten Aeußerungen gegen den Pascha, die Aga’s und die Europäer, und man muß eine große Kata- strophe befürchten, deren erstes Opfer Suleiman-Pascha seyn wird. Die Türkische Regierung wird si Vorwürfe darüzßer zu machen haben, daß sie den Serasfier so lange ohne die wie- derholt von ihm begehrte Hülfe gelassen und ihn dadurch außer Stand gescbt, Herr in seinem Paschalit zu seyn.‘‘
Griechen 4.58
__ Der Courrier de Smyrne meldet: ,,Wir haben be- teits angezeigt, daß Lykurgus Logotheti von Nauplia nach Samos abgegangen ist, um die Bevölkerung dieser Jnsel zum Aufstande gegen den Beschluß zu bewegen, wonach ste von dem neuen Hellas ausgeschlossen werden foll. Während er diejen Plan ausführte, wurde in Konstantinopel durch einen Ferman die Wiedereinsezung der Türkischen Verwaltung auf Samos regulirt und dieser Ferman den drei Botschaftern mitgetheilt. Jeßt ist die Jnsel in vollem Aufstande und hat sich für unabhängig erklärt. Folgendes sind die dott er- erlassenen Defkrece, wodurch eine neue Ordnung der Dinge eingeführt wird :
Erstes Dekret. Jn Betracht, daß die Insel Samos, ungeachtet ihrer unbestreitbaren Rechte, zu den Griechischen Staaten zu gehdren, davon getrennt worden ist und daß die physische und moralische Existenz der Samier der unerditli- chen ‘Gnade eines blutdürstigen Unterdrückers Preis gegeben ijt: — in der. Ueberzeugung, daß die Samier den- Charakter ihres gottlosen Feindes zu gut kennen, um, so lange noch ein Hauch des Lebens in ihnen- ist, darein zu willigen, daß ihre Frauen und Tôchter nochmals seiner Barbarei Preis gegeben, ihre Kinder zur Abtrünnigkeit vom Glauben gezwungen und bie heiligen Gebeine ihrer Vorfahren entweiht würden ; — in der Ueberzeugung, daß im Gegentheile alle Samier, groß und flein, jung und alt und von allen Ständen, entschlossen sind, lieder mir ihren Familien zu sterben, als sie in die Ge- walt jenes antichristlichen Scammes zu geben ; — in Betracht endlich, daß das Recht, seine leibliche und moralische Existenz, seine Ehre, sein Gebiet uud seine Religion zu vertheidigen, keinem göôttliczen oder menschlichen Gesebe zuwider läaft, ja daß vielmehr die Ausübung dieses Rechtes dem Willen Got- tes und dem Wunsche des Vaterlandes gemäß is und zu einer Pflicht gegen seinen Nächsten wie gegen sich selbst wird: — in Betracht alles dessen ruft. die in Chora au 9. Juni 1830 gehaltene General-Versammlung der Reprä- sentanten der Städte und Dörfer von Sämos: Freiheic oder Tod! und beschließt Folgendes: Art. 1, Die Fhsel Samos wird sich nie freiwillig vom Griechischen Staate tren- nen; sie wird der Anfangs beschworenen und in allen Gene- ral-Versammlungen Griechenlands wiederholten Convention treu bleiben. Art. 2, Sie wird den Waffenstillstand, den die drei verbündeten Mächte zwischen den Griehen und Tärx- ken vorgeschrieben haben, S beobachten, so lange leßtere keine Feindseligkeiten begehen. Art. 3. Jn Betracht, daß die Regierung auf das Departement der dstlihen Sporaden nur dann Verzicht leisten wird, wenn sie von den hohen ver- bündeten Mächten dazu gezwungen wird, die auf den drit- ten Arcirel des Beschlusses der vierten National - Versamm- lung, so wie auf die heiligen und unverjährbaren Rechte der Samier, keine Rücksicht genommen haben, so wird die Insel Samos, um den Ausshweifungen der Anarchie vorzubeugen ünd die Rechte jedes Bürgers zu s{hÜßen, provisorish durch eine aus ihrer Mitte gewählte Behörde regiert werden. Art. 4. Diese Belöôrde wird, die Vereinigung dêr Insel Samos mit der Griechischen Regierung stets im Auge behaltend , in der- selben Weise und in demselben Geiste verfahren, wie diese. Chora auf der Insel Samos, den 7. Juni 1830. (Géz.) Der Präsident: Antonio Giorgiadés; der erste Secrectair: Joannes Sphinis, und die Abgeordneten der Städte und Dörfer von Samos, 79 an der Zahl.