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G eie S I N ias B Fe I R ar: a eri ri A rain n r R
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zum Nachfolger den General Dibbeb erhalten, der nun zu- gleich: Kommandant der Festung Mastricht geworden ist
Der Gouverneur von Brüssel , General Constant Vil- lars „ befindet sich jeßt in hiesiger Stadt. Fortwährend sieht man hier sowohl, als in Antwerpen/ Gent und anderen Städ- ten, Flüchtlinge aus Brüssel ankommen.
Antwerpen, 22. Sept. Jn hiesigen Blättern liest: man: „„Brüssel bietet in diesem Augenblick das beklagens- wertheste Beispiel einer Stadt dar, die, nachdem sie die Herrschaft der Geseße verlassen, zum leßten Grade der mora- lischen Erniedrigung, zur Herrschaft des Pöbels , zur Ochlo- fratie herabgesunfken- ist. as Comité der allgemeinen Si-
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cherheit, selbst eine außergesebliche Schöpfung, ist vor der
Volfswuth und vor den unkluger Weise hinzugerufenen Frem- den gesunken, weil es Achtung für das Eigenthum gefordert und die Verleber der heiligsten Rechte bedroht hatte. Auf diese Weise- tritt stets die: Tyrannei da ein, wo die Herrschaft der Geseße verschwindet. Es is Zeit, dieser unersättlichen Anarchie , dem traurigen Resultate Úberspannter und zügel- loser Leidenschaften , einer shlecht verstandenen Freiheit und strafbarer- Anreizungen ein Ziel zu seßen. Die ehrentwerthe- sten Bürger Brüússels haben selbst die Dazwischenkunft der dewaffneten Macht verlangt, um endlich Ordnung und Frie- den in dieser unglücklichen Stadt wieder herzustellen.‘
0e Sr. L 64 S.
Wien, 22. Sept. Nachstehendes ist die Fortsetzung der (gestern abgebrochenen) Mittheilung des Cercmoniels , wéèl- hes bei der Krönung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Kronprinzen Ferdinand als Königs von Ungarn beobachtet
werden soll: i :
Nach - Beendigung der Litanci und des mit den Worten: „Omnibus sempiterne Deus!” beginnenden Gebets richtet sich der Durchlauchtige zu krônende Kdnig auf die Knice empor, und der Primas liest nun mit lauter Stimme die Prâfation. Nach derselben steht Se. Kaiserl. Hoheit unter dem Beistande der As- fistenten auf und begiebt sich in Begleitung derselben, dann des Königl. Ungarischen Oberst-Hofmeisters und Obersi-Kämme- rers, wie auch zweier zu Höchstihrem Dienste bestimmten K. K. Kämmerer, hinter den Hochaltar, um sich zur Salbung zu be- reiten. Bald dgrauf kehrt Se. Kaiserl. Hoheit in der nämlichen Begleitung zurÜck und läßt sich auf- ein von dem Ceremonier auf die oberste Altarstufe gelegtes Polster auf die Knice nieder, woselbst ‘der Primas Höchstdieselben am rechten Arme, dann auf der Brust, betend mit dem heiligen Oele salbt. Hierauf begiebt sch der zu krdnende Köuig in derselben Begleitung wieder hin- ter den Hochaltar zur Abtrocknung und um die Sandalen des Ieder Stephan anzuzichen. Se. Kaiserl. Hoheit treten sodann in obiger Begleitung hinter dem Altar hervor und verfügen sich auf ihren Thron, knicen daselbst nieder und lassen sich mit Hülfe der assistirenden Bischöfe, dann des Königl. Ungarischen Oberst- S O Oberst - Kämmerers, den Krönungs -Maäntel des heiligen Stephan umhängen. Nunmehr beginnt unter Trompe- ten- und Paukenschall der Primas das Hochamt und seßt dasselbe fort bis zum leßten Verse des Staffelgebets. Nach diesem tritt
. der Primas mit den assistirenden Bischöfen wieder zum Hochal-
tar, und zwar auf die Evangelien-Seite. Die Reichs-Fnsignien werden auf einem sammetnen Ler auf den Altar gelegt. Bald darauf verfügt sih Se. Kaiserl. Hoheit der zu krdnende König in D der assistirenden Bischöfe, des Königl. Ungari- {chen Oberst-Hofmeisters und Obersi-Kämmerers, dann des Kd- nigl. Ungarischen Leibgarde-Capitains, zum Hochaltar , kniet da- selbs eine Stufe höher, als vorher, nieder, neigt das Haupt ge- gen den Primas und empfängt von demselben das entblößte Schwerdt des degen Stevyhan in die rechte Hand, wobei der Primas folgende Worte spricht: „accipe gladium de altari sanc- tum etc.” Hicrauf nimmt der Primas das Schwerdt zurü, feckt es in dic Scheide und gürtet dasselbe mit Beihülfe der assi- ftirenden Se dant des Königl. Ungarischen Oberst - Hof- meisters und Oberst - Kämmerers, dem Durchlauchtigen zu krdö- nenden Könige, Höchflwelcher hierzu aufsteht, mit den Worten unm: „„accingere gladio etc.” |
Nachdem dieses o geschehen is, wendet sich der zu krönende Kbnig gegen das Volk, L das Schwerdt und macht damit die hersdmmlichen Kreuzstreiche, einen vorwärts, einen rehts und einen links, worauf er das Schwerdt wieder in die Scheide steckt. Hierbei wird von dem Militair die erste Salve gegeben.
Sobald das Schwerdt eingesteckt ist, kniet Se. Königl. Ho- heit wieder auf die oberste Altarstufe nieder, und wird Höchst- demselben nun von S. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Reichs= De und dem Reichs -- Primas die Krone des Reichs aufge- jeßt. Der Primas aber hâlt mit den übrigen Erzbischöfen und Bischöfen die Hände guf die Krone und giebt mit den im Pon- tifikale vorgeschriebenen Worten: .„accipe coronam Regni” den Segen darüber. Hierauf Überreicht der Primas Sr. Königl. Majesiät das Scepter in die rechte, den Reichsapfel aber in die kinke Hand mit den Worten: „accipe virgam virtutis”, nimmt dann stehend das Schwerdt des heiligen Stephan von dex. Seite Sr. Königl. Majestät, wobei ihm diejenigen helfen, mit deren Beihülfe er dasselbe Sr. Maijesiät-umgegürtet hatte, und. stellt es
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dem Königl. Ungarischen Oberst - Mundschenk zurü. Sobald dies vorüber ist, wird die 2te Salve gegeben. Se: Königl. Majestät aber werden durch den Primas zur Rechten und durch den Erzbischof von Kolocza zur Linken im Gefolge aller Lsrige Bischöfe, unter Vortragung der 19 Fahnen und Vortritt des Herolds und Königl. Ungarischen Oberst- Stallmeisters - mit dem entblôßten Schwerdte, dann in Begleitung des Königl. Unga- rischen Oberst-Hofmeisters und Oberst-Kämmerers, wie auch des Königl. Ungarischen Leibgarde - Capitains und Sr. Kaiserl. Ho- heit? des Sepberneas Reichs - Palatins, zum Thron - geführt und dort feierlich inthronisirt. | :
Auf ein- von dem Erzherzoge Reichs -Palatin gegebenes Zei= chen und dessen 3maligen Vivatruf, den das Volk wiederholt, giebt das Militair die 3te Salve, die Kanonen werden ge- lost, die Glocken in und vor der Stadt werden geläutet, der Lobgesang „Le deúm laudamus“ wird von dem Primas an- gestimmt und vom Chor unter Trompeten und Paukenschall ab- i Während dessen bleibt der Primas bei Sr. K. Maje- stät sichen, eben #o alle Übrigen Bischöfe; nach Beendigung des Ambrofianischen Lobgesanges betet derselbe mit der Geistlichkeit auch die übrigen bet ciner Krönung gewöhnlichen Gebete über Se. K. Majestät, Höchstwelche fortwährend auf dem Throne sipen. Sodann begiebt sich der Primas- in das Faldistorium, wohin ihn die übrigen Bischdfe begleiten. Die Se. K. Majestät assistiren=- den Bischdfe aber bleiben außerhalb der Thronfstufen links und rechts sichen; auf der obersten Thronstufe steht rehts der Bischof mit dem Kreuze, links der Königl. Ungarische Oberst - Stallmei- ster mit dem entblôßten Schwerte. Nun wird das Evangelium abgesungen, während dessen Se. Königl. Majestät in dem Thron aufrecht sehen, das Scepter in de&rechten, den Reichsapfel in
der linken Hand haltend. Während des Evangeliums halten auch
Se. K. K. Majestät Scepter und Reichsapfel in den Händen, welche Kleinodien Allerhdchstihnen hierzu mit Hülfe der assistiren- den Bischöfe „dargereicht werden. Nach Beendigung des Evan- geliums Übergeben Se. Königl. Majestät“ diese Kleinodien den assistirenden Bischöfen, welche dieselben auf die von den Fnsignica- Trägern - gehaltenen Polster legen. Das Nämliche gesHicht auch von Seiten Sr. KK. Majestät. Der Diakon aber Überreicht das Evangelien-Buch den assistirenden Bischöfen, von- welchen der Eine dasselbe JFF. KK. Majestäten, der Andere aber es Sr. Königl. Majestät zum küsscn darreicht. Sodann erhalten Fhre Majestäten auf eben diese Art das Jnucensum. Hierauf lassen Se. Königl. Majestät sich auf den Thron niedex, und wird das „„Credo// ah- gesungen. Nach demselben unter dem Offertorium fellt sich der Primas auf dic zweite Staffel des Hochaltars, Se. Königl. Ma- jestät aber, mit der Krone auf dem Haupte werden von den assi- stirenden Bischöfen zum Hochaltar geführt, woselbst auf die erste Staffel von dem Ceremonier cin Polster hingelegt wird, auf welches Se. Königl. Majestät nicderknicen, die von dem Primas dargercichte Patena tússen und auf eine durch einen Bischof Höchstdenselben vorgehaltene vergoldete Silbertasse eine Goldmünze von 30 Dukaten opfern. Hierauf erheben sich Se. Königl. Ma- jefiât und werden nach einer Verbeugung gegen den Altar von den assistirenden Bischöfen - zu JFhrem Throne geführt, woselbst Höchstdieselben bald danach von dem Erzbischofe von Koloeza das Incensum erhalte, während welcher Handlung der Primas auf scinen Play zurücktehrt. Sobald man mit dem Amte bis zum Kanon geommen ist, nähert sich der Erzbischof von Koloeza Sr.
Königl. Majestät, nimmt die Königl. Krone von Höchstihrem .
Haupte und legt sie auf das von Sr. O H. dem Erzherzoge MReichs-Palatin gehaltene Polster. Zugleich nimmt Sr. KK. Ma- jestät der Stellvertreter des KK. ersten Oberst - Hofmeister, F. Maiesiät der Kaiserin aber Allerhöchstihr Oberst - Hofmeister die Krone vom Haupte. Die Krone Sr. KK. Majestät wird auf das hierzu bereit gehaltene Polster, jene F. Majestät - der Kaiserin aber wird auf den dazu nächst der Kniebank vorgerichteten Plaß Le Die fünf Herolde entblößen ihre Häupter. Unter der Wandlung senken der KK. Oberst-Hofmarschall und der Königl. Ungarische Oberst-Stallmeister die Spißen der Schwerdter gegen die Erde, welches auch. die zehn Fahnenträger mit den Fahnen zu beobachten haben. Die Träger der Jnsignien neigett sich tief. Die fünf Herolde senken" die Stäbe. Nachdem Jhren Majestäten das Pacifikale guf eben die Art, wie früher das Evangelium, zum füssen dargereicht worden und es mit dem Hochamte bis zur Kommunion gekommen is, treten Se. Königl. Maj. zwischen den assistirenden Bischöfen abermals zum Hochaltar, allwo der Ceremonier ein Polster zum Niederknicen vorrichtet. Auf dieses Polster knieen Se. Königl. Majestät nieder und empfangen von dem Celebrator die Kommunion. Während derselben senken der K. K. Oberst- Hofmarschall und der Königl. Ungarische Obersi-Stallmeistex die entblôßten Schwerdter, und di
zur Erde gekehrt, auch neigen sih die Jnsignien-Träger tief, und kehren die 5 Herolde, welche noch immer unbedeckt sind, die Stähe abermals gegen den Boden. Nach der Kommunion kehren Se. Königl. Majestät in der nämlichen Begleitung zu Jhrem Throne zurück. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Reichs - Palatin sebt Hôchstihnen mit Beihülfe des Erzbischof von Kolocza die Reichs- krone auf, Jhren K. K. Majestäten aber werden die Kronen von den Nämlichen wieder aufgeseßt, welche vorher dieselbett gb Hen haben. Die Herolde bedecken sich. Nach dem Hochamte
JFF. KK. Majestäten sich in der vorigen Begleitung wieder in Fhre Sakristeien, um die Kronen und den Kaiserl. Ornat abzu-
__ Beilage
die Spiben der 10 Fahnen werden
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| 2073 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung X 270.
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legen und, sobald Se. Majestät der neugekrönte König die Kirche durch die untere große Pforte auf der Seite des ehemaligen Fe- suiter-Kollegiums verlassen haben werden, durch die andere Pforte auf der Donau -Seite ohne Gepränge. .in den Primazial - Pallast zurüzukehren. Der apostolische Nuntius begleitet FF. KK. Ma- jestäten bis in die Kirchenpforte, woselbst er von Allerhöchstihnen entlassen wird. Vor der Pforte aber hâlt cin gewöhnlicher K. K. Leibwagen, in welchen FJ. KK. Maiestäten unter Beihülfe des K. K. Oberst-Kämmerers und Oberst -Stallmcisters, dann des Obersi-Hofmeisters Fhrer Majestät der Kaiserin, einsiben und in Begleitung dieser Hof-Chargen, welche, nebst der Oberst-Hofmei- serin und den Pallasi-Damen, in anderen Hofwagen nachfahren, nach dem Allerhöchsten Wohnpallaste zurückkehren. Zwölf Königl. Ungarische adeliche Leibgarden reiten hierbei zu beiden Sciten des K. K. Leibwagens.
Se. Königl, Majestät aber gchen, unter dem Klange aller Glocken, von der oben bezeichneten Kirchenpforte mit Fhrem Ge- folge zu- Fuß in die Franziskaner - Kirche. Der Weg is mit Brettextreppen und diese sind mit rothem, grünem und weißem Tuche belegt.
Leib- Lakaien: 5) die Edelfknaben mit ihrem Hofmeisier Stellver-
treter: ©) die Stände, Magnaten und Kämmerer , vermischt: klagt, der vorzüglich den Städten eine gewaltige Last ist
7) die Geheimen Räthe; &) die Mitglieder des Ordens der ciser-
nen Krone, dannt des Leopold -/ des militairischen Marie - There- sicn - und des St. Stephans=Ordens; 9) die Toisonisien: 10) die 10 Reichsfahnen: 11) der Königl. Ungarische Herold mit bedecck- tem Haupte, den Stab aufrecht haltend; 12) die Träger der Jn- fignien; 13) der Königl. Ungarische Oberst-Stallmeister mit dem Schwerdte; 14) dec Bischof mit dem Kreuze im Pluvial und mit der Fnful; 15) Se. Königl. Majestät mit der Krone auf dem Haupte , mit dem umhangenden Mantel des heil. Stephan , dem Scepter und Reichsapfel, unter der Assistenz des Reichs - Primas zur Rechten und des Erzbischofs von Kolocza zur Linken. Zur Seite sind: der Königl. Ungarische Obersi- Hofmeister mit dem Stabe, der Kdônigl. Ungarische Obersi- Kämmerer, und der Kd- nigl. Ungarische Leibgarde - Capitain. Zu beiden Seiten endlich hegleiten Köntgl. Ungarische adeliche Leibgarden;, 16) die an- wesenden Bischöfe im Pontifikal - Ornate mit der Geistlichkeit ; 17) eine Militair- Abtheilung, endlich 18) der Ungarische Kam= mer-Präsident zu Pferde, welcher unter Militair -Bedeckung von der Krönungs=- bis zur Franziskaner-Kirche größere und kleinere auf diese Feterlichkeit geprägte Schaumünzen auswirft. (Schluß morgen.)
Dar n,
München, 22, Sept. Se. Majestät der König wer- den zu dem Oktoberfeste hier ankommen und dasselbe mit Allerhdchstihrer Gegenwart verherrlichen.
Gestern Vormittags ist ein Floß von den am Montage Nachmittags von hier abgegangenen Wiener Ordinari - Fls- ßen zwischen Freysing und Mosburg zu Grunde gegangen, wobei viele Menschen in den Fluthen der Jsar umgekom-
men sind. TAr lei -
Der Courrier de Smyrne sagt in einem Schreiben aus Kanea vom 17. Juli: „Kreta bildet jeßt drei scharf getrennte Staaten , die Griechen des Rathes von Milopota- mos, welche sih_an die Behörden der um Kandien liegenden Gegenden und an die von Karabusa anschließen, die Sfakio- ten, die in ihren Bergen und in der Provinz Apofkforona herrschen, und endlich die Túrken in den Festungen und den angränzenden Thälern. Diese drei Völker sind feindselig ge- aen einander und machen sih die reichen Erzeugnisse des Bodens streitig.‘/ y
Griechenland.
Der Courrier de Smyrne berichtet aus Syra vom 97. Juli: „Die Griechische Regierung hat den Grafen An- dreas Metaxa zum außerordentlichen Kommissarius des ‘De- loponnes ernannt. Dem Vernehmen nah wird Herr Kon- stantin Metaxa zum Kommissarius der Jnseln ernannt wer- den und Herr Nikolas Kalergi denselben Posten für Rume- lien erhalten. Graf Andreas Mectaxa hat bei seiner Abreise auf Anweisung des Präsidenten 200,000 Phönix erhalten. Kolokotroni ist wit einer Rundreise durch die Provinzen be- auftragt. Die Summen, die ihm seit einigen Monaten ge- zahlt worden sind, werden. auf 450,000 Phöônix (400,000 Fr.) angegeben. Herr Kondostavlo, Mitglied der- Finanz- und der Bank - Kommission, hat seinen Abschied genommen.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New - Yor k, 20. August. Aus Godmanchester wird unterm 29, Juli gemeldet, daß der ganze Land\rich zwischen dem
i Die Ordnung des Zuges is folgende: 1) Ein K. | K. Einspänner; 2) zwei K Hof-Fouriere: 3) die Dienerschaft | der Stände, Magnaten und Minister, Paarveise; 4) die K. K. |
sich um Húlfe wenden.
Stt. Lorenzstrom und der Providence-Linie von einem der furcht- barsten Regengüsse heimgesucht worden ist. Der Regen begann am 24sten sih in Strömen zu ergießen und dauerte seitdem mit weniger Unterbrehung fort. Die Flüsse haben ihre. Ufer überstiegen, und fast das ganze Land steht unter Wasser. Die Brücken sind überschwemmt oder fortgerissen und alle Communication unterbrohen. Es is traurig zu sehen, wie die mit Getreide oder Heu bedeckten Felder von Wasser úber- schwemmt sind, und wie ganze Familien vor dem Wasser ih- re Häuser verlassen müssen, Das Korn stand nie reichlicher, als vor einer Woche; jeßt sind alle Hoffnungen zersidrt, der Schaden kann noch gar nicht geschäßt werden. Alle Klassen haben darunter gelitten; man glaubt, daß die Beschädigungen an Potaschen - Werken und dergl. eine ernste Unterbrechung der Geschäfte nach sich ziehen werden. Der Fluß Choteaugay hat eine bis dahin nie gesehene Höhe erreiht. Holzflöße, die ganz hoch und trocken gelegen hatten, sind fortgeschwemmt worden. Von Todesfällen oder Zerstörung von Häusern ha- ben wir nichts gehört.
Ju mehreren Nordamerifkfanischen Blättern wird über den ungeheuren Zufluß von ausländischen Armen ge-
Es ist oft behauptet worden, (heißt es in einer Alban y- Zeitung) daß die Englischen und Jrländischen Kirchenvor- stände, mit Bewilligung der Regierung, für die Armen die Ueberfahrt nach diesem Lande bezahlen, um sich von. der Last ihres Unterhalts zu befreien, und ein amtliches Protokoll, welches uns ein Polizei -Offiziant dieser Stadt mitgetheilt hat, liefert einen Beweis dafür. Kürzlich wurden ähnliche Thatsachen in Beziehung auf ein in Baltimore angelangtes Schiff entdeckt, und man glaubt, daß von den vielen tausend diesen Sommer in Quebek gelanveten Passagieren wenigstens die Hälfte Arme sind, die ihren Weg unmittelbar nach den V. St. nehmen, und diese Stadt ist die erste, wohin sie
Man meldet aus Quebef vom 9. Aug.: Es sind in diesem Sommer ungefähr 22,000 Ansiedler hier angelangt, während vorigen Sommer im Ganzen nur 9000 Auswan- derer herfamen. Seit vorigem Sonnabend Abend sind fast 1200 hier eingetroffen. “Die Zahl der in diesem Sommer hier eingelaufenen Schtsse übersteigt die des vorigen Som- mers um 63. Das Tonnengeld ist um etwas úber 5000 Tonnen gestiegen. Es wird noch eine Anzahl Schiffe für den hiesigen Hafen erwartet.
Fh Fa d:
Berlin, 28. Sept. Jn der Achener Zeitung wird folgende an den Herrn Ober-Präsidenten, Staats-Minister v. Jngersieben, ergangene Allerhöchste Kabinets-Ordre zur öffent- lichen Kenntniß gebracht :
¡Jch habe aus dem über die Vorfälle in Achen Mir er- statteten Berichte mit Wohlgefallen ersehen, daß die dortige Bürgerschaft durch eine kräftige und besonnene Haltung den Unordnungen ein Ziel gescßt und die Stadt vor weiterem Unglück bewahrt hat. / Ein solcher Sinn gereiht Mir zur großen Freude und Genugthuung, und wenn die Regierung auf diese Weise in ihren Bestrebungen für das Wohl des Landes unterstüßt wird, so liegt darin die sicherste Bürgschaft für die Aufrechthaltung der Ruhe und geseßlichen Ordnung. Jch trage Jhnen daher auf, der Bürgerschaft Meine beson- dere Zufriedenheit zu erkennen zu geben und Mir diejenigen Personen namhaft zu machen, welche sih auf eine ausgezeich- nete Art bemerkbar gemacht haben, damit Jch denselben noch andere Beweise Meiner Erkenntlichkeit geben kann.
Potsdam, den 14. Sept. 1830. è |
"fri i 36 (Gez.) Friedrich Wilhelm.“/
_— Auswärtige Blätter und die Gerüchte, welche Mú- ßiggänger und Uebelunterrichtete über Vorgänge des Jn- und Auslandes verbreiten , veranlassen eben so sehr den nachfol- genden Artifel, als sie die Ueberschrift desselben „„Tageslügen“/ rechtfertigen. So oft sich Stoff zu seiner Fortsebung dar- bietet, wird er in unserer Zeitung erscheinen, um die unge- schminfkteste Wahrheit der Lüge gegenüber zu stellen.
Tagealligeu 1) Bet der Revue von Lippstadt soll sih in einigen Land- wehr-Bataillons ein Geist der Unordnung und Jnsubordina- tion gezeigt haben, der bei der Koblenzer Revue bis zu lau-