1830 / 232 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 22 Aug 1830 18:00:01 GMT) scan diff

\chen Stift'angen einsentete, hat, Juhalts des näch seinén? vor furzév1 erfolgten Tode publizirten Testaments, den Kunst- händler “Ackermann zu London ermächtigt : 1000 Pfund Ster- ling in Zprocentigen Obligationen der Leibrenten- Bank auf den Namen August Niemeyer zu übertragen, um von ihm oder seinen Nachfolgern für den Nußen des Waisenhauses verwaltet zu werden. Das Ministerium der Geistlichen-, Un- terrihts- und Medizinal - Angelegenheiten hat die Annahme genehmigt, so wie auch , daß demnächst das Kapital der frü- ber schon genehmigten Degeschen Stiftung, zur Vermeh- rung der ganzen Freistellen für vaterlose Söhne in dem dor- tigen MWaifenhaufe, dem Willen des Stifters gemäß, einver- leibt werde.

Im Laufe der diesjährigen Margarethen- Messe zu Frankfurt a. d. O. sind überhaupt 88644 Centner Wolle verwogen worden , worunter 441 Centner extrafeine, 1868 Centner gut veredelte feine, 5342 Centner von Mittelsorte und 12312 Centner geringe Wolle waren. Die geringe Wolle ward vollständig und die äbrigen Sorten wurden bis auf den geringen Betrag von überhaupt 110 Centner abgeseßt. Die Durchschnittspreise waren: für die extrafcine 47 Rthlr. 26 Sgr. der Centner; für gut veredelte feine 41 Rthlr. 3 Sgr. ; fúr Mittelwolle 35 Rth!r 19 Sgr. und sür geringe 27 Rthlr. 25 Sgr. y

Am verwichenen Monate sind in den Hafen ven Pil-

au 162 Schiffe eingelaufen und 187 von da abge}egelt; in (Memel sind in derselden Periode 112 Schiffe eingelaufen, 103 aber sind von da abgegangen. Jn der Stadt Brauné- berg sind 7 Last Flachs und 3275 Schock Garn verschifft worden. Auch sind dort mit Wolle bedeutende Geschäfte ge- macht und viele Holzwaaren nah Pillau verschisst worden. Auf die Königsberger Handlungs-Speicher sind überhaupt an inländischem Getreide 1536 Last 52 Scheffel und an auslän- dishem. Getreide 3079 Last 42 Scheffel aufgemessen. Abge- messen sind nah dem Julande 782 Last 40 Scheffel , nach dem Auslande 6043 Last 54 Scheffel.

Der Kirche zu Rösa bei Bitterfeld ist von der da- selst gebornen Frau Johanne Rosamunde Knobloch, geborne Holäufer, ein Legat von 1100 Rthlrn. vermacht, und joll von den Zinsen von 1000 Rthlrn. das Schulgeld für arme Kinder in Rôsa bezahlt werden, und auperdem der Pfarrer davon jähr: lih 2 Rthlr. und der Schullehrer 1 Rthir. erhalten; 100 Rthlr. aber sind bestimmt, für die Kirche zu Röôsa eine-neue Altarbekleidung zu beschaffen. i

Am 3l1sten v. M. Abends 6 Uhr {lug der Bliß in die Kirche zu Wulfersdorf, im Kreise Halberstadt, ein, jedoch ohne zu zunden. Der Kantor befand sich gerade mit mehreren Kindern in der Kirche, um ein Lied, welches bei der fitchlichen Feier vor Cinsammlung der Feldfrüchte gesun- gen werden sollte, mit denselben einzuüben. / Einer der Kna- ben’ war mit dem Bälgentreten beschäftigt, als der Blilz, wel- cher mehrere Balfen im Thurme zerschmettert hatte, auch einen Bâälgen-Balken, welchen der Knabe trat, verleßte, ohne das Kind zu beschädigen. Jm Vorhause der Kirche wurde ein fleines Mädchen, welches dem Gesange hatte zuhdren wol- len, betäubt an der Erde liegend gefunden; dasselbe hat sich jedoch bald wieder erholt und ist unbeschädigt.

Aus Merseburg wird berichtet: Jm Ganzen sieht man hier einer guten Mittel -Ernte entgegen, und zwar s9- wohl an Feld- als an Baumfrüchten. Die Ernte - Arbeiten sind, durch die Witterung begünstigt, in vollem Gange, und die Einsammlung des Erntesegens, vorzüglich in Roggen, ist in mehreren Gegenden ganz, in andern zum großen Theile beendigt. Es wird indeß namentlich in den Gegenden, die durch Ueberschwemmung gelitten, oder die auch nur von be- deutenden Gewitter-Regen wiederholt betroffen worden sind, darüber geklagt, daß der Körner-Ertrag sehr gering ausfällt, indem zu viel Unkraut, namentlich die Vogelwicke, mit auf- gewachsen ist und den Pflanzen die Nahrung eutzogen hat. Die Herbst-Früchte stehen sehr gut, und das Sommer - Getreide verspricht im Ganzen eine reichlichere Ernte. Die Heu-Ernte L sehr reihlich ausgefallen, so daß’ z. B. im Bitterfelder

reise mancher Landwirth wegen deren Unterbringung in Verlegenheit gerathen ist. Auch das Grummet verspricht noch einen reichlichen Ertrag.

1768.

In dem hiesigen lithographischen "Jnstitüte der Herren L, Sachse und Comp: ist so eben aus den Händen des ge- schiéten Künstlers Herrn B. Donndorf ein großes fkalli-litho- graphisches Prachtblatt, die zehn Gebote enthaltend ‘erschie- nen, das sich weit úber gewöhnliche Leistungen ‘der Art er- hebt. Die hervorstechendsten Eigenschaften dieses Blattes sind unstreitig die durchdachte und höchst geshmackvolle Anordnung des Ganzen, der Reichthum, - die Vielseitigkeit und schône falligraphische Form der verschiedenen Schriftarten ; die un- gemeine Schärfe und Bestimmtheit jeder einzelnen , auch der kleinsten Verzierung und die úberaus leichten und gefälligen Züge. Sämmtliche Füllungen und Umgebungen der Buchstaben wiederholen sich nie und sind, so wie die Vignetten und Ornamente, auch in ihren kleinsten Einzelnheiten mit wirklich erstaunenswür- digem Fleiße ausgeführt. Eben so durchdacht als dem Zwecke angemessen hat der junge Künstler an mehreren Stellen, zur Versinnlichung des Textes, Zeichnungen angebracht , welche voesentlich zur Zierde dieser ganz vorzüglichen, keinem Kupfer- \tiche der Art nachstehenden Arbeit beitragen. Der Druck zeichnet sich Úberall durch Reinheit und schdne Schwärze aus, Eigenschaften, welche in allen aus der Werfstatt der Herren Sachse u. Comp. hervorgehenden Arbeiten vorherrschen, wie dieses Institut überhaupt die Anerkennung verdient, zur Ver- besserung der Lithograhie in Berlin wesentlich" beigetragen zu haben. 12

Ko ntgliGse Maul ele,

Sonnabend , 21. August. Jm Schauspielhause: Kark der Zwölfte auf seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Dr. C. Töpfer. Hierauf: Das Ge- heimniß, Singspiel in 1 Aft; Musik von Solié. (Herr Hoppe: Waller.) i

Sonntag, 22. August. Jm Opernhause: Die Zauber- flôte, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart. (Herr Zschiesche: Sarasiro Herr Mantius : Tamino, Mad. Schulz - Königin der Nacht. - Fräulein v. Schäßel: Pamina. Herr Devrient der jüngere Papageno.)

Sn Charlottenburg: Der dreißigste Geburtstag, Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: Heinrich V. Jugendjahre, Lustspiel in 3 Abtheilungen.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 21. August. Der lustige Schuster, fomische Oper in 2 Aften. Am Schluß der Oper : Variationen über ein Thema von Beethoven, mit obligatem Violoncell von Adolph Müller cigends für Dlle. Vio komponirt Und vorge- ragen von Derselben.

Berliner Börse. Den 20. August 1830.

Amt], Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

| Zf.|BGrief.| Geld [ V | brief’ (Geld. M AE B h LASGE Bd HOUIIA I FCO TIE PENECS i C Hn E. 7E R B CIPTAC M S G A C M F

St. -Schuld-Seh., 4 | 984 { 977 IOstpr. Plandbrt. 100 | Pr. Engl. Anl. 18! 5 1015 | [Ponm. Pfandbrf. 106 ‘1057 Pr. Engl. Ani. 22 5 ‘1013 Kur-n.Neun. do. 1065 105È Schlesische do. 107 |

Pr. Eugl. Obl. 30/ 4 | 954 Dom. - Pfandbrf

Kucrm.Ob.m.I.C.| 4 | 98 Ei al Neum.lut Sch.d.j 4 | 98 Rkst. C.d.K.-u.N. 128 | Z.-Sch. d.K.- u N. 73 |—

Berl. Stadt-Ob.| 4 101 Königsbg. do. 4 Elbinger do.

Danz. do. in Th.| | 87 VWVestpr. Pidb. | 4 L Grosshz.Pos. do.l 4 [101

Koll. vollw. Duk. | Neue dito 19 Friedrichsd’or . |— | 1325 Disconto . .., 5E]

O EStFEH:] 4E1

Auswärtige Börsen.

Hamburg, 18. August. Aproc. Metall. 945. Bank-Actien 1316. Russ. Engl. Anleihe

1044. Silber} Rubel 1003. Dän. 693. Poln. pr. 31. Aug. 1235.

Engl. Neap. 887. Falc. 795.

Neueste Börsen-Nachrichten. Paris, 14. Aug. 5proc. Rente per compt. 103 Fr. 50 C. 5proc. lia cour. 103 Fr. 70 C. Z3proc. per compt. 78

Fr. 5 C. Z3proc. fin cour. 78 Fr. 35 C. 4proc. Renten fin cour. 97. 5proc. dito fin cour. 76 Fr. 5proc. Span. Rente perp. fin cour. 455. Franffurt a. M., 17. August. Oesterr. 5proc. Metall. 975. 97.

5proc. Neap. Falc. per comp. 75 Fr. 60 C. áproc. 93. 927. 2’proc. 56. 1proc. 24. B.

Bank-Actien .1562. 1559. Part.-Obl. 1272, 1273. Loose zu 100 Fl. 1765. B. Poln. Loose 60. 593.

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Gedructt bci A. W. Hayn.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 232.

Amtliche Nachrichten. Keonil des. Dag ees.

Se. Majestät haben dem natürlichen Sohn des verstor- benen Grafen Ernst August Christoph Heinrich von Krockow zu Wendisch Karstnis, Otto August Ernst Ludwig Jochmus, die Legitimation und den Adelsstand, unter dem Namen: von Krocfow, zu ertheilen geruhet.

Im Bezirk der Königl. Regierung

zu Erfurt ist die erledigte Pfarrstelle bei den evangeli- schen Pfarr - Gemeinden Nieder- und Obertopfstedt, in der Didces Weißensee, dem Kandidaten des Predigtamts Frie- drich Theodor Christian Erhard aus Erfurt übertra- gen worden ;

zu Magdeburg ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Jeeben, Hohentramm, Peerb, Darnebeck, Bandau und Poppau, in der Didces Apenburg, dem Prediger Danneil in Thüriß, und die evangelische Pfarrstelle zu Mehmfe, in der Didces Salzwedel, bei Pensionirung des Predigers Rü- diger, dem Predigtamts - Kandidaten Johann Joachim August Vinde aus Salzwedel verliehen worden.

Bei der am 19ten und Wsten d. M. geschehenen Zie- hung der 2ten Klasse 62ster Königl. Klassen -Lotterie fiel der Hauptgewinn voti 6000 Rthlr. anf Nr. 47,254; 2 Gewinne zu 2000 Rtÿlr. fielcn auf Nr. 19,832 und 64,839; 3 Ge- winne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 12,090. 30,286 und 61,441; 4 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 18,977. 22,512. 47,931 und 71,165; 5 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 26,530. 28,817. 35,184. 80,386 und 88,622; 10 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 12,891. 14,448. 21,597. 29,097. 33,564. 48,927. 54,107. 60,706. 77,835 und 78,240. Der Anfang der Ziehung Zter Klasse dieser Lotterie ist auf den 16. Sep- tember d. J. festgeselt.

Berlin, den 21. August 1830.

Königl. Preußische General - Lotterie - Direction.

Angekommen: Der Großherzl. Toscanische Ober- Stallmeister, Marquis von Martelli, von Dresden.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Jnfanterie, General-JFnspecteur der Festungen und Chef der Jngenieure und Pioniere, von Rauch, nach Wittenberg. f

Der Kais. Oesterr. Kabinets-Courier Beck, nah Wien.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 13. August. Nachstehendes ist im Wesentlichen der Vortrag, den Herr Salverte in der heutigen Sibßung der Deputirten - Kammer zur Begründung seiner Proposition wegen Anklage der vorigen Minister hielt :

¿Meine Herren! Wenn ich vor Jhnen erscheine, um Män= nér anzuflagen/, die durch cine eben so vollständige als wohlver- diente Niederlage von dem Gipfel ihrer Macht hinab geschleudert worden sind- so empfinde ich dabei cin Gefühl, das, ih bin des- scu gewiß, in dem Jnnersten Jhrer Secle cinen Anklang findet : ich gedenke thres Unglücks. Und wenn diese Erinnerung mich auch an der Ausübung ciner heiligen Pflicht nicht hindert, so legt sie mir doch die Verpflichtung auf, mich fast bei jedem Schritte zu fragen, ob das Andenken unsrer igoopfeuten Brüder auch nicht zu mächtig auf meine Worte einwirkt, und ob .die Männer, de- ren Straffälligkeit ih darthun will, nicht vielleicht in den Zeit- umständen cinen Entschuldigungsgrund finden könnten, der jeßt

Berlin, Sonntag den 22fen August

1830.

dazu geeignet wäre, den Haß, womit man sie verfolgt (b scheu, den sie cinfidßen, zu mildern. Dieser Ben ie E werde ich mir Jhren Beifall, so wie den des hochherzigen Vol- kes, das Sie zu repräsentiren die Ehre haben, zu erwerben suchet:: die Nation dÚrsiet nach Gerechtigkeit, niht nah Rache. Die Session von 1529, fruchtbar an lichtvollen Berathungeti, nichtig an erwünschten Resultaten, war in tiefer Ruhe zu Ende gegan- gen: Aufschlüsse und Versvrechungen waren Alles, was die Kam- mern von der Krone erhalten und geslchen wir es auch Alles, was sic von ihr verlangt hatten. Fn der Hoffnung, daß cine 9 große Mäßigung in der“ nächsten Session ihre Früchte tragen werde, verlicß das Volk sich wegen seiner Zukunft auf Absichten, die es hartnäkig für gut und rein hielt, und auf Wahrheiten, deren Evidenz selbst solchen Augen einleuchten mußte, die sich am eigensinnigsten dem Lichte verschlossen. Neben Arbeit und Gewerbfleiß herrschten Überall Ruhe und Ordnung: selbst die änglilichsle argwöhnischsie Polizci hätte uirgendwo cit Symptom der Unruhe oder -des Ungehorsams gegen die Geseze entdecken kdnnen; nie war eine Regiecung ruhiger, nie cin Thron von Stürmen minder bedroht gewesen. Unter solchen Umständen wurde das Minisierium durchweg verändert, und die ungeduldi- gen Organe der antinationalen Faction fündigten uns an, daß die Aufgabe. des neuen Ministeriums in dem Umfsiurze aller un- srer Freiheiten bestche. Zum Beweise der Wahrheit dieser Pro- phezeiung will ich Sie nicht weiter, meine Herren, an Thats sachen von geringerer Wichtigkeit erinnern; ich will nicht das wige Widerspiel zweier Klassen von Schriftstellern heraus- hchen, wovon einen das Ministerinm täâglih zu .den „vekfassungsöwidrigtt Maßregeln herausforderten, und diese Mafß= regeln als eiß bevorstchendes und ungusbleibliches Faktum ‘ver-

kündigten, gleichwohl aber sich der vollkommensten Ungeftraftheit zu

erfreuen hatten, während die andern, die dergleichen Drohungen nur wiederholten, um das Ministerium zu deren Widerlegung anzu- halten, so wie dicienigen Bürger, die den Wirkungen derselben dadurch zuvorzukommen suchten, daß sie sich auf geseßlichem Wege gegen gescßwidrige Anforderungen verbanden, durch beständig er- neuerte gerichtliche Verfolgungen bestraft wurden. Nur ei ne Bemerkung erlaube ich mir: acht Monate verflossen unter diescn ernsten Besorgnissen, und die dfentliche Ruhe wurde auch nicht einen Augenblick gestôrt. So kam die Zeit heraz, wo die Ses- sion von 1839 eroffnet werden sollte. Bei dieser Gelegenheit legte das Ministerium dem Könige offenbar verfassungswidrige Worte in den Mund: es sellte nämlich die- Königliche Macht, die nah der Charte nur unter der Mitwirkung der beiden andern Staatsgewalten einen Einfluß auf die Geseßgcbung üben känn, als entschlossen dar, allein und nôthigenfalls gewaltsam die Hindernisse zu beseitigen, die sich ihrem Willen entgegenstellten. Auf eine solche Erklärung antwortete die Wahl= Kammer durch cine Adresse, dic von notorischen Freunden, nicht nux des König- - thums, sondern der herrschenden Dynaslie und der Person des Monarchen selbs, entworfen worden war; das Ministerium sei- nerseits entgegnete durch die Prorogation und spâterhin durch die Auflôsung der Kammer. Jch erhede mich nicht gegen diese beiden Maßregeln, obgleich zu einer solchen Strenge nirgends cin Anlaß war: die Minister appellirten an das Volk, das Rich- ter zwischen ihnen und seinen Mandatarien seyn sollte. Sie blie- ben dabei in den Gränzen der Verfassung; bald sollten- sie aber dieselben überschreiten. Man konnte hieran nit füglich länger zweifeln, als mar unter den Rathgebern der Krone einen Mann von trauriger Berühmtheit Plaß nehmen sah, der sich noch un- ter einer von der Wahl - Kammer gegen thn erhobenen Anklage befand. Nur mit großer Zurückhaltung darf ih von r v Manne reden, da ich schon einmal scin Ankläger gewesen bin. Ld, erlaube mir blos die Bemerkuttg, daß sein Name an die reignisse von Colmar, an das Erstgeburts-Geseß, an das \o- enannte Geseß. der Gerechtigkeit und Liebe, an die Auflôsung der National - Garde und an die Megßeleien in der Strafe St. Denys im November 1827 erinnerte. Er er- schien, und die antinationale Partei verkündigtc sofort, daß diese Wahl das Ministerium vom Lten August vervollständige; und in der That verrieth sie die innersten Gedanken desselben. Auch wurde bald im Namen des Königs cine Proclamation an alle Wähler erlassen. Das Ministerium lich darin dem Monar- chen die Sprache eines unumschränkten Herrn, der sich durch die emäßigtsten und chrerbietigsten Vorstellungen beleidigt fühlt.

Während diese Sprache einerseits die Rechte dex Nation anfocht,