1830 / 262 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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worden, die Ew. Majestät nicht mit frommer Emsigkeit zu trocknen bemúht gewejen wären? wo zeigte sich wohl ir- aend Armuth, die Ew. Majestät nicht in sorgender- Eile zu heben gesucht hätten? und wo eine fromme Stiftung, an - diz Ew. Majestät nicht reichlich" spendeten, so daß Ero. Mg- jestär in Ihrer hohen Steliung nichts, als die Mittel, Wohl- thaten zu verbreiten; sih vorzubehalten schienen und des- halb auch für das vollfklommenstè Muster der besten Landes- mutter und der liebevollsten Gattin anerkannt werden.‘

„Das sind Allergnädigster Kaiser und apostolischer König! das, Allergnädigste Kaiserin und Königin! die aufrichtigen Gesinnungen der- gesammten Ungarischen Nation gegen Ew. geheiligten Majestäten, und dies ist der Gegen- stand unserer von den zu ‘Preßburg reichstäglich versammel- ten Ständen des Königreichs Ungarn und der damit verbun- denen Länder ehrenvoll erhaltenen Sendung ; welcher getreuen Stände ergebenste Vorstellung wir hier, ihrem Befehle nach: fommend , unterthänig| überreichen und Ew. Majestäten zu- gleich inständigst bitten, die genanuten Stände mit Aller- hôchstdero gnädiger und erwünschter Gegenwart bäldigst zu _ beglücken und Allerhöchstdero Ankunft zu beschleunigen , da-

mit der Wunsch Ew. Maiestäten, Se. K. ‘K. Hoheir den Erzherzog Kronprinzen gekrönt zu sehen, zur Freude der el- teriichen Herzen Ew. Majestäten und zum Jubel der Un- garischen Nation, mit dem Beistande Gottes erfüllt werde.“

„¡„Und so flehen wir mit srommem Vertrauen von Dem, dur den die Könige regieren und die Geber der Gesche úber das Recht entscheiden, auf Ew. Vajestät langes Wohl- ergehen und die reichste vielfáltig|te Segenssúle herab und empfehlen die reichstäglich versammelten Stände und die gauze Ungarische Nation sammt uns in der tiefsien Ergeben- heit und mit der schuldigen Ehrerbietung getreuer Untertha- nen der Allerhöchsten K. K. Gnade Ew. geheiligten Maje- stätten.“

Se. Majestät der Kaiser und König beantwortete diese Rede folgendermaßen :

¿Die Empfindungen ausrichtiger Ergebenheit und kindli- cher Liebe, welche die Herren Stände Unseres Königreiches Ungarn und der damit verbundenen Länder durch diese Uns beraus willkominene Deputation aussprechen, rhnen sowohl Wir, als auch die Kaiserin, Unsere vielgeliebce Gemahlin, Eure gefrônte Königin, gnädig auf. ‘/ Spn

__„¡Mit hdchster Freude erfüllt es Unser Herz, von allen Seiten her zu vernehmen, daß die Krönung Unjeres theuer- sten erstgebornen Sohnes im gesammten Königreiche mit den Gefühlen des lebhaftesten Dankes aufgenommen worden jei.

Dies entspricht zugleich vollkommen dem Zwecke, welchen Wir |

“Uns vorgeselt hatten, ‘und dem edlen Sinne der uns úber- aus theuren Ungarischen Nation.“

___„¡Wir wollen, daß diese gesezmäßige , heilige nach der Sitte der Vorfahren zu begeheude Feierlichkeit cin ewiges Denfmal sey Unserer väterlichen Liebe für Unjeren Sohn and Euch, ein ewiges Denkmal Unseres unausgejesten Stre- dens, die althertômmliche Verfassung des Reiches den fern- sten Enfeln unverlezt zu überliefern."

„„Kündet dies vorläufig Euren Kommittenten an, bis Wir, Jhrem gemeinsamen, ‘aber auch Unserem Wunsche nach- gebend, in der Mitte Unserer getreuen Stände erscheinen und sie unserer K.K. Gnade und Huld auch fernerhin ver- fichern“ werden. “/

: An“ Se. K.K. Hoheit den Durchlauchtigsten Erzherzog- Kronprinz richtete der Patriarch , Erzbischof von Erlau, im Naraen der Deputation, folgende Rede:

„„Durchlauchtigster K.K. Kronprinz und Erzherzog, Aller- gnädigster Herr, Herr ‘/

„Kaum war das Erlauchte Wort Sr. Majestät Unseres geheiligten Landesfürsten und apostolischen Kömges über die bevorstehende Krönung Ew. K.K. Hoheit mit der heiligen Keichskrone zum Könige und Herrn von Ungarn und den damit verbundenen Ländern durch das Laud erschollen, als alle Bewohner desselben eine Freude durchdrang, die feine Macht der Beredjamkeit hinreichend auszudrücken vermag.“

_ „¿Diese Freude is bei der Erhebung eines ‘Prinzen, von dessen ungeheuchelter Frömmigkeit, musterhaft fkindlicher Ver- ehrung gegen seinen Erlauchten Vater , unermüdlichen . erst

veuerlich durch ‘herrliche Bewcise wieder bekräftigten Bestre-

‘ben der leidenden Menschheit ¿u helfen, und angeboxener Liche zu“ der durch so viele Verdienste und Wohlthaten sei- ner’ erhabenen Vorfahren verherrlichten Ungarischsn Nation

die- allgemeine Stimme ‘zeugt und aus dessen Angesicht uns Herzensgüte, Bescheidenheit , Festigkeit und andere eines Fürsten würdige Tugenden entgegen strahlen um so inni- „ger und stärker, als diesmal die Nation nicht, wie sonst,

zwischen der Betrübniß über den Hintritt des vorigen Für-

sten und dem Jubel ob der . neuen Herrschaft getheilt ; bald von freudigen und bald von traurigen Gefühlen ergriffen wird, sondern, zu ungemischter Freúde zusammengerufen, sich dersel- ben ungetrúbt überläßt und vornehmlich deshalb in gerechtes Frohlocten ausbricht, weil sie die Feier der bevorstehenden Krö-

nung der Gnade desjenigen ihrer Könige zu danken“ hat,- dessen

erhabenen Tugenden die ganze Welt huldigt; der das heilige Recht und die Majestät des Königs nicht nur erérbt besißt, sondern auch durch außerordentliche in alle Zukunft hin- überlebende Verdienste den süßen Namen eines Vaters des Varerlandes erworben hat; der durch die Liebe seiner Völker mächtiger ist, als durh sein Reich, und der demnach des Glückes würdig is, in seinem vorgerückten Alter mit "eige- nen Augen seinen Erstgebornen, das lebende Bild der Tugen- den des Vaters, umgeben von der Liebe seiner Völker „und ihrem Zujauchzen, mit der Königl. Krone geziert zu sehen, welche in anderen Ländern die Fürsten nur nach dem Ableben ihrer Väter erhalten können.“

„Die Feier der bevorstehenden Krönung Ew, K. K. H0:- heit wird also um so heilbringender und um so herrlicher seyn, als sie unser Allergnädigster Kdnig, unter dem Jubel des ge- sammten Vaterlandes , bei vollster Gesundheit begeht. r- blien wird da Ew. K.K. Hoheit um den Thron versammelt die getreuen Stände des Königreichs Ungarn und der damit verbundenen Länder, als eben so viele Dolmetscher der allge- meinen Gefühle; tragen wird Ew. K.K. Hoheit die heilige Reichskrone, die seit dem Beginne des vom heiligen Stephan, dem ersten unserer Könige, gestifteten Reiches schon so vieler hochberühmter Fürsten Haupt geschmäct hat und von den. Landeskindern mit der- gerechtesten Hochachtung verehrt wird ; hôren wird Ew. K.K. Hoheit die frommen Gebete der ge- weiheten Priester und aller Alcer und Stände um Gesund- sundheit und Wohlergehen Für Ew. K.K. Hoheit und Höchst- dero Allergnädigsten Vater ; und aus eigener Erfahrung wird endli Ew. K.K, Hoheit noch die unershütterliche Treue der Ungarischen Nation kennen lernen, worin sie, den schônen Fußtapfer ihrer Vorväter folgend, die andern Nationen nicht nachahuit, sondern übertrifsc, und mit welcher sie, Gut, Leben und Blut zum Zeichen dieser unverbrüchlichen Treue opfern zu kdnnen, immer sür Gewinn hält.“

„„Damit also die allgemeine vom ganzen Lände auf Ew.

1 K.K. Hoheit gerichtete Hossnung erfüllt werde, bitten. wir-

e

in Gemäßheit der uns von den zu Preßburg reichstäglich ver-

sammeiten Ständen des Königreiches Ungarn und der damit verbundenen Länder aufgetragenen ehrenvollen Sendung, Ew.

| K.K. Hoheit im Namen der genannten Stände unterthänigst-

dieselben mit Hôchstdero Gegenwart zu beglücken und bal- digst in ihre. Mitte kommen zu wollen, damit Ew. K.K. Ho- heit nah der Sitte der Vorfahren mit der heiligen Reichs- frone zum Könige und Herrn von Ungarn und deñn damit verbundenen Ländern gekrönt werde.“ |

„Und somit empfehlen wir die gehorsamsten Reichsstände und die ganze Ungarische Nation sammt uns, mit der tief: sten Ergebenheit, der hohen Gnade Ew. K.K. Hoheit.“

derte: „„Daß der Allerdurchlauchtigste Kaiser und König, Mein Vater, deu Jch mit höchster Liebe verehre , so lange Blut: Meine Adera durchstrômt , beschlossen hat, unter seinen glor- reichen und heitbringenden Auspicien die heilige Krone des Königreichs Ungarn schon jeßt auf Mein Haupt seßen zu lassen, erkenne Jch mit kindlich frommem Dankgefühl als aus- gezeichnete, als die glänzendste Gabe der Jhm cigenen Groß- hérzigfeit und seiner väterlichen Liebe, die dem ihm überaus theuren Königreiche nicht minder zugewendet ist, als Mir.‘ ¡Die allgemeine Freude aber, die hierdurch entstanden, und die sich auch durch diese glänzende Deputation kund giebt, erfüllt Mein Herz mit einer Wonne, die Jh in ihrem gan- zen Umfange zwar zu empfinden, aber durch Worte auszu-

drücken nicht vermag.“

_¿¿Denn wenn die Beweise von Treue und Anhänglich- feit, welche die getreuen Ungarn Meinen Vorältern und Ihm, ‘den Jch und sie als "Vater verehren, zu jeder Zeit ge- geben haben, Mir je hätten verborgen seyn Hut , würde Jch blos allein aus diejen offenfundigen Meinem Herzen für eig eingeprägten Aeußerungen der hohen Dankbarkeit, mit der Sie Meine nach -dem Willen des besten Vaters vorzu- nehmende Krönung aufnehmen, in reichem Maaße erkennen, welche Anhänglichkeit, welche Ergebenheit, welche Liebe Jch von jener edlen Nation mit freudiger Zuversicht erwarten darf, d¿ecen Wohl, Sicherheit und Ruhm zu befördern, der hôchste Wunsch Meines Herzens ist."

¿Sagen Sie deu Herren Ständen, und Jch wünsche, daß es ganz Ungarñ wissc , daß die heilige Krone, die Jch

Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Kronprinz erwie- -

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nach geseblicher Weise empfangen soll, Mich weniger deshalb beglúcfen wird , weil fle Meine Schläfe ziert, als weil da- durch ein ewiges Band der Liebe und des Vertrauens Mich noch inniger mit einer Nation verbindet die Ich von Mei-

_ner zartestei Kindheit an geliebt habe.‘

__„¡¿Kündigen Sie ihnen an, daß Jch. Mein ganzes Leben hindur die hochheiligen Lehren Meines Vaters, der auch sie

als geliebte Sdhne betrachtet, Unseres allergnädigsten, gere-

ten, Gott ergebenen - Herrn, dessen Uns Allen theures fost- barstes Leben der. Allmächtige durch lange und lange Jahre

« Uns erhalten möge, unausgesebt befolgen, Meine Lust in fkind-

licher Liebe und Ergeben eit und, nach seinem erlauchten Beispiele, Stärke und Glanz der Regierung in treuer Beob- achtung der Geseke und der aiten Einrichtungen, endlich alle Meine Glückseligkeit in der Wohlfahrt der dlfer, die dem

Scepter des besten Vaters gehorchen, finden werde.“

» MS-. rif (0:

Die neuesten Englishen Blätter theilen cineù Brief an cines der ersten Englischen Handelshäujer aus Mexiko vom 12. Juli mit, worin €s heigt: „Das Paketboot ¡Herzog von Yort‘/ kam am 30jten v. M. in Vera-Cruz an. Durch die Ankunft des „„Buöyant‘/ von Liverpool, des ¡„Culloden“‘ von London, und verschiedener anderer Schisse von den Ver- einigten Staaten, von Hamburg, Bremen „,- Gibraltar und

Marseille, haben wir bedeutende Zufuhren erhairen. Das

General -Gouvernement erfreut sich allgeraeinen Vertrauens

und Unterstüßung, und wird durch die Versuche der Unzu- friedenen nicht leiht beunruhigt werden. Setne Finanzen bessern sich dur den reichlichen Ertrag der Abgaben von der beträchtlichen Einfuhr Britischer Manufaktur-Waaren. Auch von den Vereinigten Staaten kommen starke Zufuhren. Wei- rere Versuche eines Angrisss durch die Spanier werden ieiht-

zurückgeschlagen werden. Die Konduktas durchziehea sicher

das Land, und die Ausfuhr von Barren wird wohl nicht verhindert werden. Die Abgabe von 2 pCt. von dem cirfus

_Erenden Baargeld erwartet man bald aufgehoben zu sehen. ;

Die außerordentliche Sizung der Kammern begann den 28.

‘v. M. Die Minen der Bolanos - Anglo - Mexikanischen und

Vereinigt - Mexikanischen Gejellschaft gehen mit gleichem Er- folge fort. Wechsel auf London 45 D. per Dollar, mit gro- ßem Ueberfluß án Papier ; Múnze aber ist sehr selten.

Ein Mex ikanisches Blatt (Aguíla) giebt úber das (wie lesthin“ gemeldet worden) entdeckéte Mord-Atcentat wider den General Bustamente folgende nähere Auskunft: „„Der zweite Sergeant des siebenten Bataillons, F. Leon, der die Wache

.

am National - Pallaste hatte, wurde am 21sten Abends von

Leuten versucht, die ihm 300 Dollars boten, um die Aufmerk-

samfeit der Wache abzulenken, daß er eine Partei Bewassne- ter bei der Nacht in den Palast lassen môge, um Se. Exc. den Vice-Präsidenten zu ermorden. Der Sergeaut gab sogleich

scinen Vorgeseßten Anzeige, und nachdem er diese benachrich-

tigt, ließ er sich (zum Schein) auf die Sache ein, bis er 60 Dollars von dem angebotenen Gelde erhalten und sich der

Bekanntschaft der Bösewichter , die ihn verführen wollten,

versichert hatte. Von diesen wurden sechs verhaftet, worunter der Fähndrich Echeverria, der sogleich in Verhör genommen ward, und roird die: Untersuchung mit aller möglichen Be- s{leunigung fortgeseßt. Der Sergeant Leon wurde sogleich zum Unrer - Lieutenanc erhöht und erhielt das Zeichen jeiner neuen Stelle aus den Händen 'des Vice-Präsidenten selbst.“ Das gedachte. Blatt macht unter Anderm die Bemerkung: „Sieht man auf die Klasse von : diesem Unternehmen vorëommen, die Beschaffenheit des ‘Planes,

“den sie sich gemachr, Und den Styl ‘des Blattes , das am

19ten (Sonnabend) Abends wie zur Vorbereitung auf ihre

Absiéhtetri erschien, ‘so lázt sich die ohnmächtige Wuth uicht

verkennen, zu welchem das Urtheil der dentlichen Meinung die wahrhaften Feinde der Freiheit, Ordnung und Rnhe her- untergebracht har. Jn ihren Schristen wissen sie sih nur der gröbsten Unwahrheiteu zu ihren Waffen zu bedienen, und

ihre Handlungen geheu nur auf Umwälzung, Unfug, Zerstd- rung und Blut hinaus

Dasselbe Blatx giebt in einer späteren Nummer eini- ge neue Nachrichten über den Prozeß des Abgeorduetea Ze-

_recevo und bemérft, daß beide Zereceros auf das siebente Re-

giment (Bataillon ?) gezählt hätten. Es fügt hinzu: „Das Verhdr des ee Echeverria ist beendigt. Als schuldig in derselben Sache ist der Fähnrich Bonilla, der Adjuctagat beim Gen. Guerrero war, verhaftet worden. Der Unter- Lieutenant Zerecero scheint auch darein verwicelt.

: Columbien Briefe aus Laguayra vom 29. Juli melden : ¿„General Paez hár das Land nach alleu Richtungen hin beruhigt. Ex

f

Personen, die m

Einwohner zu besorgen ist.

‘hat eine Botschaftan den Kongreß“ geseidet, worin. er empfiehlt,

in der Arneë Reductionen vorzunehmen und dieKriegsschisse zu verfaufen, um die laufende Schuld zu bezahlen.

Man hat in England Zeitungen aus Bogota bis zum 23. Juni echalten. Nach Jnhalt derselben wurden am 43. Juni Louis de Lenza, Gesandter Sr. Majestät des Kai- sers von- Brasilien, .und Sir William Turner - Gesandter Sr. Britischen Mole durch den Minister der auswärti: gea Angelegenheiten Sr. Excellenz dem Präsidenten der Re- publik vorgestellt. Die Vorstellung des Gesandten der Ver- einigten Staaten, Thomas P. Moore, fonnte wegen Abwe- senheit desselben von der Stadt er| den lten stattfinden. Die Gesandten Souza, Dias und Turner, so wie die Kon- suln von Frankreich. und den Niederlanden, bezeigten dem Präsidenten, Namens ihrer Regierungen, die lebhaftesten Wünsche für das Wohl und das Bestehen der Republif, in- dem sie die Absicht erklärten, dur alle in ihren Kräften ste- henden Mittel die Fortdauer der freundschaftlichen Verhälc- nisse zwischen Columbien und ihren verschiedenen Nationen zu befördern, ‘und’ gratulirten zum Schluß dem Präsidenteu zu seiner glücklichen Ankunft in der Hauptstadt. Der Prä- \ident- der Republik bezeugte in Erwiederung einem jeden der Herren den lebhaften Wunsch, daß das glückliche Verhältniß zidischen Columbien und ihren Regierungen immer bestehen möge.

Jn l â n; di

Berlin, 20. Sept. Ju der Stadt Jütecdo gf hat sich unter den angesehenen Bürgern ein Verein zur Errichtuag einer dortigen Armenj\chule oder Anstalt für arme und ver- wahriosete Kinder gebildet und. hieczu am dritten August durch ansehnliche Beiträge den Grund gelegt.

Der verstorbene Kaufmann Eck zu Neu-Ruppin har der Siebmannschen Schulanstalt ein Vermächtniß von. 1000 Rthlr. ausgeseßt. j

Die Grundherrschaft von Sasterhausen und Raaben (Regieruägse-Bezirk Breslau) hat eine Summe fundirt, aus deren Zinjen alle Jahre ein dortiges Mädchen von unbeschol- tenem Ruf eine Ausstattung von 25 Rthlr. exhalten soll.

Die unlängst in Görlis errichtete Unterrichts-Anstalt für Fahbrifanten und Handwerker zählt bereits mehr als 100 Zöglinge, und die Zahl. der Mitglieder des dasigen Ge- werbe, Vereins beläuft sich auf 89.

Nachrichten aus Erfurt zufolge brach daselbst in der Nacht vom lten auf den 1öten d. in der Marktstraße durch Verwahrlosung Feuer aus, welches bei der dasigen Lo- falität da die Straße dort sehr eng und von der Hinters seite der Häusec den Flammen nicht deizufommen war der ganzen Nachbarschaft um so mehr hätte gefährlih wer- den fônnen, als gerade Alles im ersteu Schlafe lag. Ehe die Lösch - Anstalren in Thätigkeit gesezt werden konnten, standen bereits 5 Häuser in Flammen ; den angestrengten Be- mühungen der Einwohner jedes Standes im Verein miít den zweckmäßigen polizeilichen Anordnungen gelang es jedoch nach einigen Stunden, das Feuer zu dewältigen, wobei aber’ leider mehrere Personen durch niederstürzendes Gebälk stark, obwohl nicht lebensgefährlih, beschädigt wurden. Sechs Wohnhäu- ser nebst einigen Hintergebäuden sind ein Raub der Flamme geworben, | la

Laut Nachrichten aus Stralsund vom Lten d. M.- haben auch dorc die Feldfrüchte durch das fortwährende Re- genwetter bedeutend gelitten. Das auf dem Schwad liegende Getreide is theilweise hon ausgewachsen; dic Erbsen sind auf dem Felde in großer Menge ausgefallen oder Dil Theil von Insekten verzehrt, und das noch auf dem Halme ste-

hende Korn ist durch den shweren Regen (ed ege M,

hat fast allgemein nur fleine Aehren und wird wenig lohnen. Manche Wiesen haben wegen des hohen Wassers gar nicht gemáht werden können, und das im verflossenen Monate gee mähte Heu ist theilweise verdorben. Von einer günstigen Aenderung der Witterung wird es allein abhängen , ob die Kartoffelu, wie es bis jeßt den Anschein hat, eine gute Aus- beute gewähren werden. Die Torfmoore stehen an vielen Orten unter Wasser, und der gestochene Torf ist von dem be-

CneN Regen theils verdorben, theils auseinander gefallen,

so daß ein- Mangel an Feuerungs - Material für die ärmere