1937 / 46 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Feb 1937 18:00:01 GMT) scan diff

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Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 46 vom 25. Februar 1937. S. 2

Widerspruch zu erheben oder die sonst erforderlihen Rechtsbebelfe

zu ergreifen.

4. Der Versicherte ist niht berehtigt, ohne vorherige Zustim- mung der FJagdhaftpflihtversiherungsstelle einen Daftpflicht- anspruch ganz oder zum Teil odex vergleihS8weise anzuerkennen oder zu befriedigen. Bei Zuwiderhandlungen ist der Versicherer von der Leistungspflicht frei, es sei denn, daß der Versicherte nah den Umständen die Befriedigung oder Anerkennung nicht ohne offenbare Unbilligkeit verweigern konnte. Durch irrtümlihe An- nahme des Vorliegens einer geseylihen Haftpfliht oder der Richtigkeit der erhobenen Ansprüche oder der behaupteten Tat- fachen wird der Versicherte nit entshuldigt.

5. Wenn der Versicherte infolge veränderter Verhältnisse das Recht erlangt, die Aufhebung oder Minderung einer zu zahlenden Rente zu fordern, so ist er verpflihtet, dieses Reht in seinem Namen von dem Versicherer ausüben zu lassen. Die Bestimmun- gen unter Abs. 2—4 finden entsprehende Anwendung.

6. Der Versicherer gilt als bevollmächtigt, alle zur Beilegung oder Abwehr des Anspruchs ihm zweckmäßig erscheinenden Erklä- rungen im Namen der Versicherten abzugeben.

7. Wird eine Obliegenheit verleßt, die nah dem Eintritt eines Schadensfalles dem Versicherer gegenüber zu erfüllen ist, so ist der Bersichever von der Verpflichtung der Leistung frei, es [sei denn, daß die Verleßung weder auf Vorsay noch auf grober Fahrlässig- keit beruhte, oder daß die Verleßung dem Versicherer offenbar keinen Nachteil gebracht Hat.

Berlin, den 18. Februar 1937.

Der Reichsjägermeister. Bi O FCUdell

Anordnung Z V 10 der Veberwachungsstelle für Seide, Kunstscide und Zellwolle, (Herstellung von Wollmoketts.)

Vom 20. Februar 1937,

Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4. September 1934 (Reichsgeseßbl. 1 S. 816) in Verbindung mit der Verordnung über die Errichtung von Ueberwachungs- stellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 209 vom 7. September 1934) wird mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers ange- ordnet:

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Stranggefärbte, buntgewebte Wollmoketts dürfen spätestens vom 1. Juni 1937 ab nur noch hergestellt werden, wenn die im Flor eines jeden einzelnen Gewebes insgesamt verarbeiteten Spinnstoffe mindestens 25 vom Hundert zellwollene Spinnstoffe enthalten.

8 2,

1. Vom Fnkrafttreten dieser Anordnung ab sind die Vor- schriften des § 1 bei der Herstellung oder Herausgabe von Mustern zu berüdcksihtigen. | 2. Ferner dürfen vom Inkrafttreten diesex Anordnung ab Verträge auf Lieferung von Wollmoketts, deren Spinnstoff- zusammenseßung den Vorschriften des § 1 dieser Anordnung nicht genügt, von den Herstellern nur insoweit abgeschlossen werden, als die Erfüllung dieser Verträge durch Aufarbeitung. der am Tage des Jnkrafttretens dieser Anovwdnung auf den Maschinen oder in Bearbeitung befindlichen Gespinste vorgenommen werden kann.

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1. Die Vorschriften diesex Anordnung gelten nicht für Aus- fuhraufträge oder Aufträge inländischer Abnehmer, die die in § 1 genannten Waren nachweislich zum Zwecke dexr Ausfuhr ver- wenden, sowie für die Erfüllung von Abschlüssen, die vor Fnkraft- treten dieser Anordnung getätigt worden sind.

2, Die Veberwachungsstelle für Wolle und andere Tierhaare fann in besonderen Fällen im Einvernehmen mit der Ueber- wachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellivolle Ausnahmen von den Vorschriften dieser Anordnung zulassen. Anträge sind über die Wirtschaftsgruppe Textilindustrie bei der Ueberwachungsstelle für Seide, Kunstseide und Zellwolle einzureichen.

8 4.

__ Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften dieser Anordnung fallen unter die Strafvorschriften der §8 10, 12—15 der Verord- uung über den Warenverkehr vom 4. September 1934.

5. Diese Anordnung tritt E nach ihrer Veröffentlichung im Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger in Krast. Bexlin, den 20. Februar 1937. Der Reichsbeauftragte für Seide, Kunstseide und Zellwolle. Hagemann. Dex Reichsbeauftragte für Wolle. Jeremias.

Bekanntmachung KP 293 der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 24, Februar 1937, betr, Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 dex Ueber- wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Fuli 1935, betr. Kichtpreise für unedle Metalle (Deutsher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Juli 1935), werden für die nachstehend auf- geführten Metallflassen an Stelle der in den Bekannt- machungen KP 291 vom 22. Februar 1937 (Deutscher Reichs- anzeiger Nr. 44 vom 23. Februar 1937) und KP 292 vom 23. Februar 1937 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 45 vom 24. Februar 1937) festgeseßten Kurspreise die folgenden Kurs- preije festgeseßt:

Kupfer (Klasseugruppe VIII): Kup er, nicht legiert (Klasse VIII A) .. . RM 89,— bis 91,—

Zinn (Klassengruppe XX) : Zinn, nicht legiert (Klasse XX A) ._._RM 287,— bis 307,— Banka-Zinn in Blöcken . . 309,— 319,— Misainn (Kasse D) ea g U8T 2, BOTES je 100 kg Sn-Jnhalt RM 37,— bis 38,— je 100 kg Rest-Jnhalt . RM 287,— bis 307,— je 100 kg Sn-Jnhalt RM 37,— bis 38,— je 100 kg Rest-Fnhalt.

____ 2, Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrer Ver- öffentlihung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 24. Februax 1937.

Dex Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinnexr.

Lötzinn (ale A D)

Preußen.

Bekanntmachung.

Auf Grund des Geseßes über die Einz:chung kommunisti- schen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgeseßbl. 1 S. 293) in Verbindung mit der Durchführungsverordnung des Preußischen Ministers des Fnnern vom 31. Mai 1933 (Gesessamml. Nx. 39) und mit dem Geseß über die Ein- ziehung volks- und staatsfeindlihen Vermögens vom 14. FFuli 1933 (Reichsgeseybl. 1 S. 479) werden nachstehende Ver- mögenswerte, nämlich:

Es, e S P des Turnvereins

,„Fithte“ e. V. in öopfurth, Grundbu inowfurt Band 12 Blatt 436, fti hiermit beshlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen eingezogen.

Potsdam, den 15. August 1933.

Der Regierungspräsident. J. A.: Frhr. Shenck zu Shweinsberg.

Bekanntmachung.

Auf Grund des Geseßes über die Einziehung kommunisti- schen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgeseßbl. I S. 293) in Verbindung mit der Durchführungsverordnung des Preußischen Ministers des Fnnern vom 831. Mai 1933 (Geseßsamml. Nr. 89) und mit dem Gesey über die Ein- ziehung volks- und N Vermögens vom 14. Fuli 1933 (Reichsgeseßbl. I S. 479) werden nachstehende Ver- mögenswerte, nämlich:

Turnplay des Arbeiter-Turnvereins „Freiheit“ €. V. in

____ Steinfurth, Grundbuch Finowfurt Band 27 Blatt 968, hiermit beshlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen eingezogen.

Potsdam, den 15. August 1933.

Der Regierungspräsident. 3. A.: Frhr. Schenck Zu Shweinsberg.

IMichtamtliches.

Verkehrswesen.

Aufschwung im deutschen Fernsprechwesen.

Die Zahl der Fernsprech hau p t anshlüsse in Deutschland belief sich Ende Fanuarx 1937 auf 1360 200 Damit i der höchste Stand, der in R C je erreiht wurde, nämlich 1 955 700 Fernsprechhauptanschlüsse Ende Mai 1931, überschritten.

Die Gesamtzahl der Sprecstellen, deren Höchststand Ende Mat 1931 3 242 800 betrug, ist on Ende Fanuar 1936 wieder erreiht worden; sie betrug Ende Fanuar 1937 3 404 000.

Aus der Verwaltung.

Veharrlicher Steuersünder charakterlich unzuverläsfig.

Wirtschaftliche Zulafsungsverfahren und Steuer- behörden. ___ Der Reichswirtschaftsminister, dessen Auffassung vom Reichs- finanzminister geteilt wird, hat zur Frage des Steuergeheimnisses gegenüber Anfragen von Konzessionsbehörden Stellung ge- nommen. Aus wirtschaftspolitishen wie aus polizeilichen Gründen sind für die Ausübung bestimmter Berufe und Gewerbe besondere Vorausseßungen vorgeschvieben, bei denen es auch um die carakterlihe Zuverlässigkeit geht. Der Reichswirtschafts- minister bezeihnet es als niht angängig, die Erteilung der Er- laubnis in irgendeiner Weise an die Erfüllung anderer als der geseßlih vorgeshriebenen Bedingungen zu knüpfen und z. B. das Konzessionsverfahren etwa dazu einzuseßen, im finanziellen FFnter- esse von Reich, Staat oder Gemeinden Steuerrückstände herein- zubringen. Es sei zuzugeben, daß bei Böswilligkeit die beharr-

E liche Weigerung, sih den staatlihen Steuernotwendigkeiten anz1fz passen und den Geseven unterzuordnen, gegebenenfalls charakter=« lihe Unzuverlässigkeit vorliegt, die im Zulassungsverfahren ent- sprechend zu berücksihtigen wäre. Fälle dieser Art würden jedo im Zuge der Ermittlungen bekannt werden, wie sie z. B die Handelskammern pflihtgemäß vor Erstattung ihres Gutachtens nach dem Einzelhandelsshußgesey anstellen. Dagegen, daß in diesen Fällen die Konzessionsbehörde die Steuerbehörde um ihre Stellungnahme bittet, beständen keine Bedenken. Der Reichs- finanzminisier habe die Finanzämter entsprehend ermächtigt. Darüber hinaus aber aus Anlaß eines beruflichen oder gewerb- lihen Zulassungsverfahrens eine Rückfrage bei den Steuer« behörden als Regel nahezulegen, sei rechtlich nicht unbedenklich. Bei \huldhafter Steuerversäumnis könne evtl. die Zurücknahme der Erlaubnis im Rahmen des geseßlich Zulässigen erfolgen.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Freitag, den 26. Februar. Staatsoper: Geschlo n en. Schauspielhaus: Und Pippa tanzt. Ein Glashüttenmärchen von Gerhart Hauptmann. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Das kleine Hofkonzert. Musikalisches Lustspiel von Verhoeven und Fmpekoven. Beginn: 20 Uhr.

Aus den Staatlichen Museen.

Vorträge und Führungen.

Jn der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt: Sonntag, den 28. Februar: 10,30—11,30 im Kaiser-Friedrih-Museum: Vermeer von Delft, Terborch, Pieter de Hooch. Dr. Wolters. 11—12 im Museum für Völkerkunde; Kultur und Leben im alten Jnkareih Amerikan. Abtlg. Prof. Dr. W. Krickeberg. 11—12,20 im Neuen Museum, Aegypt. Abtlg.: Schrift und Sprache der altägyptishen Denkmäler. Prof. Grapoiw. 12—13 im Swhloßmuseum: Französishes Mobiliar des 16. bis 18. Jahrhunderts. Dr. Köllmann. Montag, den 1. März. 11—12 im Museum für Deutsche Volkskunde: Deutsche Stammes- art in der Bauernkunst. Dr. Schuchhardt. 12—13 in der Nationalgalerie: . Der Bildhauer Schadow. Dr. Jaques. ; Mittwoch, den 3. März. 10,30—12 im Neuen Museum, Kupferstichkabinett: Die Kunst Albrecht Dürers in seinen Zeihnungen I, Prof. Dr. Kurth. 10,30—11,30 im Vorderasiatishen Museum: Die Zeit um 1000 v. Chr. 11—12,30 im Museum i. d. Prinz-Albreht-Straße: Herkunft dec Jndogermanen. Dr. Vermehren-Göring. 12—13 im Kaiser-Friedrih-Museum: Die Entwicklung der Bild- vorstellung bei den ersten Christen. Dr. Schlunk. Donnerstag, den 4. März. 12—13 im Vorderasiatischen Museum, Fslam. Abtlg.: FJslamische Kunsttehniken V: Stuck, Holz, Elfenbein. Dr. Daxn. 11—12 im Kaiser Friedrih-Museum: Facob van Ruisdael, Dr. Geßner.

12—13 im Kaiser Friedrih-Museum, Münzkabinett: Das Bild auf den orientalishen Münzen. Dr. Hellige.

20—21 im Pergamon-Vortragssaal: Das Vildnis des Kaisers Augustus (mit Lichtbildern). Dir. Weiert,

Freitag, den 5. März:

11—12 im Museum für Deutshe Volkskunde: Altgermanische Bauernkunst. Dr. Otto.

12—13 im Schloßmuseum: Neuerwerbungen (außer Welfenschaß). Prof. Schnorr v. Carolsfeld.

Sonnabend, den 6. März.

11,30—12,30 im Neuen Museum, Aegypt. Abtlg.: Rundgang dur die Aegyptische Abteilung.

Jm Pergamon-Museum finden täglih, außer Montag, von 11—12 und 12—13 Uhr, in der Ausstellung „Deutshe Bauern- kunst“ im Museum für Deutsche Volkskunde jeden Mittwoch und Donnerstag von 11—12 Uhr Rundgänge statt.

Handelstíecil.

Lage und Aussichten der deutschen Zigarettenindustrie.

Jm jüngsten Wochenberiht des Jnstituts für Konjunktur- forschung (Hanseatishe Verlagsanstalt) werden Lage und Aus- sichten der deutschen Zigarettenindustrie untersucht. Wir ent- nehmen dem Bericht folgende Ausführungen:

Die deutsche Mg0L Len oa teie ges zu den zeitbegünstigten Gewerbezweigen: Zunächst hat der Weltkrieg den ¿dhrli en Ziga- rettenverbrauch Deutschlands innerhalb weniger Fahre mehr als verdoppelt; er stieg von 13 Milliarden Stück im Rechnungsjahr 1913 auf 27 Mrd. Stück in 1917, Nach dem Kriege erreichte der Verbrauch allmählih fast 33 Mrd. Stück (in 1929), ging dann- freilih infolge der Wirtschaftskrise auf 28,5 Mrd. Stück in 1931 zurück, Schon im ersten Aufbaujahr der O Se Regierung wurde ein neuer erau von 33,7 Mrd. Stück erreicht. Seitdem stieg der Verbrauch weiter, zunächst sehr leb- haft, später in ruhigerem Tempo; im Kalenderjahr 1936 sind 38 Mrd. Zigaretten geraucht worden, also rd. 33 2s mehr als 1931.

Jn der ausgesprochenen Absicht, die Verbraucher ne an den Kauf besserer Ali Hes zu gewöhnen, sind mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 die Preise der meisten 6-Pfg.-Zigaretten auf 5 Pfg., die der bisherigen 5-Pfg.-Zigaretten auf 4/6 Pfg. je Stück S worden. Diesen Preis hat man hauptsächlich aus ver- faufstehnischen Erwägungen gewählt; im übrigen versprach man sich von der Preisherabseßung bei gleiher Güte eine starke Propa- gandawirfkung zugunsten der mittleren und besseren Zigaretten- marken. Wie hat sih nun die neue Preispolitik h er ausgewirkt? Gewisse Unrschihtungen im Zigarettenverbrauh sind unverkenn- bar; sie treten besonders deutlich bei einem Vergleich der Monate April/Funi und Ofktober/Dezember hervor. Während der Anteil der Preisklassen zu 2/4. und 3/4 Pfg. zurückging, hat sich die 4-Pfg.- Zigarette gut behauptet; die neue Preisklasse zu 44 Pfg. hat nicht ganz 6 % des Gesamtabsayes erobern können; auh die Zigarette zu 5 Pfg. hat ihren Absayanteil erweitert. Die Verschiobungen im Umsay sind deutlich zu exkennen. Wie weit aber spielen neben der neuen Preispolitik hierbei Cla éneln-virtlhafilive Kräfte, etwa die Einkommensbesserung, eine Rolle?

Die Zigarette scheint als Reizmittel in ihrer Bedeutung zu- rcückzutreten, wenn die Einkommen wieder steigen. N dem Bo e- punkt des Aufshwungs von 1928/29 sind lange nicht soviel Ziga- retten verbraucht worden, wie es dem Anstieg des Privateinkom-

mens entsprochen hätte als Reizmittel hatte die Zigarette in dieser Zeit offenbar keine besondere Bedeutung —; dafür sind aber, wenn auch nicht entsprehend dem höheren Einkommen, bessere Zigaretten geraucht worden. Die Zigarette dürfte also eher als Genußmittel geshäßt worden «sein. Ebenso sehen wir in den «Fahren des Aufbaus, seit 1933, die Verbrauchskurve der Zigaretten gwar zunächst ansteigen, was hier vorerst nur ein Beweis für die allgemeine Zunahme der Beschäftigung ist; aber hon im Fahre 1935 steigt der mengenmäßige Verbrauh nicht mehr so stark wie das Privateinkommen, ein Zeichen dafür, daß jeßt in der Zeit besser gesiherter Einkommen die Zigarette wieder mehr zur -Ent- spannung als zur Aufpeitshung dient.

Die Neigung der Zigarettenraucher, sich mit steigendem Ein- fommen besseren Zigarettenmarken zuzuwenden, liegt also in ge- wissem Umfang im Zuge der Zeit. Es ist deshalb shwer abzu- [OURE wieweit diese Neigung und wieweit die neue Preispolitik er Zigarettenindustrie an der leihten Bevorzugung der mittleren Preislagen im leßten Vierteljahr 1936 beteiligt gewesen ist. Einen gewissen Anhaltspunkt finden wir immerhin in dem Umfang der Abwanderung von . der 2!4-Pfsg.- zur 314-Pfg.-Zigarette; denn diese Bewegung kann man nicht gut auf die neue Preispolitik zurüführen. Sie ist wohl im Gegenteil ein Gradmesser dafür, wieweit auch ohne die Preisherabsezung mit einer Umstellung der Raucher auf bessere Zigaretten zu rechnen gewesen wäre. JFmmerhin hat die neue Preispolitik den Absaß in der mittleren Preislage von 416 und 5 Pfg. um einige Hundertteile gesteigert. Der Duxchschnittspreis ist allerdings nux wenig von 3,39 Pfg. im Durchschnitt der Monate April/Funi auf 3,45 Pfg. im leßten Vierteljahr gestiegen.

Aus der gerade bei der Zigarette ausgeprägten doppelten Eigenschaft als Reiz- und als Genußmittel lassen sich gewisse Folgerungen für die zukünftige Entwicklung des Zigarettenver- brauchs ziehen. Mit der weiteren Steigerung des Privat- einkommens und der fortschreitenden Sicherung der allgemeinen Existenzgrundlage der Vevbraucher wird auch die Eigenschaft der Zigarette als Genußmittel gegenüber ihrer a Ia als Reis mittel weiter an Bedeutung zunehrien. Dies müßte sich in einer Steigerung des Mengenabsaßes ausdrücken, der freilich hinter der Steigerung des Privateinkommens zurückbleiben dürfte; zum Teil wird dieses verhältnismäßige Zurübleiben des Zigaretten- verbrauchs aber wohl durch eine verstärkte Nachsrage mach bessere Zigaretten ausgeglihen werden.

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Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 46 vom 25, Februar 1937.

Die Fnternationale Automobil- und Motorrad-Ausftellung in Berlin. Allgemein starkes Kaufinteresse.

Aus einer vom DHD. veranstalteten Umfrage bei den Aus- stellern auf der diesjährigen Juternationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung Uber die ersten geschäftlihen Erfolge er- gibt sich die bemerkenswerte Tatsache einer ausgesprochenen Mit- teilungsfreudigkeit; ein Zeihen um damit den Gesamteindruck vorwegzunehmen —, daß das Geschäft bisher tatsählih durchweg außerordentlih gut ist. Da der ausschließliche Versuch, kurze Tendenzberichte über den Anlauf des Verkaufsgeschäfts jeder ein- zelnen Firma zu geben, allzu leiht zu einer gewissen Eintönig- keit führen fönnte, weil in der Tat die Mitteilungen weitgehend übereinstimmen, soll im folgenden zunächst der Versuh gemacht werden, die wesentlichsten Bekundungen der verschiedenen Firmen, soweit sie sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen, als leitende Gesichtspunkte vorwe«unehmen.

Jn dieser Hinsicht läßt sih zunächst feststellen, daß bei der Mehrzahl der ausftellenden Firmen die Abschlußmöglichkeiten größer sind als die Möglichkeiten, sih auf die meistens gewünsch- ten kurzen Lieferfristen festzulegen. Weiter herrscht allenthalben der Eindruck vor, daß die Zahl der ernsthaften Reflektanten wesentlih größer is als bei früheren Ausstellungen. Besonders erfreulih ist, daß die Exportmöglichkeiten zum Teil erheblih größer beurteilt werden, als sie hon im vergangenen Jahre waren; es gibt kaum eine Firma, die nicht ihrer besonderen Freude über ein gesteigertes Fnteresse der Auslandsvertreter und über bereits getätigte größere Exportabschlüsse Ausdruck geben könnte. Das gilt niht nur für diejenigen Werke, die bisher schon ein exfreulihes Auslandsgeschäft hatten, sondern auch solche, deren Typen bisher keinen nennenswerten Auslandsabsay hatten, haben bereits stärker auf dem Exportmarkt Fuß fassen können. Dann kann als Gesamtergebnis, das auf fast alle in Frage kom- nenden Aussteller Bezug hat, die Tatsache festgestellt werden, daß die im großen und ganzen erfreulicherweise nicht sonder- lih zahlreichen neuen Typen die auf sie geseßten Hoffnungen hinsichtlich der Aufnahme am Markt weitgehend bereits erfüllt haben oder wenigsteus schon zu erfüllen versprehen. Soweit die Werke auf das Herausbringen ganz neuer Typen verzichtet und sich darauf beschränkt haben, die bewährten und bei den Käufern besonders beliebten Modelle allenfalls zu verbessern und nach dem Stande der Technik weiter zu entwickeln, zeigen die Käufer ein gesteigertes Jnteresse gerade für diese Modelle, bei denen sie die Gewißheit der Bewahrung haben. Diese Abneigung des kaufenden Publikums, auf Kosten des eigenen Geldbeutels sich als Pionier auf dem Gebiete der Erfahrungssammlung zu be- tätigen, findet auch in der Tatsache ihre Bestätigung, daß manche der im Vorjahre herausgebrahten neuen Typen erst in diesem Jahre einem gesteigerten Fnteresse begegnen, nachdem Erfahrungen vorliegen, über deren Richtung dieser oder jener Interessent im Vorjahre offenbar noch im Zweifel war. Jn diesem Sinne äußern sich beispielsweise die Stoewer-Werke hinsichtlich ihres luftgekühlten Motors, ferner Hanomag be- züglih des Diesel-Personenwagens und BMW. im Hinblick auf den geschäftlih jeßt erst stärker ausreifenden 50 PS-Typ.

Jm Lastkraftwagengeschäft sind naturgemäß, da es sih Hier zumeist um größere Objekte handelt, die Geschäfts - abichlüsse noch nicht so zahlreih, doch wird auch hier allent- haleen von einem gesteigerten Futeresse berichtet. Bei den auch hier besonders zahlreih vorsprehenden Ausländern stehen ganz überwiegend die Diesel-Fahrzeuge im Vordergrund des FJuteresses; jedenfalls wird die allgemeine Bewährung des deutschen Diefel- Motors rüc{haltlos anerkannt. Jusbesondere werden die Export-

Der Hanseatische Ausfußhrhandel auf der Leipziger FrühßhsahrsSmefse.

Als vorx nunmehr .214 Fahren im Herbst 1934 zum erstenmal nah 214jähriger Pause wieder eine „Hanseatische Ausfuhrvermitt- lungsstelle“ auf der Leipziger Messe eingerichtet wurde, konnte man nicht wissen, ob der Versuch gelingen würde. Das Wiedererscheinen der Vermittlungsstelle und der mit ihr verbundenen „Hanseatischen Exporthandel8bZr|e auf jeder Messe hat bewiesen, daß der Ge- danke richtig und seine Verwirklichung zeitgemäß war. Auf allen Betätigungsgebieten des Ausfuhrhandels machte sich im Gleich- klang mit der politischen und wirtschaftlihen Entwicklung in Deutschland der Wille zur Gemeinschaftsarbeit geltend. Der hanseatishe Ausfuhrhandel ist im Begriff, sich durch loses Zu- jammenarbeiten von Exporteuren, die nah einem bestimmten Land arbeiten, die Form zu geben, die ein möglichst reibungsloses Zu- sammenwixken in der deutschey. Exportfront verbürgt.

Der Ausfuhrhandel ist hierdurxch bemüht, den Anforderungen, die die neue Zeit an ihn stellt, durch innere und äußere Exneue- rung zu genügen; ein Glied dieser Entwicklung ist das geschlossene Auftreten des hanseatishen Exporthandels auf der Leipziger Messe. Der Exporteux will dem deutschen Fabrikanten zeigen, daß erx nicht nux an die Verbindung zwischen seinem Kontor in dex Hansestadt und seinen Häusern oder Vertretungen in Uebersee denkt, sondern daß für ihn genau so wichtig: das Band mit seinem Lieferanten, mit dem Hersteller der deutshen Ausfuhrware ist. Die Emdpfin- dung, daß der Ausfuhrsektox 1m Betrieb des Fabrikanten für ihn eine nicht genau faßbare Größe darstelle, hat den Fabrikanten viel- fah zum Direktexport veranlaßt. Die Schaffung einer Ver- trauensgrundlage zwischen Exporteux und Fabrikanten wird auch hier die Parole für beide Teile sein müssen.

Die Hanseatische Ausfuhrvermittlungsstelle, Leipzig C 1, Neu- markt 9/11, 11. Stock, will den Fabrikanten Gelegenheit geben, ih mit den auf der Messe anwesenden Exporteuren zu M Bad Fast 150 Exportfirmen und 70 Exportvertreter aus Bremen, Hamburg und Lübeck eine Rekordzahl sind diesmal der Auf- forderung ihrer Kammern und Wirtschaftsverbände gefolgt. Es werden also auch Fabrikanten, die bislang noch nicht über dén Ausfuhrhandel gearbeitet haben, dort Partnex finden können. Ebenso ist die mit Fachleuten beseßte Stelle zur Erteilung von Auskünften in Außenhandelsangelegenheiten bereit. Ein gemein- am mit der Wirtschaftsgruppe Groß-, Ein- und Ausfuhrhandel im Ring-Messehaus errichtetes Zweigbüro will besonders der An- bahnung von Einfuhrbeziehungen dienen. E

Dex Saal im Städtischen Kaufhaus in Leipzig, in dem die Fanseatishe Ausfuhrvermittlungsstelle stattfindet, wird wiederum gleichzeitig einen Äusstellungsplaß bieten, in der die Wechsel- wirkung zwishen Export und Fmport dargestellt wird. Bremen stellt seine Bedeutung als Tabakeinfuhrplaß zux Shau; Hamburg bringt wichtige Ueberseehölzer und Drogen; Lübe zeigt die Roh- produkte, die wir, wie Holz und Erze, aus den nordischen Staaten beziehen. Es ist gerade für viele Binnenländer reizvoll, diese Er- zeugnisse in dexr Form, wie wir sie auf dem Seewege von unseren Nachbarn odex aus fernen Zonen erhalten, zu betrachten und sich dabei den Prozeß vor Augen zu halten, den sie bei ihrer Weiter- verarbeitung im Kreislauf der deutschen Wirtschaft durhmachen, um wiederum devisenshaffende Exporterzeugnisse zu liefern. i

Den stärksten Eindruck von der Geschlossenheit des hanseati- hen Ausfuhrhandels und seinem Willen zur Zusammenarbeit mit der Judustrie vermittelt die am Sonntag, dem 28. 2. 1937, im Großen Saal des „Zoo“ stattfindende Hanseatische N oan börse, die zu einem festen Bestandteil der Leipziger Messe geworden ist. Da derx Abend der Praxis dienen soll, wird nux der Leiter der Reichsgruppe Handel, Professor Dr. Lüer, das Wort zu einex kurzen

aussihten bei den großen und größten Nußfahrzeugtypen recht ünstig beurteilt, was im Hinblick auf den F Zreis dieser Fahrzeuge und den entsprehend größeren Devisenerlös als be- ers erfreulih vermerkt wird. : :

Im Motorradgeshäft wiederum entwidckelt. sih naturgemäß infolge des geringeren absoluten Preises des Einzel- objektes das Verkaufsgeschäft entsprehend flotter. Für diesen Zweig gilt allerdings die Feststellung, daß die Bestellungen der

Händler bei den Werken für den diesjährigen Absatz größtenteils

bereits längere Zeit vor der Ausstellung vorgenommen wurden, umal neue Typen von Motorrädern in diesem Fahre nur in fehr geringem Ümfange auf der Ausstellung gezeigt werden. Was diese vorgetätigten Bestellungen anbelangt, so liegen sie nah übereinstimmenden Auskünften erfreulich weit über Vorjahrs- höhe, so daß die Werke vielfah ihre diesjährige Produktion be- reits ausverkauft haben.

Wos über diese gemeinsamen Merkmale und allgemeinen Ge- sihtspunkte hinaus das Geschäft bei den einzelnen Firmen anbe- langt, so bewähren sih bei der Auto-Union erneut, insbe- sondere im Exportgeschäft, die DKW -Typen von denen die wiederum neu herausgebrahte „Sonderklasse“ auch gerade auf dem Jnlandsmarkt sehr gut einshlägt —, ferner der neue 1,8-Liter- Wanderer und die großen Horchmodelle. Bemexrkenswert ist, daß an dem Exportgeshäft mehr und mehr auch die Ueberseeländer beteiligt sind. Leßteres wird auch von Daimler-Bgnz be- stätigt. Hier wird vom Auslande, und zwar vorzugswetje von den nordishen Ländern, besonders der Typ 1,7 Liter 170 H (Heck- motor) wegen seiner geshäßten Eigenschaften in bergigem Ge- lände stärker nachgefragt. Allgemein, im Fn- und Auslande, be- gegnet weiter der bereits im Vorjahre besonders gut verkaufte fleinste aus dem Daimler-Benz-Stall, der 170 V (vornliegender Motor), dem stärksten Fnteresse.

Opel äußert sih gleihfalls außerordentlih zufrieden über das bisherige Geschäft, das sowohl in den preiswertesten Typen stetig zunimmt, das sih aber darüber hinaus auch hinsihtlih des neuen „Kadett“, ferner des 2,5 Liter „Super 6“ und des Kom- fortwagens „Admiral“ im FJnlande wie im Auslande fehr gut anläßt. Das gleiche gilt hier auch für das Lastkraftwagengeschäft, wo gerade die preislich absolut billigen Modelle nah toie vor ihre Käufer finden. Was die sich jeßt hon abzeihnenden Absatzaus- sichten für die genannten shwereren bzw. {chweren neuen Opel- Typen anbelangt, so rechtfertigen sie offenbar diesen Vorstoß Opels in neue Käuferschihten, und zwar in solche, die an sich Fnteresse und Bedarf für diese Wagenstärken haben, für die sie aber bisher aus Gründen der Preishöhe nicht erreihbar waren. Bei den Adlerwerken hat sih die Nachfrage fichtlih von den leichteren mehr auf die mittelstarken Wagen konzentriert. Jns- besondere besteht hier eine starke Nachfrage nah dem neu heraus- gebrachten 2,5 Liter 6-Zylinder, der ganz besonders unter dem Gesichtspunkt der Autobahnbenußung konstruiert wurde. Das Exportgeschäft läßt sich hier namentlich nah dem europäishen Süd- osten weiter recht gut an.

Bei Hansa, Hanomag, BMW und Stoewer lauten die Auskünfte, abgesehen von den {hon erwähnten Besonderheiten, gleichfalls hinsihtlich des Fnlands- wie des Exportgeschäfts über- einstimmend günstig. Bei NSU-Fiat endlih und Ford- Köln ohne daß damit die Aufzählung Anspruch auf Voll- ständigkeit erheben kann werden die bisherigen Abschlüsse ins- besondere bezüglich des kleinen 570-cbm-NSU-Fiat bzw. des Typs Ford-Eifel als außerordentlich zufriedenstellend bezeichnet.

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Ansprache érgreifen. Es darf erwartet werden, daß auch auf der diesjährigen Frühjahrsmesse die Veranstaltungen des hanseatischen Ausfuhrhandels zum Fneinandergreifen der von der {Fndustrie und dem Handel gemeinsam zu leistenden Arbeit beitragen werden.

Fnternationale und nationale Messefragen.

Verstärkte Bedeutung des Ausftellungswesens für die Aufgaben unserer Zeit.

Der Ausstellungs- und Messeausshuß der Deutshen Wirt- schaft behandelte unter Vorsiy von Dr. Georg von Schnißler, Frankfuxt a. M., eine Reihe internationaler Ausstellungsfragen.

Ueber die Tätigkeit des Fnternationalen Ausstelluugsbüros in Paris und Fragen der Ergänzung des Abkommens über inter- nationale Ausstellungen vom Jahre 1928 berichtete der Vertreter der Reichsregierung bei diesem Büro, Geh. Reg.-Rat Dr. Mathies. Der Ausschuß nahm zu diesen Ergänzungs- und Auslegungsvor- shlägen Stellung.

Einen Ueberblick über die Fnternationale Ausstellung „Kunst und Technik im modernen Leben“, Paris 1937, und die dort vor- bereitete deutshe Abteilung gaben der deutshe Reichskommissar, Ministerialdirektor Dr. Ruppel, sowie sein Stellvertreter Dr. Mai- wald, die an Hand von Plänen und Bauzeichnungen ein Bild von dem zur Zeit im Bau befindlihen Deutshen Haus und seinem «Fnhalt vermittelten.

Ueber die vom Werberat der deutshen Wirtschaft auf den internationalen Messen in Utrecht, Posen, Saloniki, Zagreb und Lemberg durchgeführten amtlichen deutshen Abteilungen gab der Sonderbeauftragte des Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft, Dr. E. W. Maiwald, einen usammen falewen Rück- blick. Diese räumlich begrenzten, aber organisatori]ch und künstle- R gee senhaft durchgeführten repräsentativen Schauen haben ih als se in Verbindung mit den vom Ausstellungsausschuß durch- geführten „Auskunftss\tellen der deutshen Wirtschaft“ auch für die Werbung in den betreffenden Ländern erwiesen, Dies hat den Wevberat der deutschen Wirtschaft zu einer Wiederholung und zu einem erstmaligen Auftreten an verschiedenen neuen Pläßen im Fahre 1937 ermutigt.

Schließlich erstattete Dr. Richter vom „Deutschen Propaganda- Atelier“ einen Vorbericht über die kommende Ausstellung „Gebt mix vier Jahre Zeit“, die im Sommer d. J. in Berlin durch- geführt wird. Diese Ausstellung, wie auch die shon früher vom Aus|stellungs- und Messe-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft be- E diesjährige große Düsseldorfer Ausstellung „Schaffendes Volk“ steht, wie der Vorsißende in seinen Eingangsworten dar- legte, völlig im Dienste der großen Aufgaben, die unserex Zeit fekt sind, und erfüllt damit auch in vollem Umfang die Forde- rung, die der Aus]chuß immer wieder an die Ausstellungen des heutigen Deutschland gestellt hat, nämlich Ausdruck großer tragender deen zu sein.

Die Sitzung fand diesmal auf Einladung des Reichsstandes des Deutschen Handwerks im Hause des Deutschen Handwerks statt, wo die Anwesenden von Präsident Lohmann begrüßt wurden. Die Teilnehmex es waren u. a. als Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums Ministerialrat Freiherr von Mahs und Kammergerichtsrat Roth, vom Auswärtigen Amt Legationsrat Dr. Wingen und vom Werberat der deutshen Wirtschaft der Sach- bearbeiter für Ausstellungsfragen, Köppelmann, erschienen blieben nah Beendigung der Verhandlungen als Gäste des Hand- a in den shönen Räumen des Hauses des Handwerks bei- ammen.

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r exfolgreih und wichtig für das deutshe Ansehen und *

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Berliner Börse am 25. Februar. Aktien uneinheitlich. Umschuldungsanleihe erholt.

Der Ordereingang hat auch im heutigen Verkehr keinen größeren Umfang angenommen, so daß sich das Geschäft äußerst \hleppend ge|staltete. Eine eindeutige Tendenz konnte sih unter diesen Umständen nicht herausbilden. Die Kursgestaltung wurde zumeist {hon von kleinsten Beträgen maßgeblih beeinflußt. Am Montanmarkt fiel stärkeres FFnteresse für Laurahütte auf, die auch in größeren Beträgen gehandelt wurde und dabei um 1/2 % anzog. Dagegen ermäßigten sich Klöckner, Buderus und Verein. Stahlwerke um je !s, Rheinstahl um % %. Bei den Braun- kfohlen- und Kaliwerten fielen Notierungen mangels Umsates vielfah aus. Jlse Genußscheine ermäßigten sich um 1, Winters- hall um 4 und Aschersleben um % %. Fn der chemishen Gruppe konnten sich Farben um 4 auf 168!4 befestigen. Nachfrage zeigte sih ferner für Dtsch. Linoleum und am Elektromarkt für Accu- mulatoren sowie Lichtkraft (+ 3% bzw. + 114 %). Von Versorgungswerten erlitten Charl. Wasser, die heute erstmals ohne Dividende gehandelt wurden, einen Rückgang von !4s %, während Wasserwk. Gelsenkirchen 114 und Thür. Gas 1 % höher bewertet wurden. Zu den Papieren mir: über 1 2 hinausgehen- den Abweichungen gegen den Vortag gehörten \{chließlich Metall- gesellshaft (+ 114), Stöhr (+ 134), andererseits Braubank (— 2). Auch Reichsbankanteile waren auf kleine Abgaben um 4 % ge- drüdt.

Jm Verlauf trat kein Wandel ir. der äußerst stillen Ge- shäftslage ein. Von Montanen waren Hoesch und Mannesmann angeboten und etwas schwächer, dagegen konnten Charlottenburger Wasser den Anfangsverlust wieder ausgleihen und Siemens 14 % gewinnen.

Der Börsenschluß brachte keinerlei Ueberrashungen. Nur vereinzelt war es überhaupt möglih, Schlußnotierungen festzu- stellen. Dabei blieben die im Verlauf zugrunde gelegten Kurse behauptet. Farben schlossen mit 168%, Reichsbahnvorzugsaktien mit 1247/8. Laurahütte gingen zuleßt mit 214 um, haben damit also einen Tagesgewinn von 216 % erzielt. Nachbörslich waren Reichsbahnvorzugsaktien mit 12474 angetoten.

Am Einheitsmarkt ergaben sih für deutshe {Fndustrieaktien verschiedentlih nennenswerte Gewinne. So lagen u. a. Gladbach Wolle bei Zuteilung 6 2% und Sachsenwerk 5 % fester; vereinzelt waren jedoch auch Verluste zu verzeichnen, die durchschnittlich 2 % betrugen. Nux Süddeutshe Eisenbahn mußten sihch einen Abschlag von 6 % gefallen lassen. Morgen sollen Wissener Metall mit un- gefähx 105—106 % notiert werden. Die Nachfrage hatie heute einen Umfang voa etwa 50—60 000 RM. Banken blieben über- wiegend unverändert. Adca notierten 4 % höher. Hyp.-Banken verkehrten bei Shwankungen bis 1s % auf beiden Seiten in un- regelmäßiger Haltung. Auslandsaktien bewegten sih auf Vortags- stand. Otavi wurden bei 75 iger Zuteilung 2 RM höher be- wertet. Für Kolonialpapiere war die Stimmung freundlich.

Am Rentenmarkt gaben Reichsaltbesip um 74 Pfg. auf 120,30 nah. Die Umschuldungsanleihe konnte sih dagegen nah den leßthin eingetretenen Rückgängen um 15 Pfg. auf 91,80 er- holen. Wiederaufbauzushläge und späte Reichsschuldbuchforde- rungen zogen um 14 % an. Steuergutscheine blieben unverändert.

An der Gesamtlage des Kassarentenmarktes vermochte sih heute kaum etwas zu ändern. Liq.-Pf.-Br. bwöckelten vereinzelt etwas ab. Stadtanleihen verkehrten in unregelmäßiger Haltung. Zum Teil konnte sih in den einshlägigen Werten eiwas leb- hafteres Geschäft entwickeln. 26er Emden und 28er Hagen wurden 14 % höher, 29er Kassel 4 % niedriger notiert. Dekosama I u. Il büßten 4 bzw. 4 % ein. Von Provinzanleihen sind 14. Schl.- Holstein mit einer Besserung von !4 % zu erwähnen. Auch die itbrigen Schl.-Holstein lagen eine Kleinigkeit fester. Länderanleihen zeigten bei kleinsten Shwankungen uneinheitlihe Kursge]taltung.

Am Markt dex Reichsanleihen gaben Younganl. # % nach. Auch Postshäße wurden geringfügig niedriger bewertet. Von Fndustrieobligationen waren Ashinger um % % abgeshwächt, 36er Krupp % % befestigt. Nachfrage bestand für HEW, die in- folge Materialmangels nur fchwer befriedigt werden konnte. genannte Papier zog um 4 % an.

Der Privatdiskontsaß wurde bei 3 % belassen.

Am Geldmarkt wurden die Blanko-Tagesgeld[äße auf 214 bis 2354 % heraufgeseßt.

Bei der amtlicen Berliner Devisennotierung wurden Pfund und Dollar mit unv. 12,18 bzw. 2,49 notiert. Der Gulden befestigte ih auf 136,35 (136,28), der Schweizer Franken auf 56,80 (56,78).

E N R E OS E L M S2 N DACE Se: 236; I A E E s R E F T L E: A G

Nachweisung der Einnahme an Kapitalverkehrsteuer.

= April 1936 | April 1935 ; bis bis

1937 Fanuar 1937| Januar 1936 NM | N [A M [3

I. Gesellschaft steuer. | |

C. CN Gegenstand Januar

der Besteuerung

a) Aftiengesellshaften und Kommanditgesellschaften aur Ae s

b) Gesellschaften mit be- {ränkter Haftung . ..

c) Bergrechtlihe Gewerk- | : schaften 27 435 48] 1 109 899/63

d) Andere L : E 264/88 32 664/70

e) Andere Erwerbsgesell- schaften und die übrigen : juristishen Personen .. 2 005/55] 227 891/11] 182

f) Zinsen zu a—e . 39 224/701 156 450/18] 14

IT. Wertpapiersteuer. a) Verzinsliche inländische Sqchuld- und Nentenver- schreibungen, Zwischen- scheine und Schuldver- En über s Darlehns- oder NRenten- E R n T 826:801 1 186 396/96 b)Verzinsliche ausländische | Schuld- und Rentenver- ‘etbungen u. Zwischen- oen u. Z 1a 494 289/59 c) Für ausländische Aktien u. | andere Anteile sowie für ausländische Genußscheine E und Zwischenscheine ._. 25 884 d) Zinsen zu a=—c . « « - 192

111. Börsenumsatz- Ee G Trin eit que d ola A dia tien und andere Anteile ie veriinsliéte Merte | 1 508 600|85|14 224 185 1011 583 583/49

Zusammen « « « | 7 423 467|11[44 009 777|50[29 872 895|78 Berlin, den 23. Februar 1937. Statistisches Reichsamt.

1 573 735/4310 141 517/05] 9 096 E 2 895 385 98 13 888 398 69 6 635 s v 333 985/14

! 99 787/92

109 428/83 3 493/05