irte: L ARS E E N wut e N hg 1ER Be 20
Ober-Präsidenten die durh das Geseß vom 11. Mai 1873 vor- geschriebene Anzeige hiervon mahte — und wurde deshalb auf Grund der ID: 15 uud 22 des erwähnten Gefeßes angeklagt. In zweiter Instanz wurde jedoch Dr. P. freigesprochen, indem der Appellctionsrihter von der Ansicht ausging, daß das Geseß vom 11. Mai 1873 über die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen keine Vorschrift enthalte, wonach auch in dem Falle, wenn ein bereits angestellter Geistlicher, ohne gleichzeitige Ver- \sezung, zur Stellvertretung oder Hülfsleistung in einem Amte berufen werde, die Anzeige an den Ober-Präsidenten Seitens des geistlihen Oberen erfolgen müsse — und für diese Auffassung auf den Wortlaut des hier in Betracht kommenden Paragraphen (8. 15) si stüßte. Dem gewöhnlichen Wortfinne nach verpflichtet ck. 15, Abs. 1 den geistlihen Oberen zur Anzeige an den Ober- räsidenten lediglih in dem Falle, wo einem „Kandidaten“ ein geistliches Amt übertragen werden soll — und Abs. 2 nur in dem Falle der Versezung oder der Umwandlung einer wider- ruflihen Anstellung in eine dauernde. — Auf die dagegen von der Ober-Staatsanwaltschaft eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde ver- nihtete das Ober-Tribunal das Erkenntniß der zweiten Instanz, indem cs ausführte: §. 1 des Ges. vom 11. Mai 1873 macht jim AUge- meinen die Uebertragung des geistlihen Amtes von der Bedin- gung abhängig, daß „kein Einspruch von der Staatsregierung erhoben worden.“ Im Anschluß daran bestimmt §. 2, daß die Vorschriften des §. 1 zur Anwendung kommen, „gleichviel ob das Amt dauernd oder widerruflich übertragen werden oder nur eine Stellvertretung oder Hülfsleistung in demselben statt- haben soll“ — und §. 9, „daß diese Vorschrifien auch in dem Falle zur Anwendung kommen, wenn einem bereits im Amte (S. 2) stehenden Geistlihen ein anderes geistlihes Amt über- tragen, oder eine widerruflihe Anstellung in eine dauernde ver- wandelt werden soll. Dieser zuleßt angeführte Paragraph hat offenbar unter Uebertragung eines geistlichen Amtes nicht blos die Uebertragung eines definitiven Amts, sondern auch die Ueber- tragung einer Stellvertretung oder Hülfsleistung in einem Amte — und zwar gleichviel, ob solhe unter Beibehaltung des bisherigen Amts eintreten soll oder niht — verstanden, denn der §. 2 giebt dem Begriffe der Uebertragung eines geistlichen Amts diese ausgedehntere Bedeutung. Für die Annahme des Appellationsrichters, daß der §. 2, wie der §8. 1, nur von „Kandidaten, denen erst ein geistlihes Amt übertragen werden solle“, handle, giebt der Inhalt dieser Paragraphen nicht den ge- ringsten Anhaltspunkt. Was nun §. 15 des erwähnten Ge- seßes betrifft, so bildet derselbe augenscheinlich das Korrelat zu den Bestimmungen §8. 1—3. Da die legteren, insoweit fie niht durch §. 15 ergänzt werden, der praktischen Anwend- barkeit und Bedeutung gänzlih entbehren, jo muß man noth- wendig annehmen, daß es in der Absicht des Geseßgebers ge- legen habe, die Bestimmungen der §8. 15 ff. auf alle Fälle zux Anwendung zu bringen, auf welche sich überhaupt die §8. 1 bis 3 beziehen, und namentlich muß, um diesen Einklang mit 8. 3 herzustellen, das Wort , Verseßung“ im Abs. 2 des §. 15 in einer weiteren Bedeutung verstanden werden, in welcher es auch die Uebertragung eines anderen Amts als Nebenamt unter Beibehaltung des bisher versehenen Amts umfaßt,
Für diese Auslegung des §. 15 \priht. au, wie das Ober- Tribunal ferner motivirt, der Zweck des Gesetzes. „Das Einspruchsreht is in dem mehrgedachten Geseye der Staats- regierung beigelegt worden, um dem Staate die Sicherheit zu verschaffen, daß nicht Männer, deren Wirksamkeit die {staatlichen Interessen zu gefährden droht, zu geistlihen Aemtern berufen werden, und weil auch bei Personen, welche bereits in geistlichen Aemtern stehen, Gründe zum Einspruche erst später bei deren Bérufung zu einem anderen Amte hervortreten können, ift das- selbe auch bei Berufung folcher in ae Aemter eingeführt S : Der sZr1 veshalb dies geschehen, trifft aber nicht blos alf gd d Be oDer el Berbäiblung e es
ruflihen Anstellung in ej ruslihen Anstell eine dauernde zu, \ond S etek—bebcere STCAuUctITelUT G 00er HlltrsL ee (Pie ne
deren Amte beauftragt wird; denn die Möglichkeit i | : ; ie Möglichkeit ist vo L Ats Staat gerade in dem neuen, A E pro ors h e N seinen Mieeen gefährdende Thätigkeit | ellen zu besorgen hat, und di i den Motiven zu den 88. 2 und 2 beAEtid "oioat Gefahr liegt nahe daß wenn Wi Ae en a E ( lieg ; ¿ Luc e äti i Ce s das B AY andenen: Mee Ae edingungen verlangt würde, dúuz Anordnung provisorischer Stellvprtrat uan De
Vorschrift auf i E E en des §. 1 häufig umgangen werden
— Der Bundesraths - Bevollmächti ; ; } HEE igte Staats - j Freiherr von Friesen ist nah Prt E E E
— Zur Abstattung persönliher Meldu . ” . E n en S s “e Beförderung sind eingetroffen : Gérierat-Biltor Ar 1e ommandeur der 4. Feld-Artillerie-Brigade von Magdebur : L J
General-Major von der E L g Armee-Corps, von Sirafbies Chef des Generalstabes 15.
— Der Provinzial-Steuer-Direktor und Geheime Ober-
Finanz-Rat : ; l aeftochen ÿ von der Groeben ist am 22. d. M. in Stettin
— Der Regierungs-Rath Goehde u H itgli ; an der dortigen General-Kommisfion, ift in gleicher Eigeafchaft U ie General-Kommission zu Cassel verseßt worden. j
— Mit Genehmigung des. C efs des E OFE ist Heute die 4. C aipaene des S ataillons in ungefährer Stärke von 3 Offizieren, 6 Unter- offizieren, 60 Mann unter Kommando . des Hauptmanns Witte zum Legen des Oberbaues auf der Militärbahn auf der Strecke
Berlin-Zossen nah Lankwit abgerückt 8 10—14 Tage Quartier Er d und wird dort auf etwa
— Die betreffende Einberufung des Landtags ist j , “ “ , , 1 ti L B Z 5 l irrthümlich aus Lippe (Detmold) att aud Sh, Z as urg-Lippe (Bückeburg) gemeldet worden. i
Sachsen. Dresden, 23 November. D öni L E , 23. D A die gin sind heute Vormittag mit Gefolge nah Altenburg frei ._— Wegen erfolgten Ablebens des Erzherzogs Carl Fer- inand von Oesterreich legt der Königliche Hof eine Trauer auf eine Woche von heute Lis mit 29. d. Monats an. 4 Ä Ver Kaisferlih russische Gesandte, Geheimer Rath von L ge ue, welcher für mehrere Monate in Urlaub von hier ab- E sein wird, wurde gestern Mittag im ‘hiesigen Königlichen Le ais von Ihren Königlichen Majestäten empfangen taats-Minister Freiherr von Friesen ist von Berlin zurü-
Württembezge. Siuttgart, 19. November. Wie der „St.-A. f. W.“ mittheilt, wurde die Berechtigung zum einjährig - freiwilligen Militärdienst während d-s Jahres 1874 von der Prüfungs - Kommission in Stuttgart ertheilt an 660 junge Leute, und zwar wurden Berech- tigungs\heine ausgestellt: auf Grund eines vorschrifts- mäßigen Reifezeugnisses für die Universität 168, auf Grund eines den bestehenden Bestimmungen entsprehenden Zeugnisses hierzu berehtigter öffentlicher Lehranstalten 301, auf Grund von Zeug- nissen berechtigter Privatanftalten 2, in Folge abgelegten Exa- mens 189. Zurückgewiesen wurden mit dem Gesuch um Er- theilung der Berechtigung wegen Unzulänglichkeit der vorgelegten Papiere 56, wegen nicht bestandener Prüfung 116, zusammen 172 Bewerber.
Sachsen-IWeimar-Eiseuach, Weimar, 23. November. Ueber die Reise des Großherzogs und der Großher- zogin liegen der „Weim. Ztg.“ aus Gera vom 17. November Nachrichten vor. Danach haben Ihre Königlichen Hoheiten von den Sehenswürdigkeiten von Florenz während des vierzehn- tägigen Aufenthaltes, da das Inkognito vollständig gebrochen war, geleitet von den Vorständen und Direktoren, von den Kunst- anstalten, von den Schulen und von den städtischen Einriztungen unter Führung des Ober-Bürgermeisters eingehend Kenntniß ge- nommen. Höchstdieselben verkehrten mehrfah mit Ihrer Kaiser- lihen Hoheit der Großfürstin Marie von Rußland, besuchten auf ergangene Einladung auch die Vorlesung über die leßte Nordpol- expedition des Commandeurs Herrn Negri und empfingen aus Rom den Besuch des Herzogs von Sermoneta, des deutschen Gesandten v. Keudell und des Dr. Franz Liszt. Die Ab- reise von Florenz nach Genua erfolgte am 16. d. Von hier begeben sich die Höchsten Herrschaften über Turin, Genf, Basel, Karlsruhe nah Weimar zurück, woselb die Ankunft wahrschein- lih am 24. oder "25. November erfolgt. — Der Grbgroß- herzog und die Erbgroßherzogin sind am 17. von Schloß Belvedere hierher zurückgekehrt.
— Der Rechnungsausshuß des Landtags is heute hier zusammengetreten.
Oldenburg. (H. N.) Der für das laufende Jahr gel- tend- Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben für das Fürstenthum Lübeck umfaßt folgende Zahlen: Ein- nahme vom Staatsgut (darunter reihlich 6000 Thlr. aus den Forsten) rund 135,000 Thlr., Einnahme von Gewerbsrekogni- tionen, Sporteln 2c. 19,600 Thlr., Einnahme von den Steuern 45,000 Thlr., vermishte Einnahmen pl. wm. 1600 Thlr., zusam- men, nah Abzug von 13,600 Thlr., welhe zur Ausgleihung der niht aus dem Krongute gedeckten Gebührnisse des Groß- herzoglihen Hauses dienen, 188,000 Thlr. Dieser Gesammt- Einnahme steht ein Ausgabe-Etat von 205,000 Thlr. gegenüber. Das danach in Ausficht genommene Defizit wird dem Vernehmen nach durch Mehreinnahmen, namentlich an Steuern und Spor- teln, und dur Minderverwendungen gedeckt werden, so daß es nicht erforderlich sein dürfte, einen vermehrten Beitrag zu der als Ausggleihungssteuer dienenden Einkommensteuer auszu- \chreiben.
Braunschweig. Braunschweig, 24. November. Die mittelst Bekanntmahung vom 12. März 1854 publi- zirte Infiruktion über die ¡Prüfung der Bewerber um Forstbeamtenftellen is Aufgehoben und durch ein Re- glement über die Prüfung der Bewerber um Forstbeamtenstellen vom 6. d. Vits. ersezt worden, welhes durch die Ges. u. Ver. S. veröffentliht wird.
Neuß j. L Gera, 20. November. Die Kommission zur „Prüfung der Rechtsverhältnisse der Domanial- E N R R aherathung_ bereits beendet und
erselben kam uiht mehr zur Berathung des Landtag weil leßterer im Mai D A verabschiedet E E brtert, ofe darin für die hier fpcgell’ aua t undsáhe er
/ i JUT Die Yier speziell obwaltenden Verhältnt besonderen Anhalt zu finden. Das Resul i e
„J INDEeN. tat jener Erörterun-
gen wurde hauptsächlih in den beiden Sü v denen 1) bis zum JIahrë 1848 im S aufgestellt, nah j ; 040 jürstenthum R C
E den dasselbe damals bildenden bt forte das Domanialbeshum d Und Gera mit Saalburg
, lalvelßthyum zur Sustentation der L F 6 Familien und zur Tragung der Redern L 11 Mais ann, wenn die Erträgnisse der Do ial diht völlig ausreihten zur Susftentati Engen
2 | entattion der landesherrlic{ - milien und der Regierungs-, d h. St tsl / e Ga- durch - „freie“ Bewilligungen der ‘Landstä n, 206 Sehlende
u [4 ( gun; Lc ände aus al j dh Rannisfag a0 A ne Aus diesen beiden Si id ir Dié Derpslchtuig ab, daß die Staatsl dem Domanialbesizthum zu tragei ei E aus, l l geit seien, und ersuht das Mini- sterium, „die zur Durchführun ; Ss 1 Ole g der unter 1 und äzisir den Domanialbesizungen dem Staate gegenüber Oben R pflihtung nôthigen Verhandlungen einzuleiten 4 deu weilererBeschlußfafsungindi zu unterbreiten event. der legenheit dienliche Vergleichsverhandlungen E “N ien E G E in allen wesentlihen Punk-
N , Und jo auc) dem eben angeführten E Fürstliches Ministerium, weil die Sahl it en dit C / Z ( tdem sih nit ge- ändert habe, „wenn auh“ — heißt s ln M jeßi S S in dem jegzigen Berichte
; enmittelst von Sr. Durchlauht dem Fürst wie der Landtag mit aufrichtigstem Dank a U herzigsten Weise eine ansehnli S ftdina E S
L i )e Unterstüßung aus Kammermit zugesichert und damit die Besorgniß, wel , N Finanzlage für die Existenz des Staat elche aus der ungünftigen
R s entsprungen tw ig- stens einigermaßen gemildert D i Î L
T l t; so is dur di fre:willige Zusicherung die Frage E D L thum au gegenwärtig noch V i 8 Ha Petania beste
liche Verpflicht y Tragung der Staatslasten hafte feine Ï i S / ( eswegs erlegt, weil i jener Zusicherung eine Anerkennun der Sei indi R tend zu machenden und erhobenen Anf Tie aa as D
T : iz prüche an das Domanial- vermogen nicht enthalten ist." Die K i\fi i e bo, Bericht am S Gru: der éofnus s ommission giebt in dem Sr. Durchlaucht dem Fürften ale. eins „daß es bei der von hem Maße bewährten Opterwill; zeit und erst jüngst in so rei-
E, | gkeit gelingen werde, die - wärtig noch s{chwebende Differenz im Wege des Verglei einer für beide Theile ner „Wege des Vergleichs in gegen zu führen. L SeHE IgFer Erledigung ent- Die Mitglieder der Kommissi i
j ) ston sind: Staatsan 2 O Bilgermine 1 rute und Fabrikant E s
/ er Dr erti aus Schlei iraermetî
und Rechtsanwalt Dr. Jäger aus Dirshbere und Bürgermeister
— Wie die „Ger.? Ztg.“ hört if der Finanzaus\chuß des Landtags nicht gewillt, auf die von der Regierung gefor- derte Erhöhung der direkten Steuern einzugehen. Das Defizit, welches dadur allerdings in der Höhe von etwa 70,000 Mark verbleiben dürfte, denkt fich der Finanzausshuß in an- derer Weise gedeckt.
Die öffentlihen Verhandlungen des Landtags werden diesem Blatte zufolge um .den 12. Dezember wieder ihren] Anfang nehmen und den ersten Berathungsgegenstand der obige Bericht des Domänenausshu}ses biiden. er Erfolg dieser Verhand- Unge wird abzuwarten sein, ehe die Etatsberathungen beginnen önnen.
VBrememn, 19, November. Jn der gestrigen Bürge r- \hafts-Sizung wurde das Einkommensteuergeseß weiter berathen, wobei Senator Alb. Gröning als alleiniger Senats- Kommissar fungirte, da Bürgermeister Gildemeister inzwischen zu den Bundesraths-Verhandlungen nach Berlin abgereist ift. Es wurde hauptsählih über den neuen Vorschlag des Geseßz= entwurfs verhandelt, daß Kaufleute und Fabrikanten ihren Steuern das durchschnittlihe Einkommen der drei legten Jahre statt blos des legten Jahres zu Grunde legen sollen. H. Claussen beantragte, diese Vorschrift auf alle Steuerzahler auszudehnen, und Verlustjahre in Abzug bringen zu lafsen, mas die Vorlage niht zugestehen wollte, Der Vertreter des Senats widerseßte sih diesen Anträgen als fachlich nicht begründet. Zuleßt be- \chloß die Bürgerschaft auf Antrag des Syndikus Dr. Meier, es bei der bisherigen Berechnung nach dein Einkommen . des leßten Jahres auch bei Kaufleuten und Fabrikanten zu lassen.
— Dem Konsul H. H. Meier wurde vorgesteru Namens des landwirthschaftlich-n Vereins von dessen Präsidenten Depken ein filberner Pokal überreiht zur Anerkennung seiner Verdienste 28 die internationale Landwirthschafts-Ausftelung im Monat
uli, |
Desterreic : Ungarn. Wien, 23. November. Die Korvette „Frundsberg“ wird, wie man aus Triest meldet, nah der Meerenge von Messina abgehen, um die Bemannung des gescheiterten österreichischen 5riegsshiffes „Saida" aufzunehmen und die Bergung des Schiffes4hunlichft zu unterstützen.
Schweiz. Am 16. d. hat der Bundesrath die von dem neuen Militärgesezge vorgeschriebene Eintheilung der Schweiz in aht Divisionsfkreise vorgenommen. In den ersten Divisionskreis gehören der Kanton Waadt, welcher 9 Bataillone zu stellen hat, Unterwallis mit 2 und der Kanton Genf mit ebenfalls 2 Bataillonen; zu dem zweiten der Kanton Freiburg mit 5, der Kanton Neuenburg mit 3 und der Berner Jura mit 4 Bataillonen; zu dem dritten außer dem Emmenthal
nenz zu dem vierten das Emmenthal und der Oberaarga:1 mit 4, der Kanton Luzern mit 6, die Kantone Ob- und Nidwalden mit 1 und der Kanton Zug ebenfalls mit 1 Bataillon; zu dem fünften der Kanton Aargau mit 7, der Kanton Solothurn mit 3, der Kanton Baselftadt mit 1 und der Kanton Baselland mit 2 Bataillonen; zu dem sechsten der Kanton Schaffhausen mit 1, der Kanton Zürich mit 10 und der Kanton Schwyz mit 1 Bataillon; zu dem siebenten der Kanton Thurgau mit 3, Appenzell J.- und A.-Rh. mit 2 und der Kanton St. Gallen mit 7 Bataillonen, und endlich zu dem achten Divisions- kreise der Kanton Graubünden mit 3, der Kanton Tessin mit 4, der Kanton Uri mit 1, Oberwallis mit 2, Glarus wit 1 und der Kanton Schwyz ebenfalls mit 1 Bataillon. Die Kantone, welhe mehr als 1 Bataillon zu stellen haben, werden vom Bundesrathe aufgefordert werden, ihre Vorschläge, betreffend die Eintheilung in Bataillonskreise, zu machen.
_ Niederlande. Haag, 18. November. In der geftrigen Sitze dor Ameiten Kammer der Generalstaaten wurde
Mt P lg nan burn a0 -
fes für zeitweilige Suspendirun “Befuqauiß v: : O E g der Befugniß v i durch die Reihemlugiitte Silbergetd prägen u len s Jegen 42 Ctlmmen angenommen. Die Regi ; hält dur diesen Artikel die Ermächti E e h ; tigung, den Art. 18 Geseßes vom 26. Novembec E he u des L O , [hes Privaten die B
nuzung der Reichsmünzstätte zur Prägu j E ihre Rehnung gestattet, durch Kö hee mee IVErgeNS fü ; ( / ) Königlichen Beschluß -¿ pent- diren. In der heutigen Sizun N ¿U su?pen-= des Gescgentwurfs erledigt, Ds g wurden die übrigen Artikel S wur gt. Die Regierung hatte b
ihr die Ermächtigung ertheilt werde x A
: , den Art. 18 des G von 1847 bis zum 1. Zanuar 1876 esches de Bruyn Kops fiellte dagegen in Gere egaft u segen. Hr. Iacob das Amendement i v Gemeinschaft mit Herrn 's i LGET) Regierung in V l gebrachten Suspendirungs - Termin A Fü g in Borsch ag zum 1. Juli 1875 zu erstreckden. Dies S Altten L O a 40 gegen 21 Stimmen es Amendement wurde mit : ten genehmägt. Die Anna
a erfolgte hierauf mit 40 gegen 20 R Die Zu: immung der Ersten Kammer zu dieser Vorlage wird unzwei=-
felhaft noch i 2 2 ije Ife der ersten Hälfte des nächsten Monats erwartet
— 20. November. Der Prin i i i
0. 9 : ò Friedrich d i= O in Begleitung des Fürsten n bee Ftfta on ied in nächster Woche aus Deutschland im Haag zurück- erwartet, wo dieselben den Winter zuzubringen beabsichtigen.
— Einem Regierungs-Telegramme aus Atch i R t fand Vie e Ke C Der "Gesundheits: i gunsg. Es fiel viel Regen. Am 13 vember ereignete fih neuerdings eine Erkrac fung Q os nachdem diese Epidemie längere Zeit e r ranfung an Cholera, In Kotta Alam war eine Batterie gesctwunden gewesen mar. j chtet worden, welche d Fluß bis Loñgbatta beherrscht ; N , welhe den Lieutenant und fünfzehn Se erwundet wurden dabei ein 2 ; i: ter einer \{chwer d es ficlen ein Soldat und ein Kuli. ‘Die § j ¡"in Go Atchin hatte zwei einflußreihe Häuptlinge Kriegspartei in Groß : j )e Häuptlinge abgeseßt, weil verwelgerten, am Kriege ferner Theil , weil sie es n Ñ zu nehmen. will niht mehr kämpfen, wenn es nit a den Caiutdde
angeführt wird. I | balang Aeußerste da Longbatta will den Kampf bis aufs
Welgien. Brüssel, 20. Novemb i E j ; Det - Minister hat der Kammer einen Geseßentwurf P
welcher die 2tprozenti ; O anbe Renten vecshrlt die alte holländische Schuld, und
Großbritannien und JÎrland. Lo ; roßb i p ndon, 21.
E Ln verließ gestern in Begleitung der Lcictas 5 ns n oa ral, ihren \hottischen Land- ; , or zurudzuftehren, woselb Ihre Mafestä heute früh wohlbehalten eintraf Dem V f Wid ee f af. T ernehmen n j Hof bis zum 15. Dezember in Windsor Gebieten T ban
F
und dem Oberaargau der ganze Kanton Bern mit 12 Batailloe
für das Weihnachtsfest nah Osborne, Insel Wight, übersiedeln. — Der Prinz von Wales gab gestern in Sandringham zur Nahfeier seines Geburtstages einen großen Ball, auf welchem der Herzog von Cambridge zugegen war und der Adel sowie die Honoratioren der Nachbarschaft sehr zahlreich vertreten waren. — Der 34, Jahrestag der Geburt der Kronprinzessin des Deutshen Reiches (Prinzeß Royal von Großbritannien und Irland) wurde heute in Windsor mit den üblichen Ehren- bezeugungen begangen. — Prinz Leopold, der jüngste Sohn der Königin, is seit den - leßten 10 Tagen wieder unpäßlih und außer Stande, seine Wohnung in Oxford, wo er seiner Univerfitätsstudien halber weilt, zu verlassen. Vorgestern besuchte ihn Sir William Jenner, der Leibarzt dec Königin. — Die Großherzogin von Mecklenburg- Streliß und die Fürstin Teck (Prinzessin Mary Adelaide von Cambridge) statteten gestern dem fran- zösishen Botschafter, Grafen Jarnac, und dessen Gemahlin einen Besuch ab. Gestern Abend fand im französishen Botschaftshotel ein Diner statt, bei welhem der deutshe Botschafter und die Komtesse Marie Münster, der öfterreichish-ungarishe Botschafter, der Gesandte der Niederlande und dessen Gemahlin, dec japanishe Geschäftsträger und andere Personen von Distinktion die Gäste des Grafen de Jarnac waren.
— Admiral Sir Henry Prescott, dessen Ableben im 92 Lebensjahre wir meldeten, trat bereits 1796 als Midshipinan in die britishe Marine und machte als Lieutenant an Bord des „Eolus“ Sir Richard Strachans Aktion mit den von Trafalgar in 1805 entfkommenen. vier französishen Linienschiffen mit. In 1810 freuzte er mit vielem Glück auf der Höhe der fardinishen Küste, nahm dem Feinde 17 gekaperte Schiffe ab und engagirte zum Schutze von Sizilien die feindliche Flotille. In demselben Jahre zeihnete er sich auch durch die Vernichtung mehrerer Schiffe in Amantea aus, wofür er den Kapitänsrang erhielt. Von 1821—1825 diente er in Südamerita, und von 1834—1841 war er Gouverneur von Neufoundland. In 1847- bekleidete er einige Monate das Amt eines Junior-Lords der Admiralität, das er niederlegte, um Admiral-Superintendent der Werfte von Portsmouth zu werden, welchen Posten er bis Ende 1852 inne hielt. Im Mai 1860 wurde er Admiral.
—- Auf der Staatswerft in Chatham wird in Kurzem der Kiel zu zwei neuen ungepanzerten Korvetten von je 1864 Tonnen Tragkraft und 2100 Pferdekraft gelegt werden, welche die resp. Namen „Garant“ und ,„Cormorant“ führen werden. Jede der Korvetten wird eine Armatur von 14 Ka- nonen erhalten.
— 93. November. (W. T. B.) Die Taufe des jun- gen Sohnes des Herzogs von Edinburgh hat heute im Buckingham Palast in Gegenwart der Königin, der Kaiserin von Rußland, des Prinzen nnd der Prinzessin von Wales und anderer Mitglieder der Königlichen Familie mit großem Ge- pränge stattgefunden. Dem Prinzen wurden die Namen Albert Alexander Alfred Ernst Wilhelm beigelegt. — Vor der Cere- monie wurden die neuen Botschafter Rußlands und Frank- reis, Graf Shuwaloff und Graf Jarnac, sowie der Vertreter der spanischen Regierung, Comyn, behufs Ueber- reichung ihrex Kreditive von der Königin empfangen.
— An Stelle Sir Charles Murray's, der den diplomatischen Dienst verläßt, ist Lord Lytton zum britischen Gesandten in Lissabon ernannt worden.
— 924. November. (W. T. B.) In einer Vorlesung, welhe Sir Thomas Chambers gestern in Exeter Hall über die englishe Konstitution hielt, hob derselbe den protestan- tischen Charakter der englischen Verfassung hervor, ¿1d nahm dabei Veranlassung, auszusprechen, daß der Deutsche Kaiser und Fürst Bismarck wegen ihrer unershrockenen Vertheidigung der staatlihen Rechte deutsher Bürger gegen die Anmaßungen Roms die herzlihsten Sympathien aller Protestanten verdienten.
Franklreich. Paris, 22, ycovenver, (Köln. Ztg.) Das Gesetz über die Cadres der Armee (Bericht des General Chareton) wird gleih nach der Wiedereröffnung der parlamen- tarishen Session auf die Tagesordnung geseßt.
— Der Minister der öffentlihen Arbeiten hat an die Präfekten folgendes Rundschreiben erlassen:
Paris, den 14. November 1874.
Herr Präfekt! Eine gewisse Änzahl von Ingenieuren und Be- amten der Brücken, Chausseen und Bergwerke hat in den leßten Jah- ren das Gemeinderathsmandat angenommen, ohne dazu von der Ver- waltung ermächtigt zu sein. Das kanu ih nicht länger zugeben, und Sie werden dies aus Anlaß der bevorstehenden Gemeindewaghlen allen unter meinem Ministerium stehenden Beamten und Agenten eröffnen. Gewiß sind die Funktionen eines Gemeinderaths mit denen eines Be- amten der Brücken, Chausseen und Bergwerke nicht unvereinbar; ich gestehe sogar zu, daß fie von vielen unter ihnen in nüßlicher und ehrenhafter Weise versehen werden können. Indeß müssen Sie ihnen bemerklich machen, daß sie sich durch ihren Eintritt in die Gemeinde- räthe der Gesahr ausselzen, der ihnen durch ibr Verhältniß zu der Verwaltung gebotenen Unparteilichkeit und Zurückhaitung untreu zu werden, namentlich ihr Gutachten in Fragen abzugeben, die sih auf ihre besonderen Dienstzweige beziehen, und daß daraus ernstliche Uebelstände erwachsen können. Alle Beamten und Agenten des Mi- nisteriums der öffentlichen Arbeiten müssen daher, ehe sie sich in einen Gemeinderath aufnehmen lassen, durch Jhre Vermittelung die Zu- stimmung der Oberverwaltung einholen. i
Abschrift dieses Rundschreibens geht an die Ober-Ingenieure der verschiedenen Dienstzweige Ihres Departements.
Genehmigen Sie u. \. w. i
Der Migzister der öffentlichen Arbeiten, E. Caillaux.
— Am 19. d. M. wurde der „Monitor* und eines der Kanonenboote, die auf den Werften von La Seyne für die spanische Regierung gebaut wurden, vom Stapel gelassen. Zwei weitere Kanonenboote werden bald folgen.
— In Nay (Nieder-Pyrenäeu) fanden am leßten Montag bei Gelegenheit der Revision der Leute der Territorial-Armee ebenfalls Unruhen statt. ö
— 23. November. (W. T, B.) Nach weiter vorliegenden Nachrichten hat die Mehrzahl der Städte bei der Wahl der Munizipal-Räthe die Kandidaten der republikanischen Partei gewählt. Die Wahlen in den Landgemeinden sind vorwiegend konservativ ausgefallen; bei denselben hat nicht die Rülsicht auf die Parteistellung der Kandidaten, sondern die Rücksicht auf das Interesse der Gemeinden den Ausschlag gegeben. L
— 924. November. (W. T. B.) Der hiesige Munizipal- rath hat die erste Lesung der Votlage wegen Aufnahme einer Prämien-Anleihe von 220 Millionen beendet und eine aus 3 Mitgliedern bestehende Kommission mit näherer Feststellung der Anleihebedingungen und des Emissionscourses beauftragt. Die Beibehaltung einer schwebenden Schuld von 20 Millionen wurde genehmigt. Die weitere Berathung der Vorlage soll am Mitt- woch stattfinden.
welche bisher in jenseits der Loire gelegeneu Drischaften unter- gebraht waren, find, weil die \panishe Regierung den Aus- lieferungsantrag des spanishen Konsuls in Bayonne. nicht unterstüßt hat, an die belgishe Grenze gebracht und dort in Freiheit gesecßi worden.
— Hr. Thiers ist heute früh hierher zurückgekehrt.
— Die Kaiserin von Rußland wird heute Abend hier eintreffen und auch morgen hier verweilen.
Spanien. Madrid, 23. November. (W. T. B.) Der Carlistenhef Lozano, der nah dem Treffen von Bogarra in die Hände der Regierungstruppen fiel und wegen Zerstörung von Eisenbahnen und Tödtung von Eisenbahnbeamten vor Ge- richt gestellt wurde, ist zum Tode verurtheilt worden. — Ueber die an der spanischen Nordküste stationirten deut - chen Kanonenboote meldet die „N. A. Z.“ Folgendes: S. M. Kanonenboot „Nautilus* hat einen Theil des Monats November zu wichtigen hydrographishen Beobachtungen und zu wissenschaftlihen Forshungen auf dem Gebiete der Meeresphysik des Biskayischen Golfes benußt. Am 12. November nöthigte ein s{hwerer Sturin den Kommandanten, in den Hafen von Pasages einzulaufen, um dort gegen das entfesselte Element Schuß zu suchen. Da die carlistischen Truppen damals durch General Laferna weit von der Küste ab und bis nach Navarra hinein gedräugt waren, so bot sich für den „Nautilus“ Gelegenheit, zumal das falte und stürmische Wetter der lezten Woche das fofortuige Auslaufen ver- hinderte, si in Pafages mit Wasser und Kohlenyorräthen zu vcr- sehen. Von da sollte, wenn Wind und Wetter es gestatteten, die Rückkehr nab Santander, mo S. M. Kanonenboot „Albatroß“ scit Anfang des Monats vor Anker verblieben, angetreten werden. In Santander herrschte ein ungewöhnlich reger Dampfschiff- verkehr, theils der Truppenbewegungen, theils der Transporte von Kriegêmaterial wegen. Die Regierung hatte zu diesem Zwecke 15 Dampfer, darunter mehrere große Havannadampfer der Messagerie- gesellschaft Lopez de Vega gemiethet, welche den Dienst zwischen Stk. Sehastian und Peortugalete versehen sollten. Außerdem kreuzt ein Theil "des spanischen Geschwaders in der Nähe von St. Sebastian. Um den leßteren Plaß mit Santander in Verbindung zu seßen, wurde mit allen Kräften an der Herstellung einer Telegraphenleitung gearbeitet. Der Hafen von Pasages, welcher unter den gegenwärtigen kriege- rishen Verhältnissen ziemlich exponirt liegt, ist seßt vou der spani- schen Regierung durch Befestigungen auf den umliegenden Höhen, die speziell zum Schuß der Schiffe dienen sollen und von den Regierungs- truppen beseßt gehalten werden, gegen Ueberfälle der Carlisten gedeckt. Bisher branúten an der Küste östlich ven Santonna 6 Leucht- feuer, das óstlichste bei Kap la Higuera. Das leßtere wurde .von den Carlisten hauptsächlich des Schmuggels auf der Bidassca wegen unterhalten. Seit -der letzten Zeit ist indeß sowohl dieses Feuer, als das bei Galea erloschen. An letzterem Punkte, ca. §4 Seemeile vou Pertugalete, wo fih meist cine Garuison von Regierungstruppen be- fand, hat der Leuchtthurmwächter aus Furcht vor den Carlisten feinen Posten verlassen, so daß die Orientirung längs des Litiorale dadurch etwas crschwert ist. Nach den dem Schiffe zugegaugenen Nachrichten sollten auf vor- geschobenen dominirenden Punkten bei Jrun, Renteria und Hernani von der Regierung Felsbefestigängen angelegt und dieselben mit Truppen und Geschüß stark beseßt worden sein. Mie die letzten Mittheilungen besagen, ist der „Nautilus" am 19. d. M. von der Fahrt nah Pasages wohlbehalten in Santander eingetroffen und hat sich dort wieder mit Lem „Albatroß" ver- einigt. talien. Rom, 23. November. (W. T. B.) Das Parlament ist heute vom Könige in Person durch eine Thronrede eröffnet worden. Dieselbe s\priht zunächst dem italienishen Volke den Dank des Königs für die ihm bei Gelegenheit der Feier seines 25jährigen Regie- rungsjubiläums fkundgegebene Anhänglichkeit aus und for- dert darauf das neue Parlament auf, an dem Werke der Organisirung des Staates eifrig fortzuarbeiten. Die Thron- rede kündigt sodann die Einbringung eines neuen Strafgeseß- buches, eines Geseßes über die Handelsgesellschaften und ferner eine Vorlage an, durch welche die öffentliche Sicherheit in einigen Provinzen hergestellt und gewährleiflet werden soll. Nachdem die Thronrede hierauf die in Angriff genommene Organisation der Armee und der Marine berührt, an welcher der König das leb- hafteste Interesse nehme, werden die als nothwendig erscheinen- den Finanzmaßregeln erwähnt und einige betreffende Geseßz- entwürfe zwecks Reorganisirung mehrerèr Steuern angekündigt. Es wird dabei besonders hervorgehoben, daß es geboten er- scheine, die Ausgaben zunächst auf die allerdringlihsten Bedürf- niffse zu beshränken und gleichzeitig Maßregeln zu treffen, um dieselben bestreiten zu können. Auf diese Weise werde man das Gleihgewiht im Budget herstellen und die vom Volke edelmüthig ertragenen Opfer lindern können. Bei Besprechung der Beziehungen zum Auslande erklärtdie Thronrede dann, daß der König sich glülih \häge, mit allen auswärtigen Mächten in guten Beziehungen zu stehen, was wesentlih der Mäßigung und Festigkeit des italieni- \chen Volkes zu danken sei. Die Freiheit, wenn sie mit der Ordnung vereint sei, vermöge die \{hwierigsten Probleme zu lösen, und werde Italien, wenn es auf dem von ihm betretenen Wege in derselben Weise, wie bisher, fortscreite, nit verfehlen, seine ruhmreichen Geschife zu erfüllen. Nachdem darauf noch besonders hervorgehoben wird, daß die beständige Sorgfalt des Königs auf das Wohl der weniger bemittelten Klassen der Be- völkerung gerichtet sei, {ließt die Thronrede mit dem Ausdrucke des Dankes gegen Gott für die gute Ernte und für den gött- lihen Beistand, dem alle bisher erreichten Resultate zuzuschreiben seien. Die Thronrede wurde wiederholt von Beifall unterbrochen. — (It. N.) Unter den ersten Geseßentwürfen, welche dem Parlamente vorgelegt werden sollen, wird, wie die „Italie“ berichtet, sich auch derjenige befinden, welhen der Minister-Präfi- dent in der Rede vor scinen Wählern in Legnago angedeutet hat: Maßregeln zur Herstellung der öffentlichen Sicherheit in einigen Provinzen des Königreichs. Die Regierung gedenkt nämlich den \{chlimmen Zustand derselben in Sicilien dur Ein- führung des Zwangsaufenthalts zu verbessern, um nicht zur Aufhebung der Habeas-Corpus-Afte oder zur Verhängung des Belagerungszustandes oder andern ähnlichen Maßregeln greifen zu müssen.
/ Türkei. Konstantinopel, 20. November. Der ame- rikanishe Gesandte hatte, wie man . der „Wiener Ztg." telegraphirt, gestern eine lange Unterredung mit dem Großvezier wegen der Verleßung des Hausrechtes amerikanischer Missionäre durch Militärgewalt bei Latakieh in Syrien, Der Großvezier sagte, daß er noch den Bericht des Gouverneurs von Syrien erwarte, versprah jedoch entschieden, vollständige Genuthuung u leisten. : D Ibrahim Pascha erhielt den Osmanie - Orden in Brillanten. l — Der „Progres d'Orient“ wurde unterdrückt. Den franzöfishen Journalen „Univers“ und „Semaphore“ in Marseille wurde für die Türkei der Postdebit entzogen.
gebauten Eisenbahn von Salonik nach Mitrowißa ent- sendete Kommisfion von Ingenieuren erklärte, daß sie mit der guten Ausführung der Arbeiten vollkommen zufrieden sei.
— Ana 16. Morgens wurden in Smyrna einige heftige Erdstöße verspürt. Ein Schaden wurde niht angerichtet.
— 24. November. (W. T. B.) Die Regierung if mit der Organisirung des Postdienstes zwishen der Tür- fei und den - übrigen Staaten auf Grundlage der Berner Konvention beschäftigt und wird, sobald die erforderlihen Vorbereitungen dazu getroffen, die Auf- hebung der fremdländishen Postämter verlangen. — Die Gerüchte über - die Schließung der Protestanten - schulen in Syrien werden als übertrieben bezeihnet. Es habe sich nur um das Verbot des Baues einer neuen Schule in Hamah gehandelt und zwar aus Gründen, die der britische Botschafter für vollkommen zutreffend befunden hatte.
ußland und Polem. St. Petersburg, 20. November. Der „Golos* erhält die Nachricht, daß das von eincm beson- deren Comité unter dem Vorsiß des Geheimraths Suboiv aus- gearbeitete Projekt einer Gefängnißorganisation in kurzer Frist dem Reichsrath zur Berathung unterlegt werden foll.
— Der allgemeine Kongreß von Vertretern der rus- sischen Eisenbahnen wird, wie die russishe „St. Peters- burger Zeitung“ meldet, am 15. November eröffnet werden, Die Sizungen finden im Gebäude des Ministeriums der Kom- munifationen ftatt.
— Die „Mosk. Z.* erfährt, daß in den Regierungs\phären die Frage über die Nothwendigkeit erhoben worden fei, in den Kofaken-Waldungen des Dongebiets in Anbetracht der dort sehr bemerkbaren s{chlimmen Folgen der Waldvernich- tungen das Recht des Holzschlagens geseßlih zu beschränken. Zu diesem Zweck beabsichtigt man: a, alle geshäfilihen Abma- hungen über Holzungen nur unter Erlaubniß der Gebietsver- wältung zur Ausführung gelangen zu lassen; b. die Gemeinden zu verpflichten, ihre Wälder rein zu halten und nur forstmäßig in Schlägen auszuholzenz; c. für Waldfrevel an jungem Anwuchs die Strafen zu erhöhen; d. die Waldanpflanzungen und das Aufforsten auf Rehnung der Heeressummen zu vermehren ; e. die Waldungen zu vermessen und außerdem, falls Aushol- zungen bewiesen werden, die Gemeinden Geldstrafen zu unter- ziehen und die auf diese Weise erhaltenen Summen zu Wald- pflanzungen an geeigneten Stellen zu verwenden.
— Auf Grund des am 25. Mai (6. Juni) Allerhöchst be- stätigten Reichsrathsgutachtens betreffs der Leitung der Volks- schulen sind bis jezt folgende Schulräthe eröffnet worden: 1) Gouvernements\chulräthe: in Ssamara, JIckaterinossiaw, Ka- fan, Ssimbirsk, Wladimir; 2) Kreisshulräthe: 4 im Kasanschen, 11 im Nishni-Nowgorodschen Gouvernement.
— 93. November. (W. T. B.) Der Kaiser hat wegen Unwohlseins seine Abreise aus Livadia verschoben und wird erst in den ersten Tagen des Dezember nah St. Petersburg zurückkehren, — Die Kaiserin begievt fih nah St. Remo (zwischen Nizza und Genua auf italienishem Gebiet), um dort bis zur vellstän- digen Genesung zu verweilen. Die Nachrichten von einem beab- sihtigten Aufenthalt der Kaiserin in Nizza oder Cannes sind unbegründet. Es find bereits von hier Hofbeamte nah Wien abgereist, um dort das von Livadia kommende Geräth für die Kaiserin in Empfang zu nehmen und nach St. Remo zu bringen.
— Der Reichskanzler Fürs Gortschakoff ist hier ein- getroffen und war ihm der Geheimrath Hamburger bis Luga entgegengereist.
— Der Professor Zion, in dessen Hörsaal die Stu- denten-Unruhen begannen, hat auf 6 Monate Urlaub in das Ausland bekommen.
ScweDen nund Norwegen. Christiania, 21. No- vember. König Oskar is heute Morgen in Christiania ein- getroffen und wird voraussichtlih aht Tage hier verweilen.
— In Betreff der Angelegenheit wegen Errichtung einer Statue für Christian V. hierselbst is eine Comité, be- stehend aus dem Bürgermeister Jensen, den Herren Bürger- repräsentanten Löwenskjold, Binnebella und Schweigaäkd, er- wählt worden. Auf Ersuchen haben demnächst folgende Herren erklärt, sich dem Comité anschließen zu wollen, nämli der Historienmaler Arboe, der Stadtconducteur Bull, Schulvorsteher Gjertsen und Architekt Schirmer sen.
— Bei Inderöeg (nördlih Norwegen) \pürte man am 99. September ein Erdbeben. Die Bewegung ging von Süden nach Norden.
Dänemarë. Kopenhagen, 20. November. Wie das Blatt „Dags-Telegrafen®“ heute mittheilt, wird die Residenz des Königs morgen von Schloß Bernstor} nach Schloß Fredens- borg verlegt werden. Das Kronprinzliche Paar wird mor- gen Vormittag über Lübeck von seiner Reise nah Deutschland hierher zurückkehren und \ich gemeinshaftlih mit der übrigen Königlichen Familie mittelst Extrazug nah Schloß Fredensborg hinausbegeben. l
— In der vorgestrigen Sißung des Folkethings wurde eine Intetpellation der Linken an den Conseils-Präsidenten als früheren Minister des Ianern, betreffend die im Bau begriffenen jütishen Eisenbahnen, eingebraht. Die betreffenden Bahnen sind nicht zu den kontraktmäßig festgestellten Terminen fertig ge- worden. i
— Nach einem Telegramm des „Rihau'shen Bureaus“ ge- denken die Linkenwähler des 2. Wahlkreises im Umte Ringk- jöbing dem Abgeordneten Berg eine Dankadtesse zu über- senden, worin fie ihre vollkommene Zufriedenheit über Bergs Auftreten in der Angelegenheit wegen des Verweises, welchen ein Schullehrer in Kjeldernäs vom Kultus-Minister erhalten hatte, aussprechen. Í
Amerika. New-York, 23. November. (W,. T. B.) Durch einen heftigen, von Süden kommenden Wirbelsturm ist die Hâlfte der Stadt Tuscumbia in Alabama zerstört
worden. Von den Bewohnern der Stadt büßten dabei etwa
12 das Leben ein, viele andere wurden mehr gder weniger bes ädigt.
9 ¿s Wie hierher gemeldet wird, hat der mexikanische
Kongreß die Errichtung etnes Senates beschlossen.
— Dem „Reuter hen Bureau“ wird aus Þ ernambuco vom 20. d. Mts. telegraphish gemeldet, daß nah dort aus Buenos-Ayres eingegangenen Nachrichten die - Revolution unterdrückt worden sei und der General Mitre sih auf der Flucht befinde. — Ein dem genaunten Bureau aus Para de Belem, Hauptort der brasilianischen Provinz Para, zugegangenes Telegramm vom 22. d. Mts. meldet, daß dort eine schr feind- selige Stimmung gegen die Fremden obwalte, und daß man den Ausbruch von Konflikten besorge. Der Gouverneur der Provinz
— Die von den italienishen Konsulatsbehörden behufs
— Drei Matrosen des am 18. v. M. im Hafen von Socca von seiner Mannschaft verlassenen \panischen Schiffes „Nieve*,
Prüfung der von Bariola auf Rechnung der Gesellschaft Hic
hat in Folge dessen die Regierung um militärishe Verstärkung ersucht,