1874 / 250 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Oct 1874 18:00:01 GMT) scan diff

danke dem Magistrate von Herzen für diesen Beweis seiner freund- lichen Theilnahme und werde nicht aufhören, dem Wohle Berlins Mein volles Interesse zu widmen und mit lebhaftem Antheil alle Bestrebungen zu verfolgen, durch welche das städtische Gemeinwesen die Aufgaben zu lösen bemüht is , welche auf fast jedem Gebiete des ôffentlihen Lebens die mächtige Entwickelung der Hauptstadt ihm stellt. Neues Palais bei Potsdam, den 19. Oktober 1874. Friedrih Wilhelm, Kronprinz. Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Dänemark trafen am Freitag Abend hier ein, besuhten am Sonnabend Mittag Ihre Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten den Kronprinzen und die Kronprinzessin in Potsdam und begaben Sich gestern zum Besuche Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrih der Nie- derlande nah Schloß Muskau in Schlesien.

Morgen, den 27., findet Königlihe Parforce-Jagd statt. Rendezvous Mittags 1 Uhr beim JIagdshloß Stern.

Der Bundesrath hielt gestern, die vereinigten Aus- \{chü}sse für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, sowie der Aus\huß für Rechnungswesen heute Sitzungen.

Der Bundesrath hat auf den, von dem Reichskanzler- Amt unterm 7. Juni d. I. gestellten Antrag in feiner Sißzung vom 2. Juli d. I. die Berufung einer Sachverständigen-Kom- mission beschlossen, deren Aufgabe es sein sollte, über die Grundsätze für einheitlihe Ordnung des Apotheken - wesens, nah Anleitung des zu diesem Behufe aufgestellten Programms, gutachtlich sich zu äußern.

Die demgemäß hierher berufene, aus Medizinalbeamten, Aerzten, Apothekenbesigern und nichtbesigenden Apothekern ver- schiedener Bundesstaaten gebildete Kommission hat fich der Er- ledigung des ihr ertheilten Auftrags während der Zeit vom 10. bis 18. August d. I. in täglihen Sizungen unterzogen. Das Ergebniß ihrer Berathungen ist in den darüber aufgenommenen Protokollen und stenographischen Berichten enthalten, welhe das Reich:kanzler-Amt dem Bundesrathe jezt zur Beshlußnahme vorgelegt hat.

Nach Inhalt des erwähnten Programms bezweckte die Be- rufung der Kommisfion in erster Linie die Gewinnung einer Grundlage für den Erlaß reihsgesegliher Vorschriften über die Errichtung und Verlegung von Apotheken.

Als diese Grundlage hat die Kommission mit überwiegender Mehrheit das gegenwärtig das ganze Bundesgebiet, mit Aus- nahme Elsaß-Lothringens, beherrshende Konzessions\system be- zeichnet, jedo gleichzeitig eine Umgestaltung desselben für unent- behrlih erachtet. Ueber die für eine solhe Umgestaltung maß- gebenden Gesichtspunkte sind eingehende Erörterungen gepflogen, aber entscheidende Ergebnisse niht erreiht worden.

Das Reihskanzler-Amt hat in diesen Ergebnissen der Be- rathungen ein ausreihendes Material für legislative Vorschläge nicht zu finden vermocht.

Zur Ausführung des die Abgrenzung der Did- zesen zwischen Deutschland und Frankrei ch betreffenden Artikel V1. des Friedensvertrages vom 10. Mai 1871 hat eine Verständigung mit der französishen Regierung in Form eines am 7. dieses Monats von den beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeihneten Protokolles stattgefunden, welches in der heute ausgegebenen Nummer des Reichsgeseßblattes veröffentlicht wird.

Das Königliche Ober-Tribunal hat den Antrag des A von Arnim auf seine Entlassung aus der Haft ab- gelehnt.

In der Sißung des Königlichen Ober - Tribunals vom 30. September cr. erkannte dasselbe, daß ein Strafverfah- ren nihtig is, in welhem ein Geshworener, der die Eigenschaft eines Preußen nicht besigt, selbst wenn er Angehöriger eines anderen Deutschen Bundes- staates ist, mitgewirkt hat. Die Bestimmung des Artikels 3 der Verfassungs-Urkunde für das Deutsche Reih, daß Angehö- rige eines jeden Bundesstaates in jedem anderen Bundesfstaate unter denselben Vorausseßungen, wie der Einheimische, auch zu öffentlihen Aemtern zugelassen werden sollen, kann auf den Ge- \hworenendiensst nicht mitbezogen werden, weil dieïer nah S8. 31 Alin. 2, 354 und 359 des Str. G. B. nur im sttraf- geseylichen Sinne den öffentlichen Aemtern beizuzählen is. Die Borschrift des Art. 56 des preußischen Gesezes vom 3. Mai 1852, nah welchem nur ein Preuße zu dem Geschworenendienste zuzulassen ist, besteht daher noch jeßt in voller Geltung.

Se. Majestät der Kaiser und König haben bestimmt, daß die berittenen Mannschaften der Feld- Artillerie zur Unterscheidung der einzelnen Abtheilungen far- bige lederne Schieber an den Faustriemen führen sollen der- gestalt, daß die Mannschaften einer 1. Abtheilung weiße, einer 2. Abtheilung rothe und einer reitenden Abtheilung gelbe Schie- ber tragen. Der Kranz am Faustriemen ist bei der 1. Batterie einer Abtheilung in weißer, der 2. Batterie einer Abtheilung in rother, der 3. Batterie einer Abtheilung in gelber und der 4. Batterie einer Abtheilung in hellblauer Wolle zu führen.

Der General-Feldmarschall und Chef des Generalstabes der Armee Graf von Moltke -ift von seiner Besißzung Creisau in Schlesien hierher zurückgekehrt.

Der Kaiserlih Deutshe Botschafter am Königlih groß- britannischen Hofe, Graf Münster, wird heute Abend von seiner Besizung Derneburg, im Hannoverschen, zu einem mehr- ba Aufenthalte hier eintreffen und im Hotel Royal Wohnung nehmen.

Der Kaiserlih Deutshe Gesandte in Lissabon, Graf Brandenburg, hat sh vorgestern Abend auf sein Familiengut Domanze in Schlesien begeben und wird in diesen Tagen wieder hierher zurückehren.

Der Sekretär bei der Kaiserlichen Botschaft in Paris, von Dehn, is auf Urlaub hier angekommen.

Zur Abstattung persönliher Meldungen find hier ein- getroffen : Der General-Lieutenant und Commandeur der 20. Di- vision von Voigts-Rheßt, welcher fürzlich à la suite des Königs-Grenadier-Regiments (2. Westpreußisches) Nr. 7 gestellt worden, von Hannover; der General-Major Frhr. von Bran- denstein à la suite des Garde-Kürassier-Regiments und Com- mandeur der 13. Kavallerie-Brigade aus Anlaß seiner Beförde-

selben Anlaß der General-Major und Commandeur der 9. In- fanterxie-Brigade von Press entin, von Frankfurt a. O.

_ Der General-Major und Commandeur der 1. Fuß-Ar- tillerie-Inspektion von Kameke is nah Swinemünde zu einer oan der See stattfindenden Schießübung- abgereist.

Der Kaiserlich österreichishe Feldmarschall a. D., Prinz Gustav von Wasa, traf gestern Nachmittag, von Sibyllenort kommend, hier ein, stieg im Hotel Royal ab und reiste heute früh, einer Einladung Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg folgend, über Lübeck nah Eutin, um an den dort stattfindenden Jagden Theil zu nehmen.

Der Großherzoglich mecklenburgishe Oberst und Kom- mandant zu Ludwigslust von Holstein ist zum Königlichen Kriegs-Ministerium kommandirt worden und hier eingctroffen.

Sachsen. Leipzig, 24. Oktober. Jn der gestrigen außerordentlichen Sizung der Stadtverordneten einigte man \ihch über folgende Bestimmungen für die künftigen Stadtverord- netenwahlen: das Kollegium soll aus 60 Mitgliedern und zwar je zur Hälfte aus ansässigen und nicht angesessenen Wahl- berechtigten bestehen- und am ersten Werkeltage jedes Jahres wechseln. Eine gänzlihe Neuwahl findet bereits mit nächstem Jahre statt, dagegen kommt die bisherige Aufstellung von Ersaÿ- männern in Wegfall.

Württemberg. Stuttgart, 23. Oktober. Der Prinz und die Prinzessin Wilhelm von Baden waren gestern, von Kirchberg kommend, zu einem kurzen Besuch der König- lihen Familie auf Schloß Friedrihshafen anwesend.

Das heute ausgegebene Regierungsblatt Nr. 25 enthält das Geseg, berreffend die Aufhebung des Lehenverbandes, vom 8. Oktober 1874.

Baden. Karlsruhe, 24. Oktober. Die Königin der Niederlande is heute Nachmittag halb 1 Uhr von Baden nah Stuttgart abgereist. Der Großherzog und die Großherzogin nahmen von Ihrer Majestät Abschied am Bahnhofe, wo auh die Herzogin von Hamilton, Prinzessin Marie von Baden, die Erbprinzessin von Monaco, der Fürst von Fürstenberg mit Tochter, sowie der Kaiserlich Königliche öfterreichish-ungarische außerordentlihe Gesandte von Pfustershmid versammelt waren. Morgen früh begiebt \ih der Großherzog mit dem Erb- großher zog nach Altbreisah, um der Einweihung des Tulla- Denkmals anzuwohnen, und gedenken Höchstdieselben Abends wieder nah Baden zurückzukehren.

Ein in Altbreisach unter dem Vorsiy des Großher- zogs stehender Aus\chuß hat dem Obersten Tulla auf dem Sloßberge daselbst ein Denkmal geseßt. Dasselbe erhebt \sih 30 Meter hoh in einem Garten, auf dem Fundament eines ge- waltigen, im dreißigjährigen Kriege zerstörten Thurmes. Iohann Gottfried Tulla wurde den 20. März 1770 geboren und starb zu Paris den 27. März 1828. Dieser tüchtige In- genieur-Offizier gehörte zu den ersten, welhe sich mit der Ein- dämmung des Rheins befaßten. Ueber seiner Büste steht des- halb die Inschrift : „Dem Bändiger des wilden Rheines.“ Das Denkmal wird Sonntag, den 25. Oktober, - eingeweiht werden, und ist folgendes Festprogramm dafür aufgestellt worden: 1) Empfang des Gboßhetzogs: und der Gâste am Bahn- hofe; 2) Versammlung der Festkheilnehmer am Stadthause ; 3) um 10 Uhr Zug nah dem Schloßberge, welher in der Reihenfolge marschirt: Eine Abtheilung der Feuerwehr, ein Musikcorps, ein Gesangverein, der Aus\{huß für Errichtung des Denkmals , die Beamtenschaft, die Vertreter der Rheinufer- gemeinden, der Gemeinderath und die Honoratioren von Altbreisah, eine zweite Abtheilung Feuerwehr. Auf dem Schloßberge erfolgen zuerst Gesänge, dann eine Anrede des Bürgermeisters an die Gäste, hierauf eine Gedächtnißrede und die Gnthüllung des Monu- ments, die Uebergabe desselben an die Stadt Altbreisah, zum Sthluß auf dem Schloßberge Gesang und Musik und zur Krö- nung des Festes Nachmittags 2 Uhr ein Banket im erßen Gast- hof der Stadt.

_— Das heutige „Gefeßes- und Verordnungs-Blatt“ Nr. 43 Laa gs Gesetz: die Abänderung des Gerichts\portelgesezes etreffend. :

MeckXlenburg. Neustreliyz, 22. Oktober. Zur Feier des Geburtstages des Großherzogs war der Herzog Georg Abends zuvor hier eingetroffen und hat sich Sonntag Nachmittag nach Remplin zurückbegeben, wo seine Familie seit mehreren Tagen verweilt. Auch der Erbgroßherzog von Mecklen- burg-Schwerin, welcher einigen Rendez-vous des Neubranden- burger Parforce-Jagdvereins angewohnt hatte, traf am 16. Abends, von Cosa kommend, zur Geburtstagsfeier hier ein und reiste am 18. früh wieder ab. Die Herzogin Caroline ist, hier ein- gegangenen Nachrichten zufolge, in Rom eingetroffen.

Sachsen-Weimar-Eisenach. Apolda, 23. Oktober. (Weim. Ztg.) Auch in hiesiger Stadt hat sich ein Reichs- Verein gebildet. Die Sazungen geben als Zweck desselben an, das politische Interesse der Einwohnerschaft -zu mehren, Verstän- digung über politische Fragen herbeizuführen, bei allen Wahlen die reichs- und ordnungstreuen Wähler zusammenzufafsen und, wenn er es für nothwendig erachtet, den ultramontanen und sozialdemokratishen Tendenzen energish entgegenzutreten. Der Vereinsbeitrag beträgt 50 Pf. jährlih. An der Spiße des Vereins steht ein Aus\{huß von 36 Mitgliedern, welcher den Vorstand auf 3 Jahre wählt.

Sachsen - Altenburg. Altenburg, 23. Oktober. Am 3. d. M. if} der Notar Jahn als Bürgermeister in der Stadt Meuselwißg und am 2i. l. M. der Notar Grau als Bürgermeister in der Stadt Lucka durch den Herzoglichen Kom- miffsar Regierungs-Rath Hase eingeführt worden. Gleichzeitig treten für beide Städte Stadtordnungen ins Leben, welche im Wesentlichen der Königlich sächsishen Städteordnung für die kleineren Städte nachgebildet sind.

Sachs en-Coburg-Gotha. Coburg, 23. Oktober. Vor- gestern hat in Thurnau die Vermählung des Erbgrafen Friedrich zu Ortenburg von Tambach bei Coburg mit Gräfin Caroline von Gie -aus Thurnau stattgefunden. Die Neuvermählten haben eine Reise nah Oberitalien angetreten D werden am 5. k. M. ihren feierlihen Einzug in Tambah alten.

Neuß. Gera, 23. Oktober. Heute Abend ist die Fürstin, von Ebersdorf kommend, auf Schloß Osterstein hier eingetroffen ; morgen wird au der Für ft hierher Le Ui nal und wird der Fürstlihe Hof nunmehr Winteraufenthalt hier nehmen.

Lübeck, 24. Oktober. (Lüb. Ztg.) Die Ankunft der

rung zum General-Major, von Münster; ebenso aus dem-

gestern Abend um 63// Uhr. In Begleitung der Fürstin befand sich Herzog Georg von Mecklenburg - Streliy und die eei, Behncke, Königlich großbritannischer Vize-Konsul, und Charles Petit, Königlich dänischer Konsul. Die Prinzessin hatte ihre sämmtlichen Kinder bei sich: die Prinzen Albert Victor und Georg und Prinzesfinnen Louise, Victoria und Maud; das Ge- folge der Fürstin bestand aus dem Schaÿmeister General Sir W. Knollys und der Hofdame Gräfin von Dürang. Die ganze Reisegesellschaft bestand aus 20 Personen. Um 7 Uhr 20 Minuten sehte sich der Zug in Bewegung, um in 5 Viertel- stunden Hamburg zu erreichen, von wo dann die Reise zunächst nach Frankfurt a. M. ging.

Bremen, 22. Oktober. Die Bürgerschaft verhan- delte gestern Abend lange Zeit über den architektonischen Shmuck der Kaiserbrücke nah dem vorliegenden Plane. Der Vorsitzend?: der Deputation, Senator Herm. Gröning, hatte dem Präsidenten der Bürgerschaft, Dr. Meinerzhagen, einen Brief eines hoh- stehenden preußishen Baubeamten übersandt, der den Entwurf, ebenso wie zwei hervorragende hiesige Architekten , günstig beurtheilte. Daraufhin entshied \fch die Bürgerschaft für feine Annahme. Nach einigen kleineren Verhand- lungsgegenständen kehrte man alsdann zu der abge- brochenen Berathung des Einkommensteuergeseßes zurück, um zunächst die Abstufung des Steuersaßzes festzustellen. Ein Antrag, den vollen Steuersaß {hon bei 8000 statt bei 10,000 Mark Einkommen anfangen zu lassen, wurde abgelehnt. Längere Diskussion erregte der darauf folgende §. 5, welcher die Feststellung des steuerpflihtigen Einkommens betrifft. Dr. Johannes Wilkens beantragte, den Miethwerth der eigenen Woh- nung und der häuslichen Einrichtung, wie bisher, davon auszu- \hließen. Auch andere Redner erhoben zahlreiche Einwendungen, \o daß zulegt Zurückverweisung an die Deputation beschlossen wurde, welhe der anwesende Senats-Kommissar, Bürgermeister Gildemeister, die beabsichtigten Anträge mitzutheilen ersuchte.

Abgeordnetenhause interpellirte heute Neuwirth den Han- dels-Minister über das Ergebniß der zwischen Desterreih-Ungarn und Rußland gepflogenen Verhandlungen betrefss der handels- politischen Beziehungen beider Reiche. Roser beantragte, die Regierung aufzufordern, wegen der nothwendigen Reform der Kaiserli Königlichen Pfand-Leihanstalten Erhebungen einzuleiten. Sodann folgte die Spezialdebatte des Militärpensionirungs-Ge- seßes. Die §8. 1—3 wurden in der Ausshußfassung ange- nommen. Der Antrag Zeilbergers, daß zur vollen Pension 35 Dienstjahre genügen sollen, ward abgelehnt. §. 4 wurde zur Umstilisirung an den Ausf\huß zurückgeleitet, §. 5 in der von Brandstätter beantragten Fassung angenommen und lautet folgendermaßen: „Die Dienstuntauglichkeit, beziehungsweise bedingte Erwerbsunfähigkeit wird bei allen Militärpersonen dur eine Superarbitrirungskommission konstatirt." Bei 8. 50 wurde der Antrag Brandstätters, daß den invaliden Offizieren der Militär-Invalidenhäuser nicht 90 Prozent der jeweiligen Gage, sondern die - ganze Gage ausbezahlt werde, abgelehnt, und der §aragraph in der Regierungsfassung angenommen. Die übrigen Paragraphen bis 8. 69 wurden konform den Anträgen des Aus- \hufses erledigt. Kronawetter beantragte, einen Ausschuß ein- zuseßen zur eingehenden Prüfung des Gesetzes über das VBereins- und Versammlungsrecht mit Rüksichtnahme auf deren bisherige Handhabung durch die politishen Behörden.

Der Steuerreform-Ausschuß des Abgeordneten- hauses berieth gestern die Regierungsvorlage, betreffend die Ge- bäudesteuer. Referent Schaup betrnerkte, er glaube, daß durch die Steuerregulirung nur neue, bis jeßt noch von keiner Besteuerung getroffenen Ertragsquellen in die Besteuerung einbezogen werden sollen. Der Finanz-Minister bestätigte diese Anshauung. In der Spezialdebatte wurde der Antrag angenommen, daß die Amts- lofalitäten der Seelsorger, aber nicht auch die Amtswohnungen von der Gebäudesteuer frei sein sollen. Der Antrag, die Klöster von der Gebäudesteuer auszunehmen, wurde abgelehnt.

_Prag, 24. Oktober. Die Reihsrathswahlen in der städtishen Gruppe find nunmehr gleihfalls beendet, und haben im Ganzen und Großen, foweit die bezüglichen Resultate bisher vorliegen, das erwartete Grgebniß geliefert. Mit Aus- nahme des Bezirkes Raudniz-Schlan-Laun, wo heute der Kan- didat der altcehishen Partei, Graf Clam-Martiniz dem jung- cehischen Kandidaten Dr. Iul. Grégr in der engeren Wahl er- legen is, wurden allenthalben die Kandidaten der altcechischen Partei gewählt. Die Theilnahme der Wähler war in einigen Bezirken eine so \chwache, daß nicht einmal die Hälfte der Wähler an der Urne erschien, ja in manchen Städten, wie z. B. in Reichenau, Beraun, Weißwasser hat kaum ein Drittel sämmtlicher Stimmberechtigten an der Wahl theilgenommen. Pest, 24. Oktober. Beide Häuser hielten heute GEröff- nungssißungen. /

Der Präsident Perczel betonte in der Eröffnungsrede, welche er in der heutigen Unterhau's\itung hielt, die Nothwendigkeit des einmüthigen Zusammenwirkens und der unermüdlichen Thä- tigkeit bei der großen Masse von Aufgaben; die Diskussion müsse gleih weit von Uebereilung wie von sterilen Debatten entfernt gehalten werden, wenn die Session erfolgreich sein soll. Montag findet die Neuwahl des Bureau statt.

Nach dem „Pester Lloyd“ erfolgte die Vorlage des Geseß- entwurfes über die Konfulargerihtsbarkeit in Aegypten mit Zu- stimmung des ungarischen Iustiz-Ministers ; somit sei österreichi- \cherseits kein Verstoß geschehen.

_—— Duo ungarische Finanz-Ministerium hat einen großen Theil der in Druck gelegten neuen Steuergesezvorlagen bereits der Oeffentlichkeit übermittelt. Die Geseßentwürfe, welche bis jeßt vorliegen, sind folgende: 1) Gesetzentwurf über die Be- steuerung des Eisenbahn- und Dampfschifftransportes ; 2) Geseß- entwurf über die Kapitals- und Rentensteuer; 3) Geseßentwurf über die Besteuerung der zu öffentliher Rehnungslegung ver- pflichteten Unternehmungen und Vereine; 4) Gesegentwurf über die Haussteuer; 5) Gesezentwurf über die Erwerbsteuer; 6) Ge- segentwurf über die Wein- und Fleishverzehrungsfteuer; 7) Ge- \eßentwurf über die Bergwerkssteuer; 8) Gesezentwurf über die Besteuerung der Iagd und der Iagdgewehre; 9) Gesehentwurf über die Manipulation der öffentlihen Steuern.

_ Agram, 24. Oktober. In der heutigen Landtags- | ißung wurde der Gesehentwurf über das Versammlungsreht n dritter und der Gesehentwurf über die Inartikulirung -des Gesehes vom 15. Juni 1873, betreffend die Vermögensgemeinden in der croatish-\lavonishen Militärgrenze, in zweiter Lesung an- genommen.

Schweiz. Bern, 22. Oktober. Der Nationalrath

hat au die übrigen Artikel der neuen Militärorganisa- tion, betreffend den Unterricht des Auszuges, (Art. 84 bis 96)

Brbrboe 2 von Wales von Travemünde auf dem hiesigen Bahnhofe nebst Kindern, Gefolge und Dienerschaft erfolgte

unwesentlih verändert nah der Vorlage des Bundesraths ange-

Oesterreich - Ungarn. Wien, 24. Oktober. Im

nommen; aus ihnen is nur noh mitzutheilen, „daß an dem eidgenössischen Polytechnikum in Zürich eigene Kurse für allgemein militärwissenschaftliche Fächer (Tactik, Strategie, Kriegsgeschichte 2c.) einzurihten sind und überdies die nothwendigen Anordnungen getroffen werden sollen, um den Unterricht in den Fächern, die fich ihrer Natur nah dafür eignen, für die militärishe Bildung nußbar zu machen, in soweit dies ohne Beeinträchtigung des geseglihen Lehrganges und Endzweckes der Schule geschehen fann. Der Bund wird’ eine entsprehende Einrichtung des Unter- rihtéganges in den höheren kantonalen Lehranstalten veranlassen und unterstüßen. Denjenigen, welche sich durch eine Prüfung über den guten Erfolg dieses Unterrichts ausweisen, wird der- selbe bei der Beförderung zum Offizier für ein Dienstjahr an- gerechnet, ohne daß jedo die gesegliche Dauer der Militärpflicht dadur eine Aenderung erleidet. Ueberdies erfolgt ihre Beför- derung zum Ober-Lieutenant in freier Wahl.“

Ueber das Resultat der Wahl des neuen Bundes-

gerihts is noch naczutragen, daß die Wahl der 9 Bundesrichter 6 Stunden in Anspruh nahm, troßdem daß für vier Mitglieder, die Herren Boguin von Lausanne, Pr. Blumer von Glarus, Morel von St. Gallen und Anderwert von Frauenfeld nur ein Wahlgang nothwendig war; das fünfte Mitglied, Piotet von Genf, dagegen siegte erst im dritten, das sechste, Kopp von Luzern, im vierten, das siebente, Niggeler von Bern, im \echsten und ebenso das achte, Olgiati von Poschiavo, im sechsten und das neunte, Bläsi von Solothurn, ers im neun- ten Wahlgange.

Großbritannien und Friand. London, 24. Oktober.

Die Genesung der Herzogin von Edinburgh is \o weit vorgeschritten, daß keine Bulletins über ihr Befinden mehr aus- gegeben werden. Der neugeborene Prinz erfreut \sich des besten Wohlseins. Die Kaiserin von Rußland besuchte gestern in Begleitung des Großfürsten-Thronfolgers und des Herzogs ‘von Edinburgh die Alberthalle, sowie die internationale Ausstellung.

Am Abend speisten Graf und Gräfin Gleichen bei Ihrer Majestät. Prinz Leopold hat gestern Balmoral verlassen und sich behufs der Wiederaufnahme seiner Studien nah Oxford begeben. i

Der gegenwärtige britishe Ministerresident und General-

Konsul bei der Republik Hayti, Spenser St. John, is, wie

die amtliche „London Gazette“ meldet, in gleiher Eigenschaft

nah Peru verseßt worden.

Der Minister des Innern hat ein Rundschreiben an die Polizeirihter erlassen, in welhem er bemerkt, daß er gegenwärtig die Maßregeln in Erwägung ziehe, die zur wirk- samen Unterdrückung von gewaltthätigen Verbrechen ergriffen werden sfollen, und sich das Gutachten der Richter über gewisse Punkte erbittet. Einer derselben ist, ob die Prügelstrafe sih als wirksam zur Verhütung solcher Verbrechen erwiesen habe, und ob deren Anwendung weitere Ausdehnung finden sollte.

In der Guildhall wurde gestern dem General-Major Sir Garnet Wolseley der Ehrendegen, den ihm die Korpo- ration der City von London in Anerkennung seiner Dienste während des Aschanti-Krieges votirte, förmlih überreiht. Der City-Kämmerer verlas die Adresse, von welcher der Degen be- gleitet war, und die sih über die vielen Waffenthaten des Gene- rals in Birma, Indien, in der Krim, in China, Britisch Nordamerika und Aschanti verbreitete. Die Erwiderung des Generals wurde“ mit einem nicht endenwollenden Beifallssturm begrüßt. Gleichzeitig wurde dem Gefeierten auch das Diplom eines Ehrenmitgliedes der Tuchwirkerzunft behändigt.

Von allen Theilen des Vereinigten Königreiches treffen noch immer Berichte über die Resultate des legten hefti- gen Sturmes ein. Aus den Binnenprovinzen werden mehrere isolirte Todesfälle, verursaht durch das Einstürzen von Mauern und Gebäuden, berichtet, und unter den Seeunfällen wird mit- getheilt, daß die Insassen eines Fischerb.otes aus Rye, sechs an Zahl, dur die Gewalt des Orkans in das Meer geschleudert wurden und ertranken. Die Liste der von Lloyds gemeldeten Schiffbrühe und Schiffsunfälle is in Folge des Sturmes am Mittwoch leider eine ungewöhnlich lange. Auch in der Themse hat der Sturm großen Schaden angerichtet, in vielen Fällen ge- paart mit Verlust von Menschenleben.

(W. T. B.) Heute is die zwischen dem Staatssekretär für das Auswärtige, Lord Derby, und dem englischen Delegirten

‘zum Brüsseler Kongreß, General-Major Horsford, über den in-

ternationalen Brüsseler Kongreß geführte Korrespon- denz sammt den Protokollen über die Sitzungen des Kongresses von der Regierung veröffentliht worden.

Frankreih. Paris, 29. Oktober. Die Nachricht, die französische Regierung habe der ru f ishen Regierung unter gewissen Bedingungen ihre Geneigtheit zur Unterstüßung der russischen Politik im Orient zu erkennen geben lassen, wird von der „Agence Havas“ als vollständig unbegründet erklärt.

Spanien. Madrid, 25. Oktober. (W. T. B.) Don Alfonso hat, wie die „Correspondencia“ wissen will, den Ebro mit etwa 400 Mann passirt und zwar in der Absicht, sich von Don Carlos zu trennen und Spanien ganz zu verlassen. Die „Correspondencia“ fügt hinzu, die Bedeckungsmannschaft Alfonso's habe bei dem Uebergange über den Ebro einige Verluste an Todten und Gefangenen gehabt.

Dem „Moniteur“ zufolge soll der spanische Gesandte in London in vergangener Woche an den Staatssekretär des Aeußern, Lord Derby, das Ersuchen gerichtet haben, daß die

englische Regierung die Häfen überwachen lasse und dadurch der

ferneren Lieferung von Waffen an die Carlisten steuere. Lord Derby hätte darauf erwidert, daß, wenn der \panishe Bürger- krieg fich in solcher Weise verlängere, doch in gewisser Beziehung der Mangel an Patriotismus oder an Energie auf Seiten des spanischen Volkes die Schuld davon tragen müsse. Wenn die Marine und die \panischen Behörden wahsam wären, würde die Zufuhr von Kriegsmaterial für die Carlisten zur See un- möglich und der Krieg längst beendet sein. :

Griechenland. Athen, 26. Oktober. (W. T. B.) _Der Justiz-Minister hat auz das Finanz-Ministerium über- nommen. Der Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, Delyannis, hat um seine Entlassung gebeten, weil er fich mit seinen Kollegen in der Frage über das Hei- mathsreht griehisher Unterthanen in derx Türkei in Meinungs- verschiedenheit befindet.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 23. Oktober. Der General-Gouvernevr von Finnland, Graf Adlerberg, ist am 20. Abends auf der Warschauer Eisenbahn hier eingetroffen. Der italienishe Prälat Do menico Panelli, Bischof von Lidda (in partibus infidelium) und Haupt der altkathelishen

hält sich nah einer Mittheilung des „Kirch. m 3. Oktober hier in St. Petersburg ch dem genannten Blatt mit einer rientalijhe Kirche nischer Archiman- ebenfalls in St.

Bewegung in Italien, und Gem.-Boten“ seit de auf. Seine Reise steht na beabsichtigten Annäherung an die orthodoxe 0 in Zusammenhang. Ein armenisch-gregoria drit verweilt demselben Blatt zufolge jeßt

Reichstags - Angelegenheiten. Im 3. Erfurter Wahlbezirk (Mühlhausen, Langensalza,

Weißensee) ist der Staats-Minister Dr. Friedenthal mit 5901 gegen 313 Stimmen, welche der Kreisrichter Schilling-Treffert erhal- ten hat, zum Mitgliede des Reichstages wiedergewählt worden.

bereist Rußland, Die armenis{h- in der Nähe

Petersburg. Der geistliche Würdenträger um dessen geistliche Lehranstalten kennen zu lernen. en beabsichtigen nämli, ch Art einer geistlihen Akademie einzu- Anstalten Rußlands be-

gling der Mos-

gregorianishen Gemeind ‘von Erzerum etwas ua richten. Um fich nun mit den derartigen fannt zu machen, hat der Archimandrit, ein fauer Universität, diese Rei Wie der „K. B d. M: durch Gulem-Chussim, dem Pendshab, besucht. Kaiserliche Dampfyaht „Dershawa“, pawlowsk“ einen Monitor, das Panzerf\ und die Werft zur Erba M: D ev vom Ministerium des Maßnahmen, die Za jahre einschließli festzustellen vorzubeugen d burg dem Finanz - Ministerium demselben seßt Prozedur auseinander, die Aufstellung der Liste macht den Vorschlag, zuverlässigen Wahlmänne Die Kontrole

se unternommen. meldet, wurde Kronstadt am 20. einen hohen Würdenträger aus talishe Gast besichtigte die die Panzerfregatte „Petro- hiff „Peter der Große“ uung von Dampfschiffen. hält die Nachricht, daß aus Anlaß der Innern verfaßten Projekte über die hl der Hebräer bis zum 25. Lebens- und Dienstentziehungen

Der orien

eingereicht die Schwierigkeiten Wolostältesten und der Polizei n der Hebräer anvertraut würde und die vorläufige Abfassung der Listen rn aus den Hebräern selbst anzu- der Listen könnte dann nachher dur und Beamten vor \sihch gehen. inisterium übergab das Exposé d dem Ministerium des Innern zur seine Meinung zuglei dahin, Wahlmänner unvergleichlih ausgeführt werden nd dem Älter ihrer Gemeinde- chen Sprache vertraut seien was alles der Fall sei.

vertrauen. geeignetsten Das Finanz - M Ministerium un und äußerte bevorstehende hebräishen

dem Kriegs-

Gemeinden \{chon

leichter und pünktliher werde weil diese mit der Bevölkerung u Genossen wie auch mit der hebräis und das Zutrauen der Juden ' genießen, amten keineswegs in Ministerium sah daher r Baron Günzburgschen Vorschläge. ter erfahren, daß die beiden ande stellt haben.

gleichem Maße

Regierungsbe y e feinen Hinderungsgrund für

Das Finanz- Ausführung de Z.* hat nun wei

sih ganz an

ren Ministerien Anbetracht der en Nachrihten über die von den um \ih von der

ders zur Sache ge aus vielen Gegenden einlauf Hebräern angewandten Dienstpflicht zu befreien, bräishe Wahlmänner mi

Bekanntlih wird die Fo Odessaschen Gouvernem Die „R. W.“ berichtet üb In das neue n Gouvernements auch Da aber der Süd-Westen eine besondere, Ordnung und also au der en hat, wie Cherson,

Kunstkniffe und Ränke, sie es beide für unzulässig, gen Mission zu betrauen. eines besonderen in furzer Frist en gegenwärtigen Stand der An- Gouvernement soll außer einem Theil Balta von

t einer so wichti

gelegenheit: des Cherfsonsche Podolien übergehen. von der allgemeinen Kreis Balta noch so ist einige Zeit erf zu verseßen, daß einer Versch dernisse in den Weg trete die Frage über in der festgeseßte U Die „Times“ meldet dort ein sehr bedeutender Br welchen das Theater den und dessen man geworden war.

der Kreis

abweichende keine Land\chafisinstitution ordeulih, um den Kreis in die melzung keine administrativen Hin- Sobald das geschehen ist, wird zinrihtung des neuen Gouvernements n Ordnung _zur Verhandlung Tiflis vom 2 and stattgefunden hat, dur arenläden zerstört wur- bei Abgang der Meldung noch nicht Herr

Z. Oktober, und gegen 100 Wa

Canada. Ein Telegramm aus Ottawa meldet, Mitglieder des kana- Da die gegen |

Amerika. daß dieHerren Plumb, Mackenzie und Cameron, aments, ihre Sißze verloren häben. ( gung wegen persönlicher Bestehung indeß

demnach wieder wählbar.

Londoner Blätter aus Buenos- Oktober und stimmen darin über- Stadt in Vertheidigungszustand seßt, t der Ankunft des Generals Mitre cht unternommen hatten.

Afrika. Ueber die Situation an der Goldküste schreibt die „Morning Post:“

Es scheint, König es an Kapitän Lees, zu jeit seiner Niederlage fi Aschanti zu vereinigen. Ihre Königl

dischen Parl sie erhobene Beschuldi nicht erwiesen wurde, sind sie

Die Nachrichten der A yres reichen bis zum 283. ein, daß die Regierung die und daß die Insu etwas Weiteres ni

rgenten sei

1 in Kumassie der seren Kommissär, die Stämme, di der mit dem Königreich ser Stämme sind die er von Aschanti verw den die Aschantis unter Lees es, obne Zweifel in igerte, fich in die

daß während der jüngsten Missio1 feiner Anstrengung fehlen ließ, un bewegen, ihm darin beizuste ch empört haben, wie Die mächtigsten die iche Familie ist mit d der leßte und mächtigste Stan Da Kapitän t seinen Inst ist= die Zerst

s auf dem Fuße 1h

fann der König von Monar des Landes betrachtet wer- Sfklavenfrage viel von sih reden, da t ohne Zweifel die Aufmerksam- eren Sklavenhalter erregt haben. Auch mu Theil der \{chwarzen : mpfing, selbst ihren ber das Thema von t Castle wird wahr- ümpfe in der Nähe seine Wahl zur Hauptstadt Eingeborenenstadt als

ihre Herrschaft brach

Uebereinstimmung mi ruftionen, verweiger

üdelung von Aschanti komplett.

Unabhängigkeit

trennt und die Juabin 1 Juabin nun

einen Vertrag geschlossen haben, erweise als der mätigste Fn Caye Coast macht die die jüngsten Debatten im Parlamen feit der gebildet mäßige Sol ( während des Krieges ur Gemüthern einige neue und Arbeit dargeboten haben. C Sit der Regierung bleiben, für zu \{chlußgerecht gegen? wird eine neue ie im vorigen Jahre zerstörte alte angelegt.

d, den ein so großer : für verschiedene Dienste e Reflektionen Ü

\einlich der von Elmina gehalten werden.

utschen Reichs- General - Verfügung der Reichsmarkrechnung.

starchivs“ Peftverwaltung,

„Amts-Blatts der De osstt-Verwaltung“ hat folgenden vom 21. Oktober 1874.

Nr. 17 des „Deutschen Po Amtsblatt der Deutschen Reichs- halt: I. Aftenstücke und Aufsä 1873 und ihr Auftreten im Eisenbahnen und Telegrap Aus dem Rapporte des. Ka einer Botenordnung des 1 ) Dover und Calais. Die IIL, Zeitschriften-Ueberschau.

Nr. 74 des

Einführung , Beiheft zum t folgenden Jn- pidemie im Jahre stbeamtenschaft. Die Mittheilungen : stamts in Schmalkalden. Aus Die Kanalpafsage f dem Isthmus von

reije der Po | 3. 11. Kleine iserlihen Po 6. Jahrhunderts. Bitterseen au

Statistische Nachrichten. Dem soeben veröffentlihten Schiffbruchs: egister für das

erste Semester von 1873 ist zu entnehmen, daß während dieses Zeit- raums von den Küsten Großbritanniens und Irlands 1026 Schiffe entweder Schiffbcuch litten oder beschädigt wurden und 728 Menschen- leben verloren gingen.

Das \chon seit längerer Zeit vom dänischen Ministerium des

Faunern gesammelte ftatistishe Material zur Aufklärung der Arbeit er- verhältnisse in Dänemark ist jeßt dur den Druck veröffentlicht worden. Die vom Ministerium seiner Zeit den Fabrikanten 2c. zugesandten und von diesen ausgefüllten Schemas geben Aufklärung über die Verhältnisse von 40,209 Arbeitern. Von diefen waren 80,021 Männer über 18 Fahre, 3428 Frauen über 18 Jahre, 6811 junge Personen zwischen 13 und 18 Jahren und 1949 Kindern. Der jährliche Durchschnitts verdienst sämmtlicher Arbeiter betrug in Kopenhagen 406 Rd. 84 S. (ca. 310 Thlr.) für erwachsene Männer und 165 Rd!. für erwachsene Frauen; in den Provinzstädten 269 Rd1. 26 Sk. für erwachsene Männer und 129 Rol. für erwachsene Frauen; auf dem Lande 208 Rol. 7 Sk. für erwachsene Männer und 90 Rdl. 93 Sk. für erwachsene Frauen. Die tägliche Durchschnittsarbeitszeit betrug für Erwachsene 12 bis 13

Stunden, von denen jedoch in den meisten Fällen zwei Ruheftunden in Abzug zu bringen sind. Bei den ländlichen Arbeitern beträgt die Arbeitszeit im Sommer 14, im Winter 10 Stunden pro Tag.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Das 10. (Oktober-) Heft (55. Jahrg. 1874) der Militair-

Literatur-Zeitung, redigirt von F, v. Meerheimb, Oberst- Lieutenant (Berlin, S. Mittler & Sohn, Königl. Hofbuchhandlung), hat folgenden Inhalt: Kriegogeschichte. Arnold Helmuth: Sedan. Marx Lehmann: Ueber die Schlacht von Kolin. G. W. v. Eberß: Geschichte des 2. Slesishen Grenadier-Regiments Nr. 11 während der leßten zehn Jahre. Militärwissenschaften. Artur Graf Bylandt-Reidt : Der indirekte Schuß mit Hohlgeschossen. Johann Frhr. v. Waldstätten: Ueber die Verwendung größerer Kavallerie- förper in den Schlachten der Zukunft. Dr. H. Walter: Die Krieg- führung der neuesten Zeit und deren Einfluß auf die Verwendung, Organisation, Ausrüstung und Taktik der Kavallerie. Organ des Wiener militärwissenschastlichen Vereins. VI. Band. Militär-\ta- tistishes Jahrbuch für das Jahr 1871. I. Theil. Ferd. Baron von Lüdinghausen, gen. Wolff: Organisation und Dienst der Kriegsmacht des Deutschen Reichs. Hülfswissenschaften. Dr. Hermann Reuchlin: Geschichte Italiens. Von der Gründung der regierenden Dynastie bis zur Gegenwart. of. Alex. Frhr. v. Helfert: Der Rastatter Gesandtenmord. Chaper: Enquête parlamentaire sur les actes du gouvernement de la défense nationale, A. Janke: Reise- Erinnerungen aus Italien, Griechenland und dem Orient. Alfred Ritter v. Vivenot.: Quellen zur Geschichte der deutschen Kaiserpolitik Oesterreihs während der französischen Revolutionskriege 1790—1801. Alfred Ritter v. Vivenot: Zur Genesis der zweiten Theilung Polens

1792—1793. Dr. Schmidt-Ernsthausen: Das Prinzip der Genfer

Konvention vom 22. August 1861 und der freiwilligen nationalen Hülfsorganisation für den Krieg. Wanderungen dur Deutsch-

Lothringen. C. J. Ludwig Frhr. v. Gablenz, Kaiserlich Königlicher General der Kavallerie und Statthalter in Holstein. Aus München schreibt man der „A. Ab. Ztg.“, daß das

Fach, welches Liebig an der dortigen Universität vertrat, seit dem Tode

des berühmten Forschers und Lehrers von Prof. Dr. Volhardt aus- gefüllt wird, Derselbe hält die Vorlesungen über anorganische und organische Chemie sowohl, als den praktischen Unterricht im chemischen Laboratorium. ; :

Der glänzende Verlauf des vor einigen Monaten in München abgehaltenen deutschen Sängerfestes hat den Plan hervor- gerufen, im nächsten Sommer ein drittes großes Musi kfest daselbt abzuhalten, nachdem ein solches erstes Fest 1855 und das zweite 1863 dort stattgefunden hatte. Es haben zu diejem Behufe bercits am 22. und 23. unter maßgebenden Persönlichkeiten die ersten Besprechungen stattgefunden, und an einem der nächsten Tage wird die definitive Bildung des Festcomités erfolgen. Beabsichtigt ist vorerst, daß, wte im Jahre 1863, das Musikfest gegen Ende Septembers abgehalten wird, und daß, wie damals, zwei allgemeine und dann ein Virtuosen- Konzert stattfinden sollen.

Die „Weim. Ztg.“ reibt: „Der Leipziger Stadtrath beschäftigt sich bekanntlich mit der Frage, ob bei Beendigung des jeßigen Pachtvertrages mit Herrn Fr. Haase die beiden Stadt- theater auf Rehnung der Stadt zu verwalten feïien, Er glaubt jedoch diese Frage nur lösen zu können unter Mitwirkung sachver- ständiger Männer, welche die Angelegenheit vom fünstlerischen, vom praftisch-geschäftlichen uny finanziellen Standpunkt aus zu erwägen hätten, und hat, wie wir hören, die Herren General-Intendant Frhrn. von Loën, General-Intendant a. D. Eduard Devrient, Geh. Hofrath Dr. G. Freytag, Dr. W. Buchholz, Theaterkritiker, und Opernregisseur Seidel, leßtere Beide in Leipzig, gebeten, ihm berathend zur Seite stehe zu wollen." 2 O

Die Nrn. 82 bis 85 der Wissenschaftlichen Beilage der Leipziger Ztg. enthalten folgende größere Aufsäße: Aus dem statistishen Bericht über den Betrieb der Sächsischen Staatseisenbahnen von dem Jahre 1873. Guizot. Die Erdrundfahrt des Freiherrn v. Obi L— Musikalische Zustände in Leipzig. :

Professor Dr. Bergmann in Straßburg ist in Anbe- trat seiner Arbeiten über Dante's Divina Cómmedia zum Mit- gliede der Akademie der Literatur und Naturwissenschaften zu Pa- lermo ernannt worden. :

Ein Gemälde von Holbein wurde, wie die „N. fc. Pr.“ mittheilt, im Kloster St. Paul im Kärtener Lavantthale entdeckt, und zwar von dem Direktor Eitelberger. Das Gemälde ist 1511 datirt und mit U. U. bezeichnet, und da die neuesten Forschungen dargethan haben, daß Hans Holbein der Jüngere um 1497 geboren ift, so knn das neuentdeckte Werk wohl nur dem Vater, Hans olbein dem Ael- teren, zugeschrieben werden. Es ist auf eine Holztafel von 45 Centi- meter Höhe und 35 Centimeter Breite gemalt und stellt die Ver- ehrung des Jesuskindes dur die Hirten dar. Sämmtliche Partien, mit Ausnahme der Fleischpartien, des immels und einigen Details sind en grisaille oder, wie Albrecht Dürer diese Behandlungêweise nennt, „in Steinfarb“ gemalt, was an Altarthüren im 15. und 16 Jahrhundert häufig vorkommt. Die Handlung geht in einer präch- tigen Architektur von auêgesprochenem Charafter der deutschen Re- naissance vor sich. Rechts blicken “einige Hirte E Köpfe von ziem- lich Schongauershem Typus über eine niedrige Mauer, in den Lüften bemerkt man kleine Engel. Ee E

Die Ausgrabungen im Garten des Bischofspalais in Stuhlweißenburg, welche mit großer Emsigkeit betrieben werden, baben schr \chône Basreliefs zu Tage gefördert. Es find dies drei Steine, die aus Römerzeiten herstammen. Der eine zeigt Iphigenia auf Tauris genau ‘er ihtlih, der zweite (leider gespaltenne) hat die Höhe eines erwahsenen Mannes und sind darauf Menschen in ganzer Figur ausgehauen;z- der dritte ist von der Erdschicht, in welcher er nahezu einige Jahrtausende gelegen haben dürfte, {warz gefärbt. Außerdem wurden Bruchstücke von Ornamenten gefunden, die eine sehr \{chöne Gothik zeigen. An der Ostseite des höher gelegenen zweiten Gartens stieß man soeben in der zum Theil bloßgelegten Mathias- fapelle auf eîn schönes Grab, welches vom Leiter der 2 usgrabungen, Emerich v. Henszlntann, als die muthmaßliche Begräbnißstätte des

unyadi Mathias bezeichnet wird. Die Aufschließzung bleibt bis zur Ankunft des ungarischen Kultus-Ministers v. Trefort vorbehalten.