1830 / 242 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1850

úüfolge, Staatsämter erhalten haben sollen „zwei schon seit lamid Zeit nicht mehr an der Redaction seines Blattes Theil nehmen; und die beiden anderen niemals daran Theil genom-

men hätten. i Die Quotidienne. sagt: „Ueber die leßten Worte

Karls X. bei der Trennung von seinen Garden sind ver- |

schiedene Angaben. Dem Journal du Commerce zufolge, soll er ge- sagt haben: ;-,, Ich nehme feinen Abschied von Euch, wir werden uns bald wiedersehen.‘/// Einer - glaubhafsteren Er: zählung gemäß, soll der König die Standarte. der Gardes-du Corps aus dén. Händen des Offiziers, der sie txug, genommen und gesagt haben: Meine Herren, ich ¿nehme Jhre Fahne mit mir; der Herzog von Bordeaux wird sie Ihnen zurück- bringen.‘ ; i Aus Toulon vom 23sten d. M. 8 Uhr Morgens hat die Regierung nachstehende telegraphische Depesche exhalten : „„Am Bord des Linienschiffes „Prov ec ey vor Algier, am 17. Augusi. Der Admiral: Duperré an den See-Minister. Der Verordnung des -General- Statthalters des König- reiches gemäß ist die dreifarbige Flagge auf den unter meinen Befehlen stehenden Kriegs. - und Handeisschissen und zu glei- cher Zeit auch auf den Forts und Batterieen von Algier aus- gepflanzt worden.“ z si Jn einem Schreiben aus Algier vom 5. August heißt es unter Anderem: „„Die Hospitäler sind sehr schlecht bedient,

so daß die Kranken oft nicht einmal Suppe haben, ja es ge- !

schieht sogar, daß Kranke, die von. guswáärts nach Algier ges bracht wurden, um sie in ein Lazapoth zu schaffen, Stunden lang der brennendsten Sonnenhiße. ausgejeßt, vor den Tho- ren der Stadt liegen bleiben ; auf diese Weije haben am 95\tén v. M. von 5 Jndividuen 3 den Tod gefunden. Sn

Folge ihm dieserhalb gemachter Vorstellungen jchrieb Geueral |

Bertchezène an den Chef des Generalstabes, wiewohl ohne Er- folg. -— Dank’ sey es den hohen Armeebeatnten, die ungeheu- xen Schâke des Dey's werden faum- auf 49 Milliouen an- gegeben , während es feinem Zweifel unterliegt, daß- die Kaf- saubah über 140 Millionen enthielt. Wahrscheinlich werden den Französischen Zôllen sehr strenge Befehle zugehen, um alle von Algier ankommenden Kisten, sie mögen - adrejsirt seyn, an: wen sie woüen, genau zu untersuchen.‘ êis j Jn der Nacht vom t16ten auf: den 17ten d. M. ‘find én Auxèrre (Dept. der Yonne) Unruhen agusgebrohen, Ein “Haufen von Winzern , welche behaupteten unter der Hevr- schaft der Freiheit brauche man keine Thorgefälle zu entrich- ten, zerbrachen die Barrièren, zogen nach der Wohnung des Einnchmers der indirekten Steuern und zerstörten und ver- brannten: dort alle bei der Erhebung der Abgaben unumgäng- ‘lich nothwendigen Papiere. Diese Unrußen sollen durch- die Nachlässigkeit des Maire veranlaßt worden eyn, der 14 Tage verfließen ließ, ohne den neuen Kdnig zu profklgmixen w0- durch die Gährung unter dem Volke wuchs; zumal „da gr auch die Organisirung der Nationalgarde verjaumt hatte. n ‘Joigny, Sens ‘und Vermentou, hgt leßtere ähnlichen Unru- ‘hen’ vorgebeugt. Auch in-N ismes sind in den Tagen des 45ten, 16ten und 17ten Uuxyhen ausgebrochen , wobei Blut geflossen ist. Diese Unruhen scheinen einen mehr religiösen Charafter angenommen zu ‘haben. -Die-Energie des General “vön Lascours, welcher das Departement. kommandirt, und des neuen Präfekten von Lacoste hat die Ruhe, wieder herge- stellt. Zwei Bataillone des 36sten Linien-Regiments und: eine Schwadron reitender Jäger sind am 17ten von Montpellier und Tarascon in Nismes angekommen.“ Die neuesten Nach- richten lauten beruhigend, an den Tagén- des 18ten und 19ten war. Alles zur Ordnung. zurückgekehrt. :

Ueber die Vorfálle in Nis mes berichtet das Journal

des Débats in einem Schreiben vom 18ten_d. aus-dieser

Städt Folgendes: „„Die Proelamatiou- Ludwêg ‘Philipps L, - wurde Sonntag den löten d. unter dem Freudengeschrei einer großen Volksmasse und dem: Rufe: ¿Es lebe König Ludwig Philipp! Es : lebe ‘die, Charte! // feierlich bekannt gemacht. “Am Abend fand in Folge. dieser Proclamation , ein hibiger Stréäit zwischen den Katholiken „und Protestanten statt, - Zwei Personen würden getödtet und mehrere verwundet. Die Fe: stigkeit des General Lascours und. des ‘Präfeëteu stellte die - Ordnung wieder her. Diese Ereignisse haben nachstehende Proclamation des Práfekten des Departements des Si anlaßt: ¿An die Bewohner der Stadt Nismes. Bet, - Anfkunfc in Euren Mauern hoffte ih, nur Glückwüg}fcl _ die bewundernswerthe Eintracht, mit der unsere glorreiche Revo- lution in Eurem Lande vollbracht worden ist, an Euch richten zu dürfen; ih hosste,- jene:glühenden, aber loyalen Felden/Galten, so wie die Talente, die Euch unter einem so geistvollen Volke auszeichnen, nur auf ein nüßliches Ziel richten zu : dürfen.

Es ist anders gekommen. Die Attentate des gesirigen Abends haben den Schluß einer in Frieden und Eintracht verflosse- nen Woche befleckt. Geschrei des Hasses und Aufruhrs hat sich vernehmen lassen, mehrere Dolchstiche sind gefallen. Eine Aufregung, wie sie bei solchen Unordnungen natürlich ist, dat nd der Sradt bemächtigt, seßt alle Wohlgesinnten in esorgniß und erregt die Aufmerksamkeit der Behörde. Dem gemäß halte ih es für meine Pflicht, die guten und friedli- chen Einwohner von Nismes zu benachrichtigen , daß strenge Maaßregeln zur Unterdrückung der fleinen Anzahl von Ru- hestórern getroffen werden sollen, welche sih in der Stadt befinden. Die \chlechtgesiunten Bürger benachrichtige ih, daß sie der. Strafe für die gestrigen Verbrechen nicht dadurch entfliehen édunen, daß sie heute deren neue begehen. Zugleich sebe i die Freunde und Verwandten der Schlachtopfer der gejtrigen Unordnungen davon in Kenntniß, daß die Behörde, die für sle wacht, ihnen aufs strengste untersagt, sich selbsr Recht zu verschaffen. Nur die Gerichtsbehörde kann und wird ihnen“ gerecht werden. Eine Untersuchung ist begonnen und- wird bald beendigt seyn. Die Regierung hat den festen Willen, Ruhe und Frieden aufrecht zu erhalten; sie wird die- ses Ziel erreichen. Nismes, 10. August. A. v. Laco se.“ Unter oernselben Datum hat der Maire von Nismes nachstehenden Bejchluß erlassen: „Um unter den jeßigen Um- ständen die dsfentliche Ruhe- aufrecht zu erhalten, wird ver- orduet : die Kasfee- und Wirthshäu;er jollen um 7 Uhr Abends geschlossen weröen. Die Nationalzeichen und die dreifarbige Kokarde sichen unter dem Schuße der Behörde. Wer sich herausnimmt, sie z1 bcschimpfen, soll auf der Stelie verhaf- tet und vor Geriæt geiührt werden. Jedes Abzeichen der vorigen Regierung ij verboten. Jedoch haben nur die Agen- ten der Behdede und ver dentlichen Macht das Recht die- jenigen, die dergleichen Abzcichea tragen, zu verhaften. Jede der Behörd? uud der bewassueten Macht geltende schimpf- lie Aeußerung joll nah der Strenge der Gesebße bestraft werden. Nach seten Uhr Abends soll jeder, der nicht in die Stadr Nismes gegört und sih axf den Straßen, öffentlichen Pläven und Spaziergängen betcessen läßt, verhaftet und der Behörde überliefert werder, wenn er ntcht mit Pässen in ge- hóriger Form versch. “ist. - F. v: Chastellier.“ Die Tribune dés Départements bemerft: „Gene- ral Lamargve ist seir nigen Tagen aus der Vendée in die Depatirter- Kammer zurückgekehrt; er hat jene Provinz erst dann veriassen, als Alles ruhig war. Man darf jedoch aus diese scheinbare Ruhe. nicht zu. schr bauen. Die Conte - Re- volution ist auf diesem Boden des Fanatismus im Aujkeis men, und es ist von Wichtigkeit, daß cin Mann von jo viel Muth, Klugheit und Patriotismus, wie der General La- marque, alle Mittel erhalte, um diesen großen Heerd des Auf- ruhrs für immer zu zerstören. Die Vendée ist cin Pulvers faß, in welches man vergessen hat Feuer zu werfen, sagie der General sehr bezeichnend bei seiner Rückkehr. Niemand ist besser als er im Stande, die Besorgnisse, die ein solcher Zustand, erregt, zu zerstreuen. Nur befürchten wir, das Mi- nisterium werde A, die umfassenden und eut!chiedenen Pläne des Oberbeschlshaders unserer westlichen Provinzen nicht ein- gehen. Beveox der General Lamarque dieses Kommando er- halten hatte, und noch ehe er den Ausgang des Kampfes in der Hauptstadt kannte, war er überzeugt, daß Karl X., falls seine Truppen aus Paris vertrieben würden, die Somme,

Loire, Orne und Marne durch sie beseßen lassen. würde, ‘um

so: eine Art von Sanitäts-Cordon um die Hauptstadt zu zie- hen und die Departements dadurch in Abhängigkeit von sich

: zu“erhalten. Jun dieser Voraussebung beeilte sich der Gene- ‘ral zunächst, die dreifarbige. Fahne im Departement der Hei- den gufpflanzen zu lassen, und schickte einen seiner Adjutan-

ten: nah - Bayonne, um sich dieses Plaßes zu bemächtigen ; hier hoffte er 25,000 Gewehre zu finden und an der Spiße der freiwilligen Basken, Bearner und Gascogner nach Bor- deaux und pon hier nach der Loire zu marschiren. Von allem

“dem ist nichts. nôthig geworden, aber der Plan war vortreff- ‘lich: und beweist eben \o große Taktik, als Muth und Enc-

\chlossenheit.““ t V : __… Gestern hielt der . Cassationshof eine feierlihe Sißung.

" behufs der. Aufnahme des Herrn“ Dupin d. Aelt: als ' neuen

General -Profurators. Ueber die Reden ; - welche dabei vom ersten Präsidenten des Cassationshofes , Grafen von rir lis, und, von Hrn. Dupin gehalten. wurden, äußert das Four- nal du Commerce: „„Nachdemder Eid geleistet worden, hielt der erste Präsident cinen Vortrag, den er so cinrichtete, daß er den neuen General-Prokurator. nicht mit einem einzigen

Worte zu erwähnen brauchte. Zux Vergeltung ließ Hr. Du-

Beilage

1851 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung X 242.

pin aus seiner (scriftlich entworfenen) Erwiederungs - Rede

manches aus und beschränkte sh auf das Lob“ der verstorbe- |

nen Präsidenten Henrion de Pansey und Merlin.“/

Die Deputirten der Englischen Gesellschafet der Freunde der Parlaments - Reform wurden gestern auf dem Rathhause vom Präfeften ‘des Seine-Departements und dem General ‘Lafayette empfangen. Der Baronêt Sir Thomas Beevor las die Adresse der Gesellschaft an die Stadt Paris in Engli- scher Sprache vor, worauf auch der zweite Deputirte, James

Cobbett , eine Rede auf das Lob der Pariser Bevôlterung

hielt. Der Präfekt dankte den Englischen Kommissarien im ‘Namen der Stadt und lud sie zu einem Mittagsmahle ein.

Nachrichten aus Manchester zufolge, beabsichtigt diese Stadt, zu Ehren der Zöglinge der hiesigen polytechnischen Schule eine folossale Sàule von Bronze anfertigen zu lassen und hierher zu senden.

Die Stadt Paris wird ihrerseits eine Deputation nach London schien, um der Englischen Nation für ihre Theil- nahme an der leßten Revolution und für die Unterstüßung der Familien der dabei Gefallenen und Verwundeten zu dan- ken. Das Journal du Commerce schlägt vor, jede Legion der hiesigen Nationalgarde möge einen dieser Abgeordneten aus ihrer Mitte wählen. |

Der General Lafayette hat als Ober - Befehlshaber der

National-Garden die Chefs der einzelnen Legionen durch einen Tagesbefehl ermächtigt, nach beendigter Organisation ihrer Legionen nach den durch das Gese von 1791 vorgeschriebe- nen Formen zur Wahl der Obersten und Oberst - Lieutenants zu schreiten.

i Die Arbeiten , welche die Stadt Paris mit dem vom Staare erhaltenen Vorschusse von 2 Millionen Fr. unterneh- men läßt, sind bereits in vollem Gange. Am 9. August hat die Pflasterung der Straßen begonnen, wobei alle disponiblen Pflasterer beschäftigt sind. Für den Ausbau der großen ‘Wein - Niederlage sind 300,000 Fr. und für den Bau von “Abzugs - Kanälen 200,000 Fr. ausgeseßt, 140,000 sind für die Reinigung der nördlichen Boulevards und der Paris um- gebenden Baumgänge bestimmt; die stehenden Gewässer sollen ausgetrockner, die abschüssigen Theile geebnet werden, um jene Allecn zu einem angenehmen Spaziergange für die Be- wohner der vom Mittelpunkte entfernten Stadtviertel zu machen, Der durch schlechte Gebäude entstellte Plaß vor dem Pantheon (der bisherigen Genovefen- Kirche) wird davon gesäubert werden.

Paris, 25. August. Gestern arbeitete der. König hin- ter einander mit den Ministern der Justiz, des Jnnern und des Krieges.

In der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer legte bai Großsiegelbewahrer einen Geseh - Entwurf folgenden Jn- HYaits vor :

Art. 1. Die in Folge der Art. 3 und 7. des Geseßes ‘vom 12. Januar 1816 verbannten Franzosen werden in alle ihre búrgerlichen und politischen Rechte wieder eingeseßt und fônnen dem gemäß nach Frankreih zurückkehren. Gleich- mäßig werden sie in den Genuß der Güter und Pensio- nen, deren sie durch das obgedachte Geseß beraubt worden, wieder: elugesebt, unbeschadet der dritten Personen zustehen- den Ansprüche. Diese leßtere Bestimmung findet auch auf diejenigen Anwendung, die, kraft besonderer Verfügungen, bereits nah Frankreich zurückgekehrt seyn möchten. Ar t. 2. Die Pensionen, deren Wiederherstellung angeordnet wird, laufen erst von dem 290 der Bekanntmachung des gegen- wärtigen Geseßes an. rt. 3. Die Bestimmungen des Ar- tifels 4. des Eingangs erwähnten Geseßes werden durch das gegenwärtige nicht entkräftet.‘/

Die beiden bisherigen Quästoren der Deputirten-Kammer a: v. Bondy und Laisné de Villevêque sind als solche aufs ‘Neue gewählt worden. :

Der Advokat bei diesem Gerichtshofe Hr. Mandaroux- Vertamy hat das ihm noch unter dem vorigen Ministerium úÜbertragene Amt eines Professors des Staatsrechts beim ‘Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten niedergelegt ; er begiebt sich nah St. Lo, um die Vertheidigung des Für- sten v. Polignac zu übernehmen, und wollte sich vorher, wie er in dffentlichen Blättern erklärt, von jeder anderweitigen Verbindlichkeit lossagen. Sein diesfälliges Schreiben an den Grafen Molé lautet also: „„Meia Herr Minister. Beweg- gründe, die immer gebieterischer für mih werden und welche,

wie ih zu glauben wage, von Ew. Excellenz selbst aicht ge- mißbilligr werden können, veranlassen mi zu der Bitte, die Niederlegung- eines Amtes von mir anzunehmen, wozu das Wohlwollen Jhres unglücklichen Vorgängers mich{ bexufen hatte. (Gez.) Mandaroux-Vertamy//

Die Französische Akademie hält heute Mittag ihre öffent- liche Jahressißung. :

Großbritanien und Jrland.

London, 25. August. Vorgeskern hatten der Herzog und die Herzogin von Cumberland in Kew ein glänzendes Dejuner veranstaltet, das Jhre Majestäten, die Mitglieder der Königl, Familie und Se. Königl. Hoheit der Prinz Au- gust von Preußen mit Jhrer Gegenwart beehrten. Außer den genannten hohen Herrschaften befanden sich nur noch die

Herzogin von Richmond, der Preußische Gesandte und seine

Gemahlin, die Grafen von Waldenburg und Radowiß in

Kew, welcher fürstlihe Wohnsiß durch den Ankauf eines neuen Grundsiückes in Kew-Green, das Se. Majestät erst fürzlih dem Herzog von Cumberland als Besikthum úüber- wiejen, eine Vergrößerung erhalten hat.

Man erwartet hier täglich die Ankunft des Fütsten Trubekßfoi , der unserem Könige die Glüwünshe Sr. Ma- jestät des Kaisers von Rußland zu seiner Thronbesteigung überbringen soll.

Der Courier äußert sih folgendermaßen : „Es ist nicht wahr, daß Karl X. alle Schuld seinen Ministern beimißt, noch viel weniger aber haben seine Minister einen Grund, sie ihm allein beizumessen. Andere Mitglieder det exilirten Königli- chen Familie nehmen jedoch feinen Anstand, sich darüber frei auszusprechen, und besonders thut dies die Herzogin von An- gouleme. Aus authentischer Quelle wissen wir, daß diese un- glückliche Fürstin, - deren Leben fast von der Wiege an ein großes Trauerspiel voller erschütternder Wechselfälle gewesen ist, vergebens in den Fürsten von Polignac drang, den Weg zu verlassen, den er eingeschlagen hatte; auch hat sie seit dem Eintreten der leßten Katastrophe .alle ihre Familie betroffenen Unfälle deë Unwissenheit der Königlichen Rathgeber beigemef- sen. Kein Entschuldigungsgrund kann es für die Minister seyn, wenn sie jagen, daß sie durch den Befehl ihres Herrn zu etwas gezwungen worden seyen: Sie wußten sehr wohl, daß sie dur die Charte fúr alle Handlungen des Königs verantwortlich gemacht werden, und sobald sich thnen die Als ternative darstellte, entweder die verfassungswidrizen Verord- nungen ihres Souverains zu unterzeichnen oder auf ihren Posten zu reflgniren, hätten sie ‘auch nicht einen Augenblick über die Wahl sich besinnen (ollen, die sie zu treffen hatten.‘

Hr. Buckingham hat von dem Grafen Alexander von La- borde in Paris die Einladung erhalten , nah Paris zu kom- men, um der Französischen Regierung den Plan seiner Reise um die, Welt vorzulegen. l

An die Stelle des verstorbenen Dr. Majendie wird Dr. Gray, bisheriger Bischof von Bristol, zum Bischof vvn Bag- nor, und Dr. Philpotts , bisheriger Rektor von Stanhope, zum Bischof von Bristol ernannt werden. a, Es sind hier Zeitungen und Briefé aus Valpätaiso bis zum 11. Mai eingegangen, denen zufolge bei Licay, \üd- lih von St. Jago, eine blutige Schlacht Porgetalnn ist, in der General Freire total geschlagen worden, und zwar so, daß er sich faum mit wenigen Leuten, dem traurigen Ueberreste seiner Armee, nah den Gebirgen flüchten konnte. :

Die außerordentlih reihe Garderobe des verewigten ne war hier in den leßten 14 Tagen in dem Magazine des Königl. Tapeziers, Herrn Bailey, zum Verkauf ausge- stell. Der Ertrag, den man A ReNO Pfund angiebt, fommt 6 Pagen des verstorbenen Monarchen zu gut. Graf Chesterfield zahlte 200 Pfd. für einen Zobelpelz, den man auf 600 Pfd. geshäßt hatte und der ein Geschenk des Kai- sers Alexander gewesen war. Unter den Käufern befand sich auch der Marquis von Hertford, Eine Menge Stiefeln und Schuhe wurden von einem Kaufmanne durchweg mit 5 Shill. für das Paar bezahlt. An seidenen Strümpfen fand sich ein großer Vorrath. Batistene und seidene Taschentücher wuöden im Durchschnitt zu 1 Pfd. das Stück bezahlt, ob- gleich sie, nach Aussage der Pagen, nur 7 Shill. werth wa- ren. Der Nachlaß an Schnupftaback wurde einem Käufer

für die Summe von 400 Pfd. zu Theil.