1830 / 247 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1892

finden, die sich mit dem Justinft zur ‘Pländerung und mit -| ratur vorgenommen und die Treppe weggebrochen worden.

dem Hasse gegen die Geseße verbinden. Es sind oft elende kleine Buben, welche den wahrhaft strafbaren Menschen und Aufreizern zu Angreifern und Bundesgenossen dienen. Aus folchen Menschen bestand größtentheils der ‘Pôbel, der gestern Abends mit Steinwürfen und Hohngeschrei Abtheilungen der Bürgergarde angriff, die alle Langmuth der Geduld bewiesen, aber zuleßt genöthigt wurden, durch Gewalt die Rotten zu zerstreuen. Bei dieser unglúcklichsten äußersten Nothwehr wurden 2 oder 3 Personen verwundet.“

Folgende Proflamationen sind gestern hier erschienen :

L. „Eure Obrigfkeiten haben mit der lebhaftesten Zufrieden- heit die Ruhe wahrgenommen, die in dieser volkreichen Stadt nicht aufgehört hat. Wenn die Verwaltung ihrerseits wacht, so rechnet sie zugleih auf Eure Weisheit und auf Eure Ach- tung fúr die Sicherheit der Personen und des Eigenthums. Niemanden ist es unbekannt, daß Störungen dffentliches Elend herbeiführen, weil sie den Handel entfernen, das Eigenthum entwerthen, die Quellen des Bewerbfleißes versiegen machen, die Kapitalien außer Umlauf bringen; und doch sind es diese Elemente der Wohlfahrt, welche die Arbeit des Tage- ldhners nähren, unsre Anstalten aufrechthalten und die oinggs Quelle der reihlihen Unterstügungen bilden, welche die Kapitalisten , Kaufleute , Eigenthümer und überhaupt alle Klassen nicht aufhörten, mir Freigebigfkeit , be- sonders während des lebten Winters, Über die minder be- mittelten Personen zu verbreiten. Mitbürger! Fahrt fort, die nämliche Weisheit zu bezeigen. Die vom Kern der Ein- wohner und von der National - Garde, dem Stolze dieser Stadt, unterstüßte Verwaltung wird die öffentliche Ordnung und Ruhe aufrecht halten. Antwerpen, den 28. August 1830. Das Magistrats-Kollegium der Stadt Ant- werpen.“/

I. „Unterrichtet von dem Seitens des hiesigen Magistrats gefaßten Beschlusse, in Betreff der Bildung einer National- Garde, die aus Eigenthúmern, Kaufleuten und allea Bür- gern und Familenvätern, die bei der Aufrechthaltung der Ord- nung, Ruhe und dffentlichen Sicherheit gleich betheiligt sind, bestehen soll, beeilt sich der Gouverneur der Provinz, an feine Mitbürger und Verwalteten sich zu wenden, um jeden derselben aufzufordern, sich an seine Obrigkeit anzuschließen und sich mit Klugheit und Mäßigung zu benehmen. Sollten unglücflicher- weise Zusammenrottungen, Thätlichkeiten oder andere noch ernst- haftere Demonstrationen zu verhüten oder zu unterdrücken seyn, so werden die Chefs der bewaffneten Bürgerschaft anfangs Ueber- redung und liebevolleErmahnungen anwenden, welche die gerechte Hoffnung des Gelingens, den Frieden aufrecht zu halten, darbie- ten. Jn dem Falle, wo unglücklicherweise noch diese Mittel, die einzigen zulässigen Mittel von Erfolg, zur geseßlichen Ver- theidigung der Ordnung nicht hinreichten und strengere Maaßregeln ergriffen werden müßten, hätten diejenigen selbst, die in so schlehten Gesinnungen beharren würden, sich alles Uebel Schuld zu geben, das daraus entspringen dürfte.“ ] ¿Personen jedes Alters, jedes Geschlechts, die Kinder

vorzüglich, könnten, wenn man diese heilsame Warnung ver- nachlässigte, unschuldige Opfer werden und die Unfälle noch bitterèr machen, um deren Verhütung es zu thun ist. Möôge jeder Friedliebende, ‘außer im Dienst der Bürger- Garde, sih von allen Versammlungen entfernen; mögen die Eltern über ihre Kinder mit einem Eifer und einer Sorgfalt wachen, die der Gefahr angemessen sind, welche sie laufen könnten, und möge die Stadt Antwerpen zu so vielen andern Ansprüchen auf Achtung und Bewunderung, die sie sich er- worben hat, den Ruhm hinzufügen, alle ihre Einroohner vor Unglück ju bewahren, daß, obgleih für Jeden nicht sichtbar genug, leider nur zu reell ist! Antwerpen, 29. August. Der Gouverneur, Van der Fo sse.‘/ j

Die Bürgermeister und Schöffen der Stadt Antwerpen haben alle guten Bürger aufgefordert, sich vor 7 Uhr Abends nach o zu LeTen und ihre Häuser zu beleuhten. Die Kaffeehäuser und Schenken sollen, so wie die Scadtthore, um 7 Uhr Abends geschlossen werden. Die Kirmeß von St. Augustin is bis auf weitern Befehl ausgeseßt. Jede Zusam- menrottung oder Versammlung von mehr als 6 Personen in den Straßen und. auf öffentlichen Pläßen is untersagt.

_Man verkündet die Anfunfc Sr. Königl. Hoheit des Lion Friedrich, der eine Proclamation Sr. Majestät des ônigs überbringt, welche alle Gemüther beruhigen wird.

Schweden und Norwegen.

Sto olm 27. August. J. K. H. die Kronprinzessin hat dieser Tage in Lebensgefahr E Höôchstdieselbe wollten in Jhrem hiesigen Schlosse eine geheime Treppe in das untere Stockwerk hinabsteigen; es war aber eine Repa-

Dieses Umstandes unkundig, tritt die Prinzessin durch die nicht gesperrte Thür, schreitet vorwärts und fällt in das untere Stockwerk, welches glücklicherweise ein Halbzimmer und folg- lih nicht sehr hoch war. Die Prinzessin ist Gottlob mit nur einigen Kontusionen und unbedeutenden Verleßungen davon

gekoinmen. Deutschland. Dresden, 1. Sept. Se. Kaiserl. Königl. Hoheit der Großherzog von Toscana haben heute Morgen Höchstdero Rückreise vom Hoflager zu Pillniß aus, begleitet von Sr.

| Königl. Hoheit dem Prinzen Johann, angetreten und sind auf

Höôchstdero Güter in Böhmen abgegangen, um von da aus die weitere Reise nah Wien fortzuseßen.

Frankfurt a. M., 2. Sepr. Nachrichten aus Straß- burg zufolge, die in verwichener Nacht mittelst einer Handels- Estassette hierher gelangt sind, war dort folgende telegraphi-

: sche Depesche eingegangen: „Paris, vom 31. August, 3 Uhr Nachmittags. England hat die neue Regierung in Frank-

reich anerfannt; Lord Stuart hat dem Kdnig Ludwig Phi- lipp sein neues Beglaubigungsschreiben überreicht. ‘‘ O e ex 0e 4.0K

Wien, 30. Aug. Die heutige Wiener Zeitung mel- det: Se. K. K. Apostol. Majestät haben, um Allerhöchstihrem Minister des Jnnern und obersten Kanzler, Grafen von Saurau, an dem Tage, wo derselbe seine funfzigjährige Dien- stes-Laufbahn vollendete, ein dfentlichhes Merkmal Jhrer vollen Anerfennung der Verdienste, welche sich dieser Minister im Verlaufe dieser langen Periode um den Staat und das Allerhöchste Kaiserhaus erworben hat, zu ertheilen, demselben mittelst Allerhöchsten Handbillets vom 26. August d. J. die Decoration des Königl. Ungarischen St. Stephan - Ordens in Brillanten zu verleihen geruhet. Zu gleicher Zeit haben Se. Majestät der Kaiser , bereit, seinem Verlangen zu ent- sprechen , dem Staate durch fernere Bemühungen noch nükß- lih seyn zu fônnen, und eingedenf seines vorlängst ausge- drückten Wunsches, die Last des Ministeriums mit einer thä- tigen Existenz unter einem milden Himmelsstriche zu vertau- schen, in Würdigung dieses neuen Beweises seines regen durch das rae hohe Alter nicht geschwächten Dienst- eifers, es eden so Jhrem Dienste als der Allerhöchstdenselben sehr am Herzen liegenden längst möglichen Erhaltung eines so würdigen Staatsmannes angemessen befundén, den Grafen von Saurau zu Allerhöchstißrem außerordentlichen Botschaf- ter am Großherzogl. Toskanischen Hofe zu ernennen und ihm dadurch cines wiederholten Beweis Jhrer Anerkennung seiner langjährigen Dienste zu geben.

panien.

Französische Blätter berihten aus Madrid vom 19. August: „¿„Der Königl. Hof wird den 12, September das Residenz - Schloß San - Jldefonso verlassen und sih nach dem Esfurial begeben, wo er bis zur Niederkunft Jhrer Ma- jestät der Königin verweilen wird. Die Hof-Zeitung fährt fort, die Pariser Ereignisse mitzutheilen, und zwar hdpft sie dabei aus allen Journalen von Paris. Graf España wird, dem Vernehmen nach, als Gesandter nah St. Petersburg statt des Herrn Paez de la Cadena gehen und der General Longa, jeßiger General-Capitain von Valencia, statt des Grafen General-Capitain von Katalonien werden. Der General - Capitain von Andalusien, General Campana, hat der Regierung durch einen Courier anzeigen lassen, daß mehrere gut bewaffnete Haufen mit aufrührerischem Geschrei in dieser Provinz erschienen sind. Jn mehreren Städten ist die öffentliche Ruhe gestört worden, in Granada hat man sogar die Hymne von Riego und die Tragala gesungen ; nur mit Mühe gelang es den Behörden, dort-die Ordnung wie- derherzustellen. Patrouillen durchziehen bei Tag und Nacht die Stadt mit dem Befehle, bei dem geringsten Aufstande auf das Volk zu schießen. General Campana hat um Ver- stárkung an Truppen gebeten.‘ :

P ortugal.

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 14. August: „Dom Miguel ist von Caldas , wo er einige Tage verweilt hat, úber Alobaça , Aljubarrota und Batalba nach Queluz zurückgekehrt. Seit dem Eingange der Nachrichten aus Paris ziehen starke und zahlreihe Patrouillen von Po- lizei-Soldaten Tag und Nacht durch die Stadt und haben schon mehrere Personen verhaftet, Die Linien-Truppen zeigen sich nicht auf den Straßen, sie sind in ihre Kasernen eingeschlossen, wo sie die Nacht unter den Waffen zubringen. Die Börse ist seit zwei Tagen einsam und wird wahrscheinlich ganz geschlossen werden. Gestern ist ein Schiff aus Porto mit 144 gröôßten- theils wegen politischer Vergehen zur Deportation verurtheil- ten Jndividuen hier angekommen.“

1893

Tâ.rLe-i.

Jn einem vom Hamburger Korrespondenten mit- etheilten Schreiben aus Konstantinopel vom 10. August eißt es: „Nachrichten aus Salonichi zufolge, macht der Auf-

ftand in Albanien noch immer Fortschritte, und die Jnsur- genten nähern sih genannter Stadt immer mehr; von hier gehen noch immer viele Truppen nach jenen Gegenden ab ; én einigen Gefechten , welche neuerdings vorgefallen, sind die Truppen der Regierung geschlagen worden. Jn Widerspruch mir diesen Nachrichten melden Briefe- aus Seres, daß sich bereits ein Theil der Jnsurgenten, deren Anführer der Groß- Wesir durch Geld auf seine Seite zu bringen wußte, unter- worfen habe. Dieses Ereigniß muß auf das Benehmen des Pascha von Séfutari, welches seit längerer Zeit zweideutig war , entscheidend gewirkt haben ; derselbe har nämlich nun- mehr dem Groß- Wesir scine Bereitwilligkeit, den Befehlen der Pforte nachzukommen, angezeigt und sich erboten, zur Unterdrückung des Aufstandes in Albanien nach Kräften mit- zuwirken. Die in verschiedenen Paschaliks in Asien aus- gebrochenen Unruhen greifen immer mehr um sich, und be- reits sind viele Ortschaften durch die Jnsurgenten zerstört und verbrannt worden. Seit einigen Tagen spricht man hier davon, daß eine neue Häuser - und Vermögens-Steuer, welche leßtere 25 pCt. betragen solle, aufgelegt werde. Der Agent des Hauses Rothschild, Herr Goldschmidt, wird die- ser Tage von hier abreisen. :

Tad,

Berlin, 5. Sept. Es haben des Königs Majestät, mit- telst Kabinets-Befehls vom 27. März d. J., die Errichtung einer Forst-Lehranstalt zu Neustadt-Eberswalde zu genehmigen geruhet. Die Lehranstalt steht unter dem Finanz-Ministerium, wel- ches sih zur Leitung und Beaufsichtigung derselben eines be- Fonderen Kuratoriums bedient. Die Direktion der Anstalt ist dem Ober-Forstrath und Professor Herrn Dr. Pfeil über- tragen, welcher zugleih Lehrer der Forstwissenschaft ist und die Aufsicht über die dem Jnstitut speziell zugewiesenen For- sten führt. Als Lehrer der Naturwissenschaften ist der Herr Dr. Rabeburg, als Lehrer der Mathematik der Herr Docent Schneider angestellt worden. Der Unterricht umfaßt alle einzel- nen Zweige der gesammten Forstwissenschaft, und der dem Forstmanne nöthigen. Hülfswissenschaften, und wird durch praf- tische Anleitung und Erläuterung, welche den Zöglingen in den dem Jnstitut zugewiesenen Forsten zu gewähren is, un- terstüßt. Die L der Zöglinge der Anstalt ist auf Vierzig beschränkt. Die Anmeldungen zur Aufnahme in das Justitut sind vor Ende des Monats Februar jeden Jahres bei dem Direktor der Anstalt einzureichen. Die Meldenden haben nachzuweisen, daß sie:

1) volle 18 und nicht über 24 Jahr alt sind;

2) einer gutén Gesundheit genießen und die Pocken über-

standen haben;

3) auf einem Gymnasium oder einer höheren Bürger- oder Gewerbsschule, deren Schülern der Anspruch auf ein- jährigen freiwilligen Kriegsdienst verliehen ist, den Un- terricht bis zur ersten Klasse einschließlih, empfangen, und die Anstalt mit dem Zeugnisse der Reife verlassen haben ; endlich

4) daß sie selbst, oder ihre Eltern, oder andere zur Unter- haltung des Zöglings sih verpflichtende Verwandte hinlängliches Vermögen besißen, um für ihren Unter- halt auf die Dauer der Unterrichtszeit zu sorgen.

Für diejenigen jungen Leute, welche die zu 3 vorgeschrie- bene Schulbildung durch Privat-Unterricht erlangt zu haben behaupten, findet eine Prüfung vor einer hierzu bestimmten Kommission statt.

Wer als Zögling aufgenommen wird, hat bei seinem Ein- ritt an Juscriptions-, Examinations- und Abgangs: Gebühren ein für allemal Fünf Thaler zum Besten der Sammlungen des Instituts zu entrichten. Außerdem beträgt das Hono-. xar für einen jeden ganzjährigen Kursus Funfzig Thaler, Welche, zu gleihen Hälften, halbjährig-voraus, an den Ren- danten der Jnstituts-Kasse zu zahlen sind.

Der Lehr-Kursus ist auf ein Jahr berechnet, und es be- Finne dessen erste Hälste (das Sommer - Semester) am 15. April und endet den 15. September; die zweite Hälfte (das Winter - Semester) am 1. November und schließt am leßten ‘März. Der spezielle Unterrichts-Plan eines jeden Jahres Wird mit dem 1. Febr , nah erfolgter Genehmigung, durch die dffentlichen Blätter bekannt gemacht. B,

Für die Zöglinge, welche dem eigentlich akademischen Studium sich niht widmen, ist als Regel ein zweijähriger

Aufenthalt auf der Lehranstalt anzunehmen, welcher jedoch für diejenigen Zöglinge, die, nächst dem zu 3 vorgeschrie- benen Schulzeugnisse, eine zweijährige Lehrzeit bei einem Oberförster nachweisen können, auf ein Jahr sh ermäßigt ; und ebenfalls genügt für solche junge Leute, welche entweder schon eine Universität besucht haben oder sie nah dem Ab- Frage von der Anstalt zu beziehen und auf diesem Wege ihre

‘Laufbahn zu verfolgen denken, die Theilnahme an einem ein-

jährigen Lehr: Kursus. Ein- längerer als zweijähriger Aufent- halt auf dem Justitut kann nur mit besonderer Genehmí- gung des Finanz-Ministeriums gestattet worden.

Aus Elberfeld vom 30. August wird gemeldet: Un- sere Stadt wurde heute durch die Anwesenheit zweier Kö- niglichen Prinzen beglückt. Vormittags gegen 11 Uhr traf Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Sohn Sr. Maje- stät des Königs, von Köln hicr ein und seßte seine Reise nach Lippftadt fort, nachdem der erlauchte Prinz cinige Stunden hier verweilt hatte. Den Abend darauf traf unvermuthet auch Se. Königl. Hoheit der Prinz August von Preußer:, von Achen über Düsseldorf kommend, hier ein.*)

Die aus Achen vom 1. September eingegangenen Nachrichten bestätigen die in unserem !gestrigen Blatt geäu- ßerte Hoffnung der baldigen Wiederherstellung der gestörten Ruhe auf das vollkommenste. Durch die Thätigkeit der Bür- gerschaft, von denen ein ansehnlicher Theil sich schleunigst órga- nisirt hatte, und nach ihrem Wunsche unter den Befehl des gerade zufällig anwesenden Majors v. Winterfeld von der Gendarmeric getreten war, ist die Ruhe vollkommen wiederhergestellt und ein Theil der Schuldigen verhaftet. Leider ist zu beklagen, daß die Ruhestôrer im ersten Aadrang und ehe ihnen etwas entgegengestellt werden fonnte, im Jnnern des Hauses des Fabrikanten James Coquerill große Zerstörungen angerichtet haben. . Jn Köln ist die Ruhe nicht gestôrt worden; in El- berfeld aber hat ein Trupp Handwerfksburschen am 1. Sep- tember Abends tobend und lärmend die Straßen durchzogen, ein Theil der Bürgerschaft traf, den Landrath des Kreises und ihren Bürgermeister an der Spike, sogleih zusammen, worauf Alles in den gewöhnlichen Zustand zurückkehrte, ohne daß Beschädigungen an Personen oder Sachen erfolgt wären.

Laut Nachrichten aus Swinemünde vom Lten d. M. haben die meisten Badegäste die Stadt mit der lebten Hälfte des verflossenen Monats verlassen. Die Zahl der Badegäste hat 668, einschließlich von 125 Domestiken, mithin 23 mehr’als im verflossenen-Jahre, betragen. Eben so über- steigt die Zahl der. Fremden, welche den Ort in diesem Jahre besuchten , die vorjährige um 57 Personen. Die dort an- fommenden Schiffer bringen seit einiger Zeit viele Papagoyen miï, und das am 23sten v. M. angekommene Schiff „Lucifer‘‘ hatte 12 lebendige Chamäleons, die ersten, welche dort ge- sehen worden sind, an Bord.

Biographische Notizen.

Einer in Paris unter dem Titel: „Voilà Phomme!““ ligen fleinen Schrift ist folgende kleine Lebens - Skizze entlehnt : |

„Ludwig Philipp von Orleans ward zu Paris am 6. Oftober 1773 geboren. Sein Vater war Ludwig Philipp Joseph, Herzog von Orleans, und seine Mutter Louise Marie Adelheid, Tochter des Herzogs von Penthièvre. Lud- wig Philipp führte anfangs den Titel: Herzog von Valois, und wurde später, nachdem sein Vater Herzog von Orleans geworden war, Herzog von Chartres genannt.//

¿Seine frúheste Erziehung war dem Ritter Bonnard, einem ehemaligen Artillerie - Offizier, anvertraut, der nicht minder durch Lina Gelehrsamkeit als durch persönliche Eis genschaften ausgezeichnet war. Jm J. 1782 erhielt die rühm- lichst bekannte Frau von Genlis den Auftrag, die Studien Ludwig Philipps zu leiten, Unter der Leitung dieser Dame fing der junge Prinz an, jenen Geshmack an den Wissen- schaften und shônen Künsten zu erhalten, von dem er einst einen so edlen Gebrauch machen sollte, so wie jene E gen der Ae ait und Tugend und ganz besonders jene Vaterlandsliebe zu pflegen, die er später auf das unzweideutigste an den Tag legte. Jedoch nicht blos den Anbau der moralishen, sondern auch die Uebung: der physischen Eigenschaften begrisf das herrliche Erziehungs- System der Frau von Genlis in sich, das ihr Zögling spä- terhin auch bei der Erziehung seiner zahlreichen Kinder, die unter den unsrigen aufgewachsen sind, in Anwendung gebracht hat. Ludwig Philipp gab früh schon Beweise von seiner

x Die bereits erfolgte Rückkehr Sr. K. H. in die hiesige Re- den inden wir oben (unter den amtlichen Nachrichten) gemeldet.