1830 / 256 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 15 Sep 1830 18:00:01 GMT) scan diff

1957

M (Bet Ade uit hâlt E n gewohnten St. Pros- essor Yr. Richtex zugleich mit Vvr. Richter. priv, fel glinit det Chirurgie Prof. Dr. Unger in den gewdhnlichen St. und: Tagen prtv. (4 U | i Geburtshüllich flinische Uebungen in dex-Enthindungs-An- alt leitet 1x. Richter priy. : 9 | Philosophifche Wee j Die Geschichte der: Philosophie liest Vr. Ohlert 4 St. priv. Logik And Stag, in dic Philosophie lehrt Prof. Dr. Herbart 4 St. bffentl. i Derselbe trägt Mctaphysik 4 St. priv. vor. Dieselbe liest D-. Ohlert 2 St. d ffentl. Anthropologie trägt De. Taute 2 St. priv. vor. Naturrecht r. Gregor 4 St. priv. 4 Die Kantische Philosophie r. Taute 2 St. bffentl. Pädagogik lehrt Prof. 1x. Herbart 4 Sr. dffentl. Mathematische Wissenschaften. Arithmetik oder die Lehre von det Cigenschaften der Zahlen trägt Prof. Vr. Facobi 4 St. priv. vor. ; Theorie den j RNYMEE oder der-Kurven zweiter Ordnung er\. 4 St. öffentl. j D Bad uis lehrt Prof. Dr. Bessel 4 St. priv. Astronomie Ders. 4 St. dffentl. Naturwisscnschaften. Zoologie und Zootomie trägt Prof. Vr. v. Baer. 5 St. v. vor. i uri Naturgeschichte der nicderen Thiere Ders. 2 St. d ffentl. Gencrelle Botanik trägt Professor r. Meyer 4 Stunden priv. vor. i Derselbe die-Kryptogamie 2 St. öffentl. Die "Grundsäve der Kryfstallographic lehrt Professor Pr. Neumann 2 St. prtv. : i Die Physik trägt Ders. 5 St. priv. vor. Die Physik der Erde, Der s. 4 St. öffentl. L flanzenchemie lehrt Professor r. Dulf 2 St. dffentl. Die rperimentalchémie nah Berzelius Der st. 6 St. priv. HAnalytische qualitativé Chemie Ders. 2 St. priv. Dad Ucbungen veranstaltet Professor 1». von Baer g Staats- und Kamer«el= Wissenschaften. Staats-Wissenschaft trägt Professor r. Hagen 4 Stunden iv. vor. i org Vergleichende pagnie dex: poragliten Staaten Eurgo- s Professor Dr. Schubert 5. St. priv. 6 Éin epetitorium und. Examinatorium hâlt Professor Dr. agen 1. St. prèv. 9 ‘Technologie lehrt Ders. 4 St. dffentl. | Geschichtliche Wissenschaften. Die Geschichte der alten Völker Asien's und Afrikas trägt Professor Vr. Drumann 2 St. dffentl. vok. D erselbe die Geschichte der Rdmer 4 St. priv.

- Mittlere Geschichte lehrt Prof. Pr. Voigt 4 St. priv. Die Geschichte der Kreuzzüge Ders. 2 St. dffentl. Geschtchte des Mea t Staats bis 1618 trägt Prof. Dr.

bert 3 St. entl. vor. Se Geschichte def P REA Fahrhunderts lehrt Prof. Dr. mann 2 St. öffentl. i ; T Geschichte der neueren Zeit seßt Prof. Dr. Voigt 2 St. bffentl. fort. i : “Geschichte des Zeitalters der Französischen Revolution trâgt

rof. Dr. Schubert 4 St. priv. vor. | Y f ersctbe fiellt historisch - praktische Uebungen 2 St. prt-

vatiss. an. : hilologishe Wissenschaften. aecidologit der Hebräer trägt Prof. Þr. v. Bohlen 4 St. ‘iv. vor. : di Die Anfangsgründe des Sanskrit lehrt Ders. 2 St. dffentl. Die Syrische Sprache lehrt Licent. Steinwender 2 St.

fentl. a | e elbe erbictet sich. zum Unterricht inder Hebräischen

abischen Sprache privatis}s. Z n as Eini e Matamen des Hariri A S E von Montenabbi erkflärt Prof. 1x. v. Bohlen 2 St. entl.

Griechische L diee trägt Prof. Dr. Lobeck 4 St.

riv. vor. j ' Theokrits Fdyllen erklärt Ders. 2 St. öffentl.

Fm Pa Ee Den E Res T die isthmischen und nemeischen Gesänge Pindar's . dffentl. i Des L Germänien und dessen Agrikola erklärt Prof.

Dr. Ellendt 2 St. bffentl. y Ucbungen im Latein-Sprechen und Schreiben stellt Ders.

2 St: priv. an. j i A Die Geschichte der Deutschen Literatur- bis zum Jahr 1748

trägt De. Lucas 4 St. dffentl. vor.

hausen.

Gr Rhe

Aufsicht.

Koßebue.

Boyeldieu.

Dienstag, 14. September. Jn spiel Indianer in England, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von

Mittwoch, 15. September. | Hochzeit des Figaro, Oper in 3 Abtheilungen, mir Tanz; aus dem Französischen ; Musik von Mozart. : erste Sängcrin der Jtaliänischen Oper zu Paris: Susanne als Gastrolle.) ‘a

Es »oird erfucht, die zu dieser Oper bereits gekauften Opernhaus - Billets, gegen Billet-Verkaufs-Büreau gefällig umtauschen zu lassen.

Kunst. “Prof. Dr. Hagen Il. wird nah seiner Zurückunft seine Vorlesungen antündigen. -

Seminarien.

Die exegetisch - kritische Abebeilung des theologischen Semi- nars leitet Prof. De. Sie ffert, dié

istorische Prof. De. Ols-

Die Uebungen im Polnischen Seminar leitet Konsisiorialrath Dr. Woide. Anfangsgründe der Polnischen Sprache lehrt Dr.

egor. Die Uebungen im Litthauischen Seminar leitet Prof. Dr.

a. Dem philologischen scht Prof. De Lobeck vor. Das päâdagogische leitet Prof. Dr. Herbart. Dem anatomischen Fnstitute scht Prof. De. Burdach- Dem medizinischen Klinikum Prof. Ve. Elsner, Dem chirurgischen Prof. Vr. Unger vor. ; ___ Die Maschinen und Funstrumente, welche die Entbindungs- kunst betreffen, sind dem \ Reuere Sprachen und shdne Künste. Die Französische Sprache lchrt Frank, die Englische Frank. Die Musik Jensen, Witt, Gladau und Saemann. Die Reitkunst Schmtdt. Die Tanzkunst Schink. Die Zet- chen- und Maler-Kunst Wien z.

Úhergeben.

Oeffentliche Anstalten.

Die Königliche - und Universitäts-Bibliothek wird wöchent- lich 4mal in den Nachmittagsftunden von 2— 4 geöffnet. Die Raths - und Wallenrodtsche 2mal. i

Die Sternwarte steht unter Aufsicht des Prof. Dr. Be ssel.

Die Múnzsammlung der Universität ist dem Prof. Dr. Ha=-

en 1l. übergeben. i ntiken sicht unter Desselben Aufstcht.

Das Mineralien-Kabinet beaufsichtigt Prof. Dr. Neumann.

Das zoologishe Museum Prof. Vr. v. Baer. ;

Den botanischen Garten hat Prof. De. Meyer unter seiner

Die Sammlung von Gypsabgüssen nach

Königliche Schauspiele, | Im Schauspielhause: Die

(Neu - einstudirt.) Am Schauspielhause: Die

(Dlle. Heinefetter,

illets zum Schauspielhause, im

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 14. September. Zum erstenmale: Die beiden Nächte, komische Oper in 3 Aften, nach - dem Französischen des Scribe und Bouilly, von K. A. Ritter; Musik von

Berliner Börse. Den 13. Seplember 1830.

AmmtI. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. Cour.)

Rub. 97.

Fale. 65.

(Brief. |Geld.

Pt. -Seliuld-Sch.. Pr. Engl. Anl. 18! | Sr: Egl. Anil 22 Pr. Engl. Obl 309 Kurin.ÜOb. m.I.C.! Neutnn.Int Sch.d.i Berl. Stadt - Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. VVestpr. Pidb. 14 | 98 Grossfiz.Pos. do.i 4 | 993

Ustpr. Ptandbrf. 1002 Pomm. Pfandbef. 105 Kur-u. Neum. do. {05E% Schlesische do. 107

[2g C.dK.-u.N. 70

96L | 96 992 992 91 96 96 98 YGE 99 36

Z.-Sch. d.K.- u N. T1

R R R R R

(Toll. vollw. Duk. 187 Neue dito Friedrichsd'or . |— | 137

Discanto . . ., 54

Auswärtige Börsen, Hamburg, 11. September.

F141 E ES H

Wiener Bank-Actien 1190. Engl. Russ. Anl. 100. Silber-

Dän. 655. Poln. pr. 30. Sept. 112. Engl. Neap. 72.

Neueste Börsen-Nachrichten.

Paris, 7. Sept. 5proc. Rente per compt. Coup. det. 99 Fr. 40 C. ; \ 5proc. Neap. Falc. per compt. 68 Fr. 55 C.

per compt. 71 Fr.’ 45 C. * 3proc. fin cour, 71 Fr. 60 C. 68 Fr. 75 C. 5proc.’ Span. Rente perp. 40. Frankfurt a. M., 10. Sept.

Oesterr. 5proc. Metall. 955. 957-

5proc. fin cour. 99 Fr. 50 C. Zproc. 5proc. fin cour.

4proc. 885. 887. 2zproc. 53. 1proc. 227. B.

Bank-Actien 1435. 1432, Parc.-Obl. 1222. 1225. Loose zu 100 Fl. 1702. B. Poln. Loose 555. 55.

Gedruckt bei A. W. Hayn. /

Redacteux- John. Mitredacteur Cottel.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Me 256.

Amtliche Nachrichten. Kronif des Tages.

Se. Königl. Majestät haben zwar mehrmals verordnet, daß ohne vorherige Anfrage literarische Werke, so wie Kunst - und Gewerbs-Produfkte, unmittelbar nicht eingesandt werden sollen; gleihwohl sind Allerhöchstdieselben seit einiger Zeit mit den verschiedenartigsten Gegenständen so sehr überhäuft worden, daß Se, Majestät es nöthig finden, die bemerkte L S , wie hiermit geschieht, in Erinnerung bringen zu lassen. |

Berlin, den 14. Septêmber 1830.

Angefommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Kämme- rer, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen cgofe, Graf von Trautmannsdor}ff-Wein s- berg, von Vresden. - :

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Vice- Kanzler und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf von Nesselrode, nach St. Petersburg.

- Se. Excellenz der General-Lieutenant und Kommandant von Schweidniß, Laroche von Srarckenfels, nach Schweidniß.

Zeitungs-Nachrichten. Aan D:

Fr@antre id.

Pairs-Kammer. Sißung vom 6. Sept. Nach- dem der neue Pair, Graf von Sesmaisons, vereidigt wor- den, verlas der Prâsident ein Schreiben des Grafen von Saint-Roman, worin dieser der Kammer anzeigte, daß er si außer Stand sehe, den verlangten Eid zu leisten. Hierauf

wurde cine Kommission zur Prúfung des Geseb : Entwurfes |

wegen Wiederbeseßbung der im Schooße der Deputirten-Kam- mer erledigten Stellen ernannt. Dieselbe besteht aus dem Herzoge Decazes, den Grafen Roy, Déjean, von Pontécou- lant und von Sussy. Der Großsiegelbewahrer legte demnächst den von dér Deputirten-Kammer bereits angenom- menen Geseß-Entwurf wegen der den Verbannten zu bewil- ligenden Amnefiie vor. Jn Betreff der Familie Buonapar- tes äußerte der Minister bei dieser Gelegenheit: „Es giebt cine Familie, hinsichtlih welcher Gründe der höhern Politik uns die Beibehaltung des Geseßes vom 12.- Januar 1816 zur Pflicht machen. Die Pairs - Kammer wird fühlen, wes- halb wir uns enthalten, über diesen Punft in ausführlichere Details einzugehen; wir schmeicheln uns sogar , daß sie die Zurückhaltung der Regierung billigen werde.“ Nachdem der. Prôfident dem Minister ‘den Empfang des Geselz - Ent- wurfes bescheinigt hatte, wurde eine aus sieben Mitgliedern bestehende Kommission zur Prüfung der Proposition des Grga- fêèn von St. Priest, wegen Abschaffung des Safkrilegiums- Geseßes ernannt. Hiernächst stattete der Baron Portal den Kommissions-Bericht Über den Gesez-Entwurf wegen des Aus\cheidens der zu öffentlichen Aemtern beförderten Depu- tirten ab und erflärte am Schlusse desselben , Kommission einmüthig für dessen Annahme stimme. Jeßt bestieg der Graf Siméon die Rednerbühne, um seinen Vorschlag wegen Anwendung der Geschwornen - Gerichte auf Preßvergehen zu entwickeln. „Meine Herren !// äußerte er, „ine der wesentlichsten Bedingungen zur Behauptung der persönlichen und öffentlichen Freiheit ist das Recht, seine Meinungen durch den Druck bekannt zu machen. Dieses Recht, welches bereits die Charte von 1814 anerkannt hatte,

Berlin, Mittwoch den 1tzten September

þ Assiseuhöfen überwies.

daß die

-1830.

ist neuerdings durch die Charte vom 14. August, wonach überdies die Censur nie wieder eingeführt werden darf, be- stätigt worden. Je unabhängiger aber die Ausúbung jener * Befugniß ist, um so nothwendiger er\cheint es, den Miß- brauch derselben zu bestrafen. Das Geseß verbietet Heraus- forderung zu Vergehungen , Verstöße gegen die Religion und Moral, Beleidigungen der Person des Königs und der Mit- glieder des Königl. Hauses, der Kammern und der fremden Souveraine, so wie dfentliche Verunglimpfungen und Schmä- hungen, Wie sollen nun diese verschiedenen Vergehen be- straft werden? Nach der gegenwärtigen Anordnung ha- ben die Geschwornen - Gerichte nur über Verbrechen zu erkennen. Längst aber \chon verlangten Einige, daß der Jury „ausnahmsweise auch noch die Preßvergehen úber- wiesen würden, - während Andere sihch einer solchen Maaß- regel widerseßten, um nicht die Theilung zu stêren, wonach Verbrechen vor die Gerichtshöfe, bloße Vergehen aber vor die Zuchtpolizei - Gerichte gehdren. Jch estehe, daß ih im Jahre 1817 jelbst noch zur Klasse dieser Güteri gehöôrte!; man beschuldige mich aber dieserhalb nicht, daß ih mit mir selbst im Widerspruche stehe. Nicht Jedermann ist immer vorweg zu Neuerungen geneigt. Gestüßt auf das längst Be- standene, weist man sie vielmehr in der Regel so lange zu- rúck, bis man sich von ihrem Nuben überzeugt. Einer der ausgezeichnetsten Männer, die je an unsern Versammlungen Theil genommen haben, und dessen wir leider zu früh beraubt worden sind, der Großsiegelbewahrer de Serre, seßte im Zahre 1819 ein Geseß durch, welches die Preßvergehen den uhdj Sein Nachfolger ließ dieses Gesek aber im Jahre 1822 durch eín andres wieder zurücénehmen. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß in den leßten Jahreu die öffentliche Meitung sich sehr bestimmt für die Wiederherstellung jenes Geseßes ausgesprochen hat. Es besteht ein gewisses, vielleicht ungerechtes Mißtrauen gegen die Zuchtpolizei - Gee richte; das Land ist stets besorgt, daß man unter dem Vor- wande irgend eines Mißbrauchs die Preßfreiheit, die es als das Palladium seiner Freiheit betrachtet, einshränken möchte. Unter diesen Umständen möchte es um so wirksamer seyn, das Richter - Amt den Geschwornen zu übertragen, als die ruhestôrenden Schriftsteller (und es läßt sich nicht läugnen, daß dieje Klasse durch die leßten Ereignisse kühn gemacht worden ist) vorsichtiger als bisher seyn werden, indem sie nicht mehr über die allzu große Strenge des Prokurators und der Richter werden Klage führen können. Während also die Schriftsteller seibst eine größere Bürgschaft erlangen, werden auch die Gerichtshdfe wirksamer als bisher für die Aufrecht- haltung der Ruhe und Ordnung Sorge tragen können. Der 69{te Artikel der Charte fügt den Preß - Vergehen auch noch die politischen . Vergehen hinzu. J glaube, man versteht unter diejen 1) alle solche Vêrgehen, die gegen die innere und' äußere Sicherheit des Staats verübt werden, z. B: die gejeßwidrige Anwendung der bewaffneten Macht, Verheerung und Pländerungz so wie 2) Vergehen gegen die Verfassungs- Urkunde, Angriffe auf die persduliche Freiheit , Behinderung der Aunsúbung der bürgerlichen Rechte, Eingriffe in die Be- sugnisse der administrativen und richterlihen Behörden 2c. Nach diesen Ansichten würden 5 Artikei zu meinem Geseb- Entwurfe hinreichen : | i Art. 1. Die Erkennung über alle Vergehen, die auf dem Wege der Presse oder durch jedes ‘andre Publifations- , Mittel verúbt werden und deren im 1sten Artikel des Ge- seßes vom 17. Mai 1829, so wie in den Geseßen vom 18. Juli 1328 und 9. Juni 1829 in Betreff der Journate und periodtschen Schriften, Erwähnung geschieht, wird den Assismhdfen beigelegt. y Art. 2. Die Verfclgung solcher Vergehen geschieht : von Amtswegen und auf das Ansuchen des Königl. Pro- furators, unter den in den Artikeln 2, 3, 4 und 5 des Ge-