1830 / 272 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den Antrag der Abgeordneten E. E. Hoffmann und Brun, j besouders für Paris 2 Mt. 1902. Petersburg zu lassen, die Freiheit der Presse betreffend, und über die Vorstellung der | Amsterdam Geld. London sehr rage: Wien begehrt, auch Bürgermeisterei Osthofen, die Erbauung einer Straße von der Augsburg und Frankfurt zu lassen. Ld’or. zu haben. Gold Rheinstraße über Osthofen 2c. bis auf die Baiershe Gränze | in Barren ohne Käufer. Diskouto 6 pCt. Brief und Geld. betreffend, vorgelegt. Ueber den ersten Gegenstand werden die übereinstimmenden Beschlüsse beider Kammern Sr. K. H. Oesterrei.

Wien, 25. Sept. Der Desterreichische Beoba ch-

dem Großherzog vorgelegt werden ; die übrigen wurden an die Ausschüsse verwiesen. ter meldet in einem Schreiben aus Topuszko vom 12. Sept.

Frankfurt a. M., 2. Sept. Die Course : i i sämmtlicher Sa haben im Lane der Sa über den Tan ea iso? aSeitugg, œwähn Woche mannigfache Veränderungen und Schwankungen er- u Besuch T C a ses Tur QErIR N fahren, deren Triebfedern jedoch ledigli in den politischen Ca, N “0A E Ut es N dr Ereignissen und Gerüchten, und nicht in den Handelsverhält- | gestrige Tag "Via Ui G dit as S E s Qu nissen unseres Plabes zu suchen sind; auch die Pariser Briefe | Badeort und U hei Eren. L le E r De und Renten - Course waren nicht geeignet, wohlthätig auf un; “Lr G he wegen E Ung „dec "ih ichen sern Plaß zu wirken ; und obschon wir von Wien und Ber- iti 90 e mgen egend mit den Oesi E. U Rab lin ziemli fesie Notirungen erhielten , so lauteten doch die | ken bereits im R Kapitanate iva Von 8 r'upa) ver-

rivatnotizen von beiden Börsen nicht eben aufmunternd. | handeln, hatten Leßteren den Wunsch G die hiesigen ci diesem Zusammenfluß nachtheiliger Erscheinungen sahen | Bürger zu L d u einen Tag hier zuzubringen. Dies sich. unsere aufs Fallen rechnenden Geschäftsleute in ihren | wurde ihnen, da glu M A in Sanitäts - Rücksichr kein Operationen ermuthigt, und in der That bewirkten sie auch Anstand obwaltete, auch bewilligt, und sie erschienen gegen beträchtliche Verkäufe in den Hauptsorten Oesterreichischer Ef- | 11 Uhr in Ee Capitains von Krupa und mehre- feften, sowohl per ultimo, als auf einen Monat Leit, Su rer der vornehmsten L egs des Kapitanats, unter denen sich Folge dessen gingen bis zum geftrigen Börsentag öproë. Me- | aUch Zbrahim Beg, ein Schwiegersoha des berüchtigten Ru- taliques von 952 auf 944, proc. Metall. von 88 auf 872, | hestôrers Hassan Âza, befand. Schon früher war die hie- Bank-Actien von 1418 auf 1384, Partíal von 122 auf 1212 | sige aus einer Division des ersten Banal - Regiments beste: im Cours zurü, und selbs zu diesen Notirungen war nur | denden Mannschaft, unter Begleitung der Seldmusik, ausge- shwacher Begehr- Zu dem Weichen dex Course trug noch | kückt und nichts „Verabsäumt, was für solche Gâste nicht bei, daß mehrere Spekulanten bei dem Monatss{luß Geld- | allein angenehm, joudern au Ehrfurcht gebietend seyn mangel. besorgen und darum ihre in Prolongation und De- | konnte, Nach iets cubgen freundschaftlichen Unterredung pot gegebenen Fonds verkäuslih machten. Unsere bedeutenderen | Mit den Öesterreichischen O wurden sie vom Hrn. Häuser haben zwar viele Baarschaften vorräthig , legen aber | Seneral von Rukavina (der die An a E Que Em davon nur einen Theil in Diskontopapier an, das zu 42 pCr. Dadehause gegenüber liegenden Kiosk, umgeben von allen xar am Pla is, während si der Zinsfuß für solide Pro- | Herren Stabs- und Ober-Offizieren, empfangen hatte) zu einer longation nnd Deponirung auf 6: bis 7: pCt. stellt. Unsere | Tafel A Delta vierzig Gedecken geladen, fs weGer auc Spekulanten aufs Steigen, welche vor kurzem noch ansehn- | der aus Giina zur Badekur hier anwesende ot. Oberst von liche Posten verschiedener Effekten einfauften, gehen jest jehr „tngerhoffer, nebst mehreren Stabs- und E Oslalentas und behutsam zu Werke/ Holländische Fonds, namentli 2proc. | L T TUI Thal hahen; N ps e Integralen, Kanzen und Restanten, sind merklich ausgeboten | ge Freundschaft „und D For sehte. Währen Der und ohne Nehmer. Mehrere unserer mittleren Spekulanten | Mahlzeit Sa Unter Abfentrung (vielen s A Mie Se- haben noch Posten dieser Papiere per ultimo zu beziehen sundheit Se. Majettät des Kaisers und des Su im Mah- und müssen solche wohl zu jedem Préis an den Markt brin, | Mud ausgebracht. Die Bosnier Lr neu fich sehr ausiáns gen. Für Spanische und Neapolitranische Fonds feine Kauf- | Lig Und artig ; eine Menge Zuschauer S an der Gränze lust; doch fönnen sich au die Inhaber dieer Papière nicht | seltenen freundiichen Erscheinung so vie er jonst feindlich ge- entschließen, mit so großem Verlust, als die jesigen Course | fürchteten Nachbarn waren aus Glina und der Umgegend bbAA, IozUs lager, VBadisci ano Dariu tädte r 2 verjammelt; die Türkischen Abgeordneten hatten ein deipasf- E rae sich im Cours; es fommen aber davon feine Posten | etes Sefolge von 60 Personen mit sich, welches, nebst einer zum Verkauf, indem die meisten in festen Händen ruhen. Die | beträchtlichen U Pferden, in res svn: Ne- Áproc. Preuß. Staats-Schuldscheine hielten sich in fleitcen Par- | bengebäuden unterge ea rei Gáfe E | E tieen etwas begehrt; der Vorrath davon is nur gering am herrschte, und auch nicht “Gra Ln E Ns sich wi Plak. Oesterreichische 23proc. Mecall.,. 4 und 4¿proc. Beth- | Leringste Ueberschreitung der Gränze der itelich eit und des mannische waren nur offerirt, ohne Nehmer. Effektive | Aistandes. Ten t ecufgehobener Mahlzeit für die Schau- Stücke Polnischer Loose sind zwar. dermalen niht im Ueber- | ‘Ustigen eine LTanz-Unterhaltung veranstaitet worden war, sa- fluß vorhanden; und doch stellte sich der Cours derselben ßen alle fremden Gáste ruhig in gedrängten Reihen. Einige auf die schwankende Notirung von Berlin ziemlich flau. Ver, | der ou meren aus ihnen ‘erbaten sich von dem Herow looste 5proc. Metall. sind, als Rimessen- nach Wien, von Kordons-Komraandanten, Major von Benko, die Erlaubniß, Meer Häusern fortwährend gesucht, Von fremden Wech- | Mit den anwesetiden mir der Bosnischen Mundart vertrau- / ten Mädchen und Frauen sprechen zu dürfen, und unterhiel-

seln waren im Laufe der Woche nur die auf Berlin, Bre- L z E Os | / L L y ipzi S R Ñ , | ten sich hierauf mit ihnen im freundlichen Gespräche. Gegen men, Leipzig und Hamburg k. S. begehrt; alle andere De- 7 Uhr zogen sich die Abgeordneten nebst ‘ihrer Dienerschaft

VANMNNEL M Ofaries nach den für sie bereiteten Gemächern, das übrige Gefolge

Ae ian éu tg, 28. Sept. Der Umsaß in: Fonds | nah den ihnen angewiesenen Lagerstätten zurü, und war im Laufe der leßten 8 Tage ziemlich belebt und Effek- | die Nacht ‘verfloß in ungestörter. Ruhe," zu deren Erhaltung

ten, besonders in furzen Terminen, begehrt, theils in Folge | alle Vorkehrungen getroffen waren. Der vergnügliche-

mehrseitiger Aufträge von außen her; theils aber auch wegen | Eindruck, welchen dieser erste und in seiner Art wirklich cinzige Befriedigung der Bedürfnisse zum bevorstehenden Ultimo. freundliche Besuch und das untadelhafte Benehmen unserer sonst

Béi Polnischen Partial - Obligationen und Russ. Engl. Anl. { so rohen und wilden Nachbarn auf dem K.K. Gebiete allge: war dieses Verhältniß am bemerfbarsten-, indem für diese | mein hervorbrachre, entspricht ganz den Erwartungen, welche

Effekten, troß unseres hohen Diskonto's , mitanter pr. Cassa | man von dem eifrigen Wirken der- K.K. Commissaire billig F pCt. besser zu bedingen war, als man pr. Oktober kaufen | hegen fann, deren Bemühungen bereits: in mehreren Kapita- konnte; der tand des heutigen Markts war, [wie folgt: | naten nebst -der bisher ganz ungewöhnlichen Auslieferuug- der úproc. Metall. wurden ‘à 867 gemacht , waren aber nicht be- | Flüchtlinge auch den Abschluß einiger. Kartelle: und :Couven- gehrt, troß dem daß man dieser Tage 86 vergebens dafür gebo- | tioien mit den ver schiedenen-Kapitanaten erreihten. Weun ten hatte.“ Actien pr. Oft. à 1150 Fl. blieben be ehrt. | unsere Abgeotdneten auch. in den noch übrigen Kapitanaten

Preuß. Engl. Anl. von“ 1818 und 1822 à 953 ohne Nehmer. 1 einen so befriedigenden Zweck ‘erreichen, ‘so darf man si 3pröc. Dän., welche gestern mit 642 bezahlt wurden , waren allerdings mit der Hoffriun ‘schmeicheln , daß die Ruhe: und- fe 643 zu haben und nur à 647 gut zu lassen. Russ. Sicherheit an der ausgedehnten Bosnischen Gränze dauer--

ngl. Anl. à 97% ‘in allen Sichten, ‘besonders aber pr. Cassa, | haft gegründet werden wird. —- Die Abgeordneten sind nah: Do zu lassen. . Anl. Hamb. Cert. à 96. F zu bedingen. | einer heute Morgens gehaltenen age MTT as mit un-

oln, Part. à 112zbegehrt pr. Cassa und zu lassen pr. Oft. | seren Commissairen, und nachdem sie die Bäder besehen und Saleonet à 63 gemacht und Brief. Neap. à 707 zu gebraucht, auch ihre Namen ‘in das bei der Bade-Aaustalt be- haben, à 7 zu lassen. Jn verl Iproc. Metall. ist jeßt | findliche Denfbuch eiagetragen ‘hatten, wieder na ihrem drei rascher Umsas, und sind’ sie heute à 100 pCt., Cours 1502, | Stunden “von hier gelegenen Aufenthaltsorte Wranograch: verfauft wörden. Fär Wechsel zeigte sich heute viel Geld, | zurückgekehrt.“

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Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 20. August. Von verschiedenen Seiten s man noch fortdauernd traurige Nachrichten von Ver- wüftungen, welche in den leßten Tagen des Juli durch Stürme und Ueberschwemmungen verursacht worden sind. Einer Ver- mont-Zeitung zufolge dauerte auch in dasigen Gegenden der Sturm 4 Tage lang (vom 24. bis 27. Juli). Zugleich

ftiegen- die Flússe zu so ungeheurer Höhe, daß viele Häuser

weggerissen wurden, und da die Ueberschwemmung in der Nacht begann und mit reißender Schnelle zunahm, so famen auch viele Menschen um. Ganze Familien, mit Frauen und Kindern, verloren ihr Leben In einem kleinen Orte, Bee- mons Hollow., bei Vergennes, sind allein 14 Personen um- gekommen.

Ein in Ohio erscheinendes Blatt {äßt die Anzahl der în diesem Staate herausfommenden Zeitungen auf bei- nahe 100.

Die Nord- Amerikanischen Blätter ‘enthalten Briefe aus Trinidad, die hinsichtlich der Ernte auf den Westindischen Inseln sehr betrübend lauten. Durch den seit mehreren Wochen fast ununterbrochen fortdauernden Regen is alle Hoffnung auf Ernte zer{dört, und von allen Nachbar - Kolonieen gehen Berichte ein, die úber dieselbe Noth klagen.

D 0.14.8 d.

Werlin, 30. Sept. Am 26sten d. M. fand in der Elisabeth- Kirchè zu Bres lau die feierliche Eiuwcihung der neu hergestell- ten großen Orgel in jener Kirche statt. In der Schlesi-

schen Zeitung werden mir Hinsicht auf diese Feier folgende |

historische Notizen in Betreff jener Orgel gegeben. Im 15ten Jahrhunderte befauden sich 2 Orgeln in der Elisabethkirche, welche um 1497 dur einen Bliß beschädigt “und 1514 re- parirt worden seyn sollen. Die größte derselben, die úber dem Kanzelpfeiler stand, war 500 Centner schwer und stürzte am 10. August 1649 sammt dem Pfeiler zusammen , worauf die Nachbarpfeiler am 14. August auch einstúrzten, ohne daß Jemand dabei beschädigt worden seyn soll. Hoffmannswaldau hat dies Ereigniß in ziemlih steifen Versen besungen. Nun erbaute Christian Crellio eine neue Orgel an dem gros ßen Fenster gegen Abend, die am 1. August 1657 úbergeben und 1712 von Casparini reparirt wurde. 1750 ward endli dem berühmten Orgelbauer Michael Engler der Bau einer ganz neuen, die aber 17 Ellen tiefer zu sehen fain, aufgetra- gen. Die Vollendung des Werkes geshah erst durch Eng- lers Sohn Gottlieb und die Einweihung am Michaelis feste 1761. Dies Werk aus 14 Stimmen, 1 Glockenspiel, 1 Paar Pauken, 3 Klavieren, die sich zusammenkoppeln lassen, 1 Pe- dal, 8 großen Bälgen und 69 Registerzügen bestehend, ward während der Belagerung Breslaus- 1806 durch eindringende

Bomben so beschädigt, daß ein Manual fast ganz unbrauchbar | wurde, und die Nothwendigkeit einer völligen Reparatur ver- |

anlaßte dieselbe ‘endlich im Jahre 1828. Durch den Orgel- bauer Herrn Müller is die völlige Herstellung des vortreffli- «chen Werkes begonnen und glúüklich vollendet worden.

Ueber die Mahlsteuer.

Zehn Jahre sind seit dem Erlaße des Geseßes über die Mahl- und Schlachtsteuer vom 30. Mai 1820 verfloßen und es läßt si nunmehr. über die Angemeßenheit dieser Steuer eiu Urteil fällen. :

Seit den ältesten Zeiten waren fast úberall Städte und Land mit Abgaben ganz verschiedener Natur belegt. Die Städte steuerten von ihrem wirklichen Verbrauch durch die Accise, das Land von seinem muthraaßlihen Erwerbe durch Grund- ‘und Perfonen -Steuer. Alles Verbrauchbaäre, das

vom Lande in die Städte ein ing, ward. nur gegen Entrich- |

tung einer Abgabe durch die Stadtthore gelaßen. Jn vielen Fällen ward die Versäáumniß und die Visitation, der. sich Alles beim Eingang in die Städte unterwerfen mußte, bei weitem lästiger, als die Abgabe selbs. Die Städte gewan- nen nihts dabei, daß der Landmann durch strenge Beschrän- kung seiner Gewerbsamkeit genöthigt wurde, einen: großen Theil seines Bedürfnißes ‘aus den Städten zu nehmen : denn eben diese Beschränkung erhielt den Landmann in einer Dürf- tigkeit, worin er wenig zu faufen vermogte. Ein solcher Zu- and schien allgemein unverträglich mit der Zunah Bildung und Gewerbsamkeit ; es geschahen daher auch in un- serm Staate, besonders seit dem Jahre 1810 große Schricte, ihn endlich abzustellen. Als eben die leßte Scheidewand sin- Ten , und auch die Verbrauchs - Abgabe von Mahlwerk und Fleisch durch die Klaßen-Sceuer, cine monatliche feste Abgabe von den Haushalrungen und einzelnen Personen, erseßt wer-

den sollte, bemerften vernünftige Bürger in großen Städten, daß sie bei diesem Tausche sehr wesentlich verlieren würden. Das Brod, welches sie vom Bäcker holten, könne nicht mer k- lich größer, das Fleis, das sie pfundweise vom Schlächter fauften, nicht merklich wohlfeiler werden, wenn auch die Mahl- und Schlachtsteuer wegfiele, die vom Pfunde Roggen- brod noch nicht einen halben Pfennig, vom Pfunde Fleisch faum Z Pf. betrug. Aber merfen würde das wohl Je- der, wenn er monatlich 10, 15 sgr. und mehr ,- oder auch nur in den ârmlichsten Verhältnißen 72, und selbst nur 5 sgr. von seiner Haushaltung baar steuern sollte,

Auch die Regierung war allzubekannt mit der Lebens- weise und den Bedúrfnißen der Einwohner , als daß ihr die A Ee Wahrheit dieser Bemerkungen hätte entgehei

nnen.

Ueberzeugt , daß die Steuern in dem Maaße leichter. ze- fragen würden, in welchen sie der gewohnten Lebensweise und der natúrlichen Entwickelung der Gewerbe folgten , gestattece sie zu Gunsten der großen und ansehnlihsten Mittelstädte, 132 an der Zah!, die Ausnahme, daß daselbs start der Klas: sensteuer, eine Steuer vom Mahlen und Schlachten erhoben würde.

Uebrigens ließ der Geseßgeber den zur Klaßensteuer -an- gewiesenen Städten die Wahl, ihr Steuer - Kontingent auch auf dem Wege der Mahl- ünd Schlachtsteuer aufzubringen ; sowie anderseits den mahl- und schlachcjteuerpflichtigen Städ- ten, unter vorgängiger, durch örtliche Verhältniße bedingter Zujtimmung der Verwaltungsbehörde , die Wahl der Klaßen- léeuer nachgegeben. wurde. Von Beiden ist auch Gebrauch gemacht, mehre Städte aber, die von der Mahl- und Schlacht- - steuer zur Klaßensteuer\ veranlagt zu werden begehrt hatten, haben ihren Vorteil nicht dabei gefunden, und bei der Ver- waltung auf Herstellung der Mahl- und Schlachtsteuer an- getragen. * Den Betrag der- Mahlsteuer hat das Geses für den Centner Waizen , deßen Verbrauch zu den Bedúrfnißen der wohlhabenden Klaßen gehört, auf 20 fgr. nnd für den Cencner Roggen auf 5 sgr. bestinme. Die ganze Steuer beträgt hiernach auf Ein Psund Roggen-Brod noch nicht ei- nen halben Silberpfennig; weil aber dere Däâcker die Steuer vorschußweise zahle und durch Verminderung des Brod -Ge- wichts am den Werth eines halben Silberpfennigs auf Ein Pfund Brod, sich wieder einzieht, so berichtigt der Konsu- ment seine Abgabe an den Staat auf eine ihm selbst unmerf- liche Weise dadurch, daß er an Brod den Preis eines halben Süberpfeunigs weniger verzehrt, welches z. B. in Berlin bei dem jeßigen Roggenpreise von 1 Rthir; 25 sgr. das Pfund Brod zu 1 sgr. berechnec, ettva 1 Loth 1 Quentchen beträgt, und eine Entbehrung if, die weun die Mahlsteuer sie verur- sacht, ebenso unmerklich bleibt, als wenn der Marft-Preis des Roggens zufällig um einige Silber - Groschen steigt, und der Bäcker das Brod um 4 bis 5 Quentchen vom Pfunde leichter bacfc. de; :

Hierzu komtnt, daß, ganz abgesehen von der Aushülfe durch die Kartoffeln und von der Einbringung des unver steuerten Brods durch die Landleute aus Flaßen|teuerpflichtigen Orten, die ar- beiteude Klaße den halben Silberpfennig, den sie an dem

: Pfund Brod durch die Steuer verliert, auf den Werth: ih-

rer Arbeit legt und sich solchen dur-h ihre reihera und wohl-

habendern Mitbürger, welche die Genüßze des Luxus und der

[edgamlichteità ohne Beschwerde bezahlen fönnen ,: erseßen C:

Vor allem aber beweiset - die schnelle Zunahme der Be- völferung, vorzüglich in den großen und ansehnlichen Mittel-

städten, daß: dieje Abgabe weder überhaupt, noch insbesondere

für die geringern Klaßen der Einwohner, èridend ist; da sie selbst die Tagelöhner nicht abhält, fortdauernd nach der Stadt zu ziehen, we der höhere Lohn: noch sehr viel Andres , als diese unmerkliche Steuer „namentlich, die. hôhere. Miethe , die CER Feuerung und selbst das _fostbare- Vergnügen üÜber- trägt. j

m.

Vermischte Nachrichten:

Unter der Ueberschrift: „Verfall der Wissenschaften in England‘/ enthált das Auslan d Nachsiehendes : ¡¿eBabbage, Professor: der Mathematik auf einer Englischen Hochschule, hat vor Kurzem „Betrachtungen über den Verfall der-Wissen-* schaften in England‘ herausgegeben. Es föônne Keinem, der hierüber eines Urtheils fähig sey , entgangen seyn , daß Eng- land mehrern andern Ländern in wissenschaftlicher Hinsicht bedeu- tend nachstehe. Eine Ursache findet er in demunvollkomimenen Un- terrichtssystem, das auf den Englischen Universitäten vorherrsche, und gesteht zu, daß wissenschaftliche Bildung von den höhern Krei: sen der Gesellschaft beinahe ausgeschlossen sey. Man möze sich