1830 / 247 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1890

Herr Mauguin if, dem Vernehmen nah, zum General- Zoll-Direktor ernannt worden.

Der Tagesbefehl des General Lafayette und die Verord- nung des Polizei-Präáfeften haben die erwünschteste Wirkung auf die Handwerker gemaht. Gestern hatten viele Maler- und Schlosser - Gesellen eine Versammlung in Masse verab- redet, sechs der Rädelsführer wurden aber sofort verhaftet und auf die Polizei-Präfeftur gebracht. Hierauf sind viele derselben in Arbeit gegangen.

Der Verein für die Beförderung des Gewerbfleißes for- dert die hiesigen M in einem Anschlage abermals auf, die von den Feinden der Ruhe ihnen an die Hand ge-

gebenen Pläne, nämlich die Maschinen zu zerbrechen , auf die Entlassung der ausländischen Arbeiter so wie auf die Er- !

höhung des Arbeitslohnes zu dringen, aufzugeben, indem die- selben ihrem eigenen Jnteresse zuwider seyen.

Ueber den Transport der drei Exminister nah Vincennes und ihren Aufenthalt in diesem Schlosse erzählen die Blätcer noch folgende Details: „Am 26sten d. M. früh um 22 Uhr ging der Personenwagen mit den drei gefangenen Ministern von Peyronnet, Chantelauze und Guernon-Ranville nebst der Bedeckung von Tours ab. Es waren Estaffetten vorausge- schickt, um Zusammenrottungen auf der Landstraße und in den Ortschaften vorzubeugen. Die drei Gefangenen saßen abge- sondert und fonnten nicht mit einander sprehen. Auf dem Satizon Wege wurde nicht ausgestiegen, die Reise ging úbri- gens ohne Störung von Statten; nur in Chartres warde der Wagen von 7 800 Menschen umringt, welche die Gefangenen, namentlich den Grafen Peyronnet, zu sehen wünschten und verlangten, sie sollten aussteigen. Dies wurde jedoch nicht gestattet. Bei ihrer Ankunft in Vincennes wur- den die Gefangenen in abgesonderte Zimmer im dritten Stocke gebracht, gestern hat man ihnen die vier Gemächer des Thurms angewiefen, deren Thüren zu einem großen in der Mitte lie- genden Saale führen, in welhem die Kommission der Depu- tirten-Kammer die Gefangenen verhöôren wird. Der Fürst von Polignac wohnt auf sein Verlangen in demselben Zim- mer, in das er im Jahre 1802 nach der Explosion der Hôl- lenmaschine gebracht wurde. Herr von Peyronnet hat Schreib- zeug verlangt, welches ihm jedoch vor der Hand vom Kom- mandanten des Schlosses, General Daumesnil, verweigert worden ist; dieser hat übrigens gemessenen Befehl ertheilt, die Gefangenen mit allem Anstand zu behandeln. Das Z6ste Linien-Regiment und ein Regiment reitender Artillerie bilden die Valrdang von Vincennes.‘ |

…_ Die Büsten der Generale Foy und Manuel’'s werden den 2ten September vom Pallaste der Deputirten - Kammer nach dem Pantheon. gebracht werden. Der Zug, aus einer Abthei- lung National-Garde und den von der Bürgerschaft ernann- ten Kommissarien bestehend, wird sich zunächst nach der De- putirten-Kammer- begeben, um die beiden Büsten in Empfang zu nehmen ; diese werden sodann auf einen mit vier Pferden

espanuten Triumphwagen, an dessen vier Ecken dreifarbige

Fahnen wehen, geseßt und so nach dem Pantheon gebracht wer- ;

den; die Kommissarien und die Kinder des General Foy wer- den dem Triumphwagen vorangehen und die National - Gar- den den. Zug schließen, der seine Richtung dur das Palais- Royal nehmen wird, um die Kinder des General Foy dem Könige vorzustellen. Ju der Mitte des Schisses des Pan- theon sind zwei Fußgestelle errichtet, worauf die Büsten ih- ren Plab erhalten werden. | Der General Bachelu in Lyon hat den Feldprediger des 47sten Linien-Regiments, dér sih geweigert hatte, das Domi- ne salvum fac regem ‘anzustimmen, augenblili abgesekt und ihm befohlen, die Stadt binnen 24 Stunden zu verlas- sen, widrigenfalls man ihn als Ruhestörer verhaften werde. Die Estafette d’Alger giebt nachstehenden Tages- befehl, den der Marschall Bourmont unterm 16. Zu auf der Kassaubah erlassen hat. „Se. Majestät Karl K. und der Dauphin haben am 2en d. M. auf ihre Rechte an die Krone zu Gunsten des Herzogs von Bordeaux verzichtet. Der den Ober - Befehl führende Marschall theilt der Armee die Afte mit, die diese zweifahe Abdankun enthält und in welcher der Herzog von Orleans als General-Statthalter des Königreichs anerkannt wird. Den Befehlen des General- Statthalter gemäß, wird die dreifarbige Kokarde und Flagge an die Stelle der weißen treten. Morgen um 8 Uhr Morgens soll ‘die dreifarbige Fahne aufgepflanzt werden. Die Fahnen und Standarten der Regimenter werden in ihre Kapseln ein- gelhloslen bleiben, Die Truppen sollen -aufhdren, die weiße ofarde zu tragen. Die dreifarbige Kokarde wird: an deren G / e U u A Anzahl solcher orarden erhaiten haben wird, damit alle Truppen fie zualei anstecken fónnen,‘/ Ope Mea

| Griff und einige Teppiche von | des Dey wurden während der

Der General - Lieutenant Clausel ist mit den ihn beglei- tenden Stabs-Offizieren am 23sten d. in Marseille angekom- men, von wo er sih unverzüglich nah Toulon begeben wollte, um sich dort nah Algier einzuschiffen. i i

Aus Toulon vom 24. August {reibt man: „Der Schiffs-Capitain Lettre, der die rage ¡Jeanne d’Arc‘/ be- fehligr, ist in Neapel, wo er den Ex-Dey von Algier an’s Land sehte, gut aufgenommen worden, obgleih man dort die in Frankreih vorgegangenen Veränderungen schon kannte. Der Dey schenkte ihm zum Andenken einen Dolch mit goldenem roßem Werthe. Die Frauen er Fahrt und des Aufenthalts in Mahon auf der Fregatte so sorgfältig bewacht, daß feiner der Französtschen Offiziere eine derselben zu Gesicht bekommen hat, obgleich die Reije beinahe einen ganzen Monat dauerte. Die Brigg „la Flêche‘/ ist mit Depeschen für den Vice- Admiral v. Rigny nach der Levante unter Segel gegangen.“

Der Précurseur de Lyon meldet aus Tunis vom 10. August: „Der Graf von Larochefoucauld hat als außer- ordentlicher Gesandter Frankreichs einen neuen Vertrag mit der Regentschaft Tunis abgeschlossen, dessen Hauptbestimmun- gen folgende sind: 1) Vollfkommene Handelsfreiheit und Auf- hebung des vom Bey bisher ausgeäbten Monopols ; 2) die Abtretung -der Jnsel Tabarca an Frankreich; 3) keine Éuro- pâische Macht hat künftig irgend einen Tribut zu bezahlen ; 4) die den Kriegsdienst verrichtenden Türken sollen in ihr Vaterland zurücgeschickt werden; 5) wenn ein fremdes Schiff, welcher Nation es auch angehören möge, an der Tunesischen Küste scheitert und ein Matrose odex Passagier desselben ermordet oder gemißhandelt wird, so verpflichtet sich die Regentschaft, den Werth des Schiffes und der La- dung zu bezahlen; 6) die Seeräuberei ist verboten, und im Falle eines Krieges der Regentschaft mit einer andern Macht dürfen die Tunesen die Kauffahrteischiffe der leßtern nicht angreifen; 7) die in Tunis befindlichen Sklaven werden frei gelassen.‘

Ein Mitglied der medizinischen Akademie, Hr. Mitouard,.

dessen Vater den Leichnam Voltaires einbalsamirt hat, ist im Besiße des Gehirnes dieses berühmten Mannes. -Mehtere Blätter schlagen der Regierung vor, diese Merkwäürdigkeit für die Aufbewahrung im Pantheon oder in der Bibliothek fäuflich an fch zu bringen.

Großbritanien und Jrland.

London, 29. August. Der Courier erklärt, daß fein geheimer Traktat bestehe, um den Bourbonen den Thron Franfreichs zu sichern , und. daß die öffentliche Anerkennung des neuen Königs durch England bald erfolgen werde. (S. Art. Frankfurt.)

Ein fürchterliher Aufruhr fand am 25sten d. iu Kidder- minster scatt, wo die Fußteppichweber die Häuser ihrer Mei- ster, die das Arbeitslohn um eine Kleinigkeit herabseßen woll- non: nicht allein plünderten , sondern auch theilweise demo- irten.

Nach dem Hof- Journal hat die Regierung Depe- schen, daß Albanien sich, unter vortheilhaften Bedingungen für die Einwohaer, der Pforte unterworfen habe. Die Grän- zen Griechenlands würden sehr erweitert werden.

Niederlande.

Brüssel, 31. Aug. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien wurde gestern gegen Abend hier erwartet.

Aus Breda wird unterm 29sten d.. M. gemeldet: „„Die- sen Abend ist Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien

und dald darauf Se. Köuigl. Hoheit der Prinz Friedri hier

eingetroffen. Der Prinz von Oranien würde hier vielleicht das Haupt - Quartier der Armee haben aufshlagen lassen, wenn er nicht durch einen Courier aus Antwerpen von eini-

“gen dort stattgefundenen Unordnungen unterrichtet worden

wäre; Se. Königl. Hoheit ist darauf sogleih nah Antwer- pen abgegangen. s hat sich bei dieser Gelegenheit die gute Gesinnung der die, als Se. Königl. Hoheit anlangte, den Prinzen mit dem lebhaftesten Freudenruf begrüßten. Als der Prinz ein hier liegendes Jnfanterie-Bataillon , das seitdem nah Antwerpen abgegangen ist, inspizitte, spielte die Militair - Musik das Wilhelms-Lied, und der Ruf: „Es lebe der König! Es {ebe der Prinz!‘/ erscholl von allen Seiten.‘ 2

Die Gazette des Pays-Bas sagt in ihrem heutigen Blatte: „Wir sind zu der Meldung aufgefor- dert, daß Herr Pries, Adjutant des Generals Grafen von Bylandt, aus dem Haag zurückgekommen ist, - wohin

Beilage

inwohner deutlich zu erkennen gegeben,

R R A S É S O O R O E L A AEONNOROD E O O E N O Ä N R L O.» A H O Zane

1891 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung 247.

er von seinem Chef gesandt worden war. Er berih- tet, Se. Majestät haben mit der tiefsten Betrübniß die Er- eignisse vom 25sten und 26sten d. M. vernommen; Höchst- dieselben wurden bis zu Thränen gerührt, haben jedo auch fúr das Benehmen der Bürger-Garde von Brüssel die höchste Bewunderung zu erkennen gegeben und hinzugefügt, daß Sie mit Vergnügen die Deputation" dieser Stadt empfangen werden.’ : j Die nah dem Haag abgegangene Deputation ‘der hiest- gen Einwohner besteht aus dem Baron Joseph v. Hoogh- vorst, Grafen Felix v. Merode, und den Herren Gendebien, Friedri v. Sécus und Palmaert dem Aelteren. Gegenstand der dieser Deputation mitgegebenen Bittschrift, die in einer am 28sten unter dem Vorsiße des Barons v. Sécus stattge- fundenen Versammlung von ungefähr 40 angesehenen Bür- gern zu Stande gekommen, ist hauptsächlich die Bitte um baldige Zusammenberufung der General -Staaten. (Die die- ser Bitt)chrift bereits zuvorgeklommene Einberufung der Ge- neral - Staaten *) war der Versammlung noch nicht bekannt. Herr van Gobbelschroy, Minister des Waaterstaats, hat

befunden und hat den Behörden , die mit Wiederherstellung der Ordnung beschäftigt waren, mit seinem Rathe zur Seite

gestanden.

„Einige Unruhestifter und Gewaltthäter‘/, sagt die Ga- zette des Pays-Bas, „sind gestern hier festgenommen worden. Wir schraeicheln uns, daß in dieser Hinsicht feine Ursache mehr zur Beunruhigung vorhanden ist.‘ :

Seit gestern sind hier alle Läden wieder wie gewöhnlich geöffnet. Das Brod is im Preise etwas herabgeseßt wor- den (von. 15ck auf 145 Cents), und auch das Fleisch wurde etwas billiger verfauft, doch ist für das leßtere noch feine Taxe festge]clzt. i

j ua die Plünderung der Fabrik des Hrn. Th. Wil- son zu Uëcle, unweit unserer Stadt, hat man folgende au- thentische Nachrichten gesammelt: Am 26. August, gegen 6 Uhr Abends, zeigte sich eine Rotte von ungefähr 120 Men- schen aus dem Brüsseler Pöbel vor dieser Anstalt und kün- digte den Chefs an, ‘daß sie gekommen sey, dort die Ma- schinen zu zerstôren. Vergebens machte r Wilson ihnen die geeignetsten Vorstellungen, um sie von ihrem traurigen Vor- haben abzubringen ; alle seine Anstrengungen waren fruchtlos ; und da es unmöglich war, ihnen Widerstand zu leisten, weil die Gemeinde von Waffen gänzlich entblößt war Und die Ein- wohner sih in ihren Häusern einge]\chlossen hielten, erbot sich Hr. Wilson, ihnen auf der Stelle 300 Gulden zu bezahlen, wenn sie sich zurückziehen wollten, ohne Verwüstungen anzu- richten. Diese Bedingungen wurden angenommen, und der Pôbel zog nah Empfang dieser Summe ab. Einige Augenblicke {päter erschien eine zweite Rotte, bei welcher sich mehrere Ar- beiter der Fabrik und andere aus der Umgegend befanden, vor dem Hause des Hrn. Wilson, sprengte die Thüren, zertrüm- merte die Fenster und alle Möbel und verwüstete das Haus gänzlich. Von dort zog sie nach der Fabrik und legte dajelbst an mehreren Orten Feuer an. Indessen gelang es, das Feuer zum Theil zu meistern, und mehrere Gebäude wurden erhal- ten. Allein das grdßte derselben, jenes, wo sih die mit Röh- ren von Guß versehene Trocfnenkammer, die Werkstätte der Packer und die mit Baumwollenstoffen und andern Waaren aefúllten Magazine befanden, wurden gänzlich eingeäschert. Nur noch die Mauern stehen, die vor und nach einstürzen. Mehrere Maschinen von großem Werth sind gänzlich zer- trúmmert wörden. Einige andere minder wichtige Gebäude brannten ebenfalls ganz ab. Hr. Wilson hat an mehreren Orten der Gemeinde Uccle Zettel anschlagen lassen, worin er seinen Arbeitern anzeigt, daß er troß der erlittenen Verwü- stungen und der Unterbrechung der Arbeiten ihnen ihren ge- wöhnlichen Taglohn zahlen werde, wenn sie sih ruhig betra- gen und bei einbrechender Nacht nach Hause gehen; daß aber jene, die zu Klagen über ihr Benehmen Anlaß. geben, nie in seiner Anstalt Arbeit haben sollen Es sollten neuerdings einige Fabriken in der hiesigen Umgegend zerstôrt werden, aber die Vorstädter und Bauern griffen zu den Waffen und verjagten die Bösewichter. Faden, Engländer, Spanier und Portugiesen helfen un- Fern Bürgern patrouilliren. :

In Brügge brachen 18 Gefangene aus, worauf däs Volk

*) Vergl. das gestrige Blatt der St.-3.

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die Wohnung des Hrn. Sandelin plúnderte. Die Búrger- garde gab hierauf Feuer; zwei der Aufrührer blieben, fünf wurden verwundet. Seitdem blieb es ruhig. Jn Mons haben die Bürger die Wachen bezogen.

Die Herren v. Bruckere, v. Langhe, v. Stassart und Lehon, Mitglieder der zweiten Kammer der Generalstaaten, befinden sich dermalen in Paris.

Die bis Mecheln gekommenen nach und Btússel bestimmten Truppen haben auf Nachrichten aus Brüssel Halt gemacht.

Jn Amsterdam und im Haag hat die Bürgergarde die Wachen bezogen. Alle Beurlaubten der National-Miliz sind einberufen worden.

Aus Gent meldet man, daß sich in verschiedenen sehr ausgedehnten Fabriken die Arbeiter von selbst erboten haben, sie vor Unordnungen zu bewahren und nöthigenfalls zu ver- theidigen. Da außerdem die eiedlébatbin Einwohner eine Bürger - Garde gebildet haben , so darf man hoffen, daß die Ruhe an diesem Orte durchaus nicht gestört werden wird.

Das „„Journal de Gand‘ sagt über die Ereignisse zu

| Brüssel: „Der Geist sklavischer Nachahmung hat sich dur

sih während der Unruhen am 25sten und 26sten d. M. hier | Verbrechen ossenbart. Da sieht man unsere Liberalen. Schänd-

liche Auswiegler treiben Elende dem Schaffott entgegen. Raub, Brand, Mord, dies sind die Züge von Patriòtismus und Muth, das ist die belgische Opposition ! ‘/ :

Die Sicherheits-Kommission von Lüttich hat einen Auf- ruf an. die Bürger erlassen, in welchem es heißt:

¿Die Kommission hat erfahren, daß noch einige Ueber- leibsel von Aufregung unter den Mitbürgern fich äußern, und glaubt diese daran erinnern zu müssen, daß, nachdem sie eingeseßt worden, um für die öffentliche Sicherheit zu wa- chen, sie ihrerseits auf die Magßregeln vertrauen müssen, welche zur Erlangung dieses heiligen Zwédis von ihr getrof- fen werden. Was wünschen wir Alle? daß der Frieden erhalten werde, daß Personen und Eigenthum geachtet wer- den. Bis heute ist keine Unordnung vorgefallen, Dank sey es den Bewohnern dieser Stadt. Wir haben noch mehr gethan, eine Bittschrist um Abhúlfe unserer Beschwerden, die der Kommission durch eine große Anzahl trefflicbder Búrger zuge- stellt wurde, ist von ihr einstimmig angenommen und Sr. Majestät durch eine Deputation ehrenwerther Männer zuge- schie, die in der Nacht abgereist sind. Die Kommission hat auf die Vorstéllung einer sehr großen Anzahl von Jhnen die Kommunal-Garde ermächtigt, die alten Lütticher Farben wieder anzunehmen , welche uns das ruhmwürdige Andeufken unserer Vorfahren zurückrufen. Sie hat diese Maaßregel tressen können, weil sie durhaus eine Kommunale ist; sie mup Jhnen aber vorstellen, daß sie fein Wahrzeichen eines Abfalles ijt; wäre sie das, so hátte unser Gewissen und un- sere Pflicht uns abhalten müssen, sie zu bewilligen. Wir glauben Sie zudem noch an das edle und weise Betragen der Besaßung erinnern zu müssen; sie hat gerechte Ansprüche an Erwiederung von Rücksichten und guter Begegnung von unserer Seite. Sie sind Zeugen davon gewesen, daß deren würdige Befehlshaber uns Zeichen ihres vollen Vertrauens gegeben unv sich keiner unserer Forderungen widersebt haben, welche Versdhnlichkeir zum Zwecke hatten. Vergessen wir aber nicht, daß der Soldat Pflichten zu erfüllen hat, so wie vir; daß er, wie wir, durch Eid\{wur und Ehre gebunden ist, Jeder Anschein von- Angriff würde auf der Stelle von Ihnen unterdrückt werden, davon sind wir gewiß, haben es in Jhrem Namen versprochen, und Sie werden uns nicht täuschen. Da wir feine andere Gewalt besißen, als nur das moralische Ansehen, mit dem wir bekleidet sind, und den Vortheil, in Uebereinstimmung mit den Provinzial- und Kom- munal- Behörden zu handeln, so werden Sie begreifen , daß diese Gewalt im Augenblicke zerstört ist, wenn Sie nicht die Schwierigkeiten unserer Stellung erwägen wollen, wenn Sie nicht aufrichtig mit uns zum Gemeinwohle beitra- gen, welches in der Erhaltung des öffentlichen Friedens , der Einigkeit aller Bürger und der Abhülfe unserer Beschwerden -

auf constitutionnellem Wege bestcht. 4 : | E s Graf d’Oultremont,

Prásident, und die übrigen Mitglieder

der Kommission.‘ Antwerpen, 29. August. Jm hiesigen Journal liest_ man: „„Die ganze Bevölkerung von- Antwerpen ist von den edelsten Gesinnungen für die Erhaltung der Ordnung und des Eigenthums beseelcr. Man muß bis zu- den untersten Klassen hinabsteigen, um dort jene Elemente der Störung zu