1921 / 57 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Mar 1921 18:00:01 GMT) scan diff

nah der {weren Zeit des Leidens und der Zwieiraht ein Land des Friedens und des Wiederaufbaus N müße, in dem alle Teile der Bevölkerung ohne Unterschied der Sprache und der’ Herkunst einmütig zusammenzustehen hätten. “&

Bayern. ___Iimn Staatshaushalt3saus\chuß gab gestern mitiag in Anwesenheit der gesamten Regierung der Ministecpräsident Dr. von Kahr laut Meldung des „Wolffschen Telegraphen- büro3“ folgende Erklärung ab:

j ,_ Troßdem unsere Unterhändler in London in Uebereinstimmung i mit dem Willen des gesamten deutschen Volkes zur Herstellung eines ehrlihen Friedens den Forderungen unserer Gegner bis an die äußerste Grenze ' des Möglichen entgegengekommen find, blieben die Verhandlungen ergebnislos. Die Gegner beharren bei ihrem ungerechten und unmöglihen Pariser Diktat, weil sie uns ver- nihten wollen. Das deutshe Vol? hatte im Bewußtsein seiner Ehre und feines Rechtes es abgelehnt, zur eigenen, von Unwahrheit und Haß: ersonnenen Versklavung seine Unterschrift zu geben. Die Armut wollten und wollen wir auf uns nehmen, Unfreiheit und Sklaverei niemals! (Bravo!) Infolgedessen sezen die Gegner unter abermaliger Verleßung des von thnen felbst dikftierten Frieden8vertrags von Versailles nun- mehr ihre fogenannten Sanktionen in Kraft. Wir vro- testieren dagegen feierli und vor aller Welt. Wir protestieren insbesondere dagegen, daß dem deutschen Volke immer noch allein die Shuld an vem Weltkriege aufzebürdet werden foll. (Bravo!) Das Vorgehen der Gegner bedeutet neue Gewalt, neuen Druck und neue Gefabren wirtshaftlicher, ideeller, physischer und seelisher Art. Bei der Gesinnung unserer Gegner wußten wir, daß -dies so ommen würde. Indem wir in London Nein fagten, waren wir zugleich —- und allen voran die deutschen und bayerischen Brüder links und rechts des deutshen Rheins, welche die neue Gewalt am unmittelbarsten trifft entshlossen, alle Folgen auf uns zu nehmen. In diesem’ Entschluß wollen wir die Reihen noch enger f{ließen, überall durch das ganze deutsche Vaterland, über alle Grenzen hinweg, die die Gegner aufzurihten versuchen. Nichts kann uns trennen, keine Not und Gefahr! Je stärker der Drudck, desto enger die Neihen! Nicht für Macht und Neichtum gilt unsere Abwehr, fondern für die Freiheit und für das Vaterland als Träger und Unterpfand dessen, was uns beilig ist, und was wir als heilig und in Ehren auf unsere Kinder vererben wollen. Jn dieser Einigkeit und in dieser Liebe zu unserm Volke und zu unserem éngeren und weiteren Vaterlande und zu den Ideen, die fie ver- Xörpern, werden wir stark bleiben. Hieran wird feindlicher Uebermux und alles, was ersinnen mag, zuschanden werden.“ (Lebhafter Beifall.)

Im Anshluß an die Erklärung ‘des Ministerpräsidenten beschloß der Haushalt3ausschuß mit allen gegen die Stimmen der U. S. P. folgende Kundgebung:

Der Haushaltsaus\chuß des Landtags nimmt die von der Siaats- regierung turch den Mund des Ministerpräsidenten abgegebene Er- lärung über unsere außenpolitishe Lage zur Kenntnis und bringt ein volles Einverständnis mit dem darin Piepeegelten Stand- punkt zum Auêdruckd. Schon in ihrer Kundgebung zu dem Pariser Diktat hat die bayerishe Volksvertietung die Verwirklichung jener ungeheuerlihen Forderungen als die volitische und wirtshaftlide Ver- sflavung und cinen todbringenden Streich gegen das Kulturleben Deuts- lands und der ganzen Kulturwelt bezeichnet sowie das Verlangen aus- gesprochen, daß offenbar Unmöglices nicht unterzeichnet werden darf. Der Haushaltsaus\{chuß ift der Auffassung, daß das deutsche Angebot auf der Londoner Konferenz bis zur Grenze unserer Leistungsfähigkeit gebt, und die deutsche Delegation in London alle mit unserer wirt- schaftilihen Kraft und mit unserer nationalen Ehre vereinbaren Wege beshritten hat, um zu éîner E zu gelangen. An der über die Bestimmungen des Versailler Vertrages

feindlichen Siegerwillens sind diese Verständi- gungsversuche gescheitert. Der dunkle Schicksalsweg des deutschen Volkes wird nun voraussihtlich eine weitere \{merzlide M erfahren. Wir danken aus warm füblendem deutschen Herzen beraus unseren Brüdern im linksrheinischen Gebiete, daß sie entshlossen sind, diesen Leidensweg mit seelisher Stärke an unserer Seite zu gehen. Wir bitten alle unsere Volksgenossen in Stadt und Land, in voller j Würdigung des Verständigungsivillens unserer Unterhändler in London | / das von den Feinden uns auïgezwungene Schick@sal mit fittliher Kraft und nationaler Würde und Geschlossenheit zu ertragen, von der Ueber- zeugung erfüllt, daß das deutsche Volk niht untergehen kann und der Tag einst wiederkommen wird, wo es fein Haupt über den Druck der Gegenwart erheben wird.

Namens der pfälzishen Bevölkerung gab der Ab- geordnete Dr. Hammerschmidi unier dem lauien Beifall des Aus\chußses die Erklärung ab, daß diese bereit ist, alles auf sich zu nehmen, was ihr nun bevorsteht und was sie im Jnter- esse des deutshen Vaterlandes auf sich nehmen muß.

Baden.

In der gestrigen Nahhmittagssißung des Landtags be- zeichnete es Staatspräsident Trunk unter allseitiger Zu- stimmung als Pflicht des badischen Landtags, auch seinerseits auszusprechen, daß die Zwangsmaßnahmen der Alliierten Ui beradttei ind und daß er gegen sie nahdrücklich Verwahrung einlegt. Erneut komme großes Leid über die deutsche Bevölkerung, die deutsche. Wirtschaft und den deutschen Arbeitswillen. Der Präsident {{chloß:

Wir wollen in ernstester Stimmung verharren, ents{lossen, alles

zu tun, was wir können. Wir müssen aber auf der anderen Seite unerschütterlich bleiben gegenüber dem, was über das Mögliche hinaus uns zugemutet und abgepreßt werden follte. (Bravo!) Wir haben die Vervyflichtung, der Bevölkerung, die die Beseßung zu erleiden hat, ein Wort berzlichsten Mitempfindens zu" sagen, auch ein Wort der entschGlossenen Tat, daß wir bereit sind, ihr unsere Unterstüzung zu leiben, wo und wie wir können. (Bravo!) Zu der badis Bes- völferung sagen wir: Wir wollen in Würde und Besonnenheit die Dinge von heute, morgen und übermorgen ertragen.

Der Präsident Kopf erklärte: Ich weiß mich Ihrer aller Zustimmung sier, wenn ic hier j fesistelle, daß das gee Haus sich einmütig der feierlichen Verwahrung anschließt, die soeben aus dem Munde des Herrn Staatspräsidenten gegenüber den Londoner Desen ausgesprohen worden ist. Wir pertrauen darauf, daß auch în den R Ländern die Einsicht vurchdringen wird, daß man in diesem Tempo nicht weitermachen Tann, man einem 60-Millionenvolk dauernde Verfklavung uit auferlegen fann, Was anch kommen mag, wir wollen die Meinung in die Welt hinaustragen, daß das deutsche Volk in diesen Tagen seine Würde behält und besonnen bleibt, daß es in Einigkeit seinen Gegnern Een R ert e es (Bravo!) Diese Einigkeit muß \tch innerhalb aller Parteien Tant A Die nationale Einigkeit und Würde muß uns über

alles gehen. ¿

Großbritannien und Jrland.

Die Rede Lloyd Georges in der vorgestrigen Nachmittagssizung der Londoner Konferenz lautete dem Wolff- hen Telegraphenbüro zufolge:

Dr. Simons, meine Herren! Fch bedauere außerordent-

rücktsiGtslos fih hinwegseßenden Brutalität des |

gemachten Vorschläge ntht annehmbar sind, sondern, daß troy des Zeitraumes, der seit unserer leßten Husaotmenfunft verflossen ist, sie gegenüber den ursprünglichen Vorjhhlägen keinen olchen PCILE darstellen, um uns eine Rechifertigung für einen

ufshub der Ausführung der Sanktionen zu geben. Fch brauche faum zu sagen, daß wir alle sehr tief beklagen, daß wir zu dieser Entscheidung kommen mußten. Jm FJnteresse des Weltfriedens und troy der Tatsache, daß unser Verfahren beträchtliche Miß- S Ae in unseren eigenen Ländern erwecken konnte, mahten wir eine Anstrengung, eine bessere Dein ung gu sichern, und es liegt niht an einem Mangel an Bemühungen odet Erörte- rungen, wenn ih jeßt namens der Verbündeten g Fehlschlag verkündigen muß, zu einer auch nur annähernden Verständigung mit Deutschland zu gelangen.

Jch will jegi so ep als möglich darlegen, warum wir Dr. Simons’ leßte Vorschläge als unzureichend beirahten. Alle beteiligten Parteten stehen auf dem gemeinsamen Boden, daß es im Juteresse des Weltfriedens wesentlich * ist, zu einer end- ültigen Ne Ag derzwischen uns schwebenden Fragen gzu gelangen. Deuts@land forderte e3, die Verbündeten egten den größten Nachdruck auf die

, qr Erwägung und die Neutralen bestanden in gleichem e darauf. Tatäh ih agen die Friedensfreunde in der Damen t zu uns: fet so bald Zhr es vermögt, den. Betrag Eurer Verpflichtungen fest, so daß

jedes Land weiß, wo es bleibt.“ Deutschland rihtete an uns einen solhen Ruf, und zwar aus offenbaren Gründen. Deutsch- land sagte: „Wie können wir mit Ruhe daran gehen, unser wirt- schaftltches Leben wieder aufzubauen, wenn über ‘uns eine unbe- kannte, unbegrenzte Verbindlichkeit hängt!“ Ganz richtig. . Die Verbündeten atten: „Wie können toir die verwüsteten Provinzen wiederherstellen, wenn wir ‘nicht eine Art Plan, eine Art Entwurf dafür machen können, wenn wir nihts. über die Hilfsquellen wissen, die dafür zu unserer Verfügung stehen!“ So paßte es S Und die Neutralen lagten: „Wie können wir, set es mit eutschland, ne es mit den Verbündeten, Handel treiben, wenn wir niht wissen, welches ihre finanzielle Lage ist.“ Alle also, die für die Geschäftsleitung einer 1e ershüttierten, zerrissenen und unsichecen Welt verantworilih sind, sagten: „Legt ein für allemal Eure Meinungsverschiedenheiten bei und laßt uns Eure Ent- [Es kennen, wie übel sie auch sein mag!“ Das wak ein ppell an den gesunden Menschenverstiand. Es ist volt{ändig rihtig, daß die Sachverständigen, die unvermögend waren zu er Vereinbarung zu angen, eine Anregung gaben, eine Abrede für 5 Jahre zu suchen, das war aber kein Plan, der von irgend- ciner Konferenz von Staatsmännern in irgendeinem Lande an- genommen war. Aus den Gründen, die ih anzeigte, wollte jeder von uné genau wissen, ‘wie es mtit ihm stand, um nicht auf schwoankendem Grunde zu bauen, sondern auf etwas, das, wie ering es auch sein mochte, fest ‘war. und an sicherem Boden tete. Jch will jeßi die VorshlägedesHerrn Dr. Simons im Lichte dessen unr was ih als die entsheidenden Jnter- essen Deutschlands, der Alliterten, der Neutralen, in Wahrheit der anzen Bevölkecung dieser Welt betrachie, und im Lichte dieser una laube ih, daß sie vollständig fehlgehen, und solange wir von uQane keine Vorschläge erhalten, die cine endgültige, unanfechtbare Ordnung bedeuten, kann kcin Frieden E uns ein. Welches ist der Vorschlag Dr. Simons’? Er hat den An- hein, die Pariser Vorschläge für fünf Jahre und nur für 74 Fahre anzunehmen. Das ist aber nur E ne nicht wirklich. Der Borshlog ift an Aeorgungen geknüpft, die a unbestimmt

machen, die thn schon im v weniger bevorstehender Wochen cufheben tfônnen. Er ist der Volksabstimmung in Oker lesien unterworfen. Wenn die Volksabstimmung in Oberschlesien oder in einem Teile P für Deutschland " un- finslig ausfällt, würde Dr. - Simons, falls. wir . seinen orihlag annehmen wollien, - völlig berechtigt sein, hierher

-zu-kommen und zu sagen: „Die Lage- hat fich geändert, Deutsch= lond ist dès Gébtetes--béraubt, auf -dàs es angewiesen war, um diese Annuitäten zu bezahlen, tind deshalb. ist es mit der Ver- Finbärung, die ih in London traf, aus.“ Das bedeutet, es ist nicht ein Vorschlag für fünf Fahre, es ist ein Vorschlag für fünf Wochen. Er ist noch anderèn Bedingungen unterworfen, bei denen ih für den Augenbli® niht verweilen möchte, weil sie niht aus- ear ene sind: den Vorschlägen mit Vezug auf Garantien für en deutshen Handel. Jch prüfe diese jeßt nicht, weil die erste Vedinaung für sich- allein ein voller Beweis für - die Tatsache ist, daß wir, weit entfernt, irgendetwas zu ordnen, Unordnung schaffen, p wir nit über ein paar Monate, geschweige denn über fünf Fahre P eA ehen. Und was geschieht nach dem Ab- lauf der fünf Jahre? (rangelen! wir wären bereit, die Be- dingungen mit Bezug auf den eutschen Handel anzunehmen und alles ginge gut für fünf P was würde nachher geshehen? Für die Zeit nah den fün een aben wir keinen Vorschlag, niht einmal einen bedingten, keine Ziffer, nicht einmal eine genaue Methode, zu einer Ziffer zu kommen, nicht einmal’ ein Minimum. Es ist völlig unbestimmt. Fn den gemachten S en ist nihts, worauf die Alliierten, insbesondere diejenigen, die Geld für die Wiederherstellung ihrer verwüsteten Gebiete aufnehmen möchten, auf dem Markt auch nur einen Papierfrank aufnehmen könnten, geshweige denn eine Goldmark.

Es sind da uns beunruhigende Anzeichen, E Jn den Vorschlägen für die 5 Jahre heißt es, daß Deutschland nicht ein- mal die niedrigen Summen, die für die Annuitäten dieser fn

jahre festgeseßt sind, aus seinen laufenden Einnahmen bezahlen onnte, d ern aus den Mitteln einer Aee, die aufgenommen werden joll. Durch diese Aufnahme belastet Deutshland seine Zu- kunft und muß es notwendigerweise tun, indem es den Zeihhnern eine Priorität sogar über die Reparationen einräumt. Was also nah den fünf Jahren eintritt, ise Deutschland, das nicht an- nimmt, daß es für die ersten il ahre auf seinen laufenden Einnahmen werde zahlen können, seine Einkünste für die Fete Jahre belastet, um die Annuitäten für die exsten fünf Fahre be- ahlen zu können. Das ist das einzige Anzeichen dafür, was man ih in Deutschland hinsichtlih dessen vorstellt, was nah den fünf ahren wahr\cheinlich ge|/chehen wird. Ein anderes Kennzeichen, ein anderes Versprehen gibt es nicht und es gibt nur eine Sicherheit. Wir haben es einer Art von Sicherheit gefragt, aber lid me da nur die eine Sicherheit, und das ist die der Unzuläng- ihkei Dr. Simons hat rie bezeihnende Ausdrücke- gebraucht, dié deutlich „feigen, da u O das Problem bisher noch ‘nit scharf ns Auge gefaßt hat. Er hat von den ungeheuren Opfern Pre die Deutschland bringen müsse, um die Annuitäten für ie ersten fünf Fahre zu bezahlen. Lassen Si: mich auf - Groß- hinweisen. Selbst wenn Oberschlesien ginge, hätte Deutschland eine Ein- e eingeschlossen, um aben dieses Jahr etwas

britannien und Frankrei ganz für Deutschland ‘verloren E ahl, die die von Großbritannien, mehr ais 10 Millionen überiteigt. Wir über eine Million Arbeitslose. Das ist das unmittelbare Ergebnis des Krieges. Aber wir müssen 500 Millionen Pfund Sterling aufbringen, um- unsere Schulden, die Pensionen und die Kriegs- beschädigten-Zulagen zu bezahlen. Wenn Deutschland bieses Jahr die Pariser Vorschläge ausfithrt, wird es 120 Millionen Psund Sterling aufzubringen haben, nicht für Großbritannien, ondern für die Verbündeten zusammen, ein Viertel dessen, was ngland allein mit einer Million Arbeitsloser an Schuldenzinsen und für Pensionen aufzubringen hat. Die Lage Frankreichs ist ael beengter. ratikrelth hat über die Kriegslasten und die sehr roßen Aufwen ungen für Pensionen hinaus 12 Milliarden Veanten für die Wie al tellung seiner verwoüsteten Gebiete auf- ubringen. Es muß diese Summen in diesem Fahre irgendwoher eschafsen, oder es muß diese Gebiete unwiederhergestellt lassen. Deutschland würde demgemäß in diesem Fahre ein Neuntel von dem aufzubringen haben, was Frankreih aufzubringen. hat; ein Neuntel dessen, was Frankreich felbst für die Kriegslasten aufzu-

li, Ber h im Namen dex verbündeten ierungen zu berichten hake, daß nicht zzur die pon Herrn Dr. Simons Heute vormiitag

bringen hat, für die Gesamtheit dex Alliierten. Und da sagt man

„Fichten, die nicht bereit ist, diese u

/ L

as ‘f S /

L / Ez A. L. Â . Éa, E

papier Frankreich mit 42 oder 43 Millionen olossales Opfer sei. Das zeigé, daß Deutschland bishe, lihen Tatsachen der Lage noch nichi in die Wirkliche hat, und das ‘hat auf mi einen großen Eindruck ae 2 gon n Zeit, in der a diesen Konferenzen angewohng

hl e gugehört habe. Jch bin durhaus bereit, der 58 feit der Bezahlung jenseits der Grenzen Rechnung zy t, das ist keine Frage des Opfers, sondern das ist eine U [Gwiarigtes, die- leiht überwunden werden kann dur, edachtes Arrangement für einen Abzug vom Preise f

ble 2 t e are Nichtamtliches.

(Forisebung aus dezn Hauptblatt.) Oesterreich. inladung der englishen Regierung wird sich Bundes- Mf Gar mit den Bundesministern für Volks- E und für Finanzen zur Font ar aue nah London Jn seiner Begleitung werden sih der Präsidialchef luswärtigen Amts Dr. Duffek und der Legationsrat ager von der politischen Sektion befinden. _ Der Verband der Abgeordneten der Großdeutschen

kaufe an die alliierten Länder, prozentual der Kaus Die andere für den Charakter der Vorschlä Stelle der Rede von Dr. Simons war seine It hd Namen Deutschlands, die Verantwortlichkei; Krieg zu übernehmen, die in Wahrheit die Grundlq ailler Vertrages bildet. Er hat nicht nur abgelehnt, t t age anzuerkennen, sondern er hat an die Weltgeshig tel im Sinne einer Revision des Urteilsspruchs. Wann Geschichte? Wenn ih einen auf fünf Jahre be Grän! schlag sehe, hinterläßt das in mir ein unbehaglihes a ob in Deutschland die Neigung bestünde, die Möglichtej zu fassen, daß die Geschichte hier begänne, und als gh „L im Sinne einer Revision des Urteils]pruches eine dex Ct

te q

i V0

wäre, die am Ende dieser kurzen Zeitspanne geprü Ÿ es dem V ines Ob

müßten. " Die Verbündeten können unmögli in ilt Mee yartei hielt gestern unter dem orsiß seines Obmannes ôriecungen über diese Basis eintreten. Die Wten F fofer eine Vollsizung ab, in der der DLnRon Deutschlands für den Krieg ist für sie fundamental, un) W Eingang in die Tagesordnung der Ereignis se in Vertrag von Versailles hängt davon ab. Ohne daß 9, M n gedachte. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ berichtet, wie es auch immer über das Verdikt denken mag L ¿ex darauf hin, daß das Schicksal Oesterreihs mit dem

auf dieser Grundlage zu handeln, kann ein Arran troffen wird, Vertrauen zwischen den Parteien afen p Atmospäre nachbarlihen guten Willens wiederhers wesentlich isi für den Frieden Europas. Y Die Pariser Vorschläge stellten einen bedeutende, auf die vollen Ansprüche der Verbündeten dar, aber dieser y ward gewährt, um eine R zu sichern. Wi; Dr. Simons bereits im Namen der Alliierten angezeigt i wir bereit, mit Deutschland die Dauer der Annuitätsz erörtern, wir . sind bereit, mit Deutschland irgendein Methode an Stelle der 12 Prozent zu besprechen und dj j zahlung dem deutschen Aufblühen anzupassen. Aber wh jevt auf der Ordnung von zwei Fragen bestehen. Die Der Betrag der Zahlungen oder die Faktoren, y Wen automatish in Uebereinstimmung mit dem 9, utschlands regeln sollen. Welches diese Fatkoren s wollen wir qm erörtern. Ob die Inderziffed des deut blühens ‘12 Prozent auf die deutshe Ausfuhr oder andere Methode sein soll, um zu diesem wesentlichen Clans elangen, das werden wir gern besprehen. Wir müssen ch aben, das ‘entweder den Betrag bestimmt oder die J geichnet, nah welcher ein veränderlicher Betrag sich rit Der zweite Punkt, auf dem wir. jeßt für eine Reg stehen müssen, ist die Zahlungsmethode. Ein mit - einem Zahlungsversprechen, das lediglih auf den

emen, U then Reiches auf das innigste verknüpft sei. Wenn euen Ten Volk jeßt überaus E Zeiten bevor- n, so lehre doch die Gee, daß jede Vergewaltigung shlands nur seine innere E gea hat. fónne darauf vertrauen, daß sih das deuts Volk au diesen Zeiten der Drangsal und der Unterdrückung, die von Dauer sein können, zu neuer Blüte wieder erheben Der Verband beschloß, an den Reichspräsidenten Ebert n1des Sympathietelegramm zu senden: ta De E der Abgeordneten der Großdeutschen Vereinigung Fterreichishen Nationalrat drückt dem deutshen Volk in diesen alóssweren Tagen feine tiefe Teilnahme aus. Rechtsbruch und lt werden die innere Ce@blostenheit des deutschen Volkes nur und es mit unbeugsamer Willenskraft erfüllen. Je größer und Bedrängnis find, um so_lauter ershallt unser Ruf nah ;hrung des uns verheißenen Selbstbestimmungsrechts. Auch in er Zeit wollen wir mit unseren Stammesbrüdern vereint fein; Einen wollen wir gemeinsam den Tag der. Befreiung ersehnen, an «erfállt, was Gewalt erpreßt hat.

Rußland.

(e Moskauer Regierun Volffschen Telegraphenbüros“ am 6.

hat nach einer Meldung ärz beschlossen,

teht, ist unbefriedigend und unzureichend. Es bedeutet u ¿ri\he Operationen gegen Kronstadt und die lose Streitigleten/ air müssen sept festseven, wie dat i e Flotte einzuleilen Mit der Leitung der oder Streitigkeiten bleibt. Wir %a err Mr weitere ErórMR ationen ist Tro ki beauftragt worden. einem Befehl

De | en in unseren versß Ländern Papiergeld genug und wir wünschen ias wi Währung mit papierenen Versprehungen gzu verwässert, sind die zwei Fragen, die ves Deutschland und unt werden müssen, und zwar sofort. Die von Herrn Dr, Siy

rt er alle, die fi

egen das soziale Vaterland er- n haben, auf, die Waffen niederzulegen. Alle, die sih dem hl widersezen, seien zu entwaffnen und einzuliefern. Alle

qfteten Kommissare und anderen Vertreter der Behörden

machten Vorschläge erledigen keinen dieser Gegenstände. M unverzüglich in Freiheit zu segen. Wer sich nicht be- A

err. di

verzeihen, daß ih das sage, er ist in Birtli keit nit. in en. : : u verhandeln. Er verteilt eine öffentliche Meirute a0 M Die auf funkentelegraphischem Wege in Reval eintreffenden egrifse ‘zurüdzureisen, um “einer öffentlichen. Meinün{ Mhrichten aus Moskau lauten wie gewöhnlich optimistisch. È t zu bezahlen. 34M glaubt in Moskau am Vorabend der Liquidation -des. oje der Verbündeten, im Znteresse Deutschlands, im Zut ands des Generals Koslowsfi zu sein. Die Petersburger delt müssen wir eine Vereinbarung haben, wir müssen {y uvda“ schrieb am 7., daß die Räteregierung die Liqui- Dr e bier lor Laber barung aven. Solche Vorl des Aufstands in Kronstadt um „einen Tag“ ver- ir sie hier gehört haben, bedeuten keine Vereinbarung. Er E en habe, um den irregeführten Matrosen Zeit zu lassen,

einfa einer Vereinbarung aus und \chieben sie. hinaus; i : : : haben wir zu unserem großen Miet zu der Folgen Schuld einzusehen und Reue zu zeigen. Die Lage in us ful

U

müssen, daß die Sanktionen sofort zur tadt sei bereits verzweifelt, einerseits wegen des Mangels Nahrungsmitteln und Heizmaterial, dann aber wegen der r den Aufständischen ausgebrochenen Zwistigkeiten. Nach Verteilung von Lebensmitteln hätten die Führer ver- t, die meuternden Matrosen politische Beschlüfje fassen zu gegn halte sich die Mehrheit in den politischen

hen zuru _ Das hen

ge racht werden müssen.

Jm Unterhause führte gestern der Prem 4 Lloyd Sen bei der Darlegung der Ergebnis Konferenz der „Agence Havas“ zufolge aus:

Er habe persönli von dem nihts zurück zuziehen, was «l über Dr, Simons gescat babe Aber ec babe ce tee Sir kommen müssen, daß Dr. Simons nicht in der Lage gert irgendeinen Vorschlag zu unterbreiten, der von den Alliertt

entralkomitee der russischen kommu- 9 sich in einem Aufruf an alle

angenommen werden können. Die neu beseßten Sti A e rt dies ß dentlichen ; "is en |teiorganisationen und fordert diese zu außerorden

die Hauptzentralen eines uerst widhtigen Ins Bin M inbn auf, um die außergenöhnlich ernste Zu- Saat ine, die g wee ne O jung der Transportkrise zu beheben. Der Aufruf die Cinziebung von 50 vH “der deutschen Mart den über die sowjetrussishen Eisenbahnen erng e

in die interalliierten Länder exportiert würden. Das werde sich darüber noch auszusprechen haben. Die Neutrala davon unterrichtet werden, daß der pridente Punkt für die M des ganzen Verfahrens die Herkunft der Waren sei. ‘Die 1 wüßten dabei, woran fie sich zu halten hätten, und dürften st 4 darüber beklagen, daß man sie ungerecht behandle. Au bt} mente der britishen Kolonien würden zweifellos ‘zu der Ubt elangen, daß es am besten sei, si dem Vorgehen Englands anzu

eiter teilte Lloyd George mit, os den Truppen schon M teilt worden sei, die angegebenen Zonen zu besetzen. Val! Anweisungen "gegeben worden, die besten Methoden zur Ait der anderen Sanktionen in Erwägung zu ziehen. - Die Geh müsse es ermöglihen, daß jeder Käufer deutscher Waren!

and eine notwendige Maßnahme, um die Propaga ie Arbeitsdisziplin unter dem Teil der Transportarbeiter nterslüßen, der E zurückgeblieben sei. Die GUYeD tlichen L eien besonders wegen der verstärkten keit der Gegenrevolutionäre und der feindlichen Spione erlih. Das Zentralkomitee erinnert die für die Trans- ont bereits mobilisierten Arbeiter daran, daß die bis- gen Erfolge im Kampf gegen die Transportnot noch ganz

deutend seien. Spanien. Nah einer Havasmeldung ist

der Ministerpräsident

asiierten Ländern einen Teil des Kaufpreises an die eigene t! o auf dem Heimwege vom Parlament einem Revo lver- abzahle. Lloyd George bedauerte, diese Frage als Sarl ag zum Öpfer gefallen. Drei Unbekannte, vermutlich handeln zu müssen, während sie ein Teil irgendeines zu (Pndikalisten, folgten dem Automobil des Ministerpräsidenten Abkommens hâtte sein können. - Mo olten es ein und gaben auf den Minister-

torrädern, h i

vershüsse ab. Der Chauffeur des Minister- ter Geschwindigkeit nah der nächsten allstation, wo die Aerzte nur noch den Tod des Minister- denten feststellen fonnten, Der Minister des Ignern ließ König benachrichtigen. Die. Angreifer entkamen. Bisher jede Spur von Ban.

Belgien.

Der Ministerpräsident Carton de Wiart ges gon der Kammer Erklärungen über die Londoner Konserenz

Zur Celung des Ruhrgebiets erklärte der Minister- sident, daß die belgischen Len nit ohne die Zustim- ng des belgishen Oberkommandos zu weiteren Operationen angezogen werden könnten. Er betonte, daß Belgien An- auf Reparation habe, und daß die Alliierien davon ala je überzeugt seien.

Tschecho-Slowakei.

Jm Senat der Nationalversammlung sent Benesh eine ausführli e

sidenten 27 Revo sidenten fuhr mit grö

(Forisezung des Nichtamtlichen în der Ersitt und Zweiten Beilage.) |

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Auguste-Viktoria Grä ler mit Qm?

mann M Bed von "Cic (Ben, Des s Gestorben: Hr. Karnmergerichtsrat Otto Wagner ( Fr. Dr.-Ing. ehr. Thea d tmann (Berl

bet

r

Veraniwcriliher Schriftleiter: Direktor Dr. T y x o l, Chan

Verantwortlich für den Angeigenteil: Der Vorsteher der G Rechnungérat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Menger in g) in Betlit Druck der Norddeuishen Bucbdrueerei und Verlagsan Berlin Wilhelmstr. 32.

Vier Beilagen

gab der Minister- gung seiner lezten

itif darlegte, Aus seinen Ausführungen ist insbesondere Passus hervouguhalien in dem sich bar Mae E Reparationsfrage E a der deutsh-franzô-

———_————————

e Darl “leß ie, wobei er die e owakishe auswärtige

E Lf e,

( Erf

Srte Deilage

Verlin, Mittwoch, den 9. März

_ Die Tschecho-Slowakei werde bei der Lösung dieser Frage viel- Teiht faum einer ernsten internationalen Kri)e entrinnen. Die Alltierten blieben in dieser Frage einig und die Londoner Entscheidung werde einen maßgebenden Einfluß auf die internationale Lage aus- üben. Es ist, fuhr ex fort, unsere Pflicht, daß wir auf die daraus enistehenden Schwierigkeiten und auch auf alle Eventualitäten vor- bereitet sind. Ich glaube, diese Mitteilung genügt vorläufig, damit sh unsere Oeffentlichkeit danach verhalte, nicht nux was die auswärtige, sondern auß was die innere Situation betrifft. Sie muß rubig sein und fie kann es fein. Der normale Zustand wird nicht geändert werden, denn dazu liegt vorläufig überhaupt kein Anlaß vor. Unsere Politik war immer von dem Bestreben geleitet, unsere eigenen Kräfte nit zu unter-, aber auch nicht zu über|chätzen, uns bewußt zu sein, wessen wir fähig sind, uns aller Megalomanie und jedweden Siegesrausches zu enthalten. (Bravo auf allen Bänken.) Dies is der erste Grundsay einer gesunden demo- fratishen Außenpolitik. Ohne uns von nir Prestige und unserem nationalen Stolz etwas zu vergeben, wollte unsere Außenpolitik doch niemals Vorstellungen von einer Kraft und Bedeutung unseres Staats hervorrufen, die der Wirklichkeit niht entsprehen_ und die in der Zukunft zu Enttäushungen führen müßten. Die ganze bisherige Politik der Tschecho-Slowakei diente dem Frieden, „der Konfolidierung und der Konzentration so- wohl in wirtschaftliher und handelspolitisher wie auch in sitt- lier und intellektueller Beziehung. Das Einvernehmen mit talien bédeuiet die Vervollständigung dieses Konfolidationsbaus. ie Bemühungen, zu einem Einvernehmen mit Polen zu ge- langen, sollen diese Arbeit vollenden. Dieses ganze große politische fro ramm wird Jahre erfordern. Es versteht sich von felbst, daß estecreidh und Magyarien beide nicht übergangen werden können und daß Oesterreih in diesem Konsolidierungsplan bereits einen Platz hat. Mit der Zeit kann auch Magyarien in dieses Mredegs werk einbezogen werden. Der Minister \chloß mit dem Wunsche, daß man fich nun der Löfung einiger jQuneriger Probleme widmen mis, denn nur diese könnten das Werk der Sicherung der Republik rônen. Der „Cas“ ift ermächtigi,. festzustellen, daß ih die T\checho-Slowakei an den Sanktionen gegen Deuts c- land niht beteiligen werde; alle gegenteiligen Gerüchte

seien unbegründet.

Amerika. Nach einer „Havas“'-- Meldung hat das amerikanische

Staatsdepartement erfahren, daß die Truppen von Costa Rica sih aus dem striitigen Territorium zurückziehen und daß Verhandlungen über ‘einen Waffenstillstand mit Panama stattfinden. Deutscher Reichstag. 77. Sigung vom 7. März 1921 Nachtrag. en, die bei der Beratung über den

ie Ausfü : aaAt ali t E Int an Mana der Reich3- lhogminiser von Raumer gemacht hat, hatten folgenden ortiauli: j : Reichsshaßminister Raumer: Meine Damen und Herren! Der Herx Abgeordnete Barg hat die Existenzberechtigung meines Ministeriums bestritten und hat insbesondere die Existenz- berechtigung einer Reihsbauverwaltung bestcitien. Jch weiß niht, ob ihm bekannt ist, daß außer. der Postverwaltung und der Verkehrsverwaltung auch die anderen unzähligen Reichsbehörden den Wuns haben, Antergebract zu werden und daß eine ungeheure Anzahl von Gebäuden vorhanden sind, die alle verwaltet und baulich instand gehalten werden müssen. “Die Bauverwaltung sämtlicher Behörden des Reichs mit Ausnahme des Verkehrsministeriuums und des Postministeriums werden von meinem Ressort verwaltet, und der Etat weist für diese Unterhaltung eine Summe von 1152 Millionen auf. (Hört, hört! rechts.) Der Herr Abgeordnete hat weiter die Notwendigkeit bestritten, Forstbeamte anzustellen. Nun, das Reichs\chaßministe- rium verwaltet eine Forss von 35 000 Hektar. (Hört, hört!) 5 Er hat weiter die Existenzberehtigung der Abteilung IVa bestritten, das ist die Abteilung für die beseßten Gebiete. Meine Damen und Herren! Jch glaube ich möchte das gerade in diesem Moment besonders unterstreichen —, daß die Sorge für die beseßien Gebiete die intensivste Arbeit verlangt. (Sehr wahr!) E3 stehen im Etat 15 Milliarden Mark, die von dieser Abteilung zu verwalten sind. Es sind das vor allem die großen Bau- anforderungen usw., die die Entente in dem beseßten Gebiet stellt. Der Herr Abg. Barß hat sich dann mit den Beamtenfragen beschäftigt. Er hat zunächst ein Vorrecht der Vorzimmerdamen bemängelt; er hat bemängelt, daß die Vorzimmerdamen die Schlüssel zu den geheimen Mappen haben. Die Schlüsselgewalt gehört der Frau (große Heiterkeit), und ih muß sagen, daß ih durchaus keine Veranlassung finde, einer tüchtigen Sekretärin weniger Vertrauen zu schenken, wie einem männlihen Beamien. (Sehr rihtig! Zuruf von den Vereinigten Kommunisten.) : Meine Damen und Herren! Dex Her: Abgeordnete hat weiter gesagt, daß eine Freundschaftspolitik bei der Besezung der Ve- amtenstellen bestände. Jh möchte feststellen, daß ih während der ganzen Zeit meiner Amtsführung überhaupt keinen einzigen Be- aurten in dem von mir verwalteten Ressort untergebraht habe, grundsäglich niht, und was den Aufstieg der Beamten betrifft, so möchte ih folgendes sagen: ein Mann, der, wie ih, aus der Jndustrie kommt, ist mehr wie jeder andere überzeugt, daß man nicht so sehr nach Examèn, nah Vorbildung usw. gehen soll, sondern daß man die tüchtigen Leute hèrausgreisen und hoh- bringen soll, wo man sie findet (bravo!), und in diesem Sinne werde ih auch mein Ressort verwalten. (Zuruf von den Ver- ‘einigten Kommunisten.) + ‘Er hat weiter gésagt, mein Ministerium sei ein Augiasstall. Jch möchte das Gesicht des Herrn Abgeordneten sehen, wenn ih seine Behausung so bezeihnen würde. (Heiterkeit.) Jch muß das ganz entschieden zurückweisen und muß sagen, daß über kein Ressort so viel gelogen wird wie über das meinige. (Hört, hört! bei den Vereinigten Kommunisten.) Es ist selbstverständlich, daß bei der

Krise beschäftigt sagte dem „Tschesho- valishen Pressebüre“ zufolge:

(einshließlich Börsenbeilage J

uns, daß die Anstrengung, die Deutschland mit seinen 55 Millionen

ninh Grste und Zweite Zentral -Haudelsregister-BelW

Abwicklung eines Krieges, bei den ganzen Folgen, den Unruhen,

n Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen StaatSanzeiïger

1221

die hinterher kamen, die wahrhaftig niht von uns veranlaßt sd, daß da alles drunter und drüber ging. Daß bei dieser Zerrüttung eine Unmenge Sachen vorgekommen sind, das weiß jeder von uns; aber deswegen ein Ministerium, die pflihttreuen Beamten des Ministeriums zu beshimpfen, das muß ih als unerhört bezeihnen und entschieden zuräckweisen. (Zurufe des Abg. Barz (Hannover). Glodcke des Präsidenten.)

Meine Damen und Herren! Der Herr Abg. Bruhn ist auf den Kahnvertrag eingegangen. Fch glaube, ih brauße sachlich über diesen Vertcag, d ja im Hau3haltsausschuß und au in der Oeffentlichkeit so ausgie* behandelt worden ist, nichts mehr zu sagen. (Sehr richtig! bei den Deutschen Demokraten.) Aber ih möchte doch eine Bemerkung niht unterlassen. Jch habe bereits im Haus8halt3ausschuß erklärt, daß ih unbedingt zurückweisen müsse alle persönlichen Angriffe gegen die Mitglieder der Dirertion und «thre Ehrenhaftigkeit. FJch muß das hier wiederholen und wiederhole es aus voller Ueberzeugung, und ih muß mein tiessics Bedauern darüber aussprechen, daß in der Presse diese Herren, die zum Teil ich nenne vor allem den Generaldirektor Weinlih mit âußerster Pflichterfüllung diese unglaublih s{chwierige Auf- gabe angefaßt haben, von oben bis unten mit Dreck beworfen worden sind. Jch muß das bedauern und erklären, daß ih meinerseits an der Ehrenhastigkeit der Verwaltung keinerlet Zwveifel hege und daß auch nicht dex Schatten eines Beweises dafür erbracht ist, daß die Herren beim Abshluß des Vertrages nicht bona fide gehandelt haben. Wie ih sachlich über den Vertrag denke, brauche ich niht weiter auszuführen, es ist bekannt.

Jh möchte aber noch eiwas anderes sagen, eingehend auf die Ausführungen des Herrn Abg. Gothein. Jch muß das unter= schreiben, was er ausgeführt hat Bbezüglich der Opportunität solcher Diskussionen überhaupt. Meine Damen und Herren! Die Deutschen Werke sind Werke der verarbeitenden Fndustrie, die un- bedingt auf eine enge Beziehung zu ihren Zulieferanten und zu threr Kundschaft angewiesen sind, und wenn sie die nit herstelleu können, werden sie nie hochkommen. (Sehr richtig!) Wie aber ist das möglih, wenn die Werke so konstruiert sind, daß jeder Zu=- lieserant und jeder Kunde gewärtigen muß, daß ein Vertrag, den er abschließt, auf den Tisch des Hauses gelegt und in allen Zeitungen publiziert wird? Es ist das das s{chwerste Hemmnis für die Weiterentwicklung der Werke, (Sehr richtig!) Der Herr Abg. Bruhn ist dann auf eine Reihe von Fälle gekommen, die sich im Ressort des Reichsschaßministeriuns abgespielt haben. Zunächst einmal auf den Verirag wegen des Feuerwerkslaboratoriums in Radeberg.

Dazu möchte ih folgendes feststellen: E3 wurde nach dem Kaufpreis gefragt; ex beträgt 124 Millionen Mark mit dor Maß= gabe, daß, wenn das Objekt innerhalb zwei Jahren weiterverkaust wird, dex Ueberpreis zu 50 Prozent dem Reih zusällt. Aber die Hauptbedingung war die, daß sich der Käufer verpflihten mußte, mindestens 800 Arbeiter zwei Jahre lang dort zy beschäftigen. Diese Auflage wirkte selbstverständlich preismindernd.

Ueber das Grünberger Weingeschäft und die WilhelmsHavener Angelegenheit will ih hier niht sprehen, weil sie Gegenstand eines Verfahrens bei der Staatsanwaltschaft sind. Vor deren Abschluß bin ih nicht in der Lage, mich zu äußern.

Der Herx Abg. Herbert (Hessen) hat den Wunsh au8ge= sprochen, daß wix bei der wirtshastlihen Verwertung der über= flüssig werdenden Gebäude möglihst den wirtschaftlihen Kreisen und fkaritativen Bestrebungen entgegenkommen. Das geschieht. Die Gebäude werden zunäthst für Reichszwecke, dann für Landes zwecke verwertet. Aber darüber hinaus wird gesucht, diese Gebäude teils zur Behebung des Wohnungsmangels, teils für karitative Zwedcke zu verwerten, Auch den Gemeinden wird in jeder Be= ziehung entgegengekommen.

Es ist dann über den Fall Lewin gesprohen worden. Der Herr Abg. Gothein hat shon darauf aufmerksam gemacht, daß c3 sih hier um eine Sache handelt, die mein Ressort nit betrifft. Jch möchte aber do das eine feststellen, daß der parlamentarische Untersuchungsausschuß meines Wissens in der nächsten Sißung diese Frage nahprüfen wird. Jm übrigen liegt vor mix eine Artikelserie aus der „Deutshen Tageszeitung“, die, was die Parteinahms für Lewin betrifft, zweifellos unverdächtig ist, eine Nummer vom 80. Dezember und eine solhe vom 5. Fanuar, in denen das Vorgehen der Retag verteidigt wird. (Zurufe.) Fh kann au nichts dafür. (Hört, hört! bei den Unabhängigen Sozial= demotraten.)

Was die Zeche Lothringen betrifft, so haben wir die Be- teiligung verkauft, und zwar deswegen verkauft, weil sie für uns nicht mehr zweckmäßig war. Wir haben es getan mit Einwilligung des Reichsfinanz- und Reichsernährungsministeriums, und wir haben sie günstig verkauft.

Anknüpfend an dén Fall Lewin möchte ih noch auf die Frage des Abbaues der Kriegsgesellschaften eingehen. Meine Damen und Herren! Jch glaube, es kann niemand in diesem hohen Hause sein, der stärker als ich den Abbau all dieser unnatürlichen, unser Wirtschaftsleben aufs \s{chwerste störenden Gebilde wünschte. JH tue meinerseits, was geschehen kann. Jch will das an cinem Beis spiel, an der berühmten Retag, die der Herr Abg. Herbert ange führt hat, verdeutlihen. Fm Fanuar 1920 habe ih sie mit 2927 Angestellten übernommen; jeßt sind noch 82 Angestellte vor- handen. Die Gehälter find vou 1540000 auf 129 000 Mark ge=- sunken, der Raum von 6290 Quadratmeter auf 900 Quadrat- meter. Jh möchte den Herren noh einige Hiffern geben, die bis zum 1. Januar festgestellt sind und dic sich heute etwa so stellen, daß die Herabminderungen sich um mindestens 25 Prozent vera bessert haben, Wir haben am 1. Fanuar 1920 13 Gesellshaften mit 8359 Angestellten und 116590 Quadratmeter Raum übex= nommen. Davon existieren jeßt noch 10 Gesellshaften mit 220 Angestellten und 4000 Quadratmeter Raumbedarf. Fm ersten Semestex 1920 sind weiter hinzugekommen 15 Gesellshaften mit

S T

165. Angestellten, die auf 10 Gesellshaften mit 31 Angestellten