E Is
1882
bon, Prinz von Geblüt und Vater des Herzogs von Enghien, ist in der Nacht vom 26sten auf den 27sten d. M. im 75sstten Lebensjahre plößlich auf seinem Schlosse Saint-Leu (Departe- ment der Seine und Oise) verblichen. Er war mit einer Tante“ des jeßt regierenden Königs vermählt, die am 10. Jan. 1822 ebenfakls plôblih starb. Mit ihm ift der . Zweig der Bourbon -Condé’s erloschen. Der Moniteur meldet, daß noch gestern der Präsident der Pairs-Kammer, Baron von Pasquier, vom Großreferendarius, Marquis von Semonvikle, und vom Custos des Archivs der Pairs-Kammer, der zugletch die Register der Civilliste des Königlichen Hauses verwahrt, beglei- tet, fich nach Saint-Leu begeben und, der Königlichen Verord- “ nung vom 23. März 1816 zufolge, eine Afte über den Hin- tritt des Prinzen, aufgenommen hat. Der Graf v la Ville- gonthier, Pair von Frankreih und erster Kammerjnnker des verstorbenen Prinzen so wie der Graf von Choulot, Capitain- General der Jagden Seiner Königl. Hoheit, unterzeichne- ten die Afte als Zeugen.
Der Moniteur meldet, der König werde wegen Ab- lebens Seines Oheims, Seiner Königlichen Hoheit des Prin- zen von Condé, auf drei Wochen Trauer anlegen.
Das Journal des Débats sagt: „Der Prinz von Condé, geboren den 13. April 1756, is vorgestern Nachr auf seinem Schlosse Saint-Leu am Schlagflusse gestorben. Durch diesen unerwarteten Tod, den die starke Constitution und dasthätigeLeben des Prinzen als einen frühzeitigen betrachten läßt, ist ein Geschlecht berühmter Krieger, unter denen die Geschichte einen Helden zählt , erloschen. Es schien sich in dem Sohne des verstorbenen Prinzen, dem Herzoge von Enghien, fort- pflanzen zu wollen ; die furchtbare Katastrophe, die im März 1804 dieje schône Hoffnung vernichtete, ist bekannt.‘
Mittelst dreier vom 27sten d. datirten und vom Justiz: Minister contrasignirten Königl. Verordnungen werden : 1) die Functionen eines Beamten der Civil-Liste des Königl. Hauses, welche früher vom Kanzler von Frankreich versehen wurden, dem Präsidenten der Pairs- Kammer, Baron Pas- quier, Übertragen ; 2) wird der Baron Seguier zum Vice- Präsidenten der Pairs-Kammer und Z) werden der provisorische Post-Direktor und bisherige Richter beim hiesigen Tribunale erster Jnstanz, Herr Chardel, {tatt des Herrn Larivière, so wie dex bisherige Advokat beim Cassationshofe, Herr Jsam- bert, statt des Herrn Pardessus , zu Räthen bei leßtgenann- tem Gerichtshofe. ernannt.
In den Prâfefturen haben abermals einige Veränderun- oen stattgefunden. Herr Thieullen hat das Departement der Nordküste, das er erst vor einigen Tagen gegen das des Var vertauscht hatte, erhalten und tritt hier an die Stelle des Herrn “ Fadatte de St. Georges, der seinen Abschied genommen hat; ferner sind bestellt worden : der Kaufmann Claude Rouxel zum Präfekten des Var, statt
des Herrn Thieullen ; Herr Gauja zum Präfekten des Departements der Arriège,
‘ statt des Herrn Mortarieu ;
Herr Armand Carrel, Präfekt des Departements des Ka- nals, statt des Herrn von Pannat ;
Herr Meynadier zum Präfekten des Departements des Jn-
dre, statt des Herrn von Fussy, und der Graf von Lapparent zum Präfckten des Departetnent des Cher, statt des Herrn von Bastard d’Estang. Auch sind 14 neue Untet - Prâfeften und 11 Maires er- nannt worden. j In Folge der (gestern mitgetheilten) Königl. Verordnung über das Pantheon hat der Minister des Jnnern bereits zu Mitgliedern der Kommission, welche ein Geseß über die Be- dingungen und Formen, nach denen die Ehre der Beiseßung im Pantheon ertheilt werden soll, ernannt: den Ober - Be- fehlshaber der Nationalgarden, General-Lieutenant Lafayette, den Marschall und Pair, Grafen Jourdan, und die Depu- tirten Oberst Jacqueminot, von Schonen und Bérenger. - Sämmtliche Befehlshaber der zwölf Legionen der hiesigen National - Garde sind nunmehr gewählt. " Nachstehendes sind ihre Namen: erste Legion, Herr von Marmier; zweite Le-
gion, General Bertrand (welcher diese Stellung ausgeschla-
gen hat); dritte Legion, Herr Loubers ; vierte, Graf v. Mon- talivet, Pair; fünfte, Herr von Lariboissière; sechste, Herr von Corcelles ; siebente, Herr Gilbert de Voisins ; achte, Hr. v. Laruez neunte; Herr von- Schonen; zehnte, Herr Lemer- cier; eilfte, Hr. Sussyz zwdifte, Hr. Agier. Chef der National- Garde zu Pferde: der Fürst von der Moskwa.“
Ueber den Transport der Ex- Minister von Peyronnet,
Chantelauze und Guernon- Ranville ‘von Tours berichtet das
Journal- des Débats Folgendes: „Die gewesenen Mi- nister wurden am 25östen d., dem von der: Duputirten- Kam-
mer erlassenen Befehle zufolge „aus dem ‘Gefängnisse von
Tours nach. Vincennes gebracht, wo fe gestern früh einge- troffen sind. Sie reisten in einem öôffentlihen Personen- Wagen, und jeder von ihnen nahm eine Abtheilung desselben in Beschlag; sie wurden von- National-Garden begleitet „ die theils neben ihnen, theils auf der Decke des Wagens saßen. In einiger Entfernung von Paris wurde diese Bedeckung durch Kavallerie verstärkt. Im Wagen saßen 21 Personen, und zwar nächst den Ex - Ministern der Ordonnanz-Offizier des Kriegs - Ministers, Herr Haudet, und der Adjutant des General Lafayette, Foy, welche den Befehl zum Transport der Verhafteten überbracht hatten, ferner der Capitain der Gendarmerie von Tours, Gillet, mit 4 Gendarmeri, und ein Lieutenant der National-Garde dieser Stadt mit zehn Na- tional-Gardisten. Die Herren von Chantelauze und Guernon- Ranville waren sehr niedergeschlagen und weigerten sich wäh- rend der Reise, irgend eine Speise zu sich zu nehmen; nur Herr von Peyronnet hatte seine Kaltblütigkeit und Uner- schrockenheit bewahrt. Der Fürst von Polignac ist gestern Nachmittag von Saint-Lo in Vincennes angekommen. Die vier Gefangenen fanden bei ihrem Eintritt in den Thurm von Vincennes den General-Profurator und den Kdnigl. Profu- rator Barthe, von denen sie in die Liste der Gefangenen ein- getragen wurden.// — Der National will wissen, bei der Durchreise durch Chartres habe es shwer gehalten , die Ex- Minister vor dem aufgereizten Volke, dessen Erbitterung von der dortigen Garnison und National-Garde getheilt worden sey, ‘zu retten.
Die Fürstin von Polignac ist auf die Nachricht von der Verhaftung ihres Gemahls nach Frankreich zurückgekehrt und soll sich bereits hier in Paris befinden.
Dem Pilote zufolge ist in Valognes im Namen Karls X. bei seiner Abreise von dort nah Cherbourg folgender Tages- befehl erlassen worden : :
¿Der König wünschte, indem er den Französischen Bo- den verläßt , - jedem seiner Gardes - du - Corps, so wie jedem der Offiziere, Unter-Offiziere und Soldaten , die ihn bis zu
seinem Schisfe begleitet haben, einen Beweis seiner Zunei-
gung und seines Andenkens zu gebeu. Aber Umstände, die den König betrüben, machen es ihm unmöglich, dem Wun: sche seines Herzens zu folgen. Der Mittel beraubt, sih {úr eine so rührende Treue erkenntlich zu zeigen, haben Se. Ma- jestät sich die Listca der Compagnieen Jhrer Garde-du-Corps, der Generale und anderen Offiziere, jo wie der Unter -O ffi- zicre und Gemeinen, die Jhnen gefolgt sind, vorlegen lassen. Jhre Namen werden, vom Herzog von Bordeaux aufbewahrt, in das Archiv der Königl. Familie eingetragen werden, um
sowohl von dem Unglück des Königs, als von dem Troste,. den er in ciner so uneigennüßigen Ergebenheit gefunden hat, -„
fúr ewige Zeiten Zeugniß zu geben. Valognes, 15. August 1830. ¿ Karl. Der Major - General Herzog v. Ragu sa. Auf Befehl des Königs: | Der Fürst von Croi-Solre. Der See-Präfeft von Toulon hat unterm 26sten d. M. nachstehende telegraphische Depesche an den See-Minister ge-
richtet : ¿Auf der Rhede von Tripolis, am 13. Aug.
Der Contre-Admiral Rosamel an den L
Die Wünsche des Königs sind erfüllt; die hohe Sen- dung an die Regierung von Tripolis, womit ich von ihm beauftragt war, hat ohne die Hülfe der Waffen und ohne Blutvergießen den vollkommensten Erfolg gehabt. Der Bey ist alle ihm. früher gestellten Bedingungen eingegangen und hat dieselben durch einen Vertrag ratificirt, den ih. mit ihm am 11. August abgeschlossen habe.‘
Aus Toulon meldet man unterm 22sten d. M.: „Die Korvette „„Orythie// ist gestern von Algier, das sie am 12ten verlassen hat, hier eingelaufen; widrige Winde haben die Fahrt derselben um vier Tage verzögert. Sie bringt die Nachricht mit , daß die Ereignisse in Frankreich dort unter den Truppen den größten Enthusiasmus erregt, und daß alle
mit Freuden die dreifarbige Kokarde aufgesteckt haben. Meh- -
rere Offiziere hatten schon in Folge der Verordnungen vom 25. Juli ‘ihren Abschied eingereiht , traten -aber nah dem Eingange der_ leßten und erfreulicheren Nachrichten wieder ein. — ‘Die Fregatte „„Bellona‘/‘, Capitain Gallois, ist ge- stern von Tunis hier angekommen; sie hat drei Französische
Kausleute und einen Juden am Bord, der mit Vollmachten
als außerordentlicher Gesandter an die Französische Regierung versehen seyn soll. — Die Herren Bruat und wv. Assigny, Capitaine . der beiden gestrandeten Briggs ¿„Silène“/ und
Beilage
_uig und Se. K. H. der Prinz von
Beilage zur, Allgemeinen Preußishen - Staats-Zeitung F? 246.
¿-Aventure‘/, sind am 19ten d. M. von einem Kriegsgericht frei gesprochen worden. — Vok einigen Tagen hat man hier zwanzig Soldaten und Unter -Offiziere der Garnison, die sih von ihren Regimentern entfernen wollten, verhaftet und
in -das Fort Lamalyne eingesperrt. — Vom Baron Taylor
aus Aegypten sind Nachrichten hier eingegangen; einer der unter dem Namen der Nadeln der -Kleopatra bekannten Obe- lisfen sollte auf der Gabarre „„Dromadaire‘/ eingeschifft werden.‘ j :
Die Pairs, General - Lieutenant Graf von Sainte-Su- anne, und Graf von Segur, Mitglied der Französischen fademie, sind gestern früh, Ersterer nah furzem, Lebterer
nach einem schmerzhaften Krankenlager, hierselbst mit Tode abgegangen. N
Herr Laffitte har , wie es heißt, auf das ihm als Prä- sidenten der Depucirten - Kammer zustehende Gehalt von 100,000 Fr. verzichtet.
Gestern früh erhielt man hier durch den Telegraphen die Nachricht von den in Brüssel ausgebrochenen Unruhen.
Der ausgezeichnete Bildhauer Gayrard hat in drei ver- schiedenen Größen Büsten des Königs angefertigt, wovon Exem- plare im Sißbungssaale der Deputirten - Kammer, im Thron- saale des Práfefktur-Gebäudes -und im. Französischen Jnstitut aufgestellt sind.
Von dem als Schriftsteller bekannten Requeten - Meister Herrn Fiévée wird in diesen Tagen eine Broschüre unter dem Titel : „Ursachen und. Folgen der Ereiguisse des Monat
__ Juli 1830‘/ erscheinen.
Die hier anwesenden Bewohner der Picardie hatten vor- gestern ein Bankett zur Feier der neuesten Ereignisse veranstal- tet, woran die Pairs Dejean, v. Haubersaert und Malleville,
so wie. mehrere Deputirte und Stabs-Offiziere, Theil nahmen.
Das Journal du Commerce berichtet: „Die Spa- nier, die sich bisher im Süden Frankreichs unter Aufsicht aufhielten, haben sich, 8— 900 an der Zahl, in Bourg-Ma- dame, in der Nähe von Seu- Urgel, versammelt und haben dort Königl. Truppen getroffen, die keine feindliche Demon- stration gegen sie machten. Heute Abend heißt es, Mina und Quiroga seyen so eben in Paris angekommen.“
Aus Alexandrien sind Briefe vom Ende Juni hier eingegangen. Der Vice-König, dessen Tod Jtaliänische und andere öffentliche Blätter irrig gemeldet. haben, war mit gro- Ben Vertheidigungs-Anstalten gegen einen Angri} beschäftigt, den er. noch ‘immer von Seiten der Pforte befürchtet; er ließ. ein Sort errichten, das seinen Pallast in Alexandrien be- {hüben soll.
_ Großbritanien und Jrlan d.
London 28... August. Zur Feier der Ernennung des Gra- fen v, Clare als Prôsidenten von Bombay hatten die Direk- toren der Ostindischen Compaguie am. vorigen Mittwoch ein
i Pt Festmahl veranstaltet, an welchem, außer dem neuen
räsidenten selbst, fast jämmtliche Minister, der Lord-Mayor von London „. der Präsident der Akademie der Künste, Sir M. A. Shee, und Andere Theil. nahmen. Mit Bedauern
« wurde dabei der Herzog von Wellington vermißt.
__ Herr Harris, das erst kürzlich für Southwark, gemein- \haftlih- mit Sir Rob. Wilsou, erwählte Parlaments - Mit-
glied, ist gestern: mit Tode abgegangen. Es wird Le dem-
nach eine neue Wahl. statt finden müssen, bei der Herr Cal- vert, das frühere und durch Hrn. Harris verdrängte Mit- glied Für Southwark, wie man glaubt, nicht wieder als
Kandidat auftrèten wird, weil er sich durch die ihm wider:
sobeme Surcjepung für beleidigt hält. Man spricht von ord. John: Russell, ‘der eben bei der Wahl in Bedford durch-
gefallen ist, und von dem Weinhändler Potts, als-neuen Wahl-
Kandidaten. fir i
Mit Nachrichten aus Caraccas bis zum 28. Juni hat man hier auch die Meldung erhalten, daß die Generale Ximenez und. Carbajal_ auf Besehl des General Paez erschossen wor- den, und daß General Portocarrero zum Tode verurtheilt
worden ist, General - Moreno hat dem Präsidenten von '
Columbien, Mosquera, angezeigt, daß Venezuela sich mit die- ser Republik wieder- vereinigen wolle, sobald Bolivar von dort abgereist seyn werde.
Niederlande
Aus dem Haag, 29. Augu k Se. Majestät der Kd- Vranien sind gestern früh
„vom Loo hier angekommen; Nachmittags trafen auch Majestät die Königin hier ein. 4 ° f mdre
Gestern wurde hier ein Minister-Rath gehalten, der mehrere Stunden beisammen war. Nachts sind J.J. K.K. H.H. der Prinz von Oranien und Prinz Friedrich der. Nie: derlande von hier nach Antwerpen abgereist. *)
Se. Majestät haben folgende Verordnung wegen Zusam- menberufung der General-Staaten zu erlassen geruhet:
„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, Köntg der Nie- Ae Prinz von Orauien-Nassau, Großherzog von Luxem- Pra 2c, 20. j
Nach Einsicht des leßten Paragraphen des Art. 97. des Grund-Geseßes :
Haben für gut befunden und angemessen erachtet , die General-Staaten zu einer außerordentlichen Versammlung im
- Haag auf Montag den 13. Sept. d. J. einzuberufen. Unser
Minister des Innern soll für die unverweilte Mittheilung deieses Beschlusses an die verschiedenen Mitglieder beider Kam- mern der General - Staaten Sorge tragen, und Abschriften davon jollen sofort an Unsern Finanz-Minister , so wie an die allgemeine Rechenfammer, zur Nachricht und Kenntniß- nahme übersandt werden. A
Jm Haag den 28. August 1830. i
i (Gez.) Wilhelm.
(Gegengezeichnet) J. G. de Mey van Streefferfk.// __ Brüssel, 30. August. Folgende Proclamationen find hier erschienen :
I. „Einwohner von Brüssel! Es hat sich das Gerücht verbreitet, daß Truppen auf dem Marsche nah Brúsel seyen. Der Kommandant der Bürger-Garde beeilt sich, Euch mitzu- theilen, daß von der obersten Militair - Behörde Befehle. er- theilt worden sind, die Truppen vom Einrücken in die Stadt zurück- und sie auf ihrem Marsche aufzuhalten. Die Sicher- heit der Stadt Brüssel bleibt sonach aus}chliézlich-der. braven Bürger-Garde anvertraut, die ihre Pflichten bis jebt- so tref- lih erfüllt hat. Eine Deputation von angesehenen Einwoh- nern Brüssels wird si nah dem Haag begeben. Bis zur Rückkehr derjelben werden sich die in der obern Stadt be- findlichen Truppen unthätig verhalten. Die kommandirenden Offiziere der Bürger - Garde haben ihr Ehrenwort gegeben, für die Achtung der Truppen Sorge zu tragen. Brüssel 28. August 1830. Der Kominaudant der Bücger-Garde. Baron Vanderlinden-Hooghvor st./
IL. „„Wir General - Major Graf von Bylandt, Ober- Befehlshaber in der Provinz Süd-Brabant, machen, in Ueber- einsiimmung mit den andern Militair-Behörden dieser Stadt, den Einwohnern dieser Residenz bekannt, daß wix mit. den obersten Chefs der bewaffneten Bürgerschaft von Brüssel übereingekommen sind, daß die Truppen, die heute hier ‘er- wartet wurden, nicht einrücken sollèn, so lange die Einwoh- ner dieser Residenz alle hier bestehenden Civil-Behörden -respek- tiren und die gute Ordnung aufrecht erhalten werden, welche, im Interesse Aller und zum Wohl eines jeden. Bürgers, aufrecht erhalten zu lässen die obersten Chefs der bewaffneten Bürgerschaft si anheischig gemacht haben. Der Ober - Be-
_fehlshaber Wilh. Graf v. Bylandt. Haupt Quartier zu
Brüssel. am 28, August 1830./ ;
¡Wir haben die Freudè/‘, heißt es in der Gazette des Pays-Bas, (in einem Atctifkel_ vom 29. August) „dérichten zu fônnen, daß der gestrige T0 friedlich vorübergegangen äst, und daß keine Unruhe, keine VerwÜftungs - Scene die guten und friedliebènden Einwohner dieser Stadt“ von. Neuem mit Schrecken und Trauer erfüllt hat. Dieses glückliche Resul- tat, wir können es nicht laut und oft genug wiederholen, verdanken wir allein dem Eifer und der Festigkeit der- {tädti- schen Garde von Brüssel. Jhre am Freitag Abend bewiesene Entschlossenheit, ihre gerechte Bestrafung einiger Unfu trei- benden Menschen war ein großer Schritt zur Rück ch ‘der öffentlichen Ordnung. Man sah, daß überall, wo sich die ge- seßliche Macht verwegenuen - und verbrecherischen .Unterneh-
mungen widerseßte, das gute ‘Necht ‘siegreich hervorging.
Die städtishe Garde hat sich ueue unbestreitbare Rechte auf
“die Erkenntlichkeit der Bevölkerung erworben. Wir beschwö-
rén sie, ihr Werk mit unerschütterlicher Festigkeit fortzuseßen ; noch haben wir, heißt cs, zwei schwere Tage zu bestehen,
_*) Die gestern aus Wesel mitgetheilte Nachricht daß Se.
K. H. durch jene Stadt gereist scy, dürfte sonach wohl auf cinem
Jrrthume beruhen.