1874 / 218 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Sep 1874 18:00:01 GMT) scan diff

New-Orleans, 16. September. (W. T. B.) Die der weißen Partei angehörigen Bürger begaben fih gestern, zehn- tausend an der Zahl, nah dem Palast des gesezgebenden Kör- pers und seßten Pence als Gouverneur ein. Dieselben be- antragten gleichzeitig beim Präsidenten Grant, Pence als Gou- verneur anzuerkennen. Weitere Unruhen haben im Laufe des gestrigen Tages nicht stättgefunden. Die Geschäfte sind noch nit wieder aufgenommen. Die Bewegung der Weißen beginnt sich über ganz Louisiana auszudehnen. In Green (Grafschaft Alabama) haben die Weißen einen Trupp Neger angegriffen Und gesprengt. Mehrere Schwarze wurden getödtet.

(A. A. C.) Aus Callao wird unterm 14. August gemeldet: Der peruanishe Finanz-Minister ist vor den Senat geladen und bezüglich des Vorgehens des fiskalishen Comités, das in London die Rechenschaftsberihte der Geseklschaften, die früher Kontrahenten der Guano-Konsignamente waren, prüft, verhört worden. Es kam zu vielen Gegenbeshuldigungen. Ein Minister beschuldigte die Finanzagenten der Regierung, zur Ent- werthung der peruanischen Bonds beigetragen zu haben. Die Agenten haben einen energishen Brief veröffentlicht, in welchem fie zeigen, daß fie als die Hauptinhaber dieser Wertheffekten nit für fo blind gehalten werden könnten, um deren Entwerthung zu wün- schen. Berichte aus Guatemala melden, daß der Kommandant Gonzales und sein Mitschuldiger Carlos Bulnes, die Verüber des Excesses gegen den Konsul Magee, vor ein Kriegsgericht ge- stellt wurden. Gonzales wurde zu fünfjähriger Zwangsarbeit und Bulnes zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Das Urtheil des Kriegsgerihts wurde dem Obersten Gerichtshof zur Bestäti- gung übersandt. Man erwartet, daß es nicht allein bestätigt, sondern, daß die Gefängnißstrafe beider Gefangenen wahrscheinlih verschärft werden würde. Lord Derby hat es, wie verlautet, abgelehnt, den Artikel des Protokolls, der die pekuniäre Schad- Toshaltung des Konsuls Magee eine ofene Frage läßt, zu bestätigen, troßdem der Konsul jede Geldentshädigung verweigert hat. Die englishe Regierung sucht Guatemala die Nothwendig- keit großer Vorsicht in der Ernennung öffentlicher Beamten ein- zuprägen. Die Regierung von Coftia Rica hat alle Offerten für einen Vergleich mit den Herren Erlanger u. Co. in dem nun {hwebenden Prozesse verworfen. Der Kongreß hat seine Session beendigt. Die Exekutive ist ermächtigt, die Angelegenheiten der Costa Rica-Eifenbahn in einer ¿bestimmten Weise zu ordnen. Ein Orkan hat betirähtlihen Schaden in den Wäldern zwishen Simon und der Hauptstadt verursaht. Viele Ortschaften und Straßen find dur die entwurzelten Bäume versperrt. Im Innern des Landes herrs{cht Ruhe. Die Kaffee-Ernte übersteigt den Durh- \{chnitt. Honduras genießt, wie es heißt, Frieden und Ord- nung. Die Grenzbevölkerung if mit einer Hungersnoth bedroht, und Nicaragua hat die Maisausfuhr über die Grenzen in Quantitäten, die nicht 10 Centner übersteigen, gestattet.

Amerikanische Blätter melden, daß die FenierzKon- vention, die jüngst in New-York tagte, nah langer Berathung eine neue Konstitution adoptirt hat. John O'Mahony wurde zum „Haupt-Centrum“* der fenishen Brüderschaft gewählt und ein „Centrau 1th“ von zehn eingeseßt, der ihm in der Regie- rung der Brüderschaft beistehen soll. Der Name der fenischen militärishea Organisation wurde von der „St. Patricks-Legion“ in die „JIrishe Legion“ umgewandelt. ara A

Postnachrihten aus Rio de Janeiro vom 22. August melden: Den Senat passirte am 21. d. das Konskriptionsgeseß. Chili hat, wie es heißt, vorgeschlagen, daß entweder die Schweiz oder die Vereinigten Staaten zu Schiedsrichtern in dem Grenz- ller mit der Argentinishen Konföderation ernannt werden ollen.

Aus Rio de Janeiro wird unterm 7. ds. telegraphish gemeldet: „Heute fanden hier große öffentliche Festlichkeiten zur &Seier des Jahrestages der brafilianishen Unabhängigkeit ftatt. In der Kathedrale wurde ein Tedeum gesungen, bei welchem der Hof, sowie die Spigzen der Civil- und Militärbehörden zugegen waren. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen hierauf die Glückwünsche der Minister, der Mitglieder der Legislatur, des diplomatischen Corps und anderer offizieller Persönlichkeiten. Die Stadt if heute Abend illuminirt.

Aus Buenos Ayres wird unterm 14. August berichtet : Am 6. d. proklamirte der Kongreß Dr. 'Avellande förmlih zum Präsidenten der Republik für eine Frist von 6 Jahren, und am 14. wurde Gouverneur Acosta zum Vize-Präfidenten für densel- ben Zeitraum proklamirt. Große Massen von Buschhräubern machen noch immer die Provinz Buenos Ayres unsicher. In Bergamino wurde eine Bande von 50 solcher Strolche festge- nommen. |

In der Banda O rientak hat Prâsident Sarmiento dem Herzog von Genua zu Ehren ein großes Bankett gegeben.

Asien. Yokohama, 16. September. (W. T. B.) Das Regierungskabel zur telegraphischen Verbindung der beiden Inseln Nipon und JIezo is durch den Dampfer der großen a ot g Telegraphengesellschaft „Dersted“ gestern glücklih gelegt worden, z

Nr.18 des „Marine-Verordnungs-Bilattes*" hat fol- genden Inhalt: Trennung des Servises vom Gehalt und Aussprecen . eines Vorbehalts bei Neuanstellungen, Beförderungen resp. beim Auf- xüden in ein höheres Gehalt. Das Vorgeseßten-Verhältniß der als Stuben- resp. Backs-Aelteste fungirenden Gemeinen. Formation der Arbeiter-Abtheilungen. Einführung von Einholklappläufern für die 15cm. Kanonen in Brookwell-Laffetten. Personal-Veränderungen. Benachrichtigungen.

Nr. 11 des „Beiheft zum Marine-Verordnungs- Vlatt“ hat folgenden Jnhalt : Internationales. Seerecht. Ein Beitrag zur Geschichte der Sprengstoffe. 1874. Beiträge zur Ver- pflégung mit Wasser an Bord von Kriegsschiffen, vom Stabsarzt Dr. Fuhrmann. Zum Torpedowesen, Eine Rettung der Artillerie. Thatsächlihe Berichtigung einiger artilleristisGen Angaben in dem Auffaß: „Die Waffen des Seekrieges und ihre Verwendung“ im zehnten Beihefte des Marine-Verordnungs-Blattes.

Statistische Nachrichten.

Das 1. und 2, Heft des VI. Jahrgangs (1874) der Zeit- \chrift des Königlich bayerischen tatistischen Bureaus, redigirt von dessen Vorstand Dr. Georg Mayr, (München 1874, Kommissfionsverlag von Adolf Ackermann, bisher E. A. Fleischmanns Buchhandlung), get folgenden Inhalt: Die Ernteergebnisse „des Jahres 1873 in Bayern, von Dr. G. Mayr. Nachweisungen über den Verkauf von Getreide auf den bayerischen Schrannen, sowie über die erzielten Durchschnittspreise für die Monate Januar bis März 1874, desgleidhen für die 6 hauptsählihsten Schrannen nach einzelnen Wochen. Viktualienpreise an verschiedenen Orten Bayerns während der Monate Januar, Februar und März 1874. Gutachten über die Anwendung der graphishen und ßeográphisWen Methode in der Sta- tistik, ecftattet vom Ministerial-Rath Dr. G. Mayr, Vorstand des Königlich bayeriscen stalistishen Bureau und Mitglied der perma-

nenten Kommission des internationalen statistischen Rongïesses. Nachweisungen über den Verkauf von Getreide auf den bayerischen Sthrannen, sowie über die erzielten Durchschuittspreise für die Monate April bis Juni 1874; desgleichen Für die 6 hauptsächlihsten Schran- nen nach einzelnen Wochen. Viktualienpreise an verschiedenen Orten Bayerns während der Monate April, Mai und Juni. Gutachten über die Gentralifsation und Decentralisation der statistisch-tehnischen Thätigkeit, erstattet von Ministerial-Rath Dr. G. Mayr. Dem Heft find eine Karte der Hagelschläge in Bayern für die Jahre 1871, 1872 und 1873 und 4 graphische Beilagen angefügt.

Während der Cholera-Epidemie 1873/74 in München wurde von der Königlichen Polizeidircktion ein sehr reihhaltiges statistisches Matecial angesammelt, um daraus Anhaltspunkte für fach- männische Forschungen Über Verbreitung der Krankheit, Mittel zur Bekämpfung und Fernhaltung derselben 2c. zu gewinnen. Dieselben liegen nun vor und ergeben, daß in 122 Straßen aus der Gesamintzahl der

ier bestehenden etwa 400 Straßen während der Sommer- und Winter-

pidemie kein einziger Erkrankängsfall an Cholera vorgekommen ist, und daß von diesen 122 Straßen 93 nicht kanalisirt sind. Die Ge- samnmtzahl aller Cholerafâlle hat 3040 betragen, von welchen 1466 tödtlich verliefen. Während der Sommer-Epidemie brachte der 11. August die höchste Zahl der Erkrankungen mit 39, der 15. August die hôchste Ziffer der Todesfälle mit 18, und während der Winter- Epidemie kamen die meisten Erkrankungen, 59, am 8. Dézember , die K Todesfälle an dem gleihen Tag und am 24. Januar d. F, e 26, vor.

Die permanente Kommission des statistischen Kongresses in Stockholm hat folgenden Antrag des Gebeimen Ober-Reg.-Raths Dr. Engel einstimmig angenommen: Den Wunsch auszusprechen, daß ein kurz gefaßtes Handbuch der elementaren Grund- säße der Statistik, welches sich gleihzeitig zur Benußung in den höheren Volksschulen eignet, hon dem nächsten allgemeinen Kongreß in Pest vorgelegt werde, und daß der in Pest bestehende vorbereitende Ausschuß für die Abfassung des Handbuches Sorge tragen möge.

Bei Beginn dieses Jahres zählte Gothenburg, nach An- gabe des statistishen Bureaus, 61,599 Einwohner.

Die Gesammtzahl der Einwanderer, die während des am 30. Juni 1874 abgeshlofsenen Fiskaljahres in den Vereinigten Staaten ankamen, beläuft sih den Angaben des statistishen Bureaus Ffolge qut 312,906. Von dieser Anzahl landeten 194,149 in

ew-York.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Von den „Ausgewählten Werken Friedrichs des Großen“, ins Deutsche übertragen von H einri ch Mertens, ein- geleitet von Dr. Franz X. Wegele, o. s. Professor der Geschichte an der Universität Würzburg, einer sehr verdienstlihen Ausgabe, deren erste Bände bereits in Nr. 4 der Bes. Beil. (Jahrg. 1874) ausführ- lich besprochen worden sind, ist jeßt der dritte Halbband (Bd. Il. 1. Hälfte) im Verlage von A. Stubers Buchhandlung in Würz- burg erschienen. Der I1. Band umfaßt die Geschichte des siebenjäh- rigen Krieges und die Denkwürdigkeiten vom Hubertusburger Frieden bis zum Frieden von Teschen, also gerade diejenige Zeit, deren Dar- stellung durch den Königlichen Verfasser selber auf den denkenden Leser, ob Historiker von Fah oder Laie, immer „eine unwiderstehlihe An- ziehungskraft ausüben wird. Der Königliche Autor steht in seiner Schilderung des fiebenjährigen Krieges anerkanntermaßen auf der Höhe fciner historiographischen Leistungen, und dürfte der Inhalt des 11. Bandes daher die öffentlihe Aufmerksamkeit vorzugsweise in An- spruch nehmen. Hinsichtlich der äußeren Ausstattung reiht ih der in Rede stehende Halbband seinen Vorgängern würdig an.

Das städtische Begrüßungsfest zu Ehren der deutschen Naturforscherversammlung in Breslau wird nach einem von der Festdeputation unter Vorfiß des Ober-Bürgermeisters von Forckenbeck gefaßten Beschlusse am Abend des ersten Sißungstages des Kongresses, Freitag, den 18. September, auf der Liebigshöhe stattflnden.

Am näthsten Sonntag, den 20. d. M., kommen die histo- rischen Vereine Deutschlands in Speyer zusammen. Die Verhandlungen werden vom Montag, den 21., bis zum Freitag, den 29., dauern und werden eine Reihe von wichtigen wissenschaftlichen Fragen, meistens anknüpfend an pfälzische oder rheinische Geschichte, umfassen. Wir erwähnen nur einige der zu behandelnden The- mata: Bedeutung der unbehauenen monolithischen Steinsäulen in der Pfalz. Die den Hünengräbern Norddeutshlands verwandten Steindenk- male der Pfalz. Die Stein- und Ringwälle. Die Teufelsmauer bei Dürk- heim. Der Wall auf dem Donnersberg. Pfahlbauten in der Pfalz. Die Bronzeräder des Speyerer Museums und ihr Verhältniß zu ähnlichen. Merowingische Friedhöfe in der Pfalz. Die Choranlagen der drei mittelrheinishen Dome (Speyer, Worms, Mainz). War ursprünglih eine Kuppel über der östlihen Vierung des Mainzer Doms? Krypten, Ueberwölbung, die verschiedenen Bauperioden, die farbige Ausstattung, die Chorab\chlüsse in jenen Domen. Jn welchem geschichtlichen und baukünstlecishen Zusammenhange stehen die f. g. Judenbäder zu Speyer, Andernach und Friedberg ? Das Programm der Versammlung umfaßt zwei allgemeine und zweitägige Sektions- Sibungen, fowie am 24. einen Ausflug nach Dürrheim mit der Hei- denmauer, Hardenberg, Limburg und Seebach. Ein zahlreicher Be- su, fowie die Anwesenheit von Koryphäen der Alterthums- und Kunstwissenschaft steht zu erwarten.

In der am 14. d. M. in Dresden eröffneten V. allgemeinen Versammlung der deutschen anthropologishen Gesellschaft wurden folgende Vorträge gehalten: Major Schuster: Ueber die frühe- sten Bewohner der säcsishen Lande vor ihrer Berührung mit den Nömern; Professor Dr. Virchow: Ueber die Verbreitung brachycepha- ler Schädel in vorgeshihtliher und geshihtliher Zeit in Deutsch- land. Ferner: Berichterstattungen über die Arbeiten der Kommis- fionen dur die Geschäftsführer Prof. Dr. Fräas, Prof. Dr. Virchow und Prof. Dr. Schaaffhausen. Berichterstattungen über die auf Kosten der Gesellschaft ausgeführten Auëgrabungen durch die Professoren DDr. Sandberger, Wibel, Ecker, Schaaffhausen und Lifsauer. Dr, Karl Andree: Die Sambaquies oder Muschelhügelgräber Brasi- liens. Ueber Werkstätten der Steinzeit (Berichterstatter vorbehalten). Ueber Gräber der Steinzeit in Deutschland, Dr. Klopfleish. Ueber die megalithischen Monumente in Deutschland (Beri@terstatter vor- behalten). Tie und Diskussion über | die Bronzezeit in Deutsch- land. Ueber die chemische Analyfe der Bronze, von Dr. Wibel. Ueber die Herkunft der Bronze, Dr. Lindenshmit. Hofrath Dr. Förstemann : Mittheilungen über den Stockholmer Kongreß. Prof. Dr. Virhow: Chronologie der prähistorishen Alterthümer in Deutshland (Gräber, Wälle, Ansiedelungen). Als Geschäftsführer dieser Versammlung wird Dr, H. B, Geiniß fungiren, während Dr. Franßzius General- Sekretär ift.

Am 15. d. M. wurde in Schwerin das Krieger-D en k-

mal auf dem Alten Garten durch die vom Bildhauer Willgohs in Berlin modellirte, in der vormals Gräflih Einsiedelshen Kunst- gießerei in Lauhhammer in Bronze gegossene Statue der Megalo- polis gekrönt. Dieselbe ruht auf einem mit römisch-griehischen Con- touren versehenen reihverzierten Kapitäl in Bronze, welche leßtere von eroberten französishen Geshüßen genommen ist. Die Säule besteht aus rote polirten s{chwedischen Granit, - der Unterbau aus blau- rauem sâchsishen Granit. Das 23 Meter hohe Denkmal, dessen nthüllung am 2. Dezember bevorfteht, wird jedenfalls eine neue Zierde des {hon durch das Denkmal Paul Friedrihs geschmüdckten Alten Gartens werden. :

Î « _— Peine s Laube ist am 15. nah der ersten Aufführung

des Julius Cäsar von Shakespeare, der unter seiner Leitung ein- tudirt worden war, von der Direktion des Stadttheaters in

ien *zurüdckgetreten. Mit Laube nimmt au der Vortrags- meister rofessot En, seine Entlassung. Lobe übernimmt die Leitung der Bühne, die künftig eine Beschränkung des klassischen Dramas eintreica laïen wird.

In Mailand hat Sgr. P. Carmine, ehemaliger Bankier, das Haus des Dichters Manzoni um den Preis Aen 241,000

Lire erstanden. Landwirthschaft.

I Regierungsbezirk Coeslin ist die Ernte sehr ver- {ieden ausgefallen, wird im Getreide aber im Ganzen wenig hinter einer Mittelernte zurückbleiben. Die Queente ist s{chlechter ausge- fallen. Dagegen versprechen die Kartoffeln. einen ‘reihlihen Ertrag. Die Klagen über Mangel an ländlichen Arbeitern haben aufgehört, da die Auswanderung nachgelassen und die Anwendung von Maschinen beim Betrieb der Landwirthschaft sich ausgedehnt hat. Ï

In der Provinz Hannover bestätigt fich im Allgemeinen die Erwartung einer über den Durchschnitt hinausgehenden Ernte. Nur in den Sand- und Moorgegenden des Landdrosteibezirks Osnabrück ift dieselbe sehr wenig befriedigend gewesen, Die Verminderung der Beschäftigung auf dem Gebiete der Industrie hat auch in der Provinz Hannover die Vermehrung der ländlichen Arbeiterkräfte zur Folge

gehabt. : Gewerbe und Handel.

Die Nr. 8 und 9 2. Jahrg. (August- und September-Heft) der „Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge- meinsamen wirthschaftlichen Juteressen in Rheinland und Westfalen“ in Düsseldorf, von dem Vereinsvorstande heraus- gegeben, haben folgenden Inhalt: Die Bewegung der laydwirth- schaftlihen Löhne in Europa. Ein Bli auf den gegenwärtigen Stand der cnglishen Eisenbahnen. Beschlüsse des 15. Kongresses deutsher Volkswirthe in Crefeld. E e eines englischen Fahmannes über Tarifirungsgrundsäße. Tagesordnung des Vereins für Sozialpolitik.

Das 11. Heft des offiziellen Weltausstellungs3- berihtes ist soeben (im Verlage der K. K. Hof- und Staats- druckerei zu Wien) erschienen. Dasselbe behandelt Gruppe 3 (Apparat der cchemischen Großindustrie). Als Berichterstatter fungirte Hr. e Stingl, Präparator an der K. K. tehnishen Hochschule in Wien.

London, 17. September. (W. T. B.) Die strikenden Grubenarbeiter in Dean Forest (Grafschaft Lancaster) haben in Folge der Zusicherung dcr Grubenbesißer, den Lohn um 1 Sh. ‘pro Tag zu erhöhen, ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Besitzer der Baumwollenspinnerei in Bolton haben \ich bereit erklärt, fih einem schiedsgerichtlichen Verfahren zu unterwerfen, um einen t der mit den Arbeitern bestehenden Differenzen herbei- zuführen. i

Wie die russishe „Börjen-Zeitung* gerüchtêweise meldet, sollen die der Krone gehörigen und an der österreichischen Grenze in der Umgegend von Dombrowo ‘belegenen Steinkohlen-Grub en, sowie Cifen- und Zinkwerke, welche in leßter Zeit ftark in Verfall gerathen waren, einer Gejellschaft russisher und ssterreihisher Kapitalisten, an deren Spiße der Warschauer Banquier Kronenberg steht, verkauft worden fein. Bor zwei Jahren hat die Staatsregierunz bedeutende Summen zur Melioration dieser Gruben und Werke verwandt, und waren in Folge der ausgeführten Arbeiten die Werke wiederum in einen für den Abbau geeigneten Zustand gebracht worden.

| Verkehrs-Anstalten.

Die, diesjährige Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwal ungen tritt am 28. September in Budapest zusammen. Die überaus reihhaltige Tagesordnun weist nicht weniger als 19 einzelne Berathungsgegenftände au h welche zum größten Theile technischer Natur sind. Die Tages- ordnung weist neben dem Verwaltungsberichte der geschäftsführenden Direktion u. a. auf einen Antrag auf Einführung einheitliher Normen für Retour-, Rundreise- 2c. Billets, mit denen eine Fahrpreis-Ermäßi- gung verbunden ift, auf Einführung besonderer Merkmale für Retour-, Tages-, Militär- und Hundebillets zur Unterscheidung von den Fahrbillets der vier Wagenklassen, einen Antrag, betreffend die Berehnung der Beförderungskosten für - Salon- 2c. Wagen, welche Eigenthum der sie benußtenden Personen find u. \. w.; Anträge auf Abänderung des Wagenregvlativs, des Vereinsstatuts, des Güterver- kehrsreglements 2c.; demnächst soll au eine eingehende Besprehung des neuen Betriebsreglements vom 1. Juli c. und der Ausführungs- modalitäten zur Einführung des metrischen Maßes und Ge- wihtes in den Tarifen stattfinden. Mehrere Verwal- tungen haben die Einführung eines gleihmäßigen Verfahrens bei Ex- pedition und Verre{nung der Militärtransporte beantragt, und Seitens der Altona-Kieler Bahn is ein An!rag auf Revision der technischen Vercinbarungen des Vereins über den Bau und die Betriebseinrich- tungen der Eisenbahnen eingebracht worden. Die Verhandkungen werden voraussichtlich drei Tage in Anspruch nehmen.

Bei der Direktion der Obersclesishen Eisenbahn ist die staatlihe Genehmigung zur Jnbetriebstellung der neu erbauten Strecke Wartha-Glaß eingegangen, so daß der Eröffnung dieser Linie in nächster Zeit enigegengeiechen werden darf.

Die 1,9 Meilen lange Strecke Landau-Annweiler der Pf äl- zischen Eisenbahnen, ein Theil der unter dem 18. November 1871 fonzessionirten Bahn von Landau nach Zweibrücken, 9,58 Meilen = 71,87 Kilom. im Ganzen lang, ist am 12. d. M. dem Verkehr übergeben worden.

New-York, 16. September. Der Hamburger Postdampfer „Thuringia“ ist heute Vormittag 11 Uhr hier eingetroffen.

Beilagé

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Ae S1.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Preußische Termin-Kalender zum Gebrau für Justizbeamte ist für das Jahr 1875 (23. Jahrgang. Berlin, Verlag der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) in bekannter Auéstaitung ershienen. Sein Inhalt zerfällt in den eigentlichen Kalendertheil und mehrere für den praktishen Gebrau bestimmte, sih bereits in früheren Jahrgängen bewährt habende Beilagen. Ersterer umfaßt die größere Hälfte, weist die Bezeihnung der Monate, Wochen und einzelnen Tage in der Weise auf, daß eine Woche stets drei Druck- seiten füllt, und enthält auch die Beifügung der für - die Provinz Brandenburg eingeführten Heiligennamen für jeden Tag. Die Bei- Tagen enthalten eine Sammlung sämmtlicher Eidesnormen, die Gesetze über Alimenten- und Schwängerungssachen, Fristtabellen, Gehalts- und Anciennetätsverhältnisse, den Erlaß über die höhere Charakteri- firung der Richter erster Instanz, das Geseß über Wohnuungsgeld- zushuß, eine Uebersicht über die Normalbefoldungen der Justizbeamten, über ihre Tagegelder, Reisekoften und Pensionen, fowie eine Pensions: tabefle. Hieran reiht sich eine Uebersicht der neuen Maße und Ge- wichte, Zinstabellen und s{ließlich ein Verzeichniß sämmtlicher höherer preußischen Justizbeamten einschließli der Referendarien, sowie ein Ortsverzeichniß, aus welchem ersichtlih, zn welcher Servisklasse ein bestimmter Ort gerehnet wird, ob er ein eigenes Kreisgericht hat, event. zu welchem Kreisgerihts- und Appellationsgerihtsbezirk er ge- hört, und ob fih in ihm eine höhere Bildungsanstalt vorfindet.

Als Festshrift zur funfzigjährigen Stiftungsfeier der Gesell- haft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde und Vereins- {chrift dec Rügish-Pommerschen Abtheilung derselben ift so eben der 4. Band der Pommerschen Geshichtsdenkmäler, heraus- gegeben ven Dr. Theod. Pyl, zu Greifswald erschienen. Derselbe bringt zunächst die Biographien von 11 Greifswalder und Stralsunder Gelehrten, die si theils als Stifter und Förderer des Rügish-Pom- merschen Ge\chichtsvereins, theils durch ihre Schriften um die Auf- heslung der pommerschen Geschichte verdient gemacht haben. Es sind dies Dr. K. S(ildener, Dr. Gottfr. Kosegarten, Dr. Karl Gefterding, Dr, Friedr. von Hagenow, K. Fr. Pogge, Dr. Gottl. Mohnicke, Dr. Guít. Fabricius, Dr, Arn. Brandenburg, Dr. Fr. Furhau, Andr. Theod. Kruse und Dr. Heinr. Kruse. Diesen kürzeren Biographien, welche zugleich die Schriften der genannten Gelehrten angeben, schließt sich eine ausführliche Besprechung des Lebens und der Schriften des vor 2 Jahren verstorbenen Dr. Otto Fodcke, Greifswald bei Biedewald, an, dessen Hauptwerk in 6 Bänden Rügish-Pommerscher Geschichte, die von 1861—1872 erscie- nen, besteht. Darauf folgen noch allerhand Nachträge zu‘Fecke's Rügisch- Pommerscher Geschichte (über den angeblichen Rathsherrn Heinrich Rube- now, über den Wulflam-SarnowschenVerfassungsstreit v. J. 1391, über den Voge-Barneckowschen Streit v. J. 1453, über den Anklamer Aufstand i. J. 1387, über- die Bonowschen Unruhen und die Horfter Fehde, zur Greifswalder Stadtgeschichte, zur psmmerschen Kunstgeschichte und Wappenkunde, über das Alter der Greifswalder Kirchen, zur Renaissance und neueren pommerschen Kunst, zur Wappen- und Siegelkunde, über das älteste Greifswalder Stadtsiegel, über fürftliche Siegel, zur pommershen Münzkunde und über Münzfunde). Den Schlnß des Heftes bilden Referate über mehrere historishe Schriften und der 37. Jahresberiht der Rügisch-Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft für Pommersche Geschichte. Selbst dexjenige, der sich mit der pom- merschen Geschichte speziell beschäftigt hat, dürfte in der vorstehenden Schrift noch Manches finden, was ihm bisher noch unbekannt gewe- sen; ganz besonders interessant ist aber der eingehende Vergleich, der ¿zwischen Focke's rügish-pommerscher Geschichte und Bertholds pom- merscher Geschichte angestellt wird. -

Der in Oxford wohnhafte Jsländer Dr. Vigfusfon hält sich augenblicklich in Upsala auf, wo er in der reihen Sammlung von isländischen Handschriften, welhe die Universitätsbibliothek besißt, ein vollständiges Exemplar der „Orknöingernes Saga“, welche bisher nur in unvollständigen Exemplaren bekannt gewesen is, aufge- funden hat. Die neugefundenen Theile der „Saga“*, unter welchen der eine besonders merfkæürdig sein foll, indem er fast autschließlich

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelêregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expedition des Deutschen Reihs- Anzeigers and töniglih Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32,

Verkäufe, Verpachtungen,

T Deffentliche 1. Steckbriefe und Untersuhungt-Sachetn.

2. Subhaftationen. ú. dergl. 3. Berfäufe, Verpachtungen, Submisfionen 1c.

4. Verloosung, Amertifation, Zinêszahiurg U. f. w, vou éffentliSen Papieren.

1893 im Wege des öffentlihen Meistgebots ander-

Berlin, Donnerstag, den 17. September

das Fischerleben im Norden in uralter Zeit \ch{ildert, gedenkt Dr. Vigfufjon in England herauszugeben.

In Stockholm haben mehrere angesehene Männer eine Ein- [ladung zum Zeichnen von Beiträgen für die Errichtung eines G e- denksteines für den Naturforscher C. W. Scheele erlassen. Den Gedenkstcin beabsichtigt man in Köping, wo de: berühmte Chemiker gelebt und gewirkt, zu errichten.

Verkehrs-Anstalten.

_Die Nr. 73 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. (Tagézordnung der am 28. Sep- tember 1874 in Buda-Pest zusammentretenden Generalversammlung des Vereins.) Berlin-Stettiner Eisenbahn. (Telegraphishe Verbin- dung zwishen den Passagieren und dem Fahrperfonal.) Berliner Nordeifenbahn. (Generalversammlung der Gläubiger 2c.) Magdeburg- Leipzig. Crefeld-Kreis-Kempener Industrie:Eisenbahn. (Geschäfts- beriht pro 1873.) Aathen-Mastricht. Oosfterreichish-Ungarische Kor- respondenz. Ungarische Staatsbahnen, Feled-Tiszocs eröffnet; Bahn- nebß der Königlichen Staatsbahnen. Kaiser Ferdinands-Nordbahn. (Geschäftsbericht pro d Ausland: Frankreih. Rußland, Ueber- sicht der Einnahmen im Mai 1874; Betriebsresultate in 1871—73. Brest-Grajewo, Wolga-Don, Schuja-Jwanowo, Geschäftsberichte pro 1873. ODttomanishe Eisenbahnen, Ternova-Jamboli. Das große central-afiatishe Eisenbahnprojekt. Juistisches : Erkenntniß des Reichs- Ober-Handelsgerihts. Literatur: Statistik des böhmischen Braun- kfohlen-Verkehrs im Jahre 1873. Eisenbahn-Kalender. Offizielle und Privat-Anzeigen.

Auf der Berlin-Stettiner Eisenbahn wird eine tele- graphische Einrichtung zur Herstellung einer Verbin- dung zwishen den Passagieren und dem Fahrpersonal resp. dem leßteren mit dem Zugführer während der Fahrt hergestellt, über welche die „Z. des V. d. Eis.“ Folgendes mittheilt: Die zwischen Berlin und Danzig kursirenden Courierzüge sind nach Anordnung des Telegraphen-Jufpektors der Berlin-Stettiner Bahn Zwez mit solchen telegraphishen Einrichtungen versehen worden, welhe in der Werk- statt Stargard fertig gestellt wucden, und befinden sich gegen- wärtig auf dem Berliner Bahnhofe der Berlin-Stettiner Eisenbahn, um auf böhere Ordre in Betrieb genommen-zu werden. Die Einrich- tungen bestehen in Folgendem: Jn jedem Personenwagen L. und IL Klasse ift unter einem Siße ein elektrish-magnetischer Strom- erzeugungsapparat angebracht. Jeder Wagen hat seine isolirten mit den Apparaten verbundenen Drahtleitungen, welche an den Stirnwänden herunterhängen. Bei det Zusammenstellung der Wa- gen werden diese Drahtleitungen mittels eiserner Kuppelzangen verbunden und so eine Verbindung der Apparate mit einem im Coupé des Zugführers befindlihen Wecker hergestellt. In jedem einzelnen Coupé der Personenwagen befindet fich an der Decke ein durch ein Papierstück verdeckter messingener Klingelgriff. Will man n'n den elektrischen Apparat in Thätigkeit seßen, um dem Fahr- personal das Haltefignal zu geben, so s{lägt man das Papier dur, zieht einige Mal kräftig an dem herverspringenden Klingelgriff und es ertönt alsdann die an der: Wecker im Zugführercoupé befindliche Glodcke. Dies ift für den betreffenden Führer das Zeichen zum Geben des Haltesignals. Um nun gleih wissen zu können, von welchem Wagen aus das Nothsignal ertönt, ist die Einrichtung getroffen, daß gleichzeitig mit dem Ziehen an dem Klingelgriff cin (an jedem Wagen befestigter) optischer Signalflügel an dem Wagen in die Höhe geht, von welchem aus das Signal erfolgt ist, fo daß also das Fahr- personal sofort den bedrohten Wagen erkennen kann. Auch find die Schaffner durch entsprechende Einrichtungen in die Lage geseht, von ihrem Siße aus die Apparate in Thätigkeit zu seßen. Die Pack- wagen find nur mit Leitungsdrähten verschen, ebenso die etwa einzu- ftellenden Salonwagen.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8. Familien-NaZr:chten.

Unufgebote, Lerkladungen

Erscheixt in separater Beilage.

6, Induftrielle Etablissements, Fabriken u. Großhandel.

9, Central-Handels-Register (einfchl. Koxkurse).

anberaumt, wozu Bietungslustige, die den Nachweis

874,

E O S Zusammenstellung der im Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger zur Beseßung angezeigten gegeutvürtig vatfanten Stellen.

Bezeichnung | Einkommen E N | d | der Stelle | Neldung;

jährli. | Vis ied ;

er vakanten Stellen.

j [ j

11,/10. 74 | 194 13./10. 74 | 204 /8./10. 74 | 205 4/10. 74 | 202 |5./10. 74 | 201

Phyfkus des Kreises Friedland DltE des Kreises Stuhin _

hysikus des Kreises West-Sternberg. | 300 Thlr. Phyfikus des Kreises Schivelbein . . Physikus des Kreises Wreschen . | Kreis -Wundarzt des Kreises Ragnit |23./10. 74] 207 Kreis-Wundarzt dcs Kreises Bubliß | 200 Thlr. |5./10. 74 | 202 Kreis - Wundarzt des Kreises Dram- |

burg 21./9. 74 | 193 Kreis-Wundarzt des Kreises Wreschen 95./10. 74 | 201 Kreis-Wundarzt des Kreises Warendorf 1./10. 74 | 188 Kreis - Wundarzt des Kreises Alten-

kirchen 1./10. 74 | 204 Kreis-Wundarzt des Kreises Meitmann 2./10. 74 | 198 Kreis-Thierarzt des Kreises Angerburg 3./11. 74 | 215

200 Thlr. 200 Thlr. 2CI Thlr. und 150 Thlr. E i Zuschuß. Kreis-Thierarzt des Kreises Goldap . | 300 Thlr. |22./10. 74! 207 Kreis-Thierarzt des Kreises Heydekrug | 300 Thlr. 1[22./10. 74| 207 . und 200 Thlr. | S j i Zuschuß. | Kreis-Thierarzt des Kreises Mogilno | 209 Thlr. |9./10. 74 | 214 und 200 Thlr. Zuschuß. | 200 Thir. 130./9. 74 | 196 300 Thlr. {21./9. 74 | 190 200 Thlr. [1./10. 74 | 201 j

200 Thlr. —_— 182 ev. 150 Thlr. Kreiszulage. 909 Thlr. inkl. Miethsents{.

bis 1500 Thlr.

Kreis-Thierarzt des Kreises Wirsiß . Kreis-Thierarzt des Kreises Rybnik . Kreis-Thierarzt des Kreises Merseburg Kreis - Thierarzt der Kreise Mayen-

S A

Rektor zu Reeß 190

Oberlehrer an der höheren Bürger- \hule zu Cassel |

2 Baumeister, bezw. Bauführer für Kanalanlagen im Regierungsbezirk Königsberg

Maschinentechniker für die Königliche Steinkohlengrube Gerhard - Prinz- Wilhelm

Bürgermeister zu Prenzlau 7

Syndikus und Beigeordneter (2. Bür- germeister) zu Görliß...

Besold. Stadtrath zu Danzig .…….

Gemeinde - Einnehmer ¿u Lands- Vetg a (B aaen os ein

7 Kafsen- und Bureaukbeamte beim Magistrat zu Stettin 500 Thlr.

[bis 725 Thlr.

Magistrats» und Polizei-Unterbeamter | dit Driesen 4... « 5% 200: Thlx 16 freieWohn., 2c. Kommunal - Förster des Forstshuß- Bezirks Niederscheidweiler 200 Thlr. und Emol.

42 Thlr.

190

15,/10, 74 1,/10, 74

1./10. 74

1800 Thlr.

2000 Thlr. 1600 Thlr. |20./9. 74

1000 Thlr. [18./9. 74

7./12, 74 | 212 15./10.74' 166

| Zt T

Nactwächter zu Diez

Wel # P M 41 C. Inserate nehmenan: die autorisirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz,

Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a.M., Halle a.S.,

Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß-

burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

sowie alle übrigen größeren Annouccn-Bureaus, #Æ#

Gebote können \{riftlich in meinem Bureau, Hin- ter der katholischen Bade Nr. 2, bis zum 22.

Aus dem Wolff’\chen Telegraphen-Büreau.

Kopenhagen, Donnerstag 17. September, Mittags. Der Prinz von Wales i heute Mittag 12 Uhr hier eingetroffen und hat fich mit dem König und den Gliedern der Königlichen Fa- milie, die zu seiner Begrüßung hierher gekommen waren, alsbald nach der Sommerresidenz Bernstorff begeben.

Königliche Schauspiele.

Freitag, den 18. September. Opernhaus. L Vorstel=- lung.) Iphigenia in Tauris. Große Oper in 4 Akten. Musik von Gluck. Tanz von Taglioni. Iphigenia: Fr. Mallinger. Diana: Frl. Lehmann. Orest: Hr. Beß. Pylades: Hr. Link. Thoas: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (175. Vorstellung.) Der Elephant. Lust- spiel in 4 Aufzügen von G. v. Moser. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Sonnabend, den 19. September. Opernhaus. (173. Vor- stellung.) Die Hugenotten. Oper in 5 Abtheilungen. Musik von Meyerbeer. Ballet von Taglioni. Margarethe von Valois : Jrl. Lehmann. Valentine: Fr. v. Voggenhuber. Page: Frl. Sechofer. St. Bris: Hr. Krolop. Nevers: Hr. Schmidt. Raoul: Hr. Niemann. Marcel: Hr. Frike. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise. :

Schauspielhaus. (176. Vorstellung.) Auf Begehren: Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Abtheilungen von G. E. Leffing. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauß8polizei - Jnspekloren Schewe (Operuhaus) und Hoff- meister (Ss ielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffer Sathen in der angegebenen Frift nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

Redaktion und- Rendantur: Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. f 3 Drei Beilagen (eins{ließliG Börsen- und Handelsregister -Beilage Nr, 170),

Submissionen 2c.

[8%] Domänen-Verpachtung.

Das Domänenvorwerk Coverden, im

Kreise Rinteln im Weserthale an der Eisenbahn Hameln-Rinteln-Löhne belegen, mit eïnem Areal von ca. 315,369 Heftaren, fällt den 1. Mai 1375 aus der Pacht und sell von da ab auf 18 Jahre bis Johannis 1893 anderweit verpachtet werden. Hierzu wird öffentlicher Lizitationstermin auf Montag, den 19, Oktober cr, früh 10 Uhr, in unserem Sißungszimumer vor dem Regierungs-Rath von Esc)- Wege anberaumt. Das Pachtgelder-Minimum ist auf 5000 Thlr. bestimmt. Zur Pachhtübernahme wird ein disponibles Vermögen von / 38,000 Thlrn. erfordert, über dessen Besiß neben persönlicher Quali- us fich die Pachtbewerber durch glaubhafte

eugnisse spätestens im Termine auszuweisen haben. Die Pachtbedingungen liegen in unserem Domíânen- Sekretariate offen und können daselbst eingeschen Werden.

Cassel, den 18. August 1874.

Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.

Bekanntmachung. Domänen-Verpachtung. Die im Oderbruche im Kreise Lebus belegene Königliche i R Domäne Fricdrihsaue

enthaltend an: A 580,820 Hektar, E C Wiesen . s 1,63 Weiden . ; 1,129 Holzungen . -, E 7,40 Wasserstücken . . 8,109 Hof- und Baustellen . 7,657 land E E # 12,04. Summa 621,537 Hektar, foll auf die 18 Jahre von Johannis 1875 þis dahin

[3646]

weit verpachtet werden. Hierzu ist Termin auf Mittwoch, ven 14. L d. I.,, Vormittags Yr, im Sißungszimmer des Regierung8gebäudes Wil- helmsplaß Nr. 19 hierselbst vor dem Regierungs- Assessor Meß anberaumt. E Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ist auf 16,400 Thlr. festgeseßt und zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 80,000 Thlr. erforderli, über dessen Besiß sih die Pachtbewerber vor dem Termine auszuweisen Haben. Die Ver- pachtungöbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopialien Abschrift erthcilen, können in unserer Domänen-Registratur und bei dem jeßigen Pächter Preuß zu Friedrihsaue eingesehen werden. : Die Besichtigung der Domäne nach - vorheriger Anmeldung bei dem Pächter wird gestaltet. Frankfurt a. O., den 14. August 1874. Königliche Regierung, - Abtbeilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.

[4171] Verpachtung des Ritter- guts Braciszewo auf 21 Jahre.

Das dem katholischen Priesterseminar hierselbst gehörige Rittergut Braciszewo, 257 Hektare groß, fast durchw?g Weizenboden, soll auf 21 Jahre und war von Johanni 1875 bis ebendahin 1896 meist- ieieab verpachtet werden.

Das Gut liegt J Mees von der Stadt und Bahnhofstation Gnesen. Das ganze Wirthschafts- gehöft ist in hohem Grade baufällig und joll auf Rechnung der verpahtenden Behörde innerhalb 3 Jahren auf einer andern, für die Bewirthschaftung des Gutes günstigeren Stelle new erbaut werden. Die verpachtende Behörde behält sich vor, dem neuen Pächter den Neubau der Gebäude dur cinen beson« deren Vertrag zu übertragen. i

Zur meistbietenden Verpachtung habe ih cinen Termin auf Pg at 4 den 26, Oftover cr., Bor- mittags 11 Uhr in dem Sißune\5jaale des früheren erzbischöflichen Konsistoriums am Dome hierselbst,

ihrer Qualifikation und eines eigenthümlichen Ver- mögens von 12,000 Thlr. führen können, eingeladen werden. ta S 2

Das Pachtgeld-Minimum ist auf 1500 Thlr. jähr- li, und die Kaution welche im Termine zu erlegen ist auf gleichfalls 1500 Thlr. festgeseßt.

Die “allgemeinen Pachtbedingungen, fowie Karten und Auszug aus der Grundsteuermutterrolle find im Bureau der Vermögensverwaltung der Diözese Gnesen (im erzbishöflihen Palais hierselbft) wäh- rend der Dienststunden einzusehen. °

Gnesen, den 14, September 1874, :

Der Königliche Kommissarius für die Ber- mögeusvertwaltung der Diözese Guesen. Nollau.

Königlicher Landrath.

Rittergutsverpactung.

Die im Kreise Rothenburg, Oberlaufiß, 1 Meile von der Bahnstation Uhsmansdorf und F Meile von der Bahnstation Rietschen belegene Domäne Quols- dorf mit deu Vorwerken Heinrichswalde und Ferdi- nandshof, 10C0 Morgen Acker (Weizboden), 250 Mor-

en Wiesen, 200 Morgen Karpfenteihe enthaltend, fon vom 1. Oktober oder 1. November 1874 auf 9 Jahre verpachtet werden. : _ [4073]

Pachtluftige haben sich über den eigenthümlichen Besiß eines disponiblen Vermögens von 20,000 Thlrn. und über ihre Qualifikation als Landwirth auszu- weisen. „(à Cto. 416/9.)

Die Verpachtungsbedingungen, fowie die Gutskarte liegen auf dem Dominium Quslsdorf zur Ein- iht aus.

v Der Besißer des Dominium Quolsdorf.

H Bekauntmachung.

Ich bin beauftragt, das in Char nonen an Salzufer belegene Terrain, im yyyothekenbv“ye der Stadt Charlottenburg Band W Nr. 1170, S-ite 25 und Band 13 Nr. 764 eingetragen, owie die auf diesem Terrain neu erbautca, 0", der „Englischen Straße“ belegenen 19 Hävfer in folgender Weise E der öffeziiichen Lizitation zum Verkauf zu

E cr, Nahmittags 6 Uhr, und in em au Mittwoch, den 23. September 1874, Nathmittags 5 Uhr, i: im Geschäftslokale der Preußischen Kredit-Anstalt in Liquidation Hinter der kathol. Kirhe Nr. 2 an- beraumten Termine mündlich abgegeben werden. Die Lizitation wird an dem leßtgenannten Tage um 6 Uhr Nachmittags geschlossen. Der Zuschlag bleibt dem freien Ermessen der Be= sißerin vorbehalten. J L Nähere Auskunft über das Verkaufsobjckt wird im Bureau der Preußischen Kredit-Anstalt in Liqui= dation ertheilt, woselbst auch die Situationspläne einzusehen sind. Berlin, den 14. September 1874. Der Rechtsanwalt und Notar

[4026]

1) V

Königliche Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn. Es joll die Lieferung Me pro 1874/1875 erforder»

lihen Gußstahl-Radreifen für Lokomotiven, Tender und Wagen, sowie Puddelstahl-Reifen für SBeibens Räder im Wege der Submission vero‘%en werden. Termin hierzu if auf Donuer“g den 24. Sep-- tember e, Mittags 2 Uhr, im Bureau des Unterzeichnen ck Frankfurt a/O. anberaumt, bis zu welchem d“ Offerten frankirt E und mit der Aufs“ t: „Submission auf Lefernng von Rab- ree eu“ versehen, eingereiht sein müssen. Die Sub- - missions-Bedingungen liegen in den Wochentagen im Central-Bureau der Königlichen Direktion zu erlin und hier zur Einsicht aus und können daselbft aud, Abschriften gegen Erstattung dex Kosten in Ev, e eentfnet a/O g

raun ae Di 8. Septémber 1874.

Der Königli® j Öber-Maschineumeisier,

. Gust.