1830 / 268 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ger-Garde entwaffnet und sich auf mehreren Punften Waf- fen genommen. hat. Es hat fich ein zahlreiches Corps gebil- det und scheint gegen Vilvorden ausrüken zu wollen. Die” Trommel wird überall gerührt.“

Die Gazette des Pays-Bas meldet über obige Er- eignisse: „Eine gestern (am 19ten) Nachmittags ‘angeschla- gene Proclamation, ist an mehreren Orten zerrissen worden, Der Pöbel rottirte sich in großer Aufregung vor dem Rath-* hause zusamtaer und stieß Geschrei und Verwünschungen woi- der cinige Bürger aus. Gegen 6 Uhr wurde auf der Treppe des Rathhaules selbst cine Rede in Form eines Protettes verlesen; sie hatte zahlreiche Unterschristen üund' wurde von langen Beifalls - Bezeugungen der Menge begrüßt; es wàr

‘darin unter Anderm das Verlangen ausgesprochen , daß die

Sicherheits - Kommission einen Definitiv - Beschluß fassen und alle Bürger der südlichen Städte, die h in den ersten Ta- gen der Unruhen erboten hatten, hierher zu fommen, nah rússel berufen solle. Nach Verlesung dieses Protestes ‘wider die voû der Kommission getroffenen Maaßregeln verdoppeite sich die Aufregung. Eine ungeheuere Menge drängte sih ge- gen die Thür des Rathhauses, die mit einigen Schildwachen esebt war. Endlich drang der Pöbel ins Rathhaus und fam mit einigen Waffen wieder heraus. Mehrere Abtheilun- gen, mit Trommelschlägern voran, zogen die Nacht durch die Straßen. Gegen 1 Uhr Morgens wollte der Pöbel, dec den großen Plaß nicht verlassen hatte, den Posten der Bür- gergarde daselbst entwafsuen. “Die Garden sahen ch in die- ser Noth gezwungen, Feuer zu geben. Zwei Menschen wur- den, einer an der Hand, der andre am Schenkel, verwundét.‘ In einem Haager Blatte liest man: „Aus. Brüssel

wixd gemeldet, daß, je mehr die anrückenden Truppen sich

der Stadt nähern, um so mehr auch die Muthlosigkeit da- selb zunehme und die Anzahl derjenigen immer größer werde, die begierig sind, ein Mittel aufzufinden, um die Stadt aus dem traurigen Zustande, in welchen sie durch einige bdswillige Menschen verseßt worden. ist, erretten zu helfen.“

Die Haarlemsche Courant äußert: „Aus einem in Brüssel erscheinenden Factions-Blatte ist zu ersehen, daß, man daselbst in dem unter dem Namen „Central : Vercin“ beste- henden Klubb am 18ten d. Abends sehr viel deliberirt und zunächst den Beschluß gefäßt habe, die S'islungen, öffentlich zu halten, jedoch nur diejenigeu zuzulassen, dée mit: Eintritts- Karten versehen worden seyen. Man schien in diesem Ver- eine mit der Sicherheits-Kommission gar nicht zufrieden und Willens zu seyn, derselben Geseße vorzusthreiben. Unter An, derm wurde beschlossen, daß, falls die von der Sicherheits- Kommission . ängeordneten neuen Vertheidigungsmittel der Stadt bis zum nächsten Tage nicht“ ins Werk gesekzt seyn sollten, der Klubb alsdann direkte Befehle dazu ertheilen würde, zu welhem Zwecke er sich auch" für permanent er- fläárte.' Die Berathungen „desselben wurden von eitem Prâá- sidenten geleitet, dessen Name“ jedoch. nicht bekannt worden ist. Die Mitglieder haben durch laute Acclamation beschlos-

Ten, dem Baron von Stassart die Ehren- Mitgliedschaft ihres i Vereins anzubieten! 19

"In Gent herrscht fortwährend die größte Ruhe.“ Zu

Grammönt is cin Herr Spitaëls, der sich zum Befehlshaber |

der Bürger arde aufwatf, auf Befehl der geseßlichen Behörde vön der. Marechausseè féstgenommen und unter Bedeekung einiger. Husaren nach“ Qudenarde gebracht worden.

“Sn Folge der (gestern erwähnten) in Namür erschiene- ‘én-Deoclaniation des Gouverneurs, General-Lieutenank van

___ Géeen, ist am 18ten d. M:'das Büreäu des daselb erschei- nenden Courrier de la Sambre, der ‘fich ‘als Ôrgán’ der “Unionisten befäßtit_ gemachk hat, von ‘der Marechaüssee" béselz

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worden. Am -nächsten Tage“ ließ J

Waché. jvieder äthernen , ‘dem Herausgeber aber andeuten,

daß jeder in seinex Zeitung erscheinende! zum Widerstand. ge?

ge0 ‘die geseblihe Behörde anreizende Artikel jeßt, nachdem i

e Stadt in Bélageruugszustand" erklärt worde sey, uach

der Strengè dér Kriegs-Gesebe bestraft werden-wütde.

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_ Die Añntwérpner Zeitug äußert: „Jn einen Augen-

“Plicte, in welchem unsere Generalstaaten Eurcpa's Aufmerk-

“‘famkeit beschäftigen, in welchem jeder Gedanke “auf dew: be--

“‘vorstéhendéi Entschluß der Repräsetitariten“zweicr Völker ge-"" “richtet is, wöllen wir ; ohne dén Ereighissen vdtzugreifen, ¡ Q 2 DA | "dèn“ wichtigen Gegenstand“ ane“ tellen, der dié Gernüther in Anspruch nimmt. Die bereits ;

„einige Betrachtungen über den

eröffneten Debätten werden ohne Zweifel: das Geschick von

_ Belgien auf cine befricdigende. Weise ordnen Und ungéach-

“tet der Wolken, die äm politishen Horizont aufgethürmt

snd, die eñtzweiten Parteien versöhnen und die Eewartung

et’ guten Bürger befriedigen. “Wix müssen unseren Depu-

tirten Dank sagen. Jhrem Mandate getreu, eilten: sie

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edo der Gonverneur dieje

nach “dem Haag, dem Posten der Ehre und“ der Pflicht. Ihr Geschäft wird s{chwer seyn, aber die Lobsprüche der O Zeita énossen wérden ihre elen Bemtthungen=erheben#=wenn es ihnen gelingt, das zu verbinden, was gewisse Schrift- steller als“ unvereinbar tkennèn möchten „und ein neues Licht ber ‘eine Frage der Trennung zu verbreiten „- die man durchaus ‘verduñkeln will. Das Glück einer edlen Nation, die Fortdauer eines wachsenden Wohlstandes unter. der Dynaskie“ von Nassau und die Herstellung der gejeblichen Ordiung werden der Lohn ihres patriôtischen / Eifers seyn. Eintracht und Herrschaft der Gescbe sind und werden stets unséré Grundsäße seyn. Keine übelberathene Vorverkün- dung soll die Furcht parodiren und traurige Folgen -vorher- sagen, da Ruhe und Einsicht die freien Berathungen unserer Repräsentantén lenken müssen. Von der andern Seite- wäre es unflug, Bürger zu erbittern, welche die revolutionaire Pest aus dem Kreise ihrer Gewohnheiten , ihres Junteresses und ihrer Neigungen fortriß. Sind die Leidenschaften entfesselt, so muß man die Stimme der Versöhnlichkeit, nicht aber die * Kriegstrompete des Courrier des Pays: Bas, hôren. Gewiant | die gewerbfleißigste Klasse in Brüssel etwa bei dem Wachen | und dem Abmüden immekrwährender “Pätrouillen? Gewinnen die Kaufleute als improvisirte Soldaten dabei, daß sie ihre Comptoire verlassen, ihre Einkäufe einstellen ‘und ihre Bestel- lungen absagen? Und bereichern sich die theuer gemietheten Magazine und Verkaufpläße, mit Kleinigkeiten und Luxus- artifetn angefállt, wenn sie ihre Erzeugnisse in leerer Wüste ausstellen... Nein! . . Nein, Friede ist es, der Zutrauen giebt und das Geld ‘in Umlauf seßt. Jst diejer: Friede ge- \tórt, so wird das Zutrauen geschwächt, die Börsen geschlossen, die Arbeit eingestellt, . .. es verbreitet sich Unruhe, die Be- dúrfnisse mehren sich, . .. und es entsteht Unglück. »- Fern bleibe uns ein solches Elend und solche Unruhen, woovor die Maaßregeln eines festen und weisen Magistrats, uns | zu schüßen wußten!“ t

/„Man schreibt aus dem Haag‘/7 heißt es im Journal de la Belgique, ¿¡daß -die Sectionen der zweiten. Kam- mer der General Staaten im Allgemeinen die Trennung Belgiens von Holland'zu unterstüßen denfen, doch sind sie Willens, diese Trennung nur unter gewissen Bedingungen zu gestatten.“ : |

D.à:n:e m.a- r: fk.

_ Kopenhazen, 21. Sept. Am U5ten lief vomz:neêuen _Holnie eine neue K. Fregatte, ,„Bellona‘‘, zu 48 Kanonen vom Stapel. Die Dänische Marine ‘besteht je6t aus 4 Li- nienschissen („Dronning Marie“ und „„Valdemar“/, jedes zu

| 80, „„Danimark‘/ von 74 und, Phônix‘/’ van 64 Kanonen),

4 Fregatten zu 48 und 4 zu*36 Kanonen, 4: Korvetten und 3

\ Briggs“ Auf dem Stapel stehen: aufdem neuen Holme 2

Linienschiffe zu 80 Kanonen und auf dem alten eine Korvette. i Einé Russische Fregatte uind eine Brigg, die am 8ten | hier angefommen waren und-am 10ten nah dem Sünde ab- gingen , sind bestimmt, die Mannschaft der bei Halmstad ge- (trandeten Kaiserl. Fregatte „Smirnoi"/ abzuholen.

Deutschland. |

Braünschweig, 22. Sept. ‘Es hat sich - bereits ein Central - Comité für den Notbstand aller Bewohner. unsers

Landes gebildet, welches die eingehenden: Beiträge nach genauer

*Peúfüng verhältnißmäßig" nach den verschtedenen Gegenden, ‘wos die Noth eèfordert versenden und dafür sorgen wird, daß die ‘spécielle E Händen gewissenhafter und dér ‘Bedürfnisse: kundiger Männer anvertraut werde. Das- selbe besteht aus Herren W.' Bierbaum, Hofrath: Graberg-

* Steuérrath Längerfeldt, Friedrich Löbbecke, General-Lieutenant Moll¿“Graf v. Veltheim Abt Westphal. = af

f Stuttgärt;,20/ September. Vom -B o de nsee. wird

* gcthéldet: ¡Am +Monitag “den #3. September, als das -Wür-

téinbergishe Dampfboot ¿der Wilhelm‘“ von dem : Konftan-

j zeë Markte zurückkehrte „bemerkte die Schisfmannschast etwa

‘eine Stunde von: Konstanz mitten auf dem - Bodensee eintge

{wimnmende ‘Punkte,,* die'keinem Schiffe glichen uud des-

halb’ ein! Unglück befürchten liegen: Sögleich wurde „auf diese zügesteuert, 'üundbei- dem Näherrücken waren zwei Menjcheu ‘sichtbar, “die auf einizen Brettern saßen {und sich. an: dieje anflatimertén; und 9'andere; die sich an einem, umgeworse- |_nen Segelschisfe festhielten und von den ziemlich hoh gehen- “den Wellen bespúlt und beinahe úberdecft: wurden.“ Sobald | dâs ‘Dampfboot ganz in die Nähe- gekommen war, wurde | dié Schaluppe ausgeseßt „in die sich drei Männex von der | Schiffsmannschaft und“ ein Reisender warfen, und. es ge/ | lang’ ihren Anstrengungen, .nach- und nah alle 11: Personen ¡ zu retten, ohne daß irgend Jemand dabei verunglückt wäre.

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Die Reisenden sämmtlich aus dem. Badenschen, ‘würden hon gegen eine Stunde in der fürchterlichsten Todesangst

umhergetr ieben «und waren von den sie -úberströmenden Wel- en: so: erstarrt, daß sie, nach ihrer eigenen Behauptung, ohne | ‘die Húlfe des: Dampfboots es in: jenem gualvollen Zustande

feine Viertelstunde: mehr ausgehalten hätten. Das. Segel- {i}, welches von diesem Unfall betroffen wurde, fam eben- falls von dem Konstanzer- Markte. zurück. und hatte außer den vorerwähnten 11 Personen etwas Bretter und Kübler- waaren an Bord. Hamburg, 23. Sept. hier“ inder. großen: Reichenstraße in . einem Speicher eine Feuersbrunst, durch welche vier Speicher , eine ansehnliche Zucker-Fabrik,- einige Nebengebäude und «auch die großen Ma- gazine: des-Hauses:: J:: F. Grisson's. Nachfolger , mit allen

darin befindlichen Schreib-Material-Vorräthen, ein. Raub der

Flammen wurden. Der allgemeine Schaden wird vorläufig im Publikum auf etwa 350,000 Rthlr. geschäßt.

j i Or L100), Pariser Blätter melden aus Lifsabon vom 4. Sept:

¿Die Arbeiter im Arsenal wollen seit einigen Tagen nicht

mehr arbeiten und verlangen ihren rückständigen Lohn. Sie

‘durchziehen in Haufen von. 2 300 die Straßen. Dom Miguel begab. sich gestern in einem offenen Wagen nach dem

PlabePelourinho, um sie. zu beschwichtigen, nichtsdestoweni- ger begannen sie, die Werkstätten im Arsenal zu zerstôren. Einige Augenblicke darauf ging die Fregatte „„Perola‘/ vor ‘dem Arsenal vor Anker ¿und machte Anstalten, auf die Arbeiter zu feuern ; diese drohten dem Vorsteher der Werk- stätten, das Arsenal in Brand zu steten, sobald ein Schuß

auf sie: gethan: würde. Ju der verwicheñen Nacht sind in den | Jnfanterie-Kasernen viele ihren Chefs verdächtige Unter-Öf-

fiziere verhaftec worden.‘ T L A

Die Breslauer (Schlesische) Zeitung enthält Folgen- des: „Belgrad, 9. Sept. Nachrichten aus Janina zufolge hat s der Sohn des Groß-Wesirs, Emin Pascha von Îanina, ebenfalls: durch List, aus sciner bedenklichen Lage befreit. Nach-

dem nämlich die Ankunft des Groß-Wesirs in Bitoglia mit j

so beträchtlichen Streitkräften bekannt wurde, gelang es: ihm,

mit dén” Jusurgenten, welche ihn im Fort von Janina ein-, geschbossen hielten , einen Waffenstillstand abzuschließen, kraft }

dessen er wieder in-seine- Rechte eingeselzt. wurde. - m Ver-

trauen auf diesen und durch die günstigen Nachrichten aus. | _Bitoglia: úber . den. Aufang der Unterhandlungen ihver Kame- ;

raden mit dem Greß Wesir in Sicherheit gerviegt, hatten die

Albaneser Häuptlinge den größten Theil ihrer Truppen ent- |

lassen und harrten des Ausgangs erwähnter Unterhandlungen,

als sie der Pascha auf ‘einmal in nächtlicher Stille aufheben. |.. und sogleich enthaupten ließ Kauri aber verbreitete sich die; Kunde hiervon am folgenden Morgen in der Stadt, als auch | durch die “Anhänger der Ueberall sammelten... y mi sich Banden, welche die Häuser türmten, plúnderten ‘und auf Wunderland, tach dem sich der Kinderglaube der westlichen An die Baden auf dem Markato (ein: auf roelchem sich alle Ver-. 1.

schon die Flamme des ‘Aufruhts ,- d Ermordeten angefacht , hell aufloderte.

jede Art verwüsteten. beträchtlicher Theil der Stadt,

kaufs - Gewölbe und Boutiquen befinden) wurde Feuer ange-.

legt, welches augenblicktih um si gri}, sämmtliche Beuti-

quen mit Waaren uud einen großen Theil der Wohngebäude, | in Asche legte. - Dex durch diesen Brand allein entstandene

Schaden soll sich. indie Miklionen belaufen, indessen gelang. ?, Fel d der‘ Sage veriwischt. Zu! mal, / Tagen, érneut fich dies Süchen und Finden dés Orients und

| Occibents,. dâs sich’ als ein érweckènder Reiz der Eiröpäischen

es dem Pascha, die Ruhe herzustellen, worauf er die Anstif-

ter verfolgen ließ, welche--nun, da auch der Groß- Wesir Truppen gegen Janina beordert hat, în ein doppeltes Feuer |

fommen dürfren.‘“ _Süúd-Ameri ka.

das Schiff „„Ferrata//: und die. „Brigg Lady Adams““, welche

den Weg von Rio Janeiro nach Baltimore in der furzen_

Zaic von 36 Tagen zurücklegten, in lebkterer Stadt Nachtich- ten biszum 7ten Juli erhalten. Jn einem Briefe aus Rio Janeiro vom 5ten Juli heißt es: „Von jenseit des. Horus,

Ukd daher auch von Plata, sind uns fürzlich feine Nachrich- | ten zugegangen. An dan leßten. Orte war, ein Gerücht in, Umlauf, daß in der Banda Oriental, bei Monte Bideo, zwischen.

General Lavalleja , dem: jeßigen Gouverneur von Monte V!- deo, und Gen. Fructuoso Ribeiro ein Gefecht statt gefunden habe; doch ist noch nichts Näheres darüber bekannt. - Der Erstere hat die Citadelle von Monte Video beset, wo Alles ruhig ist, der Andere ist im Jnnera. Jun Buenos-Ayres war Aücs ruhig, und die drohende Wolfe des Bürgerkrieges war

Am Montag Abend entstand

vorübergegangen. Das Buenos-Ayr e s:Paket'vont29fen Mai ‘sagt. über die hiex erwähntèn Unruhen in Monte Vi-

deo: „„Wir haben aus Monte Video keine neueren Briéfe als vom 6stén Mai.und Zeitungen bis zum 22stet. Es bestätigt sich; daß

zwischen einem Théile der Regierungs-Truppen, unter Gen. Ma-

nuel Lavalleja, (dém Bruder desGouverneurs ) und denen'des Lan- des ein ScharmÜßel stattgefunden hat. Der Kommandant Laval- lejaistzdem Gerüchte nach, ernstlich verwundet, in Monte Video angefommen, die Land-Partéi hat an den General Riverá. als Oberbésehlshaber in den Landdistrikten, eine Botschaft gesandt, um sich zu bemühen, den Bürgerkrieg zu vêrmeiden. Mie man sagt, ist es in Vorschlag gebracht worden,“ daß der jebige Senat einen Senat äus der Land-Partei ‘ernennen jolle. Ein Theil von Rivera’'s Truppen, erzählt mah, bewegre sich gegen Maldonado. und habe ‘einen Offizier Lavalléja’s, Santana, der dort Truppen warb, gefangen genommen. “Nach den neuesten Nachrichten aus Monte Video war ‘General Manuel Lavalleja selbst in dem Gefechte bei Ponfauder_ge- fangen génommen worden." Am 1. Juni wollte der Gouver- neux selbst mit dem Regiment Cayadores von Monte-Video aufbrechen. Ungeachtet | dieses feindlichen Anscheins glauben doch noch Viele, day ein offener Krieg vermieden werden würde. Zwiichen Buends-Ayres und Monte Video isk jeßt eine regelmäßige Linie von Paket - Schiffen eingerichtet, bei der 5 in Nordamerika gebaute Schiffe thätig sind.‘

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Berlin, 26. Sept. Se. K. H. der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestár des Königs) ist nebst Sr. Durchlauch- tigen Gemahlin, aus dem Haag zurückfehrend, am 30ften d. in Düsseldorf étingetrofsen und am folgenden Tage’ von da úber Köln nach Koblenz abgegangen.

Aus Marienwerder wird gemeldet: Die-dies]&h- rige Ernte des Roggens, welche inden leßten Tagen“ des Zuli. begann, ijt meistentheils befriedigend für die Ortschaften ausgefallen, welchea es gelungen ist, ihn ohne: Regen einzu- fahren. Bei dem später gereiften Weizen hat jedoch fine Sorgfalt und Mühe vermocht, dem unglinstigen Einflusse der Witterung vorzubeugen. Selbst das Sommer-Getreide hat,

bejonders in niedrigen Gegenden, nicht ganz die Hoffnitingen

erfállt, die man koch irn Monat Juli nach dem Stande des- selben hegte, und namentlich zeigt sich bei den Erbfen durch das Zerplaßen det Schoten auf dem Felde einiger Ausfall.

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e En enr mere

Literarische Nachrichken.

“Bilder des Orients von Heinrich Stieglißk. Leip-

¡zig bei Cnobloch 1831. Erster Theil: Arabien. À mater QULUl, V Ev 17,

“Dreeimal_ hat die Westwelt den Orient -eutdeckt, in jedem

Melralter einmal; unter Alexander dem Großen, dana in den

Kreuzzügen und nun fn unsern Tagen. Zweimal waren es gewaltige, Heereszüge der Griechen und Germanen unter der Anführung leuhtcndér Hèroen, welche das “geheimnißreiche

“Völker in _deurungsvollen Mäßrchen “htinsehnt, aus“ seinem “Sagendunkel aufstôrten und zugleich, den Gesichtskreis ihrer “daheim gebliebnèn Brüder erweiterid, die Welt umgeftälteten!; “abèr zweimal“ sank es, ‘eine bstlichè Aclantis , in die Fluthen

der Vergessenheit zuruck, und dio shärferen' Umrisse, bte than

“gewonnen hatce, würden wiedèrum“ durch die-Verklärung ‘der i, j p 1SITLA G 1GÁSLIO Od B tele Férne und der Sage verwischt. Zum dritténmal, in Unjern

Natiónen durch die Weltgeschichte hindurchshlingt. “Als ‘der Orient zum drittéimale vor den’ Blicken ‘des

7: 1 Westens auftauchte, war“ er in sich ‘vètmorscht und gebrochen. 1 Seine Regenten, ihrer Macht“ üúberdrüssig , waren etitnervote

Nordamerikfanischen Blättern zufolge hat man durch | Sklaven ihrer“ selbt; dit Völker erschlafft in der Gewöhnheit

des Déëpotismus. Eine ‘allgénjeinte Klage“ führèn ein-

“stimmig die Berichte der meisten Reisenden ibèr dié Versun-

kenheit der Religion ‘und der Sitten: * Und ‘noch immer: ist

er „das Früßlings-Paradies der Erde, die Wiege der Mensch-

heit. Welche Locfung für- die Habsucht und dié Wißbegier

der Europáer! Nächdem sich Europa. im Laufe, dreier Jahr- hunderte genugsath* nach Amerika hin entladen und es so lange

beherrscht hatte, bis es dasselbe zur Mündigkeit cines; felbstän- digen Volks; und Staatslebens erzogen , wiederholt es Unge- fähr denselben Kampf, durch den es die kindischen Wilden in den Einôöden der neuen Welt bezwoungen hat, gegen die fin- disch gewordenen Staaten des grauesten Alterthums, weiche, uneingedenk ihrer mehrtausendjährigen Erinnerungen, sich Euro- päischen Vorstellungen und Sitten allmälig fügen. Dieje Erobe-