1830 / 271 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 30 Sep 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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tem Murren und zum Ausbruch des Ungehorsains bei einem dieser Bataillone gesteigert worden sey. Die Wahrheit be- ruht hier im vollständigen Gegentheil. Alle Truppen, ohne irgend eine Ausnahme, zeichneten sich- durch- ihre militairische Haltung eben so sehr, als durch ihren rein militairischen Geist

aus, der beim Abrücken der Linien-Regimenter zur Herstellung | 2 Abtheilungen, von Titus.

der in einigen Orten getrübten Ruhe in lauten Freudenruf der nahe lagernden Landwehr-Regimenter ausbrach.

2) Der Hamburgische unparteiische Korrespon- dent meldet in seiner Nr. 175 úber die Vorfälle in Ber- lin: aus Vorsicht sey am Abend des 17ten d. M. die Gar- nison aufgestellt und hierdurch ein Zusammenlauf veran- laßt worden; es sey Artillerie aufgefahren, Straßen jeyen gesperrt worden und die Königl. Prinzen hätten die Stra- ßen durchritten. Die Wahrheit liegt auch hier so ziemlich im Gegentheile, wie aus den früheren Mittheilungen unjerer Zeitung und anderer hiesigen Blätter hervorgeht. Ein Zu- sammenlauf veranlaßte die dadurch nöchig werdende Ausfstel- lung einiger Piqguets und Patrouillen; Niemand dachte daran, auch nur ein Geshúß aufzufahren; das Uebrige zerfällt um so mehr in sein eigenes Nichts.

Die Posener Zeitung enthält nachstehende vom 2ásten d. datirte Bek-nntmachung des Königl. Ober - Prä- sidiums daselbst :

„Während in hiesiger Stadt und Provinz die öffent- liche Ruhe bisher in keiner Art gestört worden und zu der Besorgniß, daß eine Unterbrechung derselben stattfinden fönnte, nicht die geringste Veranlassung vorhanden ist, verbreiten si im Publikum Gerüchte, die, von Zusammenrottungen der untern Volksflasse und andern Excessen sprechend, zur Ver- breitung von Furcht und Schrecken geeignet sind.

Alle diese Gerüchte sind durchaus ungegründet; die Be- hôrde hat davon, daß den friedlichen Einwohnern der ‘Pro- vinz durchaus feine Gefahr drohe, die volllommenste Ueber- zeugung, und sie beeilt sih, dies zu deren Beruhigung hier- mit dffentlich bekannt zu machen.“/

Aus Stettin wird gemeldet: „Nach den über den |

Ausfall der diesjährigen Remonte-Märfte in Pommern ein- gegangenen Berichten gewähren die Uebersichten der Remonte- Ankäufe in dem hiesigen und dem Stralsunder Regierungs- Bezirk recht erfreuliche Resultate. Jm Kösliner Regie- rungs - Bezirk sind dieselben weniger günstig ausgefallen. Die Zah! der gekauften Pferde beträgt 391. Davon sind im Regierungs - Bezirk Stettin 197, und zwar 37 mehr als im Jahre 1829, für 18,592 Rthlr., mithin im Durchschnitts - Preise zu 94 Rthlr.; im Regierungs -Be- zirk Stralsund 148, und 39 mchr als im verflossenen Jahre, zu Preisen von 65—133 Rthir., und im Regierungs - Ve- zirk Köelin 16, und zwar 8 weniger als im Jahre 1829, fár etwa 1296 Rthlr., mithin durchschnittlich zu 81 Rthlr. ange- fauft worden. Jm ersteren Regierungs - Bezirke waren die Durchschnittspreise um 35 Rthlr. höher, als im vergangene Jahre. Der Ankauf ist auch in diesem Jahre mit umfassen- der Kenntniß und strenger Rechtlichkeit und Unparteilichkeit zur Zufriedenheit der Landes-Einwohner ausgeführt worden. Die folgende Uebersicht der seit dem Jahre 1821 eingeführ- ten Remonte-Märkte, namentlich für den Regierungs-Bezirk Stettin, bietet interessante. Resultate dar. Es sind nämlich in diesem Decennium 1444 Pferde zu einem Gesammtpreise von 121,275 Rthlr. 25 Sgr., also zu einem Durchschnitts preise von circa 84 Rthlr., für die Remonte angekauft worden. Davon würden die rneisten, nämlich 766, im Dem- wminer, und diewenigsten, nämlich 12 Stück, im Pyriker Kreise éfauft, und am theuersten im eestgenannten Kreise, durch- Fhnitelich zu 97x Rthkr., am wohlfeilsten. aber im Kamminer Kreise bezahlt. Im Jähre 1827 wurden die wenigsten, nämlich 110, und in diesem Jahre die meisten Pferde gekauft.‘

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Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 29. September. Jm Opernhause : Fra Diavolo, fomische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber.

Donuerstag, 30. September. Jm Opernhause: Der Degen. Hierauf: Therese, die Nachtwandlerin , Ballet in (Dlle. Therese und Dlle. Fanny Elsler, Solotänzerinnen ‘des K. K. Hoftheaters am Kärnth- ner-Thor zu Wien, werden hierin tanzen.)

Freitag, 1. Oftober. Jm Opernhause : Julia. (Dlle. Fournier : Julia.)

Jm Schauspielhause: Pour Vouvérture du théâtre français, la première représentation de: Philippe, drame- vaudeville nouveau, par Scribe. Cette pièce sera suivie de la première représentation de: La Vesle et la Livrée, vaudeville. comique en 1 acte.

Die eingegangenen Meldungen um Abonnements zu den Französischen Vorstellungen sind möglichst berücksichtigr wor- den, und fônnen die Billets vom Mittwoch den 29. Sept. an, wo der Verkauf beginnt, im Billet - Verkaufs - Büreau

abgeholt werden.

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 29, September. Der Schnee, komische Oper in 4 Akten; Musik von Auber. (Herr Schuster: Graf Wellau.)

Donnerstag, 30. September. ßes Melodrama in 3 Akten.

Romeo und

Der Leichenräuber , gro-

Bert i1ner B-0.F: S E, Den 27. September 1830.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/s. Cour.) F [27 Ene Gel.

St. -Schud-Sch. 4 958 | 955 995 Pr. Engl. Anl. 18] 5 993 | 99A e Pr. Engl. Anl. 22 5 992 | 993

OÖstpr. Ptandbrt., Pomm. Ptandbrtf. Kur-u.Neunm. do, Soblesische do.

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 30 September

M 271. Tes

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerun t i N | g gebracht, daß die j tung, nebst Prä numeration, hier am Orte bei der Tie M E R E es O aber bei den Königl. Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen auf Zwei Thaler Preuß. Courant vierteljährlich festgeseßt ist, wofür den hiesigen S iee P A durch die Stadt-Post frei ins Haus gesandt wird. _LDer seit Anfang vorigen Jahres mit der Staats - Zeitung verbundene Allgemeine i ir di ZBLa Staaten, welcher die nachstehend bezeichneten Gegenstände, als: Aoutuen f Lenitaciat E S aeS Aufgebote verlorener Staats-Papiere, Ediktal-Citationen u. \. w. im Auszuge zur Senken des Pu lifums bringt, auch zur Aufnahme der von Seiten der öffentlichen Behörden des Ja- und Auslandes Der eda 0 Ri Ti V E N Ea bestimmt is, wird auch künftig den Abonnenten Staats - tgeltlih geliefert werden, für Diejenigen, welche diese Zeitung nicht i Preis des gedachten Anzeigers 15 Rthlr. Preuß. Courant jährlich, ‘oder 10 Sgr. r Ra us l Um die erforderliche Stärke der Auflage für das fommende Vierteljahr abmessen zu fönnen müssen wir E Da tian e M Legens Le Mon dieses Monats an uns gelangen zu lassen i eresfenten sich selbs zuzuschreiben haben, wenn di 2 N des Vlattes eine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Nummern Sa E: es Quartals an nachgeliefert werden können. / | s

E Zei- 34.), in den Provinzen Umfang der Monarchie Abonnenten das Vlatt am

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Amtliche Nachrichten.

nigl. Gerichtshofes, die Herren Desèze und Haranguier de Quiíncerot, und sechs Räthe dieses Geribeegos 7 Pobibiitér

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Hierbei Nr. 69 des Allgemeinen Anzeigers.

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Frankfurt a. M., 25. Sept.

Bank-Actíen 1388. Part.-Obl. 1212. Loose zu 100 Fl. 1695. B. P

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Gédrukt bei A. W. Hayn.

Ô ten, 4proc. 88. 875.

47. 54.

2z3proc. 51.

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1pro Co Dda

Preu/s.Cour.

Brief.| Geld.

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

Kronik des Tages.

Im Bezirk der Königl. Regierung zu Bromberg ist der bisherige Kommendarius An- dreas Krank zum Pfarrer der katholischen Kirche zu Mar-

gonin mannes g | zu Danzig is zu der erledigten Pfarrstelle in Stüblau E, S eS B E bei Königsberg,

| tkowsft, von dem Kirchenpatron gewählt und

herrlich bestätigt worden ; Y L zl E E zu Marienwerder is die durch die Verscbung des My von Droßewsfi erledigte fkatholishe Pfarrstelle zu latow durch den bisherigen Kommendarius von Romatotwsfki

/

zu Flatow wieder beseßt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Ober - Land - Mund- schenk im Herzogthum Schlesien, Graf Henkel von Don- nersmarck, von Neumarkt.

Der Kaiserl. Russische Feldjäger Schmidt, als Courier von Ron: u '

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheim Freiherr Alexander von Humboldt, s a My

Zeitungs-Nachrichten. A u s.la n d.

Frankrei ch.

__ Paris, 22. Sept. Vorgestern hatte der Fürs vo Talleyrand seine Abschieds-Audienz beim r Ba Vor- mittag führten Se. Majestät den Vorsiß im Minister-Rathe. i Die beiden Deputirten des Departements des Gard, Hr. v. Ricard und der Baron Daunant , hatten gestern die Ehre, dem Könige eine Deputation der Stadt Sainte - Hy- políte vorzustellen, die Sr. Majestät eine Glückwunsch- Adresse zu ZJhrer Thronbesteigung überreichte. Der Präsi- ‘dent -der Deputation wurde von dem Monarchen zur Tafel PO N ( V _ Mitte erordnung vom 18ten und 21sten sind ver- schiedene Veränderungen im Justizfache Dai und einige neue Maires bestellt worden. i Gestern is die den hiesigen Justiz -Beamten

, r Eides leistung gestellte Frist abgelaufen. e

Zwei Präsidenten des Kö-

auh Hr. Cotcu, so wie auch vier Richter beim Tri

det Yulass , haben den Eid nicht geleistet , d E uer 1 thnen angenommen 3 i i

zelegt baben g en, daß sie ihre Stellen nieder-

Nan spricht davon, daß die Verwaltung der indi Steuern mit der Zoll - Verwaltung vereinigt "totta ark L A a s L du S glaubt, daß der Dienst hier- en und daß man zuglei i ich] ; Pparni machen O ß zugleich eine wesentliche Er- as Journal du Commerce enthält Folgendes: ¿Der Finanz-Minister hat uns neulich B Sie Sxpedition nach Algier die durch sie verursachten Kosten ziemlich decken, daß sie aber weit mehr eingetragen haber würde, wenn die Unbescholtenheit einiger Beamten allgemei- ner gewesen wäre. Es war für einen Minister nicht wohl möglich, die Verschleuderungen des Staats-Vermögens in fkla- rerern Worten einzugestehen, und man hätte danach glauben sollen, e gegen die’ Vergeuder streng verfahren werden würde. Statt dessen aber nimmt man zu einem Universal- mittel seine Zuflucht und seßt eine Untersuchungs - Kommis- sion nieder. -Zu Mitgliedern derselben sind ernannt worden: der Chef des großen Generalstabes , General - Lieutenant De- lort, als Präsident ; der General-Finanz-Inspektor Hr. Fou- geroux , so wie die Hrn. Cadet de Vaux, Pillaut-Débitte und Flandin , Leßterer als Secretair. Während aber diese Herren konferiren, segelt Hr. v. Bourmont nach dem Aus- lande, die Piaster und Barren werden in gute Wechsel um- geseßt, und in einigen Monaten haben wir die Annehmlich- keit, zu erfahren, auf wie hoh die Summe, um die der Staat

betrogen worden, sich beläuft, ohne irgend ein Mittel in Ë O ee ie E pes veruñtreute a wieder zu erlangen. o gehen, wie mit den Lieferungs-Ko!

für den Feldzug in Spanien ferungs-Kontrakten

In einem Privatschreiben aus Algier vom.6ten dieses wird gemeldet : „Der Ober-Befehlshaber hat heute die Me sterung über die verschiedenen Truppen-Corps begonnen. Die Untersuchung über die unterschlagenen Schäße sind von der dazu nieder esebten Kommission eingeleitet worden. Gestern wurde der hier zurückgebliebene Secretair des Dey verhört; man erhiel: aber feine Auskunft von ihm; er wußte nichts über den wahren Bestand des Schaßes seines Herrn und war nicht zugegen, als derselbe nach der Einnahme des Plaßes geöffnet wurde. Der allgemeine Glaube jedoch is, daß der Gesammtschaß sich auf 250 Millionen belaufen habe.

Die Regierungs-Kommission hielt gestern“ unter dem Vorsiße -