1874 / 257 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Nov 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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ie reisten Sie? Wollen Sie es aus dem Kopfe angeben, | Angekl.: __Nein, es war mehr nach der Hausthüre selbft | aber doch, daß, wenn man eine so {were That ausführt, bei wendig, daß Fürst Bismark Ks einer ärztlichen Behandlutg thn noch einmal zu sehen. Wie der Wagen die Biegung machte ar” Namens Seidel, meines Wissens der , der mir da zu . e nit Bublüfenahne der Karte? Angekl.: Das kann ih aus | zu. Präs.: Aus der Hausthüre? Haben Sie erwartet, | welcher es sich um Ihren eigenen Kopf oder doch um eine unterziehen mußte? Zeuge: Ja, sofort. Präs. : Ist das die Persön- | die Brüce zu, war er bereits im Gange. Da trat der Pfar rer der ris fgr ne Vial t ir Tfcrien Fa Se finn dem Kopfe. Jh bin nach Nordhausen gefahren mit der Bahn, von daß er aus der Hausthüre herausfommt oder aus der [chwere Zuchthausstrafe handelt, - daß man das wohl überdenkt. lichkeit, die Sie damals im Auge gehabt haben, hat er durchgehen, gauibaler, welcher bisher auf der mir entgegengeseßten Seit ¿ ge- | der Frohnveste, wo er sagte, wer er wäre. Nach diesem Resultate da zu Fuß nah Kissingen. Präf.: Welche-Orte haben Sie berührt ? Einfahrt! Oder dachten Sie vielleicht, daß er am Wege vor der Angekl.: Dieses habe ih auch gethan. Präs. : Es ent mir, daß: hat er sich flüchten wollen ? _Zeuge: Ja, und zwar sehr s{nell. Präs. : | standen war, vor die Pferde hin, so daß der Kutscher diesel" ¿en an- ging ich sofort zu Sr. Durchlaucht und habe ihn davon in Kenntniß Angekl.; Ich kam nah Sondershausen, Langensalza, Gotha, Mei- | Thüre einsteigt? Angekl.; Nein, daß er im Hofe einsteigt. Präs. | diese Handlung das Resultat Jhres heftigen Chara ters war. Es Wollen Sie einmal herauf kommen? Das ist die Wohnung. Auf | halten mußte, sonst wäre Hauthaler umgefahren en. | gefeßt. Präs.: Was wissen Sie aus dem Munde des Angeklagten 2 ningen ; ich mate diesen Weg zu Fuß. Präs.: Können Sie angeben, | Haben Sie das vielleiht von den Leuten gehört? Angekl.: Ja. | scheint, daß Sie ledigli der Partei wegen, die Sie ergriffen haben, der entgegengestßten Seite ist es - geshehen. Wie Sie an- | Derselbe war noch nit recht hinter dem Rade, da tra“ Kullmann Zeuge: Daß er Ed. Fr. Kullmann heiße, am 14. Juli 1853 zu Neu- wo Sie übernachteten ? Angekl.: Ja, das war in Sondershausen, dann e Y Nun, können Sie angeben, um welche Zeit es war, daß der | fich zu dieser Handlung haben hinreißen laffen. Angekl.: Ja. gegeben haben, daß der Schuß hier „abgefeuert worden sei, | aus der Reihe, ging 7—8 Schritte den Wagen entlaug, griff dabei in stadt-Magdeburg geborcn. Präs. : - er vielleiht auch etwas in Salza, Gotha, dann bei Meiningen in einem fleinen Orte, dann | Fürst gekommen ist ? Angekl.: Ganz genau weiß ih das niht; es | Präs.: Also weil Sie in , Fürst Biêmarck LENE Parteigegner : und nun sollte Angeklagter vorwärts gesprungen sein, | die Tasche i erkannte ihn sogleich wieder und do-chte; Was will | über seine Absicht gesagt? Zeuge: Das wollte ih eben sagen. bei Kissingea, eine Stunde davon in Nüdlingen. Präf.: Wissen Sie | wird gegen +12 Uhr gewesen sein. Präs.: Nun geben Sie an, was erblickten, deswegen wollten Sie ihn erschießen ? Angekl.: Ja, weil Nun, zeigen Sie mir einmal den Punkt, wo Sie glauben, daß er die | denn der! Auf einmal zieht er die Pistole heraus, schlägt damit an | Zum zweiten Mal ging ih ins Gefängniß, als Se. Dur- now, an welchem Tage Sie nah Nüdlingen kamen? Angekl.: Es | fich zugetragen hat. Haven Sie geschen, daß der Fürst im Hofe | ich in demselben einen „der stärksten Parteigegner erblickte. bitten Pistole weggeworfen hätte. Zeuge: Da is der Weg, da geht es nach | und sogleich fraht es auch. Wie ih di- Pistole er'olickte, hat es gleich | laut si den Angeklagten ansah. Da war ih Zeuge, wie war Sonntag Morgen, wie ih nach Kissingen kam. Jn Nüdlingen | eingestiegen ist? Angekl.: Nein, ich ging nah der Hausthüre. | Sie haben auch {on früher in dieser Beziehung gesagt, Sie hätten der Treppe hin, ungefähr hier, ih glaube, es war uo etwas vorher, | gekraht. Kullmann lief über die Pferde vor. Der Kutscher haute | Se. Durchlaucht frug: „Sagen Sie, wie kommen Sie dazu daß Sie Übernachtete ich zum leßten Male. Präf.: Also waren Sie Sonn- F Nun, was war dabei Ihr Gedanke? Angekl.: Daß der aus politishen Gründen den Fürsten gehaßt. Angekl.: Ja,. ein bishen darüber hinaus links, Präs. : Zeigen Sie das etwas ge- | herunter, ih lief gleich hinterdrein, mir fgten noch andere Leute. | auf mi geschossen haben?“ Dex Angeklagte zeigte da eine beinahe abend Nachts in Nüdlingen. Andern Tags, Sonntag, agen da langsam fährt. Präs.: So, Sie meinten, daß | Präs.: Und zwar deswegen, weil der Fürst Jhre Partei nauer. Zeuge: Hier kommt ein Stacketenzaun, hier habe ih geschen, | Kullmann war hon “etwas über die Pferde weg, da warf er | lächerliche Miene, wie ein Kind, das \ich harmlos über etwas freut gingen Sie nach Kissingen; um wieviel Uhr gingen | wenn er umbiegt, langsamer fährt ? Nun ist der Fürst aus dem Hofe | im Reichstag als reichsfeindlich bezéihnet hat? Angekl.r j daß er Merveribrang, Ich glaube, ‘daß er in der Mitte des Braunschen | die Pistole auf die rechte Seite ha, Zeuge zeigt an den | und fagte: „Danach brauchen Sie nicht zu fragen; es thut mir blos Sie von Nüdlingen fort? Angekl.: Jch ging von Nüdlingen fort, | herausgefahren ? Hat der Wagen au diese Biegung gemacht ? Geben Ja, deswegen auch. Präs.: Sie haben Anfangs erklärt, wenn Anwesens die Pistole hinweggeworfen hat. Präf.: Unterdessen is der | vorliegenden Rissen die einzelnen Situationen. Präf.: Jst leid, daß ih nit besser geschossen habe.® JIch ging ‘dann no&mals es mußte 8 Uhr gewesen sein. Präs. : Wann famen Sie nah Kissin- | Sie nun genau an, was Sie gethan haben. Haben Sie den Fürsten | Sie nur ihn besser getroffen hätten. Nun, sind Sie vielleicht jeßt QUE Wagen weiter gefahren. Zeuge: Nein, wie ih zurückam, sah ih denWagen | der Shuß dem Wagen gerade gegenüber oder mehr nach | mit dem Amtsrath Dieß, der sich in Kissingen befunden hatte, hin, gen? Ungekl.: Es wird T—§9 Uhr gewesen sein. Präs. : Was haben erkannt ? Angekl.: Jch hatte ihn auf einer Photographie gesehen. | Einsicht gekommen, daß Jhre Handlung eine höchst strafbare sei ? stillstehen. Wie der Schuß fiel, ist der Wagen nicht weiter gefahren. | vorne gefallen? Zeuge: Kullmo",n stand hart neben dem bintern | um festzustellen, ob Angeklagter Verbindungen habe. Auf die Frage Sie auf dem Wege nah Kissingen gethan? Angekl.: Jch habe die | Präs.: Erkannten Sie den Fürsten sofort ? Saß er in einem ge- | Angekl.: Ja. Präs. : Nun, jebt haben Sie mehr darüber nahgedaht Später ist der Wagen wieder in den Hof zurückgefahren. Präs. : Ist | Wagenrad, aber noch vor demse!‘oen. Die Richtung seiner Hand ging | von Amtsrath Dieß erörterte er nochmals, wer er wäre und sprach istole geladen. Präs: Wie luden Sie fie? Angekl.: Erst that ich | shlossenen Wagen oder war der Wagen offen? Angekl. : Dffen. | und seben, daß Sie ein großes Unrecht begangen haben? Angekl. : das der Kullmann? Zeuge: Ja; ih kann mich auch erinnern. Präs: | mehr nah vorwärts, weil der. Wagen im Zuge war, doh war sie | von Salzwedel. Salzwedel fiel mir auf. Präs. : Waren Sie noch an- Dulver hinein, dann Papierpfropf, dann 2 Rehposten und dann noch- | Präs. : War er allein? Angekl.: Er war allein. Präs.: War vorne | Ja. Präs: Haben, Sie keine Fragen Herr Staatsanwalt? Staats- Kullmann, haben Sie dagegen etwas zu erinnern? Der Zeuge sagt: | nit viel nah vorwärts gerigtet; ex ift an der Sattelseite am Wagen | wesend in dem Gefängnißlokale, als der [ngeklagte bereits in Haft mals Papierpfropfen. Präs.: Wie waren die Rehposten beschaffen, | ein Siß oder nur ein Rücksiß da? Angekl.: Es werden zwei Siße | anwalt: Nein. Präs.: Wir kommen nun jeßt zur Vernehmung der ungefähr da hätten Sie die istole weggeworfen. Ist das richtig? | vorgelaufen, nicht etwa hmften herum. Präs.: Sie haben ihn fest- | gebracht war? Haben Sie ihn an demselben Tage beobachtet oder welche Sie hineingeladen haben? Angekl.: Sie schienen etwas größer | im Wagen gewesen sein. Präs.: Nun, vorne saß der Kutscher, | Zeugen. Gehen Sie einmal herauf. Die Angabe des Zeugen stimmt mit nehmen helfen und sich vorher mit ihm unterhalten. Haben Sie | noch sonst ? Zeuge: An demselben Tage, aber sonst niht. Präs. : gewesen zu sein, als diese, (zeigt auf die auf dem Rihtertische saß auch ein Bedienter dabei? Angekl.: Ja. Nun, hat wirk- Zeugenverhör, E : Ihren Angaben überein. Staatsanwalt: Aber damit stimmt die An- niht etwas Besonderes an ihm wahrgenommen? Zeuge: Ih habe | Haben Sie eine besondere Erregung an dem Angeklagten wahr- liegenden). Präs.: Wo haben Sie dann Ihre Pistole hingesteck#t? | lich der Wagen, als „t aus dem Hofe hecaussahr, eine Biegung Der erste Zeuge Sebastian Schmidt, Königlicher Hofkutscher in gabe nidt zusammen, daß er nah dem Schusse rückwärts gelaufen | nichts während unserer Unterredung Besonderes am ihn wahrgenommen, | genommen? Zeuge: Nein, er war in der größten Ruhe, ganz über- Angekl.: Jn die Seitentasche eines Rockes. Präs.: Hatten Sie die- | gemacht ? Angekl.: Ja, er hat eine Biegung gemacht. Präs. : Nun, München, wurde hervoroerufen, nach Maßgabe des Gefeßes vereidigt fei. Präs. : Der Angeklagte behauptet, er sei vor den Pferden herge- | er kam mir ganz ruhig vor und hätte ih nicht gedacht, daß er | legt, wie man es von einem Menschen erwarten kann, der seine fünf selbe Kleidung an, wie jeßt? Angekl.: Ja. Präs.: Sie steckten die | was haben Sie jeßt gethan? Angekl.: Nun, ih habe meine und erklärt: Jh heiße Sebastian Schmidt, Religion katholis, 39 f gangen. Zeuge: Nein, hiater den Pferden. Präs. : Haben Sie dar- | so etwa3 vor habe. Nachher habe ih ihn selbst nicht weiter beob- | Sinne so zusammenhat, daß er das, was er handelt, mit voller Ueber- istole also in die Brusttashe Ihres Rock-s ? Angekl. : Ja. Präs. (zeigt die Sache vollendet; ih habe geschossea. Präf. : Sind Sie dann | Jahre alt, geboren in Münchea und wohnhaft daselbst, vecheirathet, Über eine Wahrnehmung gemacht, uach welcher Seite er ge]prungeu | achtet. Auf Frage des Präsidenten erklärt Zeuge: Der Angeklagte | legung ausführt. Als ihm die ferneren Fragen Seitens des Herrn E Es muß Ruhe herrschen. Betrachten Sie die Pistole; | auf derselben. Stelle stehea geolieben? Angekl.: Ih bin Hoffutscher. Die übrigen Fragen bezüglich der Verwandtschaft, Freund- ist? der Angeklagte behauptet, hintenherum. Zeuge: Ich bemerkte | sei: Kullmann. Leßterer hatte gegen die Aussage keine Erinnerung. | Amtsraths Dietz vorgetragen wurden, da fiel er selbst ein: kennen Sie fie? Angekl.: Ja. Präs.: Was ist das für eine Pistole. | etwas vorgegangen, ungefähr 15 Schritte. Präs! Bis zum | saft oder Feindschaft mit dem Angeklagten, sowie die Fragen bezüg- ihn rechts vom Wege, daß er im {nellen Laufe ankam. Prâäf.: Wollen Fünfter Zeuge geseßlich beeidigt : Ich heiße Andreas Rummert, pro- | „Sie glauben wohl, ih gehöre zu dieser katholischen Agitation; ich Ist das die Ihrige? Angekl.: Ja. Präs. : Also das ist die Jhrige, | Wagen, so daß Sie nah Ihrec Anschauung 15 Schritte entferat | lich des Interesses am Auêgange der Sache wurden vom Angeklagten Sie einmal hervortreten. Wie haben Sie deun ges{lagen? Haben | testantish, 29 Jahre alt, geb. und wohnhaft zu Schweinfurt, verhei- | gehöre wohl zu einem Eatholishen Männervereine in Salzs welche Sie, wie Sie sagten, im Jahre 1873 in Salzwedel gekauft | waren. Was haben Sie nun gethan? Angekl.: Geschossen. Präs. : verneint. E j Ï l Sie auf dieser Seite herübergeschlagen. Zeuge: Von der reten rathet, Lackirer. Den Angeklagten kenne ich. Die übrigen allge- | wedel, aber davon bin ih nicht geschickt." Eine diesbezügliche haben? Angekl.: Ja. Präs. : Zeigen Sie die Pistole den Herren | Haben Sie nicht hon beim Hintreten Ihre Pistole zum Anschlage | Präs: Sie suhren am 13. Juli d. J. den Fürsten Bismarck von cite. Präs.: Also von dieser Seite herüber (eigt es). Angekl.; | meinen Fragen durchaus verneinend. Frage war ihm niht vorgelegt worden; er sagte das aus freien Geschworenen (geschieht). Präs.: Sollen diese Posten und insbeson- | bereit gehalten? Angekl.: Nein, ih-hatte diesecbe im Rode. Präs: | seiner Wohnung aus nah der Saline. Geben Sie einmal das Nähere awohl! Staatsanwalt: Sie haben L vorhin darüber ausgesprochen, Präs. : Sie waren im Juli d. J. in Kissingen, können Sie si auf Stüden. Da frug Amtsrath Dieß nah dem Vorfißenden des Vereins dere auch die Ladung wohl geeignet sein, einen Menschen zu tödten? | Und in welchem Momente thaten Sie sie hervor? Angekl. : Als an. Zeuge: Ich. mußte zuerst im Hofe wazten, Präs. : Um welche daß der Knall ein fehr starker gewesen fei, es sei der Knall jo stark | den 13. Zuli erinnern? Zeuge: Ja. Präf. : Haben Sie dort den Angeklagten | in Salzwedel. Kullmann erwähnte einen Geistlichen daselbst, ich Angekl.7 Ja, i glaubte es. Präs.: Sie haben es also geglaubt? | der Wagen die BViegung gemacht halte, that ich die Pistole | Zeit? Zeuge: Um 1 Ühe wurde dec Wagen bestellt. , Präs. : Das gewesen, wie der eines Zündnadelgewehrs. Präs. : Haben Sie gedient. | getroffen? Zeuge: Ja. Präs.: Wo denn? Zeuge: Vor dem Hause | glaube Störmann. Amtsrath Dieß fragte: „Wann hast Du zuleßt Angekl.: Jh habe es geglanbt und gedaht. Präs. : Jh habe heraus. Präf.: Sie haben dann, während Sie vorgingen, | war wohl die gewöhnliche Zeit ¿um Ausfahren? Sie haben hier | Angekl.: Ja! Präs.: Dann hobenSie ja {on oft den Knall eines Zünd- | des Dr. Diruf. Präsf.: Um welche Zeit? Zeuge: Etwa 13 Uhr. | gebeichtet?* Er antwortete: „Im vorigen Jahre." Auf die Frage Ihnen schon diese Rehpoften gezeigt. Wie viel Stück nahmen Sie | das Zündhütchen aufgefeßt, und wie Sie 14 Schritte vom Wagen | darauf gewarict, bis Fürst Bismarck heruntergekommen ist. Zeuge: nadelgewehres vernommen ? Zeuge: Ich habe beim 2. Garderegiment ge- | Präs.: Da war der Fürst Bismarck noch nit auêgefahren? Zeuge: bei wem, erwiderte er: bei Pfarrer Störmann; dann auf die Frage: mit sich von Sangerhausen? Angekl.: Das kann ih nicht genau sagen. | entfernt waren, feuerten Sie die Pistole ab. Angekl. : Ja. Präs. : | Jch mußte vorsahcen, und die anderen Leute, die da standen, sahen dient. Unmittelbar nah dem Schuß roch das Pulver, das fich über | Nein. Präs. : Wie sind Sie mit dem Angeklagten zusammenzekommen? | Wer ist denn der: „Das ist ein schr guter Mann“ und er schilderte

rôs.: Jch meine, Sie hätten früher angegeben, es waren 6 Stück | Haben Sie gezielt ? Angekl,: Ja nach dem Kopfe. Präs: Also nach | zu wie aaugespannt wurde. Wie ich vorgefahren bin, habe ih draußen : den Wagen verbreitete, schr stark. Präf.: Hat der Vertheidiger noch | War er cher auf dem Plage als Sie? Zeuge: Das weiß ih nicht, } ihn nach meiner Auffafsung als seinen utenFreund, sagte, daßer gut mit ihm eln? Aae Ia, so viel sind es ¿ewesen { Präf.: Sie wissen | dem Kopfe, warum haben Sie nach dem Kopfe gezielt? Angekl.; | an der Siraße den Herrn stehen sehen an der Ecke und mehrere an- eine Frage? Vertheidiger: Nein. Präsident zum Zeugen: Seßtzen } es standen viele Leute dort, welche den Sürsten erwarteten; ich A stehe. Alle übrigen “indie bmuiitso R lo i M Präs, : aber noch bestimmt, wie Sie angegeben, daß Sie 2 Rehposten in | Damit es nicht so ginge, wie im Jahre 1866, wo Einer nach der | dere Leute, die mich n:cht interessirten, weil ich gewöhnt war beim Sie sich. i : S i eiwa 4 Stunden dort und habe den Mann nicht eher gesehen, bis er | Hat er sonst noch eine Aeußerung gemacht, die Îhnen auffiel ? Zeuge : Ja! die Pistole geladen auf dem Wege von Nüdlingen nach Kissingen und | Brust des Fürsten geschossen hat, abec wegen des Panzers ohne | Ausfahrea, daß Leute unter im Hofe versammelt sind, Und als ih | __ Dritter Zeuge: Pauline Henriette Thärigen, Kindsmagd des mich ansprach: Wo Bismarck herausfahre? und das wußte ih selbst | Wie Amtsrath «Dietz fragte, warum hast Du geschossen, antwortete daß nah Jhrer Ansicht die Rehposten in Jhrer Pistole etwas größer | Erfolg. Unruhe im Zuhsrerraum. Präs. : Es muß Ruhe herrschen. vocfuhr, sah ih einen ge;stlichen Heca, dec sich um dea Fürsten s F sächsischen Hauptmanns von Beulwiß zu Leipzig. Dieselbe wurde | nicht und konnte blos sagen, daß er aus diesem Hause herauskomme, | er, um weiter nichts, als um die Kirchengeseße zu rächen, weil gewesen wären, als diese? Angekl.: Das ist rihtig. Präs. : Nun, | Präs.: Sie „nahmen also an, der Fürst möchte einen Panzer tragen, | terefsirte. Er ging vor den Pferven vorüber, ich fuhr vor, hielt aber die nah Maßgabe des Geseßzes vom Präsidenten vereidigt und erklärte: | Kullmann [ragte mich nach meiner Heimath. Präs. : Hat er sich nicht | Bismar#X der ist, welcher die Sachen hervorgebracht hat. Deshalb wie Sie nach Kissinger, kamen, wo begaben Sie si da hin ? Angekl.: | und wenn Sie ihn auch auf die Brust treffen würden, er durch diesen | Zügel, weil ¿ch glaubte ihn zu beschädigen und wie ih die Richtung Jch heiße Pauline Henriette Thärigen, Religion evangelisch, 19 Jahre | auch exfundigt, in welcher Richtung der Fürst fahre ? Zeuge: Darauf | habe ih auf ihn schießen wollen. Für mih wäre gesorgt, sagte er, Da bin ih zuerst in eine Wirthschaft gegangen, um zu sehen, wo | Panzer ges{chüßt is und deswegen zielten Sie auf den Kopf ? gegen den geistlichea Herra gecade eingeschlagen hatte, fiel dec Schuß. | ali, geboren in Bernberg, wohnhaft in Leipzig, Kindsmagd, die übri- | kann ich mich jeßt nicht mehr erinnern. Präs. :! Sie haben früher | im Falle ich entkommen wäre: Präf. : Wurde er gefragt, was er das der Fürst Bismarck sei. Präs. : Also Sie sind in eine Wirthschaft | Angekl.: Ja. Präs. : Nun, wie Sie geschossen hatten, was haben Sie | Jch weiß nicht wer geschofsen halte; ih schaute gleich nach den Fürsten gen Fragen wurden verneint. Präj.: Sie waren im Monate Juli auch noch angegeben, als wenn Sie fich nicht gern mit ihm hätten | mit meinte ? Zeuge: Darauf ift ex nit weiter gefragt worden, was egangen und erkundigten fih nah des Fürsten Wohnung und haben | dann gethan. Haben Sie gesehen, daß der Fürst getroffen war? | um un» sah dabci, wie Jemand hintec dea Wagen vorüberlief und | laufenden Jahres im Hause des Hrn, Dr. Diruff? Zeugin: Ja. cinlassèn wollen? Zeuge: Das habe ich auch nicht gethan. Präs. : | er damit meinte. Er {ien darin etwas verstockt zu sein, Durch ie es erfahren? Angekl.: Nein, da habe ih es noh nit erxfah- | Angek!. : Das konnte ih niht bemerken, noch etwas sehen. Als ih | gerade ein Pistol wegshmeißt, Jn diesem Augenolick, da ih wußte, | N Hat der Fürst Bismark auch in diesem Hause gewohnt? Warum nicht? Zeuge: Weil er mir so auss\ah, daß er nicht meines | verschiedene Fragen hätte man vielleicht etwas erfahren. Präs. : ren. Präs.: Haben Sie erfahren, daß er überhaupt in Kissingen | sah, daß ih nicht mehr weiter konnte, blieb ich schen und warf meine wer geshofsea hat, gab ich ihm einca Peitschenhieb úbcc das Gesicht. | Zeugin: Ja, der hat die erste Etage bewohnt. Präf.: Nun geben Sie | Gleichens je. Präs. : Sie haben früher angegeben, weil er Ihnen | Wie haben Sie diejes aufgefaßt „es würde für ihn gesorgt, sei ? Angekl.: Das habe ih erfahren. Präs.: Nun, wo begaben | Pistole weg. Präs.: Sie sollen nach Abfeuerung hinten um | Präs.: Haben Sie dea Mann gekannt? Keanen Sie hier den An- | einmal an, was Ihnen damals vón dem Vorfalle bekannt wurde? | so frech entgegeagetreten sei? Zeuge: Ja, das ist auch heute | wenn er dur{gekommen wäre; was glaubten Sie, was er damit sa- Sie fi dann hin, als Sie aus dem Wirthshaus fortgingen ? Angekl.; | den Wagen herum gelaufen sein. Angekl.; Nein, ih bin vorne geflagten? Glauben Sie, daß diesec es wor ? Zeuge: Ja. Präs. : Um welche Zeit wurde der Schuß abgefeuert ? Zeugin : Kurz nach noch meine Ansicht. Präs.: Sie haben den Schuß abfeuern gen wollte? Zeuge: Jh glaubte, daß er zu irgend einer Agitation Nach dem Kurgarten. Präf.: Sind Sie da mit Jemand zusam- | herum vor den Pferden, nicht hinten hecum gelaufen. Präs. : Kullmann, habea Sie etwas dagegea einzuweadea ? Angekl.: Ja, i 1 Uhr. Präf.: Wo haben Sie sich da befunden? Zeugin: Ich war | hören? Zeuge: Ja. Präs. : Haben Sie ihn auch abfeuein | gehöre und von irgend einer Seite die Mittel bekäme, sich fortzu- mengetroffen? Angekl.: Ja, mit mehreren Leuten. Präs.: Haben | Also auf die Seite, wo die Pfecde standea? Angekl.: Ja. | nämlich, daß ich die e niht {hon beim Wogen weggeworfen | in meinem Zimmer zur ebenen Erde und schaute zum Fenster hinaus, schen? Zeuge: Gesehen habe ih dies niht. Präs. : Haben helfen, daß er in Verbindung stände mit einem größeren Verein oder Sie sich da weiter erkundigt? Angekl.; Ja. Präs.: Und wona? | Präs.: Nun, hat der Kutscher nicht nach Jhnen geschagen ? Angeïl.: | habe, sondern als ih erst vom Rade weg war. Präs. : Was sogen . Präs.: Was haben Sie da geschen ? Zeugin: Ich sah den Fürsten Sie den Mann festhalten sehen? Zeuge: Ich habe wahrgenommen, 4 einer Korporation, die ihm möglichst au vorher vielleicht die Wege Angekl.: Wo das Haus und die Wohnung des Sürstcn ist. | Ja. Präs.: Jch meine, wenn Sie vorne herumgelaufea wären, jo | Sie dazu? Zeuge: Nein, nicht hin‘cc dem Wagearave konnte er es | vorfahren; er fuhr aus dem Hofe heraus und an meinem Fenster daß Jemand festgehalten wurde, konnte aber nicht sehen, ob es dieser | gezeigt hat. Allem Anschein nach muß das der Fall gewesen sein : Prâs.: Also, wo das Haus des Fürsten ist, haben Sie auch er- | hätte es der Kutscher nicht thun können; hat denn der Kut|cher mit | erst weggeworfen habea, dean sonst hät'e ih es ja gar nit sehen vorbei. Präs.; Was haben Sie da weiter , wahrgenommen? | junge Mann war. Präs.: Zst das die Person, die Sie damals an- | nah seinen Aussagen über den Katholikenverein. Präs. : Das war fahren? Angekl : Ja. Präs. : Haben Sie es noch am Sountag | der Peitsche nach links geschlagen? Angekl. : Der Kutsche: wird nah können und häite e3 ja auch nit gewußt, wec es gewesen | Zenginz Wie Fürst Biêmarck vorbeifuhr, ging ein junger | gesprochen hatte? Zeuge: Ja. Ihre persönlihe Meinung. Zeuge: Das war meine Auffassung. Vormittag im Kurgarten erfahren? Angekl. : Ja. Präs.: Von wem? | rets geschlagen haben. Präs. : Wean Sie dem Wagea vorgelaufen | wäre. Präf.: Und Sie bleiben dabei stehea, daß Sie die Pistole | Mensch aus der Menschenmasse heraus und s{oß. Präs. : EN welcher Angekl,: Jch kann mich seiner nicht mehr erinnern, ebenso wenig | Da fällt mir noch etwas ein. Er äußerte sich: Es ist Angekl : Das kann ih nicht sagen. Präf.: Von einem Fremden? | find, so müßten Sie doch von links nah rets gelaufen | erst dann weggeworfen habea, als der Wagen vorgeloufen war? j Seite hat der junge Mensch gestanden? Zeugin: Gegenüber dem | alles dessen, was er sagte. nicht mehr so weit, dann bin ih über die Grenze. Es Angekl.: Ja von einem Fremden. Präs.: Es befauden si da auf | sein? Angekl.: Ih bin nach links gegongen. (Präsi- Angekl. : Ja. Präs.: Wir werden noch nähe: darauf zurückommen. | Hause. Präs.t Haben Sie den Standpunkt des jungen Menschen | - Prâs.: Ist Ihnen damals, als der Angeklagte Sie ansprach, | war dies im Gefängnißlokale. Präs.: Ist dies, Kullmann? Ihrer Karte (wollen Sie heraufgehen) zweimal der Name Diruf und | dent zeigt den Siluationsplan von der Straße, wo | Das will ich Sie noch jragea: Sie haben den Fürsten Bismarck | vorher gesehen? Stand er gegen die Bäume zu? Zeugin: Das habe | etwas an „einer Person, in seinem Benehmen aufgefallen? Zeuge: | Zeuge: Ja. Präs. : Angeklagter! Haben Sie etwas gegen diese Aus- war das erste Mal Dr. Diruf, und dann noch einmal Diruf (wird | Fürst Bismark gewohnt hat, mit mehrfaher Erklä- immer ausgefahren? Zeuge: - Ja. Prös.: Geben Sie uns ih nit gesehen; ih habe nur bemerkt, wie er die Pistole erhob und | Nein. Prâäf.: Haben Sie „eine besondere Erregtheit an ihm wahr- | sagen des Zeugen zu erinnern? Angekl : Ja! Das Meiste, was der en Geschworenen gezeigt.) Angekl. : Ja. Präs.: Haben Sie diese | rung und fordert Angeklcg'en auf, nah diesem Situationsplane auf | einmal eine Beschre.bung des Wagens, in welhem der Fürst j s{oß. Präs. : Stand er nahe am Wagen, als er \{choß? Zeugin: Er | genommen? Zeuge: Gar mt Beuge gesagt hat, ist unwahr. So lange aîs der Zeuge gesprochen hat, Namen darauf geschrieben? Angekl.: Ja. Präs.: Warum? Befragen weitere Angaben zu machen.) (Geschieht.) Hierauf wird | an diesem Tage saß. Zeuge: Es ist ein sogenanntec Viktoria- | war nit weit davon weg. Präs. : Stand er dem Wagen unmittelbar Sechster Zeuge: Geseßlich beeidigt. Jch heiße Franz Wilh. Kowerts, habe ih im Gefängnisse gar nit gesprochen. Präs. : Der Zeuge hat Angekl.: Das Eine habe ich darauf geschrieben und es | der Plan den Geschworenen zur Einsicht vorgelegt. : wagen. P-äs.: War er offea? Zeuge: Ja. Präs. : Hat der Wagen | gegenüber ? Zeugin: Neiu, mehr gegen die hintere Seite des Wagens. | katholish, 35 Jahre alt, verheirathet, Polizei-Beamter in Berlin. | nicht allein Thatsachen verkundschaftet, sondern auch persönliche An- steht noch etwas dabei. Präs.: Und das erste, wissen Sie Präs: Nun, Sie fagten also, daß Sie von Leuten umringt wa- die gewögnlichen Räder? Zeuge: Nein, diese sind höhec. Präs.: | Zeugin zeigt nuu auf den Situationsplänen die Einzelheiten und be- | Den Angeklagten kenne ih. Die übrigen allgemeinen Fragen | sichten über manche Aeußerungen von Ihnen. Er hat aber nicht ge- das nicht? Angekl.: Nicht genau. Präs. : Nun, Sie haben zweimal | ren? Angekl.: Ja. Präf.: Haben Sie die P;stole bei sih gehabt | Können Sie uns cwa die Höhe diesec Räder angeben? Zeuge: Jh | merkt dabei: Der Wagen stand nicht unmittelbar vor mir, sondern ein | verneint. j T a agt, ob feine Anficht die richtige is; er gab nur sein Urtheil ab. Dirúf darauf geschrieben? Augekl.: Es kann doh sein! | oder. nicht? Angekl.: Jh habe sie weggeworfen. Präs.: Sie glanbe, daß die Höhe der Râädec 3 bis 34 Fuß beträgt. Präs. : Stükchen herunter. Der junge Mensch I etwas nach vorwärts ge- Präs. : Sie waren in diesem Sommer gleichzeitig mit Fürst Bis- AUngekl. ; Das Meiste von dem, was der Zeuge gesagt hat, ist un- räs.: Also es war so. Jh werde es den Herren Ges{hworencn | warfen sie also weg? Wo war das ungefähr? Als Sie | Ksanen Sie uns die Höhe dicsec Räder vielleiht an diesem Tische | schossen. Präs.: Haben Sie den Schu , abfeuern schen ? Zeugin: | marck in Kisfingen? Erinnern Sie sich noch des 13. Zuli, an welchem | wahr. Präs. : Jst von dem, was Sie geäußert haben sollen, auch n zeigen, wenn sie wollen. Präs.: Sie hatten also die Wohnung | noh vor dem Wagen waren? Angekl.: Ja. Präs.: Und Bu Drehen Sie sih um. Zeuge: So hoh sind dieselben nicht. Das habe ih geschen. Präs. : Können Sie über die Richtung, wie | Tage auf den Fürsten vor seiner Wohnung ein Schuß gefallen sein | etwas unwahr? Angekl.: Das Meiste davon. Präs.: Haben Sie des Fürsten Bismarck erfahren und haben den Namen des | sind Sie stehen geblieben? Sie sollen sich aber haben los | Präs, : Dann kommt erst der Siß des Fürstea? Zeuge: Ja. Präs.c | über die Nichtung, wie er die Pistole hielt, etwas angeben? Zeuge: | soll? Waren Sie damals vor der Wohnung ? Zeuge: Ja. Präf.: | fi dahin ausgesprochen, daß die Grenze nahe it. Angekl.: Eine Hausherrn auf die Katte geschrieben. Haben Sie auc erfahren, wo | machen wollen, aber nicht gekonnt haben, weil Sie festgehalten wor- | War ec auf dem Rügafig gesessen? Zeuge: Ja, der Wagen | Das kann ih nicht so genau sagen, es war so plôglich. Präs. : Haben | Geben Sie uns Ihre Wahrnehmungen bekannt! Zeuge: Meinem jolhe Bemezkung habe ih nicht gemaht. Das weiß ih, daß die «dieses Haus liegt ? Angekl.: Ja, ich habe es erfahren. Präs.t Sie | den sind; Sié mußten sich doch fürchten? Angekl.: Ja, natürlich. | hat nur einen Nücksiz. Präf.: Und Fürst Bismarck ist cin groß c Sie gesehen, was der junge Mensch E Abfeuerung der Pistole Berufe gemäß war ih bereits vor §12 Uhr vor dem Hause | deutshe Grenze weit von Kissingen ist. Das nüßte mir ja nichts. haben eben danach gefragt. Haben Sie auch erfahren, wann | Präs.: Sie wollten also doch durchgehen? Angekl, ; Ja. Präs: | Mann, Zeuge: Ja. Der Wazen ist eben bequem für einen großen machte? Zeuge: Das habe ih niht gesehen; ih fiel nämli in | und ging dort auf und ab, um das Publikum, welches | Zeuge: Ich habe meinen Eid abgelegt und durch keinerlei Umstände der Fürst auszufahren pflegte? Angekl. : Jch habe mi danach mehr- | Nachdem man Sie nun festgehalten hatte, was ist dann weiter mit | Mann, weil c hoch ift uno gut ges{weist. Man fißt sehr gut da: in Ohnmacht und machte keine weiteren Wahrnehmungen. Präs. : Erkennen | sich in großer Masse angesammelt hatte, zu beobachten und | könnte ih mi von dem, was ih gesagt, abbringen lassen. Jch kann fach erkundigt. Präs. : Und was ift Ihnen in dieser Beziehung gesagt | Jhnen geschehen? Angekl.: Da wurde ih in das Gefängniß geführt. und kana leicht nste‘gea. Pcâs.: Ist man etwas höher, wean man Sie den Angeklagten? Jst das der, welcher den Schuß abfeuerte? zu sehen, ob sich vielleicht eintge dort befänden, die meines nur jagen, daß Amtsrath Dieß, wenn er da wäre, dies au konstg- worden? Angekl.: Das er von 1 bis 2 Uhr ausfährt. | Präs.: Haben Sie sich überzeugt oder fonnten Sie sih überzeugen, | in dem Wagen sitzt odec bleibt sih das gle.ch? Zeuge: Das bleibt Zeuge: Ja, das ist der. n ; ,_| Erachtens gerade nicht dorthin „gehörten und auf welche des- | tiren würde. Präf.: Was soll noch falsch sein? Angekl.: Präs.: Jst Ihnen auch gesagt worden, wohin der Fürst | welhe Wirkung der abgefeuecte Schuß hervorgerufen hatte? | si so zienulich g'ech. P-äs.: Wie hoch mag Sürst Bismarck vom Angeklagter hat auf diese Aussage blos zu erinnern, daß er in | halb eine besondere Ueberwachung nöthig wäre. Ich habe mit meinen | Daß ih soll dem Fürsten Bismarck ins Gesicht gelaht zu fahren pflegte? Angekl.: Ja, nah der Saline. Präs. : Nach | (Das konnte ih nit genau sehen.) Präs.: In welchem Augenblick | Bodea aus gesessea sein? Zeuge: Ja, v.elle.cht 4 bis 5 Fuß hoch. der Mitte des Weges gestanden sei. j Kollegen gefunden, daß wir an jeaem Tage sehr viel zu thun hätten, | haben, das sei mir läqerlich vorgekommen. Zeuge: Jch der Saline und zu welchem Zwecke? Haben Sie erfahren, daß er | haben Sie das erfahren? Angel. : Erst als ich nachG dem Gefängniß Präs.: Geben Sie an dieser Bank an, wie hoch ec ungefähr gesessen Präs. : Es fragt sih, ob Sie dem Wager gerade gegenüber oder | indem sich das Publikum so ansammelte, daß bereits um ¿1 Uhr | meinte, seine Miene sei gleichgültig gewesen. Präs. Meinten gewöhnlih badet? Angekl.: Das habe ih weiter nicht erfahren. eführt wurde. Präs.: Wer hatte Jhnen diese Mittheilung gemacht? | fein mag. Zeuge: So hoh. Präs. : Nun gut, wollen wir daran etwas zurüdckftanden Angekl. : Gerade gegenüber. U! Aber Sie | circa 2CI Personen vor der Wohnung sich befanden. Wir hatten | Sie nicht, er habe eine phlegmatishe Gleichgültigkeit an den Tag Präs. : Nun, also es genügte Jhnen, daß der Fürst um diese Zeit Angel: Jch habe dies von den Leuten gehört, nahdem ih in das festhalten. Be:-achien Sie sich enmal die Höhe des Angeklagten. haben selbst augegeben, daß Sie Jhre Pistole so ho „halten mußten, uns deshalb fo vertheilt, daß wir, falls irgend etwas in diesem Zirkel gelegt? Zeuge: Ich meinte, er war nicht aufgeregt und sien ganz tägli auf die Saline fährt? Angekl.: Ja. Präs.: Nun, “wo | Gefängniß geführt wurde. Präs. : Was haben Sie gehört? Angekl.: | Sie haben gesagt, er habe ein Pistol weggeworfen ; glaubea Sie, mit weil Ihr Standpunk ein tieferer war, als der des Fürsten Bismarck, | passiren sollte, sobald als möglich bei der Hand wären. Jh nahm gleichgültig. Angefl. : Daß Zeuge sagte, ih hätte eine Bemerkung baben Sie die Zels zugebracht au: Sonntact? Angekl.: Da | Daß der Fürst nur an der Hand verwuudet worden fei. Präs: Ihr Rückficht auf die Höhe des Wagens und mit Rücksicht auf die Pcc- der im Wagen stand ? Angekl. : Ja, Ja! N j méine Aufstellung ungefähr so in der Mitte, wie ih jeßt vor gemacht, ich hâtte gelaht, das ist uicht wahr. Prä}.: Zeuge sagt bin ich im Wirthshaus gewesen und daun später im Kur- | Schuß joll auch wirklich die Hand verwundet haben „und zwar wie | sönlichkeit des Angeklagtcn, daßec, wenn er an den Wagen tritt, die Pistole : Staatsanwalt zur Zeugin : Der Angeklagte widerspriht Jhnen | dem Herrn Präsidenten stche, das wäre die Hausthüre vor dem | nur, Sie haben keine Furcht, keine Neue gezeigt. Angekl. : Lächerlich garten, und von da in der Gegend der Wohnung des | wir noch von Sachverständigen hören werden, soll der Fürst | so haltca mußte. Zeuge: Ich glanbe an einer höheren Richtung. Präf.: in Ihren Angaben; er sagt, er sei gerade gegenüber gestanden, habe | ersten Fenster rechts von mir aus gerehnet. Zeuge zeigt auf | war mir die Sache nit, ich war kaltblütig. Präs.: Haben Fürsten. Präs. : Wo haben Sie die Nacht zugebraht ? Angekl, : | eine doppelte Wunde erhalten haben. Die cine, eine Brandwunde, | Also in eine -höhezca Richlung ungefähr so. Zeuge: Ja, weil er gerade gegen das Haus des Dr. Diruf geschossen : und Sie geben an: | den vorliegenden Rifsen die einzelnen Situationen. Äuf dem | Sie noch eine „Srage, Herr Staatsanwalt? - Staatsanwalt: Nein. Äug in dieser Gegend. Präsf.: Um welche Zeit ? Angekl.: Nachts | die andere von einem Geschosse herrührend. Die eine Wunde soll | noch dem Kopfe zielte, so mupie ec die Pistole höhec halten. Jch Die Richtung sei mehr gegen das Haus Braun gewesen, das nächst- | Trottoir, das an die Wiesen angrenzt, die weit hereinreichten, hatte | Präs. : Oder Sie, Herr Vertheidiger? Vertheidiger: Nicht wahr, von 10 bis 12. Präs: Also Nachts von 10 bis 12 haben Sie zu- | eine mehrwöchentliche Behandlung zur Folge gehabt haben; nun wie | bitte dies zu konstaiirea. Ncäs.: Kullmann, haben Sie etwas da- liegende. Bleiben Sie bei diesen Angaben tehen? Zeugin: Ja. sih das Publikum so aufgestellt, daß es den Plaß nah dem Hotel | Herr Zeuge, Sie haben vorhin erklärt, daß es Ihnen aufgefallen ist, gebracht in der Gegend der Wohnung des Fürsten Bismarck? Angekl.: | Sie ins Gefängniß gekommen sind, sollen Sie sih geäußert haben, | gegen einzuwenden? Angel. Jch habe nach dem Kopfe gezielt. Vierter Zeuge. Geseblich becidigt. I heiße Casp. Joh. P Holzmann beseßt hatte, d. h. oben vollständig in einem rechten | wie der Angeklagte unaufgefordert erklärt hat, daß er nicht Ja. Präf. : Nun, welchen Zweck hatten Sie da, daß Sie dageblieben? | daß den Fürst der Schuß nit tödtlich getroffen hätte, sondern blos | Präs.: Haken Sie die Pistole so odec fo gehaltea (Präs. zeigt durch katholis, 49 Jahre alt, zu Herschfeld bei Neustadt a. S., geboren | Winkel von dem Hotel „Holzmann. Dem Hause des Dr. Diruf ent- | von dem Vereine in Salzwedel die Anregung zu Kies That Angekl.: Daß es mir nit so ging wie in Berlin, es war mix so zu | die Hand. Angekl.: Ja, das habe ih gesagt. Präs.: Haben Sie | eine Handbewegung zuersr 1 gerader, dann in schiefer Nichtung die zu Geldersheim bei Schweinfurt, verheirathet, Müller und Oekonon. lang war der Damm frei, mit Ausnahme des Geistlichen, Pfarrer empfangen. Zeuge: Ja. Er fiel selber ein, ohne daß er gefragt Muthe, daß er mir entwischen könnte, wie in Berlin. Präs.: Aljo | sich darüber nicht weiter im Gefängniß geäußert? Angekl.: Ja. Lage der P:ftole). Angekl. : So. (Er bzaht die schiefcce Richiung Die übrigen allgemeinen Fragen durchaus verneinend. Hauthaler fo hörte ih ihn wenigstens nennen der stand mitten urde, daß die E nicht aus dem katholishen Männerverein hervor- es war Ihnen zu Muthe, daß er Jhnen entwiscen könnte und deshalb | Präs.: Haben Sie auch angegeben, was der Beweggrund | bei der Haltung der P.stole). Büte zu konstatiren, daß er selbst an- Präf.: Sie haben den Angeklagten in Kissingen getroffen, wo | auf dem Damm. Seine Aufstellung war für mich etwas auffallend | gegangen, und daß sie fein eigenes Werk sei,

ar es 12 Uhr, und wo sind Sie dann hin? Sind Sic'irgendwo eingekehrt | Sie angegeben? Angekl.: Ih habe den Bimarck als den Urheber | Sie eine Frage? Nein. Präsideat zum Zeugen: So, Sie Éönnen si en Geschäfte halber. Mir wurde gesagt, um £12 Uhr laucht der Kanzler kam heraus; der katholische Geistliche mußte von dem | rufen und in legaler Weise als Zeuge und Sachverständiger beeidigt. due baben Sie ein Nebteuartiee feldt Angekl, : Nein. rif: der Konfessionsgesche angesehen. Präf.: Haben Sie nit für die | jeßt hier seßen odce wünschen Sie vielleicht cntlassen zu werden? Fônne man den Reichskanzler sehen. _ Jcch „ging hinüber in das Haus, | linken Pferde etwas angestoßen werden und in Folge dessen kam der | Derselbe erklärt: , E 4 / Sind Sie danu immerfort in der Nähe der Wohnung des Fürsten Kirchengeseße einen anderen Ausdruck bezeichnet. Angekl.: Ja, | Zeuge: Nein. 4 ; : i Wo g wohnt und zwar in den Hof, weil man mir gesagt hat, im | Wagen in Hemmung. Wie dies passirte, dachte ih, ih wollte den Ich heiße Oskar Diruf, bin protestantisher Religion, 50 Jahre geblieben? Angekl.: Das kann ih nit sagen, ich war eben in der | die Maigesetze. Präs.: Dam wollen Sie diese . kon- _ Der zweite Zeuge Heinrich Niedergesäß, Kammerdiener des Parke würde man ihn zuerst sehen. Jch war eine halbe Stunde dort Mann in Kenntniß seßen, daß dies unstatthaft wäre, um es vielleicht | alt, geboren in Würzburg, wohnhaft in Kissingen, verheirathet, praf- Umgegend. Präs. : Jn der Umgegend? Um welche Zeit. Angekl.: | fessionellen Geseße bezeichnen, und jollen gleich gesagt | Fürsten Bismarck wurde gczufea, nah Maßgabe des Gesetzes ver=- Und wurde dann ausgewiesen. Wie ih herauskam, gesellte sih Kull- | für die Zukunft abzustellen. Als ich zu diesem Zwecke um den Wagen | tischer Arzt. Die übrigen allgemeinen Fragen wurden wie bet den Von 4—6 Uhr. Präf.: Jm Kurgarten? Angekl.: Ja, Präf.: Und | haben, Sie hätten nach dem Kopfe gezielt. Angekl,: Ja. | eidigt und eklärt: i N y A8 mann zu mir und sagte: Sie find wohl auch da, um Bismarck zu herumgchen wollte, sah ich den Angeklagten links von mir, und ¿war | vorausgehenden Zeugen verneint. | wie lange hielten Sie sih hier auf? Angekl.: Ungefähr 14 Stunde. Präs. : Sie sollen Ihr Leidwesen ausgedrückt haben, daß Sie ihn nicht |* Jch heiße Heinrich Niedergesäß, bin evangelischer Religion, 33 sehen. JO bejahte dies mit dem Beifügen: ih war hon vor 8 Tagen meines Erachtens auf etwg 3—4 Schritte aus dem Publikum her- Präs. : Sie haben den Hrn. Fürsten Bismarck während seines Präs. : Und wann sind Sie vor die Wohnung des Fürsten gegangen ? | getroffen Haben. Sie hätten si mit der Pistole eingeübt, Sie hätten | Jahre alt, geboren zu Lengniß in Sülesien, jeßt wohnhaft in Berlin e qus onnte ihn nicht sehen, heute werde ich mehr Zeit aufwenden, | ausspringen, in einer etwas gebüdten Stellung. Wie ih das sehe, | Aufenthaltes in Kissingen in ärztlicher Behandlung gehabt. Er hat Angekl.: Da bin ih von 10 bis 11 Uhr gegangen. Präs. : Und in | gut gezielk. Angekl.: Das war auß meine Meinung. Präs.: Aber | und unverheirathet. S | E. Be maun sagte darauf: Es ist mir auch so gegangen; ih war in | denke ih, jeßt lasse ich den Geistlihen gehen und springe auf | im Dr. Dirufschen Haufe jenseits der Saale gewohnt. Erinnern Sie welcher Richtung? Angekl.: Um 11 Uhr bin ih in eine Restauration | Sie sagten, der Kerl müsse eine Bewegung gemacht haben, und so sei „Präs. : Sie find also gegemvärtig Kammerdiener des Fürsten Se, Bedi dort konnte ich ihn nicht sehen. Heute werde ih ihn den zu, in dem ih glaubte, er habe vielleicht eine Bitt- sich auf den 13. Zuli ? Zeuge: Ja, ganz genau. Jh fuhr etwa gegen gegangen. Präf, : Und wie lange blieben Sie da? Angekl.: Ungefähr | es gekommen, daß er nicht besser getroffen worden sei. Jn dem | Bismarck? Zeuge: Ja. „Pcäj.: Waren Sie mit ihm in Kis- aber hier sehen. Kullmann fragte weiter: Man hat ihn wohl recht | {rift oder so etwas, womit Se. Durchlauht der Kanzler | 1 Uhr bei Sr. Raus vor. Unser Gespräch dauerte bis etwa 4 bis 12 Uhr. Präs. : Und warum blieben Sie die ganze Nacht im | Moment, wo der Schuß auf ihn abgefeuert worden sei, habe er eine. | singen? Zeuge: Ja. Präs. : Können Sie fich noch erinneca auf gropartig empfangen bei seiner Ankunft? Jh erwiderte: das weniger | sehr häufig belästigt werden, was ih „inhibiren wollte, Jn diesem oder 20 Minuten nah 1 Ühr. Es wurde dadur unterbrochen, daß Freien. Haben Sie keine Mittel gehabt, um im Wirthshause zu | Bewegung gemacht, sonst hätten Sie ihn nach Ihrer An- den Tag; es war an einem Montag, den 13. Juli d. J., daß Fürst ler, aber in Schweinfurt wurde er gut empfangen. Er bemerkte: bei Augenblícke fällt der Schuß und zwar über das Hinterrad des Wagens | der Kammerdiener eintrat mit der Bemerkung, der Wagen is vorge- übernachten ? Angekl. : Die hatte ih damals noch. Präs.: Sie hatten | sicht getroffen. Angekl.: Ja. Präs.: Sie haben bereits Bismarck ausfuhr, um auf der Saline ein Bad” zu nehmen. uns zu Hause ift man nicht gut auf ihn zu sprechen. Darauf fragte | hinweg, so daß der Mann in dem vollen Bewußtsein, sih au gewisser- | fahren. A erhob mi fogleich von meinem Siße, um mich zu empfeh- solche alfo noch ? Wohin gingen Sie dann. Angekl.; Jn meine Wohnung angegeben, Sie hätten bereits auf dem Wege nach vorwärts das Zünd- Zeuge: Jä. Präs.: Es wurde da guf den Fürsten geschossen. a „hn, wo find Sie zu Hause? Kullmann nannte die | maßen zu decken, s{hießt. Wie ih hinzuspringe, bekam ih ih weiß | leu. Se urchlaucht fagte aber: Bleiben Sie no einen Au enblidck, und blieb bis zum andern Morgen bis 114 Uhr, wo der Fürst ausfuhr. | hütchen aufgeseßt, Sie hatten eiu anderes Zündhütchen in der anderen | Können Sie sich dessea noch_ erinnern? Zeuge : _DK FEUPEOVIN Ich fragte ihn, ob er niht zu Kissingen in Arbeit | niht, war es absichtlich oder durch Wegwerfen des Pistoles einen | meine Tochter wünscht Sie zu sprechen, und erwartet Sie auf ihrem Präs. : Nun, warum verschoben Sie diese Sache bis zum Mon- | Hand. Jn welcher Hand hatten Sie die Pistole? Angekl.: In der | Präf.: Nun erzählen Sie, was Sie davon anzugeben wissen. Je weil er mehr eine Arbeitexkleidung trug, was er verneinte mit | Schlag durch das Terzerol hier auf den Arm. Diejeu Gefühle nah | Zimmer. Jch empfahl mich hierauf und ging nah dem Salon der tag, konnten Sie Jhr Vorhaben nicht früher ausführen? Angekl.: | linken Hand! Präs: Jn welcher Hand halten Sie das andere Zünd- | Zeuge: Es war 14 Uhr Mittags, als der Wagen vorfuhr und der : fu Beifügen, er sei gestern erst zugereist. Wir ingen nun auf und | mußte ich den Angeklagten loslassen, Ih bekam auch eine solhe | Gräfin und begann mit ihr eine Konversation. Jch hatte kaum einige Eigentlich konnte i es früher nit ausführen, Präs.: Sie haben | hüten? Angekl.: Auch in der linken Hand! Präf.: Wohl um es | Fürst im Hofe einstieg, um nah dem Bade zu fahren. Der Wagen ab. Ich bemerkte dabei, Sie sind wohl zu Hause, wo Mallinckrodt Erschütterung im ganzen Körper, daß ih einen Moment Minuten gesprochen, währenddem war der Fürst die Treppe hinunter- früher angegeben, Sie hätten es am Sountage nicht gethan, weil der | aufzuseßen, wenn das erste versagen sollte. Nun, haben Sie denn | fuhr rechts herum nah der Brücke zu, und furz vor der Hausihüre gewählt wurde. Auf seine Bejahung fragte ih ihn, wo Mallinckrodt | stehen bleiben mußte. Präs.: Es war also ein heftiger | gegangen, als ih plößlich von der Straße her einen Schuß vernahm. Sonntag ein heiliger Tag für die Katholiken sei? Angekl. : Ja, ih | nicht gefühlt und gewußt, daß Sie ein \chweres Unrecht begehen, haben | wurde von der linken Seite ein Schuß auf ihn abaeschossen. Präs. : gew worden sei, sagte er: im Hannöverschen, worauf ih ihm be- | Schlag? Zeuge: Ja. Um meinem Berufe nachzukommen, lief | Das Zimmer, in dem wir uns befanden, geht auch auf die Straße hâtte es so wie so am Sonntage nicht gethan wegen der Religion, | Sie nicht erwogen, „wenn Sie eine solche That begehen, welche Fol- | Nun, was haben Sie bezüglih der Person A uer le, das ist niht wahr, sondern in Münster. Inzwischen fam der | ich auf ihn zu und faßte ihn; ich kann niht genau angeben, | hinaus. Jch hörte einen Tumult, furz es fam mir die Idee, es ist wegen der Heiligkeit der Sache. Präs.: Nun halten Sie so vie auf | gen dies nach sich ziehen könnte ? Angefl.: Ja. Präs. : Haben Sie | men, welche den Schuß abfeuerte? Zeuge: Jch saß auf dem raue - Rath Schlund von Schweinfurt, an welchen ich mich_| war es an der Ee des Hotels Braun, oder am Hause nebenan. Ich | etwas Aehnliches vorgefallen, wie früher -Sr. Durchlaucht in Ber- Ihre Religion? Angekl.; Ja, in der Art. Präs: Nun Sie haben | uicht gewußt, daß es verboten ist, nah einem Men- | Bocke. Als der Schuß fiel, sah ich mich nah links um, be- ans oß, ohne mich weiter um Kullmann zu kümmern. Jch habe nur | sprang auf ihn zu, faßte ihn hinten an dem Kragen und drehte thn | lin begegnet war. Ih hatte mi durch cinen rasen Blick aus dem früher eine Angabe gemacht, daß Sie in diesem Jahre noch nicht zur | schen zu schießen, einem Menschen das Leben zu nehmen? merkte abec Niemand. Dann drehte ih mich nah rets und da sah e daß er sich an das Geländer gegenüber demn Dirufschen | herum, „amit er mir nicht mehr entwishen könne; da springt Herr | Fenster hinaus überzeugt, daß die Menge in großer Bewegung Beichte gegangen wären? Angekl.: Nein. Prä].: Ist Ihnen nicht | Angekl.: Ja. Präs.: Haben Sie sich niht vorgestellt, welche ih Kullmann davon laufen. Jh eilte vom Boe herunter und über He )inseßte. Jch ging über eine Stunde dort auf und ab, es war | Opernsänger Lederer, den ich hier erst kennen lernte, hinzu, und hülft auch. | war. Jh eilte auf die Straße hinunter, sah, wie der Wagen des bekannt, daß die katholische Kirche es verlangt von den Katholiken, | Strafe Sie erwarten wird ? Angekl.: Ja. Präs.: Sie follen sich ge- ihn her. Präf.: Warum haben Sie geglaubt, daß dieses der Thäter 4 Uhr „yorbel, als der Kanzler ausfuhr. L Nun war das Publikum in großer Masse zusammengelaufen, und ein | Fürsten bereits vor dem Braunschen Anwesen stand. Der Fürst war

daß fie wenigstens Einmal und gewöhnlich an Ostern zur Beichte | äußert haben, Sie wüßten, daß es fich um Zuchthaus oder gar um | sei? Zeuge: Weil ich gesehen habe, wie er die Pistole weggeworfen Präs.: Sie sahen den Schuß abfeuern und auch Denjenigen, der | Kollege, der etwas weiter rechts gestanden war, war auch dabei. Wir | ausgestiegen und bewegte sich noch inmitten einer andrängenden gehen? Angekl.: Jch hatte Ostern den Plan gefaßt, den Bismarck zu Todesstrafe handelt, was hat Sie zu einer folhen {weren Handlung | hat. Präs, : Nun, können Sie genau angeben, wo er sie hingeworfen abfeuerte. Zeuge: Das war der Kullmann. Vorher fuhr Dr. Diruf | {übten den Angeklagten. J, der ih etwas größer bin, als der An- | Menge und konnte si kaum vor den Menschen, die ihn umdrängten,

tódten und da hätte mich die Beichte doh Nichts genüßt. Präs. : Sie bewogen? Angekl,: Weil ih den Bismarck als den. Urheber des | hat? Zeuge: Er hat sie weggeworfen, so ungefähr binter dem Haufe, vorbei, da bemerkte mir der Ber , welcher mich aus dem Hofe ge- | geflagte, legte mi über ihn hinweg, um ihn zu hüben gegen das | retten. Jch hatte ziemlihe Mühe, die Menge zu theilen und zum begaben Sich also um 12 Uhr vor die Wohnung d s Fürsten Bis- | Streites ansehe, der jeßt in Deutschland ist. Präs.: Und deshalb | auf “die Treppe zu. _ Präs: So. Nun Sie eilten ihm wiesen hatte: Jeßt wird der Kanzler auch gleih ausfahren und Sie | Publikum. Dies rief: „Nieder mit dem Hunde!" Präs. : Sie be- | Fürsten zu gelangen, den ih fragte, was vorgefallen sei. Er machte marck? Können Sie angeben, wo sie liegt, muß man nicht über | wollten Sie ihn tödten. Glauben Sié, daß durch seinen Tod die | also nah, haben Sie ihn erwischt? Zeuge: Wie ih Fönnen ihn sehen. Daraufhin stellte ich mich dem Hofthore des mühten sich also, den Angeklagten vor Gewaltthätigkeit zu {hüben | sehr wenig Aufhebens von der Sache, bewies die größte Ruhe, wie ih cine Brücke, die über die Saale führt, und dann sind an der einen | Sache sich ändert ? Ang:kl.: Das weniger. Präs. : Nun thaten Sie | daran war, hatte ihn \chon ein Polizeimann ergriffen und dann noch Dirnfschen Hauses vis à vis. A Haben Sie den Angeklagten | und ihn unversehrt ins Gefängniß abzuliefern, und es is Ihnen ge- | sie noch nie bei einem Menschen gesehen, der unmittelbar einer Lebens- Seite Bäume, an der anderen Seite Häusec? Angekl. ; Ja. Präs: | es, weil Sie einen Zorn auf ihn batten. Angekl.: Ja. Präs. : Jh | mehrere. Nachdem ih sah, daß er in sicheren Händen war, begab- ih wieder gesehen? Zeuge: Zuerst kam der Hund heraus- lungen? Zeuge: Ja, nah vielen Zurufen; auch riefen einige Herren, | gefahr entgangen war. Jch bat ihn, das Bad aufzugeben und sogleich Wo haben Sie sih hin begeben? Angekl. : Auf die Seite, wo die | meine do, daß Sie es hâtten fühlen müssen, day Sie ein shweres | mi zu Sr. Durchlaucht zum Wagen wieder zurück. Präs.: Haben] gesprungen und daun der Wagen; wie dieser vor das Haus | welche annahmen, daß wir Polizeibeamte waren: „Der Mann ist in zurüczukehren, um die Wunde untersuchen und reinigen zu lassen. Fch Bäume stehen. Präs.: Alfo auf der Seite, wo die Bäume stehen ? Unrecht begehen, indem Sie einem Menschen das Leben nehmen, weil | Sie wahrgenommen, daß der Fürst eine Verleßung hatte? Zeuge: efahren war, fam ein Diener, machte den Schlag auf, guten Fingern. Zeder wollte hinzukommen, wir mußten ihn aus dem [9 auf den ersten Blick eine blutende, durch Kohlentheile eiwas ge- Haben Sie sich unter einen Baum gestellt, und war dieser der | er einer anderen politischen Richtung angehört als Sie, Angekl.: Zawohl. Präf,: Zeigen Sie uns wo. Zeuge: An der reten Hand ürst Biêmarck seßte sich cin und ein anderer Herr langte | Publikum herausziehen. Jenseits der Brücke, gerade wo der Weg aus chwärzte Verleßung. Se. Durchlaucht achtete diese Verleßung gering Standpunkt, wo Sie sich gegenüber der Einfahrt befanden? | Darüber habe ih so genau uicht nachgedaht. Präf.: _Jch meine | hier über der Pulsader und hiex am Daumen. Präs. : War es noth- ihm einen Ueberzieher zu. Jh stellte mich 6—8 Schritte hinauf, um | dem Kurgarten kommt, nah der Stadt zu, da kam ein Genêd’arm { mit dem Bemerken: Lassen Sie mich mein Bad nur nehmen, es

find Sie in der Nähe des Hauses geblieben ? Angekl. : Ja. Präs. : Nun, jeßt | der Sie zu dieser That hinriß. Angekl.: Ja. Präs. : Was haben | giebt, daß er die P:stole ho gehalten hat. Herr Vertheidiger, haben Sa n zusammen gekommen ? C gesas Ich war am | und ih mußte ihn deshalb etwas näher in das Auge fassen. Se. Durch- Siebenter Zeuge. Es wird nuún der Zeuge Dr. Diruf vorge-