1874 / 257 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Nov 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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stellte weiterhin vor, wie es fx die Heilung der unde, namentli für die Abkürzung der Hei" zeit von Belang fe, wenn die Wunde alsbald untersucht, ausgev aschen und behan- delt würde. Endlich gab er meiner dringenden ‘Hitte nach und licß fih zurückbegleiten. Der Wagen blieb angespaw t Oben im Salon angekommen, wusch ich die Wunde aus. Als, ih zu diesem Zwecke den Aermel zurückftreifte es war die red’ Menge kleiner Fragmente von halbverbrar gten es war, wie ich sah, Zeitungspapier oder ähnliches bedrucktes wies Papier, das mit geshwärzten haibve:k ohlten Theilen gemis{t war. Nachdem die Wunde gereinigt war, so 6 i, daß sie aus zwei Ver- leßungen bestand, die getrennt waren. Um Ihnen ein genaucs Bild zu geben, möchte ich Sie bitten, cinmal Zhr Handgelenke zu be- trachten. Wir nennen diese Se {e am kleinen Finger die Ulnar- seite. Diefe Seite am Daumen {e Radialseite. Wir haben also die vordece und hintere Flähe. Die Verleßung befand sich an der Polarfludt des Vorderarmes ' d zwar unmitteltar über dem Hand- g:lenfe. Sie bemerken, daß wei Stränge von dem übrigen Vorder- arme gegen die Hand laufeo Fs find Sehnen von Muskeln bestimmt, dic Hand zu beugen und t" eweise auch die Finger. Jch muß das erwähnen, weil es die B" &e bildet ¿wischen dea beiden Verleßungen. Die eine Verleßung log (inks von diefen beiden Strängen, die andere zechts. Die Brüce, die ‘anverséhrte Hautbrücke betrug etwa 2 Cmir., die linke von dieser Ha'(tbrücke liegende Wunde war in den Rändern unregelmäßig gezcächn et, es wer eine zackige und unregelmäßige Grenze, die Haut abgelöst. ‘Diese Wunde war in ihrem größten Durchmesser angefähr 1 Cuär. g roß. ‘Es war übrigens Nichts zu bemerken von eincè Benas&theiligung dær benachbarten Theile, kein starker Drudck, die ‘Wunde stellte sih c infaha!s Brandwunde dar, wie wir sie häufig beob- ahten. Jch zog n tit dec Pinzette die s{chwarzen Haulfeßea, welche von den Kohlentheilen ges{chwärzt waren, hinweg, um die Wunde rein her- Zultellen, ‘dann u'atersu§hte ih die andere Wunde, welche von der ersten wesentlich verschieden war. Sie war etwas kleiner als die eben be» {chriebene, sie hatte êtwa 2 Ceatimeter im Durchmesser, und war von ‘einer regelmäßigen Kreiswundlinie begrenzt, die Ränder ganz \charf auêgeschnitten, wie mit einem Hohlmeißel. Es haftete also rings um die Wunde die Haut ganz fest an dem unterliegen- den Theile, die Wunde war aber ein klein wenig ticfer, als die andere, die uur eine Haulwunde gewefen war. Bei der größeren Ticfe war fie auch niht geshwärzt und sie bot außerdem keine besondere Verhältnisse darz nur fiel mir fogleich bei der ersten Untersuchung, die böchsteus 10 Minuten nah dem Schusse stattfand, Pal um den Radius eine starke Erhöbung war ganz zunächst an dieser zunächst beschriebenen Wunde. Jh habe solhe Erhöhungen, solche Anschwellungen der benachbarten Knochen gesehen, wo Kvygein gestreift hatten. Diese An- schwellungen, die fo unmitlelbar nah dem Schusse entstchen, rühren nicht von Entzündungen her, sondern von Ablösung der Beinhaut der Kno- chen. Sie entstehen also außerordentlich rafch \hon beim Schusse felbst und heilen auch sehr ras, vershwinden jehr \{chnell. Das Gefühl des Patienten war das, daß ihn das Gefühl dieser Wunde mehr \{chmerzte, dann fühlte er eine Veränderung des Gefühls und namentlich Ausstrahlungen in den Daumen, _ den Deigefinger und, aber nur viel weniger, in den Mittelfinger vorzugsweise aber in den Daumen. Nachdem die Wunde gereinigt war und sich mit der Sonie gezeigt hatte, daß Nichts tiefer einge- drungen, daß die Wunde oberflächlich war, kam ih dazu, mir ein Urtheil zu bilden über di: Art der Verleßung. Es war zweifellos, daß die Verleßung links an der Ulnarseite nur eine Verbren- nung war, welhe von dem geschleuderten Brandpfropfen her- rührte; die andere Verleßung war, wie gesagt, vollkommen ver- chieden von der esten. Sie hatte niht unregelmäßige Ränder, fie hatte keine losgelösten Hautpartikel. Jch mußte mir sagen, daß diese Wunde rets lag und von einem runden harten {weren Körper hercührte, während die linke Wunde ganz entschieden durch eizen Pfropfen verursaht wordea war. Auch diese komprimirende Erschei- nung diefer Anshwellung vom Radius spricht dafür, daß hier eine starke Gewalt, eiue Erschüttccung eingewirkt haben mußte. Ebenso beurkundete dieses Gefühl, wie der Patient mir angegeben, au cine Nervenerschütterung. Jh mußte mir also sagen, hier habe ich eine Verwundung durch einen hatten, daran vorübergehenden Körper, hier habe ih dann eine oberflächliche Verbrennung dur einen Papierpfropfen vor mir. Der weitere Schuß ist nit so unge- fährlih. Jch bin bei Sdcußverleßzungen nicht so unerfahren, ich war in den beiden leßten Feldzügen auf dem Kriegs\hauplaße thätig, habe au in beiden Verleßte in Spitälern behandelt. Ich mußte mir fagen, diefe zwei Verletzungen wurden durch eine Kugel bedingt, und zwar ‘die erste durch Verbrennung mit einem Pfropfen. Was die Behandlung der Wunde im weiteren Verlaufe angeht, fo liez ‘ih sogleih Bleiwasser übershlagen und darüber ia Eis gekühlte Lappen und ließ sogär bald einen rec. zwei Eisbeutel kommen, einer unter die Wunde, der andere über dem Handgelenke. Etwa um 5 Uhr wieder, wo ich nachsah, war diese Geshwulst, die fih ‘von einem Ertravasat herleitete, so zu sagen vershwunden. Es War nur noch eine sehr unbedeutende Sprr vorhanden, allcin die Empfindlichkeit war immer uo da, während die andere Wunde we- uger empfindlih war. Jch ließ also die Ueberschläge mit Bleiwasser die gauze erste Nacht fortseßen und noch den folgenden Tag. Es wurde der Versuch gemachk, eine Viertelstunde die Ueberschläge weg- zulassen, aber das Gefühl in der Wunde wurde unangenehm, fo daß ih die Xalten Eisüberschläge bis zum 15. Abends fortseßen mußte. Di [ah h dag weggelafsen werden fkonnten, und es wurde au gut ertragen. In der nächsten Nacht war es ¿war etwas unruhig fär den Patienten, allein es trat kein Fieber ein und die Wunde war am Morgen cher besser, als am vorhergehenden Abend. Ich möchte zuglei bemerken, daß ein eigentliches Wundfieber nicht da war. Der Puls war zwar etwas gesteigert am Abend nah den “Attentate, allein eine eigentlihe Fiebererscheinung war nicht da. Am 15, Abends wurden die Eiêumschläge weggelassen und ih machte dann blos Bleiwasserumschläge. Dieses that ich au den 16. Juli hin- ¿durch und am 17. ließ ih die nassen Umschläge überhaupt ganz weg und vertauschte die Bleiwasserumsläge mit einem ganz einfachen Verbande von Bleicerat ; dennoch zeigte sich auch während der Heilung ine sehr große Verschiedenheit; denn die Brandwunde hatte sich gleich mit einem Schorfe bedeck. Der blieb haften auf - der Wunde bis zaum 17., dann Fel er ab und am 18. und 19. bildete sich wieder ein neuer Schorf, dex wenige Tage zuvor, ehe Se. Durchlaucht von Kissingen abreifte, abfiel. Anders verhielt es sich mit den zwei Wunden, die ih als Projektilwunde bezeichnete. Hier bildete fi sehr bald ein einfacher ckchorf. Dieser war aber {on am 21. Morgens abgefallen, Von da an war die Wuade als ge]\@fosfen zu betrachten; nur blieb noch immer eine große Empfindlichkeit auf der Stelle, wo fih die Wunde befand, zurück und insbesondere war dics der Sall, wenn man auf den Knochen drüdte. Nach meiner Ueberzeugung muß ich bemerkn, daß diese zwei Wun- den gerade über dec Pulsarteria-Radialis l, gen. Wenn ih meinen Finger in „die Wunde hineinlegte, fühlte ih unmittelbar die Radial- arteie pulfiren. Es (ft dies der Ort, wo dir Arzt den Pauls des E ¿U Prüfen pflegt. Wärs-das Projektil ¿wa 4—+ Linie tiefer Qefstreift, : Präs. : Das wäre ja eine

) Ja eine so ganz geringe Entfernung? : Ja, so wäre die

i 1 atteria 1adialis dadum ch verleßt worden und das wäre natürli sehr komplizirt geworden. “Ih will nicht von Verblutung \prechen, aber es hâtte vielleicht cine Operation ge- naht werden müssen, kurz folche Dinge sind sehr u, tangeuehm für den Arzt sowohl wie für den Patienten. Also dies war n9ch glüdlich abgewendet. Nun möchte ich noch einen Blick werfen aur den ttatus. Am lebten Tage der Abreise von Kissingen, am 1 L August, €xaminirte ich nochmals genou und ließ mir alle Erscheim.\gen von dem Patienten mittheilen. Ih sah also, es war die Narbe ‘von der Projektilwunde noH wahrzunehmen und es war auch no zu sehen, daß es eine Brandwuude gewesen war. Es war im Verlaufe der v. 'rher- gehenden 3 Wochen wieder eine kleine Geschwulst entstanden, eine 1'eue Geschwulst auf dem RNadius so ziemlich auf derselben Stelle, wo vorh °x diese unmittelbar nah dem Schusse entstandene Anschwellung war, te aber nach einigen*Stunden ganz verschwunden war. Ferner war

déese Geschwulst {chmerzhaft und die Narbe etwas cmpfindlich und |

and, da fielen eire fropfen zu Bodenz

. der Patient klagte, daß er imuter noch leit erw.úüde beiw Schreiben, Die Ecmüdung trat überhaupt nicht mehr \% rasch ein, er konnte lävzer schreiben, ohne zu ermüden. „Dagegen hatte er immer noh n Gefühl von Taubsfein, namentlih a4 Daurzen und Zeigefinger der reten Hand, ein G-fühl, welhes sich auf ciner Seite dur den Arm hinzog, obleich diese Erscheinung fih bedeutend vermindert hatte. Auch sagte der Patieant, er könne die Finger nicht so gut ge- brauhen. Wenn er fih anziehen oder umkleiden wolle, so habe er niht das rechte Gefühl und könne nicht zu Wege kommen und müßte daher die linke Hand zu Hülfe nehmen. Dies war daë leßte Mal, wo ich den Zustand des Patienten genau untersuchte und examinirte, der Fall. Jch habe seit dem 12. August Durchlaucht nicht wieder ge- sehen und habe daher zur Vervollständigung der Krankengeshick#te mich privatim an Se. Durchlaucht gewendet, und zwar am 16. d. M., und ihn gebeten, er möge zur Vervollständigung der Krankengescichte sich noch ein- mal von einem Arzte untersuchen lassen und dieser Arzt solle ein Ie ab- geben, was er amtlich legalisiren wolle, fo daß ich mich dieses eug-

. Es wurde mir nun vorgestern von Sr. Durchlaucht dieses Zeuguiß zugeschickt. Darf ih es wohl verlesen? (Geschieht, folgt später im Nachtrag.)

Staatsanwalt: Es sind mir heute von dem Herrn Stabsarzt auch zwei Gutachten eingeschickt worden über den jeßigen Zustand Sr. Durchlaucht. Jh darf wohl diese ebenfalls zur Vorlesung brin- gen? Präs.: Von meiner Seite steht nichts dagegen. (Geschicht, folgt in der Nachschrift.) /

Zeuge: Ich habe das als eine nit wesentlihe Sache für den Fall be- trachtet, daß als ih in dem Augenblicke, wo ih mit dem Patienten nach dem Attentate in dessen Salon trat, er auf einen Spiegel zuging und sagte, ih muß do schen, was in meinem Gesichte ist; ez war mir, als wenn man mir warmes Wasser ins Gesicht geshüttet hätte. Es waren ferner noch im Gesichte s{chwarze Stellen, wie ganz leiht aufge- worfene Pulverkörner. Es ließ fich leicht befeitigen, es war nit iveiter tief eingedrungen. Präs. : Es zeigt dies darauf hin, daß der Scuß in un ni.elbarer Nähe bgefeuert wurde. Zeuge: Allerdings der Schuß war gonz in der Nähe abgefeuert worden und deutet darauf hin, daß der Pfropfen brcanend gewesen ist, wie er die Haut berührte. Präs. : Nach Ihrer Ueberzeugung find die beiden Wunden, die Sie beim Fürsten Bismarck wahrgenommen hatten, Folgen des Schusses? Zeuge: Ganz extshieden und nach Ihrer Ueberzeugung eine iogenannte Brandwunde, herrührend von einem brennenden Propfen dcs Geschosses, und das andere war nit eine Brandwunde, sondern rührte von einem harten Körper, von einem Projektil her? Zeuge: Ganz richtig. (Zeuge nimmt Einsicht von den eingelaufenen ärztlichen Gutachten.) Zeuge: Sehen Sie, das Ellenbogenbein liegt hier, also auf ganz verkehrter Seite (erkflä:t weiter). Präf.: Haben Sie nicht bereits angegeben, daß diefe Wunde (Projektilwunde) nur 2 Linie tiefer, die Pulsader verleßt hätte. Zeuge: Ja, etwa 4 bis F Linie, etwa 2 Centimeter, d. h. im Durchmesser der Wunde. Präs. : Jh meine, daß ste tiefer hätte gehen müssen. Zeuge: Sie hatte ungefähr die Die dieses Papieres (zeigt starkes Papier). Präf.: Also fo unbe- d'utend? Zeuge: Wie Sie si selbst überzeugen fönnen, wenn Sie Ihr eigenes Handgelenk und Jhre eigenen Pulsarterien fühlen, so füh- len Sie es nihcht unter der Haut. Nun bedenken Sie, daß von dieser Haut ein Theil weggenommen worden war, so daß die Wunde in der Mitte vertiefter war als an den Rändern. Zeuge? Jedenfalls hätte das eine bedenkliche Sache gegeben, wenn das jehr lang gedauert hätte, bis man es unterbunden hâtte. Natürlich ist das um so s{limmer, je größer die Arterie ist. Denn es Wird deswegen fchlimmer, wenn man eine jolhe unterbinden muß, weil die Ernährung auf einem Umwege stattfinden muß. Wie gesagt, des- wegen um so schlimmer, wil diese auf Umwegen beforgt wird. Es kommt dabei vor, daß ein Brand entsteht. Präs. : Keunen Sie auch den Wagen, welchen sich der Fürst bedient 2? Zeuge: Ja, ih bin selbst darin ungefähr 8 Tage zuvor gefahren. Präs. : Jst derselbe hoch ? Zeuge: Mir kam er höher vor als ein gewöhnlicher Wagen, obgleich derselbe sehr bequem zum Einsteigen ist. Präs. : Sie haben auch Ge- legenheit gehabt, Fürst Bismarck sfters zu beobahten. Ex ift ein großer Mann, nicht wahr? Zeuge: Ja, ein sehr großer Mann fogar. Präs.: Nun, wenn er in diesem Wagen sißzt und betrach- ten Sie die Persönlichkeit des Angeklaaten, der auf der Straße stand und welcher eine Pistole auf den Jürhzen abfeuerte, indem ec dabei nah dem Kopfe desselben gezielt hat, glauben Sie, daß er so oder so zieite? (Präsident zeigt die Lage der Wo ffe auf zweifache Weise.) Ich ersuche den Angeklagten, ‘fich hierher zu stellen. Wir wollen einen Versuch machen, ‘fo, als wenn Sie auf einen Gegenstand zielen würden. (Der Angeklagte bekam die Pistole in die Hand und mußte sich so stellen und mit der Pistole jo zielen, wie ihm Dr. Diruf angab. Zeuge: So dürfte die Haltung gewesen sein, also ganz bequem in eincm Winkel von 45 Grad oder in einem halben rech'ea Winkel. Dieses war die Lage, um nach dem Kopfe des Fürsten zelen zu können. Das is meine Neberzeugung. Präfs.: Halten Sie diese Richtung für entsprechend ? Zeuge: Fch halte dieselbe für ganz entsprechend. Präs.: Nun glauben Sie, daß der Fürst in solcher Haltung war, wie man gewöhnlih im Wagen \ißt, als er die Wunde “bekam? Zeuge: Ja, er war in dieser Haltung. Er saß gewöhnlich in der linken Wagenecke und die Hand muß ungefähr in dieser Lage erhoben gewesen sein. (Zeuge zeigt diese Haltung.) Präs. : Also hatte er die Hand am - Kopfe.

lauben Sie, daß er im Begriffe war, den Hut aufzusetzen ? Zeuge: Ich habe den Fürsten cinige Zeit darnach gefragt, und er hat mir gesagt, daß er gerade im Momente gewesen sei, den Hut wieder aufzuseßzen, als der Schuß fiel. So war die Situation nach der Mittheilung des Fürsten. Präs.: Und Sie halten dieses auch entsprechend nah dem Befunde der Wunde. Zeuge: Vollkommen. Präs.: Jh muß bemerken, daß der Angeklagte gesagt hat, er habe nach dem Kopfe des Fürsten gezielt. Glauben Sie das? Zeuge: Ich glaube es. Die Hand des Fürsten befand fi in der Höhe des Kopfes und zwar in der Höhe des oberen Theiles desselben, noch über den Augen. Es gilt mir als sehr wahrscheinlih, daß der Schuß von links kam und daß das Projektil fih am Knochen abgeschlagen hat. Wir haben diese Beispiele lehr häufig, daß Kugeln, welche durch Knochen alterirt werden, sich in ihrem Fluge ändern. Wir haben Fälle, daß Kugeln, selbft wenn es Spißkugeln sind, fich in der Wunde dreven, ohne daß sie den Knocen verleßen, so daß sie höchstens die Beinhaut beshädigen. Die Ableitung durch den Knochen kann sich nicht fortseßen, sie wendet sich dahin, wo fie am wenig- sten Widecstand findet und verleßt dabei in der Regel die Zellengewebe. Angekl., haben Sie etwas dagegen einzuwenden ? Kull- mann : Nein. Staatsanw.: Jch verzichte meinerseits auf die Verneh- mung des Hrn. Bezirksgericytsarztes Dr. Otto von Franque als Sachverständiger. (Die Vertheidigung wünsht dessen Bernehmung.) Der Herr Präsident erklärt, daß die Sibßung bis Nachmittags 3 Uhr

ausgescßt werde. ; Nachmittags, Fortseßung der Sibung

nisses zur Vervollständigung bedienen könnte.

Schluß der Sißung 1 Uhr 3 Uhr 9 Minuten Nachmittags.

Präs. : Wir werden in der Zeugenvernehmung weiter schreiten und kommen nun zu dec des Herrn Beéezirkgerichtsarztes Dr. Otto v. Franque.

Dex Staatsanwalt ersucht den Herrn Präsidenten, das Protokoll zu verlesen. Er wurde nach Maßgabe des Gesetzes als achter Zeuge und Sachverständiger vernommen und erklärt :

Ich heiße Otto „von -Franque, Altkatholik, 41 Jahre alt, geboren zu Nierenstein in Nafsau, wohnhaft zur Zeit in Kis- fingen, praktischer Aizt und Bezirksgerichtsarzt daselbst. Präs. : Kennen Sie den Angeklagten? Zeuge: Ja. Präs: S haben ge- hôrt, daß am 13. Juli l. Js. auf die Persö.lihkeit des Fürsten Bismarck ein Schuß abgefeuert worden ist, Sie haben sofort den Fürsten Bismarck untersucht und den Befund zu Protokoll gegeben ; ih habe ihn soeben verlesen. Haben Sie dem Gutachten noch weiter etwas beizuseßen. Zeuge: Jh bestätige vollflommen das Gut- achten, welches ich damals zu Protokoll gegeben hake und hebe noch hervor, „daß, wie in dem Berichte des Herrn Dr. Diruf bemerkt ist, die Wunde an dex mittl:ren Hand als eine Brand- wunde aufzufassen ist, und die Wunde an der unteren Daumenseite des Röhrknohens dadurch erklärlich ift, daß hier das Geschoß ein runder fester Körper eine- Vleikugel hier gestreift hat und hier

diese zweite Wunde in der Breite des Daumenrückens keine Brandwunde, fondern durch Anprall der

standen ist. Eine andere Ursache ist in dem gegebenen Falle wohl nicht anzunehmen. Präs. : Sie; beharren also auf Ihrem Gutachten ? Zeuge: Ja und im Uebrigen schließe ih mich dem Gutachten des Herrn Dr. Diruff vollkommen an. Ueber die Folgen habe ich keine weitere Kenntniß. Präs. : Kullmann, haben Sie etwas dagegen zu erinnern? Angekl.: Nein. Präs. : Vielleicht der Herr Vertheidiger 2 Verth: Nein. Í

Neunter Zeuge: Konrad Woerfflein, Büchsenmacher in Schwein- furt. Derselbe wurde nah Maßgakte des Gesetzes als Zeuge und Sachverständiger beecidigt und erklärt :

Ih heiße Conrad Woerfflein, protestantisch, 45 Jahre alt, in Ansbach geboren, wohnhaft zu Schweinfurt, verheiratheter Büchsen- macher. Hierauf wird das Protokoll verlesen. Präs.: Haben Sie dieser Erhebung beigewohnt ? Zeuge: Ja. Präs. : Wollen Sie einmal heraufgehen und dieses Terzerol betrahten? War dieses das Geschoß. Nun wollen Sie uns ihre Wahrnehmung mittheilen. Zeuge: Das Resultat ist ganz genau fo rihtig. Präs.: schiedene Distanzen die Pistole probirt und zwar verlesen haben. Zeuge: Ja. Präs. : Sie haben weiter nichts zu sagen. Ist es wohl rihtig, daß, wenn bei einer Entfernung von 30 Fuß die Pistole trifft, jeßt wo sie in einer Entfernung von 2 bis 3 ¡Fuß abgefeuert wird, auch geeignet ift, einen Menschen zu tödten. Zeuge: Ja gewiß. Präs: Kennen Sie den Angeklagten. Zeuge: Nein. Staatanwalt: Der Sadhver= ständige hat sich auc über die Frage auszusprechen, ob das Terzerok charf geladen war. Präs.: Sie haben heute der Verhandlung beige- wohnt, Sie haben Alles mit angehört; können Sie uns ctwas Ver- lässiges mittheilen , ob das Terzerol, gus welchem am 13. Juli auf den Fürsten Bismarck * ein Schuß abgefeuert worden war, {arf geladen sein müßte? Zeuge: Nah dem Ergebs- nisse der Untersuchung muß die scharfe Schnittwunde von einem \chweren Körper herrühren. Natürlih behaupten kann das keinesfalls, weil das meine Sache nit ist, diese Wunde zu untersuchen. Staatsanwalt: Der Grund, den fie früher angegeben hatten, war der, daß nur ein gewöhnlicher Papierpropfen aus Zeitungspapier bestel)end in geringer Entfernung auseinander flattere, anders sei es dagegen, wenn ein Papierpropfen von der Beschaffenheit auf den Posten zur Bedeckung hinaufgeladen ist. Präf. : Wenn das Terzerol blind ge- laden wäre und nunmeht geschossen wird, und wenn ein Schuß abge- geben wird, wo über der Pul Kugel sih befindet, ist das ein Unterschied? Zeuge: Ja, natürlich.

Wir haben es blos mit Papierpfropfen probirt, und dieser Pfrop?en 4 Es wiro in der Natur a E mit

ist in die Scheibe hineingegangen. Sache begründet sein, daß die Kugel den , Pfropfen Gewalt weiter vorwärts sleudert, während er außerdem weiter aus- einander zerstobt. Staatsanwa!t: Sie haben ein periment gemacht. mit Pulver eingerieben und der Pfropfen, dann diese Scheibe fondern “das is s\o meine

könnte denn dieses Feuer nit welches sich aus dem Terzerol her angegeben, daß diefes wohl nicht nen, weil die Scheibe in dem Falle, Scheibe hätte sofort entzündet werden müssen, hat, bis die Scheibe fich entzündet hat. Zeuge: mehr so genau besinnen. dere Sachverständige darüber Aufschluß geben

gewöhnliche Weise, Präs. :

entstanden sein dur

124 de : l können. der Vertheidiger eine Frage. Nein. Prâf. Zehnter Zeuge: Oscar Bauer,

ständiger beeidigt. Osear Bauer, protestantisch, Schweinfurt gebore und wohnhaft daselbst. Präs. : das Protokoll verlesen, welches aufgenommen worden die Sachverständigen; haben Sie diesem Versuche Zeuge: Ich habe felbst diese Versuche mitgemacht. Alles fo richtig konstatirt? Zeuge: Jawohl! Präs. : die Frage: Ich glaube, Beweis dafür gilt, daß der Schuß abgegeben war, Sie einmal - Acht. Sie gewohnt.

daß eia Pfropfen auf dem Posten gesessen hat. sid entzündete.

Präs: haben heute

13/3 Zeuge: Ja, die Art der Verwundung ergiebt dies. ein Feuerwaffen-Kundiger, Sie können also mit Gewehren umgehen. Glauben Sie, daß, wenn das Terzerol nur mit einem Papierpfröpfen geladen wäre, der Pfropfen dann auch mit \sol{er Vehemenz gegen die Person des Fürsten Bismarck hâite fahren können ? Es muß ein harter Körper gewesen sein, der den Pfropfen mit Ge- walt vorwärts getrieben hat. is suchen voll vorwärts getrieben wurde, also dazu gab, während, wenn die Terzerole nur geladen sind, diese leit auseinanderstoben. geklagten: Haben Si

Elfter Zeuge, geseßlich beeidigt. Jch heiße protestantish, 41 Jahre alt, zu Bettendorf geboren, Sergeant stationirt in Dettelbach, gen. Den Angeklagten kenne ih von Kissingen aus. Die übrigen allgemeinen Fragen durchaus verneinend.

Präs.: Waren Sie vielleicht © bei Angeklagten am 13, Juli anwesend ? Haben Sie ihn bewacht? Zeuge: Ich Nachts gegen 11 Uhr in- das Gefängniß,

ein harter Körper den Anstoß

Präs. zum

Johann Ricß, bin

der Verhaftung Zeuge: Nein. ging am 13. Juli

Rücksprahe zu nehmen. Der Genos'arm, welcher gerade Wache stand, theilte mir mit, wie si Kullmann geäußert habe, sehr bedauere, den Fürsten Bismarck nicht getroffen zu haben.

das Lokal auf war, ging ih zu ihm und fragte ihn, er noch wisse, was ec dem Gends'’armen sagte.

bemerkte au O O schr bedauere,

Fürsten nicht getroffen zu haben und jeßten noch bei: hätte nur einen Poften mehr hineingethan zwei hatte ich darin ih ihn vielleicht doch getroffen. Jch fragte ihn, ob er es auch gethan haben würde, wenn ein Gensd’arme „dabei gestanden wäre, worauf er sagte: „das wäre „ihm ganz einerlei gewesen; wenn ih und noch so viele dagestanden wären, hätte er es doch gethan, denn er habe gewußt, daß er bei Ausführung seines Vorfaßes um

Weil oh Er

ihn, warum er es nicht an einem Sonntage gethan habe da war ih nämlich den ganzen Tag in „der Umgebung er sagte darauf : Sonntag wäre ihm zu heilig, zu hoh dazu.“ Ich bemerkte ihm

ter, wenn er- eine so gute Religion habe, wie er denn zu einem folchen Entschluß komme, worauf er jagte: „Ach was! Das ist ganz einerlei; das dient der Sache; unsere Erzbis{öfe und Bi- \höfe find auch eingesperrt. Präs. ; Das sind die Aeußerungen, die er machte? Zeuge: Ja. Präs. : Das ist der Kullmann. Zeuge : Ja. Präf.: Angeklagter! Haben Sie etwas zu erinnern gegen diese Aus- D Angekl.: Sie ift richtig bis auf die lebte Aeußerung; ich soll gejagt haben, „das dient der Sache“; darauf kann ih mich nit ent- sinnen. Verth. : Zeuge! Können Sie sich genau erinnern, daß die Aeußerung fo lautete? Zeuge: Ja, ih kanu mich ganz genau entsinnen.

(Fortseßung folgt.)

Ï

Zweite Beilage

_Haken sie auf ver- | lo wie wir es hier |

ine Kugel und dann noch eine :

sehr s{lagendes Ex- ! Zeuge: Ja. Das Schwarze an der Scheibe wurde 5 der einges{lagen hat, hat entzündet, das ist aber nicht absichilich geen, 4

un, F das Feuer, entladen hat? Sie haben frü- | hätte der Fall sein ftöôn- | wie das Gutachten. lautet, die | während es angeftanden F Ich kann mich nicht | Staatsanwalt: Vielleißt wird uns der an- f Präs. : Hat f f. zum Zeugen: Seben Sie fi. 4 Í Kunftgärtner in Schweinfurt. | Derielbe wurde nah Maßgabe dez Geseßes als Zeuge und Sachver- L 40 Jahre alt, in | Ich habe Jhnen Ï ist durch F beigewohnt ? F Präs. : Jst das | / Und nun noch Wie werden Sie sich über den Pfropfen Fee? L

g. B Pfropfen erst in kurzer Zeit, nachdem der È i Nun geben | s e der Verhandlung bei- 4 Können Sie aus dem, was Sie gehört haben , eni- f nehmen, daß das Terzerol \charf geladen war, aus welchem am | uli auf den Fürsten Bismarck ein Schuß abgefeuert wurde? F Präf.: Sie sind |

E i zren Tonnen ? Zeuge: Nur wenn | es ein prâparirter Pfropfen gewesen ware, ein leiser Pfropfen nicht. |

16 q 1. Präs.: Sie haben Sich bei den Ver- ; tändig davon überzeugt, daß der Pfropfen mit Gewalt: |

mit Papierpfropfen j Ne F Sie dagegen etwas zu erinnern? Angekl. : Nein. | als Gensd’armerie- | dermalen kommandirt nach Kißin- |

des f Präs: |

l wo fich Kullmann be- | fand, um mit den Gends’armen wegen der Abwechélung der Wache |

daß er es |

den |

dann hätte |

s rung ( } einen Kopf kürzer | gemacht wäre, das wäre ihm einerlei, wer da gewesen sei. Jch fragte

zum Deutschen Reichs-An

Zweite Beilage

zeiger und Königlich Preußis

chen Staats-Anzeiger.

Me 257. Berlin, Montag, den 2. November 1874, Æ@ #

L Sus erate für den Deutschen Reichs- Postblatt nimmt an:

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. i

M f u. Kgl. Preuß. taats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das die Inseratenu-Expeditiou des Deutschen Reihs- Anzeigers anò üöniglich E

W. Wilhelm-Straße Nr. 832, 3.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhaftationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. j

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- Central-Handel3-Register (einschl, Konkurse). Erscheint in separater Beilage.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

[5001] Das dem unterzeichneten Bankverein

gehörige Hausgrundstück in der

Mohrenstraße Nr. 10

soll meistbietend im öffentlichen Termin durch den

Zu diesem Zweck Leipzigerstraße 1031.,

nwalt des Instituts verkauft werden.

auf Sonnabend, den 7, November 1874, Nachmittags 4 Uhr,

ein öffentlicher Verkaufstermin angeseßt und werde

8 le nâheren Bedingungen

j 10wohl bei mir wie dem Verkäufer einzusehen. Berlin, den 20. Oktober 1874.

Norddeutscher Landwirthschaftliher Bankverein Eingetragene Genosseuschaft in Liqu.

Kaiser. Haaßengier.

[5127]

Die direkte neten Garnisonen für das Fabr 1875 soll im Wege erforderlichen Falls eine Lizitation anschließen soll, v

Zu diesem Behufe wird ein

n Kauflustige dazu eingeladen.

und Miethsverhältnisse sind während der üblichen Bureaustunden F

Der Rechtsauwalt Ornold.

Bek’anntmachung.

Lieferung von Brod und Fourage für die Truppen in den nachstehend bezeich-

des offentlichen Submissions - erdungen werden.

Verfahrens, dem si

diesseitiger Deputirter die nachstehenden Termine abhalten :

Datum:

Termin- Stunde:

Termin-Ort:

Es kommt zur Verdingung:

Cassel in dem Bureau- Lokal der unterzeichneten __ Behörde.

Eisenach auf dem Rath- hause.

4. November | Vormittags 1874. 10 Uhr.

9. November

do.

Brod- und Fourage - Licferung für Arolsen, Fritzlar,

Hersfeld, Rotenburg und Bourage - Lieferung für

2 Wilhelmshöhe.

Brod- und Bourage - Lieferung für die Garnisonen

Coburg, Gotha, Weimar, Eisenach, Jena, Meiningen und Hildburghausen.

do.

Gießen auf dem Rath- hausfe.

9, November 1874.

Bureau- Lokal der Inten- dantur der 21. Division, Porzellanhofgafse.

10, November

1874. do.

Frankfurt a. M. in dem

Brod- und Forage-Lieferung für Gießen, Marburg, Wesblar, Bußbach, Diez, Oranienstein, sowie Brod- lieferung für Friedberg, Weilburg und Nassau. Brodlieferung für Frankfurt a. M. und Erbach i. O., jowie Brod- und Fourage - Lieferung für Wresbaden mit Biebrich, Hanau, Homburg v. d. H., Fulda Worms, Babenhausen und Offenbach.

Geeignete Unternehmer, welche sih über Lieferungsfähigkeit und Zuverlässigkeit auszuweisen ver-

mögen, insbesondere ortsangesessene Bäcker und Oekon und zwar für jeden Garnisonort besonders, versiegelt „Submission auf Brod- uud bis zur Terminsfstunde an die Bürgermeisterei zu dantur der 21. Division zu Franffurt a. M., Porzell einzusenden oder im [ auszuhändigen.

Falle der perjönlichen Anwesenheit unserem

omen, werden aufgefordert, ihre shriftlihen Offerten mit der Aufschrift: esourage- Lieferung pro 1875“

ießen, den Gemeinde-Vorstand zu Eisenach, JInten- anhofftraße resp. die unterzeichnete Intendantur franco Deputirten vor Eröffnung des Termins

Die persönliche Anwesenheit ist wegen des event. eintretenden Lizitations-Verfahrens wünschenswerth. Bet angemessener Gorderung wird der Zuschlag im Termin ertheilt, wobei noch insbesondere be- merkt wird, daß in Gemäßheit des §8. 18 der Lieferungs-Bedingungen die Wahl unter den drei Mindest-

fordernden vorbehalten bleibt.

Die Offerten sind in Mark und Pfennigen Reichswährung Heu und Stroh zu richten. Die Lieferungs-Bedingungen find in unserem Bureau, bei den

Feu ge ausgeschrieben

à 3 Kilogramm und den Centner Hafer, der Garnisonen, für welche Lie Sranffurt a./M. zu Jedermanns Einsicht Cassel, den 23. Oktober 1874. Königliche Intendan

ausgelegt.

2 O Bekanntmachung. Die Lieferung. von 5 Stück eiserner Querträger (Blechträger) zu der hiesigen Kettenbrücke, jeder etwa Kilo wiegend, soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin auf Sonnabend, den 7. November d, J; Bormittags 11 Uhr, im Büreau des Unterzeichneten angeseßt ist.

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und

versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Lieferung eiserner Träger einzureichen. -

Die vor Abgabe der Offerte zu untershreibenden Bedingungen, unter welchen die Nebertragung derx Lieferung erfolgt, sowie Zeichnungen können in der Zeit vom 2. bis 6. November

täglih von 9 bis 12 Uhr in dem Vüreau des Unterzeihneten eingesehen werden.

Hameln, den 28. Oktober 1874.

Der Bau-Inspektor. Meyer.

[5154] Bekanntmachung,

Der Bedarf von 15 Stü Damwmpfkesseln der Königlichen Steinkohlengruben bei Saarbrücken für das Jahr 1875 foll im Wege der öffentlichen Sub- mission vergeben werden.

Die Offerten find mit der Aufschrift:

Fefeiua o auf Lieferung von Dampf- esseln“ an die unterzeichnete Stelle bis zum 16. November cr., Morgens 11 Uhr, versiegelt und frankirt einzureichen. Später einge- hende Offerten können nicht berückfichtigt werden.

Die Zeichnung und die Lieferungsbedingungen liegen im Bureau des Unterzeichneten zur Einsicht offen, können auch von da auf frankirte Anfragen gegen 15 Gr. Gebühren bezogen werden.

St. Iohaunn-Saarbrücken, den 26. Oktober 1874.

Königliche Bergfaktorei, (àC.217/10)

Bekanntmachung. Submission auf Pulver-Lieferung.

Der Bedarf von circa 833,000 Kilogramm Spreng- pulver der Königlichea Steinkohlengruben bei Saar- brüdcken für das Jahr 1875 soll im Wege der öffent- lichen Submission vergeben werden.

(a. c. 235/10)

[5153]

auf einen festen Preis für ein Brod Nachgebote bleiben unberücksichtigt. ammtlichen Bürgermeisterei-Aemtern

find, und der Intendantur der 21. Division zu

tur 11, Armee-Corps,

Die Offerten nebst den gehörig bezeichneten Pro- ben find mit der Aufschrift ;

„Submission auf Lieferung von Sprengpulver“ an die unterzeihnetc Stelle bis zum

16. November cr.,

Morgens 10 Uhr, verfiegelt und frankirt einzureichen.

Später eingehende Offerten können *nicht berüdck- sichtigt werdon.

Die Lieferungsbedingungen liegen im Bureau der Unterzeichneten ¿ur Einsicht offen, können auch von da, auf frankirte Anfragen, abschriftlich bezogen werden. (à. C. 217/10)

St. Iohaun-Saarbrüen, den 26. Oktober 1874.

Königliche Bergfaktorei,

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.

[3948] Bekanntmachung,

In der am 10. Februar cr. bewirkten Verloosung der Wehlauer Kreisobligationen sind folgende Nummern gezogen worden :

L. Emission, Litt. A. Nr. 10 à 500 Thlr. Litt, B. Nr. 48 und 66 à 200 Thlr. ___IT. Emission, Litt, A. Nr. 35 und 40 à 500 Thlr. Dit, D: No 72) 75, 76 97, 99 und 100 à 200 Thlr. Litt, C. Nr. 96, 97, 1060, 101, 102 und 129 à 100 Thlr.

Dieselb n werden den Inhabern mit dem Bemer- ken gekündigt, daß die in den «cusgeloosten Nummern" verschriebenen Kapitalsbeträge vom 2, JIauuar 1875 ab bei der Kreis - Kommunalkasse zu Wehlau gegen Quittung und Rückgabe der Kreisobligationen mit den dazu gehörigen, erst nah dem 2. Januar 1875 falligen Zinscoupons nebst Talons baar in Empfang z1 nehmen sind.

Die Geldbeträge-der etwa fehlenden, unentgeltlich abzuliefernden Zinscoupons werden von dem zu zah- lenden Kapitale zurückbehalten

Vom 1. Januar 1875 hört die Zinsenzahlung für die ausgeloosten Nummern auf.

Wehlau, d-n 27. August 1874.

Der Borsibende der Kreis-Chausseebau- Kommission,

E

ist vor mir, dem mitunterzeichneten Rechtsanwalt und Notar Ornold, S

"| Deichverbandes

Berliner Pfandbrie

[4447] Bekanntmachung. Behufs der statutenmäßigen Amorti nachstehende, durch

gekündigt: L. 4¿ prozentige Pfandbr Litt, A. Nr. 38. 64. 1805. 1912 2815. 3634. 3764. 4409. 4616. 4758 9269, 9457, 5683. 5783, 6097. 6106 6488. 7143. 7648. 7896. 8137. 8199 9908.

Litt. B. Nr. 195. 337. 342. 419. 60 2312. 2363. 2368. 3069 = 11 Stück& Litt. C. Nr. 356. à 1000 Thlr. FT, Libkt, D: Nr: 1000 Thlr. Litt. E. Nr. 89. 499. 565. 611. 740

) das Loos bestimmte, Berliner Pfandbriefe ihren Inhabern zum 2, Iannar 1875

9953. 10245. 10279. 10610 10895. 10963. 11003. 12035. 12453. 12568. 12610. 13070. 13176. 13396. 13432. 13945. 14348. 14851, 16231. 16242. | 16459 = 52 Stück à 100 Thlr.

869. 931. 1437. 1633 = 5 Stück

ò prozentige Pfandbriefe. D, 210. B 982 = 4 Stück à

154, 155. 258. 354. 396. 445. = 11 Stück à 500 Thlr.

urg i. \ e S

f- Amt. sation werden | 42 vo

iefe.

. 1981, 2238. „DI4T, 5210; . 6141. 6320. . 9511. 9706.

ge 1,1492. 1716 à 500 Thlr.

K

Litt, F. Nr. 179. 194, 222. 244. 280. 294. 307. | w

326. 376. 471. 473. 654. 1323. 1622,

= 49 Stü à 100 Thlr. Litt: G. 811, 878. 952, 1031, 1047. 1288 160

1858. 2007. 2148. 2458. 2467. 2505. 2597. 2604.

2714. 3001. 3117. 3139. 3274. 3521.

3894. 3864. 4037. 4173. 4178. 4265. 4313. 4554

= 40 Stück à 50 Thlr. Behufs ihrer Einlösung dur Zah minalbetrages

briefe nebst den dazu gehörigen, nach dem

nuar 1875 fällig werdenden Coupon fähigen Zustande zur Verfallzeit bei einzuliefern. Der von der Einlösurgs-Valuta in Abzug

Werden die gekündigten Pfandbriefe zur Verfall- in Betreff der Valuta

zeit nicht eingeliefert, so wird derselben und eventuell wegen Amortisation in Gemäßheit des 8. 44

Statuts für das Berliner Pfandbrief-Jnstitut Ges.-S. de 1868 Seite 450 ff. verfahren werden.

Berlin, den 29. September 1874.

Das Berliner Pfandbrief-Amt,

Lasker.

Di Bi

L940 Bekauntmachung. Bei der heute stattgehabten

678. 884. 894. 945. 1233. 1647. 1772. 1844. 2157. 2248. 2410. 2464. 2628. 2742, 2873. 2912. 3032. 3143. 3429. 3434. 3461. 3491. 3522. 3539. 3914. 3961. 3985. 4209. 4908. 4940. 5081, 5111. 5311. 5480. 5542

Ner. 19, 169; 302! 527. 672. 734, 754.

sind die vorstehend bezeichneten Pfand-

Betrag fehlender Coupons wird

ihrer

Ausloosnng der pro

Ww

9. 1747. 1823.

3699. 3746 m

lung des No- 2. Jas s, im cours- unserer Kasse

gebracht.

Alinea 2 des

[M. 1181]

des Aken-Rosenburger Emission) abgehaltenen Nummern gezogen worden :

Aufforderung gekündigt, die 2. Iauuar 1875 ab bei der

ausgeloosten Obligationen ist der Post einzusenden und die [uta auf gleichem Wege,

ausgelooften (TF3. Emission) ist Litúr. A, Tklr. noch nicht eingelöst, weshalb der In- haber derselben hierdurchz erinnert wird, solche der talbetrages zu präsentiren.

pitalien gekündigt.

[M. 1179]

Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a.M., Hallea S.,

amburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß-

Breslau, pes,

E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

owie alle übrigen größeren Aunoncen-Bureaus.

X

Bekanntmachung.

In dem am heucigen Tage zur Ausloosung von prozentigen auf Grund des Allerhöchsten Privilegii m 28. Mai 1862 ausgegebenen Obligationen Deichverbandes (2LIL. Termine sind folgende

Lit. A. Nr. 99, 154. 155. 392, 396. 400 und 430, Stück à 100 Thlr. = 700 Thlr.

Dieselben werden den Besißern hierdurch mit der

Kapitalbeträge vom

Deichfasse zu Aken

gen Rückgabe der Schuldverschreibungen baar in

Empfang zu nehmen.

Auswärts wohnenden Inhabern der vorgedachten gestattet, dieselben mit Ueberfendung der Va- jedoh auf Gefahr und

osten des Empfängers, zu beantragen. Mit dem

31. Dezember a. er. hört die weitere Verzinsung der e aufgeführten Schuldverschreibungen auf; daher dem 2. Januar k. Js. fälligen Zinêcoupons Serie IL. Nr. 9 und 10, und Talons unentgeltlich abgeliefert

müssen mit diesen die dazu gehörigen, erst nah

erden, widrigenfalls für die fehlenden Coupons der

Betrag derselben vom Kapitale in Abzug gebrach

ird. ¿ Bon den pro term. 43 prozentigen

2. Ianuar 1873 bereits Obligationen Nr. 353 à 100

genaunteu Kasse zur Zahlung des Kapi- und 11, Emission find allge- behufs Rückzahlung der Ka-

(H. 51933.)

Die Obligationen I, ein zum 1. Juli cr.

Kl. Rosenburg, den 27. Juni 1874. Der Deichhauptmann. M, Elsner,

Bekanntmachung.

Bei der am 10. November pr. im Beisein der

Kreisständischen Sinanz-Kommission stattgefundenen gerihtlichen | Ausloosung der in Gemäßheit des Allerhöchsten Pri-

vilegii vom 17, Iuli 1867 ausgegebenen Kreis- Obligationen des Kreises Freistadt find für den Til- gungstermin

den 2. Ianuar 1875

folgende Apoints gezogen worden.

Litt, C. Nr. 134. 214. Litt. D, Nr. 91. 207. 245. 302. 337. 369, B Nr 10, 25 050 69,161: 176. 204. 293. 300. 333. 359. 377. 390, Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch

aufgefordert, dieselben mit den dazu gehörigen Cou- #

1874 zu amortisirenden Kreis-Chaussee-Bau-Obli- pons und Talons bei der Kreis-Kommunalkasse hier-

ationen des Kreises Greifswald Nummern gezogen worden: ; T, und IL Emission Litt. A. Nr. 1 370 über 200 Thlr. 100 Thlr.

find folgende | felbst u S AORNae 1875 eingurelchen Kapital dagegen in Empsang zu ne men. 1. 84 117: 240, | na Ua o Qa

Litt, B, Nr. 56. 66 über

III. Emission Litt. A Nr. 14 über 260 Ile, | H

Litt, B. Nr. 50 über 100 Thlr. welche den Besißern mit der Aufford gekündigt werden, den Kapitalbetrag von sechs Monaten gegen RNüdgabe nen und der Zinscoupons der spätere termine, sowie der Talons bei der Kre

kasse hierselb in Empfang zu nehmen.

Die Zurüzahlung der bezüglichen Kapitalbeträge kann auf Wunsch der Besitzer der Obligationen au nach Ablauf der sc{chsmonat-

schon früher erfolgen, lichen Kündigungsfrist bört jedoch di zinsung der i Greifswald, den 25, Juli 1874.

- Der Landrath.

von Wedell.

Magdeburg-Rothensee- Wolwirstedter

[2455] Deichverbaud. Bei der am 8. d. Mts. stattgehabten

der nah Maßgabe der Amortisationspläne zum 2.

Ianuar 1875 einzulösenden 5- resp. Obligatio: en des Magdeburg-Rothensee-

worden ;

. 1) von den 5 prozentigen Obligationen 15 Stück

à 100 Thlr.:

Lit Ai Nr. 42,61 73: 125.1 393. 419. 45039 784. 943

-1 Stück à 50 Thlr.

Eil B Nr 2:10 +83: 116. 235. 316. 347. 391.

gekündigten Obligationen auf.

sind nachstehcnde Nummern gezogen

120.

erung hiermit nach Ablauf der Obligatio- n Säâlligkeits- is-Kommunal-

e fernere Ver-

Ausloosung

43 prozentigen Wolmirstedter |

46. 222. 386. 6.. 628, 722

1&2,

Betrag fehlender Coupons zogen.

[2515]

vom Kreisobligationen sind-für dié diesjährige Tilgungs- rate ausgeloost:

aufgefordert, dieselben mit und Talons bei der Kreis-Kommunalkasse hierselbft (Langestraße 48/49) reichen nehmen. Die Verzinsung hört mit Ende Dezember d. Js. auf. Der Betrag fehlender Coupons wird vom Kapital abgezogen.

und das Die Ver- Januar 1875 auf. Der wird vom Kapital abge- Bon den bereits früher ausgelooften Obliga- onen sind noch folgende Apoints einzulösen, Litt, C. Nr. 262 und 312 à 100 Thlr "D „143 151/240, 303 À 50 Thlr »„ V. y 205 und 322 à 25 Thlr. Freistadt, den 15. Juni 1874. Der Königliche Landrath. v. Niebelschüßt.

nsung hört mit dem 2.

Bekauntmachung. Lon den in Gemäßheit des Allerhöchsten Privilegii 21. Oktober 1868 ausgegebenen Glogauer

Litt. B. Nr. 3 à 500 Thlr. «O. Nr, 4a 200;

: T0 S Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch den zugehörigen Coupons

am 2. Ianuar 1875 einzu- und das Kapital dafür in Empfang zu

Glogau, den 10. Juni 1874.

Der Kreis - Aus\chuß des Kreises Glogau, [5173]

Von der durch Allerhöchstes Privilegium vom 10.

; November 1869 autorisirten 43prozentigen Anleihe

175. 188. | unserer Stadt sind bei der diesjährigen Ausloosung

| folgende Obligationen gezogen worden:

2) von den 42 prozentigen Obligationen 4 Stück |

à 100 Thlr. :

IT, Emission Nr. 72. 126. 156. 298. j

Die Verzinsung dieser ausgeloosten hört mit - dem 31,

deshalb die Inhaber derselben ersucht

tionen nebst S g. 2. Januar S dienen aa

ins-Coupons gegen Empfangnahme s | gefordert, dieselben nebst | zember c. ab auf unserer Stadtkasse zur Empfang- Betrag vom Ka- | nahme der Kapitalbeträge zu präsentiren, und wird | bemerkt, daß vom 1.

ab laufenden des Nennwerths am 2. Januar a. f.

kasse hierselbst, Alte Markt Nr. 11, zurückzugeben.

&ür fehlende Coupons wird der pitale abgezogen. : Magdeburg, den 10. Juni 1874. Der Deichhauptmanun. Bötticher,

Obligationen |

Dezember a. c. auf und werden

, die Obliga- |

Jahres | an die Deich-

su /

Litt. A. Nr. 83 über 1000 Thlr.

Litt, B, Nr. 237. 287. 291 über je 500 Thlr.

Litt, C. Nr. 287, 328. 471. 526. 723. 857 871. 939. 999. 1011 über je 100 Thlr.

Litt, D, an 78. 93, 317. 326. 374 über je 50

Thlr. Litt, E. Nr. 133. 134. 165. 199 über je 25 Thlr. Die Inhaber dieser Obligationen werden auf- den Talons vom 27. De-

Januar 1875 ah die Verzin-

ng der ausgeloosten Obligationen aufhört.

Mühlhausen, in Thür., den 27. Oktober 1874. Der Magistrat.