1962
Deutschland.
Leipzig, 12. Sept. Ein heute. erschieneues Extrablatt der hiesigen Zeitung enthält folgende (die von uns “bereits mitgetheilten Nachrichten im Allgemeinen bestätigende) amt- liche Meldung úber die in Dresden .stgtt gehabten tumultug- rischen Vorgänge : |
„Dresden, 11. Sept. Unerwartet wurde vorgestern Abend die Ruhe hiesiger Stadt durch eine Zusammenrottung Uebelwollender gestört. Aus der gemeinsten Volksfklasse hat- ten sih außerhalb der Schläge mehrere Haufen gebildet, die nah 8 Uhr tumultutwrend in die Stadt kamen und lärrnend und schreiend -die Straßen durchzogen. - Jn der Schloßgasse und auf dem Altenmarft wurden die Laternen zerschlagen, das Polizeigebäude und Rathhaus angegriffen, ersteres im
J ein Theil der darin befindlichen Gelder ge- S j / Men ar Os f 7 5 ihre Vaterstadt hierdurch. verpflichtet haben.‘
raubt und eine Menge Litteralien aus beiden Gebäuden auf die Straße geworfen und daselbst verbrannt. i
Das Militair-Gouvernement der Residenz nahm Anstand, sogleich strengere Maaßregeln gegen die Frevler zu verfügen, in der Absicht, die auf dem Markt und in den Strapen der Altstadt zahlreich versammelten Einwohner zu schonen. Durch Aufstellung und Verstärkung mehrerer Militairposten gelang es, weitern Excessen zu steuern uno die Ruhe in der Neustadt und den Vorstädten zu erhalten. i ,
Gestern Vormittag wurde zur Wiederherstellung und Aufrechthaltung der dentlichen Ruhe, unter Vorsiß Sr. Kö- nigl. Hoh. des Prinzen Friedrich, cine aus Königl, Dienern bestehende Kommission niedergeseßt, die in einer ôffentlichen Bekanntmachung die Dresdner Bürger und Einwohner aller Stánde aufforderte, zur schnellen Abhülse cines strafbaren Beginnens mit wirksam zu werden. Der vollständigste Er- folg bewährte die Wahl dieser Maaßregel. Unter Anführung des General-Lieutenants von Gablenz bildeten sih in wenig Stunden aus allen Ständea 2000 Mann Kominunal - Gar- den, die durch zweckmäßige Dienstleistung die Ruhe so voll- fommen herstellten, daß in vergangener Nacht auch nicht die mindeste Störung statt fand.
Eine Menge von Ruhestdrern sind von den bewaffneten Búrgern und Einwohnern in vergangener Nacht zur Hast und zur einstweiligen Aufbewahrung und Untersuchung auf die Festung Königstein gebracht worden. |
A A Ma und Frieden “liebender Sinn déx Dresdner Einwohner hat sich dabei -auss neue bewährt.“
— Hier (in- Leipzig) ist seit den vor 8 Tagen start gehabten Vorgängen die öffentliche Ruhe auch nicht im mindesten wei- ter gestdôrt worden. Ie d
Kassel, 9: Sept. Unsere heutige Zeitung meldet: „Auch in der verflossenen Nacht hat hier die giößte Ruhe und Ordnung geherrscht, und die von Setten der Polizei genommenen Sicherungsmaaßregeln sind dem zufolge theils zu- rücégenommen , theils beschränkt. Man is mit der Verhaf- tung der Unruhestifter beschäftigt, und die Untersuchung geht ihren raschen Gang. Die Kraft, womit die hiesige Garnison eingeschritten isi und die von dem Militair zugleich bewiejene musterhafte Besonnenheit und Umsicht wird von den Be- hôrden eben so schr, als von der Bürger|chast, mit dem [leb- haftesten Dauke erkannt. Es bestätigt sich, daß dte Bürger gar feinen- Antheil an den Excessen genommen, vielmehr fich
den Ruhestôrern auf -alle Weise entgegengeselzt haben; auch : r die L \ | Anteil ' Miet | 5936 Fr. eingegangen.
haben dieselben nachher aus eigenem Antriebe zur Wiedéerher-
ellung der Ruhe und“Ordnung mit der lobenswerthejten und | 2h / : lirnas l L | zer-Regimenter 11 Besançcon zu entlassen. Das erste Régi-
unerschrockensten- Thätigkeit mitgewirkt , wofür auch ihnen allgemeiner Dank zu Theil geworden ist.
Dienstverhältnisses beim 1. Linien-Jnfanterie-Regiment Kur- prinz von Hessen zum General- Major ertannt worden. Heute ist Folgendes befannt gemacht worden: ¡¿„„Brei den Ereignissen, welche in diesen Tagen die Ord-
nung und Ruhe - hiesiger Stadt auf eine jeden rechtlich ge- | sinnten Einwohner höchst betrübende Weije gestdrt und be-
droht haben, hat das hier garnisonirende Militair durch das umsichtigste und thätigste Einschreiten in einem Grade sich ausgezeichnet und zur Verhütung größerer Unordnungen mit solchem Erfolge beigetragen, daß wir uns auf das stärkste ge- drungen fühlen, den größten, innigsten Dank für diesen wirfk- samen Schub öffentlich auszusprechen. “‘
¿Die hiesige Bürgerschaft hat bei dem erwähnten trau- rigen Vorgange jenen hochachtbaren Sinn für geseßliche Ord- nung und jenes einträchtige Zusammenwirken zur Abwehr von Störungen derselben, welche sie zu allen Zeiten beurkun- dete, trefflich bewährt, indem sie nicht blos in der unzweideu-
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tigsten Art ihre Mißbilligung der vorgefallenen Excesse laut an den Tag legte, sondern aus eigenem Antriebe in bewun- dernswürdiger Schnelligkeit und Ordnung bewaffnet zusam- mentrat, um jedem etwaigen ferneren Versuche, die dffent- liche Sicherheit und Ruhe zu stôren, den fräftigsten Wider- stand zu leisten.‘‘ / i „Daß ein jolchex Verein. zur Herstellung und Befestigung der ödffentlichen Ruhe wesentlich. mitgewirkt und. größeres Un- heil abgewendet hat, giebt ihm Anspruch auf die allgemeine Anerkennung und Dankbarkeit jeiner. Mitbürger. Gleiche Gefühle gebühren auch den übrigen wackern Mitbürgern, welche außerdem noch mit dem bereitwilligsten Cifer ihren Beitritt zu diesem Vereine erflärt haben.‘ y ¿Wir glauben in der Seele aller rechtlih gesinnten Ein- wohner zu handeln, indem wir, wenn auch nur im schwachen Worte, - auszudrücken versuchen, wie sehr alle. jene Bürger
„„Kasjel, am 9. September 1830. L : Der Stadtrath daselbst. Schombur g.‘/ Frankfurt, 9. Sept. Se. K. H. der Großherzog von Weimar nebsi Gefolge isk heute unter dem . Namen eines Grafen von Älljiedt hier angekommen und im Gasthaus „zum Römischen Kaiser‘/ abgejtiegen. f Karlsruhe, 9. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Brasilien haben Jhrer Königl. Hoheit-der verwitweten Frau Großherzogin das Großkreuz des Kaiserl. Brasilignischen Südkreuz-Ordens übersendet. München, 7. Sept. So viele Anstalten München be- si6t, deren Aufgabe Förderung und Belehrung in den Wissen- ¡chaften is, so zeigte sich doch, seit die Universität hier ihren
| Wohnsiß aufgeschlagen, der Mangel einer Anstalt, in welcher
der Pharmazeut durch praktisches Ausúben im Großen sich die Lehren jeiner Wissenschaft immer mehr eigen machen fónnte. Diesem Mangel adzuhelfen, hat sich_ der Hofrath Buchner, ‘Professor an hiesier Hochschule, entschlossen, cin pharmazeuri]ch-cchemisches Justitut zu errichten.
Oesterrei.
Wien, 8. Sept. Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin und Se. K. K. Hoheit der Erzherzog Kronprinz sind gestern Morgens aus dem K. K. Lustschlosse Schönbruñn na Schloßzof abgegangen.
S ch weiz.
Bern, 6. Sept. Nach den neuesten Volfszählungen enthált dex ganze Kanton 357,660 Einwohner, worunter 309,620 Protestanten, 47,900 Katholiken (die mit Ausnahme der Haupistadt nur in den Leberbergischen Aemtern sich auf- halten) und 140 Juden, die meistens in der Hauptstadt
wohnen. Von diesen 357,660 Einwohnern sind ungefähr im
Oberland 70,000, im Mittelland 115,000, im Emmenthal 40,000, im Ober-Aargau 35,000, im Seeland 38,000, în den Leberbergi]chen Aemtern 60,000. Die Hauptstadt enthält (nach der Zählung. von 1830) 20,500 Seelén, nämlich 19,600 Protestanten, 890 Katholiten und 120 Juden. Der Flächen- inhalr des ganzea Kantons beträgt 120 Quadracmeilen oder 236 Berner Quadratstunden. — Fúr die hinterlassenen Witwen und Waijean der leßthin in Frankreich Gefallenen und für die verwundeten Schweizer sind bis den- 30. August
Der Marechal Chabert ist damit beauftragt, die Shwei-
ment (Bleuler) ist 70 Offiziere und 1700 Unteroffiziere und
“7 ck ne A e Ordr S en stark. Das zweite Regiment (Bontems) zu Lorient Kaslfel, 10. Sept. Durch eine Allerhöchste Ordre vom | Soldaten stark 1s | L Zten d. ist (wie die heutige Zeitung meldet) der Oberst, Kur- | besteht aus 68 Offizieren und 1700 Mann vom Feldwebel
“ri Hoheit, unter Beibehaltung des bisherigen : E Q E prinz von Hessen Hoheit : ; 7 und 1550 Unteroffiziere und Soldaten stark. Das vierte
abwärts. Das dritce Regiment (Rücimann) ist 72 Offiziere
(Deriaz) wird aus- Korsifa zu Toulon erwartet.
| Laut Nachrichtew aus Gen f vom 2. Sept. befindet sch{ch_ | der Abbé Fiayssinous, Bischof von Hermopolis, chon heic
einigen Tagen in dieser Stadt.
S yvanten.
Jn einem von der Allgemeinen Zeitung mitge- theilten Privat-Briefe aus Madrid vom 23. August heißt es: „Man sagt, Herr Ugarte sey beauftragt, ein neues Ka- binet zu bilden. Er wünscht die Eruennung des Herrn von Casa Jrujo zu. den auswärtigen Angelegenheiten, des Herrn Enciina Piedra fúr die Finanzen, des Herrn Arjona für die
Justiz, und des Marquis de las Amarillas fúr das Kriegswesen. -
Der unvermeidliche Salazar sollte das Portefeuille des See- wesens behalten. Dieses Ministerium würde fast eben so liberal seyn, wie das des Herrn Martinez de la Roja. Herr
De A A rei
N A “4 ) | CURRAE LA 2 e: 2 E E E E E
1963
von Casa Jrujo ist nämlich in Philadelphia geboren , und seine Mutter war aus den Vereinigten Staaten. Er hat von Jugend auf Anhänglichkeit an Grundsäße und Meinun- gen - gezeigt „ die einem finstern Despotismus entgegen sind, und würde sih für glücklich halten, wenn er seinen Souve- rain veranlassen köunte, eine Charte zu proflamiren, die den Bedürfnissen unsers Vaterlandes „angemessen wäre. Hektr Casa Jrujo. ist ein vertrauter Freund des Herrn Ugarte, des Privat-Secrètairs des Königs , des Herrn von Salcedo und des Herrn Encima Piedra, Direktors der Tilgungskasse, der
vorzüglich auf den Sturz des Ministeriums dringt und be-
sonders in Herrn von Ballesteros einen abgesagten Feind sieht. Das. ganze gegenwärtige Ministerium stehe gut. mit den Herren Aguado und Ofalia, aber in großer Opposition mit den Herren Ugarte und Casa Jrujo.‘/ :
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Die Allgemeine Zeitung enthält folzende Korrespon-
denz-Nachrichten : | „Triest, 39. August. Handelsbriefe aus den -Jonischen Inseln wiederholen die Nachricht von dem Tode des Paschas von Aegypten , - der in Kairo gestorben seyn soll. Wie sie hinzufügen, hat Jbrahim Pascha, der bei dem Tode seines Vaters zugegen war, sich sogleih an dessen Stelle als Vice- König von Aegypten proklamiren lassen, und höchst ver-
muthlich wird er die Zustimmung des Sulcans und die förmliche Belehnung mit dieser- hohen Würde erhalten, da er |
in Konstantinopel immer gut angeschrieben war und die
Pforté an seiner Treue: und Ergebenheit nie. zweifelte, wäh-
rend sie seinem Vater wenig traute üunud ihn des Strebens nach Unabhängigkeit beargwohnte.// 4
„Von der Servischen Gränze, 26. Aug. Zwischen dem Groß-Wesir und den Albanuesisthen Jusurgenten - Häupt- lingen foll ein Waffenstillstand abgeschlossen worden seyn, wäh- rend dessen Dauer der Groß - Wesir neue Jnstructionen von Konstantinopel erwartet, um über einige von deu Jnsurgen- ten gemachte Vorschläge in Unterhandlung treten zu können, der Wahrheit nah aber wohl, um für den Anmarsch der ver- sprochenen Verstärkungen Zeit zu gewinnen. Es ist- ein s{chlimmes Zeichen für die Sache der Jnsurgenten, wenn sie eine Waffenruhe ansprechen oder fie annehmen, denn fühlten sie sich zur Gegenwehr stark genug, so“ würden sie die Zeit nicht in Unthätigkeit vershwenden, während der Groß-Wesir seine Streitkräfte vermehren oder die ihrigen durch Zwiespalt und geheime Unterhandlungen schwächen fann. Die Bosnier, welche einen Augenblick Neigung zeigten, sich der Albanesi- schen Jnsurrection anzuschließen, sind zum Gehorsam zurück- gekehrt; ein Umstand, der wohl auf den Entschluß der Alba- neser eingewirkt haben mag. Der Pascha von Travnik hat nicht nur die Unruhestifter besänftigt, sondern. es i! ihm auch gelungen, den Räubereien an der Oesterreichisch - Kroatischen Gränze Einhalt zu thun, so daß. die angedrohte Besebung des Bosnischen Gebiets nicht mehr für ‘nothwendig erachter werden dürfte. Man spricht davon, daß mehrere zum Oester-
‘reichischen Kordon gehörige Regimenter Befehl erhalten ha- |
ben, nach dem Junern aufzubrechen, und, wie es heißt, nach Steiermark verlegt werden sollen.‘
— Aus Belgrad vom 30. August wird (im Nürn-
berger Korrespondenten) gemeldet: „Die neuesten Briefe aus Bitoglia bestätigen die unterm 27sten d. mitgz- theilte Nachricht von dem durch die List des Groß -Wesirs unter den Aibanesern angerichteten Blutbade. Unter den als Opfer der Unvorsichtigkeit dabei Gefallenen führen gedachte Briefe namentlich den Schabangega, Aslanbei und Kelifo Jace als die vornehmsten Häuptlinge an.‘/
Der Nürnberger Korrespondent meldet in einem Schreiben aus Bucharest vom 20. August: „Jn den Für- stenthümern Moldau und Wallachei ist die diesjährige Ernre in Folge der anhaltenden Dürre nux gering ausgefallen, doch glauben wir vor Mannel gesichert zu seyn. Der Preis der Früchte ist aber sehr bedeutend gestiegen. Nachdem -General Kissele} über den wirklichen Ertrag der Erute die nöthigen Nachrichten eingezogen hatte, erhielten drei der hiesigen ange- sehensten Banquiers den Auftrag, 24,000 Tschetwert Wei- z'n für die Russische Armee in den Fürstenthümern aufzukau- ren, Dieser Befehl ist jedoch- bereits wieder zurückgenommen warden, da dieses Quantum aus den Kaiserl. Russischen Ma- gazinen in Bessarabien geliefert werden soll. Fndessen lau- ten die Ernte-Berichte aus leßtgenannter Provinz, fo. wie Übrrhaupt aus allen- Gegenden-Süd - Rußlands, nicht erfreu- li hex, und überall ist der Preis der Feldfrüchte im Steigen. Nach den neuesien Briefen aus Odessa kostet daselbst das Tschetvert Weizen bereits 21 bis 22 Rubel, während der gewöhnliche Preis nur 14 bis 15 Rubel pr. Tschetwert war.
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— Jn Slatina fängt die Pest an, wieder zu verschwinden, und- die in der Moldau be-rschende Viehséuche yar ebenfalls um Vieles nachgelassen.‘
“Columbien.
Der Franz. Globe giebt, nah einem Schreiben aus Cartha- gena vom 2. Juli, folgende Nachrichten über die Ermordung des General Sucre. „Der Courrier de Bogota bringt uns so eben die traurige. Nachricht von der Ermordung des Ge- neral Sucre. Der Verräther Obando, der Sucre's Cinfluß
in den südlichen Provinzen fürchtete, hat ihn durch gedun-'
gene Meuchelmörder in einem Gehölz bei Pasto umbringen lassen. Der Präsident. Mosquera giebt sich den An\chein, als ob er daran zweifle ,- daß Obando Anstifter des Verbre- chens jey, und vielmehr einer. abgeschmackten Geschichte, die man hierüber in Umiauf geseßt hat, Glauben beimesse. Nach dieser Erzählung hätte der Sohn, Bruder oder Vetter eines Mannes, den Sucre hatte erschießen lassen , das Verbrechen begangen, um den Tod seines Verwandten zu rächen. Aber es ijt grundfalsch, daß Sucre jemals bei Pasio Jemanden hat erschießen lassen; Obando und er allein ist an diesem Ver- brechen schuld. — Seit einem Jahre ist Sucre der 4te Ge- neral, der unter dem Dolche der Feinde Bolivars fällt. Die übrigen sind: der in San Borron ermordete Divisions-Ge-
neral Mires, der“ bei Guayaquil umgebrachte Brigade-Gene-
ral Pascal Castello und der in den Ebenen von Casanare um- gekommene General Luc. Carvajal. |
— Ein anderer Brief aus Carthagena vom 10. Juli sagt (wie ebenfalls der Globe melder): „General Sucre war in dem Augenblicke , als er getödtet wurde, vor seinen Mannschasten vorausgeeilt. Als ‘diese das Gehölz von Be- rucas erreichten, fanden sie den Leichnam des Generals, von 5 Kugela durchboyrt; neben. ihm lag sein Maulthier, von 2 Kugeln getroffen. Die Anzahl der Mörder war also beträcht- lih, und man fann, diesea Mord nicht als das Resultat der Rache eines bloßen Bauers betrachten, wie man uns anfangs
¡- glauben machen wollte. Jm Gegentheil vereinigt sih aller
Verdacht gegen Obanèo, der jenen Distrikc kommandirt, der, seiner dstern Empdrungen wegen, jeden Schlupfwinkel kennt
und der, da er überall Verbindungen hat, gewiß von einex
so, zahlreichen Versammlung unterrichtet worden wäre. Uebri- gens ijt sein Haß gegen Sucre hinlänglich bekannt. — Sucre war 1793 in Cumana geboren ; in Caraccas erzogen, nahm er
mit 18 Jahren Dienste; Von 1814 bis 1817 dieute er im
Generaljtabe. Dann befehligte er die Columbischen Streit- fräfte im Süden und lieferte“ den 24. Mai 1822 die wich- tige Schlacht von Pichincha , die die Unabhängigkeit Colum- biens entscheidend sicherte. Jm Dezember 1824 gewann er
“die Schlacht von Ayacucho. Dies ijt unstreitig die wichtigste
Schlacht des Besfrerungskrieges ;. die Royalisten verloren da- rin 1400 Todre, 700 Verwundete und 3800 Gefangene, worunter 16 Generale, 16 Obersten , 683 Oberst - Lieutenants und 484 Offiziere niedern Grades. Dann befreite Sucre die Provinzen Boliviens, zu- deren Präsidenten er ernannt wurde. Als sich seine Armee, die meist aus Soldaten be- stand, welche. der Spanischen Sache gedient hatten, gegen 20 empörte, wurde er von den Einwohnern unterstüßt, die ihm bei jeder Gelegenheit die größte Zuneigung bewiesen. Nach Columbien zurückgekehrt, wurde er zum Präsidenten des leßten, zu Bogota vereinten , constituivenden Kongresses
ernannt und bald von der Versammiung zu einem dex Com-
missaire erwählt, die den Aufrührern von Venezuela eine Uebereinkunst vörschlagen sollten. Da seine Sendung nicht
| den gehofsten Erfolg hatte, kehrte er nach Bogota zurück,
und ais der Kongreß jeine- Arbeiten beendet hatte, begab er
| sich nah dem Süden, wo seine Gegenwart zur Beschwichti-
gung einiger Unruhen nöthig schien, als er in der Gegend von ‘Pasto, wie schon gemeldct, ermordet wurde.“‘
— Der Courrier des Etats-Unis meldet nach einem andern Blatte, daß die von Jamaifa fommende Eng- lische Fregatte „Shannon“/, welche den 9. Julé in'-Cartha- gena cinlief, um General Bolivar an Bord zu nehmen, in Folge des von dem Befreier gefaßten Entschlusses, das Land nicht zu verlassen, anm. 12tén wieder abgesegelt sey; Bolivar Ae in seiner Absicht, nächstens nah Bogota zurückzu- ehren. s |
De 4 U,
_ Der Schooner „Zellot‘/, Capitain Murphy, der am ten
Mai Callao verlassen hat, ist in Baltimore angekommen, und mit demselben sind eine Reihe Limaer Blätter bis zum 1. Mai daselbst angelangt, die jedoch, wie Nordamerikanische Zeitungen melden, wenig Juteressantes und meist nux Aus-
züge aus Europäischen Journalen enthalten. ‘Von inneru
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