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milie, deren Name viele Jahrhunderte hindurch bei uns in der hôchsten Achtung stand und solches auch vrrdiente, nie so tief sinken konnte, daß sie nicht immer noch unendlich er- haben über die Schmähungen des National stände. Wir

fönnen diesen Aufsaß nicht schließen, ohne einen Jrrthum zu

rügen, der täglih von den meisten liberalen Blättern began- gen wird und auch jekt wieder dem National entschlúpft ist ; er spricht von der Legitimirät, die das neue Königthum der Nation verdanke. Wir wollen nicht weiter untersuchen, was er unter einer solchen Legitimität überhaupt versteht. indessen unser jeßiges Königthum betrifst, das plôblich und, wie Jedermann weiß, ohne das mindeste Zuthun der Nation

entstanden ist, so kann man ihm schwerlih eine Grundlage

geben , die ihm, bei der Schnelligkeit, womit dasselbe impro- | mir, edelmôögende Herren, vergönnt, den Weg zu bezeichnen,

visirt worden, vôllig fremd ist.‘

Von den vier verbannten Belgiern, Potter, Tielemans, ! Bartels und Neve, is nur noch Tielemans hier , Potter ist |

bekanntlich bereits in Brüssel, Neve befindet sich in Lille ;

von Bartels, der seit eincr Woche gleichfalls von hier abge: | | | strafte oder spekulative Frage; cine Thatsache ist es vielmehr,

reist, weiß-man nichts. Á Das Journal du Commerce meldet: „Fortwährend

reisen Belgier von hier ab; viele junge Franzojen, worun- ter mehrere aus den verschiedenen Schulen, vereinigen fich mit ihnen. Sie theilen ihr Geld zu gleichen Theilen unter sich, und es werden Kollekcen für sie eröffnet. Die ersten Detaschements sind bereits über die Gränze, die andern wer- den in furzen Zwischenräumen folgen.“

Großbritanien und Jrland.

London, 1. Oft. Vorgestern Abend machte der Her- zog von Braunschweig dem Grafen von Aberdeen einen kur- zen Besuch im auswärtigen Amte.

Man erfährt, daß Karl X." Wardour - Castle vom Lord Arundel, für einen jährlichen Zins von 1000 Pfd. Sterl, gemiethet hat. Karl X. wird jedoch dieses Schloß nur dann beziehen, wenn ec von Wien aus- eine ungünstige Antwort

auf seine dahin ergangene Anfrage erhalten sollre, und, wie

man sagt, ist auch der Mieths-Kontrakt nur bedingungewcise | mich dadurch verbunden zu achten, über die zroeite nicht mit-

| zustimmen, da, meiner Meinung nach, diese Frage, wie auch

für diejen Fall abgeschlossen.

Der Herzog von Montmorency, der dem neuen Könige |

der Franzosen den Huldigungs-Eid verweigerte, hat Merley- | | nun fortfahren, meine Jdeen über die Möglichkeit einer Tren-

House in der Nähe von Wimborne bezogen. Herr Huskisson hatte noch sterbend die Hossnung aus-

gedrückt, daß" sein Vaterland seinem öffentlichen Charakter | : / eit, werde Gerechtigkeit widerfahren lassen, und diese Hoffnung | ligkeit, muß hierbei unser Haupt-Augenmerk seyn, und in die-

des unvergeßlichen und allgemein betrauerten Staatsmannes

ist nicht getäuscht worden. Das schönste Denkmal seines An- denfens und seines Verlustes ist die große und lebhafte Theil- nahme, welche am verwichenen Freitage sich bet seinem Lei-

tenfeier zugegen waren. fall stôrte diesen rührenden Zoll der leßten Verehrung, welche

Bemühungen des edlen Abgeschiedenen weihte. Fortgang und belauft sich schon nahe an 2000 Pfd.

und reiner , ‘als die in London. Ja der Hauptstadt mischte sich mehr die Politik in die Gefühle des Bedguerns. Dort beklagte man mit seinem Tode blos den Verlust des Parla- ments- Repräsentanten, in London aber zog man in Betracht, wie nahe er neuerdings dem Eintritte ins Kabinet gestanden, wèlhen Verlust der Herzog von Wellington durch ihn erlit- ten, und ob die H schieden, noch Theil an der Admiaistration nehmen werde.

Zum erstenmale ist heute eine neue Zeitung erschienen, die sich dadurch vor allen anderen auszeichnet, daß sie gar feinen Titel hat. Die Herausgeber, die dadurch die Stempel- Gebühr ersparen und A Blatt als eine Flugschrift in täg- lihen Fortsebungen erscheinen lassen wollen, gestehen ganz ofen, daß es thr Zweck sey, das S R( UAN ,„ wie sie sageti, nur dazu gemacht sey, dem ärmeren Theile des Publikums cine tägliche Unterhaltung zu entziehen, ganz zu umgehen. Der Preis des neuen Blattes ist 1 Penny; alle übrigen Blätter fosten 7, mindestens 6 Pence, wovott jedoch 4 als Stempel-Gebühr entrichtet werden müssen. Die erste Num- mer'-ist lediglich der Ankündigung und dem Zwecke gewid- met, die zweite soll schon iîn vergrößertem Formate er- scheinen. M

Was |

usfisson - Partei nun, da ihr Leiter abge-

Mdte:b'e rilGm

Aus dem Haag, 2. Oft. Dem Prinzen von Oranien, als Chef sámmtlicher Schüben - Gilden der nördlichen Pro- vinzen, is dieser Tage von den angesehensten hiesigen Ein- wohnern eine Adresse überreicht worden, in der sie sih erbie- ten, sich auf eigene Kosten als Schüßen (Bürger-Garden) zu bekiciden und sich in die Compagnieen der hiesigen Schüben- Gilde aufnehmen zu lassen.

Hr. Corver-Hooft sagte in seiner (gestern erwähnten) im allgemeinen Aus)chusse der zweiten Kammer gehaltenen Rede zu Gunsten einer Trennung Belgiens von Holland :

¿Ehe wir zur Beantwortung der beiden von der Regie- rung uns vorgelegten hdôchst wichtigen Fragen schreiten, ley es

den wir in der Erdrterung derselben zn befolgen haben. Die erstere jener Fragen lautet: ob aus den Zeit - Umständen die Nothwendigkeit hervorgeht , in den nationalen Jnstitutionen eine Aenderung eintreten zu lassen? Es ist dies keine ab-

úber die man unsere Erklärung verlangt und worauf ein Je- der mit Ja oder Nein seiner Ueberzeugung gemäß antworten sol, Ju der Vorausseßung aber, daß dieje Frage verneinend beantwortet wird, würde daraus wohl hervorgehen , daß die zweite Frage (die Trennung der beiden Theile des Königreichs betreffend) von selbst wegfällr ? Jch glaube nicht; es scheint mir vielmehr die Möglichkeit vorhanden und der Fall sogar jeßt zu bestehen, daß eine Revision des Grundgeseßes ein unzu- reichendes Mittel gegen das Uebel, das vorhanden ist, abge- ben würde, während in dem Verhältnisse, das auf Grund unserer Verfassung in den Verträgen zwischen den beiden Theilen des Reiches besteht und so wird die Trennung in der zweitenFrage umschrieben eineVeränderung, die ich eine völlige BVernichrung des Grundgeseßes- nenne, ein heilsames Mittel, ja unser einziges Rettungsmittel, würde seyn können, Aus diesein Grunde, und da man- úber jede der beiden Fragen be- sonders abstimmt, werde ih gegen die erste stimmen, ohne

immer die erste beantwortet seyn mag, in jedem Falle zur Absimmung kommen muß. Jn dieser Vorausseßung will ich

nung zu entwiceln, die den Jnteressen beider Theile auf gleiche Weise förderlich seyn kann, Billigkeit, die höchste Bil-

fem Betrachte , glaube ih, wird man nichts Billigeres und Einfacheres herstellen können, als den Slalus quo vor der Vereinigung der beiden Landes-Adötheilungen. Lassen Sie uns

| von einander gehen, wie zwei. dem achtbareren Theile der Ge- chenbegängnisse von Seiten einer Stadr fund that, die aner: | sellschaft angehörende Ehegatten, die auf Scheidung antragen, fanntermaßen den ersten Rang unter allen Handelsskädten * nachdem die Erfahrung sie gelehrt hat, ihre gegenseitigen Ei- von Großbritanien einnimmt. Die ganze Bevölkerung Liver- | genthümlichfeiten seyen einander so widerstrebend, daß ein pools folgte seiner Leiche, wie der eines Vaters und Freun- | des, und man hat, wenn gleich woohl etwas übertrieben, be- | darum nichts so sehr wünschen , als sich über ihr beiderseiti- rechnet, daß überhaupt an 60,000 Menschen bei dieser Tod-

Keine Unordnung und fein Unglücks: |

häuslicher Umgang auf die Dauer unmöglich sey; die jedo

ges Junteresse mit einander zu verständigen und alles ‘Pro- zessiren zu vermeiden. -Vor Allem lassen Sie uns nicht jedem Gerüchte Glauben beimessen und nicht gestat-

man den liberalen und menschenfreundlichhen Prinzipien und | ten, daß Fremde sich in unsere häuslichen Zwiste einmischen.

Die Sub- scription zu seinem Denkmale in Liverpool - hat den E : seßungz jeder nehme zurúck, was er in den gemeinschaftlichen

l€ : rauer über Huskisson in Liverpool war vielleicht aufrichtiger | der Vereinigung stattgefunden , theile man redlich und ver-

Bewirken wir vielmehr eine freundschaftlihe Auseinander-

Haushalt eingebracht hat; Gewinne und Verluste, die [eit stehe sich in Güte über solche Gegenstände, die für den Ei- nen oder den Andern größere Vorzüge zu haben scheinen. Auf dieser Basis würde z. B. die Austro - Belgische Schuld mit der Q des Betrages, um welchen die Staatsschuld seit der Vereinigung vergrößert worden, Belgien zur Last fallen, das Uebrige aber uns, und so etwa ein Tausch an Grundgebiet oder gewisse Bevorzugungen im freien Handel nach unseren Koloaieen wünschenswerth erscheinen, \o sollten

diese ein Gegenstand besonderer Unterhandlungen roerden

fönnen. Damit jedoch eine dauernde und feste Ordnung der Dinge zu Stande fomme, sollten so wenige Berührungs-

punfte, als nur immer möglich, zwischen den beiden neuer

Völkern bestehend bleiben. Die erste und einzige Bedingung, unter der ih mi für eine Trennung erkläre, die conditio sine qua -non, ist, daß die Trennung eine vollständige und vollkommene sey. Zwei verschiedene neue Staaten mússen aus dem Königreiche der Niederlände hervorgehen,

| und wenn sich auch beide unter dem Scepter derselben Dy-

nastie befinden, so darf doch dies gemeinschaftliche Band fei nen andern Einfluß auf die Existenz der beiden Völter úben,

Beilage

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2151 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 280.

als daß dadur, so wie durch eine enge Defensiv-Allianz, ihre . daten desertirt, und die dortigen Bürger bezahlten den Sol

Kräfte nach außen verdoppelt werden.

gung der Militair - Macht unter dem Oberbefehl desselben Chefs ein Arrangement in dieser Hinsicht nothwendig machen sollte, so meine ich, daß vorläufig festzustellen sey, daß die in beiden Theilen des Reiches aus Milizen zusammengesebte Armee ihre Mannschaften und das Geld zu deren Unter- halte aus jedem Lande besonders, nach dem Verhältnisse sei- ner Bevölkerung, zu beziehen habe; mindestens kann dies in gewöhnlichen Zeiten geschehen. Allein, edelmögende Herren, solch eine vollständige Trennung kann keine Modification des Grundgesekes genannt werden, das auf einer vollständigen Ver- \chmelzung der beiden Theile beruht; es ist vielmehr ein totaler Umsturz desselben und fann keinesweges durch verfa||ungsmäßige Maaßregeln bewirkt werden. Nicht auf den Grund des Rechts de jure sondern nur der That nach de facto fann und muß die Trennung stattfinden. Es kann also dabdiuict mehr darauf anfommen, diejenigen Maaßregeln zu nehmen, die das Grundgeseß für den Fall an die Hand giebt, daß die Erfah- rung gelehrt hat, es sey eine Modification desselben nothwen-

dig geworden. Nein, die Trennung hebt das Grundgeseß auf, |

und jedes Volk sieht sich dadurch wieder auf den Standpunkt gebracht, auf welchem es sich vor der Vereinigung im Jahre 1815 befunden hat. Wir, Holländer! wir kehren jer wie- der zu dem Grundgeseße zurück, das uns früher regierte, und

fônnen dasselbe nach den darin vorgeschriebenen Regeln mo- | Besaßung nah Brügge kamen;

difiziren. Jhr, Belgier! -die Jhr dem Stammhauje Oranien getreu bleibt, Euch fann auch noch eine glückliche Zukunft entgegenlachen; Jhr möget untet seiner Herr)chaft ein Grund- geseß herstellen, das Euren Bedürfnissen entspriht. Unter dem Schuße dieses Hauses können Künste und Wissenschaf- ten, Handel und Gewerbe ferner auch ein blühendes Gedei- hen bei Euch finden , während Jhr in uns siets treue Bun- desgenossen antreffen sollt, die bereit sind, um mit Euch ge- meinschaftlich Euer und unser Vaterland zu vertheidigen.

Dagegen aber, wenn Büärgerzwist und Aufruhr die Bande

der Liebe zerreißen, die Euch an jenes Erlauchte Haus fnúpfen, wird es dem Könige allein zustehen, über Euch zu verfügen und Euch an diejenigen zurückzustellen, die Euch seiner váterlichen Sorge anvertraut haben. Diesen Gedanken, der mir angehört, weil er bei mir allein entstan- den war, habe ich seitdem auch in einer Schrift wiedergefun- den, wo er besser ausgedrúckt worden, als ih im Stande war es zu thun, und will ich meinen Vortrag damit beschlie- ßen, daß ih eine Stelle aus dieser Schrift Ihrem Nachden- fen empfehle. Sie lautet: ¿„¿„„Wilhelm U, der funfzehn Jahre väterlicher Sorge für das Wohlseyn Begiens durch den shwersten Undank belohnt sieht, kann, wenn er die Jdee, sein eigenes Recht durch die gewaffnete Macht zu handhaben, aufgeben will, folgende Erklärung mit Ehren vom Throne herab vernehmen lassen: Belgier, ih will nicht, daß das Blut selbst von schuldigen Unterthanen in Strömen fließen soll; Ihr habt aufgehört, mir zu gehorsamen, ih hdre auf, Euch zu regieren, Jhr seyd nicht länger meine Unterthanen. Aber Europa hat mir Belgien anvertraut, und in dieser Eigenschaft habe ih eine Pflicht zu erfüllen. Jm Namen Europas werde ih Euer Land mit gewaffneter Hand beseßen, damit Europa über Euer Loos den Bejchluß fassen soll. Um meinetwillen allein will ich fein Blut vergießen, doch wehe denen, die sich jener Sicherheits-Maaßregel widerscken ! Mögen die Monar- chen Europas Úber Belgien das Urtheil sprechen.‘ ‘‘

Die Berichte, welche uns durch Leute, die aus Brüssel und aus anderen Belgischen Orten hierher kommen , úber- bracht werden, sind sehr ungünstig. Ueberall kommt der Geist des Aufstandes mehr und mehr zum Vorschein. Nach- dem Prinz Friedrich Dieghem verlassen - und sich nach Me- eln begeben hatte, haben die Brüsseler einen Anfall auf Vilvorden gewagt; sie wurden jedoh durch den Oberst Sprenger, der sich gegen ihr Erwarten noch dort befand, zu- rügeschlagen. Als der Prinz durch Mecheln zog, war eine unzählige Menge Volks auf den Beinen, und de noch Se. Königl. Hoh. die Stadt verlassen, ließ einer der auf seinem Wege befindlichen Haufen ein Aufruhrgeschrei verneh- men. Zwei Damen, die Brüssel zu Fvß verlassen haben, wie es jeßt viele thun, versichern, zwischen dieser Stadt und Vilvorden verschiedene Militairs gesehen zu haben , die ihre Corps verlassen hatten. Aus Mecheln sind, aller genomme- nen Fürsorge ungeachtet, in Zeit von einer Stunde 60 Sol-

t Im Uebrigen mögen sie nichts mit einander gemein haben, und falls die Vereini- |

daten für 1 Paket Patronen 3 Gulden. Zu Ostende bezahlt

man jedem Ueberläufer 10 Gulden, und Zu us G

wisse Anzahl, so erhalten sie 25 Gulden extra. Von der Ge-

a dieser Angaben hat man sich leider nur zu sehr erzeugt.

Es bestätigt sich vorläufig niht, daß Mons in die Ge- walt der Belgier gefallen sey. Selbst der Courrier des Pays-Bas sagt nur, daß die Bürger und die Truppeu A Meta dais die Stadt bewachten.

ine Anleihe von nur 10,000 Fl., welche die jeßigen Machthaber in Lüttich machen wollten , Berra i Tagen am 27. erst 14 Unterzeichner, jeden zu 100 Fl., gefunden. Man hielt dann eine Versammlung, in welcher angesehene Einwohner beschlossen, eine Contribution von 50,000 Fl. zu erheben, und der Banquier Hr. Dubois erbot sich, unter per- sônlicher Garantie der Anwesenden 10,000 Fl. hierauf vor- Ee G “s

Die Unruhen in Brügge haben auch die Folge gehabt, da die Menschen, welche wegen der fcûbèra Ddr s Wohnung des Hrn. Sandelin gefangen saßen, in Freiheit ge- seßt worden. Die Truppen, welche Brügge verlassen hatten, waren in Ostende angekommen, wo die Besaßung am Sonn- tage einen Versuch, Unordnung zu stiften, fräftig vereitelt hatte, auf welchen aber Dienstag eine neue Zusammenrottung erfolgte, seit welcher Zeit viele Hunderte von der Ostender : : sie gaben ihre Waffen ab und wurden ins alte Seminar einquartiert ; die- es verlang- ten, wurden nach Hause geschickt. Ein andrer Theil der Östender Besaßung (die Holläuder) schiffte sich nach Vlissin- gen ein, und man jprach von Errichtung einer Bürgergarde.

__ Brüssel, 1. Oktober. *) Der Central - Ausschuß hat einen Beschluß erlassen, dem zufolge die Gerichtshöfe in Zu- kunft ihre Urtheile im Namen der provisorischen Regierung von Belgien ausfertigen und vollziehen lassen sollen: Nach eitier andern Verfügung soll keine Auswechselung von Ge- fangenen in Masse stattfinden dürfen. Den Baron von E hat man zum Gouverneur der Provinz Namur

1annfí.

__ Die Königl. Truppen haben Vilvorden verlassen , und die Vorposten der Jnsurgenten befinden sih bereits jenseits dies n Ls

Man geht damit um, eine Telegraphen - Linie zwischen Lättich, Mons und Doornik zu E mens

Der Courrier des Pays - Bas verlangt, daß \ich Belgien ungesäumt zu einem abgesonderten Födderativ - Staat T

in gewisser Parent, der jeßt hier anwesend is, hat an den Herausgeber des Courrier des Pays-Bas ns d O ben gerichtet, worin es heißt, daß man ihn irrthümlich einen Zögling der polytechnischen Schule in Paris genannt habe; er sey vielmehr ein ehemaliger Unter-Öffizier der Französi: schen Armee, der bei den leßten Ereignissen in Paris die Tuilerieen genommen und dafür den Orden der Ehren-Legion erhalten habe.

Lüttich, Z. Oftober. Hr. von Sauvayo is zum Gou- verneur der Provinz Lättich ernannt wordèn. Namur ist in den Händen der Jnsurgenten, die Besaßung hält sich jedoch noch in der Citadelle, die dur einen Belgier, dén General van Geen, fommandirt wird. Die Stadt Mastricht ist in Blokadestand erklärt. Phitippeville hat sih den 29sten v. M. ergeben. Die Besaßung hat sich mit den Bürgern vereinigt. Der Magistrat von Gent hat mit der Besaßung eine güt- liche Auskunft dahin getroffen, daß sie nach der Citadelle abzieht. Von Mecheln berichtet man unterm 1. Oktober, daß die C Truppen sich fortwährend zurücéziehen.

In Verviers sieht es sehr traurig aus. Die allgemeine Unsicherheit des Eigenthums, der hohe Preis der- rohen Stoffe und endlich ‘die Geldkflemme, worin sih manche Fabrikherren, vornehmlich diejenigen, befinden, die zum Theil mit fremden Kapitalien arbeiteten, und fúr die, mit dem Sturze des Wech- selhauses Rigaud , jede Húlfsquelle versiegt ist, haben diesel- ben genöthigt, ihre Fabrikation theils sehr zu beschränfen, theils gänzlich einzustellen. Einige tausend Arbeiter sind dem- nach von ihnen entlassen worden, und diese Menschen, ohne Brod und Beschäftigung, seßen jeßt aufs neue die Ruhe in

aus Brüssel zugekommen, f divestem Wege keine Nachrich