1830 / 269 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 28 Sep 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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von Braminen) zu appelliren. Doch sind die meisten Ein- wohner Bengalens offenbar für die Abschaffung. Von der Regierung zu Madras ist eine ähnliche Verfügung getroffen wordet, aber der Gouverneur von Bombay wider|steht allen an ihn gerichteten Ermahnungen und erklärt, nur bestimm-

“ten Befehlen folgen zu wollen, die denn wohl auch nicht |

lange ausbleiben werden. Dieselben Zeitungen melden auch, daß die Empdrung in Musfat Wurzel geschlagen hat, und

daß die Einwohner der Stadt dieses Namens in großer Be- |

wegung seyen. Man hat sich an die Britische Regierung um Beistand gewendet, durch welche ohne Zweifel der Aus- stand bald unterdrückt werden wird. ‘/

Die Times enthälr Nachrichten vom Schwanen - Flusse | Capitain Stirling war von einer Ex- | | fursion nach Port Leschenbault zurückgekehrt, und es scheint | fluht nehmen möchten.

dort eine große Menge fruchtbarer Boden zu seyn, so daß |

bis zum 20. März.

auch mehrere seiner Begleiter sich daselbst niedergelassen ha- | ! / thnen [e : ben. Ueber die künftigen Schicksale der Ansiedler des Schwa- | ten. „Mögen wir““, so [loß er seine Rede, ¡denen , - die daran zweifeln, es beweisen, daß wir unsere Eide zu erfüllen

Lid @ ¿ f E _- S i L : nen-Fluüsses herrschten die verschiedensten Meinungen. Wäh»

rend Einige die baldige Auflösung der Kolonie weissagen, er- | 1 warten Andere vertrauensvoll, daß ste baid anfangen wird, tin fen wissen.‘

: j ga # 4 0A d t; Ge A è h î Flor zu fommen. Mehrere der Unzufriedenen , die kürzlich | daß die Urdbar- !

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in Hobarttown angekommen sind, versichern ,

' O E P C ONS E A ps fe « 4: Fot Aalie 05 ; machung dieses Theils von Neu-Hölland mit -unúber steiglichen

Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Kolonisten von Van- | Adresse haben müsse: 1) Dürfe sie kein Wiederhall der Thron-

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Diemens-Land und Neu -Süd- Wallis waren bei dem Gedei- hen dér Kolonie am Schwanen-Fluße lehr intereifirt. Woch scheinen sie allgemein anzuerkennen, daß der Schwanen- Fluß wenige Vortheile und dagegen sehr viele und bedeutende Schwierigkeiten darbietet. Englische Waaren sind am Sc)wag- nen - Fluß in folher Menge, daß sie kaum zu trgend einem Preise verkauft werden könne. Dagegen sind Fleis Und ct- nige ändere Lebensmittel sehr theuer. L i Dex Courier „sagt: „Den leßten. Nachrichten / f Regterun

Mexiko zufolge, ist Herr Camacho vou der

ciner besonderen Mission hierher bestimmt worden

er Vot Dem Mevifa itc et De! ( o1h (L

Görostiza, -1nt

Freude auf seinem

Camacho sstich

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Ansuchen des Derrn von & |

Meyxifkfatische Regierung erst kürzli: t )re Zu

denheit Über. dis geschickéte Art, mit weicher er wren Staat

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hier vertritt, bezeugt hat. Ueber den Fortgang der Wahlen 8 5s 0 ‘id T(* Tal efrtel ta 35 C; ck bisber 0 Alten

lauten die Berichte schr befriedigend. Bie bisher erwählte! - 1 7 Q d s chn + G, 4 y .- E A i + A

Deputirten find meist Leute von Bildung und gemäßigten

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Ansichten , und es erdôffnet sich eine Aussicht auf Ruhe und

ie : f n oMM. f lt Glúcé, wie sie Mexiko noch nichr genossen hat.

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Die Literary Gazette erzählt, daß die Sandwich- | 4 j ! b De Jnsulaner zwei Kriegs-Briggs gegen die neuen Hebriden aus- | terland. ausgezeichnet, sondern auch viele Bürgerschaften an i Se. Maiestát sich wenden, um ihre Dienste da anzubieten, wo Höchstdieselben fie für nöthig erachten sollen. Mit dem

Woahoo, bei dem Manuia, der Hafen-Capitain, und 300 Sol- | größten Wohlgefallen haven Se. Majestät diese Beweise von

Nach’ den leßten Nachrichten hatten die Missio- ; z | Hôchstdero Person und Regierung entgegen genommen. | Der König hat dieserhalb an die Adressanten seine besondere der junge König für seine Besilungen fürchtete, und man | Zufriedenheit bezeigen lassen, mit dem Hinzufügen, daß, wenn behauptet, daß Boki, wenn sein Unternehmen gelänge," nicht | “die Noth solches einmal erfordern sollte, Se. Majestät von | den angebotenen Diensten mit vollkommenem Vertrauen Ge-

| bkauch machen werden.“

gerüstet haben, um daselbst eine Niederlassung zu gründen. Der Anführer der Expedition ist Boki, der Gouverneur von

daten sind. : i N , naire in Woahoo einen ungemeinen Einfluß erlangt und sich selbst der Regierung so furhtbar gemacht, daß, wie man jagt,

mehr nah des Sandwich-Jnseln zurückkehren wollte. Nai eder lia id e

- Aus dem Haag, 22. September. Nachdem vorgestern Abend die. erste Section der zweiten Kammer der Ge- neral-Staaten, unter dem Vorsiße des Hrn. Bylewveld,

fel gelegt. Jn diesem Ausschusse rourden nun die Berathun- gen über die Adresse fortgeseßt und zu Ende gebraht. Der Entwurf hat (wie die dffentlichen Blätter melden) in Folge der in den Sectionen erhobenen Bedenken ansehnliche Ver- änderungen erlitten und ist endlich von 86 gegen 19 Stim- men angenommen worden, Dem Vernehmen nach: haben alle Mitglieder der súdlihen Provinzen für die Annahme gestimmt, mit alleiniger Ausnahme des Hrn, v. Brouckère, der sich- jedoch nicht sowohl gegen den Jnhalt der Adresse selbs, als gegen deren verschiedene Redaction in den beiden Sprachen, erflärt hat. Die Adresse wurde sogleih nach der ersten Kammer gesandt, die sich heute Nachmittags um 2? Uhr versammelt, um darüber zu deliberiren. Die Mitglieder die-

I W008 47 | TDCLOEN,

ser Kammer sind dermalen fast ganz. vollzählig zusammen, und nur drei Mitglieder : die Herren Fürst v. “Mean, Ba- ron v. Keversberg v. Aldengoor und Graf v. Wassenaar- Starrenberg haben in ihrer vorgestrigen Versammlung gefehlt.

Unter denen, die im allgemeinen Ausschusse der zweiten Kammer sh vernehmen licßen, hat auch Herr Fabri Lon- gree, Deputirter der Provinz Lüttich, sich befunden. Er erklärte sich gegen den Antrag des Hrn. v. Syßkama, daß die Regierung amtliche Aufschlüsse über die Vorgänge in den aufrührerischen Provinzen geben solle; dies, meinte er, würde

| nur zu Erbitterungen führen, während die Fkägepunkte, wie | fie die Königl. Botschaft aufgestellt, den eigklichen Zweck

geradezu im Auge hätten und keinesweges diejentgeu Abhülfs- tnittel verlangten, zu denen einige Mitglieder gern ihre Zu- Der Redner empfahl der Kammer, sich streng an ihre Aufgabe und an das Grundgeseß zu hal- ten, dessen Vorschriften ihnen zur festen Norm dienen müß-

und zur Handhabung der öffentlichen Ruhe kräftig mitzuroir-

Im geheimen Ausschusse der zweiten Kammer der Ge- neral.Staaten äußerte, Holländischen Blättern zufolge, H9r-v. Alphen am 18ten d, úber die Tendenz, welche die Dank-

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rede seyn, da diese kein bloßer Schall sey, sondern bestimmte Wünsche, Aufforderungen und Fragen enthalte. 2) Müsse

alles enthalten, was durch bestimmte Ansichten und Wún- che entscheidende Maaßregeln zur Folge haben fönne. 3) Müsse darin ver Stand der Sache charafkterisirt werden, da Handlungen der Geselgebung und Souverainetät von unconstitutionnellen

| Autoritäten ausgeubt worden feyen. 4) Müsse Úber den vorwie- | genden Punkt wegen der Landestrennung darin der Wunsch der es sey für oder wider, vorläufig ausgesprochen .

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Eùûdlich 5) ehrfurchtsvoil ersuchr werden, daß nach

Bera von einigen Tagen nach Ueberreichun det. Adresïe

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N 2M vie Lp O A H Ie Ao s R M a7 E t olk F die Autroricát oder die Autoritäten ‘in Belgien, die sich selbs

4 Cd L Se Abe % S Sap 5+ 44, Ei fa » C, §4 A l s vafsnet hatten, aufgefordert würden, zur ac)eßlichen Drd-

C E E S KA R R e L G d L L R d nung zurucCzuTehren ; nach Ubiauf diejer Lt aber, falls DiIÇ C Es G S ; Ce A v R e j Aufforderung reite 2Birfung Yatre, jene Autoritäten für u

geiecßlich bestehend erklärt und in Hinsicht derjelben den Lan-

* t pA T c 4 4 45 S, desgesehen gemäß verfahren wurde. von Ostende haben' eine Bittschrift an

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| die General-Staaten abgesandt, in der sie um Trennung dér | nôrdlichen vou den südlichen Provinzeti, jedoh um Beibehal- | tutig der gegenseitigen Handels-Vevrhsltnisse, nachsuchen,

In der Staats-Courant f man: „Der Zustand,

in welchem sich das Vaterland jeßt befindet, hat Anla?" dazu ' gegeben, daß nicht allein viele einzelne Personen, unter denen

eine Anzahl, die zu den vornehmsten Ständen der Gesellschaft gehören oder die sich bereits früher im Dienste für das Va-

Vaterlandsliebe, so wie von Treue und Anhänglichkeit * an

Herr Sandelin, Mitglied der zweiten Kammer, dessen

} Haus und Mobiliar bei dem Beginn der Unruhen in Brügge zerstört worden, hat zweien Advokaten den Auftrag ertheilt, | den Gemeinde-Vorstand dieser Stadt, in Gemäßheit des Ge-

versammelt gewesen, um sich über den Adreß-Entwurf zu be- | seßes vom 10ten Vendemiaire IV., um Schadloshaltung für

rathen, hatte sih gestern Mittag die (aus den Präsidenten und Vice-Präsidenten sämmtlicher Sectionen bestehende) Cen- | tral-Sectíon vereinigt und darauf um 2 Uhr ihren Bericht |

über diesen Entwurf im ‘allgemeinen Ausschusse auf die Ta- | Oft. wieder eröffnet werden sollen, wird von

scinen Verlust anzuhalten.

Der von Belgishen Blättern verbreiteten Nachricht, daß die Vorlesungen auf der Hochschule von Löwen am ten i Holländischen Blättern amtlich widersprochen. Sowohl für Löwen als für Lüttich ist diese Wieder-Eröf\nung auf unbestimmte Zeit ver- schoben worden. :

Amsterdam, 21. Sept. Wie man vernimmt, ist der General-Major von Perponcher von Sr. Majestät ermäch- tigt worden, den Befehl über die Bürgergarde dieser Stadt bei nothgedrungener Entfernung aus derselben dem Plaß- Kommandanten General-Major Hübner zu übertragen.

Beilage

2065 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung X 269.

Brässel, 21. Sept. Folgendes ist der Inhalt der (ge-

stern ‘erwähnten) Proclamation der ‘hiesigen Sicherheits-

Kommission :

_¡¿Nachdem der Ober - Befehlöohaäber , der zweite Kom- mandant und die Mitglieder des Rathes der Wache erfahren, daß ein Haufen bewaffneter Leute, ohne Erlaubniß der aner- fannten Chefs und sogar ungeachtet des Verbotes eines Ober- Offiziers, Brüssel verlasseu, sich nah Tervueren begeben und sich dört einiger Pferde der Polizeiwache bemächtigt hat ; daß zudem ein anderer Hause, ohne Auftrag der bestehenden Obrigkeit, ausgezogen ist und sich erlaubt hat, in der Gegend der Brúcke von Laeken den Amsterdamer Postwagen anzu- greifen, so daß der Schirrmeister zum Nachtheil des Handels und des Privatinteresses zurückzukehren gezwungen wurde; in Betracht, daß solche Handlungen“ nicht allein alle Disci- plin vernichten , sondern daß sie eine bestimmte Verleßung des Völkerrechtes und der übernommenen Verpflichtungen sind, und daß sie außerdem die Bewohner dieser Stadt ohne

Norh den traurigen Folgen eines militairischen Angriffes aus- seßen, den das Militair nicht sucht; äußern -sie ihre vollfkom- |

mene Mißbilligung über den ordnungswidrigen Vorfall; verordnen, daß die geraubten Pferde dem Wacht-Detaschement zu Tervueren unverzüglich unter Esforte zurückgeschickt werden follen, und daß man- an S. K. H. den Prinzen Friedrich schreibe, um diesen Eingriff zu mißbilligen und Genugthuung dafúr zu versprechen. Verordnen aber außerdem, daß auf der Stelle ein Disciplinaétrath eingeführt werde, um diejeni- gsn Individuen, welche sich in Zukunft ähnlicher Verbrechen oder jeder Art gefährlicher Jnsubordination s{huldig machen sollten, nah der Strenge der militairischen Geseße zu be- strafen.

Brüssel, 19. September 1830.‘

Die Gazette des Pays-Bas berichtet nachträglich: ¡Am 20sten Nachmittags gegen 5 Uhr ist ein Haufen von ungefähr 400 Bewaffneten aus der St. Elisabeth-Kaserne ge- fommen, ‘eine Fahne mit sich führend, welche die Juschrift trug: „„Provisorische Regierung, v. Potter, Gendebien, D’Oul- tremont.‘/ „Heute (den 21sten) Morgens‘, fügt das Journal de la Belgique hinzu, „versammelten sich auf den Befehl ihres Chef-Kommandanten die Bürgergarden auf den verschiedenen Pläßen der Stadt. //

Holländische Blätter berichten: „Nachdem am 921sten d. M. die Sicherheits- Kommission von Brüssel auf- geld worden und nun gar feine Autorität mehr vorhanden wak, hat der „„Central- Verein‘/ eine provisorische Regierung errichtet und, dem Vernehmen nah, zu Mitgliedern derselben die Herren Graf Felix von Meröóde, Gendebien, v. Stassart,

Graf von Oüultreniont aus Lüttich, Raïkem, v. Potter und

van-de Weyer ernannt. Der Major v. d. Smissen hat sei- nen Posten, als Chef. der Bürger-Garde niedergelegt; was aus: dem Baron v. Hooghvorst geworden ist, sagen die Fac- tions-Blätter. nicht. Jn Mons hat der General Howe einige Unruhestifter durch Schießen mit Schroot zur Ördnung zu bringen gewußt.

_„¡Flandèrn““, sagt die Gazette des Pays-Bas, ,„ge- nießt fortwährend der größten Ruhe, und die geseßliche Ord- nung ist gegen jeden Angriff gesichert. Alost patrouilliren die Bürger-Garden gemeinjam mit den Militairs, die öffent-

liche Ruhe findet in ihrer Wachsamkeit und Eintracht eine Gewährleistung. Jn Grammont ist Alles wieder ruhig, und

zwar scheint sich diese Ordnung der Dinge immer mehr zu beféstigen. Ninove, so wie ganz Flandern, das eine Bevöl- fèrung von 730,000 Seelen zählt, bietet“ denselben Anblick dar, überall herrscht Friéède und der feste Wille, ihn aufrecht zu erhalten.“

Ä Dér Koramaändant von Namür und der in dieser Pro- vinz befindlichen Truppen hat den Einwohnern derselben in einer: unterm 10ten d. M. erlassenen Proclamation zu wissen

‘gethan, daß ihn der Gouverneur der Festung, General - Lieu-

tenant van’ Geen, mit Handhabung der: bürgerlichen und mi- litairischen Polizei beauftragt habe; er empfehle den Einwoh- rern ‘daher, um nicht zu strengeren Maaßregeln seine Zu- flucht nehmen zu müssen, sich an den christlichen Grundfabß :

,„Was Du nicht willst, das Dir geschehe, das thue auch einem |

Andern nicht‘/ sorgsam zu halten. Es werden dakauf die nôthig gewordenen polizeilichen Vorschriften wegen zeitiger Schließung von Kafseehäusern und Schenken , wegen Lian menrottungen von mehr als sechs Personen, wegen ferner- weitiger Erhebung der Abgaben, wegen Visirung der ‘Pässe,

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Schließung der Stadtthore um 7x Uhr u. \. w. bekanut ge macht. Der Baron von Stassart ist am 18ten- d. M. -auf seinem Landsiße Corioule, nicht weit von Namüúr, angelangt.

Es ist zwar einigen Aufrührern in Lüttich gelungen, sich der „„Chartreuse//, einer kleinen Citadelle, die nur von eit- gen Milizen shwach beseßt war, zu bemächtigen; die große Citadelle, welche die Stadt beherrscht, befindet sich jedoch fort- während in den Händen der Truppen und hält ihre Kanonea gegen die Stadr gerichtet.

Antwerpen, 2. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande hat heute aus seinem Haupt- quartiere folgende Proclamation an die Einwohner vou Brüssel erlassen : :

¡Brüsseler! Der König, unser Erlauchter Vater is damit beschäftigt, in gemeinsamer Erwägung mit den Ver- tretern der Nation und auf die einzige Art und Weise, die ihren Eiden gemäß ist, die Wünsche, die Jhr zu erkennen gegeben habt, sorgfältig zu untersuchen. Inzwischen wird die Ordnung innerhalb Eurer Mauern unaufhörlih gestört; während Jhr mit einem Eifer und einem Fleiße , -die das größte Lob verdienen, für den Schuß des öffentlichen und Privat-Eigenthums wachet, fordert eine kleine Anzahl von Uebelgesinnten, die sich unter Euch verborgen halten, die Ge- meinde Eurer Stadt zur Plünderung, das Volf zum Auf- ruhr und das Heer zur Ehrlosigkeit auf; des Königs Absich- ten werden verkehrt dargeßellt, die Behörden sind ohne Macht und die Freiheit wird unterdrückt, Jn Folge der vom Könige ertheilten Befehle kommen wir, um. dem Zustande der Dinge, der “Euerer Stadt den Untergang berei tet und immer mehr die Möglichkeit entfernt, daß sie ferner noch die Residenz des Königs und - des Thron- folgers bleibe, das einzig wahre und kräftige Hülfsmittel zu bringen: die Herstellung der geseßlichen Ordnung. Das National - Heer soll in Eure Mauern im Namen des Ge- seßes und auf die Bitte der besten Bürger einzichen, um diese Alle von einem be!schwerlichen Dienste zu befreien und ihnen Hülfe und Schuß zu verleihen. Die Offiziere, die Soldaten, unter der Fahne der Ehre und des Vaterlandes vereinigt, sind Eure Mitbürger , Eure Freunde, Eure Brü- der. Sie bringen weder zurückwirkende noch rächende Maaß- regeln, sondern nur Ordnung und Ruhe mit. Ein edelmü- thiges Vergessen soll sich über begangene Fehler und Unregels mäßigkeiten, welche die Umstände: mit sih führten, erstrecken. Nur die Haupt - Anstifter missethäterischer Handlungen, Fremdlinge, welche, die Gastfreiheit mißbrauchend , Unord- nung unter Euch hervorgerufen haben, sollen dem Geseße nach bestraft werden; ihre Sache hat nichts mit der Eurigén gemein.‘

¿Demzufolge haben wir, fraft der uns anvertrauten Voll- macht, befohlen und befehlen hiermit :

Art. 1. Die National - Truppen follen in Brüssel wie- der einziehen. i

Art. 2. Alle Hindernisse, die ihrem Marsche in den Weg gelegt werden, jollen durch: die Municipal-Behörde, die städtische Garde und die Sicherheits-Kommission, so roie durch alle guten Búrger, hinweggeräumt werden. :

Art. 3. Die städtischen Wacht-Posten sollen nächstdem. den National -Truppen überliefert werden. Später werden wir Anordnungen über die Art und Weise treffen, wie der Dienst bei diesen Wachen versehen werden soll.

Art. 4. Diejenigen bewaffneten Personen, die nicht cinheimisch in der Stadt sind, sollen ohne Waffen nach ihs ren Behausungen zurückkehren. Jeder bewaffnete einem an- deren Wohnorte angehörende Haufe, der sih nach Brüssel begeben will, soll zur Rúcfkehr aufgefordet und nöthigenfalls durch die bewaffnete Macht auseinander getrieben werden.

Art. 5. Die von einer Abtheilung der städtischen Garde angenommenen Farben als Unterscheidungs-Zeichen sollen: ab- gelegt werden. Wir behalten uns vor, die Vereinigungs- Zeichen anzuordnen, die zu tragen sie ermächtigt werden soll.

Art 6. Die Municipal-Behörde, die Sicherheits-Kom- mission, der Rath und die Chefs der städtischèn Garde sol- len für die Ausführung der vorstehenden Anordnungen , so weit sie dieselben angehen, so wie für dié Handhabung der Ordnung, bis die Truppen eingerückt seyn“ werden, Sorge tragen. |

Art. 7.. Die Mitglieder dieser Körperschasten werden, von dem Augenblicke der Bekanntwerdung dieser ‘Proclama- tion an, für allen Widerstand verantwortlich gemacht, der