1874 / 298 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Dec 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Meine Herren! J bemerke thatsählich nur, daß die Kompetenz der Kreis-Direktoren zur Zeit geseßlih bereits geregelt ift durch das Verwaltungsgescß vom 30. Dezemb-:r 1871 und dur eine ergänzende Nerordnung vom vorigen Jahre, durch welche die frühere Kompetenz erweitert ist; sie ist im Wesentlichen die der ehemaligen souspréfets,

Was die Resolution anlangt, so hat die Regierung die darin an- geregten Fragen son der Erwägung unterzogen. Sie is} bereit, die sehr werthvollen Betrachtungen, die der Herr Referent so eben vor- getragen hat, ibrerseits weiterer Erwägung zu unterziehen, und ih glaube, daß sie über die Direktionen im Allgemeinen im Einverständ- niß mit der Kommission sich befindet.

In Betreff der Resolution, die Sukkursalpfarreien in definitiv zu besezende zu verwandeln, bemerkte derselbe Bundes- Kommissar:

Meine Herren! Die Regierung hält es mit der Kommission für zweckmäßig, daß die Stellen der Sukkurfalpfarren in der angedeute- ten Weise beseßt werden, und erklärt sich bereit, die Wege, die zu diesem Ziele führen können, in Erwägung zu ziehen. Gegen den zweiten Vorschlag der Kommission hat sie nichts zu erinnern.

Statistische Nachrichten. L Das gesammte Heilpersonal des Preußischen Staates war am Schlusse des Jahres 1873 folgendermaßen vertheilt :

Bevslke- | rung von 1871.

Regierung s- Bezirk.

Zahn- Aerzte. A potheken- Besitzer. Hehbe- ammen.

Aerzte.

Kreis- Physiker._ “Wund-

Aerzte

538

419

280

385

268

723

874

354

283

163

397

223

776

678

721

623

745

381

4 698 55 388 60| 447 53| 356 49| 250 360i LTT 414 232 68! 304 59| 389 l 622 12| 118| 965 90 84 924 10 2 241 11 Al D7I 4|- 59| ‘446 3 D 2069

1,089,219

742,724

525,012

789,599

826,341

1,002,368

1,034,520

671,029

552,263| 12| 82 208,341 86| 1,017,194 179| 566,649 82 1 414,584 435 983,020 18| 247) 1,309,563| 19/ 194] 894,591 | 277 879,230 275 369,353 95 995,873 339| 404,968| 15 193 406,895 | 194 384,205| 16| 114 302,801 | 86] 193,213 | 63 268,665! 113 435,805| 10/ 181 473,599 129 865,815| 14/ 292 767,362! 34/ 240 633,008 15 336| 613,457) 11| 307) 1,328,324 16! 4438| 555,194! -12 178| 490,810 9! 169] Trier . i 591,562. 13} 136! L Vi S6 Hohenzollern 65,558| 4i 25 T0 120 Cumma [24603,601| 515 7408| 319| 245 2344|16,673

Königsberg Gumbinnen . Danzig Es Marienwerder . Berlin Potsdam . Frankfurt Stettin Cöslin Stralsund Posen . Bromberg Breslau . Liegniß Oppeln à Magdeburg - erseburg Erfurt Schleswig Hannover - Hildesheim . Lüneburg . - Stade. Aurich. . Osnabrüdck Münster . Minden Arnsberg . Caffel . ° Miesbaden Go. Düsseldorf Coblenz Aachen

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Theilnahme des 1. Thüringischen Infanterie-Regi- ments Nr. 31 am Feldzuge 1370/71 von Mar Gottschalk, Hauptmann und Compagnie-Chef im Hohenzollernschen Füsilier-Regi- ment Nr. 40, früher à la suite des 1. Thüringischen Infanterie- Regiments Nr. 31, und Lehrer an der Kriegsschule zu Engers. Berlin, 1874, bei E. S. Mittler u. Sohpv. f

Die Schrift geht in ihrer ganzen Form und Art ihrer Darstel- lung über den Rahmen einer bloßen Regimentêgeschichte hinaus. Das beweisi auch hon der Umfang, welcher bei der Erzählung der Tha- ten nur eines einzelnen Regiments {werlich auf 200 Seiten ange- wachsen wäre. Der Herr Verfasser hat sih nicht darauf beschränkt, nur die Erlebnisse seines eignen Truppentheils zu geben, fondern er reiht diese der allgemeinen Situation jedesmal in detaillirter Darstellung ein. So finden \sich alle wihtigeren Armeebefehle und Instruktionen der böberen Kommandobehörden, Kabinetsordres und dergl. an ent- sprechender Stelle aufgenommen.

s u Az Besonders tritt die Schilderung der Schlacht von Beaumont, în |

welcher die Fahnenstange des 1. Bataillons unterhalb des Fahnen- tuches einen Schuß erhielt, aus dem Ganzen hervor. Dieser Ehren- tag des Regiments ließ 20 Offiziere, 506 Mann todt und verwundet auf dem Schlachtfelde. Eine Allerhöchste Kabinets-Ordre an das IV. Armee-Corps gab den Offizieren desselben dadur einen Beweis der Allerhösten Anerkennung, daß die bei den einzelnen Truppen- theilen offfenen Stellen sämmtlich zugingen, d. h. das Avancement den Regimentern verblieb. Das Regiment, der Maasarmee an- ehöôrig, ging dann mit dersclben nah Paris. Auch hier wird kon- fatirt, daß in dem Cernirungêrayon Überall da, wo die Besitzer zurück- gebli-ben waren, die Wohnungen von den Truppen geschont wurden. Da in einzelnen Quartieren aber auh die Möbeln entfernt waren, so fand natürlih ein Austaush zwischen den einzelnen Ouartieren statt. Jeder einzelne Tag der Belagerung ist mit seinen für das Regiment wichtigen Ereignissen besproen, und es fehlen auch nicht «in- zelne carafkteristisbe Züge der YBufopferung und Hingeburg von Offizieren und Mannschaften, sowie scherzhafte Episoden, welche neben der allgemeinen friegsges{ichtlichen Darstellung dem Werke den Charafter der Regimentsgeschichte erhalten. So fiel in dem Ausfall- gefe{chte von Epinay am 30. November 1870 ein früherer Offizier des Regiments, welchen seine Verwendung als Führer des Sanitäts- Detachements zufällig in die Nähe des Kampfplaßes geführt hatte, in defsen Reihen, welche er auf die Nachricht, daß seine früheren Kameraden einen {weren Stand im Dorfe hätten, freiwillig a!s Mitkämvfer aufgesucht hatte. Das Buch is dann fortgeführt bis zum Einrücken des Regiments in feine neue Garnison Altona ; bei- gegeten find demselben Kriegsranglisten, sowie Verlustlisten. Die außerordentlich sauber ausgeführten Pläne des Schlachtfeldes von Beaumont, des Rayons der 8. Infanterie-Division im Rorden von Paris, sowie ein Croquis von Epinay erleihtern das Verständniß

der Gefechtsdarstellung, und biidet das Buch somit auch einen wesent-

lichen Beitrag zur Kriegsgeschichte des leßten Feldzuges.

„Charlotte von Stein, Goethe's Freundin.“ Ein Lebens- bild mit Benußung der Familiènpapiere, entworfen von Heinri ch Düntßer. 2 Bände. Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung. 1874. /

Dem unermüdlichen Goetheforscher Heinrih Dünter haben für seine nunmehr vollständig vorliegende Biographie der Freundin des roßen Dichters, Charlotte vou Stein, die reichhaltigen Stein- n n Familienpapiere zur Verfügung gestanden, und mit deren Hülfe wurde es mögli, ein höchst ausführlihes Lebenébild der Frau von Stein zusammenzusteller, von der man bisher nur die Periode kannte, die freilich für das Leben des Dichters und damit für unsere Literatur auch allein von Bedeutung ist. H

In dem Kunstwerke, das wir Goethe's Leben * nennen, ist sein Verhältniß ¿u Frau v. Stein eine der s{hönsten Episoden. Wie ein leidenshaftlich erglühender Dichtergeist von lebensfroher Sinnulichkeit dur die zarte Sittjamfeit einer echt weiblihen Natur gezähmt und

| ibre Glückwünsche

Nah der soeben auêgegebenen amtlicheu Liste der Studirenden der Universität Freiburg studiren jeßt 318 eigentlihe Studenten und 23 Hospitanten, zusammen somit 341 Jünglinge auf der Univer- sität. Davon gehören 31 der philosophischen, 79 der theologischen, 56 der juristishen und 152 der medizinischen Fakultät an.

Den _Statistiken des Bureau Veritas zufolge givgen während des Monats Oktober 222 Schiffe verschiedenener Natio- nalitäten, darunter 12 Dampfer, zu Grunde. Von den verloren gegangenen Segelschiffen führten 105 die englishe und 23 die fran- zösische Flagge, und diese zwei Nationen verloren auch je 4 Dampfer.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Königliche Hofbühne in Hannover hat durch den Tod die Schauspielerin Fr. Nina Gned verloren. Die Verstorbene war zu Cöln am 16. Dezember 1811 geboren, fand: an der han- novershen Bühne 1846 ein Engagement und gehörte ihr bis zu ihrem Ende an.

Sn°der Londoner geographischen Gesellschaft be- tonte Sir Henry Rawlinson die Wichtigkeit des Telegramms aus Zanzibar vom 28. November, welhes von Camerons Ent- deckungen am-Tanganyikasee Mittheilungen brachte und dur ein inzwischen eingegangenes Schreiben aus Kawele vom 15. Mai vervoll- ständigt wird. Etne Karte des erforschten Gebietes, je 5 Meilen auf den Zoll, ist unterwegs. Der Lufuga oder Lucumba ist ein Ausfluß des Tanganyikasees und ergießt si vermuthlich in d-n Lualaba zwi- {en dem Moetro- unk dem Kamolondosee. Den Lualaba halten die Eingeborenen für identish mit dem Congo. Cameron verspricht weitere Nachricht aus Nyangwe. Die. umwohnenden Stämme find freundlich.

Die seltene &irurgishe Op:ration der Desophagotomie wurde, amerikanischen Blättern zufolge, kürzlich von Dr. McLean (von Troy, N. Y ) an Marion C. Palmer vollzogen, welche im De- zember v. J. aus Versehen eine Silverplatte mit vier Vorderzähnen ver- \chluckt hatte. Nachdem früher mehrere erfolglose Versuchemit der Sonde gemacht wörden, uahm Dr. McLean Mitte November eine JIncifion der Speiseröhre vor; die 14 Zoll lange und F Zoll breite Silber- platte wurde vier Zoll unterhalb des Schlüfselbeins - gefunden und glücklih herausgenommen. Die vier eingeseßt gewesenen Zähne waren losge!ôft und durch die Speiseröhre in den Magen gelangt.

Sn der Kaiserlihen Hofbuchdruckerei in Pecking wird gegenwärtig ein Werk von 220 Bänden, betitelt: „Die Geschichte der Unterdrückung der Taeping-NRevolution durch Oberst Gordons Armee“, gedruckt.

Land- und Forftwirthschaft.

Der im Jahre 1810 für den Gesammtumfang des König- reiches Bayern gegründete „Landwirthschaftlihe Verein in Bayern besteht zur Zeit nah allmähliher Durchführung einer ent- sprehenden Deklarisation aus 8 Kreisvereinen und 245 Bezirks- vereinen, welche zusammen den Gesammtverein bilden. Neben dem landwirthschaftlicen Vereine und unabhängig von demselben besteheu allenthalben Vereine, welche der Pflege der landwirthschaftlichen In- teressen überhaupt oder einzelner Zweige derselben bezwecken.

Gewerbe und Handel.

Der Großhandel in der Braunschweiger Wintermesse 1875 beginnt am 25. Januar. Das Auspacken der Waaren kann am 24. Januar ohne Beschränkung auf gewisse Tagesstunden vorgenom- men werden. montag auf den 8. Februar.

Verkehrs-Anstalten.

Die Nr. 100 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen- bahn-Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Die Belgischen Eisenbahnen im Jahre 1873. Indische Staatsbahnen (Schluß). Berliner Briefe 2c. i

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auf den Weg einer idealen Freundschaft geleitet wird —- dies zu sehen und zu begreifen, wird für uns immer ein hochinteressantes Schauspiel bleiben. Die Verdächtigung ist zwar auch hier geschäftig gewesen. Ein falsches Verständniß einzelner Stellen der Goethe'schen Briefe hat dieser die Wege gebahnt, und lange genug hat es gedauert, bis das Urtheil sich wieder dahin abgeklärt hat, die \{öne Reinheit jenes Freunds{haftsbundes anzuerkennen. Denn erst Dünßer hat die ur- fundlichen Belege dafür erbracht. Er füllt aber auch eine Lüke in unserer Literaturgeschihte auê, da er zum erstenmal ein sorgfältig bis ins Detail ausgearbeitetes Lebensbild der Frau v. Stein liefert, die auf den großen Dichtergenius cinen fo mächtigen Cinfluÿ ausgeübt bat wie qum eine andere, und deren mittelbare Mitarbeitershaft am „Tasso“, am Fragment der „Geheimnisse“ und an anderen Schöpfungen ihres Freundes ihr ein unsterbliches Verdienst sichert. Wir folgen mit Snteresse dem weiteren, bisher nur fragmentarisch bekannten Lebens- \aufe der dur@ Geist und Gemüth fo Hervorragenden und durch ihr echt weiblihes Naturell so anziehenden Frau, die auch zu dem zweiten unserer Geistcsheroen Schiller in freundscaftliche Bezichungen trat. In Allem, was wir von ihr hören, zeigt sich uns die außerordentliche Frau mit dem reihen Geist und der zartbesaiteten Seele. Nur cin Schatten läuft von Zeit zu Zeit über dieses wohl- thuende Bild: das sind die unfreundlihen und harten Aeußerungen über den Mann, der ihr einst als die Verkörperung alles Jdealen und Genialen erschienen war, und dessen Liebe den Lebensin- halt ihrer s{chönsten Jahre ausgemacht hatte. Diese Aeußerungen zeigen allerdings, daß ihrem Entsagungsopfer die rechte Weihe fehlte. Erst das Alter und Leiden des Leibes und der Seele milderten ibren harten Sinn, und sie durfte wieder mit ungetrübter Freude jener Tage gedenken, die ein gut Stück ihres reichen Lebens verschönert und in eine bbhere Sphäre emporgehoben hatten. /

Am 28. August 1826 scickte dem 77jährigen Dichter die 84 Jahre alte, fast blinde und der Svrache nur noch halb nächtige Greisin zum Geburtstage und am folgenden Tage ließ der Dichter ihr ein gedrucktes Dankgedicht zugehen. Sie starb fünf Jahre vor Göthe, am 6. Januar 1827. In ihrem leßten Willen hatte fie verordnet, daß man ihre Leiche nicht den ge- wöhnlichen Weg über den Frauenplan an Goethe's Haus vorüber- führe, sondern einen anderen Weg wähle; aber die städtischen Leichen- ordner erflärten, es sei gegen alle Ordnung, etnen o vorneymen Leichenzug einen anderen Weg nehmen zu lassen, und so ging derselbe an Geethe's Hause vorüber. Ï L

„Mag auch der Ort, wo die Entschlafene ruht“, sagt Dünger am Schlusse, „dem Blicke des Wanderers auf dem an Denkmälern edler Männer und Frauen reihen Weimarer Friedhofe fi entziehen, dem Herzen des deutschen Volkes wird Charlotte von Stein, welche in den bedenklichsten Jahren seinem Göthe ein glänzender, ihn wahrender und begeisternder Leitstern war, seinem Schiller dur herz- lie Theilnahme und bereite Hülfe sechszehn Jahre erhebend und fördernd zur Seite stand, immer unrergessen bleiben.“

JFtalia. Herausgegeben von Karl Hillebrand in Florenz. Leipzig, H. Hartung u. Sohn 1874. Seit einer Reihe von Jahren ist außer geographischen Zeitschriften eine Anzahl periodischer Blêtter ins Leben geireten, welhe bezwecken, die Kunde des Auslandes in weitere Kreise des Deutschen Reiches zu verbreiten. Für die Kenntniß außereuropäischer Länder ist namentlich das im Cotta’shen Verlage in Stuttgart ersceinende „Ausland" und für dessen Literatur das „Magazin für die Literatur des Auslandes“ be- stimmt, welches im Jahre 1332 auf Anregung Alexander v. Hum- boldts als ein Beiblatt des Staats-Anzeigers begründet wurde. Der Verfasser der „JItalia“, der Professor Karl Hillebrand, hat sich nun die ebenso mühevolle, als lohnende Aufgabe gesetzt, Jtalien durch eine Reihe von Artikeln, welche meist von geborenen Ztalienern verfaßt und ins Deutsche übertragen sind, dem Verständnisse der Deutschen zugängliher zu machen, Der vorliegende erfte Band enthält zehn

wissenschaftliche Arbeiten, darunter zwei politishe: Die italienische

Der og. Ledermontag fällt auf den 1. und der Meß- |

| meister (Schauspielhaus) in

Triest, 18. Dezember. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Urano* ist mit der ostindisch-cinefishen Ueberlandpost heute Nac- mittag 1 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

New-York, 18. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Frifia*“ der Hamburg-Amerikanischen Gesellschaft ist gestern Mor- gen 8 Uhr hier eingetroffen.

An der Küste von Canada wurden innerhalb sechs Jahren 98 neue Leuchtthürme errichtet, 4 neue Leuchtschiffe sowie 10 neue dürch Dampf in Betrieb geseßte Nebel-Allarmapparate hergestellt, 48 weitere Leuchtthürme, 8 Nebel-Allarmapparate sowie 2 Leuht- \chiffe sind im Prozesse der Konstruktion.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, den 20. Dezember. Opernhaus. (254. Vor- stellung.) Mignon. Oper in 3 Akten nach Goethe. Musik von A. Thomas. Ballet von Paul Taglioni. Mignon : Frl. Minnie Hauk, vom Kaiserlih-Königlichen Hof-Operntheater in Wien, als leßte Gastrolle. Philine: Frl. Groffi. Wilhelm Meister: Hr. Schott. Laërtes : Hr. Salomon. Lothario: Hr. Beh. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (266. Vorstellung.) Die Valentine, Schauspiel in 5 Akten von Gustav Freitag. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Montag, den 21. Dezember. Opernhaus. (255. Vorftel- lung.) Der Troubadour. Oper in 4 Akten. Musik von Verdi, Leonore: Fr. v. Voggenhuber. Azucena:. Frl. Brandt. Graf Luna: Hr. Schmidt. Manrico: Hr. Link. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Shauspielhaus. (267. Vorstellung.) Was ihr wollt! Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare. Anfang 7 Uhr. Mittel Preise.

Dienstag, den 22. Dezember. Opernhaus. (256. Vor- ftellung.) Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg, Große romantishe Oper in 3 Akten von R. Wagner. Elisa- beth: Fr. Mallinger. Venus: Frl. Grossi. Landgraf: Hr. Fricke. Tannhäuser: Hr. Niemann. Wolfram: Hr. Bey. An- fang halb 7 Uhr. Hohe Preije.

Shauspielhaus. (268. Vorstellung.) me in 4 Aufzügen von Mosenthal. Anfang 7 Uhr.

reise.

Es wird ersucht, die Meldekarten (sowohl zu den Opern- haus, wie zu den Schauspielhaus-Vorftellungen) in den Brief- kasten des Opernhauses, welcher fih am Anbau desselben, gegen- über der Katholischen Kirche, befindet, zu legen.

Dieser Briefkasten ist täglih für die Vorstellungen des fol- genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.

Meldungen um Theater:Billets im Bureau der General- Intendantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegan- gen angesehen und finden feine Berücksichtigung.

Die Sirene. Ko- Mittel-

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände

| fönnen von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den

Schewe (Opernhaus) und Hoff - Smpfang genommen werden. Erfolgt die Zurükforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frift nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

Hauspolizei - Jnspektoren

und die deutsche Kirhenfrage, von Bonghi, dem jeßigen Könialich italienischen Untecrichts-Minister, und eine Uebersicht der politischen Lage Ftaliens im Jahre 1874, von Hillebrand ; zwei volfêwirth\ch ftliche: über den Umlauf des Papiergeldes in Jtalien von Fontanelli, und über das Steuersystem in Toscana von Sonnino; drei funft- und literaturhistorishe : Notizen über Leonardo da Vinci von Hermann Grimm, Manzoni's „Verlobte“ und Der historishe Roman in Italien von Gubernatis, Die literarishe Bewegung in Italien seit 1848 von Barzellotti; endlich einen historischen Artikel : die Franzosen in Si- cilien von 1674—1678 von Hartwig; Reiseeindrücke „abseits der Schienenwege“ von Gallenga, und metrische Uebersebungen, theils aus dem FItalienishen ins Deutsche, theils aus dem Deutschen ins

Ftalienische.

Berlin. Die diesjährige Generalversammlung des Deutschen

Thiershuß-Vereins fand am Freitag Abend statt. Der Vor- fißende, Sanitäts-Rath Dr. Löwenthal widmete zunächst dem verstor- benen Geheimen Justiz-Rath Dr. Heydemann, der seit 1867 den Borsiß führte, einige Worle ehrender Anerkennung. Der Verein zählt in Berlin 500, auswärts 100 Mitglieder, die fich übec daë ganze Reich verbreiten. Bei dem diesjährigen internationalen Thier- \chuß-Kongreß in London war der Nerein durch zwei Deputirte ver- treten. Sein Vermögen beträgt zur Zeit 1361 Thlr. 4 Sgr. 3 Pf.

_— Die Lebensmittelfrage steht jeßt in. vielen Be- zirksvereinen auf der Tagesordnung. Die Bezirksvereine 137—141 haben am Montag über die möglichen Wege der Selbsthülfe gegen- über der Theuerung der Lebensmittel berathen. Namens eines zur Norberathung niedergesetten Comités referirte Dr. Lewy über die Bor)chläge desselben, welche dahin gingen, nicht einen Konsumverein nach Prinzipien von Schulze-Delibsch, sondern einen Verein zu grün- den, der lediglih für den Kreis der betreffenden Bezirke bestimmt ift, das Beispiel des Hausfrauenvereins im Kleinen nazuahmen. (Es würden dana unter Kontrole sachverständiger Mitglieder die Lebens- mittel von bestimmten Lieferanten entnommen und den Konsumenten allmonatlich bestimmte Rabatte bewilligt werden. Diese Vorschläge fanden lebhaften Anklang und wurde der Vorstand beauftragt, U- nächst mit den betreffenden Kaufleuten, Bädern und Fleischern über die Bedingungen der Lieferung in Verbindung zu tre‘en. Dasselbe Thema verhandelte am Mittwoch der Verein der Stadtbezirke 34, 35, 37; es wurde beschlofsen, den Fleishkonsumenten-Verein mit allen Kräften zu stüßen und zu fördern.

Bie man in England mit gewissenlosen Schlächtern verfährt, erhellt aus nachstehender im „Leeds Mercury“ vom 12, De- zember mitgetheilten Gerichtsverhandlung. Am vorhergehenden Tage wurde vor dem Polizeigcriht zu Middlesbro ein Schlächter, John Boden, überführt, in seinem Laden die Körpex von e franfen Schafen zum Verkauf ausgelegt zu haben. Dem Inspektor Beed, welcher an des Angeklagten Laden vorüberging, fiel das shlechte Aus- sehen des Fleisches auf, worauf dasselbe mit Beschlag belegt und untersucht wurde. Der Thierarzt Mr. Barker erklärte, daß schon bet den lebenden Thieren Zeichen von Krankheiten hätten fichtbar jen müssen, während der Fleischer erklärte, er hätte die Thiere für gesund gehalten, au befiße er als Schlächter wenig Erfahrung. Troßdem wurde er, da er bereits einen Theil des Fleisches verkauft hatt, zu einem Monat Zuchthaus (har labour) ohne Zulassung einer Geld- strafe und in die Kosten des Verfahrens, event. noch 1 Monat Ge- fängniß (imprisonment) verurtheilt. ,

U dm Redacteur: F. Prehm. 3 erlin : verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsnuer-

Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen- und Handelsregifter-Beilage).

zu 298,

Hönigreich Preufien.

Privilegium wegen eventueller Auêkfertigung auf den J lautender Provinzial-Obligationen der Bcovlus Posen 2 aer 7,200,000 Mark Reichswährung. 111. Emission.

j Bom 2. November 1874.

Vir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem von den Ständen der Provinz Posen auf dem sieben- zehnien Provinzial-Landtage am 25. Juni 1574 beschlossen worden,

behufs Einlösung der auf Grund Unserer Privilegien vom 19. Juli 1857 (Ges. S. S. 597) und vom 10. September 1869 (Ges. S. S. 1097) emittirten, noch im Umlaufe befindlichen fünfprozentigen Provinzial-Obligationen der Provinz Posen und zur Verstärkung der Mittel der Provinzial-Hülfskafse zu Posen ‘ein von beiden Seiten unkündbares Darlehr von 7,200,000 Reichsmar® aus dem Reichs- Invalidenfonds vufzunehmen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Stände: zu diesem Zwecke auf Verlangen der Verwaltung des Reichs-Ji- validenfonds resp. dess-n Rechtsnachfolgers auf jeden Jnhaber lautende, mit Ziascoupons versehene, sowohl Seitens des Gläubi- gers, ais auch Seitens der Provinz unkündbare Obligationen zu einem Gesammt-Nominalbetrage, welcher dem noch nicht getilgten Betrage ‘der Schuld gleichkommt, alse von höchstens 7,200,000 Mark auêftellen zu dürfen, da fich hiergegen weder im Juteresse der Gläubiger noch der _____ Sghuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 8. 2 des Géscßes vom 17. Juni 1833 zur Aus- stellung von Obligationen im Betcage von höchstens 7,200,000 Mark, in Buchstaben: „Sieben Millionen, Zweihundert Tausend Mark“, welche in Abschnitten . von 3000, 1500, 600 und 300 Mark Reichs- währung noch der Bestimmung des Darleihers oder dessen Rechts- nahfolgers über die Zahl der Schuldscheine jeder dieser Gattungen nach dem anliegenden Schema und unter Beifügung von Zinscoupons und Talons nach den anliegenden Formularen auszufertigen, mit vier und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folgeörduung vom Jahre der Ausgabe der Obligationen ab mit jährli wenigstens einem und höchstens fechs Prozent des ursprünglich nominellen Schuldkapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldraten, zu tilgen find, durch gegen- wärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung mit der rechtlihen Wirkung ertheilen, daß ein jedec Inhaber dieser Obli- gationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Ueber- S (Figenthums nachweisen 2u dürfen, geltend zu machen ¿efugt ist.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats uicht ühber- “P frfundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unters

Urkundlich untex Unferer Höchsteigenhändigen nterschrift un beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gi s i s

Gegeben Ballin, den 2. November 1874.

s (L. _S.) Wilhelm.

Camphausen, Graf Eülenburg. Falk. Achenbach.

Friedentha!.

Schema zu den Obligationen der Provinz Posen, Provinz Poéen. Obligation der Provinz Posen IITL, Emisfion.

Auf Grund des unterm 2. November 1874 bestätigten Beschlusses

des siebzechnten Provinzial-Landtages der Provinz Posen vom 25. Junt 1874 wegen Aufnahme eines Darlehns von 7,200,060 Mark Reichs- währung aus dem Reichs-Juvalidenfonds, bekennt sich die provinzial- stäudishe Kommission für die Anleihe der Provinz Posen Namens genannter Provinz durch diefe, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers wie des Schuldners unfündLare Verschreibung zu einer Schuld von Mark Reichéwährung, welcher Be- trag mit vier und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen ift. __ Die Rüzahlung der ganzen Schuld von 7,200,000 Mark ge- schieht vom Jabre 1875 ab aus einem zu diesem Behufe ge- biideten Tilgungsfonds von wenigstens einem Prozente des ursprüng- lichen nominellen Schuldkapitals jährlich unter Zuwachs der ersparten Zinsen nah Maßgabe des genehmigten Tilgungéplans. Die Provinz be- hält fich jedoch das Recht vor, den Tilgungsfonds durch größere Aus- loofungen um h occhstens fünf Prozent des ursprünglibeu nominellen Schuldfkapital€ zz verstärken. Die durch die verstärkte Amortisation ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsfonds zu.

Die f{ährlichen Amortisationsraten werden auf 300 Mark ab- gerundet.

_ Die Folgeordnuug der Einlösung der Schuldscheinverschreibungen

wird dur das Loos bestimmt. Die Ausloosung erfolgt vom Jahre ‘e 0h dém Monate jeden Jahres. Die Auszahlung des Nominalwerths erfoigt an dem auf die Ausloosung felgenden 1, Dezember. _ Die ausgeloosten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung exfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt ipätestens drei Monate vor dem Fällig- feitsterwine in dem Dentschen Reihs- und Königlich Preufßi- schen Staats-Anzeiger oder dem an dessen Stelle tretenden Organe, den Ämtsblättern dex Köni,lichen Regierungen zu Posen und Brom- berg, oder den an deren Stelle treteuden Organen, in der Posener Zeitung, der Bromberger Zeitung und dem Dziennik poznansfi. Sollte eines der leßtcren Blätter eingelen, so wird demselben ein andores Blatt substituirt und die Veränderung in dem Deutschen Na: und Köuiglih Preußischen Staats-Anzeiger bekannt gemacht.

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital, und zwar zum Nominalwerthe, zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am 1. Juni und am 1. Dezember, von heute an gerechnet, mit vier und ein halb Prozent jährlich verzinset.

Der Zinsenlauf der ausgeloosten Schuldverschreibungen endigt an dem für die Ein!ösung bestimmten Tage.

e Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen Rückfgabe der ausgegebenen Zinécoupons, beziehungéweise dieser Schuld- verscreibung bei der Provinzial-Jnstitutenkasse zu Posen und zwar auch in der nach dem Eintriit des Fälligkeitstermins folgenden Zeit, und außerdem bei denjenigen Einlösungsstellen in Berlin und an einem oder mehreren anderen Orten, welche in den benannten Blättern öffentlih werden bezeihnet werden, bei diesen jedo nur während ‘Me Ah ta, Jahres nach der Fälligkeit.

it der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld- verschreibung find auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapitale abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nah dem Rüctzahlurigdtermine nit erhoben werden, fowie die innerhalb vier Jahren, vom Ablaufe des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, nicht erhobenen Zinfen verjähren zu Gunsten der Provinz. j

Das Aufgebot und die Amortifation verlorener oder vernicteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts-

Erste Beilage

m Deuisczeu Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

aen ees Dec br ans, P A

ordnung Theil T, Titel 51 §. 120 segq. bei dem Königlichen Kreis- gerichte in Posen.

Zinscoupons können weder autgeöoten no amortifirt werden. Doc soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinscoupons vor Ab- lauf dec vierjährigen Verjährungsfrist tei dem Ober-Präfidenten an- meldet und den stattgehabten Besitz der Zinscoupons dur Vorzeigung der Schuldverschreibung oder font in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinêcoupons gegen Quittung ausgzezablt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind halbjährige Zins- coupons bis zum Schlufse des Jahres ausgegeben. Für die weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährig? Perioden ausgegeben. Die Au?gabe einer neuen Zinscouponé-Serie erfolgt bei der Provin- zial-Jnstituten-Kasse zu Posen gegen Ablieferung des der älteren Zinscoupons-Serie beigedrudten Tzlons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Jnhaber der Schuldverschreibung, fofern deren Vorzeigung rechtzeitig gesehen ist. Zur Sicherheit der hierdurch eingegangeuen Verpflichtungen haftet die Provinz mit ihrem gesammten gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

Dessen zu Urkund haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Posen, den .

Die provinzialftändisce M für die Anleihe der Provinz Posen.

Schema”"für die Zinscoupons. Provinz Posen. Zinscoupon

zur Obligation der Provinz Posen IIL, Emission. über Reichsmark zu vier und ein halb Prozent Zinsen . Mark .…. .. Pfennige.

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen Rü- gabe am . . ten 18. und späterhin die Zinsen der vor- benannten Obligation für das Halbjahr vem bis mit (in Buchstaben) . …, .. ._.… Mark . . . . Pfennigen bei der Pro- vinzial-Institutenkasse zu Posen und bei den dur die in der Obli- gation bezeichneten Blätter bekannt gemachten Einlösungs stellen.

Posen, den

Die provinzial ständische R für die Anleihe der Provinz Pojen. - Dieser Zinscoupon ist ungültig, wern dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schlusse des betreffen- den Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.

Schema für die Talons. Provinz Pejen. Talon

zur Obligation der Provinz Posen. ITT. Guission.

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rügabe zu der Obligation der Provinz Posen Littr Nr Über Mark à vier und ein halb Prozent Zinsen die . . . te Sexie Zinscoupons für die fünf Jahre 18 .+, . bis 18. bet ber Provinzial-Institutenkasse zu Posen, sofern dagegen Seitens dcs als solchen legitimirten Inhabers der Obligation kein MWidersprvch erhoben ift.

Posen, den :

Die provinsialständische O für die Anleihe der Provinz osen.

Auf Jhren Bericht vom 28. November d. I. genehmige Jh den Bau einer Gemeinde-Chaussee von Niederzier im Kreile Düren nach Krauthausen im Kreise Jülich, Regierungsbezirk Aachen, und bewillige den Gemeinden Niederzier und Krauthausen eine aus dem Chaussee- Neubaufonds zu eninehmende Neubauprämie von drei Reichsmark für das laufende Meter. Zugleich will Ich hierdurch den genannten beid-n Gemeinden das Enteignungsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlichen Grundstücke, sowie gegen Nebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Bestimmungen des Chausseegeldtarifs vom 29. Februar 1840 (G. S. S. 97) einschließlich der in demselben ent- haltenen Bestimmungen Über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlihen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtl hen vorauf geführten Bestinmungen verleilzen. Auch sollen die dem Chauffeegeldtarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee-Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurü.

Berlin, den 4. Dezember 1874.

Wilhelm. | Dr. Acchenbach. An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

VPersonal-BVeránderungen. Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnri che it. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen.

Im stehenden Heere.

Berlin, 12. Dezember. v. Versen, Port. Fähnr. vom 4. Garde-Regt. zu Fuß, unter Beförderung zum Sec. Lt. in das Inf. Regt. Nr. 41 verseßt. v. Tettenborn, Unteroff. vom Garde Füs. Regt., zum Port. Fähnr, v. Kameke, Sec. Lt. vom Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, zum Pr. L, v. Deliß, char. Port. Fähnr. vom Kaiser Franz Garde-Gren. Regt. zum Port. Fähnr., v. Haugwiß, Sec. Lt. vom 3. Garde-Grenadier Regiment, Graf v. Königsmarck, Sec. Lt. vom 1. Garde-Ulan. Regt, zu Pr. Lts, v. Oldenburg, Unteroff. vom 2. Garde-Ulan. Regt., v. Eichel, char. Port, Fähnr. vom 3. Garde au E, zu Port. bar. befördert. v. Bülow I, Sec. Lt. vom. 2. Garde-Drag.

egt., mit einem Patent vom 8. Juli 1868 in das 1. Garde-Ulan. Regt. verseßt. Schroeder, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 3, zum Hauptm. und Comp. Chef, Becker T., Sec. Lt. von demfelben Redt., jn Pr. Lt, S chlenther, Diestel, char. Port. Fähnr. von dem- elben Regt.,, Boehm, Unteroff. von demselb. Regt., zu Port. Fähnrs. befördert. v. Besser, Sec. Lt., aggreg. dem Gren. Regt. Nr. 3, in das Regiment einrangirt. Raue, Unteroff. vom Gren, Regt. Nr. 5, zum Port, Fähnr. befördert. Berthold, Sec.

von demselben -Regt., in das Inf. Regt. Nr. 77 vérseßt. Rehbach, car. Port. Fähnr. vom Inf. Regi. Nr. 44, zum Port. Fh, v. Wulffen- gen. Kühmeister v. Sternberg, Sec. t. vom Ulan. Regt. Nr. 8, zum Pr. Lt., befördert. v. Massow,

Sec. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 2, zum Pr. Lt, Stubenrauch, Port, Fähnr. von demselben Regt, zum Sec. Lt., befördert, Frhr,

Berlin, Sonnabend, den 19, Dezember 187A.

von u. zu Egloffstein, Hauptm. vom Gren. Regt. Nx. 2, uuter Entbindung von seinem Kommdo. als Adjutant der 39. Inf. Brig, zum Comp. Chef ernannt. Wallmüller, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 31, unter Belassung in seinem Kommdo. als Adjutant der I. Inf. Brig , als ältester Pr. Li. in das Gren. Regt. Nr. 2 verseht. Wegener, Sec. Lt. vom Gren. Redt. 9, als außeretatsm. Sec. Lt. in das Feld-Art. Reg. Nr. 17 verseßt; Stahl, Pr. Lt. vom Znf. Regt. Nr. 14, zum Hauptm. und Comp. Chef, Siebenbür ger, Sec. Lt. von demî. Regt., zum Pr. Lt., Wisselinck, Unteroff. vom Juf. Regt. Nr. 21, Rehbach, v. Randow, char. Port. Fähnr. von dems. Reat., Crusius, char. Port. Fähnr. vom Füs. Regt. Nr. 34, zu Ports Fähnrs, Abelmann, Port, Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 61, zum Sec. Lt., befördert; v. Stülpnagel, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 2, à la suite des Regts. gestellt; v. Shuckmann, Unteroff. von dems. Regt., v. Massenbacch, char. Port. Fähnr. vom Drag. Regt. Nr. 3, zu Port. Fähnrs. befördert; Barbenè®ê, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 52, als Adjut. zur 39. Inf. Brig. kommandirt ; v. Lundblad, Unteroff. vom Gren. Regt. Nr. 8, Frhr. v. Ei ck- stedt, har. Port. Fähnr. vom Gren. Regt Nr. 12, zu Port. Fähnrs. befördert; Schroeder, Hauptm. und Comp. Chef von demi. Regt. dem Regt. aggr. und zur Dienftl. bei einer Militär-Intendantur kom- mandirt; Neubourg, Koenemann, Fischer, Unteroff. vom Inf. Negt. Nr. 24, Dincklage, char. Port. Fähnr. von dems. Regt., v. Borries, Maerker, Unteroffe. vom Füs. Regt. Nr. 35:31 Port. Fähnrs., Col er, Sec. Lt. vom Jnf. Regt. Nr. 48, zum Pr. Li, Wentbél, här. Port. Fähnr. von dems. Regt., v. Coffrane, car. Port. Fähnr. vom Juf. Regt. Nr. 64, v. Müllern, car. Vort. Fähnr. v. Drag. Regt. Nr. 2, v. Kalckreuth, Unteroff. v. Drag. Regt. Nr. 12, zu Port. Fähnrs. befördert; v. Reiche, Sec. Lt. von dems. Regt., à la suite des Regts. gestellt; v. Kretsch man, Major vom Generalstabe der 7. Div., als Bats. Commandeur in dás Gren. Regt. Nr. 8 verseßt. Wacckermann, Hauptm. und Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 8, unter Beförderung zum überzähl. Major, dem Regt. aggregirt. v. Leipziger, Rittmstr. und Escadr. Chef vom Ulan. Regt. Nr. 3, unter Ueberweisung zum Gr. Generalstabe, als Hauptm. in den Generalstab verseßt. v. Ebart, Pr. Lt. von dem} Regt., zum Rittm. ‘und Escadr. Chef, v. Briesen, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Prem. Lt. befördert. Crüger, car. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 27, Hasse, char. Port. Fähnr. vom Füs. Regt. Nr. 36, Woide, char. Port. Fähnr. vom Jnfanterie- Regt. Nr. 66, Salemon, Unteroff. von demselben Regt., zu Port. Fähnrs, Braemer, Port. Fähnr. vom Inf.“ Regt. Nr. 71, zum Sec, Lt., v. Rumohxr, Port. Fähnr. vom Huf. Regt. Nr. 12, zum Sec. Lt. unter Vorbehalt der Patentirung, Frhr. v. Reiswiß, char. Port. Fähnr. von demselben Regt., zum Port. Fähnr. befördert. v. Wedell, Pr. Lt. ven demselben Regt., à la suite des Regts. gestcllt. v. Zastrow, ar. Port. Fähnr. vom Gren. Regt. Nr. 6, zum Port. Fähnr., v. Reichenbach, Port. Fähnr. vom Gren. Regt. Nr. 7, zum Sec. Lt., v. Heydebrand U. d. Lasa, v. Gerédorff, Unteroff. von demjelben Regiment, zu Port. Fähnrs, Graf v. Schweinißs und Crain- Frhr. v. Kaudern, Port. Fähnr. vom ZJunfant. Regiment Ne: 19, zum Sée. Lit. v. Niebelschüß, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 59, zum fa Fähnr., v. Kahlden, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Nr. 5, zum

ittm. und Escadr. Chef, v. Winterfeld, Sec. Lt. von demselben Regt, zum Pr. Lt., - v. Unruh, car. Port. Fähnr. von demjelben Regt., zum Port. Fähnr. befördert. 1». Stegmann u. Stein, Seeliger, char. Port. Fähnrs. vom Gren. Negt. Nr. 10, Jerchel, ar. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 23, Bar. Prinz v. Buchau, car. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 51, Bruck, v. Fran ken- berg, Unteroff. von demselben Regt., v. Boremsöki, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 63, zu Port. Fähnrs. befördert. Graf v. Pückler, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 8, à la suite des Regts. gestellt. v. Gilgenheimb, Pr. Lt. vom Huf. Regt. Nr. 4, zum Rittm. und Esc. Chef, v. Wrochem, Sec. Lt. von dems. Regt., v. Shipp, Sec. Lt. vom Ulanen-Regt. Nr. 2, zu Pr. Lis., befördert. Hertramph, Sec. Lt, vom Inf. Regt. Nr. 23, zur Dienstl. bei einer Militär-Intendantur kommandirt. Görliß, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 15, zum Sec. Lt, Grolig, Un- teroff. vom Füs. Regt. Nr. 39, zum Port. Fähnr, Emmich, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 55, zum Pr. Li., Frhr. v. Richthofen, char. Port. Fähnr. vom Kür. Regt. Nx. 4, zum Port. Fähnr. beföôr- dert. Maurhoff, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 29, Anheuser, Unteroff. vom Füs. Regt. Nr. 40, Catrin, car. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 65, Wiegand, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt: Nr. 68, :v. Tf pelsfirch, Unteroffizier von dem- selben Regiment, Schmid v. Shwarzenhorn, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 70, zn Port. Fähnrs. befördert. Schaumann, char. ‘Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 31, v. Minkwiß, Unteroff. von dems. Regt. zu Port. Fähnrs, v. Lengerke, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 75, zum Hauptm. und Coiap. Chef, Frhr. v. Ledebur, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., Will, Unteroff. von demf. Regt., zum Port. Fähnr., Przirembel, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 84, zum Pr. Lt, Carstensen, Port. Fähnr. von dems. Regt., zum Sec. Lt, Müller, char. Port. Fähnr. von dems. Regt., Stever, Unteroff. vom Drag. Regt. Nr. 17, Lassen, Unter- offizier vom Hu}. Regt. Nr. 16, zu Port. Fähnrs. befördert. Prinz zn Shönaich-Carolath, Seconde-Lieutenant à la suito des Hus. Regts. Nr. 15, in den Elat des Regts. wieder einrangirt. Brommundt, car. Port. Fähnr. vom Juf. Regt. Nr. 67, Ho- mann, Unteroff. von dems. Regt., zu Port. Fähnrs., v. Bodungen, Port. Fähnr. vom -Inf. Regt. Nr. 77, zum Sec. Lt., Thielen, car. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nx. 79, v. Klinkowstrôm, Unteroff. von dems. Regt., v. Wißleben, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 91, Melms, car. Port. Fähnr. von demselben Regt., zu Port. e befördert. Sol, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 32, zum

auptm. und Comp. Chef, Beerbohm, Sec. Lt. von dems. Regt., zum P-. Lt., Bauer, v. Scheliha, car. Port. Fähnr, vom Ful. Regt. Nr. 80, v. d. Dollen, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 94, v. Blumenthal, Unteroff. von demselben Ziegiment, zu

ort, N Krause, Sec. Lt. vom Juf. Regt. Nr. 95, zum Pr. t, Frhr. v. Malapert-Neufville, v. Lindequist, car. Port. Fähnrs. vom Inf. Regt. Nr. 115, v. Carnap, char. Port. Fäbnr. vom Inf. Regt. Nr. 117, zu Port. Fähnc., befördert. Hoth, car. Bare Fähnr. vom Drag. Regt. Nr. 24, zum Port. Fähur. befördert.

offmann, Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 17, zum Sec. Lt., Bar, v. d. Gol8, PDepvler, car. Port. Fähnrs. von dems. Regt., Friß, char. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 22, Block, Schulke, Unteroffiziere von demselben Regiment, v. Nasjau, char. Port. Fähnr. vom Juf. Regt. Nr. 111, zu Port. R Kol- Fowsfi, Port. Fähnr. vom Juf. Reg. Nr. 112, zum Sec. Lt. mit Pas- tent vom 15. Oktober c., Hartmann, Port. Fähnr. von demselben Regt., zum Sec. Lt, Strauß, char. Port. Fahur. von demselben Reat. Weiß, Unteroff. von demselben Regt., zu Port. Fähnxs., Thelemann, Bedcker, Port. Fähnrs, vom Inf. Regt. Nr. 1183, zu Scc. Lts., Kraule, har. Port. Fähnr. von demselben Regt., zum. Port. Fähnr, Stein, Haenel, Port. Fähnr. vom Inf, f Nr. 114, zu Sec. Lts., Winsloe, Sec. Lt. vom Drag. Regt. 22, u rx. Lt. befördert. Barth, Unteroff. vom Inf. Regt. Nr. 25,

ergmaun, car. Port. Fähnr. vom Inf. Regt. Nr. 45, v. Si ck- fus, har. Port. E vom Inf. Regt. Nr. 47, zu Port. Fähnrs., Lüdde- N euräth, Yr. Li. vom Inf. Regt. Nr. 60, zan Hauptm. und Comp. Chef, v. Versen, Sec. Lt. von dems. Regt, zum Pr. L., Hlell, char. Port. Fähnr. vom Drag. Regt. tr. 10, Neuling, har. Port, Fähnr. vom Drag. Regt. Nr. 15, zu Port. Fähnrs., bes