1937 / 42 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Feb 1937 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 42 vom 20. Februar 1937. S. 4

Devisenbewirtschaftung.

Kredite an Ausländer. Der Allgemeine Erlaß 1/37 D. St. hat zu einigen Fragen Anlaß gegeben, insbesondere auch wegen der Rückwirkung. Auf die Vorstellungen der Wirtschaftsgruppe Rrivates Bankgewerbe -hat die Reichsstelle für Devisenbewirtschaf- tung den nachstehenden Bescheid erteilt (Schreiben vom 10. Fe- bruax 1937 Dev. 8/5017/37):

„Der Allgemeine Erlaß 1/37 D. St. stellt lediglih Richtlinien auf für die Behandlung fünfliger Kreditgewährungen. Jh be- stätige daher, daß in den Fällen, in denen nah der neuen Aus- legung ein an einen Juländer gewährter Kredit als eine genehmi- aungsbedürftige Kreditgewährung an einen Ausländer auszu- fassen ist, eine nachträgliche Genehmigung nicht eingeholt werden braucht. Ferner bestätige ich, daß es einer Sicherheits- leistung in freier Reichsmark oder in effektiven Devisen gleich- fommt, wenn der ausländische Bürge oder Gavrant eine gute aus- ländische Bank oder Firma ist und diese sih unter ausdrücklichem Auss{luß der Zahlung in Reichsmarknoten oder inländischen Scheidemünzen verpflichtet, ihre Bürgschafts- oder Garantiever- pflihtnng im Falle der Fnanspruchnahme in freier Reichsmark oder in effektiven Devisen zu erfüllen.“

Sperrguthaben: Zeichnung öffentlicher Anleihen. Die Frage, ob Reichsanleihen genehmigungsfrei zu Lasten von Sperrguthaben erworben werden körnen, hat die Reichsstelle für Devisenbewirt- ichaftung unter dem 13. Februar 1937 Dev. A GTI82/8T wie folgt entschieden:

Mis 10; 506 1D;

zu

Die Zeichnung von Anleihen des Reichs,

der Reichspost und der Reichsbahn kann ohne Genehmigung er- folgen. Dies ergibt sih aus der Fassung der oben angezogenen Richtlinienbestimmung. Wenn dort von JFuhalberschuldverschrei- bungen gesprochen ist, die gemäß § 795 BGB. ausgegeben werden, so ist durch diese Fassung auch der in § 795 Abs. 4 BGB. vor- gesehene Fall der Ausgabe von Schuldverschreibungen des Reichs mit umfaßt. Eine besondere Anordnung, wonach bei Anleihen des Reichs und der Reichsanstalten keine Genehmigung erforder- lih ist, erscheint mir deshalb nicht notwendig.“

Erwerb von ausländischen Geldsorten im Reiseverkehr. Die Reichsbank hat für die Abgabe der Erklärung beim Erwerb von ausländishen Geldsorten gemäß Abschnitt 111 Abs. 1

II A ihrer Be- kanntmachung über_ den Verkehr mit ausländishen Zahlungs- mitteln vom 31. Oktober 1936 den

Vordruck Nr. 7550 (vgl. Rundschr. Nr. 150/1935) neu herausgegeben. Die Reichsbank hat hierzu mit Schreiben vom 9. Februar 1937 Il a 2162/37 Pr. folgendes gesagt: „Der Wortlaut des neuer: Vordrucks ist den Bestimmungen angepaßt, die sich aus II, 83 der Richtlinien für die Devisen- bewirtshaftung vom 19, Dezember 1936 und aus dem RE. 181/36 D. St. (86/36 Ue. St.) ergeben. Wir bitten Sie, die Kreditinsti- tute hiervon zu unterrichten und zu veranlassen, daß bei der Ab- gabe von ausländischen Geldsorten in den Fällen des Abschnittes 111 unserer Bekanntmachung nur noh die neuen Vordrucke verwendet werden, die bei sämtlichen Reichsbankanstalten und der Devisen- abteilung der Reichshauptbank kostenlos zu erhalten sind.“

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Wirtschaft des Auslandes.

Schweizerische Itationalbank.

Nachdem der Bankrat der Nationalbank vor einigen Tagen das Jahresergebnis für 1936 feststellte, werden nunmehr die Abschlußziffern veröffentliht. Der Bruttoertrag stellt sich auf 9,13 Mill. sfr. gegenüber 9,5 Mill. r. im Fahre 1935. Nach Abzug der Unkosten und etwaigen Gläubigerabschreis bungen ergibt sih wie im Vorjahre ein Reingewinn von 5,2 Mill. Schweizer Franken. Es wird wiederum eine Dividende von 6 % verteilt. 500 000 sfr. werden den Reserven überwiesen und 3,2 Mil- lionen sfr. an die Eidgenössishe Staatskasse zur Verwendung im Sinne des Bankgesezes. Die Kantone erhalten danach pro Kopf Tor Bevölkerung 80 Rappen. . Fm Geschäftsbericht nimmt natür- {¡ch die Abwertung einen breiten Raum ein. Die Nationalbank lehnt es mit dem Bundesrat ab, daß der Währungsgewinn von 538,5 Mill. sfr. gemäß dem Anspruch einiger Parteien sür Arbeits- beshaffungsmaßnahmen oder Budgetausgleih erfaßt wird. Er mitsse viel:nehx zur Verfügung der Nationalbank bleiben. Um übec die Abwertung Genaueres zu sagen, dafür hält die Nationalbank den Zeitpunkt noch für zu kurz. Die Abwertung habe eine wesent- liche Locerung der Goldhortung zur Folge gehabt, während die Notenhortung dafür weniger beeinflußt wurde. Einem starken Notenrüfluß stehe. die unjichere außenpolitishe Lage hindernd im Wege. Die Locterung am Kapitalmarkt führte zu einer erhöhten Emissionstätigkeit mit günstiger Zinsgestaltung.

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Vergünstigungen für Besucher der Pariser Weltausftellung.

Paris, 20. Februar. Die Eintrittskarten für die Jnuter- nationale Ausstellung sollen nach einer Erklärung der Aus- stellungsleitung zum Preise von 20 Franken verkauft werden. Mit dieser Karte sind verschiedene Vegünstigungen verbunden. So werden den Besuchern der Ausstellung aus der Provinz 75 % Fahrpreisermäßigung gewährt. Jn den Museen und allen Aus- stellungen, die der Verwaltung für schöne Künste unterstehen, er- halten die Besucher eine Ermäßigung von 25 bis 30%, in den hauptsählihsten Theatern werden ihnen 10 % gewährt und in den Ausstellungsgaststätten 10 bis 15 %. . Auch die französische Luft- fabrtacsellshaft gewährt den Besuchern eine Preisermäßigung beim Hin- und Rücfflug.

Bern, 19. Februar.

Ftalienische Ausfuhrerleichterungen.

Vorschriften über die Ausgabe von „Kreditzertifikaten“.

Mailand, 20. Februar. Zur Erleichterung der Kreditfinan- zierung bei der Ausfuhr nah Ländern, mit denen Verrechnungs§- abkommen bestehen, hat das Fstituto Nazionale per i Cambi con l’Estero folgende Bestimmungen erlassen: 1. Die „Kreditzertifikate“ werden vom Jstituto Cambi nah Ermessen ausgegeben, und zivar uur für solhe Länder, deren Clearinglage erwarten läßt, daß die Bezahlung des Zertifikats innerhalb von höchstens 60 Tagen er- folgt. 2. Bei Clearings, deren Abwicklung die Durchführung der Bezahlung innerhalb eines Monats ermöglicht, gibt das Fstituto Cambi keine Zertififate aus, weil es solche für überflüssig hält. Derzeit wird von der Ausgabe der Zertifikate auch bei Clearings abgesehen, bei denen die Bezahlung voraussihtlich erst nah zwei Monaten erfolgen wivd. 3. Derzeit stellt das Fstituto Cambi „Kreditzertifikate“ für die Ausfuhr nah Deutschland und Fugo- slawien aus. Ju einigen Tagen wird auch mit der Ausgabe solcher Zertifikate für Ausfuhrsendungen nah Polen begonnen werden.

Aufbau einer privaten Flugzeugindustrie in Schweden geplant.

Stockholm, 20. Februar. Die Verwaltung der schwedischen Luftwaffe hat der Regierung einen Vorschlag für den Aufbau und die Organisation einer einheimischen privaten Flugzeug- industrie unterbreitet, der sih auf Richtlinien der Verteidigungs- ausschüsse aus den Jahren 1930 und 1936 stüßt. Die Flugzeuge der Luftivaffe sollen danach hauptsächlich durch einheimische, pxtvate Flugzeugindustrie geshaffen werden. Lediglih für die ersten Jahres des Ausbaues der Luftwaffe könnten Aufträge ins Aus- land vergeben werden. Reparaturen und Ueberholungsarbeiten

sollen den militärishen Werkstätten überlassen bleiben,

Neue Preiserhöhung des Fnternationalen Feinblechverbandes.

__ Brüssel, 19. Fébruar. Nachdem auf der leßten Kölner Tagung die Frage einer weiteren Heraufsezung der Feinblechausfuhr preise noch nit endgültig geklärt werden konnte, hat dex Fnternationale Feinblehvevband jeßt die shon damals ins Auge efaßten Preis- maßnahmen beschlossen. Die Preise für shwarze einbleche wer- den je nah Stärke und Abmessung um 20 bis 30 Papierschilling je Tonne erhöht und die Preise für verzinkte Bleche êtwa in gleihem Ausmaße heraufge]eßt. Die Preiserhöhungen gelten für alle vom 1. Mai ab erfolgendêèn Ausfuhrliefecrungen.

Dänemark ,

Kurs der Reichsbank für die Abrehnung von Wechseln, Schecks und Auszahlungen auf

British-Jndien: 100 Rupien = 7,54 Pfund Sterling,

Niederländish-Jndien (niederl.-indische Gulden): Ber- liner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung Amster- dam- Rotterdam zuzüglich 2/5 °/) Agio,

Palästina (Palästina-Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London- zuzüglich !/4 9/6 Agio,

Südafrikanische Union und Südwest-Afrika (süds afrikanische Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegra-

# phische Auszahlung: London: Ankaufskars: abzüglih 1/2 9/9 Disagio;.. Abgabekurs: abzüglih 1/g°%/» Disagio,

Australien (australishe Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphische Auszahlung London abzüglih 20s °%/ Disagio,

Neuseeland (neuseeländische Pfunde): Berliner Mittelkurs für telegraphishe Auszahlung London abzüglich 19%, %% Disagio.

Kurse verstehen sich für telegraphische Auszahlung und sind für Umsäße bis NM 5000,— verbindlich.

Ankaufspreise der Veichsbank für ausländische

j Silber- und Scheidemünzén: für Posten im Gegen- wert über RM 300,—

100 Belgas ° 41,40

1 Dollar « 2,40 100 Kronen «

100 Gulden «

1 Blo ies 100 Eesti - Kron 100 Markka « « » 100 Francs « 100 ulden « 100 LUre « 5 100 Litas . « 100 Francs « 100 Kronen « 100’Schillinge 100 Zloty . « . 0,59 1100 Kronen « . 0,55 [100 Franken

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für Posten im Gegen- wert bis NM 300,—

1 Belga « e 0,40 1 Dollar « « « 2,38 Tone. e s e 001

Belgien « » Canada . «

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7,50 2,40

1 Gulden . 0,45 1 Schilling « 0,58 1 Eesti’- Krone . 0,6% 1 Markka . 0,05 1 Franc

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Franken « 1 Peseta

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Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 19. Februar 1987: Gestellt 28 761 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigunggjür deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sih laut Berlinéx Meldung dk® „L. I au 20. Februar auf 81,75 46 (am 19. Februar auf 79,75 46) für

00 kg. i E as

Fortseßung des Handelsteils in der Fünften Beilage

Viichertisch.

Die Eroberung Abessiniens 1935/36. Militärische Erfahrungen und Lebren aus dem ersten neuzeitlichen Vernichtungs- krieg auf kolonialem Boden. Von Oberst a. D. Ritter von Xylander. Verlag E. S. Mittler und Sohn in Berlin. 87 Seiten. Kartonier1 3,50 RM.

Jn dieser wertvollen, fesselnd geshriebenen Studie behandelt der bekannte deutshe Generalstäbler Vorbereitung und Durch- führung des abessinishen Feldzuges und untersuht die dort ge- wonnenen Erfahrungen auf ihre Gültigkeit für militärishe Aus- einandersezungen zwischen großen Völkern auch unter anderen äußeren Verhaltnissen. Die Auffassung, daß angesichts des Miß- verhältnisses in dec Qualität der Führung sowie im Ausbildungs- und Ausrüstungsstand der Gegner dieses Kolonialkrieges die dort geivonnenen Erfahrungen nux von geringem Wert für die Kriegs- wissenschaft seien, läßt sih nicht halten. Anlage und Durchführung des Feldzuges sind auf italienischer Seite durchaus von den Grund- säßen behervsht gewejen, die man, aufbauend auf den Lehren des Weltkrieges und unter Berücksichtigung der weiteren Fortentwick- lung der Kriegstechnik, als gültig für einen modernden Krieg an- nehmen darf. Zu ihnen gehören die Organisation der rücfwärtigen Verbindungen, der Einsaß der Luft- und Panzerwaffe, die Ver- wendung motovisierter Truppen und für die Durhführung der Operationen selbst der * Zille, sich nicht in einen Stellungskrieg zwingen zu lassen, sondern dem Vernichtungspringzip im Be - wegungskriege zum Durchbruch zu verhelfen.

Jn den drei Teilen seiner Untersuchung: IT. der Feldzug und [1ll. Betrachtungen und Lehren, zeiat der Ver- fasser die große Linie der Entwicklung, die leitenden ( esichtspunkte auf, die diesen Krieg beherrschen, und seine Darstellung bontiiht ih mit Erfolg, auch der abessinishen Seite Gerechtigkeit wider- aren zu lassen. Bei dieser Gelegenheit werden auz einige in

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I. Krieg in Sicht,“

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der Oeffentlichkeit verbreitete irrtümlihe Auffassungen berichtigt, so über die Verwendung von Gaskampfmitteln und den angeblich kriegsentsheidenden Einsaß der Luftwaffe. Hierzu stellt Ritter von Xylander fest, daß Gas nur in geringem Umfange und in bez stimmten Fällen angewendet wurde. Bezüglich der Luftwaffe wird ausgeführt, daß bei aller Anerkennung ihrer Wirkung und ihrer unbestreitbaren Erfolge die Entscheidung des Feldzuges nicht durch sie herbeigeführt wurde, sondern daß das Endergebnis von den anderen Waffen im Zusammenwirken mit ihr erzielt wurde. JInteressant ist noch eine Feststellung über die Höhe der italienishen Verluste. Sie waren in Abessinien ebenso hoch ivie die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Deutschland im gleichen Zeitraum.

___ Von höchster aktueller Bedeutung sind auch die Ausführungen über ein strategishes Element erster Ordnung, das in zukünftigen Kriegen viel stärker noch als früher eine entscheidende Rolle spielen wird: die seelische Umformung eines Volkes, seine innere Einstellung auf die nationalen Lebensnotwendigkeiten, die Stärkung seines Wehrwillens. Jtalien hat den abessinischen Feld=- zug nicht zuleßt deshalb gewonnen, weil seine Führung ihm diese jeelishe Umstellung ermöglicht hat. Fm Deutschland des Dritten Reiches werden die sih hieraus ergebenden Lehren, dessen sind wir gewiß, wohl verwahrt sein. R. L.

Abriß der deutschen Geschihte von 1648 bis 1792. Von Walther Eckhardt. (Schaeffers Neugestaltung von Recht und Wirtschaft. 33. Heft 5. Teil.) 1937, T7 Seiten. Karto- niert 150 RM. Bei Sammelbestellungen Preisnachlaß. Verlag W. Kohlhammer, Abteilung Schaeffer, Leipzig C 1.

Der Verfasser stellt, packtend für jedermann, das schicksalvolle deutshe Geschehen von der Notzeit des Wesifälishen Friedens bis 1 den Erschütterungen dur die Französishe Revolution in einer Weise dar, die bei jedem Deutschen die Liebe zur Vergangenheit seines Volkes immer erneut weden muß. Der Aufstieg Branden=- burg-Preußens und die Entstehung des deutschen Dualismus, die Abwehr der Türkengefahr im Südosten und der Kampf um den Rhein - und das Elsaß werden mit gleicher Anschaulichkeit ge- schildert wie die oft so gegenwartsnah anmutende Wirtschafts- und Siedlungspolitik des geschilderten Zeitalters, insbesondere des friderizignishen Staates, und die Entwicklung des deutschen Geisteslebens, der deutschen Dichtung und Kunst.

Die bekannte Schaeffershe Darstellungsart mit ihrer leichten Verständlichkeit, klaren Gliedèrung und einprägsamen Hervor- hebung alles Wesentlichen bewährt sih auch an diesem geschicht- lihen Stoffe vollauf, Sie erleihtert das“ schnelle Erfassen des Stoffes, Das Erlernte haftet im Gedächtnis.

Abriß der Deutschen Geschihte von 1792 bis 1935. Von Friedrich Stieve. (Schaeffers Neugestaltung von Reht dnd Wirt schaft. 33. Heft 6. Teil.) 2. vermehrte und verbesserto Auflage 1937. 94 Seiten. Kartoniert. 1,80 RM. Bi Sammelbestellungen Preisnachlaß. Verlag. W. Kohl. hammer, Abteilung Schaeffér, Leipzig C 1.

Stieves Abriß, der sich rasch eingeführt hat, . erscheint nun- mehr in zweiter, wesentlich vermehrter Auflage. Die Vorzüge der ersten Ausgabe: die klare. Gliederung des Stoffes, die über- sichtlihe Anordnung der wichtigsten Tatsachen, die jedermann die Möglichkeit zu leichter Unterrichtung über. die: deutsche Entwicklung in den leßten 150 Jahren bieten, sind auch jeßt erhalten ge- blieben. Neu“ hinzugekommen sind vor allem kurze Hinweise auf die weltanschaulihen Hintergründe ‘der einzelnen Epochen untd die entscheidendèn Ereignisse der jüngsten Vergangenheit bis Ende 1935. So haben sich die anerkannten Verdienste. der ursprünglichen Fassung noch vermehrt. Alle Lernenden und Lehrenden werden mit größtem Nuyen nach der fesselnden Schrift greifen, i

Der Einzelhandel. Von Dr. O Splettstößer, Syndikus der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, 1936, Carl Heymanns Verlag, Berlin. 175 S. Preis 4— RM.

_Der einfache {chmucklose Titel des Buches könnte darauf \hließen lassen, daß es sich um einen Kommentar zur Einzel» handelsschutßgeseßgebung handelt. Man is} erfreut, beim Blick auf das sehr eingehend und fachkundig gegliederte JInhaltsver- zeihnis das Gegenteil festzustellen. Der Verfasser zielt mit seiner Schrift darauf ab, die Stellung des Einzelhandels im deutschen Wirtschaftsleben aus der nationalsozialistishen Wirtschaftsaufs fassung heraus zu umreißen und die im Vordergrunde stehenden D ragen zu erfassen und zu deren Klärung |beizutragen.

er Autor, der als Syndikus der JFndustrie- und Handelskammex u Berlin über das notwendige Rüstzeug verfügt, um die sich ge- stellte Aufgabe zu meistern, untersucht im ersten Teil des Buches n_„Eingelhandel in der historisheèn Entwicklung“, im zweiten Teil den „Einzelhandel in der nationalsozialistishen Wirtschaft“ und im dritten Teil „die nationalsozialistishen Gestaltungss tendenzen im Einzelhandel“. Jm O einer kurzen Be- lEreQung ist es leider niht mögli, auf Einzelheiten einzugehen. er Verfasser hat, wie das ein fehlendes Sachregister ersezende :Jnhaltsverzeihnis andeutet, mit großer Sachkunde und mit einer ‘Anerkfennenswerten Objektivität \ämtliche aktuelle Fragen er- „brtert und auch dabei von einer Kritik nicht Abstand genommen. Die kritische Stellungnahme ist aber in einer Weise erfolgt, die sih von der sonst vielfach anzutreffenden einseitigen Betrahtungs- ‘iveise stark und wohltuend abhebt, also niht von einer radikalen und extremen, sondern verständnisvollen und gemäßigten Ein- stellung getragen ist. Der Verfasser erkennt die Berechtigung und Notwendigkeit von Großunternehmungen auf dem Gebiete-des Einzelhandels an, tritt aber dafür ein, daß aus dem Einzelhandel „die unerwünschte ‘Machtfülle der Großunternehmungen verschwinden muß“. Wieder- holt wird der Ausdruck „Unternehmungsform“ im Sinne der Form ebraucht, in der die einzelhändlerishe Betätigung im Wirtschafts- eben erfolgt, also im Sinne der allevdings auh nicht immer ein- deutig verwandten Bezeihnungen „Betriebsformen“ oder „Be- tciebssystemen“, Es bleibt zu beachten, daß der Ausdruck „Unter- nehmungsform“ in dex neueren Wirtschaftswissenschaft fast durch- gängi zur Kennzeihnung der Unternehmungen nach der Art ihrer Jnhaberschaft, mithin des Verhältnisses der Unternehmung zw Dritten gebraucht wird. Die angedeutete U Ünebenheit \{wächt selbstwerständlich in keiner Form den Jnhalt oder gar die Bedeutung der Schrift. Man kann vielmehr nur den Wunsch haben, daß das Buch, das auf dem wichtigen Spezialgebiet in #0 flarer Form der nationalsozialistishen Wictschaftsauffassun und Gestaltungstendenz Rehnung trägt, weiteste Verbreitung findet.

Dr. Dr. H. H.

(Fortsetzung vom „Vüchertish“ in der Zweiten und Vierten Beilage.)

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Verantwortlich: ; für Schriftleitung (Amtlicher U. Nichtamtlicher Teil), Anzeigenteil und für den Verlag:

Präsident Dr. Shl ange in Potsdam;

für den Handelsteil und den übrigen redaklionellen

Rudolf Lanßs\ch in Berlin-Schöneberg.

Druck der Preußischen Drukerei- und Verlags-Aktiengesellshaft, E Berlin, Wilhelmstraße 32.

Acht Beilagen

Teil:

- (einschl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandel8cegisterbeil agen).

des Reichskommissars für das Kreditwesen vom 26. Februar 1935 Art. 2 Abj. 2 eingereicie

institute vom 30. Zanuar 1937

und Genossenschaften)

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Erste Beilage

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und Preußischen Staatsanzeiger

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