1874 / 260 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Nov 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Nachtrag der verlesenen Aktenstücke.

A. Zur Vernehmung des Dr. Oscar Diruf (Nr. 7 in der nici der Zeugen) Mien folgende ärztliche Zeugnisse verlesen :

1) Berlin, den 24. Oktober 1874. Gestern wurde ih nach NVarzin befohlen, um Sr. Dur(laucht dem Fürsten v. Bismarck eiv. Befundattest über die Spuren der vom Kullmannschen Attentate her- rührenden Verleßungen auszustelen.

An der Volarflähe des rechten Vorderarmes Sr. Durc(laucht ift eine mäßige Knochenauftreibung, welche ungefähr dem Processus stylaidenzs radii entspriht, zu sehen. Etwaë ua links davon be- merkt man eine ungefähr groscengroße, rundlihe, geröthete Narbe. Beide, sowohl die Knochenanftreibung als die Narbe namentli aber erstere, find bei Druck empfindlich und erzeugen ein fribbelartiges Gefühl im Mittelfinger, Daumen und vorzüglich auch im Ellenbogen des rechten Armes.

Bald na der Rü@ehr aus Kissingen gaben Se. Durchlaucht mir an, daß Sie bei längerem Schreiben einen solchen Echmerz und eine solche Mattigkeit im Mitielfinger und namentlich auch im Dau- rien empfänden, daß Sie das Schreiben aufgeben mußten. Auch heute avch ist dasselbe der Fall.

Von der Verleßung des rechten Vorderarmes haben Se. Durh- laucht nie etwas derartiges empfunden. Dieser Schmerz und diese Mattigkeit stehen unzweifelhaft mit oben angegebenen Verleßungen im Zujammenhange. j w

Dieses bescheinigt wahrheits- und pflihtgemäß

L. S. Dr. Elgnowsfi, prakt. Arzt ch2.

Daß obiges Attest von dem mir perfönlich bekannten Herrn Doktor Elgnowski aus Berlin ausgeftcllt ist, bescheinige ih hier- mit amtlich.

Varzin, den 24. Oktober 1874,

L. S. Der Amtsvorsteher Zut.

2) Se. Durchlancht der Fürst v. Bismarck, dem Unterzeichneten Feit beinahe vier Jahren in ärztlicher Beziehung bekannt, klagen über cinen Nervenshmerz (Neuralgie) im Daumen, Handwurzel- gelenk bis in den Mittelfinger strahlend au der rechten Hand, ebenso Äber eine leichtere, d. h. \chneller eintretende Ermüdung der Finger resp. Hand beim Schreiben. Diese Schmerzen und Beschwerden sind zurüdckgeblieben von der Streifung des Projektiles, welches auf Se. Durtlaucht abgefeuert wurde zu Kisfingen. Objektiv wahrnehmbare Beweise dafür find einmal: eine noch jeßt wahrnehmbare, geröthete und erhabene harte Stelle in der Haut in der Mitte des Handwurzel- gelenfes und eine Fnorbenartig harte Auflagerung am Karpalende der Ulna des Ellenbogenknochens. L-hterer ift auf Druck schmer:haft und em- pfindlich und strablen diese auf Druck hervorgerufenen Schmerzen in die obenbezeicneten Finger der rechten Hand. Daß diese Auflagerungen ni@t Ausflüsse gihtischer Prozesse find, geht hervor aus ihrem Siße in der durch Hantnarbung noch sichtbaren Richtung des Pro- jeftils und aus der Kontinuität ihrer Erscheinung von den Tagen des Attentates ab datirend, während an den korrespondirenden Stellen der linken Hand diese Erscheinungen vollftändig fehlen. i:

Solches bezeugt auf Pflicht und Gewissen der Wahrheit gemäß auf Grund eigener Anschauung

Berlin, den 27. Oktober 1874.

Dr. med. Zwingenberg, Königlicher Sanitäts-Rath.

Daß der Hr. Sanitäts-Rath Dr. Zwingenberg vorstehendes Attest eigenhändig geschrieben und unterschrieben hat, wird hierdurch amtlich Lescheinigt.

Berlin, den 27. Oktober 1874.

(6. S) Dr. Roland, Königlicher Geheimer Hofrath und Vorftand des Central-Bureaus im Auswärtigen Amt.

Zur Ergänzung des vorstehenden Attestes, dessen Jnhalt ih mich in allen seinen Theilen anscbließe, kann ich noch deponiren, daß ih {Seine Dur(laucht den Fürsten v. Bismarck am 9. August d. J. in Kissingen ärztlih untersuht habe, und die eben beshrievenen Ver- leßungsfymptome am rechten Handgelenke desselben seit dieser Zeit nit allein feine Besserung erfahren haben, sondern namentli, was die Auftreibung am Carpal-Ende des Ellenbogenbeines angeht, fich Heute noch wesentlich vershlimmert zeigen, so daß ich kein Bedenken trage, auszusprechen, daß das dur die qu. Verwundung herbeigeführte Leiden eine längere Arbeitsunfähigkeit Sr. Durchlaucht zur Folge ge- Habt hat, die Verleßung desselben mithin als eine erhebliche zu be- trachten ift.

Berlin, den 27. Oftober 1874.

Dr. Struvel, Ober-Stabs- und Reyiments-Arzt des Kaiser Franz- Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2.

B. Bei Vernehmung des Dr. Franque (Nr. 8 der Zeugenliste) wird folgendes Protekoll verlesen:

Kissingen, den 13. Juli 1874, Nachmittag, im Hause des Dr. Diruf.

Gegenwärtige : Debon, Königlicher Landrichter, Löôwenheim, Rechtspraktikant.

Nah gepflogener Vernehmung Sr. Durtlaucht schritt man Fofort zur Wundschau, welce, in Gegenwart des Königlichen Bezirk s- arztes Dr. v. Franque vorgenommen, Folgendes ergab:

An der reten Hand, unmittelbar an dem Handwurzelgelenke und unmittelbar darüber bemerkt man eine leihte Anshwellung. (Dieselbe íst nach Applikation von Eis bereits eingefallen und war unmittelbar nach der Verwundung beträchtlicher.) Im Bereiche dieser Anshwellung wird über spontanen Schmerz geklagt. Dieser Schmerz wird durch Druck vermehrt und zwar bedeutend. Jn der Mitte der Handwurzel ift eine Hautaufíchärfung von 1 Cm. Dur{messer. Wie bei einer leichten Brandwunde, offenbar bedingt durch Aufprallen des Papier- pfropfens der aus allernächster Nähe abgefeuerten Pistole. Rings um Tie Aufschärfung herum ift die Haut geschwärzt. Zwei bis drei CLentimeter von dieser Hautauff{härfung entfernt, in gerader Linie mit dem Daumenrüdcken, befindet fich eine zweite, etwas tiefer gehende Verwundung mit nicht so platter Oberfläche in der Ausdehnung von L Centimeter. Diese Verwundung ist offenbar bedingt durch Strei- fen des Geschofses selbff Bleikugeln. Die Bewegung der Hand im Handgelenke, die Bewegung des Daumens im Gelenke, ist mögli, jedoch mit S{merzen verbunden. Namentlih {merzhaft ást die Bewegung der Haud nach innen.

__ Von einer Soudirung der Hand wurde Umgang genommen, da diefelbe bereits vorher ges{ehen war und eine weiter gehende innere Verleßung niht konstatirt wurde. Zu bemerken ist noch, daß in der nächsten Näie der zweitbeschriebenen kleineren Wunde eine sehr shmerz- Hafte Auftreibung des Knochencades vorhanden ist.

Außer diesen Verwundungen an der Hand bemerkt man noch an der linken Seite der Nafenspißze eine kleine Verwundung, wohl bedingt durch Anprallen eines unverbrannten Pfropfenstückes. Weiter oben ees man an nigen Stellen schwarze Púxktchen Pulrxer- Brner.

-

Vorläufiges Gutachten, hervorgehend aus obigem Befunde:

Die beiden Verleßungen sind die Folgen eines in nächster Nähe tibgefeuerten Scbusses, was namentlich daraus hervorgeht, daß die erste Wunde \sich als Brandwunde _erkennen läßt, was auch noch daraus hervorgeht, daß bei dem späteren Verbande versengte Papierfeßen in dem Aermel des Verwuudeten gesunden wurden. Die Verwundungen werden keinen bleibenden Nachtheil bedingen. (Folgt Unterschrift nund Fertigung).

C. Bei Vernchmung des Büchsenmachers Würflein (Nr. 9 der Zengenliste) wird folgendes Protokoll verlesen : g

Geschehen Schweinfurt, den 6. August 1874. Präsident: Königlicher Untersuchungsrichter, Rath Ströfsenreuther. Aktuar Gottschalk, Untersuchung gegen Eduard Kullmann von Neustadt- Magdeburg wegen Mordverfuhs. M

Zur Erprobung der Schießtauglihkeit und Trefffähigkcit der zu Gerichtshanden gekommenen Terzerole stellte man heute Nach- mittag auf dem städtishen Schießplaße unter Zuziehung der beiden Sachverständigen a. Herrn Kunstgärtner Oscar Bauer, b. Herrn Büchsenmacher- Conrad Würflein von hier einige Versuche an, zu de- n-n man Posten von dem nämlichen Kaliber, wie die bei Kullmann aufgefundenen, wählte. Das Ergebniß wird in Folgendem fon- statirt:

1) Auf eine Enifcrnung von 8 Fuß haben bei einer Pulver- ie a man sie gewöhnlih für Büchsen nimmt, und die mithin für einen ungezogenoen Lauf nur eine mittelmäßige ist, die beiden geladenen Posten die Scheibe in einer Stärke von 12 Mm. und bezw. die Scheibe mit dahinter befindlicher Holzleiste in einer Stärke von 3 Cm. vollständig durchgeschlagen. f

Bei dem cinen Versuche waren die beiden Posten auf eine Distanz von 23 Mm. und bei dem anderen auf eine Distanz von 9 Cm. auseinandergegangen. Die auf die Posten aufgeseßten Papierpfropfen waren durch die Geschosse mit in die Scheibe hinein- getrieben worden. Die auf dem Pulver aufge]eßten Papierpfropfen find mehr auseinander getrieben worden und noch vor der Scheibe niedergefallen. :

2) Bei einem anderen Versube auf 30 Fuß Entfernung haben die beiden Posten die Scheibe gleichfalls vollständig durchgeschlagen und sind nur 20 Cm. weit auseinandergegangen.

3) Von 6 eingeladenen Posten sind auf eine Entfernung von 12 Fuß 3 in einer Entfernung von 8 Ctm. von einander dur die Scheibe hindurchgegangen. y

4) Das Terzerol hat beim Abfeuern einen starken Schlag er- tônen lassen. Auf größere Entfernungen ist das sichere Zielen des barten Abzugs wegen schwierig. (Folgen die Unterschriften und Fertigung.)

D. Nah Vernehmung des Königlichen Landrichters Debon (Nr. 26 der Zeugenliste) wird aus dem Befunde des Dr Rausche zu Neustadt-Magdeburg vom 24. Juli 1873 über den Krankheitszustand der Thecesia Kullmann, geb. Maudel Mutter des Angeklagten Folgendes bekannt gegeben:

Die Kranke ist von kröftiger Konstitution nnd cholerischem Tem- peramente. Wohl den dürftigen Verhältnissen der Eltern entsprechend, ist der Grad ihrer Geistesbildung niedrig, sie hat vorzugsweise Feld- arbeit verrihtet. Ueber Familienanlage oder vererbte VDiéposition zu Krankheiten habe ih keinerlei Auskunft erhalten können. Erbliche Anlage scheint indessen nicht vorhanden zu sein. Anlage zu ter Geistes\störung ist nit zu konstatiren. Aeußere Veranlassung könnte vielleicht in den sehr dürftigen äußeren Verhältnissen, welcwe besonders durch Trunksucht des Mannes herbeigeführt find, zu suchen fein. Kör- perliche Verleßungen sind nicht vorgekommen. Ebensowenig hat fie im Kindesolter, wie in späteren Jabren, Krankheiten zu überstehen gehabt, auf welche der Ausbruch der Tobjsucht, wel:he ganz plößlich und, wie ermittelt, obne Vorboten aufgetreten ift, bezogen werden könnte. Sie ift ka- tholish, und es scheint, als ob sie einer gewissen religiöfen Schwär- merei ergeben gewescn ist. So lange sie in der Krankenanstalt ift, hat sie Lag und Nacht getobt, laut gesprochen und gesungen. Der Inhalt ihrer Vorstellungen ist in fortwährendem Wechsel begriffen.

Weiter wurde hier bekannt gegeben, die Vernehmung der Wittwe Mandel, dahin gehend:

Fc heiße Anna Margaratha Mandel, bin eine geborne Lippold, 73 Jahr alt, katholich. Eduard Kullmann if mein Enkel, fonft verneine ich die allgemeinen Zeugenfragen. Zur Sache. Von meinen Eltern t Niemand geistig beschränkt, blödsinnig oder wahn- finnig gewesen; fie sind Beide todt. Mein Mann und seine Eltern waren ganz verständige Leute, sie find auch todt. Von meinen 7 Kindern leben blos noch 4, darunter die Mutter des Attentäters, welche jeßt in der Irrenanstalt ift. Alle meine Kinder, mit Aus- nähme der Mutter des Attentäters, haben ihren gesunden Menschen- verstand, ebenso meine Kindeskinder, namentlich au der Attentäter Kullmann, wenigstens habe ich nie davon gehört, daß diefer an Geistesftôrungen leiden sollte. Jch selbst habe 8 Geschwister gehabt, welche fih sämmtlich verheirathet haben; wo dieselben jeßt find, ob fie leben und wie sie, mit Ausnahme meines Bruders, heißen, weiß ih nicht. Meine Geschwister waren sämmtlich, wenn auch keine gebildeten Leute, doch vernünftige Menschen. Die 4 Geschwister meines Mannes welche verstorben find, waren auch sämmtlich vernünftige Leute. Der Grund der Geistesftörung meiner Tochter, der Mutter des Attentäters, liegt jedenfalls in den traurigen Vermögenêverhältnissen, mit denen sie zu fämpfen hatte. Sie hat neun Kinder geboren, von denen fünf gestorben sind. Die drei jüngeren Geschwister des Attentäters find am Ende des mir mitgetheilten Berichts des Polizeikommissärs Mosenhauer vom 1. August c. ricztig angegeben. Diese Geschwister haben thren gesunden Menschenverstand. Der Attentäter hat sch übri- gens um seine Familie gar niht gefkümmert, und die Familie denkt, daß er aus Stolz, vielleicht weil er weit herumgereist ift und Man- hes kennen lernte, nicht näher sih mit den einzelnen Familiengliedern bekannt gemacht hat. Jch habe den Attentäter im vorigen Jahre, wo seine Mutter schon auf dem Krankenhause war, zum letzten Male ge- iprochen; er sprach damals in wegwerfender Manier über seine eigene Mitter. Die Angaben des Mosenhauer in seinem Berichte O meines verstorbenen Ehemannes- beruhen auf meinen eigenen Mitthei- lungen und find richtig.

(Folgt die Fertigung des Protokolls.)

Konstatirt wird, daß diese Zeugin auf das Recht der Zeugen- schaftsentshlagung verzichtete.

E. Am Schlusse des Beweisverfahrens wurde aus einem Be- richte der Polizeiverwaltung Magdeburg, vielmehr der dortigen König- lichen Staatsanwaltschaft vom 15. Juli 1874, folgende Stelle be- faunt gegeben :

Franz Ed. Ludw. Kullmann ist zu Ostern 1868 zu dem Böttchermeister August Welsch in die Lehre gekommen, wurde zu Neujahr 1872 aus der Lehre fortgejagt, weil er brutal gegen seinen Lehrherrn und dessen Bruder Philipp Welsch gewesen, fich Veruntreuungen hat zu Schulden kommen lassen, auch jeine Lehrgeuossen mit scharfen Schnißern geworfen hat. Wäh- rend feiner Lehrzeit hat er ein Terzerol bei sih geführt, zu dem er im Hause des Meisters die Kugeln gegossen. Jm Jahre 1872 ift er

auf Wanderschaft gegangen, hat sich aufgehalten in Tangermünde, Bigeburg, B afen, Berlin und Charlottenburg. Am leßtgedach- ten Ort ist er wegen Brutalitäten in Untersuchung gewesen, aber au- scheinend nit bestraft. Auf der Wanderschaft soll er zwei Pistolen bei sich geführt haben. Im Sommer 1873 ift er na Neustadt zurück- gekehrt, hat den Philipp Welsch am 15. September in Gemeinschaft mit einem Anderen unter Anwendung cines Messers förperlih verleßt, (aus Rache und mit Ueberlegung) ist deshalb mit 3 Monaten Ges fängniß bestraft, die er bier am 7. Januar 1874 verbüßt hat. In der Zeit vom 5. Februar bis 23. Mai ds. Irs. ift er beim Böttcher- meister Wieck in Sudenburg in Arbeit gewesen. Seine Führung war schlecht. Er if im Besiß eincs Pistoles gewejen und hat zum Böttchergesellen Pieper geäußert: „Ehe ih sterbe, soll noch ein Andes rer sterben.“ Ferner: „wer etwa unsern Herrn Pfarrer ins Gefäng» niß führt, den schie ih nieder.“ Am 26. Mai (3. Pfingst- tag) ist er nach Berlin gefahren. Auf dem Gentralbabhne bof, wohin er in Begleiiuung von 8 Böttchergesellen aus Sudenburg gekommen sein soll, hat er zu dem Böttcherge- sellen Brunzcorius aus Neustadt - Magdeburg, einem alten Be- fannten erklärt: „Er welle nah Berlin und den Fürsten Bismark aufsuchen*. Er soll (es ist dies noch konstatirt) zu dem (Böttcher- gesellen ?) Gustav Welsch in Neustadt gean hahen: „Er wolle Bis- marck oder den König tôdtea*. Der katholische Lehrer Funke in Neu- stadt, dessen Unterriht er 8 Tahre lang genossen, giebt ihm das. Zeugniß, daß er stets troßig gewesen, nah der Konfirmation die fa- tholisde Kicche nit mehr besucht habe. Eine Verbindung des Kull- mann mit religiösen oder politischen Vereinen hat hier bisher nicht ermittelt werden können.

ierauf folgt die Bekanntgabe nacfolgenden, mit dem Poftftempel Gilies Stadt* verschenen an den Reichskanzler gerichteten Briefes

Seir. Durchlaunt E Fürsten Biesmarck| Bad Kissingen Biesmar. j i

So eben haben wir Katolieken gelesen, Sie sollten von einer Kugel getrofen sein, aber leider habben Sie keine Beschädigung davon getragen, welches den gesammten Katolischen Klerus sehr leid thut, den fo viel ift gesagt wier wollens Ihnen zu Fohraus mitteilen daß: wenn ein Krieg zu Stande kommen sollte, das Sie der erste Sein werden, für dem eine Kugel gegßen ist, den Jhnen haben wihr Ka- tolieken es zu verdanken das ein, ums andre Jahr cin Krieg, und, Aufruhr unter deem Volke entsteht. Sie find niht wert das Sie die Hohe Stelle im Reichstag vertreten, Richten Sie sih hier na, den Sie Ee dem Hohen als bon dem Niedrigen Stande ehr \{chleckcht angesehen, s Z Ie Einer Führ alle, Nömisch Kotolische Christen.

Verlesen wurde folgender Brief: Salzwedel, den 25. August 1873.

An den Präsidenten des katholishen Männervereins, Herrn Keßtz- lick Hier. N d E

Ne den gestern Abend in meiner Abwesenheit stattgeLabten Diskussionen und namentlih wegen Verlesen eines tnjuriöfen Zeitels, der in meinen Händen is, muß ich es unter meiner Würde halten, dem Männervereine noch länger als Mitglied anzugehören. Ueberhaupt will ih bemerken, daß die Früchte d:s Vereines in gar keinem Ver- gleihe mehr stehen mit den Opfern und namentlich mit den Gefahren, denen si ein Geistlicher unfer augenblicklihen Verhältnissen durch Beförderung eines solchen Vereines ausseßte. Wäre es der Verein werth, so würde ich vor Nichts zurückgeschreckt sein! An Aerger habe ich ohnehin keinen Mangel! Der gestrige Abend hat mir das Maß vollgemacht. Uebrigens wünsche i, einem Vereine, für defjen Entstehung und Fortbestand ih mir so viele (s{lecht belohnte) Mühe gegeben, auch ferner das beste Gedeihen und werde ihm au ferner das Schullokal zur Disposition stellen unter der ein- zigen, aber sehr bestimmten Bedingung, daß nicht wieder so!hec Skandal vorkommt, welcher den Protestanten, wie gestern Abend, Gelegenheit zum Aufpassen und zur Freude giebt. Jch selbst wurde herzugerufen und habe mi davon überzeugt. Sie als Prâsi- dent müßten wissen, daß eine solche formlose Debatte nicht gestattet ift.

Stöôrmann, Pfarrer.

P. 8. Wenn der Herr Fragesteller von gestern Abend noch eine Antwort wünscht, so kann er sich bei mir melden; ich bin gerne er- bôtig dieselbe zu ertheilen, vorausgeseßt, daß die Frage in einer an- ständigen Form und zwar persönlich gestellt wird. D: D.

Meiter wurden aus dem Konzepte des Pfarrers Störmann über eine Eröffnungsrede des Pfarrers Störmann beim Stiftungsfeste des fatholishen Männervereins Salzwedel folgende Stellen bekannt

egeben : : ; k „Ih weiß in der That niht, wie man Mitglied cines solchen Vereins sein will, wenn man seine heilige Ostern nicht hält, zumal in einer solchen ernsten Zeit, wo für uns Alles auf dem Spiele steht, wenn wir nicht ernstlih unjere Pflicht thun.“ „O, ich sehe es flar ein, zur Stunde der Gefahr werden sich Wenige zusammenfinden, ih werde allein in den Kampf müssen.“ Sie wissen, der jeßige Kampf ist ein Kampf mit dem Teufel und der Hölle selber; gegen diese sollten nun die Vereine eine Hauptättaque machen. Wir befinden uns in einer ähnlichen Lage und werden uns bald in einer noch s{limmern Lage befinden, als die ersten Christen. Sie machte Jenes stark, fie hielten in Noth und Tod feft zusammen, so daß kein Verräther unter ihnen war. Sie gingen gemeinschaftlich zum Tische des Herrn und von diesem Tische kamen fie zurück; muthig wie Löwen. Da habt ihr den Weg, der uns vorgezeichnet ist, einen andern giebt es nicht; nur diejes heilige, göttlihe Band hält uns fest umshlungen. Es fehlt die Einsicht, es fehlt das Gefühl der Achtung, das Gefühl der Autorität; es fehlt jener Geist der Unterwürfigkeit, der sich vor anderer Ansicht beugt; ein eder disputirt, ein Jeder will Alles besser wissen.“ Daher bei Erwah- senen dieserMangel an Energie, an Charakter, dasSchwanken des Willens, diese Gewissenslosigkeit. Die Welt wird mit Lumpen angefüllt, denn wie will man Kinder erziehen, wenn man felbst nicht erzogen. ist, fich nicht unterwerfen gelernt, nicht gehorhen gelernt hat. Wir find nun in einer charakterlosen Zeit, inmitten charakterloser Menschen dieser Gefahr doppelt ausgesetzt. Das beste, einzige Schut- und Heilmittel ist eben unser Verein, da lernt man sih unterwerfen, sih fügen, seine Ansicht unterordnen kurz, im Verein lernt man Einigkeit,“

franco.

Verlesen wird ferner folgende, von der Hand des Pfarrers Störmann auf einen Papierstreifen ohne Adresse niedergeschriebene Notiz:

Alto fan Sie dem Vereine bekannt, daß ich am nächften Sonn- tage 8 Uhr den monatlichen Vertrag halten werde, und daß es vom Besuche abhänge, ob derselbe in Zukunft stattfinde. Laden Sie auch den Frauen-Verein dazu ein. Für heute Abend können Sie sih eiwas zu lesen holen; ebenso in Zukunft“.

Das letzte verlesene Aktenftück bildet Paragraph 3 der Saßzungen einer Krankenkasse in dem Salzwedeler katholischen Männerverein, dahin lautend:

„Jeder unbesholtene katholishe Mann fann bei unserer Kasse sein; wer nicht bei unferem Vereine is, werden wir auch nicht folgen und werden uns um die Leiche nicht kümmern.“

Schluß.

Zweite Beilage

Zweite

Beilage

Berlin, Donnerstag, den 5. November

e

Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl.

Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expedition des Deutschen Reihs-Anzzigers zud Möniglih

Prenßishen Staats-Anzeigers:

2

Berlin, 8. . Wilhelm-Straße Nr. 32, 3. SertZufe,

. Berloosung, Umertisation, Zinszahlung U. f. w,

E Preuß.

Ste briefe und üntersuung8-Sab2. . Subhaftationen u. dergl

Aufgebote, VBarladungen

Verpa#tungen, Submissionen 1c.

Verkäufe, Berpachtungen, Submissionen 2c.

[5261] Bekanntmachunz,.

Die Lieferung der Materialien zu den iUm-

pflasterungen einiger Chaufseen im Verwa tungsbezirte der Königlichen mission pro 1875 soll im Submission vergeben werden.

Die Nachweifung über die

nem Bureau, Steglißerstraße 24, Vormittags vo

9 bis 11 Uhr, einzusehen, können auch gegen Erstat-

tung der Kopialien von mir bezogen werden. Die Offerten find bis

Mittwoch, den 11, November cr,, Bormittags

11 Uhr,

portofrei in dem genannten Bureau abzugeben, wo- jelbst zur bezeichneten Zeit die Eröffnung der ein- gegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erschie-

nenen Subniittenten erfolgen wird. Berlin, den 3. November 1874. Der Kreisbaumecister. C oberg.j

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Die Lieferuug und Aufstellung der Eisen-Konstruk- tion für eine Strombrücke von 38,11 M. Lichtweite Fluthbrüten von 15,11 M. Lichtweite im Thale des Brünneken-Stroms bei Stettin, zusam-

und 2

men im Gewicht von rot. 158 Tonnen Schmiedeeisen 12 Tonnen Gußeifen,

soll vergebed werden.

Bedingungen, Berechnungen und Zeichnungen lie- gen im Büreau des Unterzeichneten, Lindenstr. Nr. 15, zur Einsicht aus, können auch gegen porto- ‘freie Einsendung von 2 Thlr. Drucfkosten bezogen werden.

Vekfiegelte und portofreie Offerten mit der Auf- schrift:

„Dfferte auf Ausführung der Eisen-Kenstruktion

für die Brücken im Thale des Brünneken-

Stroms“ find an den Unterzeichneten bis zum 23. Novem- ber cr. einzureichen.

Stettin, den 2. November 1874.

Der Baumeister. (à. Cto. 102/11.)

74

erfchlesisch- Márkifche Eisenbahu.

Die für die Erweiterung der Telegraphen-Bureau- Râume im Stations-Gebäude des hiesigen Banhofs nothwendigen Arbeiten, als Maurer-, Zimmer-, Klempner- und Tischler-Arbeiten incl. Lieferung der Materialien sollen im Wege der öffentlichen Sub- mission ‘an geeignete Handwerksmeister vergeben Werden.

Versiegelte und mit der Aufschrift: „Submissions- Offerte auf Ausführung der Arbeiten zur Er- weiterung der Telegraphen-Bureau-Räume im R SREAETOANE zu Breslau“ versehene Offerten 1nd bis ,

Sonnabend, den 7. November d. I,,

i Vormittags 10 Uhr,

im Bureau der II1. Betriebs-Jnspektion im hiesigen Stationêgebäude portofrei einzureichen, woselbst auch der Kostenanshlag, die Zeichnung und die Bedin- gungen während der Dienststunden zur Einsiht aus- liegen, au gegen Erstattung der Kopialien zu ent- nehmen sind.

Breslau, den 29. Oktober 1874.

Königliche Betricbs-Inspektion Lx.

[5226] Bekanntmachung.

Bei dem Artillerie-Depot zu Cassel follen im Wege der Submission nachstehende Metalle 2c. meistbietend verkauft werden: Circa: 131 Kilo Eisenblech, altes, 185 Kilo Bleiasche, 819 Kilo Gußeisen in unbrauchbarer Eisenmunition, 417 Kilo Gußeisen in unbrauchbarem Art.-Material, 4148 Kilo Schmiedeeisen in großen Beschlägen, 1861 Kilo Schmiedeeisen in kleinen Beschlägen, 3384 Kilo Schmiedeeisen aus Handwaffen, 26 Kilo Messing aus Artillerie-Material, 6 Kilo Stahl aus Artillerie- Material, 17 Kilo Stahl aus Handwaffen, 2 Kilo Zink, altes, 667 Stück Achsen, shmiedeeiserne.

Die Verkaufsbedingungen liegen im Bureau des Artillerie-Depots untere Königsstraße Nr. 83 zur Einsicht aus, können auch an Auswärtige gegen Erstattung der Kopialien und Portokosten in Ab- schrift übersandt werden. Bis zu dem beim Ar- tillerie-Depot anberaumten Termin, Mittwoch, den 18, November cr., Vormittags 10 Uhr, wollen Kaufliebhaber ihre versiegelten Offerten mit der Aufschrift: „Ankauf von Metallen 2c.“ portofrei hierher einreihen. Die zum Verkauf gestellten Gegenstände liegen in den Lokalen des Artillerie- Depots zur Ansicht aus.

Cassel, den 2. November 1874.

Ministerial-Bau-Kom- Wege der öffentlichen

E L die zu liefernden Materia- lien, sowie die Lieferungs-Bedingungen sind in mei

vou êfentlißen Papieren.

effentlicher Anzeiger. 7

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

187A.

S O

s. Induftriele Etabliffements, Fabriken u. Sreßhandel. . Verschiedene Bekanntmachungen. 7. LiterarisGe Anzeigen.

. Central-Handels-Register (einsch&[. Lonuturse). Erscheint in separater Beilage.

Inseratenehmenan: die autorisirte Annoncen-Expedition

von Rudolf Mofse in Berlin, Breslau, Chemnitz,

Côln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S.,

Pm ntg, Leipzig, MUUGen, Nürnberg, Prag, Straß- F (F -+ Nit trt \ Y

- Beraris@e Anzeigen burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

fowie alle übrigen größeren Annoucen-Bureaus.

| [5097] : E Königliche Westfälische Eisenbahn.

| Arbeiten und der Dur{hläfse incl. der Material- | Ueferung in den Stationen 0—14 der I. Bau-Ab- theilung der Strecke Ottbergen - Northeim soll in offentlicher Submission in einem Loose mit 249,480 Kubikmetern zu bewegender Bodenmasse und 296 Kubikmeter Mauerwerk vergeben werden. Die Massendispositionen, Bedingungen und Sub- misfions-Formulare find im hiesigen Abtheilungs- Bureau zur Einsicht ausgelegt, Leßtere können auch von dort gegen Erstattung der festgeseßten Druck- fosten ad 15 Sgr. bezogew- werden. Offerten beliebe man franko und versiegelt, die Preise in Mark und Pfengägen angegeben und mit entsprehender Aufschrift véfehen, bis zum Submifs- fions-Termine, : den 24. November d. I., Vormittags 11 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten einzureichen, woselbst

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Submittenten erfolgen soll.

Den Offerten ist der Nachweis über Qualifika-

tion und Leistungsfähigkeit beizufügen, da selbige im

anderen Falle nit berücksihtigt werden.

Beverungen a. d. Weser, am 24 Oftober 18724.

Der Abtheilungs-Baumeister. Wessel.

O Bekauntmachung. Sür die Königlichen Silberhütten zu Lautenthal und Altenau follen im Submissionswege : 8000 resp, 10,900 Centner Steinkohlen angekauft werden und sind darauf bezügliche Offcrten mit der Aufschrift __ Submission auf Steinkohleniieferung“ Lis zum Dienstag, den 17, November 1874, e Vormittags 11 Uhr, portofrei an das mitunterzeihnete Königliche Hütten- amt zu Altenau einzusenden. (Zt, 501) Die Lieferungsbedingungen liegen bei dem vorge- nannten Königlichen Hüttenamte zu Altenau zur Ein- sit aus und köênnen von demselben gegen Einsendung von 9 Sgr. Kopialien in Abschrift bezogen werden. Lauteuthal uud Alteuau, den 26. Oktober 1874. Königliches Hüttenamt Königliches Hüttenamt Lautenthal. Altengu. Strauch. Illing.

[5275] _ Bekanntmachung. Die Lieferung des Bedarfs an Morserollen pro 1875 und eventuell die folgenden Jahre für die Telegraphen-Stationen des Telegraphen-Direktions- Bezirks Cöln soll im Wege der Submission verge- ben werden. Lieferungsunternehmer werden aufgefordert, ihre Angebote unter Beifügung von Proben frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf Morserollen“ bis zum 21. November d. Is. an die Kaiserliche Telegraphen: Direktion hierselbft gelangen laffen. : Der Bedarf an Morserollen pro 1875 wird etwa 16,000 Kilogramm betragen. Die Lieferungsbedin- gungen können bei der Registrätur der Unterzeich- neten eingesehen, oder gegen Erstattung der Kopia- lien in Abschrift bezogen werden. Die Eröffnung der eingegangenen Offerten, an welche die Submittenten bis zum 5. Dezember d. Is. gebunden sind, erfolgt am 21. November d. Js., Mittags 12 Uhr, im Bureau der Unterzeichneten in Gegenwart der etwa ecrshienenen Submittenten. Später eingehende- Offerten finden keine Berü- sichtigung. Die Auswahl unter den Submittenten bleibt vorbehalten. Cöln, den 31. Oktober 1874. Kaiserliche Telegraphen-Direktion. Richter.

__ Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.

Befanutmahung. Jn Gemäßheit der Bestims mungen SS§. 39, 41, 46 und 47 des Gescßes vom 2, März 1850 über die Errichtung der Rentenban- fen (Gejeßz-Sammlung de 1850 S. 119/120) wird am 16. November cr., Vormittags 10 Uhr, in unserem Geschäftslokale, Unterwasserstraße Nr. 5 hiersctbst, die halbjährlich vorzunehmende öüffeutliche Verloosung von Rentenbriefen, sowie die Ver- nihtung früher ausgelooseter und eingelieferter Rentenbriefe nebst Coupons, unter. Zuziehung der von der Provinzial-Vertretung gewählten Abgeord- neten und eines Notars stattfinden.

_ Berlin, den 27. Oktober 1874.

Königliche Direktion der Reutenbank für die Provinz Braudeuburg. Hey der.

[5263] ___ Bekanutmachung.

In Gemäßheit des §. 8 unseres Reglements vom 3. September 1836 machen wir bekannt, daß die unter den Nummern 2099 und 2580 in die Berliner allgemeine Wittwen-Pensions- und Unterstüßungs- Kasse aufgenommenen Mitglieder wegen unterlassener Berichtigung ihrer am 1. Juli d. J. fällig gewor- denen Beiträge von uns exkludirt worden sind. l Berlin, den 3. November 1474. j Direktion der Berliner allgemeinen Wittwen-

Die Ausführung der Erd- uud Planirungs-

die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen !

[5269]

[5267]

Magdeburg-Halberstädter

Wir fordern die Besißer von Interimsscheinen über 44 % ige Prioritäts-Obligationen IIL. Emission

der Hannover-Altenbekener Eisenbahngesellschaft hiermit auf, die definitiven Stücke vom 9. November cr. ab

1) in Magdeburg bei der Effekten-

Verwaltung unserer Hauptkasse,

2) in Berlin bei der Direktion der Diskonto-Gesellschaft,

4) in Frauffurt a. M. bei Herren

zu nehmen. Magdeburg, dén 4. November 1874.

[4810]

befördernden oder digestiven Liqueur. B

Titeln ackie Verschlusses,

Verschiedene Bekanntmachungen.

richtet werden. Qualifizirte Apotheker, welche die Konzession zur Anlage dieser Apotheke zu erhalten wünschen, fordern wir auf, sich unter Einreichung ihrer Lehrlings- und Gehülfen-Zeugnisse, ihrer Ap- probation oder vollständigen Lebenslaufs und eines von der Ortêpolizeibehörde beglaubigten Nachweises des Besißes der zur Errichtung und zum Betriebe der Apotheke erforderlihen Geldmittel bei uns in- nerhalb 6 Wochen zu meldíin.

Cöslin, den 30. Oftober 1874. Königliche Negierung. Abtheilung des Innern.

[5238] Bekauutmachung.

Mit Bezug auf §. 59 unseres Statuts machen wir bierdurch bekannt, daß wir, nachdem die „Haude- und Spenersche Zeitung“ am 1. d. M eingegangen ist, alle unsere Bank betreffenden, statutenmäßig zu veröffentlichenden Angelegenheiten außer in dem „Deutschen Reichs - Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“ und in der „Vos- sischen Zeitung“, künftig mit Genehmigung des Ver- waltungsraths auch in der „National-Zeitung* und in der „Berliner Börseu-Zeitung“ veröffentlichen werden.

Berlin, den 3. November 1874.

Die Direktion der Bank des Berliner

Kaffen-Vereins. Güterbock. Delbrü. Hache.

FEonats-Lebersicht der

Hannoverschen Bank

pro Oktober 1874. ' Aktiva. D ea Oa e. Tie L434 a. Geprägtes Gd... Thile: 1347,136. b. Noten der Preuss. Bi ee

2) Wechsel-Bestände 3) Ausgeliehene Kapitalien gegen Unterpfand 4) Debitoren in laufenden Rech- nungen gegen Sicherheiten und Diyerse . a0

P asSíva. 1) Aktien-Kapital 2) Bank-Noten im Umlauf ... , 3) Depositen-Kapitalien zur Ver- Zineung 4) Kreditoren in laufenden Rech- nungen und Diverse "

95,598. 3,798,620.

1,200,283.

2,692,107.

4,000,000. 3,671,260,

ù 386,398. 1,076,087.

Königliches Artillerie-Depot,

Pensfions- und Unterstühungs-Kafsc, Scholz.

EEanmn6rer, den 31. Oktober 1874.

Hallescher

In Colbergermünde soll eine Apotheke er-

3) in Berlin bei Herrn S. Bleichröder und

M. A. von Nothschild & Söhne

Direktorium, Industrielle Stablissements, Fabriken und Großhandel.

Enterialkiner z G | 7 9 Alpenkräuter-Magenbilfer, Unter den zahllosen Sorten von Bitter verdient der von

Aug, F, Dennler, Apotheker in Interlaken, verfertigte Alpenkräuter-Magenbitter die grösste Berücksichtigung. Es

ist derselbe nicht nur in Folge seiner glücklichen Zusammensetzung ein un- schätzbares Magenheilmittel, sondern er hat sici auch, mit Wasser oder Selters vermischt, als das angenehmste und gesundeste Zwischengetränk in den Cafés, Hôtels, Restaurationen, Bierlokalen etc. eingebürgert.

Dennler’'s Magenbitter ersetzt in ausgezeichneter Weise jeden Appetit

Generaldepot in Berlin : Carl Götze, 50, alte Jakobsstrasse.

[5264] Kassenbestand Lombard-Konto Wechselbestände E Effekten, a, für eigene Rechnung 40 D. fremde So S Cou A Debitoren in laufender Rechnung Diverse Debitoren S Pas8iva. Aktienkapial A, ; Depositen mit Einschluss des Chec- Verkehrs A S Kreditoren in laufender Rechnung Diyverse Kreditoren E Reserve- und Delcredere-Fond ,

ACELTTA

Y”

Activa, Baare Kassen-Bestände Geprägtes Geld, Thlr. 1,187,200 Fremde Kassenan- weisungen und Bank- R 261,546 MWechsel-Bestände . . Ausstehende Lombard-Darlehne . Effecten s E T Reservirte Weimarishe Bank- E S Divpidende-Conto pro 1874 .. Debitoren in laufender Rech- nung und Verschiedenes Guthaben bei der Landrenten- bank N PassìVva, Eingezahltes Aktien-Kapital Reservefond E N Banknoten im Umlauf Depositen-Kapitalien . . Aktien-Dividende-Conto pro1870 E Creditoren in laufender Rechnung Weimar, den 31. Oktober 1874.

Die Direktion

Die Direktion.

Thlr.

Y

»

Eisenbahngesellschaft.

gegen Rückgabe der Interimsscheine und Einreichung eincs arithmetish geordneten Verzeichnisses in Empfang

(M 3321. Z)

Wegen der Nachahmungen unter gleichen oder ähnlichen man genau auf die Fabrikmarke der Etiquette und des

Bankverein ron Kuilisch, Kaempf & Co,

Status uliinmo Oktober 1874.

41,033. 132,946. 926,067.

15,128.

20,958.

Hon

1,263,796.

367,892.

. Thlr. 1,500,000.

295.522. 124,992. 425,106. 233,051

rz

141,000,

°* Monats-Uebersiht der Weimarischen Bauk.

Thaler 1,448,746

2,871,971 740,650 416,999

310,000 70,882

6,400,655 238,549 95,000,000 334,114 2,829,200 2,299,550

1,749 1,857,815

der Weimarishen Bank.