1899 / 100 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 28 Apr 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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völkerung bei den Diskontoveränderungen und ähnlichen Fragen ftets geltend gemaht werden. Ich will mih aber darüber nit weiter verbreiten. Die Sache ift zur Genüge erörtert. Der Herr Abg. von Staudy dagegen erwartet eine Diskonts- veränderung von einer partiellen, noch mehr von einer totalen Verstaatlihung. In dieser Beziehung muß ih ihm entgegentreten. Die Höhe des Diskonts wird stets von einer völlig unabhängigen Reichsverwaltung lediglich im öffentlichen Interesse festgeseßt; der Zentralaus\{uß bat keine Initiative, er wird nur utahtlih gehört, und ih kann versihern man wird meiner ersiherung wohl Glauben {enken —, daß ein Einfluß auf die Diskonterhöhung in dem Sinne einer von den Interessen der Mitglieder diktierten Beeinflussung niemals zu bemerken gewesen ist. Aber ih kann diese prinzipielle Frage jeßt verlassen. Die Anträge auf Uebernahme eines Theils der Antheile durch das Reih haben im Hause wohl nicht die mindeste Aussicht ; sie sind hon in der Kommission gestellt, aber mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Zur Diskussion steht heute hauptsächlich und zunächst die Frage der Kapitalserhöhung. Nun möchte ih do bitten, sich daran zu erinnern, daß die Regierung selbit eine Kapitalserböbung, und zwar eine recht beträhtlihe, vor- \chlägt, von 30 Millionen Mark, und außerdem noch ein Wieder- eröffnen des Reservefonds, der weiterhin auf die Höhe von 60 Millionen Mark gebraht werden soll, sodaß man im Ganzen zu einem eigenen

Vermögen der Bank von -210 Millionen gelangt; das ist gewiß.

recht ansebnlich. Es if nun von der Kommission {ließli ein Kompromiß zu stande gekommen, wonach über die 30 Millionen, die die Regierung vorschlägt, hinaus noch eine weitere Kapitalerhöhung stattfinden soll, aber nicht wie jene sofort, sondern spätestens nah fünf Fahren, innerhalb deren abgewartet werden kann, wie sich die Verhältnisse gestalten. Es bleibt da immerhin die Möglichkeit, daß mit der Bevölkerung und dem Verkehr auch die Um)äge der Neichs- bank und das berechtiate Kreditbedürfniß sich in der Weise vermehren, daß {ließli eine größere Erweiterung der Garantie, die im Stamm- kapital liegt, und die kleine Erweiterung der Betriebsmittel, die da- durch herbeigeführt werden kann, tolerabel sein würden. In diesem Sinne is eine Erklärung vom Herrn Staats-Minister Grafen von Posadowéfky in ter Kommission abgegeben worden. Nun er- scheizen aber jeßt viel weiter gehende Anträge. Herr Dr. Arendt namentli führt aus, das Kapital müsfe sofort auf 180 Millionen erhöht werden, weil weit mehr Betrieb8mittel für die Reichsbank nöthig seien zur Verbilligung des Diskonts. Gerade von dem augen- blicklih abwesenden Stellvertreter des Herrn Reichskanzlers if son bei der ersten Lesung der Bankvorlage geltend gemawt, daß weder der Baarvorrath der Bank mit Hilfe der Kapitalserböhung eine dauernde Vermehrung erfahren würde, noch daß eine Ermäßigung des Diskonts davon zu erwarten sei. Für die Betriebsmittel der Bank kommt das Stammkapital sehr viel weniger in Betracht als die Noten und fremden Gelder, jedenfalls ers in sekundärer Weise. Herr Dr. Arendt hat freilih in dieser Hinsicht seine bekannten An- \hauungen darüber vorgetragen, daß die, au nah meiner Meinung, bedauerlihe Höbe des Diskonts, zu der wir namentlich im leßten Winter genöthigt gewesen sind jeßt sind wir wieder auf 4 9% beruntergekfommen —, nicht zurückzuführen sei auf den doch in der That von allen Seiten außer von ihm zugegebenen großen Aufs{wung der Industrie, des Unternehmungsgeistes unserer Landsleute, der deutshen Thatkraft; er führt den hohen Diskont allein zurück auf den angeblihe® Goldabfluß ins Ausland; fo habe ich_ ibn verstanden. Gr bat aber | zur Bekräftigung seiner Auffassung recht falsche Zahlen angegeben. Er führt an, die ganze Zunahme der Änsprühe an die Bank, wie sie sich in der zinstragenden Anlage, also bauptsähli% in Wechseln und Lombard auédrüdcke, habe nur 200 Millionen betragen, vom 15, Februar 1895, tem Tage, wo die Reichsbank am reihlichsten mit Mitteln versehen gewesen, bis zum 15. November 1898, der unmittelbar der Diskonterhöhung auf 6 °/9 voranging. Nun is eine Zunahme der Anlage von 200 Milionen gewiß \chon recht beträhtlih. Außer der Anlage kommen tei der Diskontfestsezung überdies noch andere Dinge in Betracht : nament- lih der Stand der Baarmittel und der sogenannten fremden Gelder. Aber 200 Millionen find eine ganz falsche Zahl. Es hat in der von Herrn Arendt angegebenen Zeit eine Zunahme um _ das Doppelte stattgefunden ; die Gesammtanlage in Wechseln, Lom- bard und Effekten bat am 15. Februar 1895 betragen 544,8 Millionen, am 15. November 1898 961 Millionen, das macht eine Differenz von 4162 Millionen und niht von 200 Millionen. Herr Dr. Arendt hat meiter darauf hingewiesen, daß die Zunahme der Noten in der Zeit vom Februar 189% bis zum November 1898 eine verbältnißmäßig garnicht sehr bedeutende gewesen fei, und will damit beweisen, daß der hohe Diskont ledigli auf das hinausgegangene Gold zurüczuführen sei. Einmal haben sich die umlaufenden Noten in der fritishen Zeit überhaupt um 156,8 Millionen vermehrt, wenn man jene beiden Tage mit einander vereleidt, sotann kommt es über- bauvbt darauf nit an, sondern auf die durch den Baarvorrath un- gedeckten Noten. In diesen liegt ja das Mittel für die Reichsbank, um elastisch den Münzumlauf zu ergänzen, den Notenumlauf aus- zudehnen, wenn es nöthig ift, und hier zeigen sih ganz gewaltige Spannungen gerade in jener Zeit. Wir hatten am 15. Februar 1895 eine U eber deckung von 149 Millionen, dagegen am 15. November 1898 waren durch den Baarvorrath ungedeckt fast 368 Millonen, das ergiebt eine Spannung von 517 Millionen. Meine Herren, gerade in dieser Ziffer drückt sh am allerdeutlihsten aus, welche ungeheuren Ansprüche eben an die Reichsbank gestelt worden find und sie zu den hohen ODiskontsägen vorübergehend ge- nôthigt haben. Man fann, wie ih wiederbole, mit Hilfe größerer Erweiterung des Stammkapitals in keiner Weise herbeiführen, daß man weniger ungedeckte Noten ausgiebt. Das Stammkapital spielt im wesentlihen nur die Rolle eines Garantiekapitals; man muß si sogar büten, vom Standpunkt eines ordentlihen Bankpolitikers, in der Erböbung zu weit zu gehen. Ib möchte in der Beziehung nur

einen aanz kurzen Pafsus aus der bezüglihen Ausführung des Herrn Professors Wagner in seinem noch immer schr beahtenswer1hen Werk übec Zettelbankpolitik vorlesen: „Entgegen einer verbreiteten Anschauung und tn Verkennuna der wahren Aufgabe des Stammkapitals einer Bank ift ¡war an fh ein „hohes“ Kapital nit nur kein unbedingter Bortbeil, sondern umgekehrt niht selten ein Nachtheil, weil eine Gefa5r für eine Bank. Denn ein großes Kapital kann im gewöhn- liden soliden Bankgeschäft niht immer gecügend rentabel gemacht werden und verfübrt daber die Bankverwaltung mitunter zu ge- wagteren Geschäften.“ Das ist eben die Sache. Die Verwaltung glaubt mit dem jeßigen Kapital und der in der Regierungévorlage vorgesehenen Erhöhung auskommen zu können, Die Kapitalserböhung spielt bei Spannungen in der Notenausgabe von 500 Millionen und mebr, bei Spannungen in den fremden Geldern von einigen Hundert Millionen keine erhebliche Nolle. Es verslägt nihts, ob das Stamm- kapital etwas größer ift oder nicht. Wir glauben also mit den in der Vorlage vorgesehenen 30 Millionen auézureichen, sind aber nit unbedingt gegen die spätere Erhöhung um 30 Millionen, sobald die Nerbältnisse e rechtfertigen. Nun wollen die beiden ersten Herren Vorredner aber so shnell als möglich auf 60 Millionen erböben, und da gerathen wir eben leicht in die Verlegenheit, von der Herr Pro- fessor Wagner spriht: Wir würden niht im stande sein, die weiteren 30 Millionen, die sofort beschafft werden sollen, im soliden Bankgeschäft anzulegen. Ift dies niht mögli, dann würde der Verwaltungnichts übrig bleiben, als Papiere zu kaufen, worauf {hon mein Amtsvorgänger Herr von Dechend aufmerksam gemacht hat; ih kann in dieser Be- ¡iehung nur bestätigen, was er hierüber gesagt hat. Auch der Herr Staatésekretär Graf von Posadowtky hat \ih bei der ersten Lesung des Bankgesetzes niht anders ausgesproden und im wesentlichen viel- mehr ganz daéselbe ausgeführt. Insbesondere e1warten die Gegner pon einer grôßeren Vermehrung des Stammkapitals einen Vortheil binsihtlih des Lombardverkehrs, Herr “Abg. von Staudy hat den Lombardverkebr ganz besonders gerübmt als sicherste Anlage. Ich will dieSicherbeit garnicht leugnen ; ter Lombardverkehr ift so, wie er von ter Reichébark gehanthabt wird von Papieren beleiben wir nur ganz sihere —, wirklich eine sihere Anlage. Es fommi aber in der Bankverwaltung nicht bloß auf

die Sicherbeit an, sondern auch auf die Liquidität der An-

E E N E R L: B

lage; ih habe das in der Kommission ausführlich auseinandergeseßt, | zu streihzn. Ueber die segensreihe Wirkung der Privatnotenbanken

und ich glaube, ich kann hier wohl von einer Wiederholung absehen. Der Lombardverkebr bleibt für die Bankpolitik in Uebereinstimmung .mit dem Bankgesey minderwerthig und ist daher in angemefsenen Grenzen zu halten. Sogar auf die alte Frage der Beleihung von landschaftlihen Pfandbriefen is Herr von Staudy dabei wieder eingegangen; darauf will ih aber niht ausführlih zurückfommen. Es wurde damals eine Bevorzugung jener einen Art von Papieren im Lombardzinsfuße erstrebt, und dazu konnten wir uns nicht ents{ließen, wir sind vielmehr dazu übergegangen, jeßt sämmtliche Papiere im Zinsfuße gleih zu behandeln. I resümiere mich furz dahin: mit dem bisherigen Stammkapital in Verbindung mit der Erhöhung, die die Regierung vorschlägt, kommen wir aus; wir wollen abwarten, wie weit wir in den nächsten fünf Jahren kommen, und ift es inzwischen irgendwie nöthig und mögli, dann wird die Regierung von der Be- fugniß, die ihr eingeräumt werden foll, zur rehten Zeit Gebrauch zu machen wissen.

Abg. Gamp (Rp.): Alle Anträge meiner Freunde wurden in der Kommission in der ersten Lesung abgelehnt. In der zweiten Lesung sind aber die Herren, die eigentlih auf einem anderen Stand- runfkt standen, sehr entgegengekommen, sodaß das Wesentlichste erreicht wurde : die Vermehrung des Aktienkapitals um 609 Millionen, die Er- höhung des Notenkontingents, die Beschränkung des Dividendenbezugs der Reichsbank-Antheilseigner und die Beschränkung der Reichsbank be- ¡üglih des Privatdiskonts, Es wäre politis unklug, diese Vortheile auf das Spiel zu seßen, indem man sih an dem Kompromiß nicht be- theiligt. Au die Konservativen follten bedenken, daß in diesen vier Punkten die Hauptsache erreicht ist ; sie sollten für die ompromiß- anträge stimmen.

Abg. Büsing (nl.): Nach sehr langen und {weren Kommissions- verhandlungen ift es gelungen, zu einer Einigung zu gelangen. Ich babe namens meiner Freunde die Erklärung abzugeben, daß dieselben

ih einstimmig dem Kompromiß anschließen, daß fie fich also auf den -

Boden der Kommissionsbeshlü}se stellen und gegen alle abweihenden Anträge stimmen werden.

Abg. Fishbeck (fr. Volksp.): Die Ausführungen der Herren von Staudy und Arendt brinvgen ni&ts Neues. Wir fühlen auch nit das Bedürfniß, uns mit Herrn Arendt noh auseinanderzuseßen. Wir werden für die Kommissionsbes{chlüsse stimmen.

Abg. Dr. Siemens (fr. Vag.): Auch wir werden unter Ablehnung aller Anträge für das Kompromiß stimmen.

Abg. Dr. Arendt: Was haben denn die Parteien, die dem Kompromiß zugestimmt haben, eigentlih zugestanden? Sie haben die Dividendenberechtigung der Antheilseizner etwas beschränkt; im übrigen könnte do höchstens die Reichsbank davon sprechen, daß sie etwas zugestanden habe. Redner polemisiert darauf gegen die Be- {lüfse der Kommission.

Damit schließt die Debatte. Der Antrag des Abg. Dr. Arendt wird abgelehnt, ebenso der Antrag des Abg. Dr. von Leveßow. Artikel T wird ohne Aenderung nah dem Beschluß der Kommission angznommen.

Artikel T1 betrifft die Gewinnvertheilung. Bis zum Jahre 1889 erhielten die Antheilseigner 4 Proz. im voraus, von dem Reste entfielen 20 Proz. auf den Reservefonds, und von dem dann noch verbleibenden Reste erhielten das Reih und die Antheilseigner je die Hälfte; von dem 8 Proz. über- steigenden Gewinn sollten das Reich 8/4, die Antheilseigner 1/4 erhalten. Von 1889 ab bis jeßt erhielten die Antheilseigner 31/2 Proz. im voraus, von dem Reste nah Abzug von 20 Proz. für den Reservefonds die Hälfte bis zum Betrage von 6 Proz. ; von da ab sollte das Reich 3/4 des Restes erhalten.

Die Vorlage will den Bankantheilseignern außer den 31/2 Proz. bis zur Höhe von 5 Proz. die Hälfte, von da ab M 1 des Ueberschusses zuwenden ; der Rest soll dem Reiche zufallen.

Die Kommission hat beschlossen, den Antheilseignern nur 31/2 Proz. zuzubilligen und von dem Reste nah Abzug von 20 Proz. für den Reservefonds 1/4 den Antheilseignern und 3/4 dem Reiche zuzuwenden.

Die Sozialdemokraten beantragen, den Antheils- eignern bei dieser Art der Vertheilung niemals mehr als 5 Proz. zuzubilligen; die Konservativen wollen dafür einen Betrag von 6 Proz. festgeseßt wissen.

Abg. Graf von Kani (d. konf.): Man hat \sich_ im Lande darüber gewundert, daß von den Sozialdemokraten ein Antrag ein- gebraht worden ist, der nihts weiter bedeutet, als eine Verstaat- lidung der Reichsbank, Wir ändern eigentlich an dem gegen- wärtigen Zustande sebr wenig, wenn wir Ihnen eine solche Be- schränkung auf 60/6 vorsblagen. In der Kommission war bereits vorges{chlagen worden, die Dividende auf 5# °/o zu beschränken, dieser Antrag wurde aber abgelehnt, und wir nehmen ihn jeßt in etwas erweiterter Form auf. Wir sind vns darüber voll- fommen flar, daß eine solde Besbränkung der Dividende wahrschein- lih dahin führen wird, daß die Reichsbank niht mehr auf so hohen Gewinn binarbeiten wird, wie es aegenwärtig noch in einem gewissen Maße wenigstens der Fall ift. Um so leihter wird es sein, fich billiaes Geld zu verschaffen. Wir bitten also, unsern Antrag an- zunehmen. Wie wir uns zu dem sozialdemokratishen Antrage stellen werden, fann ih nit sagen, wir haben uns darüber noch nicht verständigt. ®

Abg. Dr. Schoenlank (Soz.): Ueber die Verstaatlihung werden wir entsheiden, wenn uns Zeit und Umstände passend erscheinen. Wird der Gewinn der Anthetlscigner niht auf 59/9 reduziert, fo werden wir für den Antrag ron Leveßow stimmen. Da diese Be- stimmung eine der wichtigsten der Borlage ist, so behalten wir uns unsere endgültige Abstimmung für die dritte Lesung vor,

Der sozialdemokratishe Antrag (Beschränkung auf 5 Proz.) wird abgelehnt, ebenso der Antrag der Konservativen (Be- s{hränkung auf 6 Proz.). Artikel TT wird ebenfalls nah deni Beschlusse der Kommission angenommen.

Auf den Antrag des Abg. Fischbeck (fr. Volksp.) Tgegen den der Präsident des Reichsbank-Direktoriums Dr. Koh nihts einzuwenden hat, da er eine Verbesserung bedeute, wird ein Artikel ITa angenommen, wonach die Mitglieder des Aus- \husses aus dem Kreise derjenigen Antheilseigner gewählt werden, die Antheile im Mindestbetrage von 9000 # besißen (also 3 Antheile à 3000 # oder 9 Antheile à 1000 4).

Angenommen wird ferner als Artikel IT b die Vorschrift, wonah auf je 1000 (M cine Stimme entfällt und mehr als 300 Stimmen nicht in einer Hand vereinigt sein dürfen; ebenso Artikel 1IIT, wonach das steuerfreie Notenkontingent auf 541 600 000 M (nah der Vorlage nur 491 600 000 A) erhöht wird.

Nach Artikel V soklte denjenigen Privatnotenbanken das Privileg der Notenausgabe gekündigt werden, welche sich nicht verpflichten wollen, vom 1. Januar 1901 ab nicht unter dem Prozentsaßze der Reichsbank zu diskontieren.

Die Kommission hat diesen Artikel dahin geändert, daß die Reichsbank nicht zu einem niedrigeren als ihrem offiziellen Diskontsaye diskontieren dürfe, sobald dieser Saß 4 Proz. er- reiht oder überschreitet, ohne diesen Privatdiskontsap im „Reichs-Anzeiger“ zu veröffentlihen. Ferner sollen die Privat- notenbanken niht unter dem Reichsbanksaße diskontieren, so- bald derselbe 4 Proz. erreicht oder überschreitet, und im übrigen nicht um mehr als 1/4 Proz. unter dem Sage der Reichsbank.

und speziell der bayerischen sei nur eine Stimme. Diese segensreihe Wirkung werde durch die Bestimmungen des Art. V ungemein be- {ränkt ; viel genchmer würde die Vorlage den Bayern {hon werden, wenn die erwähnten Worte gestrihen würden. Ein‘timmig habe fich e B Landtag im Sinne der Ausführungen des Redners aus- gesprochen.

Bevollmächtigter zum Bundesratb, Königlich bay?risher Staats- rath von Stengel: Meine Herren! Es is mir sehr willkommen gewesen, daß der Herr Vorredner den Antrag, die Worte „erreicht oder“ in dem Artikel 5 wieder zu streichen, soeben gestellt hat. Der Buntesrath hat zwär zu dem von der Kommission beschlossenen Antrag zu Artikel 5 seinerseits noch keine Stellung genommen, und id möchte auch in keiner Weise der seinerzeitigen Beschlußfaffung des Bundes- raths in dieser Frage vorgreifen. Immerhin dürfte es jedoh manchem von Ihnen erwünscht sein, und vielleiht wird es auch zur weiteren Abkürzung der Berathungen über den Artikel 5 beitragen, wenn der Vertreter des Staates, welchem die bedeutendste der Privatnotenbanken angehört, über die vorläufige Stellungnahme seiner Regierung zu der von der Kommission beantragten Fassung des Artikels 5 nähere Auf- klärung giebt. Ich erahte mich dazu um fo mehr verpflichtet, als, wie ja den Herren bekannt sein dürfte, in dem bayerischen Landtage erst kürzlih aus Anlaß des Antrags eines Abgeordneten eine bedeut- same Kundgebung in dieser Frage erfolgt ist. Ich werde hier nicht erst die Versicherung geben, resp. wiederholen müssen, daß die bayerische Regierung auf die Forterhaltung der Privatnotenbanken und ins- besondere der bayerishen Notenbank den allergrößten Werth legt. Wenn ih mi nach diesen einleitenden Worten zu dem Beschluß der Kommission wende, so möchte ih hervorheben, daß allerdings dur die von der Kommission beshlossene Faffung gegenüber der ursprünglichen Regierungêvorlage die Privatnotenbanken in einer Beziehung günstiger, in einer anderen Beziehung aber ungünstiger geftellt werden. Günstiger werden sie geftellt gegenüber der Regierungsvorlage da- dur, daß Ihnen die Kommission vorshlägt, den Privatnotenbanken über den Diskontnotenfaß der Reichsbank hinaus eine weitere Marge von 2 resp. F 9% zu gewähren. Ungünstiger gegenüber der Regierungs- vorlage werden jedoch die Privatnotenbanken mit der Reichsbank dadurch gestellt, daß nah dem Vorschlage der Kommission den Privat- notenbanken wie der Reichsbank selbst bei einem offiziellen Diskontsay von 4 9% und darüber die Gewährung des Privatsazes untersagt sein soll. Die Worte „erreiht oder“ bewirken, daß das Verbot des Diskontierens unter dem offiziellen Say schon bei 49/9 einsezt. Diese Worte waren in dem Beschluß, den die Kommission in erster Lesung gefaßt hat, nicht enthalten, und es war im besonderen auch von mir in erster Lesung dringend befürwortet worden, diefe Worte wegzulafsen. Erft in der zweiten Lesung wurden auf einen Antrag, von dem ih be- merke, daß er von einer Seite ausging, welche fih ofen zu der Gegnerschaft der Privatnotenbanken bekannt hat, diese Worte „erreicht oder“ in dem Artikel 5 des Geseßentwurfs eingeschaltet. Jch erkenne gern an, daß zur theilweisen Kompensation dieser für die Notenbanken lästigen Beschränkung, die hier eingeschaltet wurde, auf der anderen Seite auch wiederum dur die Gewährung der erwähnten Marge dann s{hließlich jenen Banken auch wieder ein Vortheil zugewendet worden ist. Aber es gewinnt den Anschein wenigstens haben das die Verhandlungen des bayzrishen Landtages ergeben —, daß diese Marge in den betheiligten Kreisen als ein ausreihender Entgelt nicht erachtet wird. Bei der dritten Lesung nun ist es bei Einschaltung jener Worte „erreiht oder“ in dem Artikel 5 belassen worden. Es war mir leider unmöglich, den Verhandlungen in dritter Lesung bei- zuwohnen. Sonst würde ih {hon damals dringend gebeten haben, im Interesse der Privatnotenbanken, namentlich aber au im Interesse ihrer Kundschaft diese Worte wegzulassen. Nachdem mir nun dort in der Kommiision bei der dritten Lesung diese Gelegenbeit nit ge- boten war, möchte ih nicht unterlassen, wenigstens heute hier im Plenum des Reichstages noch diesen Versuch zu machen, indem ih dem hoben Hause dringend empfehle, den nah meinem Dafürhalten durh- aus begründeten Antrag, den der Herr Abg. Dr. Heim unter Ziffer 1 gestelt hat, anzunehmen. Ich glaube, daß Sie dadur nur einem woblberehtigten Wunsche der Privatnotenbanken entgegen- fommen würder.

Abg. Graf von Kaniß: Ich halte es für wünschens- werth, daß die segensreihe Thätigkeit der Privatnotenbanken erhalten bleibt. Der niedrige Diskontosay bedeutet einen Vortheil für das ganze Land, für Handel und Industrie. Ih möchte Ihnen den An- trag des Abg. Heim empfehlen, aber ih möchte weiter vorshlagen (entsprechend einem inzwischen eingegangenen Antrage des Abg. Dr. von Leveßow), daß wir den Privatnotenbanken gestatten, nit i, sondern § 9/6 unter dem Reichsbanksayze zu bleiben. Außerdem solle die Reichsbank gar keinen Privatdiskont mehr gewähren.

Präsident des Reichsbank-Direktoriums, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Koh: Meine Herren! Dec Herr Abg. Graf Kaniy hat soeben die Frage des Goldabflusses in einer Weise gestreift, die nur in sehr losem Zusammenhang mit Art. V steht. Wenn er glaubt, daß die Diskontpolitik der Reichsbank in dieser Beziehung unwirksam ewesen fei, so möhteih dem dochdie Urtheile sehr zehlreicher fompetenter ôrperschaften im Lande, des Handelstages und anderer entgegenhalten. Auch der Königlich bayerische Herr Finanz-Minister hat erft vor kurzem zu meiner Freude in der dortigen Kammer anerkannt, daß die Reichs- bank gerade als Hüterin der Goldwährung eine erfolgreiche Thätigkeit entfaltet habe. Die Thâtsachen sprechen gegen die Ansicht des Herrn

saldo seit 1885 ret erbeblich vermehrt und niht vermindert, troß der großen auch im Auslante mit deutsGem Gelde entwidelten Thätigkeit, und ebenso hat der Goldvorrath der Reichsbank fort und fort zugenommen, bis in den legten Jahren der innere Bedarf bedeutende Mittel - erforderte. Indessen ih verlasse diesen Punkt und gehe auf die Anträge ein. Der exr Abâ. von Levezow und Genoffen haben zunähst zu Art. Y Anträge ge!tellt, die darauf hinausgehen, den etwaigen Privatdiskont der Reichsbank ganz zu beseitigen, und weiterhin wollen sie den Privat- notenbankfen nah unten eine Marge von # 9/0 statt von }°/9, wie es in den Kommisionsvorschlägen enthalten 1, gestatten. Viese Anträge entfernen sich ganz außerordentlih weit von der Vorlage der Negierung. Die rerbündeten Regierungen haben bei ter Vor- lage auf dem Standpunkt gestanden, im Interesse einer eia- heitlihen, wahrhaft wirksamen ODiskontpclitik die Privat- noteibanken überhaupt an den Diskontsap der Reichsbank zu binden, sei das nun der offiziell bekannt gemachte oder ein Privat- diskontsay. Obgleich die Reichsbank son seit April 1896 einen Privat- diekontsay nicht mehr gehabt hat, so glaube ih doch, daß ibre Bewegungs- freiheit ebenso wie dies den Privatnotenbanken unerträglih erscheint, zu fehr eingeshränkt würde, wenn man ihr die Möglichkeit ganz ab- \hneidet, zu Zeiten unt-r dem öffentlid bekannt gemachten Say zu diskontieren. Ih will aber auf diese etwas feine Frage, die ausführlih in der Kommission erörtert worden ift, nicht näher eingehen. Ich glaube niht, daß die Anträge der Herren von Leveßow und Menourn Auésicht haben, in dieser Beziehung an- genommen zu werden. 2s nun gar die Marge von # °%/ unter dem offiziellen Diskont anlangt, so muß ih fagen, daß eine solhe Be- \chränkung der Privatnotenbanken völlig werthlos ist für die Reichs- bank und die verbündeten Regierungen. Das ist so gut wie gar keine Be‘chränkung. Die Privatnotenbanken würden dann im vollsten Um- fange Gelegenheit haben, die Diskontpolitik der Reichtbank zu er- \hweren und diese zu unterbieten, mehc noch als dies schon jeßt gesteht. Es bandelt sih bei dem Geseßvorschlage durhaus niht um einen Eingriff in die Bildung des Geldpreises im freien Markt, sondern um die Aufrechterhaltung der wahren Bestimmung des fiduziären Geldes. Gegenwärtig bleibt den Notenbanken ein gewisser Spiel- raum. Wenn sie wissen: der Say der Reichsbank is der und der, dann können sie ihr durch Unterbieten den Vorrang abgewoinnen. Dies schränken auch noch die Kommissionsvorshläge wesentlich ein; der Antrag der Herren von Levezow und Genossen in irgend erheb- licher Wirkung nit mehr. Ih weiß ja, auf welhem Standpunkt die Herren in Bezug auf jene Banken stehen; aber die Regierungen

4 Abz. Dr. Heim (Zentr.) beantragt, die Worte „erreiht oder“

Grafen Kaniß. Bekanntlich hat sich der Goldvorrath im Lande per

haben einen anderen, auf thunlichst einheitlichen Diskont gerichteten und

die Reichsbank desgleichen, kurz, ih kann nur rathen, den Antra abzulehnen. Was den Antrag Heim anlangt, so muß zunähst zu Nr. 2 desselben bemerfen, daß er in dieser Fafsung unannehmbar ist. Er will nämli die Bestimmung der Voclage, die dahin geht, es solle Gebrau von der Kündigungsbefugniß gemacht werden, wenn die Notenbanken sich nicht verpflichten u. \. w., dabin ändern, daß der Bundesrath von dem Kündigungsrecht keinen Gebrauch machen wird gegenüber den Privatnotenbanken, wenn diese Banken sich verpflichten u. st. w. Hier ift der eine Fall, in dem eine Kündi- ung seitens des Bundesraths nah dem Bankgeseßz erfolgen kann, ganz Éberfehen worden; nämlih der, wenn die Notenbanken den An- ordnungen des Bankgeseßes zuwidergehandelt haben. Diesen Fall hat auch wohl der Herr Antragsteller niht auss{ließen wollen; jene Befugniß würde aber immerhin aufrehterhalten werden müssen. Im übrigen würde gegen die vorgeschlagene negative Fassung nichts Erhebliches zu erinnern sein, fie hat im wesentlichen wohl nur redaftionelle Bedeutung. íFndem ih nun aber zu dem Antrag Heim Nr. 1 (zu § 1 des Art. 5) übergehe, möchte ih darauf aufmerksam machen, daß son das in der Kommissionsvorlage enthaltene Kompromiß immerhin recht weit von der Regierungsvorlage abweicht und diese erheblih abs@wächt. Dabei sollte es unbedingt sein Bewenden haben. In erster Lesung der Kommission wurde der Antrag von Hertling angenommen, welcher zwar die in zweiter Lesung eingeshalteten Worte „erreiht over“ nit enthielt, aber den Privatnotenbanken gegen den etwaizcn Privyatsaßz der Reichsbank wie gegen deren offiziellen Say eine Marge von 1/89 gestattete. Der in dritter Lesung angenommene Kompromiß verwandelte nun das 1/8 in 1/4 bei dem offiziellen Saße. Hiermit sind wir doch wobl bei der äußersten Grenze der Zugeständnisse angekommen. Es liegt nahe, an Beschlüssen festzuhalten, die in ihrem inneren Zusammenhange auch von den Regierungen als das äußerste Maß dessen, was aller falls zugegeben werden könnte, bezeihnet worden sind. Ich sehe keinen genügenden Grund ein, davon abzu- geben, wenn auch inzwishen die Agiiation der Privatnotenbanken immer lebhafter geworden is. Allerdings hat sih der bayerische Herr Finanz-Minister in der dortigen Kammer und heute der Herr hayerishe Bundesrathsbevollmächtigte dem Wunsche, jene Worte „erreiht oder“ wieder zu beseitigen, angeshlofsen, aber do nit in dem Sinne, das Zustandekommen des Geseßes davon abhängen zu lassen, nur möchte ih dabei an einige Worte des Herrn Ministers Freiherrn von Riedel in seiner hoh bedeutsamen Rede erinnern, in der er fi yuamentlich auch mit vollster Entschiedenheit gegen den Gedanken einer Verstaat- lihung der Reichsbank erklärt bat. Er sagte ungefähr, man dürfe bei dieser ganzen Frage niht nur den einseitigen Standpunkt der- jenigen süddeutshen Staaten einnehmen, welhe noh Privatnoten- anfen haben, sondern auch erwägen, daß Preußen auf seine Privatnotenbanken bis auf eine verzihtet habe, und daf andere Bundesftaaten keine Privatnotenbanken haben; man müsse dem Reiche geben, was dem Reiche gehört. Es liege ein gegenseitiges Verhältniß vor, das von beiden Seiten zu würdigen sei. An diesen wahrhaft staatsmännishen Ausspruh möchte ih den hohen Reichstag erinnern und deshalb abrathen, den Antrag Heim zu Art. 5 & 1 anzunehmen, j

Abg. Haußmann- Böblingen (d. Volksp.) weist darauf hin, daß zahlreihe Handwerker- und Gewerbevereine mit Eingaben an den Reichstag herangetreten seien, welhe die Bitte enthielten, den Privat- notenbanfen ihre Thätigkeit nicht zu beschränken. Dem Neichstage würde die Gewährung dieser Bitte niht wehe, den süddeutschen Handwerkern dagegen wohl thun.

Abg. Dr. von Frege (d. kons ) bedauert, daß man den Privat- notenbanken nit mehr entgegenkomme. Die Privatnotenbanken seien niht Privatbanken, sondern eigentlich Staatsbanfkfen mit Unterstüßung von Privatkapital, ihre Thätigkeit fei für ibren Wirkungskreis eine viel umfafsendere als die der Reichsbank. Redner erklärt fich für den Antrag Heim und spriht die Hoffnung aus, daß der Bundesrath seinen Widerspruch fallen lassen werde.

Abg. Ga mp (Rp.) erklärt, Deutschland habe ein einbeitlihes wirthschaftlihes Gebiet, und die Privatnotenbanken hätten oft die Diskontopolitik der Reichsbank durhkceuz?. Redner wendet sich gegen die gestellten Anträge, wenn er auh nichts dagegen einzuwenden hâtte, daß der R-ichsbank jeder Privatdiskont untersagt würde.

Abg. Lu cke- Patershausen (b, k. F.) tritt für die Berüksichtigung der Privatnotenbanken ein, welche den landwirthschaftlichen Interessen und den Interessen des Kleingewerbes gedient hätten.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky - Wehner:

Ih muß bitten, den Antrag von Leveßow abzulehnen. Wenn die Herren sih gütigst erinnern wollen an die Geschichte der Ent- ftehung des Neichsbankgesetzes, durch welches für Deutschland eine Zentralnotenbank geschaffen werden follte, so war man damals ofen- bar der Ansicht, daß diese Zentralnotenbank ihre Thätigkeit allmählich auf ganz Deutschland erstrecken sollte, und man betrachtete die Noten- banken, die noch verblieben, als in einem Uebergangsftadium befindlich (sehr ri6tig! rechts, Oho! links), weshalb man au die Diskont - konkurrenz der Privatnotenbanfen füc die Reichsbank so leiht als mögli gestalten wollte. Was ist indessen eingetreten? Die Neichs- bank diskontierte zunähst zu einem öffentli bekannt gemachten Diskontfat. Aber auf Grund eines Bundetrathsbeshlufses war man der Ansicht, sie wäre nach den Bestimmungen des Reichebankgesetzes au in der Lage, unter diesem dffentlih bekannt gemahten Sah zu einem Privatdiékontsay zu diskontieren. Wir waren genöthigt, diefen Weg einzuschlagen, weil die Privatbanken ibrerseits zu einem niedrigeren Privatdiskontsaß diskontieren und wir dringende Gründe hatten, auf dem Gebiete des Privatdiskonts in finanzieller Konkurrenz mit den Privatnotenbanken zu bleiben. Darauf, meine Herren, wird Fhnen jeßt ein Geseh vorgelegt, welches die Reichsbank,. die deutsche Zentralnotenbank, in klarer Form vollständig parallel stellen soll mit den Privatnotenbank-n. Es war hierbei davon ausgegangen, daß, so lange die Reicsbank nur zu dem offiziellen Say diskontiert, auch die Privatnotenbanken nur zu dem offiziellen Saße diskontieren dürften, und daß, wenn die Reichsbank zu einem Privatdiskontfay diékontiert, auch die Privatnotenbanken zu diescm Privatdiskontsay diékontieren dürften. Man stellte also das große nationale, zentrale Noten- inftitut auch geseßlich vollkommen parallel mit den Privatnotenbanken.

Meine Herren, wenn Sie jeßt diesen Antrag Leveßow annehmen, ftellt sich aber der Sachverhalt geradezu umgekehrt dar, wie er bei Grlaß des Reicbébankgesezes gedacht ist. Die Reichsbank soll nur zu dem öffentlihen Diskontsay ditkontieren düufen, die Privatnoten- banken dagegen sollen priviligiert sein, unter dem Diskontfay der Reichébank zu diskontieren. Mir scheint das in der That eine gerehte Entwickelung der Sache nit zu sein, nahdem Preußen mit erheb- lichen Opfern seine eigene Notenbank im Interesse des zentralen nationalen Noteninstituts aufgegeben hat. (Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.)

Fc kann nur dringend bitten, diesen Antrag, den ich für äußerst bedenklih halte, abzulehnen. Im übrigen bin ich in der Lage, die Ausführungen des Herrn Abg. Gamp in allen Punkten zu bestätigen. (Bravo! bei den Nationalliberalen.)

Abg. Dr. Arendt hält es für zweckmäßig, tea Privatdiskont der Reichsbank ganz zu beseitigen. Das Notenreht der Privatbanken übershäge man fehr; auch ohne Notenauëgabe leisteten diese Privat- banken dem Publikum ihre Dienste. Redner empfiehlt die Annahme der Anträge, weil fie keine große Bedeutung hätten.

Präsident des Reichsbank - Direktoriums, Wirklicher Geheimer Raih Dr. Koh: Meine Herren! Nah den Ausführungen über den Privatsay der Reichsbank muß ih annehmen. daß über die Natur dieser Einrichtung noch man(herlei Mißverständnisse obwalten. Es handelt sich dabei in der That niht um eine Begünstigung des Großkapitals. Das geht schon daraus hervor, daß gerade die großen Banquiers die entshiedenen Gegner des Privatsayes der Reichsbank von jeher gewesen sind. Ih kann in der Beziehung anführen, daß der verstorbene Banquier von Bleichröder, ih sheue m.ch niht, den Namen zu nennen, als Mitglied des Zentralaus\chu}ses der Reichsbank fortwährend vergeblich die Beseitigung des Privatsayes verlangt hat, und so ift es auch von großen Finanzleuten an anderen Orten ge\hehen, In Berlin ift zum Privatsaz von der Reichêbank niemals diskontiert worden. Die Ent-

- widelung des Privatiazes an der hiesigen Börse follte gerade die

Grundlage für die Höhe des Privatsayes an den Reichsbankanftalten bilden. Als die Reichsbank den Privatsay einführte, hat sie unter Zustimmung des Bundesraths nur dem Vorgang der Privatnotenbanken Rechnung getragen, die sich nit für gebunden hielten an den eigenen offiziellen Sat, sondern immer zu willfürlihen niedrigeren Privatsätzen diskon- tierten. Es kam für sie die Thatsache in Betracht, daß Börsenwehsel von jeher einen höheren Preis gehabt, also niedrigeren Diskont bedingt haben als gewöbnlihe Wechsel. Die Reichsbank {üßte ih zu Zeiten besonders flünsigen Geldes durch den Privatsaß gegen die Berschlehterung ihres Wechselportefeuilles und bewahrte sich dadurh den Einblick in die Beziehungen der Handelshäuser zu einander, Der Privatsay kommt in der That nicht aus\{ließlich nur den reichen Leuten zu gute; denn, wenn auch bei dem geringeren Diskontsaß die Rücksicht auf die bessere Besbaffenbeit der Waare, d. h. die Thatsache mit- spielt, daß bei solhen Wechseln einzelne Wechselverbundene mehr Vermögen haben als die aus gewöhnlichen Wechseln Verpflichteten die Bank folgt in dieser Beziebung nur den allge- meinen Verkehrsgeseßen —, so ift doch auch der Ankauf von Wechseln gestattet, welhe kleinere Leute auf einen Reicheren; z. B. auf einen Banquier, gezogen haben, uxrd wobei somit diejenige Summe der Kreditnormierung herauskommt, die bei der Zu- lassung des Privatsaes zur Bedingung gemacht ist. Das war das Wesen dieser Einrichtung, die allerdings zu Zeiten flüssigen Geldes dahin geführt hat, daß die Reichs- bank ziemlih große Mengen von Wechseln zu einem geringeren Saße als dem offiziellen genommen hat. Es bleibt ja fraglich, ob sie einen großen Theil dieser Wechsel, wenn die Einrichtung nicht bestanden bätte, nicht auch zu einem höôheren Saße bekommen bätte. Aber sobald einmal ein Privatsay bestand, konnte sie es den Leuten niht versagen, jene Wechsel zum Privatsaye anzubringen, während eine allgemeine Diskontherabsezung aus den oft erörterten Gründen niht angängig ersien. Nun gebt der Antrag der Herren Dr. von Leveygow und Genossen dahin, die Neichsbank solle aufhôren, jemals zu einem Privatsatz zu disfkontieren. Ihr foll diese Einrichtung, welhe Jahre lang bestanden hat und welche immer- hin für sie zu Zeiten von Werth sein kann, nit mebr gestattet sein, dagegen jolle es den Privatnotenbanfen nah wie vor freistehen, einen niedrigeren Privatsag als ihren eigenen offiziellen Saß, felbst wenn dieser noch niedriger ist als der offizielle Reichsbank-Diskont, zu halten. Das würde ich für einen ganz gewaltigen Rükschritt halten, ein solhes Verlangen haben die Privatnotenbanken selbst Riemals erhoben so wenig wie ihre Regierungen —, auch jeyt bei den Ver- handlungen der einzelnen Landtage ist ein solches Verlangen meines Wissens nicht gestellt worden. So kühn sind die Privat- notenbanken nit, daß sie eine so starke Bevorzugung vor dem Zentralnoteninstitut Deutschlands erstreben, welches dazu berufen üt, eine einheitlihe ODiskontpolitik zu handhaben und dadurh dem übermäßigen Goldabfluß niht nur in das Ausland, sondern unter Umständen “auch in das Inland vorzubeugen. Die Herren Antragsteller dagegen wollen einmal nur den Privat- notenbanken jeden ihnen angemessen scheinenden Privatsaß gestatten und außerdem noch die Marge bei einem offiziellen Neichsbankdiskont unter 49% von È anstatt des dem jeßt geltenden Abkomwen in der Regel entsprehenden Achtels auf L 0/9 erweitern. Mit einer so weit gehenden Erweiterung des Geschäftäkreises der Privatnotenbanken kann diz Reichsbank nicht wirtbs{aften. Es würde dabin kommen, daß die Privatnotenbanken die Reichsbank zeitweise geradezu Üüberflügeln können, soweit die Mittel dazu hinreihen. Von einer ausreihenden Deckung wäre nit mehr die Rede. Das is nah meiner Meinung völlig unannehmbar. Ich kann nur rathen, entweder die Regierungsvorlage anzunehmen oder an dem Fompromiß festzuhalten, welches zwar |chon gegenüber dem Antrag von Hertling's und vollends gegenüber der Negierungs- vorlage eine Verschlehterung entbält, indessen vorbehaltlic fünftiger Grfahrungen dem Interesse des Reichs genügen dürfte. Den Aus- men des Herrn Abg. Gamp in dieser Beziehung kann ih nur eitreten.

Aba. Dietrich (d. kons.): Wir verlangen prinzipiell die Be- seitigung des Privatdizkor.ts der Reihébank, der na der gegenwärtigen Gesetzgebung hon unzulässig sein sollte. Der Privatdiskont fommt nur den Grofßfapitalisten zu gute. Der Zinsfuß der Reichs- bank ift für uns in Norddeutshland maßgebend; Süddeutschland würde bevorzugt sein, wenn die Privatnotenbanken unter den Banksaß gehen könnten.

Aba. Friyen- Düsseldorf (Zentr ) erklärt, daß die Mehrzahl seiner Frid gegen den fonservativen Antrag timmen rvürden, der jeden Privatdiskont der Reichsbank verbiete. Für den Antrag Heim werde der größte Theil des Zentrums nit stimmen, weil dadur das Kompromiß gefährdet werden könnte. ;

Abg. Dr. Heim tritt nohmals für feinen Antrag ein, Der Bundesrath habe unter direkter Billigung des Fürsten Bismarck den Privatdiskont eingeführt. Es sei nit einzusehen, weshalb man den Privatnotenbanken niht ebenfalls einen gewissen Spielraum lassen fönnte. i

Bevollmächtigter zum Bundesrath, Königlich bayerischer Staats- rath von Stengel: Nur noch zwei Worte! Der Herr Abg. Fritzen hat vorhin eine Rede gehalten, nah der es den Anschein gewinnen fönnte, als bätte auch der Herr Staats - Minister Dr. Frhr. von Riedel in der bayerishen Kammer der Abgeordneten sich dahin aus- gesprochen, daß er auf die Streichung der Worte „erreiht oder“ in dem Artikel 5 keinen besonderen Werth lege. Ih wollte nur darauf hinweisen, daß die Sache sih gerade gegentheilig verhalten hat. Ich habe hier den stenographischen Bericht über die Sihung der bayeri- schen Abgeordnetenkammer vom 20. dieses Monats bereits gedruckt vor mir, und daraus geht hervor, daß der Herr Staats - Minister von Niedel insbesondere am Schluß seiner Rede ganz ausdrüdlich betont hat, welhen großen Werth er darauf legen müsse, daß jene beiden Worte aus dem Artikel 5 des Kommissionsantrages wieder entfernt werden. Das Eine muß ih dem Herrn Abg. Fritzen aller- dings zugeben, und darin stimme ih mit ihm überein: einen größeren Werth noch als auf die Streichung dieser Worte lege au ih natür- lih darauf, daß Artikel 5 überhaupt zur Annahme gelangt und daß niht \hließlich das ganze Kompromiß darüber tin die Brüche geht. Wenn das der Fall wäre, dann würde ich allerdings der Beibehaltung der Worte „erreiht oder“ den Vorzug geben.

Abg. Dietrich: Bezüglich der Erhaltung der Privatnotenbanken in ihrer segensreihen Stellung sind wir alle einig. Es kommt nur auf den Weg an, wte das geschehen soll. Nicht die Bayerische Bank entfernt ich am weitesten von dem Diskontosay der Reichsbank, sondern eine preußishe Bank, nämlich die Frankfurter Bank.

Abg. N ißler (d. konf.) erklärt sich für die Anträge, weil dadurch allein den Privatnotenbanken eine gewisse Sicherheit gewährt würde, daß sie ihre segensreihe Thätigkeit fortsegen könnten.

Artikel V wird darauf unverändert nach den Beschlüssen der Kommission angenommen ; sämmtlihe Anträge werden ab-

gelehnt.

Der Rest des Geseyzes wird ebenfalls nah den Beschlüssen der Kommission angenommen.

Die Kommission beantragt ferner folgende Res o- [utionen:

1) den Reichskanzler zu ersuhen, zu veranlaffen, daß die Reichébank bei Diékontierung von Genofsensbaftéwech]eln die Haft- pfliht der Genossen für die Beurtheilung der Kreditfähigkeit der betreffenden Genossenschaft berücksichtigt,

2) die Erwartung auszusprehen, daß die Reichébankleitung in Erwägung zieht, ob nibt zu Zeiten flüssigen Geldstandes eine Zins- festseßung für Lombarddarlehne auf # °%/ über Bankdiskont er- mögliht werden ftann.* d

Beide Resolutionen werden ohne erheblihe Debatte an- genommen.

Schluß 51/2 Uhr. Nächste Sißung Freitag 1 Uhr. (Dritte Lesung der Bankvorlage und zweite Lesung der Novelle zur Strafprozeßordnung.)

Literatur.

Unter dem Titel „Kaiser Friedrih der Gütige“ begann im Historishen Verlage von Paul Kittel (Berlin SW.) eine um- fangreihe und gründliche Lebensbeschreibung des hofeligen Kaisers Friedri in Lieferungen zu erscheinen. Dem Verfasser, Professor Müller-Bohn, stand für das Werk ein reiches, zum theil bisher unbenußtes Quellenmaterial: handschriftlihe Beiträge, Briefe, Doku- fumente, Tagebücher, perfönlihe Erinnerungen und Mitteilungen von Zeitgenossen, zur Verfügung. Auch für die illustrative Ausstattung werden viele noch niht veröffentlichte, seltene ältere Kunstblätter, ein- und mehrfarbige Reprotuktionen moderrer Gemälde hervor- ragender Künstler, ferner Facsimiles von Briefen, Zeichnungen, Striftproben 2c. verwandt werden. Die bis jeßt vorliegenden drei Licferungen schildern in {li&ter, allgemein verständlicher Darstellung die Kindheit und Jugend des unvergeßlihen Kaiserliben Dulders. Die Kopitel-Ueberschriften lauten: 1) Geburt und Taufe, 2) Erste Kinderzeit, 3) Knabenzeit, 4) Bis zur Hobschule. Die Autstattung ist reih und gediegen. In 25 dreiwöchentlichen Licferungen mit einm Umfange von durhscnittlich 20 S. groß 4? und zum Preise von je 90 A joll das Werk voliständig werden.

Die evangelischen Kirchen und Kapellen in Berlin und seiner nächsten Umgebung. Nebst einem chronologiiden Verzeichniß der Gottesbäuser. Von Max Kühnlein, Architekt. Berlin, Verlag von Olto Nahmmather (Lübeerstraße 40). Pr. 75 s. Dieses kleine Buch enthält, nah den Kirhennamen alphabetis geordnet, in gedrängter Kürze alle wesentlihen Angaben über die evan- gelisGen Gotteshäuse: Berlins und einiger Verorte, wie Lage, Zeit der Entstehung, Namen des Baumeisters, Baustil, Patronat, Thurmböhe, Anzahl der Glocken, Zahl der Sißpläge, Baukosten 2c. Da der Ver- fasser sih dabei, wie er im Vorwort sagt, auf die von Pfarrgeistlichen für thn ausgefüllten Fragebogen fügt und, wo solhe Daten fehlten, andere zuverlässige Quellen benuzt hat, so wird man seinen Mits- theilungen im wesentlihen vertrauen dürfen. Jedenfalls ift die von ibm darauf verwandte Mühe dankenêwerth, und solchen, die eine kurze und {nelle Information wünschen, wird die kleine Schrift gewiß will- kommen sein. / :

Baron Gottfried's Enkelinnen. Roman von Rosa Noudchette- Carey. Nah dem Englishen yon_ Margarete von Wenden. Zwei Bücher in einem Bande (472 S.). Berlin, Verlag von J. Harrwit Nachf. (C. Th. Kehrbach). Preis geh. d # Die Verfasserin dieses Romans führt den Leser in die Lebenésphäre einer altaristokratishen enalishen Familie und mat ihn zum Zeugen eines Familienzwistes, dessen Entwickelung und Austrag von psyho- logishem Interesse ist. Auch feblt niht das anziehende Gegenbild \clihter Gesellschaftsfkreise, wie es u. a. die intime Schilderung des Lebens im Pfarrhause von St. Judä darbietet. Neben eter, duld- samer Religiosität bethätigt sich in den lebenswahr gezeichneten Charakteren eine wetterfeste, praktische Lebenêweisheit, sodaß das Buch dadur auch einen erzieberischen Werth erbält.

Herr und Frau Bewer. Novelle von Paul Lindau. Mit einem Briefe von Emil Augier an den Verfasser. Zehnte Auflage. Breslau, Schlesische Verlag8anstalt von S. Schottländer. Ms 0 Ie Lebendigkeit der Schilderung und die Originalität ter Charaktere haben den Leserkreis dieses früher be- sprocenen Budctes, wie die hohe Ziffer der Auflagen erweist, stetig vercrößert, und das Typish-Moderne der darin dargestellten Ver- hältnisse läßt dies erklärlih erscheinen. Es gehört entschieden zu den gelungensten Schöpfungen des vielseitigen Autors.

Rudvyard Kipling, der in seinen beiden „Junglo Books“ die Thierwelt der indishen Dschungeln so fköftlih geschildert und dem menshlichen Empfinden nabegebraht hat, is auf dem Gebiete der Märchendihtung ix seinem neuesten Buche „The Day's Work“ cinen bedeutsamen, merkwürdigen Schritt weiter gegangen. Es find darin zwei Erzählungen, in welchen der Dichter den Gebilden der modernen Technik eine Seele und die Gabe des Sprechens beilegt. In der Erzählung „Das Schiff, das sich selbst fand“, bekommen alle Bestandtheile eines zum ersten Mal in See gehenden Dampfschiffs Leben und Sprache und tauschen in seemännisher Redeweise ihre Ansichten und Empfin- dungen untereinander aus; in der anderen Erzählung, betitelt „007“, führen Lokomotiven, die im Schuppen beieinander stehen, bis eine na der andern zum Dienst abgerufen wird, die lebhaftesten Gespräche miteinarder, in denen jede einzelne Maschine in höchst origineller Weise ihren besonderen Charakter offenbart. Das kecke Unterfangen des Dichters, den tehnishen Errungenschaften der Neuzeit, die bisher als die verkörperte Prosa galten, einen pottishen Gehalt abzugewinnen, mag manhem „romantish“ Veranlagten anfangs dbefremdlih ersheinen. Dennoch wird man, wenn man nicht ganz obne Phantasie ist, zugeben müssen, daß auch cine Lokomotive oder cin Schiff die Vorstellung von etwas in diesen selbstthätig sih vorwärts bewegenden Eisenkörpern wohnendem Seelischen, Persönlichen hervorzurufen ver- möôzen. Wenn Kipling diese dunkle, durchaus spontane Vorstellung poetisch verwerthet hat, so hat er nur von dem guten Necht des Dichters Gebrau gemacht und in genialer Weise der poetischen Dar- stellung ein neues, bisher uabetretenes Gebiet ershlossen. Die beiden originellen Erzählungen werden demnächst von der Zeitschrif für die moderne Erzählungsóliteratur des Auslandes „Aus fremden Zungen“ (Stuttgart, Deu!sche Verlagéanstalt) in deutscer Ueber- seßung veröffentlicht werden. : 0

Untex dem Titel „Jllustrierte Zeitfragen“ begannen im Verlage von J. J. Weber in Leipzig zwanglose Hefte zu er- scheinen, deren erstes den Titel „Samoa“ führt. Dieses Heft (in Großfolioformat) bietet eine furz„efaßte Orientierung über Werth und Bedeutung der Inselaruppe, ihre Bewohner, die Ereignisse, die sich feit dem August v. J. daselbst abgespielt haben 2c. Zur anichaulien Gr- läuterung dienen 38 gute Abbildungen (meist nach Photographien) sowie drei Karten. S

„Der Bär“, illustrierte Wochenschrift für Geschichte und modernes Leben (Verlag von Friedri Schirmer, Berlin, SW., Neuenburgerstr. 14 a ; Nbonnementépreis vierteljährlih 2 A ©°0 s, jährlih 10 4), hat in der Nummer 15 des 25. Jahrgargs 1899 folgenden Inhalt: Das Heirathsjahr. Ein Lustspiel-Roman in 1wölf Kapiteln von Fedor von Zobeltiß. (Fortseßung.) Wie sah Berlin nah den Freibeitókriegen aus? Von Ernst Friedel. Berliner Aberglauben. Ludwig Rellstab. (Schluß.) Feuilleton des Bâr: zwei Gedichte des Fürsten Hohenlohe; Berliner in Amerika ; Geographishe Eigennamen 2x. Kunft und Wissenschaft : Aus den Kunstsalons, Theater. Berliner Chronik. Märkische Chronik. Kleine Mittheilungen. Büchertisch.

Handel und Gewerbe.

Konkurse im Auslande.

Serbien. Milan Petrowith, Galanteriewaarenhändler in Belgrad. L: 13,/25, Mai d. I. ; Verhandlungstermin : 15./27, Mai d. 3.