1830 / 235 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

| 1798 den Bewohnern der Residenz alsbald die ersehnte frohe Nachricht | Alexandrien fündigen den Tod des Vice-Königs von Aegyp-

mitzutheilen , daß es, nah einem so eben von Karlsbäd ein- getroffenen offiziellen Schreiben, mit dem Befinden Sr. K. H. unseres allergnädigsten Kurfürsten von Tage zu Tage besser geht und alle Gefahr vorüber is , daß sich namentlich das Fieber gelegt hat, die Arzneimittel den erwarteten Erfolg aben und mit Grund zu hoffen steht, daß Allerhöchstdie sel: en bald dahin gelangen werden, an die Rückkehr zu Zhren treuen Unterthanen zu denken. Kassel , den 19. August 1830. Pfeiffer,

j Schomburg, Polizei - Direktor.

Bürgermeister. ““

Hestterx e.

Wien, 19. Aug. Die feierlihe Taufe des neugebornen Erzherzogs findet heute im Ceremonien - Saale des K. K. Lustschlosses Schönbrunn statt, und sodann wird in der Gallerie Cercle gehalten werden.

Ten

Nach Privat - Nachrichten aus Rom vom 29. Juli

(welche die Allgemeine Zeitung mittheilt), hat der Papst die seit langer Zeit üblichen Stierheßen im Teatro Correa (Mau- soleum Augusts), welche den gebildeten Klassen und den Frem- den schon lange ein Stein des Anstoßes waren, durch einen besonderen Befehl für immer abgeschafft und zur Belusti- gung des Volks andere unblutige und dem Geiste einer mil- deren Zeit entsprehende Spiele erlaubt.

Rom, 12. August. Am 8ten d. M. wurde in der La- / eei ein Tedeum für die Einnahme vou Algier ge- ungen. a i

Am Abend desselben Tages traf der Königl. Niederlän- dische Gesandte am Päpstlichen Stuhle, Graf von Liedekerfe, hierselbst ein.

Der Kardinal Vidoni, im Ÿ. 1759 zu Cremona gebo- n ist in der Nacht vom 10ten auf den 11ten d. hier ver-

orben.

Neapel, 4. August. Gestern Vormitrag um 11 Uhr landete der Dey, von jeinem Schwiegersohn und vier atderen Personen seines Gefolges begleitet, in der Quarantaine - An- stale und. begab sih von dort zu Wagen zum Französischen Gesandten und dem Konsul. Eine Menge Neugieriger war auf dem Hafendamm zusammengestrômt, um den Dey bei seiner Landung zu sehen. Unter den Matrosen der Quaran- taine - Anstalt bemerkte er einen, der frúher Sklave in Algiex gewesen war, und den er freundlich ansprach; er nahm ihn sogleich irt seine Dienste, weil derselbe Arabish spricht. Nach- dem er den ganzen Gasthof della Vittoria, der Königl. Villa Chiaja gegenüber, gemiethet hatte, begab er sih wieder an Bord der Fregatte, deren Capitain, Herr Deletré, ihn zu einer Collation einlud, während die ganze Mannschaft des Schiffes auf Kosten des gegenwärtig - hier anwesenden Fran- en Botschafters am Päpstlichen Stuhle, Grafen von

aferronnays, gespeist wurde. Jn der verwichenen Nacht hat

der Dey den fostbarsten Theil seiner Effckten an?s Land brin- gen lassen. Heute früh wurden 54 dicht verschleierte Frauen, größtentheils Negerinnen, von 30 Türken begleitet, ausge- \chisst. Der Dey mit seiner ganzen Begleitung folgte ihnen nach dem genannten Gasthofe.

U Tee

i Die Allgemeine Zeitung giebt in einem Schreiben

aus Korfu vom .5. August folgende Nachrichten : „Der Groß - Wesir ist in Monastir an der Gränze von Albanien mit 10,000 Mann regulairer Truppen angekommen. Er hat den Pascha von Skutari von dem Bunde abwendig gemacht, welchem dieser nur aus Anhänglichkeit an Seliftar Poda, einen tapfern und geschickten Anführer, beigetreten war. * Der Groß- Wesir hat die Tochter des Pascha’s von Skutari mit seinem zweiten Sohne verheirathet. Die Albanesischen Hâäupt- linge, erschüttert durch den Verlust einer so mächtigen Stübe, die jeßt dem Gegner dient, haben sih unterworfen und be- geben sich an die vom Groß - Wesir ihuen angezeigten Orte. Was also noch vor kurzem im Aufstande war, erklärt sich heute für deu Frieden und Gehorsam. Ohne den Pascha von Skutari“ und Seliftar Poda war Albanien fúr die Pforte verloren; ihre Unterwerfung wird Alles wieder in die alte Ordnung bringen. Der berúhmte Nikitas wurde tödtlich von einer Kugel getroffen, als er die Unruhen stillen wollte, welche unter den Mainoten bei Gelegenheit der-Auf- lagen ausgebrochen waren. Der Präsident von Griechen- land hat dem General Church andeuten lassen, das Territo-

rium des neuen Staates zu vorlassen. Handclsbriefe von |

ten an.“

Ín einem gleichfalls *von der Allgemeinen Zei- tung mitgetheilten Schreiben von der ServischenGränze vom 4. August heißt es: „Vor einigen Tagen ist ein Kom- mis des Hauses Rothschild in der Quarantaine zu Semlin angekommen, nachdem, wie bekannt, mit der Pforte eine An- leihe durch dieses Haus negocürt werden sollte. So sehr es indessen der Pforte in ihrer jeßigen Lage an Geldmitteln ges bricht, so haben doch ihre Minister alle ihnen gemachten Vor-

schläge abgelehnt und sih gegen jede Art von Anleihe äußerst

mißtrauish und furchtsam bezeigt, ‘indem sle erklärten , es

werde dadurch dem Lande eine zu große Bürde aufgelegt.

Hieraus lassen sih ihre Fortschritte in der Staatswirrhschafts-

funde beurtheilen.“ ° Griechenland.

Der Courrier français berichtet in einem Schreiben aus Navarin vom 17. Juli: „Die Fregatte „Galathée‘/ ist vor drei Tagen mit mehreren Transport - Fahrzeugen nach einer schnellen und glücklichen Ueberfahrt hier angekommen. Das am Bord der Schiffe befindliche 57ste Regiment lan- dete am folgenden Morgen und befindet sich theils hier, theils in Modon. Ein Bataillon des 27sten Regiments hat sich eingeschifft und geht heute nah Frankreich unter Segel. Admiral v. Rigny ist noch immer in Nauplia am Bord des ¡„Conquexant.‘‘

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New - Yorfk, 10. Juli. Ein hiesiges Opypositions- Blatt theilt aus dem Richmond Whig Folgendes mit: ¡Das ist gewiß kein Freistaat, wo Memungen nicht frei sind, und besonders wo Meinungen in Staats - Angelegenhei- ten Bestrafung nach sich ziehen. blik mdgen bestehen, das wahre Lebensprinzip derselben fehlt aber. Als Beweis kann das Verfahren des General Jackson die- nen. Ein - jeder Unparteiische vergleiche seine Herrschaft (denn dieser Name gebührt seiner Verwaltung) mit der pa- triarchalischen Oberleitung Washingtons, des älteren Adams, Jessersous, Madisons, Monroe’s und des jungern Adams er dehne seine Betrachtungen bis jenseits des Atlantischen Meeres aus und vergleiche die Regierung Georgs I1V. mit der Karls X., und spreche dann sein Urtheil darúber aus, inwiefern die Verwaltung des General Jackson den Namen einer repuplifanischen verdiene. Thoren nur begnügen sich mit Namen; dem Eéinsichtsvollen entgeht es nicht, daß man ihn täuscht: Um die hier vorgeschlagenen Vergleichungen zu erleichtern, führen wir folgende Thatsachen au. Während Washingtons jähriger Verwaltung fanden 9 Verabschiedun, gen von Beamten statt ; eine im Jahre 1792, drei 1794, drei 1795- cine 1796 und eine im Jahre 1797; eine von diesen erfolgte übrigens, weil der Beamte seinen Posten verlassen hatte. Während der 4jährigen Verwaltung von John Adams- wur- den 10 Beamte abgeseßt, von denen einer flüchtig geworden ivar. Unter Jesserson traf binnen 8 Jahren - diejes Loos. 39 Beamten. Jn den 8 Jahren der Präsidentschaft Madisons warden 5 abgeseßt und 3 waren flüchtig geworden. Unter der gleichzeitigen Verwaltung Monroe's fanden 9 Verabschie- dungen statt, worunter eine wegen unerlaubten Sklavenhandels mit Guinea, 2 wegen Jnsolvenzerklärung der Beamten, 1 wegen Wahnslnns des Beamten, eine wegen schlechter Aufführung und eine wegen Streitigkeiten mit einer frem-

den Regierung. Präsident John Quincy ‘Adams verabschie-

dete nur 2 Beamte, und das aus hinlänglich dargelegten Gründen, Man hat seine Verwaltung als eine desp o- tische geschildert. Die Zeit besiegt das Vorurtheil. Herr- Adams hat sich für immer vom öffentlichen Leben zurückgezo- gen, und selbst Anhänger des dermaligen Präsidenten, die sich

nicht von Leidenschaften beherrschen lassen, fällen schon je6t

ein milderes Urtheil über ihn, Während der Verwaltung des Präsidenten Jackson, und zwar schon in dem ersten Jahre derselben, wurden 990 Beamte abgeseßt! von diesen wa- ren 239 Oberbeamte; die übrigen bestanden aus Postmeistern oder befleideten untergeordnete Posten. hatten als Offiziere in der Revolution gedient; viele sind Republikaner, die die Freundschaft Jefferson's und Madison's

besaßen und sich durch ihre dem Lande geleisteten ausgezeih- neten Dienste schon das allgemeine Vertrauen erworben hat-

ten, als Andreas der Erste noch Hahnengefechte in Tennessee

anstellte! Diese Thatsachen sind aus öffeutlichen Archiven

gezogen worden und können nicht abgeläugnet werden. Jacf- son?’s Anhänger behaupten, es hätte Niemand - seine Stelle politischer Meinungen wegen verloren diese Behauptung beweist wenigstens, daß ihre Urheber das bei den stattge: fundenen Verabschiedungen befolgte Prinzip, verdammen.‘

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Die Formen einer Repu--

Mehrere derselben -

1799

Derselbe fürchterliche ‘Gervittersturm, der (wie neulich gemeldet ) die Stadt Shelbyville in Tennessee in Ruinen legte, hat auch den in dem nämlichen Staat belegenen Ort Charlotte fast gänzlich zerstört und einen großen Theil seiner Bewohner zu Bettlern gemacht; nur ein einziges einem Kauf- manne gehöôriges Haus ist unbeschädigt geblieben. „Was übrigens‘/, schreibt man von dorther, „eben so sehr ans Wunderbace gränzt, als es, bei allem Unglück , zu dem in- nigsten Dank gegen die Vorsehung auffordert, is der Um- stand, daß, so viel man in Erfahrung hat bringen können, kein Menschenleben bei diesem schrecklichen Natur - Ereigniß verlo- ren gegangen ist.‘ : Ls

Zu Anfange dieses Monats hatte der zweite Zahlmeister der Bank in Boston, Namens Fuller, sich mit einer Summe von 40,000 Doll. entfernt; Tages darauf erschien eine ôffent- liche Bekanntmachuug , in -welcher für seine Habhaftmachung eine Belohnung von 1500 Doll. ausgeseßt worden war. Doch kaum war diese zur Kenntniß des Publikums gelangt, als man auch schon erfuhr, daß der Entwichene sich freiwillig wieder eingefunden und fast die ganze mitgenommene Summe wieder zurückgestellt hatte. Den Geseßen der Vereinig- ten Staaten zufolge, wird ein Beamter der Bank, der sich eine Veruntreuung zu Schulden fommen läßt, mit einer Geldstrafe von höchstens 5000 Doll. belegt und zu harter Gefängniß-Arbeit verurtheilt, die, den Umständen nach, auf 10 Jahre ausgedehnt werden kann.

Vom lsten d. M. an ist der Zoll für mehrere Einfußr- Artifel, dem Tarif von 1828 gemäß, erhöht worden. Rohe Wolle z. B. zahlt 4 Cents vom Pfd. und úberdem 45 pCrt. vom Werth; Hanf 50 Doll. für die Tonne; Flachs 40 Doll. die Tonne; Segeltuch 97 Cents die [JYard, und Jndigo 30 Cents das Pfd.

Sa n d. Berlin, 24. August. Se. Majestät der König von

‘Dânemark haben, durch den berühmten Astronomen Herrn

Etatsrath Schumacher, dem Wirklichen Geheimen Rath Frei- herrn von Humboldt , als ein Zeichen der Anerkennung der Verdienste dieses Reisenden um die astronomische Geographie von Amerifa und dem nördlichen Asien, einen Chronometer (Längen-Uhr) von Kessels zustellen zu lassen geruhet. Das mit großer Meisterschaft vollendete Werk führt die Inschrift : Friedrih der Sechste an Alexander von Humboldt.

Wie aus Münster gemeldet wird, ist man im dasigen Regierungs-Bezirk im verwichenen Monate, sobald die Wit- terung es erlaubte, zur Jústandseßung- dér durch den anhal- tenden Regen sehr verdorbenen Wege geschritten. Die Ar- beiten wurden aufs eifrigste in Betrieb geseßt, und es zeugen die Erfolge von der lobenswerthen Thätigkeit, womit die Ge- meinden dieses Werk ergriffen haben. Jun - vielen getheilten Heiden wurden die neuen Wege polizeimäßig in Stand ge- seßt und dadurch die-Communication gefördert. Jm Kreise Tecklenburg wurden Vorbereitungen zur Chaussirung mehre- rer Wegestrecken getroffen, da es dort an Material nicht fehle. Jm Kreise Recklinghausen wurden in einigen Dörfern die Pslaster-Arbeiten fortgeseßt und in diesem, wie in an- deren Kreisen, verschiedene neue Sanddämme angelegt. Mit der Reinigung und Ausräumung der Flüsse, Bäche und Ab- zugs-Gräben, woran seit zwei Jahren wegen des fortwäh- rend hohen Wasserstandes nichts geschehen konnte, war man in mehreren Gegenden eifrig beschäftigt.

Ueber zwei neu-entdecîte Formen des Aegyptischen Typhons und ein Wort úber einige großartige Monumente, die der Französische General- Konsul Ritter Drovetti unlängst aus

Aegypten nach Europa gebracht hat. /

Fúr Freunde archäologischer Forschungen und Studien werden , hoffe ih, diese Zeilen nicht ohne Jnteresse seyn.

Unter den zahlreichen Darstellungen der Gottheiten in allen Aegyptischen Malereien und Basreliefs erscheint unge- mein selten,- als Genius des Unheils, die des Typhons; um so schwieriger ist-es daher, ihn mit Sicherheit zu erkennen. Diese Ueberzeugung erhöhete um so mehr meinen Wunsch, etwas Zuverlässiges zur weiteren Erörterung unbekannter For- wen dieser Gottheit ‘beitragen zu können. Lange blieben meine Bemühungen fruchtlos, bis sie mich endlich zu folgenden Re- eet führten, die ih dem Urtheil fompetenter Richter un- terwerfe. \

Auf einem Mumien-Sarg des hiesigen Königlichen Aegypti- {hen Museums wurde ih zweier verschiedenen, von mir noch nie gesehenen, oder wenigstens bisher übersehenen Darstellungen einer Gottheit gewahr, bei deren erstem Anblick ich die Gestal-

ten des bôsen Genius zu- sehen ahnete. Jch fand sie auf beiden äußeren Seiten des Sarges wiederholt, so daß jede besondere Form zwei Mal auf demselben erscheint. Ueber

jeder dieser vier Gestalten befindet sich der Name der

Gottheit, welcher bei allen, mit unbedeutender Abwech-

selung der Hieroglyphen, der nämliche bleibt. Nach

Champollions jo häufig bestätigter Bestimmung des Werthes

der phonetischen Zeichen, sind die Hieroglyphen, die diesen Namen bilden, Koptisch, die- Buchstaben: Sima, Tau und

Hori, *) Latein §8, T, H. Und Plutarch in seinem „De

Iside et Osiride” belehrt uns, daß Typhon bei den Aegyp-

tiern am meisten Seth genannt war.

Nachdem ih hier die Bestandtheile dieses Namens er- kannt, untersuchte ih die hieroglyphischen Texte mehrerer an- deren Mumien-Sôrge des Museums, in der Hoffnung, dort unter den zahlreichen Namen anderer Gottheiten auch diesen wieder- zufinden. Weit entfernt, meine Erwartungen getäuscht zu sehen, fand ich noch nebenbei neuen Stoff zur Bestätigung meiner gemachten Entdeckung. Bekanntlich folgt häufig in Aegyp- tischen Jnschriften nah dem Namen einer Gottheit entweder die bildliche Darstellung des Gottes selbst oder irgend eines seiner Sinnbilder. Mehrere Male fand ih den obgedachter- maßen bezeichneten Namen Seth, von einem hocfenden „„Esel// begleitet, und nach Plutarch (De Is. et Os.) und Aclian (De nat. animal, Lib. X., c. 28.) war dieses. Thier in. Aegyptcn dem Typhon geweihet. 2)

Sobald ich diese Gestalt eines Sinnbildes des Typhons erkannt hatte, versuchte ih durch sie andere Aegyptische- Be- neunungen des Gottes in den hieroglyphischen Texten -aufzu- finden. Es gelang mir, noch folgenden Namen in Beglei- cung des erwähnten Symbols zu erkennen. Ep besteht aus den hieroglyphischen Buchstaben Sima, Mi, Ni und Tau; *) S, M N. T. Platarch l. e. sagt, das Typhon auch Sm y oder Smith hieß, welches mir nun in Smint zu be- . richtigen zu seyn scheint.

Diese vielfache Uebereinstimmung der hieroglyphischen Darstellungen und Jnschristen auf den Monumenten mit den alten Klassikern, ein wahrer Probier-Stein der unschäß- baren Entdeckungen Dr. Youngs und Champollioas, veran- lassen. mich, folgende Formen als die des Aegyptischen Typhons zu bezeichnen.

Auf dem zuerst erwähnten Mumien - Sarg fommt diese Gottheit in _Zwerggestalt mit seher starkem Körperbau vor. Untex einex Form hat er auf seinem menschlichen Körper den Kopf ciner Schlange; unter der andern den eines Schakals. Er is ganz nacckend dargestellt, und hinten hängt ihm ein langer Schweif bis zum Boden. Cinen Arm hält er emporgehoben, um welchen sich eine Schlange schwingt z den andern hält er drohend rückwärts, mit geballter Faust. Er- ist in der Stellung eines rash vorwärts schreitenden Mannes dargestellr. Der Körper ist ganz: schwarz gemalk, mit Ausnahme der Thierköpfe und der Schlangen, die jámmt- lich roth sind. -—— Ju den bilèlihen Darstellungen des Pa- pyrus Nr. 4., auf der hiesigen Königl. Bibliothet, fand ih eine ganz ähnliche Gestalt des Typhons mit Schafals- Kopf. Hier ist{aber sein Thierfopf auch schwarz, *) ünd nur - die gewöhnliche Aegyptische Haube, die er trägt und die scine Haare vorstellen fann, roth gemalt. Auch ist hierbei nicht zu vergessen, daß in den alten Klassikern der rothhaarigen Männer ErwêHnung geschieht , die, als Typhonische betrach- tet, in Elethya (Eltkäb in Ober - Egypten) geopfert wor- den seyn sollen, Typhon auf der Papyrus - Rolle s{hwingt zwei rothe Schlaugen in der Luft, wovon er eine in jeder Faust hält. * Schließlich muß 1ch noch bemerken, daß die Schlange Apopis der Alten, Vorbild des Typhons unter den Götteru erster Klasse, auch zuweilen, wie Seth, mit Scthakalskopf erscheint. Eine solche ist auf déx Königl. Bi- bliothek, ‘Papyrus-Rolle Nr. 1, zu sehen. :

Jch behalte mir vor, cine ausführliche Beschreibung mit Zeichnungen über diese neu entdeckten Formen des Typhons, die wir der rihtigen Bestimmung der phonetischen Hierogly-

1) S. Champollion Précis des hierogl. HI. Ed t. Alphabet. No. 92, 23 und 33. ) | :

2) M. \. hierüber auch Fablonski: Panthéon Aeczxypt. Lib. V.. c. 11; §. 24,.w09 er unter Anderm dem Namen Scth des Ty- phons die Bedeutung „pullus asiui” beilegt. N Champollion 1. «. Nr. 87. §4. 72. und 29.

4) Daß diese Darstellung des Typhons gar nicht mit Anu- - bis, der durch einen ähnlichen Thierkopf charakterifirt ist, ver- wechselt werden' kann, braucht wohl hier kaum der Erwähnung. Uebrigens i| nach einer zuverlässigen Bestimmung des Herrn Prof. Lichtenstein das Thier, mit dessen Kopfe Anubis erscheint; ein schwarzer? Libyscher Fuchs oder wilder Hund, und fein Scha=- Fal 1. Tôlfen Reise des Gencral-Lieutengut v. Minutoli. S. 417.