1830 / 288 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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des Grundgesebes, hier eine oft ängstliche Sorgfalt, dasselbe auch in den geringsten Beziehungen zu befolgen und zu voll ziehen. Das zeigte eben Belgien felbst vor der Katajtrophe. Durchwanderte man das Land, mende Wohlfahrt, cinen Gewerbfleiß, der sich immer mehr entwickelte; las man die Zeitungen , so mußte man gestehen,

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sey der Hauptzweck unserer Bewaffnung nicht; es handele ich darum, die Abstellung unserer Beschwerden zu verlan-

| gen; darauf erhob man eines Tages ‘eine neue Anforderung,

so sah man úberall zuneh- | des Nordens.

daß die Freiheit der Presse unbehindert sey und. wohl {on | die geziemenden Gränzen überschritten habe. Um aber ge- | gen die Régierung Haß zu erwecken , sucht man den wahren | Stand der Sache zu verrúcken, man giebt vor, Holland wolle Belgien beherrschen; die guten Búrger wollen jedoch nur |

die Herrschaft der. Gesehe und Schu gegen den Aufruhr.

den Betrug der Leidenschaften ver i i Sache der Freiheit , der gejebmäßtgen Freiheit, wofür

die der Trennung unserer mittäglichen Provinzen von denen | Endlich sagt man uns, von dem Allen- sey v) Das die Rede, sondern von einer Einigung mit Frank- reich. ]

„So fúhrte man uns seit dem 27. Aug. von ciner Frage zur andern, um uns endlih zu derjenigen zu bringen, die lange Gegenstand“ hinterlistiger Absichten gewisser Menschen war, denen unsere Juteressen fremd sind. Und was ist in

; L. Q i | der Zwischenzeit geschehen? Unser Kredit im Auslande und Lasse man sich also nicht durch den Wahn des PDóôbels, durch ;

verführen; es ist nicht die das

Volk in Belgien die Wafscu ergrisf; die Sache der gesebli- | chen und in Wahrheit einzig begiückenden Freiheit ist die der |

Regierung. ungebundenen unumschränften Freiheit muß, wo stattfindet, selbst für die entferntesten werden.

es auch

Das zügellose Fortwüthen einer ungebildeten, Zu g i

derländische Regierung nur ihrer geseblichen Pflicht nachkom- } men, nur die Orònung handhaben woüte. Mögen sich aljo

auch die Zeitgenossen nicht durch faische Vorspiegelungen ver- führen lassen, mögen sic die fortwährenden Bestrebungen der Regierung in ihrem Werthe für die Aufrechthaltang der Ge- seße anerfennen.

Brüssel, 10. Oft. Dem Belge zufolge, fomtnen täglich sehr viel Belgische Soldaten hier au, die sich unter die Fahne der Jusurgenten stellen. Vom ersten Jnfanterie- Regimente soll ein ganzes Bataillon mit Wassen und Bagage hier angekommen seyn. i

Der neue Ober - Befehlshaber der Belgischen Truppe, }

General Nypels, hat sich als solcher in einem an bicjelben erlassenen Tages-Befehle kund gethan. General Mellinet ist

demselben als erster und Oberst-Lieutenant Fouson als zweiter ;

Chef des General - Stabs beigegeben.

Der General-Major Goethals ist von der provisorischen Regierung zum Divisions-General und Chef des Ansschusses sûr das Kricgs-Departement ernannt worden. Den Grafen von Berlaymont hat man hier mit dem Posten eines Bür- germeisters der Stadt Lüttich bekleidet.

Das Central-Comité hat die Herausgabe eines offiziellen Blattes unter der Benennung: „„Pulletin des arrêtés el tirt. i zetteln erscheinen und an den Straßen-Ccfen angekledt werden.

Die hiesigen Truppen sollen schwarze Uniformen mit gel- ben und rothen Aufschlägen erhalten.

Die Antwerpener Diligence, die seit mehreren Tagen zwischen hier und Antwerpen {hon wieder im Gange war, fonnte am 7ten d. M. nicht weiter als bis Vilvorden kom-

men und mußte sodann wieder in die Stadt zurückkehren. .

Die Königlichen Truppen befinden ih immer noch in ihren Stellungen bei Eppeghem und Sempst.

ferlichen Einsegnung derjenigen bestellt, die bei den Aufstän-

den sind. Lüttich, 11. Oft. dieselbe hat zwei Monate gedauert, wäßrend welcher Zeit er

60 Mal gepredigt und 62,000 Kinder gefirmelt Hat.

Vom 5teu Dragoner - Regimente sind heute 30 Maun |

mit Waffen und Pferden in die hiesige Stadt eingezogen.

_ Nahe bei Herzogenrath sind auf der Niederländischen Gränze beträchtliche der Königl. Niederländischen Domaine zugehörige Kohlenwerke. Dahin schicte das provisorische

Gouvernement den Herrn Behr aus Brüssel, welcher, unter |

Begleitung des Bürgermeisters und einer Anzahl Einwohner von Heerlen, von jenen Kohlenwerten Besiß ergreifen wolite. Um dies za verhindern, sind von Mastricht aus Königliche Truppen ausgeschikt worden, vor deren“ Ankunft sich jené Kommissarien wieder zurückzogen.

Die Achener Zeitung. giebt folgenden ihr aus Antwerpen mitgetheilten Aufruf eines Vereins von Fabri- fanten und Kaufleuten an ihre Belgischen Mitbürger :

„Wie sind wir in den Zustand des Aufruhrs gerathen ? Für welche Sache streiten wir? Was wird aus uns werden ? Als vor sechs Wochen Unrnhen in Brüssel ausbrachen , ließ man uns unter dem Vorwande die Waffen ergreifen , die geseßliche Ordnung und Sicherheit von Personen und Eigen- thum aufrecht zu halten ; bald aber ward uns verkündet, dies

je6t heimsucht, nicht wieder gut zu machen ist

Einstweilen soll diejes Blatt in Form vou Anschlag- ; i ge ;

| zugeben, würde | sprechen ? Wer diese gründlich kennt, wird darauf mit Nein ' antworten. Haben nicht alle unsere Anlagen für Gewerb- | fleiß und Handel seit mehreren Jahren einen bisher unge- | kannten Ausschwung gewonnen, während fie in Frankreich " eine nach der andern zu Grunde giagen 7

actes du gouvernement provisoire de la Belgigue” dbefre: |

im Julande wurde geschwächt und dadurch die Thätigkeit der noch neulich so blühenden Fabriken gelähmt, alle Aus- wege für ihre Erzeugnisse sind verschlossen, furz der Handel und die Jndustiie wurden beinahe vernichtet, und um das Unglück voll zu machen, hat man eben diejenigen bewaffnet, und zwingt uns, eben diejenigen zu unterhaîten, gegen deren

| s auch | Aussiand man uns am 27, August vorschrieb, plôblich die 0 Nationen gefährlich ; Die Geschichte wird einst anerkennen, daß die Vie: ;

Waffen zu ergreifen.“

„Bei einer so traurigen Lage der Dinge stellt man plôt- lic den Plan hin, uns mit Frankreich zu vereinigen. Allein venu in ciner Reihe von- Jahren das Unglück, was uns | und beim Eintritt des Winters, in Folge der leßten schlechten Ernte, uns noch so viele andere Leiden erwarten, welch eine unbes- rechenbare Masse von Ung!äck mässen wir dann in dem Plane gewahren, den der Geist des Bösen zuleßt erzeugt hat? Die kühnste Einbildung kann nicht das kleinste Bild davon entwersen. Die erste Folge davon . wäre ein allgemei- ner Krieg in Europa, dessen Haupt Schauplaß unser armes Land seyn würde, weil die Mäáchre, welche für die Wiener und Londoner Traktate búrgtên, nie in die Realisirung eines

solchen Planes einwillizgen werden, indem sich zeigt, daß sie.

nicht einmal zum Nachtheil unseres Industrie- und Handels- Juteresses in die mit so weniger Ansicht geforderte Trennung

| hátten einwilligen können.“

„Aber wenn es auch möglich wäre, uns Frankreich hin- diese Vereinigung unsern Interessen ent-

„Wir fragen euch jebt, ir Mitglieder der ehemals be- vorrechretea Klassen, die ihr mit so vieler Besorgniß auf ch-

renwerth erworbenen -Reichthum blickt, die ihr auf Verar-

mung des Landes, auf: die Unterdruckung unserer Jundustrie und unsers Handels hinarbeitet, um eure veralteten Vor- rechte desto leichter wieder zu erlangen; wir fragen euch, ob ‘ine - Vereinigung mit. Frankreich euch dieses Ziel erreichen lassen würde ?/“

„Aber Frankreich stößt als seiner Ruhe gefährlich sogar

das Geschenk zurück, welches die Unruhestifter ihm mit Bel- de _gien machen wollen.‘ Der Bischof von Namür hat einen Kanonikus zut prie-

„Beschränken wi7 uns indessen auf diesen Vorwurf und

l * opfern wir unsere Gefühle auf, da uns andere Sorgen be- den in der genannten Stadt von den Truppen getödtct wor- |

schäftigen; wir müssen um jeden Preis und so schnell als

ias dis | möglih uns aus unserer jeßigen verzweifelten Lage loßreißen, ti Der Bischof von Lüttich. ist vou | der in seinem Sprengel gemachten Rundreise zurückgekehrt; |

wenn wir uns nicht allem Elende ausselzen wollen, welches cin Volk nur treffen kann.“

Deutsc«n L Múnchen, 10. Oft. Heute Vormittags hatte auf dem

hiesigen Rathhause die feierliche Preis - Vertheilung an diéje-

nigen hiesigen Dienstboten statt, welche eine längere Reihe von Jahren. an einem und dém}elben Orte treu und redlich gedient. Es haben sich in. diesem Jahre 62 Dienstboten gee meldet, welche hier bereits über 29 Jahre den nämlichen Fa- milien gedient haben.

Bamberg, 10. Oft. Se. Exzellenz der Herr Erzbi- {of hierselbst hat am Zten d. ein M Sts Rundschreiberx an den Gesammt - Klerus der Erzdiócese Bamberg erlassen» in Betreff der Empdrungen in größeren Reichen Europas und der aufrührerischen Bewegungen in einigen Deutschen Láns dern, die mit Entseben erfüllt hätten. Es wird darin gesagt, daß, Dank der väterlichen Regierung unseres allergnädigsten Königs und der Rechtlichkeit der Baierschen Staatsbürger, solche Ausbrüche von Unzufriedenheit in unserem Vaterlande nicht zu befürchten seyen ; daß aber Emissaire in verschiedenett Verkleidungen herumgehen und gemeine Leute dur Vor- spiegelungen von Vortheilen und durch Vertheilung von Geld aufzureizen suhen. Die Geistlichen werden daher aufgefor» dert, das Volk auf die Umtriebe solcher verworfenen Men-

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shen aufmerksam zu machen und es abzumahnen. Hierbei wird erwartet, daß die Geistlichen der obethirtlichen Auffffor- derung nicht nur genau, sondern auch mit Pastoralflugheit und Umsicht, nachkommen. Nach einem solchen Emissaire, der sih Herrn oder auch Grafen von Schulenburg nennt, sind Stecébriefe ausgegangen. Er soll si hier befunden haben. Man sagt, daß die Bezeichnung nicht ganz auf ihn passe. Jndessen wurde eine Staffette nach Koburg geschickt , wohin er sich begeben haben soll. Es wird versichert, daß dergleichen Emissaire gut mit Geld versehen sind.

Würzburg, 11. Oft. Gestern Nachmittag trafen die 3, Esfadron des sechsten und die 1. Esfadron des dritten Kdnigl. Baierschen Chevauxlegers - Regiments von Bamberg und Neustadt a. A. hier ein. Erstere marschirte heute frúh um 7 Uhr nach Aschaffenburg; leßtere bleibt hier in Garnison. i ay

Heute früh um 5 Uhr ist der K. K. Oesterreichische Le-

ationssecrecair, Graf v. Allegri, als Courier von Wien nach | i m 4 ( | ist, ungeachtet unbequemer Rheumatismen und Migränen, rüftig

Brüssel hier durhpassirt.

Stuctgart, 10. Oft. Vorgestern Abend sind Se. Ho-

| Reise geschrieben - welche mehx zur Zersireuung,-

ren, etiva ein Vierziger, in cinem hôhern Stande geboren, wo man sich nicht ers abzumüden braucht, um auf ein gewisses Ni- vegu zu gelangen, wo man fcúh Gelegenheit findet, der Schmid seines eigenen Glücks zu seyn und, wenn das Werk mißlingt- wir es uns selbsi anzurechnen haben.

Die Briefe sind in den Jahren 1828 und 1829 auf einer ges in Abstcht sich vom Mißmuth von verfchlten Unternchmungen zu erholen, als zu irgend einem andern Zweck, angetreten worden. Gerichtet find sie an cine. zärtltch geliebte, gengu und festverbundene Freun-

din, die man in kurzem wteder zu schen hofft.

Der Schreibende erscheint als gepräfter Weltmann von Geist und lebhafter Auffassung, als der, durch cin bewegtes sociales Leben, guf Reisen und in höhern Verhältnissen gebildete, dane= ben auch als durchgearbeiteter , freisinniger Deutscher , umsichtig in Literatur und Kunsk._

Als guter Geselle tritt er auf, guch in dex nicht besten Ge- sellschaft, und weiß sich immer anständig zu halten; erx bleibt,

sowohl bei den banalen Wildheiten der Rennjagd/- als den her=

| hei der Hattd.

heit, der Herzog Adam von Würtemberg, zum Besuch am

Königlichen Hose hier angeêommien. : Hanau, 11, Oft. Durch Zusammenläufe wat geftern und vorgestern Abend unsere Stadt wiederum in Alarm ver- sest, Die Ruhe stellte sich jedoch bald wieder ein, und jo hatte die Sache glücklicherweise keine weiteren Foigen. Zur Verhütung aller ferneren Unruhen ist folgende polizeiliche Bekfauntmachung erlassen worden: „„SEine gestern Abend durch einen Zusammenlauf entstandene Unordnung, die durch das Militair und das bewaffnete Bürger - Corps alsbald wieder beseitigt worden ist, veranlaßt die unterzeichnete Behörde, welche úberzeugt ist, daß sie dadurch dem Wunsche ailer red-

lich gesinnten Einwohner hiesiger Stadt entspricht , zur Ver- | meidung aller weitern Unordnungen, die nachstehenden Vor- | fiellungsgabe roerden uns die zahllosen verfallenen Abteicn und _ Schlösser Jrlands, diese nackten Felsen und kaum durhgâng-

christen zu erneuern: Von Abends 7 Uhr an sind alle Wirthshäusèr zu schließen, u. \. f. Alle und jede Zusaramen- rottirung wird auf das ftrengsie verboten. Zur Aufrechthal- tung dieser Vorschriften sind die fräftigsten Maaßregein er- griffen worden.‘

B Gw etz.

Zürch, 9. Oft. Der große -NRath des Kantons Frey - burg war am 25. Sept. außerordentlich versammelt, und

o a ani V GUT A O

fömmlichen Ausschweifungen der Gelage, sein se vi mächtig, und Besonders aber fehlt ex sich sel nie, wenn er sich vornimmt, Ausslúge da oder dorthin, hin und her, kreuz und quer, durchzusczen. Ale Witterungen sind ihm gleich; die schlech- teen Wege, die unbequemsien Mittel des Transports VBers{ch= lung des Wegs, Sturz und. Beschädigung, und was man sonst zufällig Widerwärtiges nur denfen mag, rühren ihn keinesweges.

Beschrcibungen von Gegenden machen den Haupt-Jnhalt der Briefe, aber dieje gelingen ihm guch auf einc beroundernswürdtce Weise. England, Wales, besonders Frland- und dann wieder die Rordküsie von England, sind meisterhaft geschildert. Mat fann sich's nic;t anders möglich denken „. als er habe die Gegett- stände, unmittelbar vor Augen, sie mit der Feder aufgefaßt; denn wie cer auch jcden Abend sorgfältig sein briefliches Tagebuch ge- {ührt haben mag, fo bleibt eine so klare ausführliche Darstellung immex noch etne seltene Erscheinung.

Mit heiterer Neigung trägt er das monotonsie, in der größ- ten individuellen Mannigfaltigkcit , vor. Nur durch scine Dar=

lichen Moore, bemerkenswerth und erträglich. Armuth und Letchtsinn, Wohlhabenheit und Absurdidät würde uns, ohne thn, überall abfofen. Diese Betriebsamkeit der stumpfen Jagdge=- nossen, diese Triukstuben , die sich immer wiederholen , werden uns in ununtecbrochener Folaec doch erduldsam, weil Er die ZU- stände exträgt. Man mag sich von ihm, wte von citiem lieben

Reisegefährten, nicht trennen eben da, wo die Umstände die aller=-

drei ihm vom Staats - Rath vorgelegte Defrete erhieiien seine |

Genehmigung.

Das erste spricht die zustimmende Crélärung :

y der Beantwortung- des Notificationsschreibzns dei Throns | esteigung des Königs der Franzosen aus; das zweite unter- |

sagt die Anwerbungen

von Fremden für den Dienst der kae | ULS& Lc) zujammenge} ( 1 Ie pitulircen Truppen und eröffnet vom 1. Oft. an die Wer- cessive, gleichsam kursive Reifcmalerei, als höchst trefflich zu ach=

bungen für die Freyburger- Compagnieen im Neapolitanischen -

Dienst, um die heimfkehrenden Soldaten aus Frankreich hier

gnterbringen zu können; durch das dritte werden die neuen mit Franfreih und Würtemberg geschlossenen Salzlieferungs- Verträge gut geheißen.

Aus Schwyz wird gemeldet ,

der Aue, in der Gemeinde Stcinen,

Hälfte im Kaufe stehe.

gen ihrer Niederlassung im Kanton Schwyz sich bei dem

suchen zum Theil entsprochen worden seyn.

Literarische Nachrichten. Der unserm heutigen Blatte beigefügte Allgemeine An- |

zeiger giebt unter Anderm die Inhalts - Anzeige der Jahrbü- cher für wissenschaftliche Kritik vom verflossenen Monat. Wir glauben uns dea Dank mehrerer unserer geehrten Leser zu verdienen, wenn wir dieselben diesmal nicht nu auf jene Anzeige im Allgemeinen aufmerksam machen, indem die Jahr- bücher dur die im verflossenèn Monat gelieferten Recensto- nen der Herren v. Göthe und Wilhelm von Humboldt sich einer glänzenden Reichhaltigfeit erfreuen, sondern auch Lini- es aus diesen Recensionen, nach und nach, wie es uns der en politischen Artikeln vorzugsweise gewidmete Raum ge- statten wird, mittheilen. Wir beginnen heute mit der Recension der „Briefe eines Verstorbenen. Ein fragmentarishes Tagebuch aus England, Wales, Jrland und Frankreich, geschrieben in den Jah- ren. 1828 und 1829. Zwei Theile. München, F. G. Franckh. 1830‘, von Hrn. v. Göthe. Ein füx Deutschlands Literatur bedeutendes Werk. Hier wird uns ein vorzüglicher Mann bekannt, in seinen besten Jah-

Gejellschaft. Ferntei, | das wtr uns, daß súr die aus Fránt: | reich vertriebenen Trappistenmönche die eine Hälfte der auf -| liegenden ehemaligen Aa 4 L Klostergüter gekauft worden sind und man für die andere guftretende Personen. Auch sollen die Mönche bereits we- :

ungünstigsten sind; denn sich und uns weiß er unversehens auf= zuheitern. Vor ihrem Untergang bricht die Sonne nochmals durch getheiltes Gewdlk und erschaft auf einmal, durch Licht und Schatten, Farb? und Gegenfarbe, eine bisher ungeahnte Welt vor den crskgunten Augen. Wie denn scine Reflexionen über künstlerisch zusammengefaßtes Landschgftsbild und eine suc=

ten sind.

- Haben wir nun ihn, mit Geduld, durch solche langwierige Pilgerschaften begleitet, fo führt ex uns wieder in bedeutende Er besucht den famosen O’Connell in seiner ent- faum zugänalichcn Wohnung und vollendet das Bild, nach den bisherigen Schilderungen, von diesem wundersamen Manne im Geisie entwerfen konnten. Dann wohnt er populaire Zusammenkünften bei, hört den Genannten spre= hen; sodann jeuen merérourdigen Shcil und andere rounderlich 0 Auch dergleichen Gasimahle {chlägt er nicht aus, wo sich ein oder der andere der gefeierten Tageshel= den, zu cignen Gunsten und Ungunsten, mehr oder weniger aus-

i | m ¿eichnei. An der großen Frländi wt- theit nimmt Rath gemeldet haben, und, wie man versichert, soll ihrem An- | L der großen Jrländischen Haupt Angelegenh

er menschüch billigen Antheil, begreift gber die Zußände in aller

| ihrer Verwickelung zu gut, als daß er sich zu hcitern Erwartun- " gen sollte hinreißen lassen.

: Naum in diesen Briefen geadnnt ist/

: und drängt sich immer wteder vor.

Wenn nun aber auch der menschlichen Gesellschaft mancher so nimmt doch bei weitem rôßten Theil derselben ein, igentlich sind es aber keine D sondern Durchflüge - die man mit ihm, auf zer- brechlichen Wägelchen , oft auch zu Fuße, machen muß, und sich daran nun desto mehr ergôßt, als man weder durchnäßt noch er- e O ab- noch umgeworfen, den Vorfällen ganz ruhig zuschen tann. i / :

Warum man aber gern in seiner Nähe bleibt, sind die durch-- gängig sittlichen Manifestationen seiner Ratur; ex wird uns durch eo reinen Sinn bei einem natürlichen Handeln E interess ant. Es wirkt so angenehm crheiternd, ein wohlgesinntes, in sciner Art frommes Weltkind zu schen / welches den Widerftreit im Menschen von Wollen und Vollbringen auf das Anmuthigste darstellt. Die besten Vorsäße werden im Lauf des Tages um- gangen, vielleicht das Gegentheil gethan. Dies inkonkmodirt fein Snmneres dergestalt, daß zuleßt cin tiefgefühlter- wenn auch pa- radox ausgedruckter Besscrungssinn, unter der Form ciner Eh- en ade, PeYDoreritt, :

Er sagt: wenn ih bei irgend einem Anlaß mein Ehrenwort cinem Andern gebe und es nicht halte, o muß ich mich mit ihm schlagen, wie wär’ es denn, wenn ich mir selbfi das Ehrenwort

die Beschreibung von Gegenden den