1874 / 215 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

E ias t M Bend M S Et aw A E E

tretende Aufhebung der Verfügung vom 29. August 1873, welche das nah Frankreih importirte Getreide und Mehl von der durch das Gese vom 30. Januar 1872 darauf gelegten Entrepot-Zuschlagsteuer ausnahm.

Gestern Abend 71/4 Uhr ist Guizot endlich feinen {weren Leiden erlegen. Derselbe starb in Valricher und wird auf dem Kirhhofe von St. Quen, wohin Valricher gehört, beerdigt werden. Nach einer von ihm ausgesprochenen Willens- bestimmung soll keinerlei Ginladung zu seiner Beerdigung erfolgen, auch soll an seinem Grabe feine Rede gehalten werden.

14. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Erfaÿwahl für die Nationalversammlung im Departement Maine-et-Loire erhielt soweit das Wahlergebniß bis jezt bekannt ist Maillé (Republikaner) 36,408, Bruas (Septennalift) 22,212 und Berger (Bonapartist) 19,172 Stimmen. Es is eine Stichwahl durchs Loos wahrscheinlih, sofern durch die noch rückständigen Wahl- resultate das Stimmzahlverhältnß für die einzelnen Kandidaten sh nicht wesentlih verändern sollte.

Nah dem nunmehr vorliegenden definitiven Resul- tat der Ersaßwahl im Departement Maine-et-Loire hat Maillé (Republifaner) 45,187, Bruas (Septennalist) 26,025 und Berger (Bonapartist) 25,420 Stimmen erhalten. Es ift sonach eine Stihwahl erforderlich.

Spanien. Madrid, 12. September. (W. T. B.) Dr offiziele Empfang des Grafen von Haßzfeld und des Grafen Ludolf durch den Marschall Serrano hat heute stattgefunden. Graf von Haßfeldt äußerte: Se. Majestät der Deutsche Kaiser, von dem Wunsche beseelt, zur Wiederher- stellung des Friedens und der Ordnung in Spanien beizutra- gen, habe die gegenwärtige Regierung der Exekutivgewalt in Spanien anerkannt und hoffe, daß Marschall Serrano die Prin- zipien der sozialen Ordnung dur konservative Mittel aufrecht zu erhalten wissen werde. Der Marschall erwiderte, die spanische Regierung werde die Hoffnungen Europas rechtfertigen und Alles vermeiden, was die Grundsäße der Civilijation aufs Neue crshüttern könnte; sie werde es sich ängelegen sein lassen, die Sympathie zwischen Deutschland und Spanien noch inniger zu gestalten. Der Marschall drückte alsdann seine Dankbarkeit aus für die freiwillige Anerkennung, welche die \panische Re..ie- rung, Dank dem Einfluß und der Initiative Deutschlands, ge- funden habe. Der österreihishe Gesandte, Graf Ludolf, ge- dachte in seiner Ansprache der zwischen Spanien und Oesterreich bestehenden historischen Beziehungen, worauf Marschall Serrano in ähnlicher Weise, wie dem deutschen Gesandten gegenüber, seinen dankbaren Empfindungen Ausdruck gab.

Wie die amtlihe „Gaceta“ meldet, haben die Carlisten mit einer Anzahl Gefangener Catavieja verlassen.

Die „Gaceta“ veröffentlicht ferner eine amtlihe Bekannt- machung über die Einlösung der am 1. Juli d. J. ver- fallenen Schaßshein-Coupons. Nach der betreffenden Ver- ordnung können die leßteren bei Einzahlungen auf die neue An- leihe von 75 Millionen Pesetas wieder in Zahlung gegeben wer- den und zwar in der Weise, daß bis zur Hälfte eines gezeichneten Betrages die Zahlungsleistung mittelst Schaßschein-Coupons er- folgen kann.

Ruiz Dana isst zum Chef des Generalstabes der Nordarmee ernannt worden. :

Nachrichten aus der französishen Grenzstadt Ossfeja über Perpignan, 13. September, besagen, daß die Carlisten große Fourage- und Kriegsvorräthe in Seu de Urgel (\südwest- lich von Puycerda) anhäufen, und daß Saballs neue Vorberei- tungen trifft, um Puycerda in Brand zu ftecken. Derselbe er- wartet hierzu nur noch die Befehle des Prätendenten. Aus Puycerda find viele Bewohner ausgewandert. Die Regie- rungstruppen, die in Puycerda eingerückt waren, haben dasselbe wieder verlassen und find in 3 verschiedenen Kolonnen in der Richtung von Gerona, Vih und Manresa abgezogen. Die leztgedahte Kolonne soll einen Zug mit Lebensmitteln nach Berga geleiten. Die Carlisten in Catalonien, wohin Don Al- fonso über Fraga eingedrungen i, haben eine Verstärkung von 1500 Mann aus der Provinz Valencia erhalten.

Portugal. Lissabon, 10. September. Die 114 Lanciers, welhe vom Kriegsgerihte der Insubordination \huldig befunden worden, sind geftern von Estremoz hier ein- gebraht und in den Thurm St. Iulio eingesperrt worden. Der

Ausstellung des Berliner Architektenvereins.

In dem reich mit Fahnen verzierten Exercirhause in dex Karl- straße fand am Sonntag Mittag die Eröffnuyg der Ausstellung des hiesigen Architektenvereins statt. Punkt 12 Uhr betrat das Comité den dem Eingange gegenüberliegenden gußeisernen Pavillon; um den- selben shaarten fih im Halbkreise die Aussteller ; der Porsiende, S Nen CUD brachte ein Hoh auf Se. Majestät den

aiser und König aus, das in der Versammlung einen lauten und freudigen Wiederhall fand, und erklärte alsdann die Ausstellung für eröffnet. Der weite Raum ift zweckentsprechend verwerthet, indem an den vier Seiten die der Baukunst dienenden Gewerbe in einzelnen Abtheilungen aufgestellt sind, dec mittlere Raum dagegen die ari- teftonishcn Zeichnungen, welche an einer das ganze Gebäude durch- \chneidenden niedrigen Wand, mit zahlreihen Querwänden, aufgehängt sind, enthält. Die Wände, welche die verschiedenen Abtheilungen der Aussteller sondern, tragen an ihrem, dem Inneren des Hauses zuge- wandten Kopfende die vergoldeten Wappen sämmtlicher deutscher Staaten und repräsentiren dadurch die Einheit der deutshen Kunst.

__ Die eingesandten Pläne und Entwürfe sind der Mehrzahl nah nicht neu, indem sie theils fertig gestellt, theils in der Ausführung begriffen sind, oder als Konkurrenz-Arbeiten gedient haben ; gleihwohl liefern sie in ihrer Gesammtheit den Beweis, zu welcher Blüthe unsere Baukunst gelangt ift, und fi der deutsche Architekt die äußere styl- volle Schönheit der Gebäude fehr wohl mit einer ¿weckentsprechenden inneren Einrichtung zu verbinden wein. Aus der großen Anzabl der Pläne machen wir namhaft: Das Kaiserliche General-Postamt, einen Ent- wurf des deutschen Parlamentsgebäudes, die Universität in Kiel, die Dome von Cöln und Mainz, den projektirten Dom von Berlin, -die Synagoge in Breslau, die Rathhäufer in Berlin und Wien, die Bergwerks-Direk- tion in Saarbrüdcken, die Eisenbahn-Direktion ebendaselbst, ‘das Poly- technikum in- Dresden und Braunschweig, die Provinzial- Gewerbeschule in Cöln, das Stadttheater in Düsseldorf, die Börse in Frankfurt a. M., S{hlachthof und Viehmarkt in Pest, die projektirte Markt- ass in der Taubenstraße, die Kaiser-Galerie, die Jrrenanstalten in

aufbeuren und Saargemünd, das Krankenhaus in Bielefeld, die Ge- bäude des Zoologis chenGartens, die Flora in Chaclottenburg, den Kaiserhof jam Zietenplaß), das Museum in Stuttgart, die Strafanstalt am Plößen- ee, verschiedene Entwürfe zum Nationaldenkmal auf dem Niederwald, die Kriegerdenkimnäler in Zwickau, Brandenburg und Magdeburg, Schloß Etckersdorf, das Pringsheimsche Haus in der Wilhelmstraße, die neue Jsarbrücke in München, die Elbbrüke bei Dômitz, die Augustusbrücke in Dresden, verschiedene Tunnelbauten 2. ;

__ Was die Baugewerbe betrifft, so giebt die Ausstellung ein treff- liches Bild von den Fortschritten unserer Industrie; die meisten Gegen- stände zeichnen sich entweder durch die Güte des Fabrikats, dur prak- tische Ausführung oder durch künstlerisch {ne und geshmadckvolle Be- handlung des Stoffes aus. Wir versuchen in nachfolgenden eilen, dem Baue eines Hauses folgend, die verwandten Gewerbe m glihst zusammenzustellen und machen diejenigen meistens Berliner

Rest des Regiments if als Besazung nah Villaviciosa und Campo Mayor gesandt worden, und das 7. Infanterie-Regi- went wird vorläufig in Estremoz garnisoniren.

Rumänien. Bukarest, 12. September. Gestern machte der hier eingetroffene ungarische Kommunikations- Minister Graf Zihy allen rumänischen Ministern \owie dem Kammer - Präsidenten seinen Besuch und empfing deren Gegenbesuche. Zwischen dem ungarischen und dem rumänischen Kommunikations-Minister wurde bezüglih der technischen Fragen der Anschlüsse eine vollständige vorläufige Verständigung erzielt. Beide Minister werden morgen den Tömös-Paß in Begleitung von Sachverständigen besichtigen, und wird Graf Zichy alsdann über Kronstadt zurückreisen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. Sep- tember. Der Kaiser is nah einem im „Reg.-Anz.“ veröffent- lihten Telegramm am 9. September Mittags wohlbehalten in Livadia eingetroffen.

Amerika. Washington, 12. September. (W. T. B.)

Der vom landwirthschaftlihen Departement veröffentlihte Bericht konstatirt, daß die Aussichten für die Baumwollenernte im

- Monat September in Folge der großen Hiße und Trockenheit

sich verringert haben und um 20 Proz. \{lechter stehen, als im Monat August. Die Ernte werde höchstens zwei Drittel des mittleren JIahresdurhscnitts betragen. /

New-York, 14. September. (W. T. B.) Die Behörden von Augusta (Geo: gia) veranschlagen die diesjährige Baum- wollenernte im Ganzen auf 3,500,000 bis 3,700,000 Ballen. Die Schätungen in Galveston und New-Orleans sind geringer.

Pernambuco, 13. September. (W. T. B.) Aus Rio de Janeiro wird vom 7. September gemeldet: Heute, am Jahrestage der Unabhängigkeitserklärung Brasiliei:s, fand ein Tedeum ftatt. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen die Glückwünsche des diplomatischen Corps, der Minister und der Kammer. Abends erfolgte eine glänzende Illumination der Stadt.

Asien. Aus Indien wird der „Times“ gemeldet, daß alle Besorgnisse betreffs des Eintritts eines zweiten Hungers- nothjahres vorüber find. Es hat sih fast Überall reihliher Regen eingestellt, und man erwartet, die Ernte werde im Allge- meinen eine günstige sein. Der Feldzug gegen die Hungersnoth \chließt ras, obwohl nügliche öffentliche Bauten fortgeseßt wer- den dürften. Die Regierung verfügt nur auch über 40,000 Tonnen Reis.

Der „Times zufolge hat JIacub, der Emir von Kashgar, die chinesischen Truppen, die seine Grenze bedrohten, besiegt. Die Streitkräfte des Emirs wurden von dessen Sohne. befehligt und bestanden theilweise aus fremden Hülfstruppen.

Der Aufstand in Khokand macht nach St. Peters- burger Berichten stetige Fortschritte. Die Insurgenten, von der Bevölkerung im Geheimen begünstigt, werden jeden Tag mäh- tiger. Die Städte Kassontshut und Margala werden belagert.

Nr. 66 des „Amts-Blatts der Deutschen Reichs-Post- Verwaltung“ hat folgenden Jnhalt: General-Verfügungen vom 12. September 1874. Seepostverbindungen mit Ostindien, China, Japan 2c. ; vom 10. September 1874. Fahrpostverbindungen nah Rußland im Transit durch ODesterreih-Ungarn; vom 8 September 1874. Spedition ‘der mit Begleitscheinen versehenen Packetsendungen nach dem Zoll Auslande; vom 9. September 1874. Rechtzeitige Er- neuerung der Zcitungsabonnements; Unzureichend frankirte Briefe aus der Kolonie Südaustralien.

Neichstags - Angelegenheiten.

D:r Handels-Minister Dr. Achenbach hat sein Mandat als Reichstags-Abgeordneter für den 1. Wablkreis des Regierungsbezirks Arnsberg (Siegen-Wittgenstein-Biedenkopf) niedergelegt, da deriellie

als preußischer Bevollmächtigter in den Bundesrath eintritt, und mit dicser Stellung ein Reichstagsmandat unvereinbar ist.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. Am 11. d. M. verstarb hierselbst der Geheime Justizrath und ordentliche Professor der Rechte Dr. L, E. Heydemann im 70. Lebensjahre.

Firmen namhaft, die fi in hervorragender Weise an der Ausstellung betheiligen.

Die Theorie der Baukunst ist durch mehrere Buchhandlungen vertreten, von denen wir vor allen die von Ernst u. Korn nennen, neben ihr die von Ernst Wasmuth und die polytechnishe von Seydel. Auch eine große Anzahl französischer und italienischer Prachtwerke sind ausgestellt. An Zeichen- und Schreibmaterialien haben Spielhagen u. Co. und K. Bormann Nachf olger ein reiches Sertiment ausgestellt, von leßterer Firma erwähnen wir den Zeichentisch neuester Konstruktion, sowie die flüssige Ausziehe'ushe. Als Optiker haben dicht daneben E. Sprenger und O. Clément ein reiches Lager optischer, mathematischer und physikalischer Instrumente aufaebaut; Reißzeuge, Meß- und Nivellir-Fnstrumente, Dosen- und Röhrenlibellen ruhen neben Zoll- N Holzmeßketten und Normalmetern. Eine Auswahl der ver- chiedensten Mauersteine haben C. Müller in Heegermühle und Kunheim 2c. gesandt. Was Cement und hydraulishen Kalk betrifft, erwähnen wir zunächst die Fabrikate von A. Bernoully in Wildau, welche von den Behörden vielfah gebraucht werden; ferner die von der Hermösdorfer Aktien - Gesellschaft, der Portland - Cement-- Fabrik „Mercur“ und die von W. Kopp; Ltre Firma hat zugleich noch Solnhofer Fliese, Friese und Treppenstufen ausgestellt. Das weite Fah der Thonwaaren ift in reihster Auswahl vertreten durh J. Hensel, F. Neumann in Plottendorf und die Magdeburger Bau- und Kreditbank. Neben den Chamotte- und Verblendsteinen ge- währen die fein gebrannten Steine, die englischen Mosaik-Fliese, die weißen und bunten glasirten Wandbeklcidungen, die Majolika- Bauverzierungen ein buntbewegtes interessantes Bily Bezüg- lich der Dach bekleidung haben Laue u. Rebling, A. Jsmer und F. Schlesing Steinpappe, Rohpappe, Asphalt- und Dach- pappe ausgestellt. pu das {nelle Austrocknen der Zim- mer i} eine Probe Holzkohle von E. Runge eingesandt worden. Von den Steinmeßzen, die fich an der Ausstellung betheiligt ha- ben, nennen wir O. Meßing, von den Bildhauern A. Gilli, Eben und Benda und H. Beyerhaus; von leßtgenanntem Bildhauer ift eine in Cementguß angefertigte Kolossalbüste Sr. A des Kaisers und Königs ausgestellt. Eine reiche und äußerst ge|chmackvolle Aus- wahl von Parquetfußböden ist eingeliefert von H. Binder, Th. Holzhüter, Emil Ende, L. Kampmeyer, Gebr. Bauer in Breslau; als Kun st- und Bautishler führen wir E. Zieger an, als Au \chlosser: Karl Hauschild, Stahl und Sohn, A. L. Benecke, E. p als Roth- und Gelbgießer: S. A. Löwy. Wahre Mei- terstücke an Geschmack und feiner Behandlung find von den leßten

irmen namentlich in Thür- und Fenfterbeshlag - Garnituren ausge- tellt. Auch die Bauklempnerei -uud die Zinkgießerei ist an- gemessen vertreten durch J. Brix, W. Straßburger und E. H. Mul- lack. Afroterien, Urnen, Konsolen, Kapitäle und Gesimse, aus Zink geprägt, 1 üssen den mangelnden Sandstein erseßen. Die Firma Töpffer und Schädel hat eine große Auswahl von pneumati- \hen Haustelegraphen geliefert, deren Klingeln fortwährend

_— Bei dem zu Ehren Sr. Majestät des Königs und Sr. Kai- serlihen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reichs und von Preußen am 4. September veranstalteten städtischen Diner in Heilbronn waren in dem Empfangssalon neben dem Rathsfaal folgende Urkunden aus dem städtischen Archiv aufgelegt: In einer Mappe: Wappen der Stadt von 1680. Vorläufiger Schußz- brief im Schmalkaldishen Krieg vom Herzog Alba vom Lager zu Lendsiedel vom 14. Dezember 1546, nebst einer Ausfertigung dieses Briefes in lateinischer Sprache. Bestätigung desselben Schußz- briefes durch Kaiser Karl V., Rothenburg a. d. T. vom 15. Dezember 1546. Antwort des Feldmarschalls Tilly auf eine Beschwerde des Ausschusses der freien Reichsritterschaft in Schwaben über übermäßige Quartierlast vom 16. Juli 1628. Kapitulationsurkunde der Stadt mit dem \{chwedischen General Gustav Horn vom 23. Dezember 1631. Schenkungsurkunde Gustav Adolfs von Schweden über heimgefallene Ehrenberg|he Güter an einen Heil- bronnec, Memmingen vom 25. Mai 1632, Zuschrift des \{wedi\chen Kanzlers Orenstierna wegen Fortseßung des Ulmer Konventstags in Heilbronn vom 22. Februar 1663 (vgl. Heilbronner Vertrag von 1633). Engagement eines Heilbronners - durch Christian IV. König von Dänemark, Kopenhagen, 7. Juni 1645. Reisevorweis der Königin Christine von Schweden an einen Heilbronner zur Reise nach Straßburg, Stockholm, vom 7. Mai 1649. Abschied eines Heilbron- ners aus französishen Diensten von Ludwig X[V. vom 9. November 1651. Schreiben des Markgrafen Ludwig von Baden an den Ma- gistrat wegen Einquartirung, Steppah, vom 15. Juni 1696. Schreiben des Prinzen Eugen von Savoycn an den Magistrat wegen Auffangens von Deserteuren, Miltenberg vom 8. August 1711. Unter Glas und Rahmen befanden sich : Beschwerdeschreiben des Ritters Göß von Berlichingen an den Magistrat über sein Gefangenseßen im yiereckig- ten Thurm. Verwendungsschreiben des- Ritters Franz von Sickingen

zu Gunsten von Göß. Bitte Schillers an den Magistrat um Auf- -

enthaltserlaubniß in Heilbronn. In der Stadtrechnung von 1799 Quittung des Generaks, späteren Marschalls Ney über eine Kriegs- kontribution der Stadt von 100,000 Franken. Diese Urkunden, welche alle eigenhändig unterschrieben, deren vier leßtere auch eigenhändig von den Betreffenden geschrieben find, erregten bei den anwesenden Gâsten das höchste Interesse. j

Gewerbe und Handel.

Breslau, 13. September. (W. T. B.) In der Reinigungs- maschine der Gebr. Stollershen Mühle brach heute früh kurz vor 4 Uhr Feuer aus. Obgleich die Feuerwehr bereits sehr zeitig eintraf, konnte dieselbe doch niht mehr des Feuers Herr werden, da auch das Mehlmagazin bereits in hellen runqia fzand, und ist die Mühle in wenigen Stunden bis auf den Grund niedergebrannt.

Verkehrs-Anstalten.

Wien, 12. September. (W. T. B.) Die Genéral-Direk- tion der Karl-Ludwigs-Bahn macht bekannt, daß sich der Hauptkafsirer der leßteren, Bunzl, heute Morgen in dem Bureau er- woilen habe. Wie aus einem an den General-Direktor zurückgelasse- nen Briefe hervorgehe, sei Melancholie das Motiv des Selbitmordes gewesen, die von dem Verstorbenen verwalteten Kafsen befänden fich in vollständigster Ordnung. i

New-York, 12. September. (W. T. B.) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd , Donau" ist heute hier eingetoffen.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, den 15. September. Opernhaus. (169. Vor- stellung.) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantishe Oper in 3 Akten von R. Wagner. Elisabeth: Fr. Mallinger. Venus: Frl. Grossi. Landgraf: Hr. Frie. Tannhäuser: Hr. Niemann. Wolfram: Hr. Bey. Anfang halb 7 Uhr. Hohe Preise.

‘Schauspielhaus. (173. Vorstellung.) Maria und Magda- lena. Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Mittwoch, den 16. September. Opernhaus. (170. Vorftel- lung.) Fantasca. Großes Zauber-Ballet in 4 Akten nebst einem Vorspiel (12 Bildern) von P. Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (174. Vorstellung.) Der geheime Agent. S in 4 Akten von Hackländer. Anfang 7 Uhr. Mittel-

reise.

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände fönnen von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei - Juspekloren Schewe (Opernhaus) und Hof f- meister (Schauspielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frift nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

den weiten Raum durchs{wirrt; Rietshel und Henneberg, so “wie Schäfer und Hauschner vertreten die Centralheizuugen, Gas- und Wasseranlagen;z leßtere Firma hat neben einer greßen Anzahl herrliher Gasfronen auch einen Pavillon von Gußeisen ausgestellt, der, von Hunderten von Gasflammen, die aus Blumenkelchen strahlen, erleuchtet, im Dunkeln einen bedeutenden Anblick gewähren muß. Aus dem Fache der Bronzewaaren, infoweit sie in Gaskronen, Kandelabern, Treppengeländern u. f. _w. in Betracht kommt, führen wir C. Kramm und die Aktiengesellschaft für Bronzewaaren und Zink- guß (Spinn und Sohn) an. Sehr reich sind die Oefen auf der Ausstellung vertreten. Neben den Marmor-Kochmaschinen von M. Adler findet man die Regulir-Füllöfen von E. Cohn, sowie Kamine und Oefen von G. Geiseler, Wille u. Co.,. C. Q. Herm. Schmidt und der Aktiengesell\chaft für Ofenfabrik (Gebr. Dankberg). Für Spiegel- und Tafelglas nennen wir J. C. Spinn-u. Co., für Wasserglas: van Bärle u. Sponnagel, für Emaille-Waaren: Ravené u. Sußmann; von Tapeten in Papier und Seide haben Retêlag u. &o., Linck und Heiden, A. Borchardt ‘und Gebr. Hilde- brandt eine reiche, geschmackvolle Auswahl gestellt; japanische Gar- dinen, wie sie zum Drapiren der Eingangs- und Ausgangsthür ge- braucht sind, lieferten Gebr. Kaufmann. Holzjalousien find an einem fleinen Pavillon durch F. Lanzke u. Co. vertreten, die alte Kunst der Glasmalerei erscheint in zwei Kirchenfenftern, ausgestellt von Louis Müller. Von Metall- und Glasbuchstaben lieferte die bekannte Firma Koch n. Bein, sowie Emil Heinicke ein reiches Sortiment in verschiedenen Farben und Größen. Was Dek o- ration betrifft, so hat die hiesige Firma F. Vogts u. Go. ein tehnisches Atelier für innere Wohnungseinrihtungen und dekorative Arrangements eingerichtet ; auf der Ausstellung hat sie ein vollständiges Zimmer herge- stellt, das als ein Muster von Komfort und vornehmer Eleganz gelten kann. Der kostbare türkishe Teppich ist von Herrmann Berton e- liefert. Rechnet man zu dem bereits Angedeuteten noch eine Anzahl n a LONEN und Werkzeuge, wie sie von Schulz u. Bev H. Alt, M. Selig jun. u. Co. und Brodniß u. Seydel ausgestellt sind, so hat man in kurzen Umrifsen ein Bild desjenigen, was sih im Hause selbst in buntem Wechsel dem Auge darbietet.

Der hinter dem Hause bfindliche Hof ist ebenfalls zur Ausstellung herangezogen und enthält veben einem Büffet mit bedecktem Pavillon vorzugsweise eine Anzahl größerer Maschinen, Springbrunnen, Thurm- spißen, geruclose Klosets (von A. Töpfer), einen Pferdestall und eine Waschküche, leßtere von E. Cohn.

Der Besu war bereits am ersten Tage außerordentlich stark; der si ergebende Ueberschuß fällt dem „Jnvalidendank“ anheim.

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. : Drei Beilagen (einschließlih Börsen- und Handelsregister -Beilage Nr. 167).

2 215

Königreich Preufen-.

zum Deutschen Reichs-

Beilage

Anzeiger und Königlih Preußi) Berlin, Montag, den 14. September

des Darleihers resp. dessen Rehtsnacfolgers in Abschnitten von 3000, 1500, 600, 300 und 200 Mark Reichswährung ausgefertigt. Der

Privilegium wegen eventueller Ausgabe auf jeden Inhaber lau- Darleiher resp. dessen Rechtsnachfolger bestimmt, wie groß die Zahl | Kämmereikasse

ligationen der Stadt Kattowiß, Regierungsbezirk Oppeln fender Obligatione Mark Reichsmünze. :

um Betrage von 420,000 s ‘om 28. Juli 1874.

Wir Wilhelm, von Goites Gnaden König von Preußen 2c.

mung mit der Stadtverordnetenversammlung darauf angetragen hat,

der Anleihescheine jeder dieser Gattungen sein soll, jedoch sind jeden- alls so viel Anleihescheine zu 200 Mark auszufertigen, daß der unter Ee as M Da U io. atn Ee In e Staats- i, L eie chôrde genehmigte Amortisationsplan ausgeführt werden kann.

Nachdem der Magistrat der Stadt Kattowiß in Uebereinstim- 9) Die Zinsen werden mit jährli vier ein halb vom Hundert am 30. Juni und 31. Dezember gegen Rückgabe der ausgefertigten halb-

hen Staats-Anzeiger.

Kattowiß, den (Facfimile der Unterschriften des

187A,

ins\heines empfängt gegen. dessen Rückgabe am . ._. an halbjährigen Zinsen aus der Kattowißer Mark Mia Pf. Reichswährung. Der Me, : agistrats - Vorsizenden und eines Magistrats-Mitgliedes.) (Unterschrift des Ren.anten.)

der Stadt zu gestatten, über ein zur Rüefzahlung älterer tédtisher | ¿z6,shen Zinsscheine dur die Kämmerei-Kafse zu Kattowiß, sowie Dieser Zinsschein ver- Schulden, sowie zur Bestreitung der Kosten verschiedener gemeinnüßi- Pe G None Mt f My weng Mocgistrate d Stadt | fährt nah dem Geseß vom

er Unternehmungen bei dem Reichs-Jnvalidenfond® aufgenommenes

arlehn im Gesammtbetrage von Vierhundert und Zwanzig Tausend Mark Reich8münze auf Verlangen des Darleihers auf den JSnhaber lautende, mit Zinscoupons versehene Stadt-Obligationen ausgeben zu dürfen, ertheilen Wir der Stadt Kattowiß in Gemäßheit des §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 (Ges.-Sammlung S. 75) wegen Ausstellung von Papieren, welche eine Zahlungsverpflichtung auf jeden Inhaber enthalten, durch gegenwärtiges Privilegium, zur Aus- Iheinen beigefügten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheine auf rechtzeitige Vorzeigung

gabe: von Vierhundert Zwanzig Tavsend

zu bewilligen.

Urkundlich unter e Höchsteigenhändigen Unterschrift und

beigedrucktem Königlichen Jnsiegel. l HE Gegeben Wildbad Gan t 28. Suli 1874.

(L: 8) l Zugleich für den Minister des n Camphausen.

Provinz Schlesien. (Stadtwappen.) Anleiheschein

der Stadt Kattowiß

über Mark Reichswährung, desherrlichhen Privilegii vom

rung zu Oppeln

Stück .

D Magist § urkundet und bekennt er agistr i; i

Hiermit, e der Inhaber dieses Anleihesheins den Betrag von Mark Reichswährung , dessen Empfang hiermit be- icheinigt wird, von der hiesigen Stadtgemeinde zu fordern hat. Dieses Kapital bildet einen Theil der in Höhe von 420,000 Mark Reichéwährung genehmigten Anleihe. Die Verzinsung dieses Kapitals erfolgt mit vier und ein halb vom Hundert, und die Tilgung der Anleihe mit min- destens Einem Prozent der Kapitalschuld unter Hinzurechnung der ersparten Zinsen nah Maßgabe der Allerhöchst genehmigten um-

stehend abgedruckten Bedingungen.

Für die Sicherheit des Kapitals und der Zinsen Hane die O Kattowitz mit ihrem gesammten gegenwärtigen und zu ünftigen Ber sollen dur die mitér-6 Ae etlbrien Blatter gesehen

Mes ar o a bali E attowit, den . . ten % (Stadtsiegel.) Der Magistrat. (Unterschrift des Magistrats - Vorsitzenden und

Mitgliedes unter Beifügung der Amtstitel ) (Unterschrift des Rendanten.) / Bedingungen zu einer von der Stadtgemeinde Kattowiß auf- zunehmenden Anleihe von 140,000 Thalern Preußisch Courant oder

420,000 Mark Reich8münze.

Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kattowiß haben beschloffen: „Behufs Rückzahlung älterer städtischer Schulden, sowie zur Bestreitung der Kosten verschiedener gemeinnüßiger Unternehmungen im Ganzen die Summe von 140,000 Thalern oder 420,000 Mark Reichawährung durch eine aus dem Reichs-Invaliden- fonds zu entnehmende Anleihe der Stadt Kattowiß zu beschaffen, welche mit 47% jährlich verzinslich, von Seiten des Gläubigers wie der Schuldnerin unkündbar ist und ‘vom Jahre 1874 ab einer regel» mäßigen Amortisation mit jährlich Eins vom Hundert des ursprüng- lichen nominellen Schuldkapitals unter Hinzurehnung der ersparten Zinsen unterliegt, so daß die Tilgung spätestens 1m Sahre 1911

beendet ist.

Ueber diese Anleihe soll eine auf den Reichs-Juvalidenfonds lau- in welcher dem Glâu- biger, beziehungsweise dessen Rechtsnachfolger, das Recht eingeräumt wird, Diate Cu L S E A E ganz e N aloiesbaine

d aber lautende, mit Zinsscheinen verjehene : | l an e Ai von einem Gesammt-Nominalbetrage , welcher Regierungsbezirk Oppeln.

‘dem noch nicht getilgten Betrage der Schuld gleichkommt, um-

tende Schuldverschreibung ausgefertigt werden,

zutauschen.

Für diese eventuell auszufertigenden, auf den Jnhaber lautenden Stadt-Anleihescheine gelten die nachfolgenden Bestimmungen: 1) Die Stadt - Anleihescheine werden je nah dem Verlangen

Mark Obligationen der Stadt Kattowitz, welche in points von 3000, 1500, 600, 300 und 200 Mark nah dem anliegeugen SÍeva UMNELER e in balb vom Hundert jährlih zu verzinsen und, von Seiken der äu- S : è er unfündbas, ma R fe gestellten Zlleungaplane : dur Ausloo tenden Schuldverschreibung gegen auf den Jnhaber lautende Stadt

ig von jährlich mindestens Einem Prozent des Kaptkalvelrages Der ; : rort. Die Ti : «l B ae Obligationen unter Hinzurehnung der durch die Tilgung Tilgungsplan nicht berührt. Die Tilgung geshieht durch Ausloosung ersparten Zinsen bis spätestens im Jahre 1911 zu amortisiren sind, mit Vorbehalt der Rechte Dritter Unsere landesherrliche Genehmi» ung, ohne jedoch dadur den Inhabern der Obligationen in An- ehung ihrer Befriedigung eine Gewährleistung Seitens des Staats

eim.

Für den Minister für Handel,

Snnern. Gewerbe und gg iGe Arbeiten. a

Regierungsbezirk Oppeln.

Stellen geza gte Den

gegeben.

an den Inhaber des Anleihescheins.

Amortisatien ersparten

lungstermine nicht erhoben worden,

die Amortisation verlorener oder

enigen Geschäfte und Befugnisse

tattfindet ; Ä:

befannt.

und ihrer Steuerkraft. Kattowitz, den . . ten Der Magistrat. (Unterschriften.)

Reihe . N ¿ Schein Nr. .

“M F Guserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Pren Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expeditiou des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und

Preußishen Staats-Anzeigers: u Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32.

L Steckhriefe und Untersuhungs-Sachen.

2. SELL nte Aufgebote, Vorladungen Uu. der

3.. Verkäufe, Verpacktungen, Suhmisfionen 2c.

4. Verloosung, Amsrtisation, Zinszahlung U. \. w. vou ffentlichen Papieren.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[41193 Subhastations-Patent.

Das dem Ziegeleibesiver Carl Jaeßschmann ju Stegliß gehörige, in der Teichstraße zu Stegl is belegene, im Grundbuch von diesem Dorfe Band VIII. N 277 verzeichnete Gruudstück nebst Zube-

r jo Pen 2. Dezember 1874, Vormittags 11 Uhr, an Nee Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhaftation ôffenilich an den Meistbietenden versteigert, un dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 5. Dezember 1874, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden,

Kattowiß zu bestimmenden und öffentlich bekannt zu machenden 31.

nleihesheinen werden Zinsscheine für einen fünfjährigen Zeitraum und eine Anweisung zur Erneuerung der Zinsscheine bei-

Die Ausgabe neuer Zinsscheine erfolgt bei. den mit der Zinsen- ahlung betrauten Stellen gegen Ablieferung der den älteren Zins-

3) Durch den Umtausch der auf dea Reich8-Invalidenfonds lau- Anleihescheine wird die gegenseitige Unkündbarkeit der Anleihe und der

des zur Erfüllung der jährlichen Tilgungéquote erforderlichen Betrages von Anleihesheinen und Einlösung derselben zum Nominalwezthe. Der Schuldnerin bleibt das Recht vorbehalten, den Tilgungsfonds um Höchstens fünf Prozent des ursprünglichen nominellen Schuldkapi- tals für jedes Jahr zu verstärken. Die durch solche verstärkte Zinsen wachsen dem Tilgungsfonds zu.

Die Ausloosung erfolgt im Monat Juli jeden Jahres in öffentlichér Sigzung der Stadtverordneten. Die getilgten Anleihescheine werden in Gegenwart des Magistrats vernichtet ; darüber, daß solches geschehen, wird von demselben eine Bescheinigung ausgestellt und diese zu den Akten gebracht. Die Bekanntmachung der durch das Loos gezogenen Anleihescheine geschieht mindestens drei Monate vor dem Auszahlungs- | termine. Die Auszahlung des Nominalwerthes der ausgelooften An- leihesheine erfolgt an dem auf die Ausloosung folgenden 31. Dezember bei der Kämmereikasse in Kattowiß und bei den dur den Magistrat der Stadt Kattowiß in Berlin und Breslau zu bestimmenden Stellen gegen Auslieferung des Anleihescheines und der nicht verfallenen Zins- scheine. In Ermangelung der leßteren wird der Werth derselben vom Kapitalbetrage einbehalten. Mit dem Einlösungstermine hört die Verzinsung ausgelooster Anleihescheine auf. L

4) Kapitalsbeträge, welche innerhalb 30 Fahren nach dem Rückzah-

Ablauf des Kalenderjahres, in welchem fie fällig geworden, nicht er- hobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. : ,

5) Beim Verluste von Anleihescheinen fommen die Vorschriften der Verordnung vom 16. Juni 1819, betreffend das Aufgebot und

bis 12 mit nachstehenden näheren Bestimmungen in Anwendung:

ührten Verordnung dem Schaß-Ministerium zukommen, während gegen eine Verfügungen der Rekurs an die Königliche Regierung zu Oppeln

_ das im §. 5 der Verordnung gedachte Aufgebot erfolgt bei der Königlichen Kreisgerichts-Kommisfion zu Kattowiß ;

nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden.

7) Für die Sicherheit der Anleihescheine, sowie für die pünft- lie und unverkürzte Zahlung der Zinsen haftet die Stadtgemeinde | yorgenannten Bankhause noch bei der Königlichen Regierungs - Haupt-

rovinz Schlefien TEN Li ocl)

Zinsschein

Desfentlicher Anzeiger.

März 1838 am leßb- ten Dezember 18 ..

ark zahlbar durch die Kämmereikasse zu Kattowiß, sowie in Berlin und Breslau bei den von dem Magistrate der Stadt Kattowiß zu beftim- menden und öffentlich bekannt zu machenden Stellen,

Nota Shlesien.

Auf der Rückseite:

. . . Pfennig Reichswährung

(Trockener Stempel.) egierungsbezirk Oppeln. (Stadtwappen.) Anweisung

zum Anleihescheine der Stadt Kattowiß. Nr. . . . über

Mark Reichswährung.

VJnhaber empfängt gegen diese Anweisung die . . te Reihe Zins- scheine für die fünf Jahre vom . . . bis... l zu Kattowitz, sowie in Berlin und Breslau bei den mit der Zinszah- lung betrauten Stellen, sofern von dem Inhaber des Anleihescheins nicht rechtzeitig Widerspruch erhoben worden ift.

Kattowitz, den 18

bei der Kämmereikasse

Der ‘Magistrat.

(Facsimile der Unterschriften des Magistrats - Vorsißenden und eines

Magistrats-Mitaliedes.) (Unterschrift des Rendanten.)

4% iges vorm es Nassauisches Staatsanlehen von Fl.

00,000 4d. d. 26. Oktober 1853.

Bei der am 15. 1. Mets. stattgefundenen einundzwanzigsten Ver-

sowie die innerhalb 4 Jahren nah | loosung der Partial - Obligationen des unter Vermittelung des Bank-

vernichteter Staatspapiere, §S. 1 : Litt, B, à beigelegt, welhe na Litt, C. à

Litt, D. à

Die Stadtverordneten. (Unterschriften.)

._. Mark. Pf.

attowißz. Mark Reichswährung.

zurückzugebenden

hauses der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne zu Frankfurk a. M. negoziirten 4% igen Staatsanlehens des vormaligen Herzog» thums Nassau von Fl. 1,200,000 d. d. 26. Oftober 1853 find zur Rückzahlung auf den 1. Dezember 1874 nachverzeichnete Nummern gezogen worden : Ul ] N ; Litt, A. à Fl. 1000. Nr. 4. 99. 115, 120. 148. 187. 263. 37E a. die im §. 1 jener Verordnung vorgeschriebene Anzeige muß dem | und 400 = 9 Stück über Fl. 9000 oder Thlr. 5142. 25 Sgr. 9 Pf. Magistrate zu Kattowiß gemacht werden, und werden In alle die- Fl. 500. Nr. ‘45. 172. 182. 326. 340. 412. 519. der ange- | 526. 530. 547. 611. 634. 661. 696. 827. 886. 921. 959. 977, 982 und 998 = 21 Stück über Fl. 10,500 oder Thlr. 6000. Fl. 200. * Nr. 63. 150. 236. 271. 284. 306, 355. 427. 449. 570. 593, 642. 667. 668. 719. 737. 796. 844. 898. 900, 926 und 953 = 22 Stück über Fl. 4400 oder Thlr. 2514. 8 Sgr. 7 Pf. gu U Fl. 100. Nr. 48. 86. 87. 127. 140. 176. 194. 235. c. die in den 8&8. 6, 9 und 12 vorgeschriebenen Bekanntmachungen | 260. 267. 271. 292. 299. 302. 465. 561, 595. 619, 650. 712. 799. 1 Die u! 1 / 808 und 973 = 23 Stück über Fl. 2300 oder Thlr. 1314. 8 Sgr. Zinsscheine können weder aufgeboten noch amortisirt werden, do | 6 Pf. Summa 75 Stück über Fl. 26,200 oder Thlr. 14,971. 12 Sgr. soll für den Fall, daß der Verlust der Zinsscheine vor Ablauf der | 10 E dns On E, Me r der i j , | stattgehabte Besiß der Zinsscheine durch Vorzeigung der Anleihescheine | Bemerken in Kenntniß gefeßt, daß fie die Kapitalbeträge, deren Ver- eines Magistrate oder sons in glaubhafter Weise dargethan wird, nach Ablauf ß: geseht, Day f p Bc der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin | Bankhause der Herren M. A. von Rothschild u. Söhne zu Frank- 1 1 1 \ furt a. M, als auch bei der Königlichen Regierungs - Hauptkasse in 6) Sänmtliche, diese Anleihe betreffenden Bekanntmachungen | Wiesbaden, so wie bei jeder anderen Königlichen Regierungs - Haupt- erfolgen durch den in Berlin erscheinenden Reichs-Anzeiger, | kasse, bei der Königlichen Staats\chulden-Tilgungskasse in Berlin, der oder das an dessen Stelle tretende Organ, dur das Amtsblatt | Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. und bei den Königlichen der Königlichen Regierung zu Oppeln, oder das an dessen Stelle | Bezirks - Hauptkassen in Hannover , Lüneburg und Osnabrück gegen tretende Organ, und dur mindestens je ein in Kattowiß und Oppeln erscheinendes öffentliches Blatt. Die leßteren Blätter wählt der Ma- | 1, Dezember 1874 fälligen Zinscoupons Ser. I. Nr. 3—8 nebst Ta- gistrat der Stadt Kattowiß und macht die Namen der gewählten | lon erheben können. Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich Blätter, sowie etwaig2 Aenderungen derselben im Reichs-Anzeiger

f, Die Inhaber dieser Partial-Obligationen werden hiervon mit dem

zinsung nur bis zum Rücfzahlungstermine erfolgt, sowohl bei dem

Rückgabe der Partial-Obligationen mit den dazu gehörigen, nah dem

Zinscoupons wird von dem zu zaßlenden Nominal- betrage der Obligationen zurückbehalten. e | Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei den

Kattowitz mit ihrem ganzen gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen | fasse hier oder der Kreiskasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, jo sind die betreffenden Obliga» tionen nebst Coupons und Talons dur diese Kasse vor der e lung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb dieje Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem üdzahlungêtermine ein- gereiht werden können. i Restanten: rückzahlbar am 1. Dezember 1857: Litt, A. Nr. 124, rückzabhlbar am 1. Dezember 1863: Litt. D. Nr. 24., rüdzahl- ; bar am 1. Desimber, O nto 605., Uo M A tadtwappen. ember 1872: Litt. C. Nr. 109., rückzahlbar am 1. Vezember : (e pen.) Litt, B. Nr. 291. Litt. C. Nr. 171. 406. Litt. D, Nr. 27 und 135. Wiesbaden, den 18. August 1874.

Der Regierungs-Präsident. v. Wurmb.

4 z Inserate nehmenan: die autorifirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemniß, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a.M., Halle a.S,,

5, Fndustrielle Etablifsements,Fabriken u. Großhandel. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß-

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Unzeigen.

8. Familien-Nachrichten.

9. Central-Handels-Register (eins{chl. Konkurse).

u

rg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, l josvie alle übrigen größeren Aunouceu-Bureaus. |

Erscheiut in separater Beilage.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 12,77 Aren mit einem Reinertrag von 0,79 Thalern veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Ca gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisun-

en - und besondere Kaufbedingungen find in unserm Püteas V. einzusehen. i :

Alle Diejenigen, welche Eigerithum oder anderweite, zur Wüfksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das ae bte bedürfende, aber nicht eingetragene

ealrechte geltend zu machen haben, werden ausge- fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden,

Berlin, den 2. September 1874.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c+

Pferde-Auktion. Am Freitag, den 25. d. Mts., Borm. 10 Uhr sollen in Kyriß an der Reitbahn circa 10, und am Montag, den 28, d. Mts., Borm. 9 Uhr in Perleberg vor dem Burgschen B circa 40 ausrangirte ienstpferde öffentlih meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. C. Q, Trebuih, den 13. Sep- tember 1874. Königl. 2, Braudeuburg. Ulaneu- Regiment Nr. 11.

[4107] - Vefanntmachung.

Die Lieferungen und Arbeiten behuf BVer-

stärkung eines Eisbrehers vor der Poyaer

Weserbrücke, veranschlagt zu 750 Thlr., sollen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin auf den 21. September 1874, Bor- mittags 11 Uhr, in der Wohnung des unterzeich- neten Pau-Inspektors angeseßt ist. :

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferungen und Arbeiten behuf Berstärkung eines Eis- brechers vor der Hoyaer Brücke einzureichen.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung des Baues erfolgt, sowie Kostenanshlag können in der Zeit vom 17. bis 20. September, täglih von 10 bis 12 Uhr Vormittags bei dem Unterzeichneten eingesehen werden.

Hoya, den 10. September 1874.

._ Der Bau-Inspektor. E, Heye,