1937 / 18 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Jan 1937 18:00:01 GMT) scan diff

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RNeichs- und Staatsanzeiger Nr. 18 vom 23. Januar 1937, S. D

das Deutsche Reich (Reichsstraßenverwaltung) zum Ausbau der Reichsstraße 151 in der Ortslage Steinseifersdorf durch das Amtsblatt der Regierung in Breslau Nr. 51 S. 285, ausgegeben am 19. Dezember 1936;

. der Erlaß des Preußischen Staatsministeriums vom 11. De- zember 1936 über die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadt Walsrode zur Vergrößerung des Spielplaßes der städtishen Mittelschule durch das Anitsdlatt der Regierung in Lüneburg Nr. 1 S. 2, ausgegeben. am 3 Januar 1937;

der Erlaß des Preußischen Staatsministeriums vom 19. De- zember-1936 über die Verleihung des Enteignungsrechts an das Deutsche Reih (Wehrmachtfiskus) für Wehrmachtzwecke in derx ‘Gemarkung Heidersdorf durch das Amtsblatt der Regierung in Oppeln Nr. 1 S. 4, ausgegeben am 2. Fanuar 19871

. derx Erlaß des Preußischen Staatsministeriums vom 21. De- zember 1936 über die Verleihung des Enteignungsrechts an

M

die Gemeinde Gumpertsdorf für den Bau einer Schule und

die Errichtung eines Sportplayes durch das Amtsblatt der Regierung in Oppeln Nr. 1 S. 4, ausgegeb?n am 2. Fanuar 1937.

Bektanntmachung. Die heute ausgegebene Nummer 2 der Preußischen Ge-

seßsammluang enthält unter:

r

(Nr. 14 363.) Erlaß des Mit Sea enes über die Aende- ung von Zuständigkeiten innerhalb des Staatsministeriums.

Vom 20. Fanuar 1937. S

e

Umfang: 4 Bogen. Verkaufspreis: 0,20 RM, zuzüglich iner Versandgebühr von 3 Rpf. : Zu beziehen durch: R. v. Decker's Verlag (G. Schenck),

Berlin W 9, Linkstr. 35, und duxch den Buchhandel.

Berlin, den 23. Fanuar 1937. Schriftleitung der Preußischen Geseßsammlung.

B E E S T E E E I I I S E E S E I I E R E S M O S IrichtamtlicheS. Deutsches Reich.

Uebersicht über die Cinnahmen !) des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben in der Zeit vom 1. April 1936 bis 31. Dezember 1936,

Bezeichnung der Einnahmen

9

Aufgekommen sind

im Monat 1. April 1936 im Monat Dezember 1935 is: 4

bis Dezember 1936 Millionen 31. Dezember 1936 RNM NM NM

3 D

A. Besitz- und Verkehrsteuern Einkommensteuer :

zusammen lfde. Nr. 1.

Abgabe der Aufsichtsratsmitglieder OLPETIBaTHCCE «e e as Krisensteuer é Vermögen|teuer s Aufbringungsumlage?) GrbIMaficuet « s Mate sa div Grunderwerbsteuer 8) Kapitalverkehrsteuer: a) Ge!ellschaftsteuer « H) Wertpapiersteuer « c) Börsenumsatzsteuer UiTündensteuer) « »«. s Krastfahrzeugsteuer « « «. « Versicherungsteuer « « « + Nennwett- und Lotteriesteuer: a) Totali)atorsteuer - ¿ « « - s b) andere Nennwettsteuer - » S

zusammen lfde. Nr. 13a und b

das e E o E 0 S "Er R E E E N E S S S. 0D S. Q #0 ® D D S S. S. o S 00S S. S @ S D. S: S D. A

. . . . . 2

. . « . . «

c) Lotteriesteuer . « 5 Ca E Betörderungsteuer : a) Personenbetörderyng « « e - o o o 2200 b) Güterbeförderung «- «

: (Sa S E e e

Summe A

B. Zölle und Verbrauchsteuern S Tabaksteuer : E e b) Materialsteuer (eins{l. Tabakausgleichsteuer) . c) Tabakérsaßstoffabgabe « « o o o o o e. os 0

zusammen lfde. Nr. 19

Zukersteuer . ins Sale o 00 E S Aus dem Spiritusmonopol « Esfigiäurelleuë « - - « « Zündwarensteuer - . « «- - Aus dem Zündwarenmonopol Leuchtmittelsteuer . « « « Spielkartensteuer . - « « « Statistische Abgabe . - SCüßltoftcuer . + «- «-. « Branntweinersaßsteuer « Ausgleichsteuer auf Mineralöle (Mineralöl steuer) Seel G o a o E

Schlachtsteuer : a) Cla a Gia d b) Schlachtausgleichsteuer « « « - + « «

zusammen lfde. Nr. 34. Summe B.

Im ganzen «

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1) Einschließlich der aus den Einnabmen den Ländern u|w

Berlin, den 14. Januar 1937.

Hierzu wird amtlich ergänzend mitgeteilt: Die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben betrugen in Millionen Reichsmark: im Monat Dezember 1936 1935 Besiz- und Verkehrsteuern , « « « 9022 691,5 Zölle und Verbrauchsteuern . « 813,7 276,0 Summen, ¿1215/9 967,5 1. April. bis 31, Dezember I 1936 1935 Besiß- und Vexkehrsteuern .. ; « 5874,7 4 611,2 Zölle und Verbrauchsteuern . 2 7099 2 579,2 Summen . , 8584,66 7 190,4.

Laufende Zahlungen und Vorauszahlungen waren im De- zember 1936, soweit niht nachstehend bei den einzelnen Abgaben- arten Aenderungen vermerkt sind, nah den gleichen Vorschriften wie im Dezember 1935 fällig. Bei den vierteljährlihen Zahlungen

und in der Zeit vom

6

a) Steuerabzug vom Arbeitslohn (Lohnsteuer) . « « « - b) Steuerabzug vom Kapitalertrag (Kapitalertragsteuer) c) veranlagte Einkommensteuer « «e eo ooooo

Steuer zum Geldentwertung8au8gleihe bei Schuldverschreibungen

1148 184 614,45 57 397 374,60 1 243 129 546,95

2448 711 536,00

5 914 411,14 791 450 981,82 1 355 859,04 268 309-440,89 9 520 252,97

55 606 688,06 1758 972 447,14 22 201 931,11

21 018 779,34 2 851 946,80 12 715 584,29 19 528 663,69 104 607 731,86 45 783 660,60

131 012 406,14

4 515 344,17 978 224 403,87 413 752 154,18

558 995,93 217 417 057,20 112 821,77

7 057 894,42 36 507,13 6 939 479,93 190 744 942,91 9 625 040,74

b 437 109,63 852 243,35 1592 767,19 3 625 990,13 10 006 485,56 4 656 027,53

[Sh SSS

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_—_ D do E D om ou

O | O G

9 357 828,88 15 256 374,88 24 614 203,76 93 844 735,14 31 416 326,05

83 444 884,46 100 792 187,66

777 466,21 1 068 380,81 1 845 797,02 3 551 804,03 4 014 655,50

_

E [O

7 780 920,48 12 638 813,92

pad GOO D No

49 972 786,65 D 874 735 037,43

pn E D

7 046 153,35 902 220 647,69

989 523 350,40

54 057 593,42 504 500 386,56 15 320 502.44 133 808 961,28 1979 43 123,11

69 378 233,16 638 352 470,95 39 402 518,56 253 871 608,07 7 460 897,45 44 071 869,37 91 727 395/67 921 355 079/78 27 600 616,01 151 128 056,71 169 274,00 9 195 037,40 1055 080,85 8 972 090/58 948 808,40 5 024 764,74

1 469 763,65 9 081 228,62 227 752,80 1322 152,57 397 995,05 3 399 086,55

94 204/85 241 730,59

10 388,50 54 280,9L 1 908 640,40 15 566 679,48 95 177 790,40 998 206 770,11

95 356 978,78

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_ - _

Do omm S

O O P o v0 L M bo O0 L

NmooS0 [e

132 852 975,97 4 627 252/73

137 480 228,70 2 709 846 485,53 8 584 581 522,96

20 534 016,77 15,9 1 036 416,22 1,1

21 570 432,99 17,0 313 665 994,52 276,0 ° 1215 886 642,21 967,5

. überwiesenen Anteile usw. /

2) Hierin is der der Bank für Deutsche Industrie-Obligationen zustehende Betrag an Aufbringungsumlage nicht enthalten.

s) Hierin ist die von Landesbehörden erhobene Grundecrwerbsteuer nicht enthalten. : x

4) Außerdem sind ‘bei den Justizbehörden an Urkundensteuer festgesegt worden: im Monat Dezember 1936 = 506 804,65 RM; in der Zeit vom 1. Juli 1936 bis 31. Dezember 1936 = 2749 171,47 RNM.

Neichsfinanzministerium.

handelte es sih um die Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer der Veranlagten und auf die Körperschaftsteuer für das vierte Kalendervierteljahr 1936,

Besiß- und Verkehrsteuern,

Das Aufkommen an Lohnsteuer war im Dezember 1936 um 15,8 Millionen Reichsmark höher als im Dezember 1935. Das Aufkommen an Steuerabzug vom Kapitalertrag im Dezember 1936 überstieg dasjenige im gleichen Monat des Vorjahres um 2,4 Millionen Reichsmark, An veranlagter Ein- lommensteuer sind im Dezember 1936 65,9 Millionen Reichsmark

mehr als im gleichen Monat des Vorjahres aufgekommen.

Jnsgesamt a sih also im Dezember 1936 bei der Ein- kommensteuer ein Mehr von (15,8 + 2,4 + 65,9 =) 84,1 Millionen Reichsmark gegenüber dem Auffommen im Dezember 1935.

An Körperschaftsteuer sind im Dezember 1936 98,1 Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im gleichen Monat des. Vor- jahres. Das Mehr rührt zum Teil daher, daß dem id zur Aenderung des Körperschaftsteuergeseßes vom 27. August 1936

emäß die im Dezember 1936 fälligen Vorauszahlungen sih um ie Halfte erhöht haben.

Die Umsaßsteuer hat im Dezember 1936 ein Mehr von 26,7 Millionen Reichsmark gegenüber Dezember 1935 erbracht.

Das- Aufkommen an Wechselsteuer im Dezember 1936 blieb es demjenigen im gleihen Monat des Vorjahres um 2,6 Mil- ionen Reichsmark zurück. Diese Verminderung ist auf Abnahme der zu versteuernden Arbeitsbeschaffungswechsel zurückzuführen.

Bei der Beförderungsteuer ist im Dezember 1936 gegenüber dem Dezember 1935 ein Mehraufkommen von 2,4 Millionen Reichsmark zu verzeichnen. Hierbei ist jedoch zu berüsichtigen, daß ab dem 1. Oktober 1936 die Beförderungsteuer auf den Güter=- fern- und Werkfernverkehr mit Kraftfahrzeugen ausgedehnt worden is (Geseß zur Aenderung des Besförderungsteuergeseßes vom 2. Juli 1936 und Verordnung zur Einführung der Beför- derungsteuer im Werkfernverkehr vom 21. September 1936).

Bei den nicht aufgeführten Besiß- und Verkehrsteuern war das Aufkommen im Dezember 1936 etwa ebenso hoh wie im De- zember 1935.

Das Aufkommen der bis zum 30. Funi 1936 von den Ländern als Stempelsteuer erhoberen Ürkundensteuer betrug im Dezember 1936 3,6 Millionen Reichsmark. Hierin ist die bei den Justiz- behörden festgeseßte Urkundensteuer nicht enthalten.

Jm ganzen sind im Dezember 1936 an Besit- und Verkehr=- steuern 210,7 Millionen Reichsmark mehr aufgekommen als im

Dezember 1935. Zölle und Verbrauchsteuern.

Bei den Zöllen und Verbrauchsteuern betrug das Aufkommen im Dezember 1936 gegenüber dem Dezember 1935:

De De O Mee Mill. Reichsmark

bei der Tabaksteuer . ; . mehr Mill. Reichsmark

bei der Zuckersteuer, . mehr Mill. Reichsmark

bei der Salzsteuer .. . mehr Mill. Reichsmark

bei der Biersteuer . . . mehr Mill. Reichsmark

bei den Einnahmen aus E

dem Spiritusmonopol . mehr Mill. Reichsmark

bei der Schlachtsteuer . . mehr Mill. Reihsmark

Bei den nicht genannten Verbrauchsteuern war das Auf- kommen im Dezember 1936 etwa ebenso hoh wie im Dezember 1935.

Die Zölle und Verbrauchsteuern ergaben im Dezember 1936 zusammen 37,7 Millionen Reichsmark mehr als im Dezember 1935.

Gesamtbild. Jm Dezember -1936 sind gegenüber Dezember 1935 aufge- fommen: an Besiß- und Verkehrsteuern mehr 210,7 Mill. Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern mehr 37,7 Mill. Reichsmark

insgesamt mehr 248,4 Mill. Reihsmark.

Jm 1. bis 3. Viertel des Rehnungsjahrs 1936 sind gegenüber dem gleihen Zeitraum des Vorjahrs meh x aufgekommen: an Besiß und Verkehrsteuern . 1263,5 Millionen Reichsmark an Zöllen u. Verbrauchsteuern , 130,7 2 i zusammen . . 13942 Millionen Reichsmark.

In diesem Mehraufkommen sind drei Posten enthalten, dia im Vorjahr noch nicht vorgekommen sind:

a) die Urkundensteuer, die erst ab 1. Fuli 1936 Reichs\teuer geworden ist, mit 19,5 Millionen Reichsmark,

b) die Erhöhung der Körperschaftsteuer-Vorauszahlungen durh das Geseß zur Aenderung des Körperschaftsteuergeseßes vom 27. August 1936,

c) die Beförderungsteuer für den Güter- und Werkfernverkehr mit Kraftfahrzeugen.

Nr. 3 des Reichsministerialblatts vom 22. Fanuar 1937 ist soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen. Fuhalt: 1.„Allgemeine Ver- waltungssachen: Ernennung zum Erïstèn Stellvertreter des Kommissars der Freiwilligen Krankenpflege; Entscheidungen auf Grund derx 88 2 und 4 des Geseyes zum Schuße der nationalen Symbole. 2. Konsulatwesen: Ernennungen. 3. Maß- und Gewicht- wesen: Bekanntmachung über die Erweiterung der Prüfbefugnis des Elektrischen Prüfamts 32 in Breslau. 4. Steuer- und Zoll- wesen: Verordnung über die Neuregelung der örtlichen ZU=- ständigkeit von Hauptzollämtern im Bezirk des Landesfinanzamts Stettin: Verordnung über Aenderung des Warenverzeichnisses zum Zolltarif; Nachweisung über Bränntweinerzeugung und Branntweinabsaß im 1. Viertel des Betriebsjahrs 1936/37.

Verkehrswesen.

Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost.

Der Umfang des Reichspostzentralamts, besonders der Hoch- frequenz und Fernsehabteilung, hat in den leßten Fahren immer nre zugenommen. Am 1. Fanuar d. J. ist deshalb qur Erleich- terung der Aufgabenabwicklung die Abteilung X111 des Reichs» postzentralamts als „Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost“ unmittelbar dem Reichspostministerium unterstellt worden. Mit der Leitung der Forschungsanstalt, die zunächst im Gebäude des Reichspostzentralamts in Berlin-Tempelhof bleiben wird, ist Oberpostrat Dr. Banneiy beauftragt worden. Neben der Fernseh- entwicklung werden auch alle übrigen wissenschaftlich-tehnischen

Forshungsarbeiten aus dem Arbeitsgebiet der Deutschen Reichs=,

post, insbesondere der Fernmeldetechnik, künftig hier einheitlich bearbeitet werden.

In diesem Zahr 2000 km Reichsautobahnen.

Dex Generalinspektor für das deutshe Straßenwesen, Dr. Todt, kündigt in der „Straße“ an, daß das Jahr 1937 an den Reichsautobahnen die Fertigstellung des 2000. Kilometers bringen wird. Mit einem Arbeitsvorhaben von 1000 Kilometer fertiger Strecke im Jahre werde das Bauprogramm in Ueber- einstimmung mit dem Vierjahresplan durchgeführt, Die Finan- zierung sei gesichert, der Arbeitseinsaß und der Materialbedarf grund|äßlih geordnet. Mit der Verkehrsübergabe von 2000 Kilo=- metern, darunter den ersten großen Fernstrecken, trete die Ver=- fehrsbedeutung der Reichsautobahnen in den Vordergrund gegen- über der bisher aus\chließlichen Bedeutung als Baumaßuahme. Bei den Reichsstraßen werde das neue Jahr die planmäßige Fortseßung des Ausbauprogramnis bringen. Schließlich müsse inm Jahre 1937 eine weitere Aufgabe ihrer Verwirklichung näher gebracht werden: die Aufnahme des gesteigerten Kraftverkehrs in den Städten. Zu bequem, zu wenig R und vielleicht auch ein wenig zu egoistisch werde mitunter die Ansicht vertreten, der Kraftwagen solle draußen bleiben und die Leute sollten mit der Elektrishen fahren. Dr. Todt erklärt, daß der Kraftwagen die Städte überfluten werde. Die gesunde Entwicklung der Auflocke- rung der Großstädte sei die unmittelbare Ursache des zunehmen- den Kraftverkehrs im Stadtkern in den Hauptgeschäftszeiten, denn je weiter draußen die Wohnung, desto stärker das edürfnis nah einem s{chnellen Verklehrsmittel, das Wohnung und Arbeitsplaß verbindet. Dabei entstehe weniger cin Bedarf an Bentralgaragen sondern es würden Tagesstehpläze benötigt als die unentbehr iche Ergänzung von Wohn- und Geschäftévierteln. Die Leiter der deutschen Städte müßten sich darüber klar werden, daß zur weiteren Entwicklung ihrer Stadt niht nux Baupläße am Rande der Stadt, sondern auch Wagenstehpläße im Zentrum gehören,

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 18 vom 253, Januar 1937. S. 3

Aus der Verwaltung. Ausländer auf deutschen Fachschulen,.

Der Besuch von Ausländern an deutschen Fachschulen wird hinsihtlich der Schulgeldgebühren dur einen Erlaß des Reichs- erziehungsministers sür das ganze Reichsgebiet vereinheitlicht. Danach haben Ausländer vom Sommer-Semester 1937 ab für den Besuch staatlicher gewerblicher, kaufmännischer und hauswirtschaft- licher Fahshulen als Schulgeld nur den Betrag zu entrichten, den reichsdeutsche Schüler zu zahlen haben. Ausgenommen von dieser Regelung und mit höherem Ausländershulgeld verbunden bleibt der Besuh der höheren Fachshulen für Textilindustrie, der keramishen und Glasfahschulen, der dem bayerishen Unterrichts- minister unterstehenden Fachshulen für Korbflechterei, Holz- schniverei und Geigenbau, der Goldshmiedeschule und Kunst- ewerbeschule in Pforzheim und der Deutschen Gewerbeschule 1n Freiberg i. Sa. Hinsichtlih dieser Fachshulen ist vor Zulassung von Ausländern in jedem Fall vorher die Genehmigung des Ministers einzuholen. Für den Einzelfall hat sih der Minister die Möglichkeit von Ermäßigungen vorbehalten. Ausländische Angehörige des deutshen Volkstums sind wie Reichsangehörige zu behandeln.

Kunft und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater in der Zeit vom 24, Januar bis 1. Februar.

Staatsoper.

24. Januar. Jn der Neuinszenierung: Der

Sonntag, den Musikal. Leitung: Schüler. Be-

RosenkavalieL. ginn: 1914 Uhr.

Montag, den 25. Januar. Jn der Neuinszenierung: Bohè me. Musikal. Leitung: Schleuning a. G. Beginn: 20 Uhr.

Dienstag, den 26. Fanuar. Jn der Neuinszenierung: Martha. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.

Mittwoch, den 27. Januar. Jn der Neuinszenierung: Bohè me. Musikal. Leitung: Schmidt. Beginn: 20 Uhr.

Donnerstag, den 28. Januar. Tosca. Musik. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.

Freitag, den 29. Januar. Jn der Neuinszenierung: Der flie- gende Holländer. Musikal. Leitung: Schüler. Be- ginn: 20 Uhr.

Sonnabend, den 30. Fanuar. Rosenkavaliex. Musikal. Leitung: Schüler. 1914 Uhr.

Sonntag, den 31. Fanuar. Rembrandt van Rijn. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr.

Montag, den 1. Februar. Abu Hassan. Musikal. Leitung: S B O De B C Doe dati Der Dreispiy. Musikal. Leitung: Trantow.

In der Neuinszenierung: Der Beginn:

Staatliches Schauspielhaus. Sonntag, den 24. Fanuar. Und Pippa tanzt. 20 Uhr. Montag, den 25. Januar. Maria Stuart. Beginn: 20 Uhr. Dienstag, den 26. Januar. Don Juan und Faust. Be- ginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 27. Fanuar. 20 Uhr. Donnerstag, HollenfaHrt. Freitag, den 29, Fanuar. 20: Mh. Sonnabend, den 30. Fanuar. Sonntag, den 31. Fanuar. 90 Uhr. Montag, den 1. Februar. Maria Stuart. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus

Sonntag, den 24. Januar. Fan und die Shwindlerin. Beginn: 20 Uhr.

Montag, = 25. Januar. Versprich mir nichts. Beginn: 4 L:

Dienstag, den 26. Januar. Fan und die Shwindlerin. Beginn: 20 Uhr. Mittwoch, den 27. Januar. Versprich mix nichts. Be-

ginn: 20 Uhr.

Donnerstag, den 28. Januar. Versprich mix nichts. Be- ginn: 20 Uhr. Freitag, den 29, 7Fanuar.

Beginn: 20 Uhr. Sonnabend, den 30. Fanuar. Beginn: 20 Uhr. Sonntag, den 31. Januar. Das kleine Hofkonzert. Be-

ginn: 20 Uhr. Montag, den 1. Februar. Mirandolina., Beginn: 20 Uhr.

Maria Stuart, Beginn:

den 28. Januar. Hans Sonnenstößers Beginn: 20 Uhr. Und Pippa tantI€

Hamlet. Beginn: 1914s Uhr. Und Pippa tangzt. Beginn:

Beginn:

Jan und die Shwindlerin.

Das kleine Hofkonzert.

Goldonis „Lügner“ in der freien Bühnengestaltung von Anton Hamik wurde zur Aufführung für die Staatlichen Schau- spiele erworben.

Preußische Akademie der Wissenschaften.

Die Preußishe Akademie der Wissenschaften hält am

Donnerstag, dem 28. Januar d. F. um 5 Uhr nachmittag® eine öffentliche Sißung zur Feier des Fahrestages König Friedrichs Il. ab unter dem Vorsiß von Max Planck, der die Sizung mit einer Ansprache und einem kurzen Fahresberiht eröffnen wird. Darauf folgen die Berichte von Hans Liehmann über die Arbeiten der Kirchenväter-Kommission und von Paul Guth- nick über die Geschichte des Fixsternhimmels; schließlich wird May Hartmann den Festvortrag halten über das Thema: „Die Kausalität in Physik und Biologie“. D Butt E nur gegen Karten gestäattét? soweit über diese nicht bereits verfügt ist, werden sie von Montag, dem 25. Fanuar ab in der Zeit von 9—1 Uhr im Büro der Akademie, Unter den Linden 8, 1. Stock, ausgegeben.

Feslsizunz der Reichswirtschaftskammer zu Ehren Dr. Schachts.

Bedeutfsame wirtschaftspolitische Rede Dr. Schachts.

Anläßlich des 60. Geburtstages des mit der Führung der Geschäfte des Reichswirtschaftsministers beauftragten Reichsbank- präsidenten Dr. Schacht .veranstaltete die Reichswirtschaftskammer in den Festsälen von Kroll am Freitagnachmittag eine Festsizung, an der außer dem Reichsbankpräsideuten Dr. Schacht u. a. teil- nahmen die Reichsminister Freihèrr von Elß-Rübenach, Seldte, Graf Schwerin v, Krosigk, Dr. Frank, in Vertretung des erkrank- ten Generalfeldmarschalls von Blomberg Generalleutnant Keitel, Reichsleiter Dr. Ley, Reichsstatthalter General Ritter von Epp, Korpsführer Hühnlein sowie in großer Zahl weitere namhafte Vertreter des Staates, der Partei, der Wehrmacht, der Deutschen Arbeitsfront, des Reichsnährstandes und der gesamten deutschen gewerblichen Wirtschaft.

Nach einer musikalischen Einleitung des Landesorchesters Gau Berlin unter Leitung von Generalmusikdirektor Professor Frihß Zaun begrüßte der Leiter der Reichswirtschaftskammer Albert Pietsch die erschienenen Gäste und überbrachte Dr. Schacht unter besonderer Würdigung setner Arbeit und seiner großen Verdienste um Deutschlands wirtschaftlichen Aufbau die Glückwünsche der deutschen gewerblihen Wirtschaft. Ausgehend von dem Wort des Reichsbaukpräsidenten über die „Wirtschafts- pflicht“ analog der „Wehrpflicht“ kennzeihnete er Stellung und Aufgaben der gewerblihen Wirtschaft im heutigen Staate und die ih hieraus ergebenden Aufgaben des Unternehmers als Wirt- chaftler, Techniker, Kaufmann und Betziebsführer. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die Wirtschaft an die durch den PIALILGSPan gestellten neuen Aufgaben herangehen müsse in dem Bestreben, mit ihrer Erfüllung dex Gesamtheit zu dienen. Vorbildlich sei der deutshe Unternehmer, der nicht nur tehnisch und wirtschaftlih Hervorragendes leiste, sondern auch von der höchsten sozialistishen Gesinnung seiner Gefolgschaft gegenüber getragen sei, Er wisse sich mit Dr. Ley und seinen Mitarbeitern in der Deutschen Arbeitsfront einig in der Auffassung über die Betriebsführerstellung und den Gemeinschaftsgeist in den Be- trieben sowie darin, daß die Organisationen der. Arbeit und Wirt- {haft gemäß der Leipziger Vereinbarung gemeinschaftlih zum Segen aller in der Wirtschaft Schaffenden arbeiten verden. Neben der Erfüllung der wirtshaftlihen und sozialen Aufgaben seien ebenso bedeutsam die Stellung und das Verhalten des deutschen

-Wirtschaftlers im Verkehr mit seinen Berufsgenossen. Die neue,

gestern erlassene Ehrengerichtsordnung der gewerblihen Wirtschaft diene dazu, Ehre und Berufsmoral in den Reihen der deutschen Unternehmer hochzuhalten. Die gewerblihe Wirtschaft werde weiterhin mit allen Kräften . daran mithelfen, die Grundlagen für die Sicherung des wirtschaftlichen Daseins unseres Volkes zu bauen. A Präsident Pie b \ch {loß seine Ausführungen mit dem im Namen der gewerblichen Wirtschaft zum Ausdruck gebrachten Ge- löbnis zur weiteren treuen Mitarbeit und Gefolgschaft an der Erfüllung des Dr. Schacht vom Führex übertragenen großen Werkes. Diesem Ziele solle auch die Arbeit der Wirtschaftsorgani- sation dienen. Sie intmex besfér auszugestalten und zu einem brauchbaren und schlaglräftigen Jnstrument dex Selbstverwal- tung und staatlichen Wirischaftsführung zu machen, werde ihre besondere Aufgabe sein. Es gelte hierbei dem zu dienen, was vor allem anderen stehe: Dem Siege des Führers in dem Kampfe, den er um die Aufrichtung, die Ehre und die Sicherung des Daseins unseres deutschen Volkes führe.

Dann nahm Professor Dr. Zenneck von der Technischen Hochschule, München, das Wort zu einem Vortrag: „Wirtschaft und Wissenschaft.“ Außerordentlich zahlreich seien die Beispiele,

in denen eine einfache wissenschaftlihe Entdeckung der Ausgangs- punkt für eine große Fndustrie wäre und damit die Wirtschaft nachhaltig beeinflusse. Der Vortragende erläuterte dies an einer Fülle einzelner Beispiele, aus denen die Wechselwirkung zwischen Wirtschaft, Technik und Wissenschaft hervorging. Die Wirtschaft, die neue Wege zu gehen und neue Betätigungen zu erschließen suche, habe demnach das qrößte Fnteresse an einer möglichst kräf- tigen Entwicklung der Wissenschaft. Diese Auffassung sei schon lange von der Wirtschaft geteilt worden. Sie habe auch die prak- tischen Folgerungen daraus gezogen und nicht nur die Wissen- haft stets unterstüßt, sondern auch eigene Forshungslaborato- rien eingerichtet, die niht nur die technische Entwicklung, sondern auch die Wissenschaft selbst gefördert hätten. Dadurch würde die Bedeutung der Hochschulinstitute in keiner Weise vermindert. Diese seien die Stellen, an denen die Chemiker, Physiker und Fn- genieure ausgebildet würden, die die Jndustrie und Wirtschaft für ihre Fabriken und ihre Forshungsinstitute brauchten. Die Sorge um den Nahwuchs an Dozenten und Studenten müßte demnach auch eine Sorge der Wirtschaft sein.

__ Zum Schluß ergriff Dr. Schacht selbst das Wort. Er umriß in seinen Ausführungen die bestimmenden Faktoren der erfolg- reichen deutschen Wirtschaftsgestaltung der leßten vier Fahre und legte für die versammelte Wirtschaft erneut das Gelöbnis ab zum äußersten Einsaß für das Werk des Führers.

Dr. Schacht sagte zunächst, daß er am Freitagvormittag in der Reichsbank so viele Beweise wirkliher Zusammengehörigkeit aus allen Kreisen der Wirtschaft erhalten habe, daß er allen dafür nur den herzlihsten Dank ausdrücken könne. Auch aus dieser Versammlung ströme ihm das Gefühl entgegen, daß wir unlös- lih zusammengehören, gleichviel, in welher Funktion wix zuein- ander stehen. Anknüpfend an den Vortrag von Prof. Dr. Zenneck von der Technischen Hochshule, München, über „Wirtschaft und Wissenschaft“ unterstrich Dr. Schacht sodann, wie unendlich der Fortschritt der Wirtschaft angewiesen is auf den Fortschritt der Wissenschaft und wie große Schwierigkeiten die deutsche Wissen- schaft heute auf dem Wege zu einem entsprehenden Nachwuchs zu überwinden hat. Es e zu hoffen und zu wünschen, daß die Ausführungen von Prof. Dr. Zenneck Gehör finden werden, denn das hierbei aufgezeihnete Problem sei geeignet, über die gesamte Zukunft unserer Wirtschaft zu entscheiden.

__ Dr. Schacht gab sodann einen Rückblick über die vergangenen vier Jahre und einen Ausblick auf die nächsten Jahre. Er zeigte viex bestimmèénde Faktoren auf, deren erfolgreihe Anwendung er als den grundlegenden Gewinn der leßten vier Jahre bezeichnete. Unter diesen Faktoren der Wirtschaftspolitifk sei als erster die Finanzierung all dessen zu nennen, was in den leßten vier Fahren geschaffen wurde und was ursprünglich unter dem Begriff des Ar- beitsbeschaffungsprogramms zusammengefaßt war. Daß all die großen Leistungen im Zuge der wiedererstanoenen Wehrhoheit und im Zeichen der Zurückgewinnung der deutshen Handlungsfreiheit mit einer derartigen Schnelligkeit und einem derartigen Umfang vor sich gegangen sind und voll finanziert werden konnten, ohne daß Störungen auf dem Geldmarkt oder in der Währungslage ein- traten, das erkenne das Ausland heute staunend an. Diese Finan- zierung aus eigener Kraft war nur möglich, weil alles, was an den Geld- und Kapitalmarkt herangetragen wurde, einer Kontrolle und stvengen Disziplin unterworfen wurde und es trete nichts heran, was nicht dem Ziel der Arbeitsbeshaffung und der Wehrhasft- machung dient. Das si eine der Grundlagen der devtschen Erfolge in den lezten vier Fahren.

Beginn:

Als zweiter bestimmender Faktor der Wirtschaftsgestaltung sekt der Fortschritt in der Entshuldungspolitik zu werten, über dis im Auslande viel gesholten iœorden sei. - Trobdem habe das Auss land einsehen müssen, daß die Voraussagen, die er Dr. Schacht meistens ein bis zwei Jahre zu früh gemacht habe, dann immer Wirklichkeit geworden sind. Deshalb sei aber die Achtung vor der Behandlung des Schuldenproblems durch Deutschland leßten Endes nicht kleiner, sondern eher größer geworden. Man wisse und ers fenne an, daß zwangsläufig der njinn, der in der Verschuldungss politik des deutshen Marxismuë und ausländishen Kapitalismus lag, sich eines Tages rächen mußte und daß von böjen Absichten Deutschlands im Grunde genommen feine Rede jein könne. Daher set es gelungen, sih in den leßten Fahren mit dem Auslande in der Schuldenfrage \teis zu verständigen. Die Aufrechterhaltung der Goldparität unserer Währung habe dazu beigetragen, daß wir die ganzen Vorteile der Abwertungen der anderen Währungen mit in unsere Entshuldung hineinrechnen fonnten, und jo jei es gefommen, daß wir heute als den Gewinn der Ent¡chuldung der letzten vier Jahre die runde Summe von 8 Milliarden Reichsmark buchen fonnen. Es sei jelbstverständlih, daß hinsichtlih der 11 Milliarden Reichsmark, die wir zur Zeit noch dem Auslande schulden, immex wieder verhandelt werden müsse, denn wix können uns wirtschaft- lih nicht vom Ausland lösen.

Als dritter Faktor sei die Umgestaltung der gesamten deutschen Handelspolitik zu nennen, wie sie im Neuen Plan ihren Ausdruck gefunden habe. Jm Fahre 1933 und teilweise auch noch 1934 sei Deutschland troß der großen Verschuldung an das Ausland in eine passive Handelsbilanz hineingedrückt werden, die uns einen Devisenverlust brachte. Damit kam Deutschland in den Zustand hinein, in dem es niht mehr Herr seiner (Finkäufe war. Damals habe er Dr. Schaht nah Ruücksprache mit dem Führer es unternommen, die gesamte Handelspolitik gewissermaßen auf einen einfachen Nenner zu bringen, indem. nunmehr der Grundfaß ver= folgt wurde, nie mehr zu kaufen, als man bezahlen kann, und nur das zu kaufen, was man braucht und nicht das, was der andere gerade verkaufen will. Es wurde also niht mehr von der Ausfuhr- seite, sondern von der Einfuhrseite ausgegangen. Die psychologische Umstellung der Handelspolitik, welche die Grundgedanken des Neuen Plans darstellt, sei einer der großer: Faktoren, die unsere Wirtschaft in den leßten Fahren gestüßt und positiv entwickelt haben. Diese Unistellung habe einerseits gestattet, Deutschlands Rohstoffbezüge (Rohstoffe und Halbzeug) vcn etwa 26 Mill. To. auf 42 Mill. To. jährlich zu steigern und andererseits den Fmport von Fertigfabrikaten auf ein Minimum herabzuseßen. Hätten wir diese Linie nicht verfolgt, so würden z. B. die gesamtwirtschaft- lihen Beziehungen zum Südosten Europas und zu Südamerika nicht jene glücklihe Richtung genommen haben, wie sie tatsächlich zu verzeihnen ist. So wurde, aufbauend auf den Neuen Plan, ein System entwickelt, das darauf hinausläuft, gegenüber dent Ausland auch da in Konkurrenz zu treten, wo das Ausland durch Währungsdumpi eiven großen Vorsprung in den Preisen zu haben scheint. Jn diesem Zusammenhang verwies Dr. Schacht auch auf die günstige Gestaltung der deutshen Außenhandelsbilanz fr Das. Jahr 1936.

Als vierten Faktor der Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre stellte Dr. Schacht das Festhalten an der Parität unserer Währung heraus und machte în Verbindung hiermit einige grundsäßlihe Bemerkungen zum Geldproblem überhaupt. Die ganze Frage des Geld- und Währungsproblems sei darauf abz1ut- stellen, ob man die umlaufende Geldmenge in einen solhen engen Kreis halten könne, daß jederzeit für den gleihen Geldschein die gleiche Menge Güter gekauft werden kann. Fn den vergangenen vier Jahren sei der Steigerung der Produktion die Steigerung des Geldumlaufs überlegen angepaßt worden. Die Frage sei, ob es möglich ist, die Gütererzeugung noch weiter zu steigern, oder ob wir auf einem Beharrungszustand angekommen sind. Davon werde die zukünftige Geldpölitik abhängen. Es komme eben darauf an, das Verhältnis von Produktion und Geldumlauf in einem abgewogenen Verhältnis zu halten. Daß es Deutschland gelungen sei, in diesen shwierigen Problemen in der Vergangen=- heit richtig zu führen, sei der große Erfolg der von Adolf Hitler inaugurierten und gestüßten Wirtschaftspolitik. Es könne, so sagte Dr. Schacht, auf die Wirtschaftspolitik im allgemeinen ‘ein- gehend, in keinem Staat eine Wirtschaft arbeiten und gedeihen, die nicht mit festen Rechts- und Ordnungsgrundsäßen ausgestattet ist. Die Wirtschaft vertrage keine willkürlihen Eingriffe, die nicht mit der Geseßgebung in Einklang gebracht werden können. Die von Deutschland verfolgte Währungsstabilität liege in der Notwendigkeit begründet, die Preise \tabil zu halten. Es sei klar, daß jeder Preisauftrieb, der auf einem Spezialgebiet auftritt, auch auf die Nachbargebiete sich auswirke. Man könne nicht die einzelnen Produktionsgebiete für sih behandeln, da eine Wirt- schaftspolitik nicht in Stückwerk gemacht werden könue, ohne daß Rückwirkungen auf die gesamte Wirtschaft zu beobachten sind. In diesem Zusammenhang wandte sich Dr. Schacht auch gegen das untwwirtschaftlihe Produzieren. Wer unwirtschaäftlih arbeitet, vermindere die Substanz des deutjchen Volksvermögens. Es gebe in der Wirtschaft eine Kostenfrage, d. h, eine Wirtschaftlichkeits- grenze, die unter allen Umständen eingehalten werden müsse. Die Substanz des deutschen Volkes sei noch nicht so groß, daß wir sie nach Belieben opfern können. Daher sei äußerste Wirtschaftlichkeit der Produktion geboten.

Abschließend brahte Dr. Schacht zum Ausdruck, es sei selbsts verständlich, daß der Wirtschaftler und Unternehmer keinen anderen Gedanken haben dürfe, als seinen Betrieb so zu führen, daß \ich dies zum Nutzen des deutshen Volkes auswirkt. Man dürfe den Wirtschaftlern dann nicht gewinnsühtigen Eigennuß vorwerfen, Dr. Schacht sprach den versammelten Wirtshaftlern den Dank für ihre bisher geleistete Arbeit im Dienste des Volkes und Staates aus und forderte von ihnen das Gelöbnis, diese Leistungen noch mehr zu steigern und alles einzuseßen, um das Werk unseres Führers und Reichskanzlers zu fördern, der allein die Zukunft und Sicherheit des deutschen Lebens verbürgen kann. Mit einem drei fahen Sieg-Heil auf den Führer und dem Gesang der National-

hymnen s{chloß die Festsizung.

Kolonial- und Tropentechnische Messe Leipzig 1937.

Die Kolonial- und Tropentechnishe Messe bildet einen Teil der Leipziger Frühjahrsmesse 1937, die am 28. Februar „beginnt und am 8, März endet. FJhr steht die Halle 2 des Geländes der Großen Technischen Messe und Baumesse sowie eine angrenzende geräumige Freifläche zur Verfügung.

Diese Sonderveranstaltung, die von den maßgeblihen Stellen besonders gefördert wird, gibt den einshlägigen Werken Gelegen- heit, nah der langen Periode geringen kolonialen Futeresses in Deutschland ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Rahmen der Leipziger Messe unter Beweis zu stellen. Es werden be= sonders Maschinen und Geräte für die Forstwirtschaft, die Plan- tagenwirtshaft und den Bergbau in den Kolonien und den tropishen Gebieten allgemein zur Ausstellung kommen, aber auch Maschinen für alle farmiwirtschaftlihen Zwecke und solhe Gegen= stände, die mit der Entwicklung des Verkehrswesens zusamnuten4 hängen. Weiterhin werden Erzeugnisse der Tropen-Medizin sowie des Veterinärwesens gezeigt. Eine Reihe wissenschaftlicher {Fnstia tute, deren Arbeit sih auf kolonial- und tropentehnische Fragen erstreckt, wird ebenfalls wieder mit aufklärenden und belehrenden Ausstellungen vertreten sein.

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