1937 / 44 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Feb 1937 18:00:01 GMT) scan diff

E Sea

und Staatsanzeiger Nr. 44 vom 23. Februar 1937. S. 4

Bezeichnung der Einnahmen

D

Aufgektommen sind

ie M im Monat | yom 1. April 1936

E E. Januar 1936 : bis

Januar 193 Millionen 31, Januar 1937 NM NM NM

3 4 5

B. Zölle und Verbrauchsteuern

S Tabak steuer:

a) Tabafksteuer E S ss b) Materialsteuer (einschl. Tabakausgleichsteuer) . . G) SabateiaU oa E a E S

zusammen lfde. Nr. 19

E

M N Salzsteuer D: S: 6.9 S S

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A118 dem Spiritus8monopol

(Ga UTeHAUE s eo -+

Zündwarensteuer « « j Aus dem Zündwarenmonopol Uer. 4 Spielkartensteuer . « « Statistisle Abgabe . Slüßstoffseuer « + » s Branntweine1satzsteuer A Ausgleich\teuer auf Mineralöle (Mineralölsteuer E L

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Schlachtsteuer : a) Schlachtsteuer 9 . . «‘ . S . C) 6 @ - [O Ad E

zusammen lfde. Nr. 34. « Summe B.

Ii ane s

177 400 211,43 163,7 1 166 923 561,83 50 847 696,65 51,3 16 626 576,93 14,2 10 242,55 0,0

67 484.516,13 65,5 705 836 987,08 26 664 573,48 30,9 280 536 181,55 5 585 250,30 5,4 49 657 119,67 20 378 451,63 2A 241 733 531,41 23 423 755,86 174 551 812,97 146 762,50 2 341 799,90

1 025 348,75 9 997 439,33 958 397 77 5 283 162,21 1 664 276,23 10 745 504,35. 245 512,50 1 567 665,07 353 311,05 3 752 397,60

24 854,10 266 584,69

8 920,75 63 201,66

1 875 568,00 17 442 247,48 29 241 562,01 S7 44S 38212,

53 365,66

152 290 970,48 5 114 427/50"

157 405 397,98 3 085 552 927,30 552 898-954,31'

19 437 994,51

487 174,77 19 925 169,28 i: 375 7086 441,77 : 3 : 968 31743135 | 9 C 9

1) (Fin)chließlih der aus den Einnahmen den Ländern usw. überwiesenen Anteile usw.

2?) Hierin ist der der Bank für Deutsche Industrie-Obligationen zustehende Betrag an Aufbringungsumlage nicht enthalten.

8) Hierin ist die von Landesbehörden erhobene Grunderwerbsteuer nicht enthalten. ;

4) Außerdem sind bei den Justizbehörden an Urkundensteuer festgeseßt worden: im Monat Januar 1937 = 526 661,75 NM; in E O S Sa Se 2E NDE

Berlin, den 14. Februar 1937.

Hierzu wird amtlih mitgeteilt: ie Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen aben betrugen in Millionen Reichsmark: r P D : 1937 1936 Bésth- und Berklehrsteueit 5026 496,7

Bolle Und Berbratsiten 57 3632

Summen 968,3 859,9

1 APXEU 1936 1M O 1930 Und der Zeitoont vis al Januax vis Manta 1937 1936 Besiß- und Verkehrsteuern 6467,33 5107,9 Zolle und Verbrauchsteuern 3085,6 2942 4

Summen 9552,9 8050,3.

Laufende Zahlungen und Vorauszahlungen waren im Januar 1937, soweit niht nachstehend bei den einzelnen Abgaben- arten Aenderungen vermerkt sind, nah den gleichen Vorschriften wie im Januar 1936 fällig. Bei den vierteljäahrlichen Zahlungen handelte es sich um die Vorauszahlungen der kleinen Umsat- steuerpflihtigen auf die Umsaßsteuer. Ferner waren im Januar die Zölle aus den vierteljährlihen Zollagerabrechnungen zu entrichten.

Besiß- und Verkehrsteuern.

An Lohnsteuer sind im Fanuar 1937 19,3 Millionen Reichs- mark meÿhr als im Fanuar 1936 aufgekommen. Das Aufkommen an Steuerabzug vom Kapitalertrag im Januar 1937 war um 12 Millionen Reichsmark höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Das Aufkommen an veranlagter Einkommensteuer im Januar 1937 überstieg dasjenige im gleihen Monat des Vor- jahres um 2 Millionen Reichsmark.

Insgesamt ergab sih also im Januar 1937 bei der Einkommen- steuer ein Mehr von (193 + 1,2 + 2,0 =) 22,5 Millionen Reichs- mark gegenüber dem Auffommen im Januar 1936.

Die Körperschafisteuer hat im Januar 1937 ein Mehr von 15,8 Millionen Reichsmark gegenüber Januar 1936 gebracht.

Das Aufkommen an Umsaßsteuer betrug im Januar 1937 V Millionen Reichsmark mehr als im gleihen Monat des Vor- jahres.

Das Aufkommen an Kapitalverkehrsteuer (Gesellschaftsteuer, Wertpapiersteuer und Börsenumsaßsteuer) im Fanuar 1937 über- stieg dasjenige im gleihen Monat des Vorjahres um 5,1 Mil- lionen Reichsmark. Dieses Mehr seßt sich zusammen aus 3,2 Mil- lionen Reichsmark bei der Gesellschaftsteuer, 1,3 Millionen Reichs- mark bei der Wertpapiersteuer und 0,6 Millionen Reichsmark bei der Börsenumsaßsteuer.

Bei der Beförderungsteuer ist im Fanuar 1937 gegenüber dem Januar 1936 cin Mehraufkommen von 3,3 Millionen Reichs- mark zu verzeichnen, von denen 2,7 Millionen Reichsmark auf die - Güterbeförderungsteuer entfallen. Hierbei ist jedoch zu berück-

sichtigen, daß ab dem 1. Oktober 1936 die Beförderungsteuer auf *

den Güterfern- und Werkfernverkehr mit Kraftfahrzeugen ausge-

dehnt worden ist (Geseß zur Aenderung des Beförderungsteuer-

gcsebes vom 2, Juli 1936 und Verordnung zur Einführung der Be-

sörderungsteuer im Werkfernverkehr vom 21. September 1936). _Bei den nicht aufgeführten Besiz- und Verkehrsteuern war

pas Aufkommen inm, Januar 1937 etwa ebenso hoh wie im Januar 936. ] «Das Aufkommen der bis zum 30. Juni 1936 von den Ländern

als Stempelsteuer erhobenen Urkundensteuer betrug im Fanuar

1937 3,8 Mill. RM. Hierin ist die bei den Justizbehörden fest- geseßte Urkundensteuer nicht enthalten.

Im ganzen sind im Fanuar 1937 an Besiß- und Verkehr- * steuern 95,9 Mill. RM mehr aufgekommen als im Januar 1936.

Zölle und Verbrauchsteuern. ___ Bei den Zöllen und Verbrauchsteuern betrug das Aufkommen - im Fanuar 1937 gegenüber dem Fanuar 1936: V De Se E e ee e T MU RM bei der Tabaksteuer mehr E S bei der Zuckersteuer weniger . . . . 4,2 Mill. RM, bei der Biersteuer weniger . 2,0 Mill, RM,

bei den Einnahmen aus dem Spiritus- 2 4,9 Mill. RM, 4,1 Mill, RM,

M E 4 Del De ette wenig 1 v bei der Schlachtsteuer mehr. ; è . ¿ 1,6 Mill, RM. Bei den nicht genannten Verbrauchsteuern war das 14 fommen im Fanuar 1937 etwa ebenso hoh wie im Januar 1936. Die Zölle und Verbrauthsteuern ergaben im Januar 1937 zu- sammen 12,5 Mill. RM mehx als im Januar 1936,

Neichsfinanzministerium.

Gesamtbild. Jm Januar 1937 sind gegenüber Januar 1936 aufgekommen: an Besiß- und Verkehrsteuern mehr 95,9 Mill. Reichsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern mehx 12,5 Mill. Reichsmark insgesamt mehr 108,4 Mill. Reichsmark. Jn den ersten zehn Monaten des Rehnungsjahrs 1936 sind gegenüber dem gleihen Zeitraum des Vorjahres mehr auf- gekommen: _ : : L an Besiz- und Verkehrsteuern 1359,4 Mill. Reihsmark an Zöllen und Verbrauchsteuern 143,2 Mill. Reichsmark zusammen 1502,6 Mill. Reichsmark. Jn diesem Mehraufkommen sind drei Posten enthalten, die im Vorjahr noch nicht vorgekommen sind: Ä a) die Urkundensteuer, die erst ab dem 1. Juli 1936 Reichs- steuer geworden ist, E ; b) die Erhöhung der Körperschaftsteuer-Vorauszahlungen durch das Geseß zur Aenderung des Körperschaftsteuergeseßes vom 27. August 1936, : : c) die Beförderungsteuer für den Güter- und Werkfernverkehr mit Kraftfahrzeugen.

Nus der Verwaltung.

Muüindliche Mitteilungen des Finanzamts sind nicht bindend.

In der Praxis wird immer wieder die Frage aufgeivorfen, ob mündliche Auskünfte des Finanzamts verbindlih sind. Zu dieser bedeutsamen Frage hat der Reichsfinanzhof in seinem Ur- teil vom 16. 9, 1936 (VI A 627/35) wichtige Ausführungen ge- macht. Fn diesem Falle war einem Steuerpflichtigen mündlich mitgeteilt worden, daß er niht zur Einkommensteuer heranzu- ziehen sei. Nachträglich fand jedoch eine Veranlagung des Steuer- pflichtigen statt. Der Steuerpflichtige wandte sih hiergegen im Rechtsmittelverfahren und machte insbesondere geltend, daß es gegen Treu und Glauben und gegen die Grundsäße national- sozialistisher Weltanshauung verstoße, wenn er troß der münd- lihen Mitteilung über eine Freistellung zur Einkommensteuer ver- anlagt werde. Der Reichsfinanzhof stellte für diesen Fall fest, daß üher die Steuerfestseßung ein Steuerbescheid gemäß § 210 der Reichsabgabenordnung zu erteilen sei. FJnfolgedessen sei eine mündliche Mitteilung über die Freistellung für die Finanzbehörde O

_ Kunst und Wissenschaft. Spéíietplan der Berliner Staatstheater.

E Mittwoch, den 24. Februar.

Skaatsoþpeë: ‘Fn der Néuinszenierung: Madame Butter fly. ‘Musikál. Leitung: Jäger. Beginn: 19/4 Uhr.

Schauspielhaus; Maria Stuart von Schiller. Beginn: 20 Uhr.

Lustspiel von Kurt Heynicke. Beginn: 20 Uhr.

Z

Werdet Mitglied der N-S-Bolkswohlfahrt!

Staatstheater-Kleines. Hause Uraufführung: Frau im Haus.

Hansdelsieil.

Berliner Vörse am 23. Februar. Aktien still und uneinheitlich. Umschuldung minus 40 Pfg.

Nach der leihten Belebung, die das Börsengeschäft in den

‘lebten Tagen erfahren hatte, eröffnete die Börse heute bei größter “Geschäftsstille. Von der Bankenkundschaft waren Aufträge nux in

bescheidensten Umfange eingegangen, wodurch auch eine stärkere Zurückhaltung ‘des berufsmäßigen Börsenhandels ausgelöst wurde. Die“ Grundtendenz war troßdem nicht als unfreundlih zu be- zeichnen, zumal Abgaben kaum erfolgten, es set denn für Rech- nung ‘von Sperrmarkguthaben infolge gemeldeter festerer Sperr- marfksäße. Die Börse glaubt indessen, mit der bevorstehenden Auf- legun kiner neuen ‘Reichsanleihe rechnen zu können, die dem vbrhahndènen starken Anlagebedarf entgegenkommen würde. Aus diesem Grunde hält man sich wohl vorerst von anderweitiger Fesklegung der verfügbaren Mittel zurück. Am Montanmarkt hatten nut Klöckner mit —2 % eine größere Abweichung gegen den Vortagsschluß aufzuweisen; unmittelbar nah Festseyung des etstèen Kurses konnte der Verlust aber zum Teil wieder aus- gèglichen werden. Braunkohle waren meist fester, wobei Flse Berg- bau und Leopoldsgrube mit + 1% bzw. +114 % die Führung hatten. Von Kaliaktien waren Aschersleben auf ein Angebot von nur 6000 RM um 254 % gedrückt.

Am chemischen Markt glihen Farben einen Anfangsverlust von 4% wieder aus. Einiges FJnteresse erhält sich aus {hon früher erwähnten Gründen für Conti Gummi (+ 1%), Auch Versorgungswerte wurden noch gesuht und höher bezahlt, so Lieferungen um 1!4 und RRWE. um 1%. Von sonsligen, fast durchweg bei kleinsten Umsäßen zustande gekommenen Kursver- änderungen sind Siemens, Dtsch, Telefon und Reichsbank mit je 1, Dtsch. Linoleum mit 14 und Eisenbahnverkehxr mit 1%, andererseitsä Schubert & Salzer mit + 14 hervor- zuhe'ben. j

Fm Verlauf führte die weiter anhaltende Geschäftsstille zu einem leihten Kursrückgang. Hoesch gaben gegen den ersten Kurs um 4, Harpener und Verein. Stahlwerke um je !% % nah. Westeregeln, die erst per Kasse zur Notiz kamen, unterschritten den Vortagsscchluß um 134 %. Etne größere Einbuße erlitten ‘bei

allerdings nur kleinem Angebot Feldmühle (—3 %). Vereinzelt

erfuhren die Anfangsnotierungen eine leichte Aufbesserung, so bei Rütgers (+14 %). Schles. Zink mußten repartiert werden (+24 %).

Die Börse \{chloß bei völlig. erlie)endem Geschäft zu Kursen, die meist #—1 % unter den Eröffnungsnotierungen lagen. So ermäßigten sich Daimler um 14, Charlottenburger Wasser un- geachtet dex günstigen Auëführungen in der heutigen Hauptver- sammung sowie Schuckert um je 1, Junghans um 4, Siemens um 4, Aschersleben und Gesfürel um je % und Verein. Stahl- werke um 4 %. Farben gingen mit 16714 aus dem Verkehr.

Am Einheitsmarkt war die Kursgestaltung für deutshe Fndu- strieaktien uneinheitlich. Besserungen bis 4 % standen Einbußen bis 5% gegenüber, u. a. gewannen Zuckex Wanzleben 3, Kahla Porzellan 31s %. Demgegenüber gingen Glauztger Zucker um 214, Rosto Mahnbrauerei um 5 % zurück. Banken waren, soweit verändert, bis 124 % (Ueberseebk.) abgeshwächt. Für Hyp.-Banken erivies sich die Stimmung bei Kurssteigerungen bis 2 % als fester. Von Ausland®aktien, die zumeist gestrichen blieben, waren Otavi 1 RM fester. Für Kolonialpapiere ward die Stimmung freundlich.

Am Rentenmarkt notierten Reichsaltbesiß unv. 1204 %. Die Umschuldungsanleihe gab nach dem anhaltenden Anstieg dex lebten Tage erstmals kräftig um 40 Pfg. auf 91,85 nah. Steuergutscheine blieben unverändert.

Am Kassarentenmarkte war die Entwicklung heute nihi ganz einheitlih. Fm allgemeinen bewegte sih jedoch das Geschäft in ruhigen Bahnen. Jn Pfandbriefen und Stadtanleihen kam ver- einzelt etwas Ware heraus, die aber zumeist gut Unterkunft fand. Fester lagen u. a. Preuß. Hyp. sowie Rhein. Westboden Pfand- briefe. Für Liquidationspfandbriefe wax die Stimmung freundlich. Von Kommunalobligationen gewannen Preuß. Centr. Bod. von 1929 4 %. Stadtanleihen bröckelten hiex und da eine Kleinigfeit ab. Sonst war die Tendenz auf diesem Marktgebiet behauptet. Von landschaftl. Goldpf. Br., die geringsten Schwankungen nah beiden Seiten unterworfen waren, zogen Schlesw.-Holstein durch- weg 14 % an.

Provinzanleihen gaben verschiedentlich nah. 26er Branden- burg und 28er Niedersctlesien büßten !4 % ein. Länderanleihen hatten bei begrenztem Geschäft und kleinen Veränderungen unregel- mäßige Kursentwicklung. Reichsanleihen blieben behauptet. Für Auslandsrenten ergaben sih kaum wejsentlihe Schwankungen. Am Markt der Fndustrieobligationen wurden Daimler % und Harpener 14 % niedriger bewertet. Andererseits lagen Mittelstahl 4 % fester, die Umsaßtätigkeit nahm nur kleines Ausmaß an.

Der Privatdiskont wurde bei 3 % belassen.

Am Geldmarkt nannte man unveränderte Säbe für Blanko- Tagesgeld von 24—24 %.

Bei der amtlihen Berliner Devisennotierung stellten \ich Pfund und Dollar auf unverändert 12,185 bzw. 2,49. Der Gulden befestigte sih auf 136,33 (136,27), der Schweizer Franken gab da- gegen auf 56,78 (56,83) nach.

Deutsch-dänische Wirtschaftsverhandlungen iín Berlin.

Kopenhagen, 22. Februar. Zur Fortsezung der deutsh- dänishen Wirtschaftsverhandlungen reiste am Sonntagabend eine dänische Abordnung nach Berlin ab. Sie steht unter Leitung des Kontorchefs im Außenministerium, Svenningsen; ihr aobbren weiter an Beamte des Landwirtschafts- und des . Handels- ministeriums sowie je ein Vertreter der Landwirtschaft, der Jndu- strie und der Kaufmannschaft. Wie verlautet, gelten die Berliner Besprechungen vor allem den in den leßten Verhandlungen nicht endgültig geregelten Warenbezahlungssragen im Zusammenhang mit der dänischen Mehreinfuhr aus Deutschland, doch wird ange- nommen, daß die Aussprache darüber hinaus auch auf die ge-

samte Entwicklung der deutsh-dänishen Handelsverbindungen in“

den leßten Monaten ausgedehnt wird.

E |

Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage.

E E S S P N C D I I R P A E I A

Verantwortlich: : i j für Schriftleitung (Amtlicher u. Nichtamtlicher Teil), Anzeigenteil und für den Verlag:

Präsident Dr. Schlange in Potsdam; für den Handelsteil und den übrigen redaklionellen Teil: Rudolf Lanßs\ch in Berlin-Schöneberg. Druck der Preußischen . Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen | (einschl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen).

Erste Beilage

zum Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ir. 44

Berlin, Dienstag, den 23. Februar

1937

Neuer Wirtschaftsvertrag zwischen Deutschland und Polen.

Grundlage für eine weitere Erhöhung der Handelsumsägtze gesichert.

Warschau, 22, Februar. Am 20. Februar ist der deutsh-pol-"ch

nische Vertrag übex die Verlängerung des Wirtschaftsvertrages zwischen dem Deutschen Reih und der Republik Polen vom 4. No- vember 1935 durch den deutshen Botschafter von Moltke und Bot- schaftsrat Hemmen deutscherseits sowie durch den Vizeminister im polnishen Außenministerium Graf Szembek und Handelsrat Gawronsfki polnischerseits unterzeichnet worden.

Der Vertrag regelt für eine Dauer von zwei FJahcen, d. h. bis zum 28. Februar 1939, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Nachbarländern. Er bringt gegenüber dem ursprünalihen Vertrag eine Anzahl handelspolitisher und tehnisher Verbessecungen, die erwarten lassen, daß die Warenumsäße sih auf jeder Seite der Richtzahl von etwa 176 Mill. Zloty jährlih annähern werden. Die Bedeutung des Abkommens liegt demnach sowohl in der Stabili-

„sterung der Wirtschaftsbeziehungen für einen längeren Zeitraum

als avch in der Sicherung einer Grundlage füx eine weitere Er- höhung des Handels zwischen Deutschland und Polen.

Mit dex Unterzeichnung des Wirtschaftsvertrages, der das bis- herige Abkommen vom 4. November 1935 verlängert und ergänzt, ist zwishen dem Reih und Polen ein neues Vertragswerk zustande gekommen, das auf wirtshaftlihem Gebiete sich glücklih in die allgemeine Entwicklung der beiderseitigen Beziehungen einpaßt. Es ist cine Auswirkung der Stetigkeit und Festigkeit der deutsh-þpol- nischen Politik und zugleih eine Bestätigung des beiderseitigen Vertrauens in die wirtschaftlihen Verhältnisse des Partners, daß an die Stelle des bisherigen Abkommens ein Vertrag treten kann, der als exrstex in der Reihe dex neuzeitlihen Verrehnungsverträge von der üblich gewordenen einjährigen Frist abweiht und die Regelung der deutisch-polnishen Wirtschaftsbeziehungen auf die Dauer von zwei Fahren, vom 1. März 1937 bis zum 28. Februar 1939, festlegt. Selbstverständlich ist dabei die im bisherigen Ver- trage verankerte und in der Praxis bewährte Elastizität gewahrt worden. Auch unter der Wirkung des neuen Vertrages werden die beiderseitigen Regierungsausschüsse in regelmäßigen Zeitabständen usammentreten, um Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, ie sich bei dex praktishen Durchführung des Vertrages ergeben können. Es wird aber, nachdem es sich jeßt nicht mehr um „Neu- land“ handelt, sondern die Erfahrungen aus dem bisherigen Ver- trage vorliegen, für ausreichend erachtet, daß die Regierungsaus- schüsse künftig nux alle Vierteljahre einmal tagen.

Dem neuen Wirtschaftsvertrag liegt die auch in früheren Ver-

Die größte Shuzraum-Ausstellung der Welt auf der Leipziger Messe 1937.

Jm Einvernehmen mit dem Reichsluftfahrtministerium, der Reichsgruppe «Fndustrie und dem Leipziger Meßamt hat die Beratungsstelle Düsseldorf für die diesjährige Leipziger Messe au f dem Freigelände hinter derx Halle Stahlbau in Leipzig eine großzügig aufgezogene Schubrcaum- ausstellung erbauen lassen, welhe die besondere Aufmerk- samkeit aller am Luftschubß interessierten Messebesuher verdient. Sie ist die größte und modernste Schau, die bisher auf einer Ausstellung gezeigt worden ist.

Der Eingang zu dieser Sondershau liegt innerhalb der Halle Stählbau. Die Kellertreppe eines Wohnhauses führt hinab zu den unterirdish gelegenen Kellerrä umen, welche zu zwei Schuß- räumen mit zugehöriger Gasschleuse ausgebaut wurden. Durch eine Stahlschußraumtür betritt man zunächst die Gasscleuse, deren Dee durch die eng beieinanderliegenden“ T-Träger die erforderliche Verstärkung erhalten hat. Die Dedce des anschließenden Keller- shubßraumes wurde mit Hilfe von T-Trägern und Wellbleh, welches auf den Unterflanshen dieser Träger aufliegt, verstärkt. Fm zweiten Kellergeshoß besteht die Decktenabstübung ebenfalls aus I-Trägern, jedoch sind zwishen diese Träger Stahllamellen ge- a welche mit ihren seitlihen Bördelungen incinandergelegt werden. -

Nach Verlassen dieser unterirdishen Kellerschußraumanlage fommt über eine Treppe zu den Shubräumen, die als Sonderbauten errichtet wurden und deren Sohne nur etwa 1 m unter Erdoberfläche liegt; dex obere Teil der Schußräume wurde mit cinem Erdwall abgedeckt. Zunächst betritt man einen Schußtz- raumteil, bei welchem aus verzinkten Wellblechen ein Rohr mit kreisförmigem Querschnitt von 2,30 m Durchmesser gebildet wurde. Nur die Kreuzungs- und Endstücke bestehen bei dieser Bautweise aus Flahblechen, welche miteinander vexjchweißt werden.

Hieran schließt sich ein Shubßraumstück an aus Stahlkasten- \spundbohlen, weiterhin Shubraumstücke aus kaltgewalzten Sonder- profilen sowie Stahlspundbohlen. Bei dem nächsten Shubßraum- stück besteht die Tragkonstruktion aus Pokaleisenrahmen, welche besonders auch für den bergmännishen Vortrieb in Bergvor- sprüngen, Halden und dergleichen geeignet sind. i

Anschließend an diese verschiedenen Schußraumeinzelstücke wird eine vollständige Schubßraumanlage für 50 Per- sonen mit allem Zubehör, wie Sanitätsraum, Befehlsstelle, Raum für die aktive Mannschaft nund Gas\chleuse, gezeigt. Diese ganze Anlage ist mit Hilfe von Stahllamellen aufgebaut worden. Man verläßt die Gasschleuse dieses Schußraumes durch eine splittersichere und gasdichte Stahltür und gelangt ins Freie, wo

. mehrere N Schuvzellen aus Stahl aufgestellt sind. e

Derartige Schutzellen sind bestimmt für diejenigen Leute der Be- legschaft, welche auch während des Luftangriffs an ihrer Avbeits- stätte bleiben und z. B. Schaltttafeln oder Maschinen im Auge be- halten müssen.

Sämtliche Schußräume sind mit allem Zubehör eingerich- tet. Eine ausreichende Anzahl von Belüftern ist vorhanden, Not- ausstiege und Türen find eingebaut, und es verdient besonders erwähnt zu werden, daß Schußzraumtüren von 17 verschiedenen Firmen zur Ausstellung gekommen sind.

Der durch die Anlage führende Weg hat eine Gesamtlänge von fast 100 m und dürfte etwa eine Stunde zur Besichtigung in Anspruch nehmen. Absichtlich ist nur ein Eingang und ein Aus- gang vorgesehen, und es wurden besondere Maßnahmen getroffen, um die Besichtigung nur auf einem einzigen genau festgelegten Weg zu ermöglichen.

Die von der Beratungsstelle für Stahlverwendung ggen Schuzräume dürfen wohl mit Recht als Höhepunkt der Leipziger Luftshußausstellung, in der außerdem noch in Halle 29 und auf dem Freigeläande der Baumesse eine große Zahl von Auss\tellecn von Luftschubgeräten und Schußraumanlagen zusammengefaßt ivorden sind, bezeihnet werden.

trägen vorgesehene Ziffer von je etwa 176 Mill, Zoty als Wert der 1:1 auszugleichenden gegenseitigen JFahresein- und -ausfuhr zugrunde. Diese Ziffer war bisher nicht erreiht worden. Beide Vertragspartner sind aber überzeugt, daß sie den realen Mvglich- keiten des deutsh-polnishen Wirtschaftsverkehrs entspriht und in Zukunft eher erreichbar sein wird, nachdem durch eine aus der prak- tischen Erfahrung gefolgerte Neugestaltung der Kontingente und Ausschaltung der auf dem Papier gebliebenen sogenannten „toten“ Kontingente eine bessere Anpassung an die tatsjählichen Markt- bedürfnisse und Handelserfordernisse gewährleistet sein dürfte. Neue Zollerleichterungen, beispielsweise für Spielwaren, werden sich zweifellos als sförderlihes Moment für die Steigerung des Warenaustausches erweisen. Für die wichtigsten polnishen Aus- fuhrartifel, wie Holz und Schweine, sichert der neue Vertrag für Polen Ausfuhrmöoglichkeiten in der bisherigen Höhe, und daneben haben auch die kleinen landwirtshaftlihen Produkie, die Erzeugnisse des Bauern, eine entsprechende Berücksichtigung gefunden.

Ein wesentliher Fortschritt gegenüber dem bisherigen Ver- fahren ist auf dem Gebiete des Verrehnungsabkommens zu ver- zeichnen, indem kürzlih die wichtigsten Nebenkosten des Handels uber das Verrehnungsabkommen laufen werden, die bisher in Devisen gezahlt werden mußten. Der deutshen Verrehnungskasse steht ferner jeßt als gleihwertiger Partnex das neu gegründete staatliche polnishe Verrehnungsinstitut gegenüber.

Die Frage der Filmbeziehungen zwishen den beiden Ländern hat eine befriedigende Lösung gefunden. Das zunächst für ein Fahr getroffene Arrangement e diesem Gebiete sieht eine wesentliche Verbesserung der Einfuhrmöglichkeiten für deutshe Filme in Polen vor.

Hinsichtlih des Holzes sind nicht nux mengenmäßig Siche- rungen getroffen, sondern auch einige Neuerungen bezüglich des Einkaufs geschaffen worden. So ist beispielsweise vorgesehen, daß Papierholz künftig zentral eingekauft werden kann, wodurch die Aussicht auf stabile Preise eröffnet wird. Fn diesem Zujainmen- hang ift die Möglichkeit geschaffen, daß die deutshe Marcktorgani- sation und die polnishen Holzwirtshastsorganisationen für je et- liche Monate eine Preis-Fixierungs-Verständigung abschließen können, wobei deutscherseits besondere Zollerleihterungen gewährt iverden würden.

Nimmt man noch hinzu, daß auch die Aufrechterhaltung der alten Deutsh-Danziger Wirtschafstsbeziehungen soroohl hinsichtlich der landwirtschaftlihen und industriellen Danziger Ausfuhr wie auch hinsihtlih der Förderung des Veredelungsverkehrs im Ver- gleih zum früheren Zustande in vergrößertem Umfange sichec- gestellt werden konnten, so erscheint dex neue Vertcag als jorgsamer Ausaleich der Junteressen und Möglichkeiten der Partner und damit als ein Werk, das für die deutsh-polnishen Wirtschaftsbeziehungen eine verstärkte Stabilisierung bedeutet und das sich unmittelbar auch auf die allgemeinen Beziehungen vorteilhaft auswirken dürfte.

VBetriebsmusterschau des Gasfaches auf der Leipziger Messe.

Die Betriebsmustershau des Gasfaches, die in diesem Früh- jahr bereits das fünfte Mal gezeigt wird, erfuhr eine erhebliche Erweiterung. Bisher auf der Empore in Halle 19 untergebracht, erstreckt sie sih jeßt auch auf Halle 20, wo man besonders der Warmwasserbereitung mit Gas einen breiten Raum widmete. Fleischerei, Bäckerei, Wäscherei und Großküche, sämtlih mit neu- zeitlihen Gasgeräten ausgestattet, werden im Betriebe praktis vorgeführt. Fn einer Haushaltküche finden ebenfalls ständig Vor- führungen statt.

Ein Anziehungspunkt ist ferner die große Rundsäule „Kühle mit Gas!“, wo neben dem Haushaltkühlshrank mit 44,5 1 Nugt- raum ein neues, auch für das Gewerbe geeignetes Modell mit 90 1 Nußraum und selbsttätigem Temperaturregler gezeigt wird. Der Sonderstand „Gas als Treibstoff“ steht im Dienste der so wichtigen Versorgung mit heimischen Treibstoffen. Anschauliche Tafeln weisen auf die wichtige Rolle hin, welche die Gaswirtschaft überhaupt für die Verbesserung unserer Rohstofflage zu spielen berufen ist. Die Bedeutung des Gases für die Straßenbeleuchtung wird durch die „Gas-Straße“ längs der Halle 19 wirksam unter- strichen. Die einzelnen Stände der Gasgeräteindustrie haben s\ich um die Gemeinschaftsshau der Zentrale für Gasverwertung zu- fammengeschlossen, so daß die Frühjahrsmesse ein einheitlihes Bild des deutschen Gasfaches bietet.

Voller Srfolg der Hamburger Textilmustermesse.

Die Einkäuferzahl auf der 33. Hamburger Textilmustermesse hat die Höchstziffer der vorjährigen Herbstmesse noch erheblich Uberschritten. Weit über 4000 Einkäufer haben die Veranstaltung besuht. Erhöhte Besucherzahlen waren insbesondere aus Mecklen- burg und Westfalen festzustellen.

Die Einkaufstätigkeit seßte bereits am Vormittag stark ein. Die vielen neuen Aussteller der Damenoberbekleidungsindustrie fonnten durchweg zahlreiche neue Verbindungen anknüpfen. Bei den bereits eingeführten Ausstellerfirmen stammte durhshnittlich ein Viertel aller Aufträge von neuen Kunden. Es wurden durch

weg 25 bis 20 feste Austräge an jedem Stand gebucht. Bei ein- .

zelnen Ausstellern wurde die Zahl von 100 Aufträgen überschritten. Ausfuhrinteressenten fanden sih u. a. für die Müßenindustrie, die Reklameartikelindustrie und für Gewebe. Die Messe war außer

bes, E Ausfuhrhändlern auch von dänishen Einkäufern esucht.

Geschäftsbelebung bei den gewerblichen Kreditgenofsenschaften im Fahre 1936.

Vom Deutschen Genossenschaftsverband, Berlin, wird uns geschrieben:

Die zusammen mit dem Statistishen Reichsamt aufgestellten Geschäftsergebnisse der größeren gewerblichen Kreditgenossen- schaften, die 60 % der Zahlenergebnisse aller ria: t Ge- nossenshaften umfassen, lassen im Fahre 1936 auf eine erfreutihe Geschäftsbelebung schließen. Sie sind kennzeihnend für die E: samte Entwicklung innerhalb des Sektors der gewerblichen - nossenschaftsbanken überhaupt. Fnsgesamt verfügen diese 280 größeren Genossenschaften über 1265 Millionen Reichsmark Betriebsmittel. Fm Fahre 1936 konnte sowohl eine Steigerung der Einlagen um 51 auf 990 Mill. RM, als auch eine aus der Wirtschaft heraus erklärlihe no ch stärkere Zunahme der ausgeliehenen Kredite festgestellt werden. Damit haben sich die Genossenschaftsbauken verstärkt, und zwar über die Zuflüsse an neuen Einlagen hinaus, an dem Wiederaufbau der kleinen und mittleren Schichten der deutschen Wirtschaft beteiligt. Fnsgesamt fonnten allein durch die größeren Kreditgenossen haften 73 Mill. RM der deutsheu Klein- und Mittelstandswirtschaft zu- geführt werden.

Generalversammlungskalender für die Zeit vom 1. bis 6, März 1937,

: Monutag, 1. März. Meth Ablenberggu Terrain AG. i. L., Berlin, 16 Uhr. erlin: Terraingesellschaft Frankfurter Chaussee (C L Le Be ® 1 haussee AG î. L. ünster i, W.: Anneliese Portland-Zement- und Wasserkalkwerk. AG,, Ennigerloh i. W., 17 Ube, E

Dienstag, 2. März. Berlin: Cigarettenfabrik Muratti AG. Berlin, 12 Uhr. Berlin: Gebrüder Simon Textil-AG., Berlin, 11 Uhr. Leipzig: Aktienbierbrauerei Gohlis, Leipzig, 11 Uhr.

Mittwoch, 3. März.

Magdeburg: Magdeburger Hagelversiherungs-Gesellshaft, Magde- burg, 11 Uhr. i

Donnerstag, 4. März.

Bayreuth: Neue Baumwollen-Spinnerei, Bayreuth, 15 Uhr. Plauen: Vogtländishe Tüllfabrik AG., Plauen, 1514 Uhr.

Freitag, 5. März: Dresden: Dresdner Albuminpapierfabrik AG. i. L., Berlin, 12 Uhr Dresden: Fabrik photographisher Papiere vorm. Dr. A. Kurz AG. i. L,, Berlin, 11% Uhr, Dresden: Vereinigte Fabriken photographischer Papiere î. L Berlin, 1155 UhL. Hamburg: Albingia Versicherungs-AG., Hamburg, 12 Uhr, E As AG. Bamberg und Erlangen, Bamberg, J: Wuppertal-Elberfeld: Wicküler-Küpper-Brauerei AG., Wuppertal- _ Elberfeld, 12 Uhr. Zwickau: Sächsishe Union-Brauerei AG., Zwickau, 17 Uhr.

Sonnabend, 6. März. Lindau, Bodensee: Deutsche AG. für Nestle Erzeugnisse, Lindau N 9 C is £ gy f O E Göggingen: Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen, Göggingen, 4104 Uhr.

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Seefisherei wird ausgebaut.

: Der Vorsivende des Verbandes der deutschen Hothseefischereien, Ahlf, veroffentlicht 1n der Zeitschrift „Der Vierjahresplan“ einen Plan, der die Aufgaben der Hochseefischerei im Vierjahresplan um- reißt. Er teilt mit, daß für 1937 Aufträge über 40 neue Fisch- dampfer an die Werften vergeben worden find, nachdem bereits im Fahre 1936 19 Fischdampferneubauten in Fahrt geseßt wurden. Auch für die Fahre 1938 bis 1940 sei die Wiederholung ähnlicher Bauvorhaben zu erwarten. Dabei sei zu beachten, daß die Lei- stungsfähigfeit unseres heutigen Dampfertyps zweieinhalb bis dreimal so groß ist wie die der vor dem Kriege und auh noch nah dem Kriege gebauten Schiffe. Auf dem Gebiet der großen Herings- [tcheret sei durch die in den leßten Jahren erbauten Logger ver Fanganfall von 30 900 t im Jahre 1932 auf 55 400 i Salzheringe im «Fahre 1935 gesteigert worden. 1936 dürfte eine weitere Ver- besserung um 10 % eingetreten sein. Vorläufig scien für diese Sparte der Seefischerei fünf neue Schiffe im Bau. Es werde er- möglicht werden, daß unsere Dampfer künftig mit vollem Einsatz und jahreszeitlich unabhängig den Fang ausüben. Auch die Ein- richtungen des Fishgroßhandels und der Fischindustrie würden dem steigenden Fanganfall entsprehend ausgebaut. Schließlich lei es im Einzelhandel notwendig, der stark steigenden Fangmenge eine sichere und gesunde Absabhbasis und dem Seefish die Be- deutung für den Küchenzettel des deutshen Volkes zu geben, die er verdient habe und die ihm im Rahmen unserer Ernährungs- wirt\chast zukomme, Die bisherigen Maßnahmen hätten bereits gezeigt, daß die zu geringe Zahl der Fischspezialgeshäfte in den nächsten Fahren in geeigneten Städten vermehrt werden könne. Jn kleineren Orten sei es die Aufgabe geeigneter Lebensmittel- geschäfte, zusäßlih den Seefisch und Fischereierzeugnisse an den Verbraucher heranzubriigen. i

Devisenbewirtschaftung.

Verfügung über den Srlös und die Erträge von

Wertpapieraltbvesiz, insbesondere Ofthilfeent-

\schuldungsbriefen und Gemeindeumschuldungs- anleihen.

Jm Anschluß an Runderlaß Nr. 39/36 D. St. Ue. St. hat der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtshäftung in einem neuen Runderlaß Nr. 21/27 D. St. Ue. St. vom 19. Februar 1937 folgendes bestimmt:

1. Jn Abschn. 11 Ziff. 4 des vorbezeihneten Runderlasses ist u. a. gesagt, daß auch solhe Wertpapiere als Altbesiß anerkannt werden können, die nah dem 15. April 1932 zu Lasten eines Alt- guthabens oder Kreditsperrguthabens angeschafft worden sind, wenn das Guthaben in der Person des Wertpapiereigentümers ent- standen ist (eigenes Sperrguthaben). Jch bin damit einverstanden, daß auch solhe Wertpapiere entsprechend behandelt werden, die einem Ausländer für eine Verbindlichkeit ausgehändigt worden sind oder ausgefolgt werden, die ihm {hon vor dem 15. April 1932 zustand. Fusbesondere gilt das für OfthilfeentsGuldungsbriefe und für Gemeindeumshuldungsanleihe, die auf Grund des Gesetzes zur Förderung des Wohnungsbaues vom 30, März 1935 (Reichs- geseßblatt T S. 469) ausgegeben werden; in beiden Fällen werden die Stücke für Forderungen ausgereicht, die lange vor dem Alt-. besißstichtag entstanden waren.

2. Fun Abschn. TIl Ziff..2 und 3 des Runderlasses Nr. 39/36 D. St. Ue. St. ist vorgesehen, daß Wertpapieraltbesiß auch dann vorliegt, wenn ein Ausländer die Wertpapiere im Erbgang von einem Ausländer erworben hat, der am Stichtag Eigentümer der Wertpapiere war, oder wenn die Wertpapiere im Erbgang von eiwem Fnländer auf einen Ausländer übergegangen sind. Fn Erweiterung dieser Anordnung erkläre ih mich damit einver- standen, daß Wertpapiere als Altbesiß behandelt werden können, wenn dem Evwerb ein Vermächtuis zugrunde liegt; stammen die Wertpapiere von einem ausländishen Erblasser, so muß dieser am 15. April 198 Eigentümer der Wertpapiere gewesen sein. Der Vermächtuisfall unterscheidet sich von dem Erbgang dadurch, daß bei diesem regelmäßig eine unmittelbare geseßlihe Rechtsnachfolge eintritt, währeud es beim Vermächtuis einer besonderen rehts- U SREN Eng der Wertpapiere seitens des Erben

. der Erben auf den Vermächtni9nehmer bedarf; es erscheint aber billig, Erbgang und Vermächtnis im vorliegenden Falle gleihzustellen.