1874 / 208 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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75 zur Zeit dort anwesende Abthei ; iris Mia s theilungen der Garnison

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3: Ursachen und die «S7 Fete, dié Verdienste

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tus: Mt I He P di A BAYTeith ‘Bewegte fih Nachmittags ein großer Festzug

agcheftet, ubs 7„Shtenjungfrauen versahen hierbei den Dienst.

7 Dos bettlihe "Weir begünstigte die Feier i

, 4 D0S Dettliche "V günstigte die Feier. AuG in Augs-

E T die Sträßen und Häuser der Stadt mit Staal

E s, und lens:

‘‘Friébhof eit zahle

ths ie enes nl - atjengaufes

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viele Handwerksverbindungen und

playe, begeiftertes Hoh auf Se. Majestà i lihes Konzert und Fe . Majestät den Kaiser, Flaggen rei Par -Be e tgg t Die Straßen waren überall

Fabrik-Etabli it i Emblemen und Fahnen betheiligten —. “arne gang Mem A ci oe i ur Durch die allgemeine Theilnahme E

\sprochen wurde.

Ueber das Vo Der Msaggeuse

niß der Todten und zur Feier des nationalen Gedenktages ge-

est in Leipzig ist {on berihtet wor- am Sedantage selbst stand dem des

die und Nahwelt, das zu erhalten und i wtrrl „großen Siege gebraht haben !“ Na ente erp mitó

Meier wurde die Feier mit einem Be

dargebrahhten Dank und dem Großherzo

och unter allgemein

dur die in der gesammten Bevölkerun Jahres 1870 f i j i g hervortretende gehob (0 kaum nah, und nicht sowohl die i ; t ra lib E M die Merseburger Sedanfeier, von E als aas die Vorstädte bis in die arme a cure Haas dice GAOES V en. Die Sedanfeie/) tin As Mea E , zu einem \s{öônen nationalen Feste. Sesitanes dec Es us äußerlih das Gepräge eines | allgemeinen s A H e E Ztimmung c¿rantfurt a. M. fand zur Feier des T z llelen, und au die Aufforderung, die Geshäftg- | bes ejegt und in frô” fesilih geschmüdckten Halle im Zooloof es Zages in der | lokale an diesem Ta E, g, die Geschäfts- | beshchlofsen. M n | a Doglogishen Gart i : : ge möglichst zu [ N ¿D \chafte M E fih 291 Personen A versthickonen Stlabe Berificht Ba den Hauptstraßen der S / Stad des met E ist in Dessau (wieme a7 das r Dr. Qu, Seiten des Magistrats nahm der zweite Bür- |* wogten Una ebene ‘VenfGammafe frühen Morgen ab | Festlichste gefeiert orte Mae e E allen 1 , ¿Jer ch4

germeister Dr. Berg Theil.

germeister Dr. Berg auf das

Aus Bayern i i L Y schreibt die

einer Weise gefeiert worden, wie ift. Ueber den Lärm und das F Vatercandslofen hinweg ertönte

tctandsliebe, dentsher Ehre und

lihen Friedhofe die Enthüllung des

dort beerdigten deutshen Kriegern gewidmet hat.

Münchens eintraten. tat Sr. Majestät ; Herx v. Iecege,

Es erschienen des Königs, der stellvertretende

Räthe. p. Darxenberger, v Fischer anderen höheren Stagtsb

Saucanarcsd von atsbeamten. péreine den Chor Dr Erhardt hielt

Ein

„Heil den Gefallenen“ vor. sodann die Enthüllungsrede,

der

; der Aufforderung {loß an i

j ; ie

„Vaterlatide von Neuem Treue zu Ra, e el nun die 5

Soldaten präsentirten

die-Trömmeln gerührt

Sülle von dem s{önen Monum das Gewehr, Y U

erhebender Moment.

\chah von dem Vorstande der rinnen: Blumen und Bouguets

La Roche,

den Generale von’ diesen] beauftragt den Gemeindekollegien

j : i [ei Und der ganzen Stadt München deñ innigsten Dank auszu-

sprechen für die große Ehre, welche fe durch Errichtung dieses Denkmals dên gefallenen Kriegern A Init dent bon i Sängerver-cinen vorgetragenen Chor von Beethoven „Ehre Gottes “*Fchloß die ernste Feier. Während derselben hatten die én Der’ protestantishen Kirche geläutet das Geläute der katholifchen Kirhen war versagt worden.

: Ds: 24 Fuß hohe Monument is vom Stadtbaurath Zenetti enttivorfen, vom Bildhauer Oechlmann modellirt und von Christian Horne in Bronzeguß hergestellt. Die edle, einfache Darstellung, eine Victoria Siegesemblemen \pendend, Sockel und Unterbau mit entspreheitden Waffentrophäen garnirt, gewährt in ihrem künftlerishen Ensemble einen wohlthuenden Eindruck. Der Sockel enthält an. der“ Vorderseite folgende Inschrift: „Den im Kriege gegen Frankreih in den Iahren 1870/71 gefallenen, hier begra- benen deutscher Kriegern“, an der Rückseite: „Errichtet von der Stadtgerieindé München im Jahre 1874.“ Am Unterbau (Vor- derseite):“ Viotville, Mars la Tour, Gravelotte, Thionville“, (Rückseite)“ “„Artenay, Beaugency, Sedan, Paris, Orleans.“

d e i „Pâfsauer Tagblatt“, das Organ des Bischofs Heinrich, „Ein“Natfónälfest ist ledigli ein vaterländishes Volksfest, und

! ss folhes ift es fiber jeden parteilihen Hader erhaben. Wer si des

Tägés von: {Sedan mitt freut, der ist kein Freund des Vaterlandes Die: große Errukgenschaft im leßten Krieg ist von weltgeshzichtlicer Bedeu'ung, »wex-Éann es daher dem deutschen Bolke verargen, wenn es--die-Eziunerungstage der denkwürdigsten Epoche festlih begeht ? An solthen, Lage - tritt das deutsche Volksbewußtsein ofen zu Tage, Bs , Wie * die Lerhe in den Frühlingstagen, erhebt fich am 2. September das deutshe Herz, um Gott zu danken für das außer- ordentliche Wéffetzkück, dem allein die großen Siege des leßten Krieges d verdinch; si Darum Deutsches Volk, feiere heute deinen höchsten ‘Ehréntag/!begelie Cilhn würdig und verbanne doch an diesem einen Tage!jedes Hasß- und Rachgefühl, welches der Menschenbrust so un- würdig: Rohr; weilen die Helden des Tages von Sedan unter uns. :Larjzt runs, ¿duxch ei e würdige Begehung dieses F-sttages den Kriegs- : uwe beweisen, daß wir ihre Verdienste zu {äßen P rthshäßung laßt uns ösffentlich zum Ausdruck

briitgen.* ‘-

DS In - ütgbérg, Bayreuth und anderen Städten Ope, Mie, ier mît Glockengeläute, Kanonensalven 2c. eingelei- tet und mit Abhaltung von Gottesdienst, Festzügen 2c. begangen.

¡von _Gesañgberelien," dem Kriegervereine, den Turnern u. j. w. ¡nah Dex: He, L ubt: an welchen die Gedenftafel

t im heilizen Kriege Gefallenen feierlich an-

Abends fand eine Véreinigung aller Vereine im Ankersaale statt.

müdckt waren, wurde der große Tag wür- hittittags hatte fich auf dem protestantischen ublikum eingefunden ; Pfarrer Kraußold ‘ede, und die Zöglinge des protestantischen ngckt ‘einige Lieder zu Ehren der Gefallenen. gu ‘Vbkstand des Veteranenvereins einen Lorbeer-

‘Stufen: des Denkmals; auch Damen spendeten solche. „Abends fand eine Feier in den Sälen der „Goldenen Zraube“” fiatt, wo manches gute erhebende Wort zum Gedächt-

‘geféizct. °°N,

Der erste Toast wurd General v. Loos auf den Deutschen Kaiser, E ziveite arg eus

deutshe Vaterland ausgebracht.

] Allg. Ztg.“ unter dem 2. Sep- Wie zu erwarten war, ist die Feier d iati@en Gedenktages an die Schlacht von Sedan rwe Dg fa n dies bisher noh nit geschehen T niger ultramontanen Nahmitt er Zube s nutags Ï i Tages stolz freuenden Volkes, das neben g «Boge ax (in i in Gewande und gescna 2 Bs R Errungenschaften auch seiner Todten nicht ¿ A gaß, die ui ihrem Herzblut den Boden geröthet, auf welchem ©: triumphirend vor einigen Jahren die Zeichen deutscher Vater- D Tapferkeit aufgepflanzt In München hat am Tage von Sedan i eir ‘nbete i t Denkmals tt welches die Stadt den im Kriege gegen Frankrci fallenen N Q i , . t- d t und Kriegervereine der Hauptstadt d ens P mit Fahnen und Musikcorps al É an ‘Viaex s at D Os ein g eia nd Zug, Schulmädchhen mit Blu- L nzen voran, die Gemeindekollegien, der A - &;: haftsrath, die Distriktsvorsteher und sämnilihe GiaORAE ferner der General - Adju- E M Frei- tis e riegs - Minister, G - S) Sant P Tattenbah mit allen ean Generälen s Man e ver-Offigieren, die Gesandten Preußens, Sachsens ürttembergs, Staats-Minister v. Fäufstle und die Staats- und a A mit vielen ustkcorps spielte d Beethoven, und dann euge Vi Shiigete Bürgermeister ( (1 worin er die Wirkungen des jüngsten Krieges beleuh- gefallenen Helden pries und mit dem Auf gegebenes die Fahnen d o i 0 wurden gesenkt, , die MLO Ce es war cin a L h er Burgermeister legte hi (71; einen-Lorbeerkranz auf das Denkmal bte: L das eite o, Singverèine, während die Schüle-

f: auf die S 7 streuten. „Der General - Kapitän der e des Mom ents

General-Lieutenant Frhr. v.

a : ) trat sodann vor den 7 Bürgermeister und erklärte, daß er als der älteste der anwesen-

meist im Feiertagsgewand

von Andäthtigen in zahlreicher Weise gingen die în sämmtlihen Schulen

in feftlihem Gew l i ä ä

u s On Men fe M Et mit Schärpen, Kränzen 2c zogen, um hier dem Tage au die frohe E Abend aber waren das Ratbbuee und der überhaupt die öffentlichen Pläße und Gebäude und

aber bildete die zum Besten der Krank Î z ete ] l j enftation des -Zweig- ba v E ik vi \ ämmtlichen Nünlien des StaceT e Fefilichkeit, zu welcher die umf d L fehrungen getroffen worden waren. D E E Ce grungen getroffe ; er Eind i in- L n s überreih ies Ma M - DUsten des Kaisers und des Köni Königin von SaWhsen pran fa Biberäliendes i C gten war ein überwälti Ee enten Ten welche E D des Festes. R: L n lhnen gespendeten Beifall. Di gli i Kräfte von hier und auswärts hatten s éin, Se va

gramm des s (ile rung'zu S in der befriedigendsten Weise zur Ausfüh-

In Stuttgart verlief die Feier, über d

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,„_ ebenso auch die Geschäste. V j Morgen an “erdröhnten von den die St i, E Norge! i } . adt Ö die Böllerschüsse, die während des ganzen Sornliitias a h fal gkeit nichts verloren und auch am Nachmittag nicht ver- T he [d durhzog die Tagwache die Straßen, und um N ris E Na E e Ren der Choral: Nun : . Na r wurde es auf d

lebendig, von wo aus nach 9 Uhr na Vei Siaes sämmtliher Glocken der Zug zur Skliftskirche fich in Be-

durch die Straßen, und au die Gotteshäuser waren allesammt besucht, und ebenso feierli

Schulen aus die Kinder

nah den verschiedenen Festpläßen Seite abzugewinnen. Marktplag,

schiedene Privatgebäude illuminirt. Einen Glanzpunkt Res Feier

e, | in sämmtlihen Schulen und Einläuten zottesdienst, Rede

Kirchen. Früh Cloral vom Haupt i u t tlih geschmüdckten und Gesang auf dem Markte ber f, Aufzüge, Con-

über. j veranstalteten Festakte vor- | Stadt. ; i mon

pee ormittags 11 Uhr erfolt auf dem Martiplage eine | e! ind ge 00s und Abends Fesen Vereinen wie in

im Vorjahre, eine g Gef zetig auf dem Auguftusplaße, wie | den zahlreichen Verg agr, en verf

gesehen von den an eide O f s Die Feier in L gungslofalen,y zu solchem S A h - Vrtíen att - er in ; i ate

ten Festmahlen, is zu erwähnen, daß in s e m gufammengetretenen Festcomite und val unte:

angeordnete firhliche Feier angemxung dem Programm ge- allgemeinster Betheiligung bex 7 wae Died die große Zahl V äß. Der Fackelzug am Vg; einer der interessantesten M: Theilnehmer wahrhaft imzug der Kampfgenossen am 5 omente der Feier war dgrienkirhe, um die dort ange br Mittags vom Markt in fllenen zu bekränzen, wobei die a Gedenktafel für di43 1815 voranschritten. Am Ab h nen der Kriege vgozereinigungen, ebenfalls vom Fest- COirE R gesel" Schüßenhofe und im Tivoli fat, ; el, au j i in gehobener ohe zahlreiche vatriciReden die Theilnehmer in geh eg R, hme der Bevölkerung is der Sedan=- T Unter großer Tkxen worden. Ein Fackelzug von fünf- h As in Bremen Edûlern eröffnete die Feier am 1. Abends, E ert Turnern 15e pohnern der Neustadt {loß sie am 2. ab. S ein anderer v9 Morgens von 7—8 Uhr und Mittags 1 E (sent sand ute ftatt, ferner Gottesdienst in allen-Kirchen, 2 Uhr Glo m Schüßenhof, wo Senator Alb. Gröning Se Sestmahl F Kaiser, Heinr. Claussen den Reichskanzler, Dr. D Mes das Volk in Waffen hoh leben ließen, und Pastor Thier eine Festrede hielt, die die „Weserzeitung 1m T b H Vorabend mit der / . édanfeier in Hamburg nahm am Boraven® U Körsofur auf der E, an welcher \ih über 40 \höón er- leuhtetnd verzierte Ruderböte betheiligten, sowie mit einem O Z auf der Binnenalster ihren Anfang. Die Kreisfahrt der BZte er Glanz der Leuchtkugeln und bengalishen Flammen, de ¿hall der Musik, das unendlihe Gewoge von Fußgängern ‘Equipagen am Alsterufer, dies Alles machte bei dem e zauberhaften Eindruck. Der Alt

wegung segzte: voran \chritt das Stadtreiter-Cor i ehrmaunshaft N vor den S der Kirche af abo daurns : aliere, um die Offizi tio. Bataillons, die Reichs- und ania Dae D eafDe- lihen Kollegien, d j in “Me Ee R LUCdeE Une Sis h oe erein, die Shüßengilde und die ast U. }. w. in die Kirhe ein i Rae tes Belt He. Prälat v. RaT, B B Dea es T Ee Für Tlassische Kirchenmusik mit Orgelbegleitung führung. In allen bes, 7M Mendelsfohn zur Auf- katholischen Kirche und in Wi =»44gage fand um dieselbe Zeit Festgottesdienst statt. Um 11 Uhr wurde öffentlihe Schulfeier in mehreren hiefigen Lehranstalten durch Redeakt und Vertheilung von patriotishen Liedern gehalten. Nachmittags betheiligten ih die Turner der Anstalt an dem auf dem Erercirplatz veran- ftalteten Turnspicle; der Abend vereinigte die Ober-Realschüler und ihre Lehrer in dem Kolbschen Saale, wo Reden, Gesang und Deklamationen der Festesfreude noh weiteren Ausdruck verliehen. In ähnlicher Weise feierten die übrigen Schulanstalten den Tag. Um 5 Uhr Abends fand im Garten der Liederhalle festlihe Ver- einigung statt. Im Königlichen Hoftheater kamen mehrere pa- triotishe Stücke zur Aufführung. Um 8 Uhr wurde das Ban- kett im Liederhallesaal, zu dem sich außer vielen Mitgliedern des Fefstcomités mehrere Reichstags- und Landtags-Abgeord- nete, eine zahlreiche Vertretung des Offizier-Corps der Land- wehr und der Reserve und zahlreihe Damen eingefunden hatten, mit Musik eröffnet. Sodann begann der Abg. Hölder die Reihe der zahlreihen Toaste mit einem Hoh auf den Deutschen Kaiser, dem unmittelbar Dr. Oskar Wächter ein be- geiftertes Hoh auf den König Karl anreihte. Weitere Toaste wurden ausgebracht auf die deutschen Krieger, auf die deutsche Jugend, auf den Fürsten von Bismarck, auf die deutshen Frauen und Jungfrauen, auf das Festcomité, auf das deutshe Bürger- thum u. \. w. Der ganze Abend verlief in der heitersten und würdigsten Weise, und das musikalishe]Programm dehnte fich bis um Mitternacht aus.

Den Festlichkeiten in Karlsruhe blieb, wie von dort gemeldet wird, ein \fonniger Himmel bis zum Schlusse getreu. Eine außerordentliche Menshenmenge bewegte sich Nachmittags bei Musik in den schattigen Gängen des Sallenwäldchens und Thiergartens und später zu der glänzenden Beleuchtung des Rathhauses. Ein Bankett im Saale der „Eintrahht“ \#{chloß unter Mitwirkung der Gesangvereine die würdige Feier, die \ih, nach der allgemeinen Betheiligung zu \{chließen, nun für alle Zeit befestigt haben wird. Die Wertstätten der Maschinenbau- gesellshaft und der Bahnverwaltung, sowie viele größere Ge- schäfte und Bureaus hatten den ganzen Tag geschlossen. In Buchen hatte das Festcomité die Begehung des nationalen Festes auf den 3. September vershoben, um es mit Huldigungen für den Sieger von Belfort, den General von Werder, der dort zu den Truppenübungen eintraf, zu verbinden.

: In Eutin fand am Sedantage die feierlihe Grundstein- ¡egung für das auf dem .Marktplage zu errichtende Krieger- deufmal statt. Nachdem die vom Comité zu dieser Feier einge- ladenen Behörden, Korporationen und Schulen Aufstellung ge- nommen, erschien um 11 Uhr Se. Königliche Hoheit der Groß- herzog von Oldenburg, empfangen mit dem von der ganzen Versammlung gesungenen oldenburgischen Volksliede. Darauf bestieg der Bürgermeister Völckers die Rednertribüne, eine ge- shihtlihe Ueberficht über die Entstehung der Gedenksäule gebend und aur die doppelte Bedeutung dèr Feier hinweisend. Während die Liedertafel einen passenden Weihegesang anstimmte, ersuchte der Bürgermeister den Großherzog, die üblihen drei Hammer-“ [läge auszuführen. Der Großherzog \prach bei Vornahme

- dieser feierlihen Handlung etwa folgende Worte: „Möge diese

Gedenkfäule sein ein Andenken an den erfohtenen großen Sieg

und die dadur herbeigeführte Einigkeit des deutshen Vaterlan-

des, eine Erinnerung an die Helden, welche für die große Errungen-

saft ihr Leben dahingegeben, und eine Mahnung für die Mit-

; d einen Jeélichen Sommerabend ei Die am 2. Sep-

erte von 9 r bis gegen Mitternacht. ? ) Siber A s um 6 Uhr ausgeführte Reveille durch die Hauptstraßen der * Stadt erfüllte alle vom Zuge berührten

traßen diht mit Menshen. Bei dem am Vormittage abge- dienen N tis waren die Kirchen vesonders zahl- reih besucht. Um 1 Uhr fand in der großen Allee in St. Georg die Aufstellung des Festzuges statt. Die Krieger= vereine, an deren Spigze die : l

Súvattoernt*üus “Us und 14, sowie eine_

Equipagen, die Gewerke mit i ee ren welchon \i

Anzahl

besonders die Bierbrauer, ferner die Eisenbahnarbeiter der Ber=

liner Bahn, die Müller, die Gerber; die Maschinenbauer, die Lederarbeiter, die Holzarbeiter, die Gärtner, Grünwaaren- und Delikatessenhändler u. A. auszeihneten, ferner die vielen Ge- saugvereine mit ihren zum Theil kostbaren Bannern, ordneten fich hier zu einem stattlichen Festzuge und nahmen alsdann unter den Klängen der Musik ihren angekündigten Marsch durhch die Hauptstraßen der Stadt und der Vorstadt St. Pauli nah dem Heiligengeistfelde, wo- der Zug um halb 4 Uhr anlangte. Die Straßen der Stadt, durh welhe der Zug f\ih bewegte, hatten ein festlihes Gewand angelegt. Namentlih zeichnete fi, ebenso wie beim festlihen Einzuge der rückehrenden Truppen 1871, die Steinstraße aus, decen Bewohner neben der von den

Einzelnen vorgenommenen Aus\{chmückung der Häuser 1000 Mk. F

zur gemeinschaftlihen Verzierung der Straße dur laggen= masten und fortlaufende Laubgewinde, IrsGriften E B, tee fich aufgebracht hatten. Dort war auch das Menschengewoge aar dihtesten. Das Heiligengeistfeld war ebenfalls von vielen Tausenden von Festgenossen und Zuschauern bedeckt. Nachdem der Festzug in dem dur Fahnenstangen abgegrenzten und durY Drahtwerk eingefriedigten Festplaz Aufftellung genommen hatte,

begann der eigentliche Festakt, wobei zuerst nach der Melodie .

„Nun danket Alle Gott“ von der ganzen Versammlung einige

von C. F. Falck gedihtete Verse gesungen wurden. Sodann -

wurde vom Sängerzuge „Holder Friede, süße Eintracht“ na

der Komposition von H. Schäffer E opt Dee Pastor Schoost die Festrede hielt. Es folgte sodaun noch ein Gesangvortrag der vereinigten Liedertafeln, das Freiligr he „¡Hurrah Germania“ (komponirt vón Stubbe) und zum Schluß der Volksgesang „Deutshland, Deutshland über Alles“. Der um 5'/2 Uhr angetretene Rückmarsch erfolgte durch das Holster- thor, wo der Zug fih auflöfte. Der für den Abend im Sage=- bielshen Lokale veranstaltete Festball für die Mitglieder der Kriegervereine und die eingeladenen Ehrengäste war \ehr zahl= reih besuht und verlief in \{önster Weise. Die Wandsbecker Kampfgenossen hatten sich dem Feftzuge angeschlossen, während die Altonaer einen eigenen Festzug arrangirt hatten. Das außer- ordentlih \{chöne Wetter trug viel zu dem {hnen Gelingen der Festlichkeiten bei, die das Interesse des Publikums in diesen Tagen vorwiegend in Anspruch genommen hatten.

__ Auch in Luzern wurde der Tag von Deutschen in allen größeren Hotels festlih begangen, ebenso in allen bedeutenderen ge Ta rings am A ANE Retse Freuden=

er le en auf dem Rigi, un U IL i Di Ran gi, sikkapellen spielten „Die

Ferner liegen noch Festberihte vor aus Potsdam, Charlotten- burg, Cüstrin und En Orten der Mark; ferner 2 Cra:13, Mehlfack, Pr. Holland, Gumbinnen, Eydtkuhnen, Tilsit, Memel ; aus Stettin, Alt-Damm, Pencun, Stargard, Stralsund, Greifs= wald, Pasewalk, Cöslin und Treptorbd ; aus Posen, Fraustadt, Grätz, Ostrowo, Stórchnest, Wreschen, Bromberg, Schneidemühl,Trzemesnoz Posen, Buk, Dußnik, Janowiec, Kobylin, Rogasen, ‘Wolls stein, Lobsens, Trzemeszno; aus Hirschberg, Warmbrunn, E, Löwenberg, iegau, Landeshut, Trebnitz, Habelschwerdt, Lattern, ut, eln, Kattowiß, Ie aus Butckau, Schönebeck, Burg, Seehausen i. d. A, Jerichow, Aschersleben, Halle, Klöße, in der Elbaue bei Belgern,

Veteranen aus den Befreiungs- ß vont

geshmüdckten |

e

\ Erfurt, Wittenberg; aus Hannover: Hildesheim, Einbeck, Göttin- é \ En, Lüneburg, Uslar, Goslar, Bodenwerder, Celle, Harsefeld, ' Sade, Verden, Osnabrück, Timmel, Leer, Elze, Melle, Hameln; Us Cafsel, Fulda, Marburg ; aus Elberfeld, Trier, Wiesbaden, d Soden, Biebrich, Hallgarten, Oberlahnstein, Niederlahnftein, Horf, Homburg v. d. H., Ratzeburg; ferner aus Bamberg, Ans- bai Shweinfurt; aus Freiberg, Chemniß, Meißen, Zwickau, Pirna, Zitl. ‘qus Biberach, Calw, Heilbronn, Ludwigsburg, Ulm; aus Pfoteim, Heidelberg, Mannheim, Constanz, Freiburg, Kehl und aßburg; aus Groß-Gerau, Reinheim, Hamm, Heppen- heim â B, Wöllstein, Bessungen, Bickenbach, Worms; aus Weimar\polda, Eisenberg, Liebenstein; Schwerin, Ludwigslust, Bremerhän Vegesack 2c.

Dascktgats-Minifterium trat gestern Mittag um 1 Uhr zu eini Sigung zusammen.

In d, Woche vom 16. bis 22. August 1874 find geprägt en an Goldmünzen: 1,750,700 Mark 20-Markstücke; 89220 Mark 10-Markstücke; an Silber- münzen: 491,24 Mark 1-Markstücke, 43,060 Mark Pf. 20-Pfennigstücke; a. Nicktelmünzen: 93,546 Mark 70 Pf. 10-Pfennigstückle, 1527 Mark 10 Pf. 5- Pfennigstücke; an Kupfermünzek 43,713 Mark 59 Pf. 2-Pfennig- ftückde; 25,628 Mark 9 Pf. 1-Pfennigstücke. Vorher waren geprägt: an Goldmüten: 856,576,340 Mark 20- Mark- ftüde, 203,856,520 Markt. 10 - Markstücke; an Silbermünzen : 23,065,120 Mark 1-MarkfiÆe, 7,135,304 Mark 20 Pf. 20- Pfennigstücke; an Nickelmüzen: 3,316,967 Mark Pf. 10- Pfennigstücke, 481,495 Mark \ Pf. 5-Pfennigstücke; an Kupfer- münzen: 682,942 Mark 86 Pf. 2-Pfennigstücke, 291,107 Mark 23 Pf. 1-Pfennigstücke. Mithin find im Ganzen geprägt: an Goldmünzen: 858,327,040 Max 20-Markfstücke, 204,656,740 Mark 10-Markstücke; an Silbémünzen: 23,556,360 Mark 1-Markfstüe, 7,178,364 Mark Pf. 20-Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 3,410,513 Mark 6 . 10 - Pfennigstücke, 501,022 Mark 50 Pf. 5 - Pfennigsücke; an Kupfermünzen: 726,656 Mark 45 Pf. 2-Pfennigstücke, 316,736 Mark 12 Pf. 1 - Pfennigstücke. Gesammtausprägung an Goldmünzen : 1,062,983,780 Mark; an Silbermünzew 30,734,724 Mark 20 Pf.; an Nickelmünzen: 3,911,536 Mar120 Pf. ; an Kupfer- münzen 1,043,392 Mark 57 Pf.

Der General-Major und Kommandan. von Berlin von E hat fih mit Urlaub nach der Povinz Pommern egeben.

Posen, 4. September. (W. T. B.) Der Regierungs- Assessor Himmly hat heute. in Vertretung des abnesenden Po- lizei-Direftors der Vorsteherin des hiesigen Karmeliterirnenklosters eröffnet, daß alle Karmeliterinnen, welche Ausländerinnen find, binnen drei Tagen das Land zu verlassen hätten. Auf den Einwand der Vorsteherin, daß fie Rekurs an den Minister ergreifen werde, wurde ein Aufschub bewilligt.

Vayeru. München, 3. September. Der König hat, wie die „Allg. Ztg.“ vernimmt, den Staatsräthen und Regie- rungs-Präsidenten von Zwehl und v. Braun die Allerhöchste Anerkennung ihrer opferwilligen Leistungen während der jüngsten Choleraepidemie in sehr huldvollen Handschreiben aus- gesprochen, ferner dem Ober-Regierungs-Rath und Polizei-Di- rektor Frhrn. v. Feiliß\{ch, dem Ober-Medizinal-Rath Dr. Klinger, dem I. rechtskundigen Bürgermeister Dr. Erhardt, dem Polizei- Rath Schuster, dem Bezirksarzt Dr. Frank“ das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienst-Ordens vom heiligen Michael verliehen, und endlih|angeordnet, daß einer größeren Anzahl von Personen, die in jener Zeit durch aufopfernde Thätigkeit fih ebenfalls Ver- dienste erworben, die besondere Allerhöhste Anerkennung dur das Ministerium kundgegeben werde.

Prinz Luitpold hat sich heute Mittag über Ingol- stadt nah Neuburg begeben, um als General - Inspektor der Armee den Detachementsübungen und den Divisionsmanövern der 2. Division anzuwohnen.

—_Das Königliche Kriegs-Ministerium hat zu den Manö- vern des X. Armee - Corps bei Hannover den General - Major Freihercn v. Treuberg, den Major Dürig und Hauptmann Graf Thürheim abgeordnet.

Vom Ministerium des Innern if an die Kreisregie- rungen die Weisung ergangen, dafür Sorge zu tragen, daß die Polizeibehörden bei der erhöhten Thätigkeit der politishen Ver- eine auf umfichtigen, genauen und energishet Vollzug des Gesegzes über die Versammlungen und Vereine be- dacht find, und insbesondere den Versammlungen stets soïche Polizeibeamte anwohnen, welche geeignet sind, dem Laufe der Verhandlungen zu folgen, den Inhalt derselben verlässig festzu- stellen und nöthigenfalls mit Takt und Umsicht, aber auch mit Entschiedenheit vorzugehen, wenn die Auflösung einer Versamm- lung geboten erscheint. Wenn Vereine, die nah ihren Statuten niht politishe find, in Wirklichkeit politishe Zwecke verfolgen oder in den Bereich ihrer Verhandlungen ziehen, so sollen ‘sofort alle für die politishen Vereine geltenden Gesezesbestimmungen auf sie angewendet werden. Bei Verfehlungen gegen das Geseß über die Vereine und Versammlungen foll fofort Strafeinschrei- tung veranlaßt und gegebenen Falls der betreffende Verein ge- {lossen werden.

Der „Deutshe Kriegerbund München“ hat gestern folgende Resolution gefaßt:

„Der anläßlich der Sedanfeier am 2. September 1874 zum General-Appell angetretene „Deutsche Kriegerbund München" spricht in der Erwägung, daß die a Be Pfarrämter von München das Geläute der Kirchenglocken zur Enthüllung des Denkmals für die auf dem nördlihen Friedhofe ruhenden 300 deutschen Krieger verweigert haben, während sie das kirchliche Geläute bei anderen Anlässen, wie beispielsweise der Eröffnung von Jahrmärkten, gegen Bezahlung an- standslos gestatten Nam-ns der todten Kameraden dieser Priester- schaft seine tiefste Entrüstung aus und erklärt fie unwürdig der Opfer an Blut und Leben, welche die deutschen Krieger auch für sie gebracht

haben." In heutiger Sizung des Gemeindekollegiums ist die

Ausführung eines großartigen Bauprojekts definitiv geneh- migt worden. Dasselbe besteht in der Bn von über 100 Wohnhäusern in -der Vorstadt Giesing. Da dieselben dur- gehends kleinere Wohnungen enthalten sollen, so kommt das Projekt vorzugsweise den Arbeiterfamilien zu Gute.

5, r R (W. T. B.) Die Königliche Ver- ordnung über die Ehrengerihte der Offiziere des bayerishen Heeres if gestern amtlich publizirt worden und \oll sofort in Kraft treten.

Ein der Staatsregierung unterbreitetes Gutachten der bayerischen Hypothek- und Wöchfelbank über den Entwurf des

Meelenburg. Schwerin, 4. September. Der Groß- herzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog Und der Herzog Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwe- rin find am 31. August mit dem Kaiserlich rusfishen Hofe von St. Petersburg nach Zarskoje-Selo zurückgekehrt, um am 1. Sep- tember ebenfails mit dem Kaiserlich rusfischen Hofe von Zarskoje- Selo nah Moskau abzugehen und dort am 2. einzutreffen. Von Moskau gedachte die Großherzogliche Familie am 5. Sep- tember abzureisen. * :

Anhalt. Dessau, 3. September... Der Herzog und die Herzogin mit Familie und Gefolge sind vorgestern von Krauchenweis nach der Weinburg bei Rheineck weitergereist und werden auf dieser romantisch gelegenen Villa einige Zeit ver- weilen.

Elsaß- Lothringen. Straßburg, 3. September. Die Prinzessin- Margarethe - von Savoyen fam heute Morgen von Brüssel in einem belgischen Salonwagen hier an und fuhr nah kurzem Aufenthalt nah Basel weiter.

Miederlande. Haag, 2. September. Ritter d'Antas, bisher Gesandter Portugals an den Höfen im Haag und in Brüffel, ist zum Gesandten seiner Regierung bei der Exekutiv- gewalt des Marschalls Serrano ernannt worden. Derselbe wird sich dem Vernehmen nah ‘in Kurzem zum Antritte seines neuen Amtes nah Madrid begeben.

Frankreich. Paris, 3. September. Fürst Milan von Serbien hat heute dem Marshall Mac Mahon einen Abschiedsbesuch gemacht.

Der französishe Gefandte am italienischen Hofe, Mar- quis von Noailles, befindet fih in diesem Augenblick auf Urlaub in Paris.

Der Herzog von Larochefoucauld-Bisaccia hatte während der Zeit, da er Botschafter in London war, von dem Prinzen von Wales das Versprechen eines Besuchs erhal- ten. In Erfüllung dieses Versprehens wird der Prinz von Wales in den nähften Tagen, von Berlin zurückehrend, auf dem Schlosse Eclimont (Eure-et-Loire) eintreffen und dort meh- rere Tage als Gast des Herzogs verweilen. Der Herzog trifft, wie es heißt, großartige Vorbereitungen für den Empfang des Hohen Gastes.

Wie man aus Marseille meldet, find dort vier von den politishen Verhafteten, unter ihnen der'ehemalige Maire- Adjunkt Julien, in Folge eines Ablaßbeschlusses, auf freien Fuß geseßt worden. Vorgestern find wieder vier Personen im Zu- sammenhang mit diesem Prozesse arretirt worden.

Der Prozeß gegen die Mitschuldigen Bazaine's, also in erster Reihe gegen den Obersten Villette und den Hauptmann Doineau, wird zwischen dem 10.-und 15. d. M., wahrscheinlich am 14, vor dem ZButpolizeigeriht von Grasse eröffnet werden. Lachaud wicd die Vertheidigung führen und die Verhandlung wird eine öffentlihe sein. Die Anklage gegen die beinzihtigten Gefangenwärter lautet nicht auf Mitschuld, sondern nur auf Pslichtversäumniß.

Spanien. Santander, 4. September. (W. T. B.) Die deutshen Kriegsschiffe „Albatros“ und „Nautilus? haben die Rhede von Bilbao wieder verlassen. Die Carliften errihten Vershanzungen in der Nähe von Bilbao. Die Arbeiten în den Bergwerken wurden eingestellt und die Arbeiter entlaffen,

Ftalien. Rom, 31. Augufsi. (It. N.) Die Maßregeln, welche der Minister des Innern und der Kriegs-Minifter zur Wiederherstellung der öffentlihen Sicherheit in Sicilien zu ergreifen gedenken, bestehen laut der „Liberta“ vor allem darin, die Beziehungen zwischen den Civil- und Militär- behörden so zu ordnen, daß in Folge energischen Ineinander- greifens der beiden Autoritäten die Unterdrückung des Brigan- tenthums gelingen muß. „Esercito“ hört: Der General Pala- vicino, der \sich \chon durch seine frühere Unterdrückung des Brigantenwesens in Sicilien und im Neapoletanishen einen Na- men gemacht hat, werde von Neuem mit der Führung der Dpe- rationen gegen die Briganten betraut werden.

Dänemark. Kopenhagen, 2. September. Die Pan- zerfregatte „Dänemark“ if für 200,000 Lftr. an die Firma Baring Brothers u. Co. in London verkauft worden. Sie soll in Singapore abgeliefert werden.

Die feierlihe Eröffnung der Esbjergbahn wird nas der vorläufig getroffenen Belliminurig am 1. Dktober statt-

nden. h Die beiden dänischen Bevollmächtigten der Brüsseler Konferenz, Geh. Etatsrath Vedel und Oberst der Artillerie Brun, sind hier gestern wieder eingetroffen.

Ameríka. New-York, 4. September. (W. T. B.) Anläßlih der in Conshatta in Louisiana vorgekommenen Ruhestörungen hat der Gouverneur von Louisiana eine Pro- flamation erlassen und eine Belohnung für die Ermittelung der Urheber der Unruhen ausgeseßt. Derselbe hat dabei darauf hingewiesen, daß dieselben einem Geheimbunde von Weißen an- gehörten, der ih zur gewaltsamen Beseitigung der Beamten des Staates vershworen habe. Der General-Staatsanwalt der Ver- einigten Staaten hat die Anwendung von Waffengewalt zur Unterdrückung der Unruhen angeordnet, falls \solhe für noth- wendig erachtet werden sollte. Von verschiedenen Seiten werden die Beamten beschuldigt, die Neger zur Erregung von Unruhen veranlaßt zu haben.

Nr. 36 des „Central-Blatts für das Deutsche Reich“, Leo egeben. im Reichskanzler-Amt (Berlin, Carl Heymanns Verlag), at folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete; Porto-Rubrum im Verkehr mit elsaß-lothringischen Behörden. Münz-Wesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Marine und Schiffahrt: Bestim- mungen über die Anerkennung der in italienischen Schisfspapieren ent- haltenen Vermessungsangaben in deutschen Häfen: Beginn der See- steucrmanns-Prüfungen in Rostock. Konjulat-Wesen: Ausscheiden ¿weier Konsuln aus dem Konsulardienst; Abgrenzung von Konsular-

bezirken. Nr. 14 des „Deutschen Postarchivs“, Beiheft zum Reichs-Postverwaltung, hat folgenden In-

Amtsblatt der Deutschen 19, halt: I. Aktenstücke und E Carl Christian Schramms *ge-

\hichtlihe Notizen über das Postwesen aus dem Jahre 1726. Statistik des Oesterreihishen Postverkehrs für das Jahr 1872. Das Riesengebirge und seine Érwerbs- und Verkehrsver ältnifse. Die Bevölkerung der Erde. Ik. Kleine Mittheilungen: Der Stadt- postverkehr in Berlin. König Karl-Stiftung für die Angehörigen

gishe Gescbgebung und Recchtspflege,

Nr. 33 des Justiz-Ministerial-Blatts für die preu- , herausgegeben im

ureau des Justiz-Ministeriums, publizirt u. A. folgendes Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Ent\ c eidung der Kompetenz- Konflikte vom 13. Juni 1874: Gegenüber einer wegebaupolizei- lihen Anordnung findet eine Klage auf Wiederherstellung des früheren

Zustandes nicht ftatt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. Vorgestern Nachmittag starb, wie die „Post“ mit- theilt, in Charlottenburg Dr. Eduard Arndt, bekannt als Mit- arbeiter und Fortseßer der Beckerschen Weltgeschichte, Verfasser der Geschichte der französishen Revolution, langjähriger Mitarbeiter der „Augsb. Allg. Ztg.“, befreundet mit Guizot, Heinrich v. Arnim und dem Grafen Dyhrn, im 75. Lebensjahre.

Die Nr. 31 der Zeitschrift „Kunst und Gewerbe“, Wochenschrift zur Förderung deutsher Kunst-Industrie (8. Jahrgang), herausgegeben vom bayerishen Gewerbemuseum zu Nürnberg, redigirt von Dr. Otto von Schorn, Verlag der M Korn schen Buchhandlung in Nürnberg, haben folgenden Inhalt: Das brauus- \chweigishe Onyxgefäß. Berlin: Die gewerblichen Fortbildungs- schulen. München: Shhmiedeisernes Gitter. Tafelauffaß. Kunst- gewerbliche Publikation. Stuttgart: Verein für Muister-, Pateni- und Markenschuß. Für die Werkstatt: Ueber die Ursachen des Gelb- werdens der Oelfarbenanstrihe mit Bleiweiß. Amerikanische Kano- nenmashine zum Einrammen von Pfählen. Kleine Nachrichten r Ausstellung der Kunstshule zu Nürnberg. Das Monument für König Marx II. in München. Die Akademie der Künste in München. Lehr- und Lernmittel - Ausstellung in Berlin. Das neue Berliner Aktien- Hotel. Industrie-Ausftellung in Mainz. Der Verein deutscher Eisen- gießereien Die reihste Mosaik. Erklärung zur Beilage: Eckver- zierung eines zusammgefaltenen Taschentaes (17. Jahrhundert), Or- nament eines Glasfruges (17. Jahrhundert), und drei Juitialen (16. Jahrhundert). E ; Nr. 35: Das braunschweigishe Onyxgefäß. (Schsuß.) Berlin t Die gewerblichen Fortbildungs\chulen. (Schluß.) Paris: Die JIn-

(S dustrie-Ausstellung. Philadelphia: Die Weltausstellung. Für die Werkstait: Verzinkung. Zur Dichtung kleiner Löcher in Gasbe- hältern. Heizmefser. Kleine Nachrichten: Auszeichnung. Graf Raczinski +. Sammlung von Alterthümern. Zeichenshule für Glas- industrie in Steinshönau. Archäologisher Kongreß. Kunstgewerbe- \chule in Ryde. Zur Städte-Erweiterungsfrage. Türkisches Patent- gesez. Erklärung zur Beilage: Gitterwerk aus Schmiedeijen (16. Jahrhundert), Scchloßblech mit Klopfer (1670).

Dem ordentlichen Professor der Poliklinik und Heilmittellebre an der Universität Freiburg, Dr. N othnagel, if die nahgesuhte Entlassung aus dem badischen Staatsdienste bewilligt und der Pro- er Dr. Chr. Bäumler an der Universität Erlangen zum ordent- lichen Professor der Poliklinik und Heilmittellehre an der Univer- sität Freiburg ernannt worden.

Nah weiteren telegraphischen Meldungen, welche von den Führern der österreichischenNordpol-Expedition, Weyprecht und Payer, aus Vardoe vom 3. September in Wien eingegangen find, war das Schiff „Tegetthoff im Herbste 1872 im Pateise eingeschlossen und wurde sodann nordwäcts getrieben. Im Jahre 1873 wurde ein ausgedehntes Gebirgsland 200 Meilen nördlich von Nowajas Zemlja entdeckt. Das Schiff wurde im Oktober daselbst festgetrieven und die Expedition überwinterte auf demselben unter 79 Grad 51 Minuten nördlicher Breite und 59 Grad östlicher Länge. Hierbet wurde das Land bis über den 82, Grad hinaus erforscht und er- mittelt, daß die Hauptausdehnung desselben sich nach Norden und Westen erstreckt. Im Mai 1874 wurde das nicht weiter haltbare Schiff verlassen. Nach einer Reise von 96 Tagen auf Schlitten- booten wurde die Expedition von dem russischen Schooner „Grenje- iand* aus Nowaja- Zemlja angetroffen und aufgezommen. Der Expeditionstheilnehmer Krish if an Tuberkulose gestorben, alle übrigen Theilnehmer sind gesund und wohl. Es ist um die Ge- nehmigung nachgesucht, das neu entdeckte Land „Franz-Iosephs-Lauo“ nennen zu dürfen.

Die Einrichtungsarbeiten an der neuen großen Oper in Paris werden sehr eifrig betrieben, da man noch immer den 1. Januar 1875 ala Eröffnungstermin im Auge hat. Für die Beleuchtung des Saales hat man sich für das alte System eines Kronleucters entschieden ; das Innere und Yeußere des Gebäudes wird von nit weniger als 8400 Gasflammen erhellt sein. Zwölf riefsige unterirdishe Oefen werden für die Heizung sorgen. Das Theater ift

vom Kellerboden bis zum Dae 70 Meter hoh, also 4 Meter Der Saal enthält

höher als die Thürme von Notre- Dame. 3 2194 Pläße, d. i. 414 mehr, als jener der Rue ‘Lepeletier. Der lafond ruht auf 8 steinernen Säulen. Die große Stiege des

reppenhauses, ciner der gelungensten Theile des ganzen Baues, ift aus weißem Marmor von Serravezza und mit einer Ballustrade von Onyx geshmückt, deren Säulchen auf Sockeln vou grünem {chwedischen Marmor ruhen. An dem Foyer, an welches sih eine Gallerie für Raucher anschließen wird und das mit seinen auf Cariatyden ruhenden Kaminen im großartigsten monumentalen Style angelegt ift, sowie an den oberen Theilen des Stockes, den Deckengemälden u. f. w., wird noch gearbeitet. Jn dem großen Vestibule werden die fißenden Sta- tuen von Lulli, Rameau, Gluck und Haendel Plaß finden.

Landwirthschaft.

Die Ernteergebnisse im Regierungsbezirk Stralsund dürfen, soweit sie bis jeßt überschen werden können, im Ganzen als befricdi- gend bezeichnet werden. Es gilt dies zunächst geradezu vom Raps, weniger gut ist der Roggen ausgefallen, der durch die späten Früh= jahrsfröste erheblich gelitten hatte; Erbsen und Gerste befriedigen eben- alls im Allgemeinen, nur der Hafer ist der großen Trocktenheit wegen auf vielen Feldern nicht zur vollen Entwickelung gelangt. Dagegen ist die Weizenernte in Qualität und Quantität vorzüglich; es fällt dies um so mehr ins Gewicht, al? der Anbau dieser Kornart hier enen be- deutenden Umfang hat. Ebenso ergab die Heuernte gerade niht un-

ünstige Resultate, besonders ist die Qualität des eingebrachten Klee- eues eine gute. Der zweite Wiesenschnitt freilich wird mangelhaft ausfallen, da die anhaltende Dürre dem Nahwuchse der Gräser fehr hinderlich gewesen. Diese Angaben gelten co f nicht auf die durch die Sturmfluthen im Februar heimgesuchten eldmarken, deren Ernte zum Theil eine sehr geringe ist.

Gewerbe und Handel.

Die Zeitschrift für Gewerbe, Handel und Volks- wirth\ch{aft, Organ des Oberschlesischen berg- und hüttenmännischen Vereins*, redigirt von Dr. Adolf Franß zu Beuthen O./S., enthält in Nr. 34 vom 29. August cr.: Amtliches. Gutachtlihe Aeuße- rungen über den Antrag auf Erhöhung der Tarife der Oberschlefischen Zweigbahn. Zur Eisenbahn-Tarif-Reform. Die schlesischen Eisenbahnen im Jahre 1873 mit einem Blicke auf diè Tarifs reform. Produktion, Handel, Verkehr. (Aus Oberschlesien. Englische und deutsche Eisenindustrie. Eisenbahn-Tarif-Erhöhung ohne Ministerial-Genehmigung. Oesterreichish-ungarishe Montan- Jndustrie. Deutsch - österreichisher Handelsvertrag. Aus Groß- britannien. Kupferverkehr Chiles und Boliviens.) “Zum vo!ks- wirthschaftlichen Kongreß 11. Parlamentarische Enquête über den Stand der Steinkohlenindustrie in Frankreich, Anzeigen.

Die ohnehin {hon sehr verwickelte Angelegenheit der Ro ck- fiord-, Rock-Jsland- und St. Lenitiifonbahu droht nah den neuesten Nachrichten aus New-York noch verwirrter, zugleih aber auch für einen Theil der Bonds-Besißer noch fe O slofer zu werden. Der Direktor der First-National Bank in Chicago stellt nämli die Behauptung auf, daß nur die von 1——5000 incl. numerirten Bonds

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neuen Bankgesezes \pricht fich mit Entschiedenheit gegen diesen Gesezentwurf aus.

der Württembergischen iverwaltung. Bestrafung eines Posft- a gjees Die rag aare Eisenbahnen. II1, Literatur des Verkehr8wesens. IV. Zeitschriften-Uebershau.

das erste Pfandrecht auf den größten Theil der Bahn, sowie auf das gesammte eiriebEinventar ‘hätten, während die Bonds von 5001 bis