1937 / 14 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Jan 1937 18:00:01 GMT) scan diff

l. E d Z Reichs: und Staatsanzeiger Nr. 14 vom 19, Januar 1937. S. 2 Éiiaianana Hum älteren Neuhauëbesiß gehören die Wol; ngebäude, die in der r es P reu B Ne Zeit vom 1. April 19818 bis 31. März 1931 bezuasferlig geworden Berliner Börse anm 19, Zanuar. Bektanntmachung. pu, Das Ziel des Geseyes vom 2. April 1936 ist es, den älteren E E Neuhausbesisz einheitlich im Reich zur Grundsteuer heranzuziehen. Aktien uneinheitlih, Renten fester, (

Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 (Reichs- geseßbl. I S. 83) und des Gesetzes über die Einziehung kom- munistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgesebbl. I S. 293) in Verbindung mit dex Durchführungsverorduung des Preußischen Ministers des Jnnern vom 31. Mai 1933 (Geseßsamml. Nr. 39) und mit dem Geseß über die Ein- ziehung volls- und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsgesepbl. 1 S. 479) werden nachstehende Ver- moögenstverte, nämlich:

Turnplaß, Grundbuch Finow, Band 14, Blatt 563, hiermit beshlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen eingezogen.

Potsdam, den 15. August 1933.

Der Regieruugspräsident. J. A.: Freiherr Scheu zu Shweinsberg.

Itichtamtliches.

BerteßrSwesen.

Sonderpyoftanftalt in der DeutschlandHalle beim „»VIIL Gnternationalen NReit- und Fahrturnier““.

Anläßlich des vom 29. Januar bis 7. Februar stattfindenden „VIII. Juternationalen Reit- und Fahrturniers“ wird das Post- amt in der Deutschlandhalle vom 27. Fanuar bis 7. Februar in Betrieb gesezt. Das Souderpostamt verkauft Postwertzeichen, nimmt Postsendungen aller Art und Telegramme an, gibt Sen- dungen aus, stellt solhe zu und vermittelt Ferngespräche. Es verwendet einen Tagesstempvel mit der Aufschrift: „Berlin- Charlottenburg 5 Deutschlandhalle“.

Luftpost nach Portugal. Die Deutsche Lufthansa unterhält im Aushluß an die Lusft- postlinie Stuttgart—Marjeille dreimal wöchentlich einen Flug- dieust Maxseille—Lissabon.

Poftverkehr mié Paraguay. Bei Briefsendungen nah Paraguay ist die Eilzustellung nicht mehr zulässig.

Mus der Verwaltung.

Wieder Grundfteuer-Srleichterung für den älterea Iteußausbesiz. Mietpreis-Steigerung n:cht ersaubt.

Der Reichsfinanzminister hat im Einvernehmen mit dem Reichsinnen- und dem Reichsarveitsminister die Bebandlung des ältereu Neuhcusbesizes bei der Grundsteuer für 1937 geregelt.

Sachiagung der Vereinigung der Fabrikanten im Gas- und Wafserfach e. V. (Fagawa).

Die Vereinigung der Fabrikanten im Gas- und Wasserfach e. V. veranstaltete am 14. 1. 1937 eine Fahtagnung im Hause des Vereins Deutscher Jugenieure in Berlin.

Der Vorsivende, Direktor Dr.-Jng. e. h. Spal eck, Chemniy, begrüßte einleitend die anwesenden Vertreter dec Ministerien, des Amtes für deutshe Roh- und Werkstoffe, der Reichswirtschafts- fammer sowie der weiteren Spibenorganisation des amtlichen Aufbaues der gewerblichen Wirtschaft, der Gauämiter für Technik, der verschiedenen Ueberwachungsstellen sowie einer weiteren An- zahl behordliher, wissenshaftliher und wirtschaftlicher Organi- tationen und Verbände. Der Vorsißende bezeichnete als Zwedck der Tagung, der Oeffentlichkeit in großen Zügen die Aufgaben vor Augen zu führen, die von der einshlägigen Fachindustrie im Rahmen des Vierjahresplanes und în dec weiteren Zukunft zu lösen sind. Diese Arbeiten würden ebenso in eugster Fühlung- nahme mit den Spibenorganisationen der dentschen Gas- und Wasserwerke durchgeführt, wie dies in der bisherigen mehr als zehnjährigen fruchtbaren Zusammenarbeit der Fall gewesen sei.

Vebver „Gegenwartsfragen der deutschen Wasserwirtschaft“ sprah sodann Oberingenieux Heine, Berlin. Die Arbeitsanfgaben für die deutshe Wasserwirtschaft seien bedingt durch die Zielsezungen des Reichswassergeseßes und des Vierjahresplanes. Die neue Reichswassergeseßgebung wolle das Wasser als eines unserer wertvollsten Güter dem Volksganzen in gerechter Weise zukommen lassen und werde hierzu auf allen Teilgebieten dec Trink- und Brauchwasserversorgung, der Be- und Entiväfserung, dex Kroaftgewinnung und der Abwässersührung regelnd eingreifen. Dahex werde es erstmalig möglich sein, un- behindert durch Landesgrenzen und privatrechtlihe Befugnisse die jeweils günstigste Lösung dieser Aufgaben zum Besten des Volks- ganzen durchzuführen. Dazu trage die gründliche Erfassung der ausnußbaren Wasservorkommen und die Ermittlung des zukünsfti- gen Bedarfes im besonderen Maße bei. Für die Zukunft sei mit einer erheblihen Steigerung des Wasserverbrauches zu renen, da sowohl der Bedarf der Bevölkerung als auch der der Fndustrie wesentlih ansteigen werde. Jn diesem- Zusammenhang dürfte interessieren, daß noch etwa ein Drittel unserer Bevölkerung, und zwar vorwiegend kleine Gemeinden und ländlihe Gebiete, ohne zentrale Wasserversorgung sind und durch die großzügige Woh- nungsbau- und Siedlungspolitik im neuen Reich eine Erhöhung des Wasserverbrauches bedingt sei. Die neue Gemeindeordnung sehx als Pflichtaufgabe der Gemeinden die Sea der Feuerlöshwasserversorqung vor und ermögliche durch Einführung des Anschluß- und Benubungszwanges, auch in ländlichen Ge- bieten, zentrale Wasserversorgungsanlagen wirtschaftlich zu be- treïben. Diese im FJunteresse der Erhaltung unseres Volks- vermögens sehr zu begrüßenden Maßnahmen dienen darüber hinaus au in starkem Maße der Arbveitsbeschaffung und kommen somit auch dem Sondergebiet des Wasserfahes zugute. Für die Aufgaben des Vierjahreësplanes, soweit sie auf dem Gebiete der Rohstoffumstellung liegen, sei die deutshe Wasserwirtschaft durh ihre bisherigen Umstellungsarbeiten, die von der einschlägigen JFmndustrie in ener Zusammenarbeit mit den Wasserwerken ge- leistet wurden, bestens gerüstet. Eine besondere Bedeutung komme der Beseitigung und Verwertung der städtischen und industriellen Abvwösser zu. Es sei hier nur auf den Wert des ausgefaulten Klärshlammes als Düngemittel für die Landwirtschaft wie auf

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Handelstcil.

Um den Uebergang zur Besteuerung zu exleihtern, hatte das genannte Gese für das Rechnungsjahr 1936 bestimmte Erleichte- rungen verfügt. Es hat sih als notwendig erwiesen, diese Er- leihterungen auf das Rechnungsjahr 1937 auszudehnen. Das wird, wie der Minister mitteilt, durch ein Geseß, das demnächst verkundet wird, geshehen. Der ältere Neuhausbesiß, der am 31. März 1936 ganz oder teilweise von der Landesgrundsteuer befreit war, wird aljo diese Vergünstigung bis zum 31. März 1938 eniezen. Bei der Gemeindegrundsteuer darf auch der Steuersaß für das Rechnungsjahx 1937 den Steuersaß für 1935 um nicht mehr als den Landesdurchschnitt der Gemeindegrundsteuersäße übersteigen. Auch die Villigkeitsnaßnahmen hat der Minister auf das Rechnungsjahr 1987 ausgedehnt. Bei Klärung einiger weifelsfragen aus seinem Rundschreiben vom 2. April 1936 estimmt er, daß Wohnungsbaudarlehen im Sinne der Anuwei- sungen Hypotheken aus Mitteln der Geböudeentschuldungssteuer und aus Darlehen oder Anleihen der Länder oder Gemeinden zu ähnlihen Bedingungen sind. Bei der Rentabilitätsberechnung soll die Jstmiete maßgebend sein. Der Erlaß von Zinsen für die offentlihen Wohnungsbaudarlehen ist nicht vom vorherigen Ver- iht auf die Verzinsung des Eigenkapitals abhängig. Bei der entabilitätsberechunng ist also eine angemessene Verzinsung des Eigenkapitals zu berücksihtigen. Als angemessene Verzinsung ist eine solhe von höchstens 4 % anzusehen. Hinsichtlih der „ange- messenen Tilgung“ vertritt der Minister den Standpunkt, daß eiue Tilgung mit 1% angemessen ist. Ausdrücklih betont er weiter u. a., daß eine Mietpreissteigerung für den älteren Neuhausbesiß im Hinblick auf die steuerlihe Mehrbelastung durxh die Grund- steuer nicht in Frage kommt, da die Mehrbelastung bereits am 1. April 1936 eintrat, für das Verbot von Preiserhöhungen aber der Stand des 18, 10. 1936 gilt.

Kunst und Wissenschaft. Spielvlan der Berliner Staatstheater.

Mittwoch, den 209. Januar. Staatsoper: Ju der Neuinszenierung: Mad ame Butterfly. Musikal. Leitung: Jager. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Und Pippa tangzt. Ein Glashüttenmärchen von Gerhart Hauptmann. Beginn: 20 Nhr. Staatstheater Kleines Haus: Jan und die Shwind- lerin. Komödie von Per Schwenzen. Begiun: 20 Uhr.

Neuaufnahmen für die Staatliche Schaufpiel- schule.

Die Schauspielshule der PreußishenStaats- theater nimmt ab jeßt wieder Anmeldungen zur Aufnahme- prüfung entgegen. Bewerber, die den Ariernahweis erbringen, nicht unter 16 und nicht über 21 Jahre alt sind und ihre Eignungs prüfung vor einer der Prüfstellen der Reichs- theaterkammer bestanden haben, wollen ihre Anmeldung unm- gehend vollziehen.

die Gewinnung von Faulgas (Methan) als Motorentreibstoff und von Phenol als Ausgangserzeugnis für die Kunstharz- industrie hingewiesen.

Fn einem Vortrag „Was kann die Gasindustrie June Vier- jahresplan beitragen? unterstrich Dr. Rosenthal, Berlin, daß auf den Gaswerken für die Fisher-Synthese ein großer Teil der Einrichtungen bereits vorhanden sei. Vor allem aber könnten hier durxh gleichmäßigen. Vollbetrieb während des ganzen Jahres niht nux wesentliche Vetriebsersparnisse erzielt und größere Benzol- und Teermengen gewonnen werden, sondern auch die besten Vorbedingungen für die Synthese geshaffen werden. Das in der Stadt nicht abgeseßte Gas und ebenso der in der Stadt nit vertauste Koks geben das geeignete Synthesegas. Es seien so alle technischen und wirtshaftlihen Bedingungen gegeben, um in etwa 100 vou den vorhandenen 1200 deutschen Gaswerken jahrlih cine Million Tounen synthetishec Kohlenwasserstoffe zu erzeugen.

Jn deutschea Großanlagen mit Dampferzeugung, in8besondere in Elektrizitätswerken und anderen Kraftwerken, könnten bei Verwendung geeigneter Kohlen, die im Uebershuß vorhanden sind, jährlih bis etwa 5 Mill. t Schwelteer gewonnen werden, und zwar durch Schwelung der Steinkohle bzw. der Braunkohle vor ihrer Aufbringung auf den Rost. Auch bei Berücksichtigung der an vielen Stellen vorliegenden ungünstigen Betriebsverhält- nisse könne siher wirtschaftlih wenigstens 1 Mill, t Scchwelteer tatsächlich jährli erzeugt werden. Dieser Schwelteer aber könne bekanntlich ‘entweder durch Hydrierung in Benzin übergeführt oder direkt als Dieselöl und Heizöl verwendet werden. Zwei Millionen Tonnen neuer Treibstoffe bedeuten mehr als die Hälfte des gegenwärtigen deutshen Verbrauches.

Jm Anshluß an die Vorträge der Industrie des Ga3- und Wasserfahes begrüßte Präsidialdirektox Dr. Hoffmann, Vorfißender des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfach- männern und stellvertetendec Leiter der Wirtschaftsgruppe Gas- und Wasserversorgung, die Bestrebungen der Industrie zur Er- füllung und Förderung des Vierjahresplanes auch von seiten der Versorgungsbetriebe her. Nur durch die Fortsezung der bis- herigen guten Zusammenarbeit zwishen Versorgungsbetrieben und Fachindustrie könnten die in Angriff genommenen umfang- reichen Aufgaben gelöst werden. Auch von seiten dex Ver- sorgungsbetriebe werde an der Durchführung einer Reihe von Aufgaben intensiv gearbeitet. Aus der Fülle der Einzelaufgaben wies der Vortragende auf die Tariffrage hin. deren Pflege zu einer noch weitergehenden Herabsezung der Gastarife führen muß, um in Verbindung mit den von den Spibenorganisationen des Faches betriebenen Gemeinschastsarbeiten auf tehnishem und gewerblihem Gebiete die weitere Steigerung der Verwendung unseres heimischen Energieträgers Gas zu erreichen. Den Gas- werken als wertvolle Kohleveredelungsstätten erwachse ferner die Aufgabe der weiteren Förderung der Erzeugung flüssiger Treib- stoffe aus heimischen Rohstoffen, um die deutsche Ga auch auf diesem Gebiete vom Ausland unabhängig zu machen.

Der Redner gab shließlich der Hoffnung Ausdruck, daß die Organisation dexr Jnudustrie des Gas- und Wasserfaches in die leichen Formen gelenkt werde, wie sie bereits für die Ver- s ungsbetriebe in der Wirtschaftsgruppe Gas- und Wasser- Perlen bestehen zum Wohle der deutshenu Wirtschaft und des deutshen Volkes.

__ Genau so still und lustlos wie an den vorangegangenen Tagen wickelte sih auh heute das Geschäft an den Aktienmärkten ab. Die Kursfeststellung gestaltete sih bei dem herrschenden Ordermangel vielfach äußerst schwierig, meist waren es nur kleine Beträge, die innerhalb der Kulisse ausgetauscht wurden, die die Grundlage für die Kursbildung abgaben. Jm Gegensaß zum variablen Markt bestand auch heute wieder Kausneigung für die per Kasse ge- handelten Fudustriepapiere; bevorzugt wurden dabei solhe Werte, bei denen man demnä&st mit dex Bekanntgabe günstiger Jahres- abschlüsse rechnen zu können glaubt. Jn fortlaufender Notierung waren am Montanmarkt Mannesmann auf kleines Angebot um 1% %, Rheinstahl um 4 und Ver. Stahlwerke um !4 % Cor: Von Braunkohlenwerten ermäßigten sich Bubiag gegen

ie leßte Kassennotiz am 16. 1. um 124, Deutsche Erdöl . ver- loxen 6 %. |

Ju der chemischen Gruppe seßten Farben 4 % uiedriger mit 167 eiu, von Elektrowerten ermäßigieu sih Siemens um 1274, Gesfürel um 2, Licht-Kraft um % %. Bei den Tarifpapieren wurden HEW um 1% herabgeseßt, während Dessauer Gas und Bekula ca. % gewannen. Ret fest lagen Gummi- und Lino- leumwerte, von denen Conti-Gummi, Harburger Gummi und Deutsche Linoleum um 1% anzogen. An den übrigen Märkten s mit über 1% hinauégehenden Abweichungen gegen den

ortag nur noch auf: Holzmann mit minus 1%, Stöhr mit minus 174, Doxtmunder Union mit minus 1% und A. G. für Verkehr mit minus 12% %.

Jm Verlauf seßte sich an den Aktienmärkten eine geringe Belebung dur, die an einzelnen Marktgebieten leichte Kurs- besserungea zur Folge hatte. So waren Siemens mit plus 124 25! und Schuckert mit plus 1% gut erholt; bei ersteren spielen wohl offenbar wieder Betrachtungen über die zu erwartende Divi- dendenbemessung eine auregende Rolle. Von Monutanen konnten sich Harpener um 1 und Ver. Stahlwerke um 4 % befestigen. Sonst sind noch Reichsbank mit plus X, AEG mit plus 2s und Aschaffenburger mit plus 1% zu erwähnen. Farben notiertew 167% (F 5).

Die Börse {chloß bei nah wie vor kleinem Geschäft zu gegen über dem Verlauf teils niedrigeren, teils höheren Notierungen. Farben galten 16534 nach 167, Rheinmetall Borsig" 155 (1544), Mannesmann 118% (11854) und Reichsbahnvorzüge 125%, (12514).

Am Einheitsmarkt bestand weiterhin regeres JFutevresse für deutshe Judustriepapiere; infolgedesseu konnten sich, soweit Ver« änderungen zu verzeihnen waren, auf diesem Marftgebiet Besses: rungen von 2—5%% % durchseyen, denen nux vereinzelt Verlust von durchschuittlich 2% % gegenüberstanden. Banken sowis Hypothekenbanken wiesen verschiedentlich Einbußen bis 4 % auf. atb lagen nux Ueberseebank (+ 4) und Vereinsbank Ham=- urg (+ 1).

Auslandsaktien blieben behauptet, ebenso Kolonialpapierez Abgeshwächt waren Deutsch-Ostafrika (— 2).

Am Rentenmarkt konnte die Umschuldungsanleihe den Vors bagsverlust fast wieder ausgleihen, bei einer Steigerung um 15 Pf. wurde ein Kurs von 90,95 erzielt. Reichsaltbesiß stiegen um 17% Pf. auf 1184 %, späte Reichs\huldbuhforderungen um % % und Wiederaufbauzuschläge um 14 %. Auch die vaviabek gehandelten Jndustrieobligationen waren meist fester, so u. a. Hoesh mit + 14 %. Von Steuergutscheinen ermäßigten sich 35er Fälligkeiten um 5 Pf.

Der Kassarentenmarkt verkehrte bei weiter ruhigem Geschäft in freundlicher Haltung. Hyp.- und Liqu.-Pfandbriefe sowie Koms- munal-Obligationen waren zum Teil bis 4 % fester. Stadtans- leihen blieben zuueist unverändert. 29er Leipzig gewanuen gegen leßte Notiz 14 %. Landschaftliche Goldpfaudbriefe wichen nux uU- bedeutend vom Vortags\stand ab. Das gleiche gilt für Provinz- anleihen. Von Zweckverbänden notierten Kassler Bezirksverband nach Pause 30 Pf. niedriger, Länderanleihen waren nur unbe- deutenden Schwankungen unterworfen. Alte Hamburger kamen ev neut 14 % höher an. Reichsanleihen blieben gut behauptet. 35er Bahnschätße wurden 0,05 RM, 40er Postschäße 0,20 RM höher bes wertet. Esfektive Schußgebiete konnten sih ebenfalls befestigen.

Auslandsrenten tendierten uneinheitlich. Am Markt der Fnd | agr hrtimieas waren Daimler ex. Ziehung 4 %, Basalt gegen egte Notiz am 15. 14 % fester.

Der Privatdiskontsay wurde bei 3 % belassen.

Am Goldmarkt nannte man unvexänderte Säße für Blankos tagesgeld vou 24 bis 2/4 %. i i

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellten sih Pfund und Dollar unverändert auf 1223 bzw. 2,49. Der Gulden wurds mit 136,35 (136,34), der Schweizer Franken mit 57,17 (57,16) be4 wwertet.

E E E H L: C E T A I M I C I S C R E

Generalverfammlungsktaleunöer für die Woche vom 25. bis 30. Fauuar 1937.

Montag, den 25, Fanuar. Berlin: J. Eichenberg A.-G. für Wäschefabrikation, Berlin, 11 Uhr Berlin: Ostafrikanishe Bergwerks- und Plantagen A.-G., Berlin, 16 Uhr. : / Braunschweig: National-Jürgens-Brauerei-A.-G.,, Braunschweig, 11 Uhr. Frankfurt /M.: Telefonbau und Normalzeit A.-G., Frankfurt/M4 11 Uhr, ao. G.-V.

Dienstag, den 26. Januar.

Augsburg: Aktienbrauerei zum Hasen, Augsburg, 11 Uhr. Bochum: Schlegel-Scharpenseel-Brauerei A.-G., Bochum, 11 Uhr,

Mittwoch, den 27. Fanuar. Berlin: Keramische Werte A.-G., Berlin, 11s Uhr, ao. G.-V, Ansbach: Hürnerbrän A.-G., Ansbach, 114 Uhr. Dortmund: Dortmunder Hansa-Brauerei A.-G.,, Dortmund,

18 Uhr. Essen: Bien Leineweber A.-G., Berlin, 15% Uhr, ao. G.-B4

Donnerstag, den 28. Januar. Bexlin: Deutsche Bergin A.-G. für Holzhydrolyse, Heidelber 11 Vhr, ao. G.-V. Berlin: Gaswerk Freienwalde (Oder) A.-G., Bremen, 12 Uhr. Delißsh: Böhme A.-G., Delißsch, 14 Uhx,

Freitag, den 29. Fanuar.

Berlin: Deutschlandhalle A.-G., Berlin-Charlottenburg, 1134 Uhr

Berlin: O A.-G., Duisburg, 114 Uhr.

Berlin: Wittener Walzen-Mühle A.-G,, Duisburg, 11 Uhr.

Düsseldorf: A.-G. Schwabenbräu, Düsseldorf, 17 Uhr. :

Karlsruhe: Nähmaschinenfabrik Karlsruhe A.-G. vormals Hatd & Neu, Karlsruhe, 15 Uhr.

Sonnabend, den 30. Januar. Verlin: Deutsche Babcock- und Wilcox-Dampfkessel-Werke A.-G Berlin, 124 A Berlin: D. Grove A.-G., Berlin-Tempelhof, 10 Uhr, ao. G.-V. Berlin: Süddeutsche Jmmobilien-Gesellschaft A.-Ö. i. L., Frank“ furt/M,., 12 Uhr, ao. G.-V. Stuttgart: Stuttgarter Hofbräu A.-G., Stuttgart, 11 Uhr,

Neichß8- und Staatsanzeiger Nr. 14 vom 19. Januax 1937. S. 3

Wifienschaft und Vierjahresplan.

Zu ihren großen Aufgaben am Vierjahresplan bekannte ih die deutsche Wissenschaft auf einer eindrucksvollen Kundgebung, die der NS.-Dozentenbund und der NS.-Lehrerbund in die Berliner Universität einberufen hatte.

Unter anderen sprach Professor Dr. Thiessen vom Kaiser- Wilhelm-Jnstitut für physikalische und Elektrohemie über Fragen der deutschen Rohstoffwirtshaft. Daß die Güter der Erde, so führte er aus, ungleihmäßig verteilt sind, wurde fühlbar durch die Störung der Weltwirtschaft, die die Bande zerriß, die dur die Erzeugung und Veredelung der Rohstoffe zwishen den Völkern geknüpft worden waren. Da dieser Zustand sih nicht so bald beheben läßt, ist es verständlich, daß Völker, denen bei hoher Kultur Rohstoffe in reihlichen Mengen versagt sind, sich be- mühen, diesem Mangel aus eigener Kraft abzuhelfen. Deutsch- land hat dieser Notwendigkeit frühzeitig Rechnung getragen und darüber hinaus einen Antrieb für tiefere und bessere Natur- erfenntnis gewonnen. Denn dadurch können jenen Rohstoffen, die bestimmten Zwecken zunächst niht zu genügen schienen, wert- volle neue Eigenschaften zugeteilt ‘werden. Wix verfügen über Koh:e, Kalk, Gips, Aluminium, Magnesium, Luft und Wasser, ferner über Zinnerze, magere Eiseuerze und verstreute Vor- fommen von Kupfer, Blei und dergleichen. Dieser shmalen Grundlage hat die deutsche Wissenschaft eine erstaunlihe Fülle von hochwertigen Stoffen abgerungen wie Leichtmetall-Legierun- gen, rostsreie Stähle, Treibstoffe, synthetishen Kautschuk, Zell- wolle und zahlreiche organische Kunststoffe. Diese sind keine Er- sabstoffe mehr, sondern sind heute {hon unentbehrlihe Werk- stoffe mit verbesserten Eigenschaften. Die aussihtsreihe Ent- wicilung beruht auf der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis und der verständnisvollen Förderung durch Staat und Wir: schaft.

Professor Dr. Bachéx vom Reichswirtschaftsministerium, derx über „Hochswulforshung und Vierjahresplan“ sprach, erklärte Uu. a., die Hochschule als Mittel zur Durhführung des Vierjahres- planes sei wertvoll, wenn sich mit Fachwissen die Gesinnung des „Politischen Soldaten“ verbinde. Der Vierjahresplan sei nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Entwicklungszeit- raumes, denn auf der Wissenschaft von heute fuße die Technik von morgen.

Professor Ba h ér sprach dann über die Maßnahmen, die zur Planung und Verstärkung der Forschungsarbeiten erforder- lih sind, und forderte die Hochshullehrer auf, dem Rufe der politischen Führung Folge zu leisten und dadurch der Wissenschaft en Plaß zurüc(zuerobern, der ihr im Rahmen des Volkes zu- fommt. Gleichzeitig betonte er, daß der Wissenschaft auch die nun einmal notwendigen Forshungsmittel zur Verfügung ge- stellt werden müßten.

Die Kohlenverforgung Deutschlands. Deutschlands Gesamtversorgung an Steinkohle und Stein- kfohleubriketts beirug im Fahre 1935 120,4 Mill. t, an Zechenkoks 255 Mill. t, an Brauukohle 148,7 Mill. t und an Braunkohlen-

brikfetts 31,9 Mill. t. Die größte Zunahme gegen das Vorjahr hat noch Feststellungen im neuen Heft vou „Wirtschaft und Statistik“ die Zechenkoksversorgung mit 25,4 % gehabt. Jm Fahre 1936 ist die Verjorgung mit allen Kohlenarten nach den bisher vorliegenden Angaben noch beträchtlich größer gewesen als 1935. Von dem Ge- samtsteinkohlenverbrauch 1935 wurden 33,8 % in Kokereien ver- arbeitet und von dem Gesamtbraunkohlenverbrauh 65,1 % bri- kettiert und vershwelt. Unter den aht Hauptverbrauchergruppen ist die Gruppe Hausbrand, Landwirtschaft und Plabhandel der rößte Kohlenverbraucher, sie hat zugleich den größten Bedarf an Prauntkohlenbriketts. Die meisten Steinkohlen verbrauchen die Vexrkchrsmittel. Den größten Koksbedarf hat die Gruppe „Erz- gewinuung, Eisen-, Metallerzeugung und -verarbeitung“, während die Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke die größten Abnehmer von Rohbraunkoßhle sind.

Die ESntwicklung der Kalk- und Zementindufstrie feit 1933.

Nach einem Bericht des Statistischen Reihsamts „Wirtschaft und Statistik“ ist die Gesamtförderung an Rohkalk von 1933 bis 1935 von 18,2 auf 32,7 Mill. t gestiegen. Die Zunahme ist in hohem Maße auf die günstige Produktionsentwicklung in der Zementindustrie zurückzuführen, deren Anteil an der Gesamtförde- rung sih von 31 % auf 38% erhöht hat. Die Förderung von Rohkalk in der Kalkindustrie, bei der die Absaßeniwicklung nicht wie beim Zement nux vom Baumarkt, sondern auch von einer Reihe andèrerx Faktoren abhängt, hat ih ebenfalls günstig ent- wickelt; sie verlief jedoch in ruhigeren Bahnen. Der Kalkabsaß tüßt sih auf eine Vielheit von Verbrauchern. Die Absaßsteige- rung an Roh- und Branntkalk von 72,4 Mill. RM im Fahre 1933 auf 115,9 Mill. RM im Jahre 1933 ist vorwiegend auf die seit 1933 sehr günstige Beschäftigungslage der Eisen- und Stahl- werke zurückEzusühren. Die Steigerung der Nachfrage der übrigen Abnehmer, unter denen insbesondere die Landwirtschaft eine S N bote einnimmt, hat fich erst im Laufe der allgemeinen Wirtschastsbelebung durhgeseßt. Die Zementerzeugung, die im Jahre 1933 mit 3,8 Mill. t auf einen seit Bestehen der Zement- industrie kaum dagewesenen Tiefstand gelangt war, ist unter dem Einfluß der Sonderkonjunktur des Baugewerbes in den beiden folgenden Jahren sprunghaft gestiegen; sie hat im Jahre 1935 mit 8,8 Mill. t den Produktionsumfang des ahres 1928, des günstigsten Versandjahres der Nachkriegszeit (7,6 Mill. t), be- trächtlih überschritten. Fm Jahre 1936 hat sih die Aufwärts- entwicklung, soweit die bisher vorliegenden monatlichen Produk- tionszahlen erkennen lassen, in annähernd gleihem Ausmaß fort-

geseßt. Die Weltausfußr von Textilmaschinen.

Die Weltausfuhr von Textilmaschinen erreichte ihren Höhe- unkt im Jahve 1929. Wie eine Untersuchung des Statistischen teih8amts in „Wirtshaft und Statistik“ zeigt, fiel fie dann im Verlauf der Krise bis 1933 stark ab, um 1935 wieder etwas anzu- steigen. Aber auch 1935 machte sie wertmäßig kaum mehx als ein Drittel, unter Ausschaltung der Preisänderungen allerdings noch etwa die Hälfte der Weltausfußr von 1929 aus. Hauptausfuhr- länder der Welt für Textilmaschinen sind Großbritannien, Deutsch- land, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Schweiz. Fn den leßten Jahren sind aber auch die Anteile Fapans und Sotwjet- Rußlands beachtlih gestiegen. Bemerkenswert ist, daß die .Aus- E Dee gleichzeitig die Haupteinfuhrgebiete für Textilmaschinen ind. Der Rückgang der Weltausfuhr war niht nur nah Ausfuhr- läudern und Absaßgebieten, sondern auch nach Maschinengruppen verschieden. Am stärksten N ist die Ausfuhr von Wirk- und Strickmaschinen und von Nähmaschinen. Fn der Ausfuhr dieser beiden Gruppen konnte Deutschland den ersten Plaß vor Groß- britannien und den Vereinigten Staaten behaupten.

Schlacßtviehyreise an deutschen Märkten in der Woche vom 11. bis 16. Fanuar 1937.

Durchschnittspreise für 50 kg Lebendgewiht in NM.

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2 - ûQ a 1 E B E R S “H S F! S = V Zee Q B: f U N Mazrktorte: = as E N 5 S S S S S S F 2 S V S | E S E E18 Ï - É S Ochien: a 44,0 | 41,0 | 45,0 | 43,0 | 44,0 | 44,0 | 42,0 | 45,0 | 43,0 | 42,0 | 43,5 | 41,0 | 43,0 f 43,5 | 45,0 b 40,0 ; 37,0 | 41,0 | 39,0 | 40,0 | 40,0 | | 41,0 | 39,0 | 38,0 | 39,5 | 36,5 | 38,0 j 40,0 | 41,0 c 35,0 830,0 | 34,0 36,0 —== 33,0 | 34,0 Bullen: è s | O | 22 | L 20 420 40,5 40 40 40,0 | 41,5 | 40,0 | 41,0 | 42,0 | 43,0 Os | 8,0 7,0 | 36,0 36,0 37,0 38,0 39,0 ä 680 1810 | 2 20) 00 O = 101 C 1 20 Kühe: a 42,0 838,5 | 43,0 | 41,0 | 41,5 42,0 | 39,5 | 43,0 | 40,5 | 39,5 | 41,5 | 40,0 | 41,0 | 42,0 | 42,5 b 38,0 834,5 | 37,0 | 37,0 | 37,0 * 38,0 | 35,5 | 39,0 | 36,0 | 35,0 | 36,5 | 36,0 | 35,5 | 36,8 | 838,0 e 32,0 | 26,5 | 32,0 | 31,0 | 31,5 | 32,0 | 28,5 | 33,0 | 27,5 | 28,5 | 30,5 | 27,5 | 29,0 | 30,0 | 31,5 d 23,0 | 19,5 | 24,0 | 23,0 | 22,5 | 24,0 | 31,5 | 25,0 | 19,0 | 22,0 | 21,5 | 21,0 | 20,5 | 21,5 | 23,5 Färsen: b 39,0 ‘37,0 | 400 | 38,0 | 40,0 | 39,0 | 38,0 | 40,0 | 38,0 | 37,0 | 39,0 | 37,0 | 38,0 | 38,5 | 40,0 Kälber: a 63,00 55,5 | 60,5 | 59,3 | 60,88 63,0 | 61,5 | 63,0 | 59,0 | 59,5 | 61,0 | 67,0 | 59,0 | 60,5 | 8,5 b 53,0 43,0 | 49,5 | 47,8 | 48,0 53,0 | 51,8 | 53,0 | 45,0 | 46,5 | 50,0 | 46,0 | 48,3 | 48,5 49,0 c 38,0 32,6 | 34,0 | 31,0 | 37,5 | 38,0 | 38,0 | 38,0 33,8 | 29,0 | 35,0 | 37,0 | 38,0 | 37,0 | 836,0 ck . 530 | nens Gail s las lis ais Sia Schafe: « ¿ 68,0 ] a. 54,0 S He ) 0 E ) 52,5 47,5 m A as j 2 e bl 50,0 E s E H 44,0 | Po 1 145,5 _— “F 86 0/6 | aEa }4 E d c 42,0 | 38,5 : 46,0 | 44,3 | 43,0 | O _— e 40,8 | 42,0 | 47,0 | 47,0 | 35,0 | 43,5 | 40,0 | | 44,0 | 38,5 | —_ Schweine :") a 50,0 | 48,5 | 52,0 | 561,5 | 52,5 | 50,0 | 50,5 | 52,5 | 51,5 | 50,0 | 62,5 | 61,8 | 51,5 | 62,0 | 652,0 b1 50,0 | 48,5 | 52,0 | 51,5 | 52,5 | 50,0 | 50,5 | 52,5 | 6L,5 | 650,0 | 62,5 | 61,3 | 616 | 052,0 | 52,0 b2 | 50,0 | 48,0 52,0 | 51,5 | 52,5 | 50,0 | 50,5 | 52,5 | 61,5 | 50,0 | 52,5 | 61,8 | 61,5 | 62,0 | 52,0 c 49,0 | 47,0 651,0 | 50,5 | 51,5 | 49,0 | 49,3 | 51,5 | 50,5 | 49,0 | 51,5 | 60,3 f 650,5 | 50,8 | 51,0 d 46,0 | 44,5 | 48,0 | 47,5 | 48,5 | 46,0 | 46,5 | 48,5 | 47,5 | 46,0 | 48,5 | 46,3 | 47,5 | 48,0 | 48,0 gl | 50,0 | 48,0 | 52,0 | 6,5 | 52,5 / 50,0 | 50,5 | 52,5 | 61,5 | 50,0 | | 60,8 | öl | 62,0 | 652,0 Zahl 1936 1937 NeichédurhsMnittspreise der Dezember Januar —26. 1 28.12.36—2.1.,37 4.— 9, 11.—16. Ochsen, vollfleischige (b) T: 0.9 0 S... 0.0 0 chck ©:0 §0:./0 D 15 39,3 39,5 39,3 39,2 Ae VOU T C e ed o o G iee 6 15 36,7 36,6 36,5 36,6 Kälber, mittlere (b) « «ooo 15 49,5 49,7 49,6 49,1 Schweine, 100— 120 kg (c) do 200.0, T0 S 15 51,8 51,8 50,2 50,2

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Bezeichnung der Schlachtwertklassen siche Monatsübersicht in Nr. 8 vom 12. Januar 1937. g 1 = Fette Specksauen,

Berlin. den 16. Januar 1937.

Statistisches Reich8amt.

Manniafaltigkeit der Attienstückelung.

Das Statistishe Reichsamt gibt im neuen Heft von „Wirta haft und Statistik“ erstmals einen Ueberblick über die Stücelung der Aktien bei densenigen Gesellschaften, deren Aktien an deuts hen Börsen gehandelt werden. Danach gab es Ende 1935 bet, den Börsengesellshaften noch rund 270 000 Aftien im Nennwert von unter 20 RM (nur Mehrstimmrechtsaktien). Fm Nennwertk zu 20 RM waren noch rund 3,6 Mill. Aktien vorhanden. DeL Zahl nah stehen die Aftien zu 100 RM an der Spiye (rd. 14 Mille Stück). Die 1000-RM-Aktie, die Normalstückelung der Vorfriegs3s zeit, steht dem Kapital nach im Vordergrund: auf Aktien zuw 1000 RM entfällt ein Drittel des Gesamtkapitals aller Börsen4 gesellshaften. Die unverhältnismäßig große Mannigfaltigkeit dex Aktienstükelung wird erkennbar, wenn man die überhaupt vor4 kommenden Nennbeträge betrachtet. So wurden Aktien mit Nennbeträgen in allen Markstufen von 1 RM bis 15 RM fests gestellt, zwishen 15 RM und 100 KNM gibt es noch 22 verschiedene Stückelungen. Ferner kommen Aktien in allen 100-RM-Stufen zwischen 200 bis 1000 RM vor; zwishen 1000 RM und 10000 Reichsmark wurden noch 12 verschiedene Nennbeträge festgestellt Die größten Aktiennennbeträge lauter: auf 36 000, 40 000, 100 000, 234 000, 260 000 und 500 000 RM. Aktien im Nennbetrage von unter 1000 NM sind noch beim größten Teil aller Börsengesell« haften vertreten, so daß, wenn z. B. auh für das schon aus=- gegebene Aktienkapital nahträglich noch die Mindeststückelung auf 1000 NM festgeseßt würde, nur 6 % aller Börsengesellshaften von dieser Neuregelung nicht betroffen würden. Ueber neun Zehntek aller Börsengesellshaften müßten also in diesem Falle ihr Kapital umstellen; im allgemeinen würde bei diesen Gesellshaften freilich nur ein Teil ihres Aktienkapitals von der Umstellung betroffen.

TBirtfschaft des Nuslandes,

Französisch-hweizerische Wirtfchafts- verhandlungen.

Bern, 18. Fanuar. Der schweizerische Delegierte für die Wirts shaftsverhandlungen mit dem Ausland, Minister Stucki, ist am Freitag vergangener Woche nah Paris abgereist, um mit der sranzösishen Regierung die Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Handelsabkommens aufzunehmen. Die Verein- barungen waren im September durch Frankreich gekündigt wor- den, wurden dann aber nohmals für kurze Zeit verlängert. Frankreich dringt darauf, daß die Verschiebung, die sich im Außzens handel zugunsten der schweizerischen Ausfuhr und zu Lasten der Einfuhr aus Frankreich bemerkbar macht, beseitigt wird. Mis nisterpräsident Blum hat, wie verlautet, um einen Bericht über die von der Schweiz nach der Abwertung eingeshlagene Wirtschafts politik gebeten und auch erhalten. Sie gehe dahin, daß cine Er- höhung der Kosten der Lebenshaltung und der Produktion nach Moöglichkeit verhindert werde. Schweizerischerseits erwartet man von Frankreih weitgehendes Verständnis für die Lage der Eid- genossenschaft. Das Verhältnis ist immer noch so, daß die Bezügs

aus Frankreich die Lieferungen nah Frankreich weitgehend über- steigen. Frankreich, das unter den shweizerishen Lieferanten und

Abnehmern an zweiter Stelle steht, lieferte im Fahre 1936 für 186,7 Mill. x. Waren nach der Schweiz gegenüber 207,8 Mill. r. im Fahre 1935. Schweizerischerseits wurden in der gleichen Zeit für 114,5 Mill. fx. gegenüber 119,1 Mill. sfr. im Vorjahre aus- geführt.

Belgiens Kohlengewinnung im Dezember 1938.

Starker Niückogang der Haldenbestände in 1936,

Brüssel, 18, Fanuar. Die Förderung der belgischen Kohlens bergwerke stellte sich im Dezember 1936 auf 2516 169 t (im Des zember 1935: 2282 950 t); außerdem wurden 270 350 t (278 580 t) Kohle den Haldenbeständen entnommen, so daß die Gesamtproduk= tion mit 2786519 t einen Rekordstand des belgishen Kohlen- bergbaues darstellt. Die Haldenvestände betrugen am Monats- ende 1 067 000 t gegenüber 2557690 t am Ende des Vorjahres und 2856 000 t Ende 1933.

Der tschechoslowakische Außenhandel im are 1936.

Prag, 18. Januar. Der Außenhandel der tshechoslowakischen Republik schließt nach der amtlichen Statistik im Monat Dezember 1936 im reinen Warenverkehr [mit einem Einfuhrübershuß von 108,6 Mill. Kronen ab. Jm Zeitraum Januar bis Dezember 1936 war ein Ausfuhrübershuß von 110,4 Mill, Kronen zu verzeichnen,

Verteilungsprobleme bei der FHK.

Paris, 18. Fanuar. Ende vergangener Woche fand eine Sitzung des Fnternationalen Ausschusses für Absayorganisation der Fnternationalen Handelskammer statt, dessen Vorsiß M. Emile Bernheim (Brüssel) führte. Am Vortag trat unter dem Vorsitz von Otto D. Schaefer (Deutschland) der Unterausschuß zum Studium der Verbrauchermärkte zusammen.

Ju seinen Ausführungen erklärte M. Bernheim, daß das Arbeitsziel des Ausschusses sei, den Verbrauch durh eine Herah- seßung des HerstellungEpreises der Konsumgüter zu fördern. Um eine Preissenkung zu erreihen, müßten die Verteilungsmethoden, Werbung, Marktforshung usw. verbessert werden. Es sei ins- besondere wichtig, die sogenannten kleineren Kaufleute van der Notwendigkeit einer Verbesserung ihrer Arbeitsmethoden zu übers- zeugen. Es empfehle sich vor allem, das Problem der Einkaufs- Tonzentration zu untersuchen.

Im Verlauf der Sißung wurde über Marktforshungs3=- methoden verhandelt. Es ist bekannt, daß diese Frage in vers shiedenen Ländern Gegenstand eingehender Untersuhungen ges wesen ist. Ein allgemeiner Ueberblick wurde von M. Paul Nicolas (Paris) über den gegenwärtigen Stand gegeben. Ein Bericht von Professor G. de Leener (Brüssel) seßte die verschie- denen Methoden zur Förderung des Verbrauchs auseinander, während M. Pierre Argence (Paris) in seinem Bericht das Er- ebnis zahlreiher Erfahrungen auf dem Gebiet der Reklame und er Werbung darlegte.

Auf der Tagesordnung des Fnternationalen Ausschusses für Absatzorganisation stand im übrigen noch der Bericht über die erzielten Untersuchungsergebnisse gemeinsamer Arbeit mit den Landesgruppen der F. H. K. über die verschiedenen Elemente, aus denen sich der Selbstkostenpreis der Verteilung zusammenseßt, Nach einer vergleichsweisen Betrachtung wurde der Vorschlag gemacht, e einmal zu versuchen, die Verteiler dahin zu bringen, in demselben Land und in derselben Berufsgruppe die Buch« führung in gleiher Weise zu handhaben.

Die Verteilungsprobleme werden auf der Berliner BOY der Juternationalen Handelskammer, die vom 28. Funi bi 3. Juli 1937 in Berlin stattfindet, weitex untersucht werden.

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