1830 / 262 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nige der Franzosen Treue“ zu lesen begann, ließ sih ein |

Pfeifen und unwilliges Gemurmel vernehmen, und mehrere Stimmen riefen: „Nieder mit dem Meineidigen, dem Unver- \chämten, morgen ist er bereit, einen anderen Schwur zu ileisten.‘/ Die Sibung des Gerichtshofes wurde jedoch dadur aicht unterbrochen und das Geschäft der Eidesablegung der einzelnen Mitglieder ruhig beendigt.

Die Gazette de France giebt den nachstehenden Aus- zug aus dem hier erscheinenden Blatte: „la Révolution de 1830// mic dem Bemerken , daß dieser Artifel deutlicher als alle ihre Betrachtungen. die Resultate der lehten Umwälzung und den Zustand der öffentlichen Meinung darthue: „„Die wiederholten Ermahnungen gewisser Leute zur Ruhe fangen nach gerade an, uns deren wahre Absichten verdächtig zu machen ; man predigt keinen Frieden mit solchem Eifer. Von den Drohungen ist man rasch zur That übergegangen , und schon muß eine gute Anzahl von Patrioten ihren an den drei Juli? Tagen bewiesenen Muth in den Gefängnissen abbüßen. ‘Das. verrätherische System, das man uns bereitet, wird uns jeßt nur allzu flar: man múßrte blind jeyu, wenn man ge- wisse Verwaltungs - Maaßregeln einzig und allein friedlieben- den. Absichten beimessen. wollte: sie tragen augenscheinlich den Stempel einer angehenden . Contre-Revolution. Es ist ein jejuitisches Attentat, daß die Kammer ihre organischeu Ver- fügungen nicht dem Beifalie oder dem Tadel der “Nation un- texworfen hat. Was antwortete man uns, als wir am Zten August dié Frage stellten, welche Vollmacht die Kamwer- noch fernér haben fônne, und wie, nachdem das Haupt des Staats- kórpers gefallen, noch die einzelnen Glieder desselben fortleben éönnten? Nichts. Was antwortete man uns, als wir ferner

fragten, wann das von der Kammer, angeblih in Folge ;

dringender Umstände, usurpirte Mandat endlich“. erlojchen seyn würde? Nichts. Herr Villemain sagt: // „Wir haben Frankreich einen König gegeben, warum joll- ten wir ihm nicht auch ein Geseß geben fönnen ?//// Hier sieht man, wie weit ein falsches Prinzip führen fann, Unsre Pflicht ist es, die Frage auf ihren wahren Standpunkt zurücézuführen und der Kammer zuzurufen: /,,„Eine Usur- pation” ist iramer eine Usurpation; gejebwidrig atn sich elbst, fanu sle niemals eine zweite rechtfertigen. Jhr habt, als Jhr zusammentratet, mehr gethan, als Jhr durf- tet, und von Eurem Mandate cinen Gebrauch gemacht, wozu Ihr in keinerlei Weise befugt waret. l ; solche Macht-Ueberschreitung geduldet, jo geschah es in der

BVoravssebung, daß Jhr Eure Handlungen dern Volke zur | ) : \ * Besibern des Gironde-Departements hat nachstehende Erfklä-

Genehmigung vorlegen, daß Jhr es durch eine neue Depu-

térten-Wahl in den Stand schen roûrdet, seine Meinung úber | Ahr waret :

Eure geseßwidrige Handlungsweise abzugeben. ; Partei in der Sache und fkonntet daher auch nicht zugleich Richter' in derselben seyn. Andern mußtet Jhr es überlassen, zu ehtscheiden, ob die Nothwendigkeit Euch Gutes oder Schlechtes eingegeben hatte. Unsre jetzige Verlegenheit rührt cinzig und allein von den Folgen eines falschen Prinzips hyer; und diese Verlegenheit wird mit jedem Tage zunehmen.“ // Das Journal des Débats äußert sh am Schlusse eines ausführlichen Artikels über die gegenwärtige Lage Frank- reichs folgendermaßen : „Zweierlei Arten von Bewegung ma- chen sich im Lande bemerklich: erstens eine moralische, als un- ausbleibliche Folge der lebten Revolution ; diese ist für die Zukunft ohne Bedeutung, sie beunkuhigt aber die Gegenwart; und zwei- tors eine materielle, dié fich durchZusammenrottungen der niederen Klasse äußert; diese ist für die Zuükunst von Wichtigkeit, für die Gegenwart aber ziemlich gleichgültig. Beide Bewegun- gen ‘einzeln bieten durchaus keine Gefahr dar, insofern die Regterung mic Festigkeit auftritt und Vertrauen zu sich hat. Sobald beide sich aber vereinigen , tritt wahrhafte Gefahr fär den Bürger und- Grundeigenthümer ein. Die Bürger- schaft. hat aber nichts zu befürchten, so lange sie über ihr Anteresse wacht. Bis jebt hat sie solches durch die Bildung ciner National;Garde mit dem lobenswerthesien Eifer gethan. Die fahre hierin fort und sorge vorzúglih dafür, daß kein Bündaiß zrolsthen der moralischen und tnateriellen Bewegung, zwischen den. Neuerern und den niederen Klassen , eintritt; hier liegt die ganze Gefahr: Bei der Téèndenz unseres -Zeit- alters ist ‘die Republik nur auf Kosten des Grund - Eigen- thums denkbar, und jeder Angriff auf unsere Jnstitutiouen ist ein Schritt zum Verderben der Bürgerschaft.“ Der Tenips spricht sich über die Verwaltung in folgen- der Wéise aus: „Wir wollen untersuchen, was geschehen ist, und was hätte geschehen sollen, Nach den leßten gropen Er- cignissen härte man das Andenkezu derselben durch eben

so aroßartige. Monumente bewahren müssen; aber man

spricht mehr von Belohnungen als. von Ehrenbezeigungen. Um die’ niedere Klasse zu beschäftigen, hätte man; sofort große

Hat das Land æine_.

dffentlihe Bauten anordnen sollen; aber was in dieser Be- ziehung geschehen, ist völlig armselig, während unsere Festun- gen in schlechtem Zustande sind, unsere Landstraßen täglich mehr verfallen nnd unser Handel Brücken und Kanäle ver- langt. Der Kredit bedurfte irgend eines großen moralischen und einiger materiellèn Hülfsmittel; statt dessen hat man ihn durch unvorsichtige- Handlungen augenblicklich gelähmt, und von den vielen vorgeschlagenen Plänen ist noch kein ein- ziger zum Abschluß gekommen. Die indirekten Steuern sind zur- Sprache gebracht worden, und an einigen Orten hat man es sogar fúr besser befunden » diese Frage gleih vorweg da- durch zu entscheiden , daß man nicht gezahlt har. Zwar-sagt

der Minister, man muß zählen. Wir sagen dies auch „das -

Geseh sagt cs ebenfalls. Ader es giebt noch etwas, das lau-

ter als das Geseß und der Minister spricht, nämlich die That, und

thatsächlich istes, daß in einigen Städten*).die Steuern verweigert und Reclamationen angestellt worden sind, die unlängst in der Pairs-Kammer (in der Sißung vom sten September

\. Nr. 251. der St. Z.) eine Diskussion herbeigeführt ha-

ben, worin man diesem Gegenstande bei weitem uichr-genug Wichtigkeit beigelegt hat. Die Armee läßt ebenfalls Manches zu wünschen übrig; 25,009 Mann befinden sich in Algier, 12,000 Schweizer und 25,000 Mann von -der Garde sind entlassen worden,- und zahlreiche Desertionen haben das Heer merklih geschwächt. Diese Lücke hätte man rasch ausfüllen sollen. Eben so hâtte man das mangelhafte Kriegs-Material schnell ergänzen müssen. Die ganze Organisation geht aber

| so langsam vor sich, daß schon beklagenswerthe Unordnungen

statt gefunden haben; und wenn die National-Garde ‘den

* Mangel au Garnisonen zum Theil ersekt, so verdanfen wir

auch: sie: weniger einem Jmpulse von Seiten der Regierung, als dem eigenen Eifer der Bürger. Vor Allem hat man sich. mit: der Besegung der Civil-Aemter beschäftigen wollen, und hier-tgdeln wir nicht die Langsamkeit, sondern die große. Eile, womit die Regierung zu Werke gegangen ist. Wie durch einen Zauber- schlag wimmelte Frankreich plödblih an Subjeften , die zu allen Aemtern tüchtig waren. Ehre unserm Vaterlande, das so viel fähige Köpfe besikt. Das Ministerium hat in dieser Beziehung in den leßzrern Tagen. eine Schwäche oder eine Willkühr gezeigt, die lauter sprechen, als wir solches nur immer vermögen.“ Am Schlusse seines Aufsaßes tadelt der Temps. es noch, daß die Deputirten - Kammer nicht schon längst aufgelóst worden ift, um- einer anderen, die der wahre

: Ausdruck-der dentlichen Meinung sey, Plaß zu machen.

Der in Bordeaux bestehende Aus\{chuß von Weinbergs-

rung an die Regierung erlassen : i

¡Die Mitglieder des Ausschusses der Weinbergs/Befißer des Gironde-Departements sind der Meinung gewesen, däß die Lage dieses Departements in Betreff der Getränksteuer von ihrer Seite eine schleunige Erklärung erhecische, um die Regierung von dem Geiste, der - sie beseelt, in Kenntniß zu seßen und sie über einen Zustand der Dinge aufzuklären, wovon die meisten Rathgeber der Krone sich feinèén richtigen Begriff machen. Eine solche Er- flárung hat ¿hnen um so dringender geschienen, als dasje- nige, was Úbet die. von der Kommission fur die Revision der indirekten Steuern abgegebene Eurscheidung verlautet, im. Gironde- Departement eine lebhafte Sensation erregt hat, und als die von dem Berichterstatter der Pairs-Kammer (Marquis v. Malleville) den“ Weinbergs - Besißern dieses Departements.auf ihre lezre Vorstellung (in der oben erwähn- ten Sißung vom 1. Sept.) gemachten Vorwürfe die ernsteste Aufmerksamkeit verdienen. Der Ausschuß der Weinbergs- Besißer der Gironde, von dem Hrn. Berichterstatter beschuls: digt, daß er die den Geseßen gebührende Achtung völlig ver-: fanút und die Excesse gebilligt habe, in deren Folge in Bor- deaux die Archive úber die indirekten Getränfksteuern zerstört worden sind, hat sich, obgleich von der Reinheit seiner Ab- sichten überzeugt , doch nicht frei von aller Uebertreibung. und jeglichem Jrrthume dünken wollen; er hat es daher da er blos der Wahrheit auf den Grund zu fommen: wúnscht, alle Vorurtheile scheut und allein das Beste ‘des

Landes so-wie die Festigkeit des Thrones beabsichtigt,

für angemessen / befunden , die-Zahl seiner Mitglieder be-

deutend zu vermehren, indem er neue angesehene Männer,

die dem Ackerbau und Handel angehören, in seinen Schooß. berufen und deren Einsichten , Mäßigung und, wenn es seyn muß, auch strengen Tadel ‘für seine künftigen und

_ vergangenen Handlungen in Anspruch genommen hat. Der Ausschuß hält sich überzeugt, daß die Abschaffung der in- *) Z. B. im Departement der Gironde von den Weinberge Vesipern. “S: den folgenden Artikel.

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direkten Getränksieuer nicht bios eine den Staatshaushalt betreffende Frage, sondern daß sie, vorzüglich: in der gegen- wärtigen Zeit, überhaupt eine der wichtigsten Fragen un- srer innern Politik ist, dergestalt, daß, je nachdem man sih für oder wider dieselde encscheidet, der Staat entwe- der fúr immer befestigt oder ihm große Unruhe bereitet wird. Wir fügen B daß man die besondere Lage des Departements der Gironde ganz und gar verkennt. Dieses Dept. ist, wir können es nicht oft genug wiederholen, ein großer Weinberg, der den einzigen Erwerbszweig der Bewohner desselben ausmächt. Als der Ausschuß in jeiner Bittschrift sagte, daß die Bordeauxer den Gedanken der Voltsfreiheiten von der Abschaffung der indirekten Getzänk- steuer nicht trennten, verkündigte er blos eine unbestreit- bare Thatsache, von deren Wahrheit Jedermaun, der auch nur die geringste Beobachtungsgabe hat, sih überzeugen fann. Als der Ausschuß hinzufügte, daß die Weinbauer jene Steuer, in Betracht der materiellen Zerstörung der Mittel, sle zu erheben, als aufgehoben betrachten, verkündigte er eine zweite niht minder gegründete Thatsache. Als der Ausschuß ferner behauptete, daß die Weinbauer die Wie- derherstellung jener Steuer für unmöglich hielten, ver- fündigte er ‘tine dritte Thatsache, die sich durh nichts widerlegen läßt.

dejto weniger zu erheben, traurige Folgen habe könnte,

machte er sich zum Organe der Besorgnisse, die durch |

die Umstände nur allzusehr gerechtfertigt werden. Als Fa- milienväter, Eigenthümer und betfannte Bürger wissen wir, daß man den Geseßen Achtung und Gehorsam schuldig is ; aber wir wissen auch, daß es Thatsachen giebt, deren Ge- walt sich nicht verkennen läßt, und denen die Umstände, unter welchen sie ausbrechen, cinen solchen Charakter lei- hen, daß die Nothwendigkeit und das Gemeinwohl die ge- jelzliche Sanction derselben erheischen." Diese Sanction ist es, die wir in unsrer leßten Bittschrift verlangt haben. Indem aijo die Mitglieder des Ausschusses der Weinbergs- Besißer des Gironde-Departements bei den ia jener Bitt- chrift enthaltenen Bewegsgründen beharren und si im Uebrigen aus leicht begreiflihen Gründen in feine ausführ- liheren Betrachtungen einlassen, sind sie, nach den reiflich- sten Berathungen , sowohl der Wichtigkeit der Umstände,

als der Regierung, die jeder gute, Franzose zu befestigen trachten muß, sowohl den Grundbesibern , deren Dollmet-'

scher sie sind, als sich selbst, die Erklärung [chuldig, daß die Wiederherstellung der indirekten Getränk - Steuer in Bordeaux, so wie die Beibehaltung dieser drückenden und mit Recht verabscheuten Auflage in ganz Frankreich, ihrer innigsten Ucberzeugung nach, ein immerwährender Keim zu Unruhen und eine verderbliche Waffe in den Hénden dex Lactionen seyn wúrden; so wie, daß der bloße Gedanke an das Unglúck, das die Anwenduag der Gewalt zur Er- hebung jener Steuer in unsrer Stadt anrichten könnte, Jedermann mit Entseßen erfällen muß. Aus diesen Grün- den vetlangen wir mehr als je die gänzliche Abschaffung der indirekten Getränk-Steuer.‘/ : i (Folgen die Unterschriften.) Gestern Mittag fanden auf dem Marsfelde, unter dem Vorsite des Präfekten des Seine-Departements, die Pferde- rennen um den Königlichen und den Orleausschen Preis statt. Um diesen leßtern, bestehend aus einem silbernen Becher, im Werthe von 1000 Fr., und 2000 Fr. an baarem Gelde, strit- ten drei Pferde. Den Preis errang die „„Dubica‘/, eine dem Lord Seymour gehörige 4jährige Stute, welche. die Bahn (4009 Metres ) das erstemal in 5 Minuten 31 Sekunden, das zweitemal in 5 Min. 147 Sek. zurücflegte. Der Königl. Preis mußte diesmal, da sechs Pjierde verschiedener Race darum liefen, getheilt werden. Die eine Hälfte (4000 Fr. mit: Einschluß einer bronzenen Vaje) gewann der „„Sylvio“/ des Grafen von Orfay, der die Bahn in resp. 5 Min. 127 Sek. und 5 Min. 21 Sek. durchlief. Die zweite Hälste (2000 Fr. mit Einschluß eines silbernen Bechers) wurde dem „„Qsear‘/ des Lord Seymour zu: Theil, der das Ziel das er- stemal.in 5 Min. 177 Sek, das zweitemal in: 5 Min, 21 Sef. erreichte. Vor dem ersten! und zwischen dem ersten und. zweiten Rennen. um den Orleansschen Preis ‘fanden zwei Privat-Rennen um resp, 3000 und 1000 Fr. statt. Beide Preise gewann der „„Charon‘/ des Lord Seymour, der beim ersten Rennen die ganze Bahn in 5 Min. 144 Sefk., beim zweiten die halbe Bahn ‘in 2 Miu 247 Sek. zurüctlegte. Der König. und die Königl. Familie waren au diesem Tage nicht, uaegen, : S : _ Aus Bayonne und Pau wird gemeldet, daß dort sehr viele Spanier aus dem Junern Frankreichs ankommen. Ju

e. Als der Ausschuß schließlich bemerkte, daß der Versuch, die mehr erwähnte Steuer nichts |

den Baskischen Dörfern Utarits und Sempe waren über 700 Mann versammelt ; man erwartete die Generale Jsturits und- Torrijos; in Bayonne war der Oberst Valdes der einstwei- lige Chef; man wollte den 15. Septbr. auf das Spanische Gebiet einrücken. An einen? Gelingen des, Unternehmens wurde allgemein gezweifelt. Das Journal du Com- merce meldet von der Spanischen Gränze vom 7ten d. M.- daß die ausgewanderten Spanier genöthigt worden sind, über den Adour zurüczukommen, und daß dieselben einstweilea in St. Esprit und in den umlicgenden Dörfern sich niedergee lassen haben. e d

Der Herzog von Guiche zeigt den Gläubigern des Her- zogs von Angoulème, so wie den seinigen, an, daß er bis zum 20sten d. Paris und Franfreich verlassen werde, und daß-sie u also bis dahin nät ihren Forderungen an ihn zu wenden

tten.

Rossini ist, nah einjähriger Abwesenheit, gestern aus Jtalien wieder hier eingetroffen. Auch Hr. Ouvrard is hier angekommen. Er soll in den lebten Monaten durch Specus

lationen auf das Sinfen der Fonds ungeheure Summen ges wonnen haben. :

Der Temps spricht den Wunsch aus, daß die im Bau begrifsene Magdalenen - Kirche in cinen Tempel des Ruhms verwandelt werden möge.

Großbritanien und Jrland.

London, 14. Sept. Die Ministerial-Blätter versichern neuerdings, Franfkfreih und England hätten dem Könige der Miederlande bestimmt erklärt, sich in die Sachen ihrer Nach- barn nicht mijchen und die Jusurgenten auf keine Weise unterstüßen oder“ aufsmuntern zu wollen.

Der Sussex Avertiser meldet aus Brighton: „Se. Majestät haben seit ihrer Thronbesteigung gnädigst eingewile ligt, der Patron des Freimaurer-Ordens zu werden. :— Der König mit seiner liebeuswürdigen Gemahlin zeigt sich oft im Publikum, und die herzlichsten Aeußerungén der Treue und Ehrfurcht begleiten sie überall. Die Königin fährt oft mit dem Könige und den Prinzessinnen aus; oft reitet oder geht sie mit dem Herzoge von Cambridge. Zuweilen fommt sie in die Läden und erfreut die Verkäufer von Spielwaaren durch--Jhre-Herablassung, indem Sie von ihren Waaren faufr und sie nah dem Schlosse bringen läßt. Der König fáhrt in der Regel täglich spazieren, wobei er dén Adel und die vornehme Welt mit Besüchen auf ihren Landsißen beehrt.‘?

Am 11lten d. nach 67 Uhr des Abends kam der Herzog von Wellington durch Manchester. Er wurde von großea

Volkshaufen empfangen und mit ungemeinem Enthusiasmus

begrüßt. Er fuhr sehr rash weiter nach Heaton-Park, dem Sitze des Grafen von Wilton, etwa 4 Meilen nordöstlih von unserer Stadt. Es haben sich däselbst noch mehrere an- dere ausgezeichnete Gäste eingefunden. Am Sonntag erwar- tete man den Herzog in der Kirche von Presburch, und Mons tag will er vor dem Beginn des ihm in Manchester bereiteten Fejtes mehrere bedeutende Maschinen besuchen. ;

Der heutige Courier giebt bereits in einer zweiten Auflage einen langen Bericht von dem dem Herzoge vou Wellington in Mauchester gegebenen Festmahl. Man findet nicht, daß der Herzog irgend etwas über die auswärtige Po- licik geäußert har. |

Herr Huskisson ist jeßt zum Besuch in Liverpool.

Mit dem Dampfschiffe is von der Elbe ein AÁdjurant des Herzogs von Braun}chweig hier angekommen.

Das Rotterdamer Dampfboot „„Koningin der Neder-

landen“ fam gestern an, und man vermuthete, daß der Her-

30g von Brauuschweig schon mitgefommen wäre; wenigsteus waren vier seiner Equipagen , sein Secretair und. mehrere seiner Bedienten damit angelangt, Andere Passagiere, die mitges- fomraen, sagen aus, der Herzog sey wegen des unfreundlichen WXKtters nicht an Bord, sondern zu Lande weiter nach Cas lais gegangen.

Die Mad a chon Berry befand sich am vorigen Frei- tage zu Birmingham , wo sie verschiedene große Fabriken bes suchte und den ihr vorgezeigten Gegenständen ihren besondern Beifall schenkte. Auch in Malvern und Worcester hat die

Herzogin Besuche abgestattet. -

Seit einiger Zeit sind Arbeiter in beiden Häusern des Parlaments beschäftigt, dieselben in Stand zu seßen, ehe die Session: beginne. Jm Oberhause ist der Thron ein-

‘gerichtet worden, um Se. Majestät zu - empfangen. Es

scheint, während der nächsten kurzen Session wird der jebige Thron stehen bleiben. Die Draperie, Vorhänge und Verzies rungen sollen abgenommen und in den besten Stand geseßt

| werden, Gegenwärtig ist der Thron bedeckr, ‘um ihn bei dem

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