1937 / 23 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Jan 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 23 vom 29. Januar 1937. S. 4

__(2) Die höhere Forstaufsichtsbehörde entscheidet über die An- trage auf Ausnahmegenehmigungen 3 Abs. 3) und jeßt den Hiebsaß in einer Gejamtfestmetersumme ohne Trennung nach Holzarten oder Sorten Felt. : i __(3) Die höhere Forstaufsichtsbehörde entscheidet auf Einsprüche, die vom Waldbesißer gegen die durch die Prüfungsstelle vor- genommene Schäßung des Einschlagssolls 3 Abs 2) erhoben werden, gemaß § 6 Abs. 2.

S6, Einspruch. (1) Gegen die Schäßung des Einschlagsfolls durch die Prü- sungs\telle 1st innerhalb 14 Tagen Einspruch bei der höheren Forst- auffihtsbehörde zulässig. (2) Uebex den Einspruch entscheidet, a) wenn die höhere Forstaufsihtsbehörde als Prüfungsstelle den Bescheid erteilt hat (§8 4 Abs. 2), der Reichsforstmeister, b) im übrigen die höhere Forstaufsihtsbehörde endgültig. ___(3) Gegen die Entscheidung der höheren Forstaufsihtsbehörde tim ¿Falle des § 5 Ab]. 2 ist innerhalb 14 Tagen Einspruch bei dem Reichsforstmeister zulässig. S 7. Durchführung des Einschlags.

Der Waldbesizer hat den Einschlag bis zu der von ihm an- gegebenen Höhe durchzuführen, auch wenn die Bestätigung der Prüsfungsstelle oder die Entscheidung der höheren Forstaufsichts- behörde ihm noch nicht zugegangen ist.

8 8, Ueberwachung des Einschlags. __(Y Die Prüfungsstellen überwachen die Erfüllung des Einschlags. ' __(2) Die Prüfungsstellen legen für die einshlagspflihtigen Betricbe Karteikarten oder Nathweisungen an und tragen darin

den bestätigten oder festgeseßten Hiebsaß und später die einge- shlagenen Holzmengen 9 Ab}. 53) ein.

8 9. Anzeigen über Einschlag und Verkauf des Holzes.

(1) Die Jnhaber von Forstbetrieben von 500 ha Größe und mehr haben den Stand des Holzeinshlags und -verkaufs getrennt nah Vor- und Nachverkauf den Prüfungsstellen auf einem Vor- druck des Statistishen Reihsamts am 28. Februar, 30. April, 30. Juni und 30. September d. J. anzuzeigen.

(2) Die Jnhaber von Ferstbetrieben- von 50 bis unter 500 ha haben den Stand des Holzeir schlags und -verkaufs auf einem ver- einfahten Vordruck des Statistishen Reichsamts zum 31. März und 30. September den Prüfungsstellen anzuzeigen.

(3) Die Prüfungsstellen tragen den Holzeinshlag in die Kar- teikarten oder Nachweisungen ein und geben die Anzeigen an das Statistishe Reichsamt weiter.

8 10. Strafen.

(1) Wer einen auf Grund dieser Verordnung angeordneten Einschlag nicht ausführt, wird mit Geldstrafe bis zu 100 000 RM bestraft. Die Verfolgung tritt nux auf Antrag des Reihsforst- meisters ein.

(2) Bei Verstößen gegen die §8 1 und 9 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung kann der Reichsfor‘“tmeister Ordnungsstrafen bis zu 1000 RM festseven.

8 11.

JFukrafttreten.

Diese Verordnung tritt am Tage nah ihrex Verkündung in Kraft.

Berlin, den 27, Januar 1937.

Der Reichsforstmeister. J. V. v. Ke udell,

Holzeinschlags-Erklärung 1 der Verordnung vom 27, Januar 1937) EinreichungsStermin: 20. Februar 1937

Naie Des ZBAlDDCTHBEIS: oa eco 1

e... ... Anschrift: 00000069 02000903003.0202530.0.02020r10r001.r..N.0..

Or Be Des ales La a Lage Des Waldes t Gene Belt oooooo roe os oe ie doi dec ooo cte cas u css

Dan Hol Bode Mat ie

Kreis: O00 0L00900 000000900...

I. SBerclseitung des Einschlagsfolls für das Wirtschaftsjahr 1937

A. Für den Beirieb besteht ein Betrieb8plan Gutachten vom

Der betriebsplanmäßige Abnußungssaß beträgt zusammen für Haupt- und Vornußung, getrennt nah Holzarten in fa Derbholzt

Z rag Eiche Buche anderes

Laubholz Nadelholz

zusammen

je ha Holzbodenfläche

1 2 3 4

5 6

Das Einschlagssoll (150 % von Spalte 5 bzw. Spalte 6, beträgt:

B. Für den Betrieb besteht ein gültiger Betriebsplan nich t. Es sind geschlagen fm Derbholz in den Wirtschaftsjahren*):

1926 1927 1928 1929 1930 1931

Durchschnitt Jm Durch- nitt je ha von Spalte Bogboden-

11 12

Das Einschlagssoll (150 % von Spalte 11 bzw. Spalte 12), beträgt:

Il. Dch beabsichtige, im Zahre 1937 zu schlagen :

Hoizart îm

Von dem Einschlag entfallen häßzung3weise auf Nußholz 9%, Brennholz 9%

2 3

Eiche

Buche and. Laubhölzer

Kiefer und Lärthe

Fichte und Tanne

Zusammen:

Das isst je ha der Holzbodenfläche

N edu) E oe eoe ech evt ire A0S

00.0... 000... o... ooo... ote.

(Unterschrift)

: *) Die Ausfüllung der Sp. 1 bis 10 hat auf Grund von Betriebsaufzeichnungen zu erfolgen; sind solche nicht vorl die betr. Fahreseinschlagsmengen soweit möglich shäßungsweise Me e fd s E I E e

N C D 2ECT R O S E N S I I E S S T C TEZP I

L Bekanntmachung über das Verbot einer ausländishen Druckschrift. __Jm Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volksauf- klärung und Propaganda wird auf Grund des § 1 der Verord- nung des Reichsprasidenten zum Schuß von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 bis auf weiteres im Julande die Ver- breitung der in Paris erscheinenden Zeitung „L'Ord r e“ verboten. Berlin, den 27, Fanuar 1937.

Der Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Fnuern.- J. A.: Mülle c.

Filmverbot. Die öffentliche Vorführung des Films „Jm Dienste der Schwa chen“ (Schmalfilm),

3 Akte = 386 m, Antragsteller und Hersteller: Hanns Golbhs\h, Stuttgart, ist am 5. Fanuar 1937 unter Nummer 44 422 ver- boten worden.

Berlin, den 28. Fanuar 1937.

Der Leiter der Filmprüfstelle, Zimmermann.

Preußen.

Die Forstmeisterstelle Tawellningken im Land- forstmeisterbezirk Gumbinnen is zum 1. Juni 1937 zu bes scßen. Bewerbungen müssen bis zum 20, Februar 1937 ein- gchen.

Adolph-Schwabacher-Stiftung.

Auf die Bekanntmachung des Kuratoriums der Stiftung im Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger vom 15./19. November 1934 sind Lösungen für die damals gestellte Preisaufgabe bis zum Ablauf der gestellten Frist nicht einge- gangen.

Das Kuratorium der Stiftung hat somit saßzungs8gemäß beschlossen, den zur Verfügung stehenden Geldbetrag zur Unterstüßung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiete der medizinischen Wissenschaft und der ihr verwandten Forshungs- ziveige zu verwenden 2 der Stistungssazung). Diese Ent=- schließung is im Deutschen Reichsanzeiger zu veröffentlichen, um dadurch geeignete Bewerber zur Meldung zu veranlassen 10 der Stiftungssaßung). Sollten binnen zwei Wochen nach der Veröffentlichung Meldungen bei dem Vorsibenden des Kuratoriums der Stiftung, Ministerialdirektor Professor Dr. Vahlen in Berlin-Charlottenburg 1, Berlinex Straße Nr. 139/140, nicht eingehen, so wird das Kuratorium weitere Beschlüsse fassen.

Berlin, den 25, Fanuar 1937,

Der Vorsivende des Kuratoriums der Adolph-Schwvabacher-Stiftung, Professor V a hlen, Ministerialdirektor.

Irtichtamtliches.

Nus der Verwaltung.

Nichtlinien für die vorbeugende GesundheitZ3- fürsorge.

Jn einem Runderlaß des Reichsversicherungsamts werden Richtlinien für die Durchführung der vorbeugenden Gesundheits- fürsorge als Gemeinschaftsaufgabe der Krankenversicherung auf- gestellt, Es wird dabei zwishen Maßnahmen zur Krankheits- verhütung, die unmittelbar der Verhütung von Erkrankungen und Krankheiten dienen, und der besonderen Krankheitsverhütung unterschieden, die für eine besondere gefährlihe Gruppe von Kassenmitglieder Maßnahmen notwendig macht. Die Aufwen- dungen für Zwecke der Krankheitsverhütung dürfen die Erfüllung der geseßlichen Verpflichtungen der Krankenkassen nicht beein- trächtigen. Maßnahmen, welche nur auf die Hebung der gesund- heitlihen Verhältnisse im allgemeinen und die Ertüchtigung des Körpers abzielen, gehören nicht zu den von der Krankenversiche- rung zu fördernden Maßnahmen der Krankheitsverhütung. Das Reichsversicherungsamt hat eine Liste der Aufgaben der Krank= heitsverhütung zusammengestellt, für die die Krankenkassen Mittel aufwenden dürfen. U. a. werden darin aufgeführt die Bekämpfung des Alkfoholmißbrauchs, der Tuberkulose, der Geschlehtskranfheiten sowie der Kleinkinder- und Säuglingssterblichkeit und die Leistung von Zuschüssen zu den entsprehenden Arbeitsgemeinschaften, die Schaffung von Beratungsstellen, die Förderung von Aufklärungs- schriften, von Bühnenstücken und Filmen, die aufklärend der Krankheitsverhütung dienen, vorbeugende Maßnahmen zur Be- kfämpfung von Epidemien, Desinfektion, Heilbehandlung an- steckœungsfähiger Nichtversicherter, Krebsbekämpfung, Kuren für gesundheitlich erheblich gefährdete Mütter, Schußimpfungen, Schwesternstationen und Schulzahnpflege.

Kenntlichmachung der ReichSgrenze durch Grenztafeln.

Um zu verhindern, daß ortsfremde Personen die Reichsgrenze

unabsichtlich A weil der Verlauf der Grenze troß der zahlreichen Grenz|\teine, Grenzpfähle usw. nicht jederzeit erkennbar ist, besonders bei starker Schneelage, sind gemäß einem Erlaß des Reichs- und Preußischen Fnnenministers an den wichtigeren über die Reichsgrenze führenden Wegen, an denen eine Paß- oder Zoll- nachschau nicht stattfindet, E aufzustellen. Grenzüber- angsstellen mit Paß- oder HZollnachshau kommen für die Auf- fellun von Grenztafeln nicht in Betracht, da an diesen Stellen noch S ettéaven ee aufgestellt werden sollen. Die Grenz- tafeln sollen auf weißem Grund die schwarze Aufschrift „Reichs- grenze“ tragen. preußishen Behörden gerichtet,

Der Erlaß is an die

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Sonnabend, den 30. Fanuar:

Staatsoper: Fn der Neuinszenierung: Dex Rosenkavalier. Musikal. Leitung: Leopold Ludwig a. G. Beginn: 19/4 ube

Schauspielhaus: Hamlet von Shakespeare. Beginn: 194 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Fmpekoven. Beginn: 20 Uhr. ;

„Frau im Haus“ ist der Titel des Lustspiels von Kurt Heynidcke, das als nächste Uraufführung im Kleinen Haus der Staatstheater unter der Spielleitung von Wolfgang Liebeneiner vovbereitet wird.

Die Vorstellungen „Hamlet“ im Staatlichen Schau- \spielhaus am Sonnabend sowie „Das kleine Hofkonzert“ im Staatstheater—Kleines Haus am Sonnabend und Sonntag sind ausverkauft!

(Fortseßung in der Ersten Beilage.) S E C S S T

Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Verlag: i. V: Rudolf Lanßsch in Berlin-Schöneberg. Druck der Preußischen Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Sechs Beilagen

(einshl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilageu).

Itr. 23

Erste Veilage 5 zum Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Freitag, den 29. Januar

1937

Iichtamtliches.

MonatSs8SausSweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Preußen im Monat Dezember des Nehnuugsiahres 1936. (Beträge in Millionen 2M.) A. Ordentiicher Haushalt. : Zu Beginn des Rechnungsjahres 1936 waren die zur Deckung restliher Verpflichtungen aus dem Vorjahr 1935 zurücgestelten Restbeträge verfügbar a) nah dem ordentlihen Haushalt . . . « « b) nah dem außerordentlihen Haushalt . . .

zusammen

IFst-Einnahme oder Ist-Ausgabe

Jah1esfoll

April/ | im No- Des

vember | zember

gu

Darunter

Rechnungs1oll der Vorjahrsreste

fammen

x. Einnahmen.

L Ce Davon ab: Veberweisungen an Gemeinden (Ge- meinideverbände) usw.

verbleiben . .

. Vebershüsse der Be- Me E 2

Davon a Zulchüsse an Betriebe

verbleiben . .

. Sonstige Einnahmen : a) Soz. Maßnahmen 1. (Ge]undheitöwesen b) Veikehrêweten . . c) Wissenicha\t, Er- ziehung u. Volks- biidung (ein\ch[l. Theater) ¿ d) ilebrige Landesver- waltungen « « « 112,7

47,0

Emnahmen insgesamt 1076,2

(abzüglich der Steuerüber= weijungen an Gemeinden usw. und der Zuschüsse au Betriebe

EZ. Ausgaben. . Verwaltung d.Innern

(ohne Ziffer 2) . Soziale Maßnahmen u. (Beiundheiteweten . Wissen|chart, Érzie- buna u. Volfsbildung (ein1chl. Theater) . . . _VBerkeh16we)en . « . Wohnungswe]en .. é‘ 2,6 5,6 . Schuldendienst . ._. i N 61,0 . ZLerforgungëgebühr- msse (Nuhegehbälter M 9, 100,5 . Sonstige Ausgaben Ÿ 325,0 366,7 Ausgaben insgesamt 1115,2 1 259,7

Mithin: Mehrauégabe . 39,0 25,6 Plehreinnahme =

112,9

B. Außerordentlicher Haushalt. Zur Deckung des Fehlbetrags am Schluß des Rechnungsjahres 1935 sind erforderlich 452,8

L. Einnahmen . .. 39,3 16,0 0,1 16,1

8. Ausgaben. 1. Landeekultur- und

landw. . Siedlungs-

we!)en 46,5 ( 9,0 . Verkehrewesen . . . 1,8 1,4 . Sont1tige Ausaaben d.

Hohbeitsverwaltungen 0,1 . Zuchüsse für Bet1iebe

(Domänen u. Forsten) 10,6 f 81

Auêégaben insge1amt 59,0 18,5

Mithin: Meh1autgabe. 2,4 Mehreinuahme

Abschluß. A. Ordentlicher Haushalt.

Bestand aus dem Nechuungéjahr 19359 291,5 Mehrausgabe aus den Monatcn April/Dezember 1936 256

= 269,9

R. Außerordentlicher Haushalt. Norschuß aus dem Rechnungsjahr 1935 (452,8 23,7) 429,1 Mehrausgabe aus den Monaten April/Dezember 1936 2,4

= 431,5 Mithin Vors{uß. « ««.+ 165,6

Stand der schwebenden Schulden Ende Dezember 1936: Schaßanweisungen . . .. i E E

Vemerkungen zu A: Bei den Einnahmen i} als Jahres- soll das Haushaltésoll ohne Vorjahrséreste angegeben. Unter den Einnahmen und Ausg@ben sind auch die jonstigen außerplafinäßigen Einnahmen und Auégaben einbegriffen. Die allgemeine Finanz- venwaltung ist unter den Betrieben nachgewiesen, abgesehen von den Steuern, die unter I, 1 und den jonstigen außerplanmäßigen Ginnahmen und Ausgaben, die unter I, 34 und 11, 8 er|cheinen. Die hinterlegten Gelder (feine Staatégelder) sind unberüdsichtigt gelassen.

Bis Cnde Dezember 1936 betragen die Neichösteuerüberweisungen (Staatsanteil) 496,9, die preußichen Steuein und Abgaben (Staatsanteil) 391,9, Für die preußi\he Staatskasse sind also bis leßt insgesämt 888,8 Steuern vereinnahmt. Die Betriebe haben einen Uebeishuß von 127,7 ergeben. Die Hoheiteverwaltungen erfordern bisher einen Zu\huß von 1042,1, so daß bis Ende Dezember 1936 inegejamt eine Mehrausgabe von 25,6 verbleibt.

ESröffnung der „Grünen Woche““.

Rede des Reichsbauernfiührers Darré.

Jn Anwesenheit des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring hielt der Reichsbauernführer und Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darxré, heute anläßlich der Eröffnung der Grünen Woche folgende Rede: :

Vor einem Jahre haben Sie, Herr Ministerpräsident, bei der Eröffnung der Grünen Woche ein Bekenntnis zu uns und unserer Arbeit abgelegt, das niht nux im ganzen deutschen Landvolk einen lebhaften Widerhall gefunden hat, sondern Fhnen jene Sympathie erwarb, welche die Bauernführer mit aufrichtiger Freude und Herzlichkeit gerade Jhre Beauftragung zum BVevoll- mächtigten des Vierjahresplanes begrüßen ließ. Jch darf aber diese Gelegenheit benußen, um Sie, Herr Ministerpräsident, zu versichern, daß deutsche Bauernführer zwar wie alle Bauern nicht leicht zu überzeugen und zu gewinnen sind. Denn der Bauer will sih eine Sache gründlich überlegen, ehe er sich zu ihr bekennt. Aber wenn er das getan hat, und wenn erst einmal jemand das Herz und das Vertrauen des Bauern gewonnen hat, dann kann sich der Betreffende auf das Bauerntum auch wie auf einen granitenen Fels verlassen. Heute, Herr Ministerpräsi- dent, aben Ste [ih dié Liebe der Bauern füuhLéx Cor n Ste rone O auf X verlän. Diese Dinge mögen sih eingefleischte Liberalisten rechtzeitig klar- machen, falls sie etwa versuchen sollten, Jhnen, Herx Minister- präsident, die Arbeit und die

Erfüllung des Vierjahresplanes

zu ershweren. Fn Goslar auf dem Reichsbauerntag 1936 haben Sie, Herr Ministerpräsident, mit ernsten Worten das deutsche Landvolk aufgerufen, JFhnen bei Jhrer shweren Auf- gave in treuer Kamerad|schaft zur Seite zu stehen. Sie können versichert sein, daß das deutsche Landvolk sih der Schwere des Teiles der Verantwortung bewußt ist, die auf seine Schultern gelegt ist. Daher haben wir die größten Anstrengungen gemacht, um in unserem Teil Jhre Sorge zu erleihtern, damit das für den Vierjahresplan gesteckte Ziel erreiht werden tann.

Wenn ich auf das zurückliegende Fahr zurückblicke, dann kann ih mit Genugtuung feststellen, daß die Arbeit des leßten Fahres die Früchte einer treuen Kameradschaft getragen hat. Denn die der deutschen Landwirtschaft gestellte Aufgabe ist nicht leicht. Gilt es doch, durxh Einsaß aller verfügbaren Kräfte unter möglichster Entlastung der deutshen Devisenbilanz die Erzeugung in einem Maße zu steigern, daß die notwendigsten Nahrungs- mittel Und ländwirtscha[tlihen Rohstoffe dem deutshen Volkezur Verfügung stehen. Wir sind zwär heute noch auf Teilgebieten unserer Ernähruug von der Einfuhr aus dem Auslande abhängig. Alle Hoffnungen unserer Ggr abe n ebenso Vie n Welt ege C O O U n S Cn au S Den Se e O Een ges ras U Mae Vertennen diE Voxaus- seßungen. Jn den leßten Fahren konnten wir unsere Selbst- versorgung so stark steigern, daß die jeßt noch bestehende Ab- hängigkeit niht mehr als politishes Druckmittel verwendet wer- den fann. Wenn es uns gelang, nicht zum wenigsten durch unsere Maßnahmen auf dem Gebiet der Marktordnung, den Fnlands- anteil im Gesamtverbrauch von Nahrungs- und Futtermitteln von etiva 66 % im Jahre 1927 auf 83 % im Jahre 1935 zu steigern, so zeigt diese Tatsache, daß wir auf dem richtigen Wege sind.

Dieser Erfolg zeigt aber auch die Bedeutung, welche die Landwirtschaft im Rahmen der gesamten Volkswirtschaft ein- nimmt. Nach Fahren der Einschränkung, wie sie die Zeitverhält- nisse nah 1918 mit sih brachten, sind die Aufwendungen für Betriebsinventar, Maschinen und Geräte außerordentlich stark gestiegen. Gerade an Maschinen wurden im Jahre 1936 von der Landwirtschaft der Menge und dem Werte nach etiva dreimal so viel abgenommen, wie im Fahre 1932, und öwar rund 240 Millionen gegenüber 84 Millionen RM. FJns- gesamt gesehen dürfte die Landwirtschaft im «Fahre 1935/36 für die wichtigsten Betriebsausgaben rund

7/4 Milliarde Reichsmark mehr aufgewendet haben als im Jahre 1932/33. Das deutsche Landvolk macht also die größten Anstrengungen, um zu seinem Teil das ihm für den Vierjahresplan gesteckte Ziel zu erreichen,

Mm Zeichen dieser Aufgabe steht auch die „Grüne W o ch e“. Sie soll ein Gesamtbild über die deutshe Eruährungs- lage geben; sie soll den Weg zeigen, den das deutshe Landvolk zu gehen bestrebt ist; sie soll aber auch andererseits dem Ver - braucher zeigen, welhe Aufgaben ihm im Rahmen dieser großen Arbeit zukomnien. Denn keine Ausstellung ist wie die „Grüne Woche“ so dazu berufen, einem doppelten Zwedck zu dienen: einmal den Tausenden von Bauern und Landwirten die nah Berlin kommen, neue Anregungen zu geben, zum anderen dem Städter zu zeigen, wie er uns unterstüßen kann. Wir haben dahex in diesen Tagen auch den deutschen Forshungsdicnst, d. h. die landwirtschaftliche Wissenschaft in Berlin, zu- tumengeuwfen, damit die vielfältigen Ergebnisse der wissenschaft- ichen Forschung eingehend be]prohen und in die Zusammen- arbeit eingebaut werden fönnen. Liegt doch der Schwerpunkt der Erzeugungssteigerung nicht in der praktishen Arbeit an sich, son- dern in einer landwirtschaftlihen Betriebsführung, die bereit ist, : modernste wissenschaftliche und technische Ergebnisse ihrer Avbeit dienstbar zu machen. Was tatsählihe Zusammen- arbeit von Praxis, Theorie und Wissenschaft unter einheitlicher Führung in der Landwirtschaft anbetrifft, so marschiert Deutsch- land heute hierin zweifellos an der Spiße der Nationen. Die nationalsozialistishe Agrarpolitik hat auch z. B. sofort mit dem liberalen Standpunkt gebrochen, daß die bäuerlihe Betriebsgröße des einzelnen Hofes den technishen Anforderungen einer indu- striell betriebenen Großwirtschaft zu opfern sei und hat umge- kehrt Jndustrie und Technik gezwungen, sich den bäuerlichen Größenverhältnissen anzupassen. Wir haben es so erreicht, daß die Tehnik aus einem Feinde des Bauern zu seinem besten Freunde und Helfer in der Erzeu- gungsschlaccht geworden ist. Bald wird in tehnisher Hin- sicht das deutsche Bauerntum das modernste und fortschrittlichste Bauerntum der Welt sein.

Jch sagte schon, daß sich die „Grüne Woche“ auch an den Verbraucher wendet, Dem Städter soll die Aufgabe klar- gemacht werden, die ihm als Verbraucher unserer Nahrungsmittel durh die Notlage Deutschlands ersteht. Deutscher Volksgenosse in der Stadt: Hilf uns durch verständnisyolle Selbstdisziplin unserem geliebten Führer die Unabhängigkeit des Reiches zu

sihern. Deutsche Frauen und Mädchen, wir vertrauen auf eure Befähigung, durch richtiges Einkaufen auf dem Markt uns zu unterstützen. Richtiges Eiukaufen als §ausfrau

seßt aber hausfrauwirtschaftlihes Können voraus. Zur Ergänzung der Erzeugungsschlacht der Landwirtschoft ist es notwendig, die Ernährungsweise des deutshen Volkes dem anzupassen, was der deutsche Boden hergibt. Daneben fordern wir das deutsche Volk auf, mit dem, was uns die deutshe Erde geschenkt hat, sorgsam umzugehen und jede Vershwendung von Nahrungsmitteln zu unterlassen Däs ist der Sinn der Parole „Kampf dem Verderb“. Wir wollen, daß wieder jeder Deutsche, jeder Junge, jedes Mädel, die bei unseren Vätern selbst- verständliche Achtung vor dem täglichen Brot empfindet.

Die „Grüne Woche 1937“ wird sich gerade auch mit diesen Gedankengängen beschäftigen und ausgezeichnet hierüber 1m einzelnen unterrichten. Jch habe daher den Wunjich, daß die Grüne Woche im stärksten Maße vou Stadtund Land besucht wird. Jch bin der festen Ueberzeugung, daß die Ernährung ese ent Bolles Ut [o [tGeLeL Uno torunugs- Lee VeLlau Ten Wid, [E MEVX 1CdéL einzelne Dee Vei Won es et Un WIC E O zu verhalten hat. Wenn so der deutshe Bauer und der deutsche Verbraucher und alle an der Ernährungswirtschaft unmittelbar Beteiligten auf das engste zusammenarbeiten und Ce Ee Pee feine SQuldiglet tut, dann wird und muß es uns auch gelingen, das jeßt noch bestehende Maß der Abhängigkeit vom Ausland auf diesem Gebiet auf ein Minimum odex auf nicht lebensnotwendige Erzeugnisse zu be- [chränken. Dann wird die „Grüne Woche 1937“ auch dem Beauf- tragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Hermann Göring seine shwere Aufgabe erleichtern helfen und damit die Vorausseßungen für die große Freiheits- pPolitit unseLes FUYLELs [Waffe

eue deutsche Ikortmen.

Zom Deutschen Normenausshuß sind folgende Normen neu herausgegeben worden (Vertrieb: Beuth-Verlag, Berlin SW 19):

Schriften Din 1451 (Ersaß sür Din Vornorm 1451) Normschriften, Engschrift, Mittelschrift, Breitschrift;

Technische Zeichnungen (Träger: Ausschuß für wirt- schaftliche Fertigung; Arbeitsausshuß für Zeichnungen) Din Vor- norm 474 Zeichnungen, Zeichnungen für Druckzwecke, Zeichnungen zur Herstellung von Druckplatten und Bildstöcken;

Ug elLae, QueLrlager Din 616 Querlager, Hauptabmessungen;

Schraubensicherungen Din 127 Beiblatt Federringe, tehnishe Lieferbedingungen;

_Werkzeugbewegung (Träger: Fahgruppe Werkzeug- maschinen VDW —) Din 1406 Bewegungsrichtungen an Maschinen, Stoßmaschinen;

ETB-Vorschriften (Träger: Ausschuß für einheitlihe tech- nishe Baupolizeibestimmungen LTB —) Din 1055 Blatt 5 Belastungsannahmen im Hochbau, Verkehrslasten, Schnee- belastung;

Kaftfahrbau (Träger: Fahnormenauss{cuß der Kraft- fahrindustrie) Din Kr 45 Druckluftbremsen, Luftdruck für An- hängerbremsen; i

Luftfahrt (Träger: Fachnormenausshuß für Luftfahrt) Din L 89 (Ersay für Din Vornorm L 89) Kugellager, Quer- lager; Din L 84 (Ersay für Din Vornorm L 84) Gabelspann- muttern ;

Gasmesser (Träger: Deutsher Verein von Gas- und Wasserfahmännern EV.) Din DVGW 3240 Gasmesservershrau- bungen;

Hausbau, Einzelbauteile Din 398 Hüttensteine O Din 399 Hüttenshwemmsteine; Din 400 Schlaken-

eine.

Kugellager,

Devisendewirtschaftunga.

Waren- und Kapitalverkehr mit England.

Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat die bisher für den Warenverkehx mit dem Vereinigten Königreih von Groß- britannien und Nordirland geltenden Vorschriften aufgehoben und dur die Runderlasse 15/37 D. St. 7/37 Ue. St. (Waren- verkehr; deutsh-englisches Zahlungsabkommen) und RE. 16/37 D, St. 8/37 Ue. St. (Alte Warenschulden, Vergleichsraten und Konkursquoten) in neuer Fassung herausgegeben. Aenderungen gegenüber dem bisherigen Verfahren treten dadurch niht ein. Es handelt sih lediglich um eine im Juteresse der Uebersicht gebotene Zusammenfassung, die auf Grund der bisherigen reibungslosen Durchführung des Zahlung8abkommens möglih gewesen ist.

Formelle Devisenvorschriften für den Versicherungs verkehr.

Durh den Runderlaß Nr. 14/37 D. St. Ue. St. der Reichsstelle für Devisenbewirishaftung wird die Statistik des Devisenverkehrs des Versiherungsgewerbes auf eine neue Grund- lage gestellt. Um den gesamten devisenwirtschaftlih erheblichen Umsaß des inländishen Versiherungsgewerbes möglichst vollstän-' dig zu erfassen, ist die Meldepfliht auf sämtlihe Firmen des Ver- siherungsgewerbes ausgedehnt worden, deren Devisenumsaß monatlich 100 RM übersteigt. Die bisherigen Formblätter für die monatlichen Nachweisungen sind zum Teil durxh neue erseßt, zum Teil in der alten Form übernommen worden.

Eine wichtige Neuerung bedeutet die Einführung eines eîin- heitlihen Devisenbilanzshemas, das sich an die Bilanzvordrucke des Reichsaufsihtsamts für Privatversicherung anlehnt sowie vierteljährliher Berichte, in denen die wichtigsten Aenderungen in den Devisenbesiänden dex Unternehmungen zu melden sind.

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