1830 / 298 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 27 Oct 1830 18:00:01 GMT) scan diff

parlamentarischen Formen durch endlos wiederholte Reden und durch immer erneuerte Vorschläge allen Fortgang in den dffentlichen Geschäften gänzlich zu verhindern, bis die Regie- rung thue, was hier von ihr verlangt wird; und die Ge- nauigkeit, womit der Verfasser den Pi S entwickelt hat, läßt vermuthen, daß solcher mehr als eine Hypothese ist. Genug, die Partei, welche Veränderung verlangt, ist nicht einen M aenblid ruhig.

Niederlande.

Aus dem Haag, 21. Oft. Jn der gestrigen Sißung der zweiten Kammer der Generalstaaten waren 46 Mitglieder anwesend. Nachdem ein Königl. Beschluß verle- sen worden, wodurch unter den Sr. Majestät in Vorschlag gebyachten drei Kandidaten Herr van Toulon zum Präsi denten der Kammer ernannt wird, trat dieser seine Function mit einer Rede an, die auf Verlangen der Kammer dem Druck übergeben worden. Es wurde sodann nachstehende Königl. Botschaft verlesen:

¡¿Edelmögende Herren! Aus der von Unserm geliebten Sohne, dem ‘Prinzen von Oranien, am 16ten d. in Antwer- pen erlassenen Proclamaiion, deren Bewegungsgrund Uns eben so wenig bekannt ist, als ihre Folgen von Uns berechnet werden fönnen, geht indessen unzweideutig hervor, daß in den südlihen Provinzen die Ancrkennung der verfassungs- mäßigen Autorität jeßt ganz und gar aufgehört hat. Bei dem Stand der Dinge müssen nun unsere Sorgen sich fort- an ganz ausschließlich auf die getreuen nördlichen Provinzen beschränken, so daß nicht nur deren Mittel und Kräfte ein- zig und allein zu ihrem eigenen Vortheile angewandt werden sollen, sondern auch alle Maaßregeln der verfassungsmäßigen Autorität diese Provinzen allein angehen müssen. Diesem Prinzipe gemäß werden die Vorschläge abgefaßt seyn, die in Unserm Namen Jhrer Versammlung in der gegenwärti- gen Session vorgelegt werden sollen; Wir wünschen, daß diese Vorschläge auch von Ewn. Edelmögenden aus demselben Gesichtspunkte betrachtet und behandelt werden, und daß Ew. Edelmögenden sich von jeßt ab als einzig und allein die nöôrd- lichen Provinzen repräsentirend ansehen mögen, Alles in Er- wartung desjenigen, was, in Ansehung der südlichen Provin- zen, in gemeinschaftlicher Erwägung mit Unseren Bundesge- nossen beschlossen werden wird. Und hiermit, Edelmögende

erren, befehlen Wir Sie in Gottes heiligen Schuß. Jm aag den 20. Oftober 1830. Wilhelm.“

Unter lauter einstimmiger Acclamation beschloß die Ver- sammlung, diese Königl. Botschaft dem Druck übergeben und vertheilen zu lassen. Der Präsident ernannte darauf die

erren van Meeuven, van Lynden, van Hoevelafen,

onfer Curtius und Cats zu Mitgliedern der Kom- mission welche die Antwort auf die Königl. Thronrede ænt- werfen soll. Man schritt nächstdem zur Bestimmung der Sectionen durch das Loos, wobei der Präsident zu erkennen gab, daß sih im Sfrutinium 55 Namen von Mitgliedern aus den nördlichen Provinzen befänden, und ging darauf die Versammlung aus einander.

- Die Staats - Courant theilt erst in igrer heutigen Nummer die in. Antwerpen am 16ten d. erschienene Procla- mation Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Oranien mit und begleitet dieselbe mit folgenden Bemerkungen: „Dieses Aftenstück, welches bereits seit einigen Tagen hier bekannt ‘ist und in anderen Zeitungen zu lesen war, hat nicht sogleich in der Staats-Courant mitgetheilt werden können, weil das- selbe, seiner Natur nach, zu wichtigen Erwägungen von Seis ten einer hohen Regierung die Veranlassung geben mußte ; wie dies auch jeßt aus der Königlichen Botschaft hervorgeht, welche, nach obenstehender Meldung, in der gestrigen Siz- zung der zweiten Kammer mitgetheilt worden ist. Man hat sich nicht verhehlt, daß aus dem anfänglihen Stillschweigen einige Unruhe über die Absichten der Regierung entspringen kônne; diese Absichten fommen jedoch jeßt auf eine würdigere ‘feierlih« Weise zur allgemeinen Kenntniß, uad der Wunsch derje- nigen, die seit lange shon der bestimmten Erklärung entgegen- aben / daß ihr Vaterland wieder die selbstständige Haltung annchme, die dasselbe in Folge ganz besonderer Umstände eine Zeit lang aufgeben mußte dieser Wunsch is jebt erfüllc. Kein Zweifel kann denn nun auch darüber obwalten, daß. die getreuen Nord-Niederländer, die bereits so sprehende Beweise von Vaterlandsliebe gegeben haben, -ihren Eifer in der Un- terstüßung aller Bestrebungen zum Schuß und zur Sicherung der Freiheit und Unabhängigkeit des theuern Vaterlandes verdoppeln werden. Mannichfaltige und große Opfer sind jest vonndôthen; ist doch aber auch da, wo es auf das Heil

derländers niemals ein Opfer zu groß gewesen! Ja, die herz- lichste Eintracht und die Vereinigung aller Kräfte sollen uns auch jeßt wieder alle Gefahren überwinden lassen, und welche Opfer man auch gegenwärtig auf den Altar des Vaterländes bringt, so hege man doch das feste Vertrauen, daß sie nicht unbelohnt bleiben werden, sobald einmal alle Hülfsquellen des Staates wieder - unbehindert fließen können.“

Eine ebenfalls in der Staats- Courant enthaltene amtliche Mittheilung des Kriegs-Ministeriums giebt eine sehr zufriedenstellende Uebersicht dessen, was in unserm Vater- lande, seitdem der König es zu den Waffen gerufen ‘hat, be- reits geschehen is. Die Kommunal-Garden und Milizen er- halten, eben so wie die drei Landes-Universitäten, eine ver- diente belobende Anerkennung des überall bewiesenen Eifers. ¡Herr van Dam van Jsselt‘/, heißt es weiterhin, „der bereits mit so vieler Kraft die Ehre und die Würde der nördlichen Niederlande in den General-Staaten vertheidigte, läßt es dabei nicht bewenden, sondern stellt jelzt aus eigenen Mitteln cine Compagnie Scharfschüßen her, welche, einem Königl. Befehl zufolge, den Namen „Jäger von van Dam‘‘ erhalten jollen.“ Aehnliche ausgezeichnete Hand- lungen werden auch noch von mehreren andern Judividuen berichtet. :

Herr Sandelin is bei der gestrigen Sißung der zweiten Kammer nicht zugegen gewesen.

Dortrecht, 20. Oft. Gestern ist der General Trip und heute der General van Geen, beide nach Aatwerpen, hier durchgegangen. Man vernimmt, daß der Lebtgenaunte von Sr. Majestät dem Könige mit der Trennung der Hol- ländischen und der Belgischen Truppen beauftragt worden ist.

Breda, 20. Oft. Der Kommandant unserer Festung, General Gunkel, hat dieselbe durch einen Tagesbefehl in Kriegs-, jedoch noch nicht in Belagerungs-Zustand erklärt. Die Reserve der zweiten Division ist auf den Kriegsfuß gestellt worden. An unseren Verschanzungen wird mit Macht ge- arbeitet ; täglich langen hier neue Geshús-Stücke an.

Man erwartet, daß das Haupt-Quartier der Königl. Truppen schr baid hierher verlegt werden wird. Bereits sind viele zu dem Gefolge Sr. K. H. des Prinzen Friedrich gehörige Pferde hier angekommen.

Das 4te Dragoner-Regiment, Unter dem Befehl des Oberst - Lieutenants Krooy, ist heute, von Bergen op Zoom fommend, hierdurch nach Bommel gegangen.

Ueber das Gefecht, das am 18ten d. bei Lierre -vorge- fallen if, lauten die Berichte sehr verschieden. Während die Brüsseler Blätter in ihrer gewohnten lügenhaften Weise er- zählen, daß ihre Artillerie unter Anführung des Komman- danten Kessels, bekanntlich desselben Mannes, der eine Zeit lang in Brüssel und an vielen anderen Ortènck den großen Wallfisch hat sehen lassen, ungeheure Verheerungen angerich- tet habe, so daß 300 Holländer getödtet. und verwundet wä- ren, wogegen nur 30 Belgier zum Kampfe untauglih gemacht worden seyea, erfahren wir hier aus sicherer Quelle, daß die Insurgenten bei einem Ausfalle aus Lierre von den Truppen des Herzogs von Sachsen-Weimar so gut empfangen wurden, daß sie sich mit Verlust einer Anzahl Gefangenen zurückziehen mußten. Die erste Division soll sich dabei auf das ldblichste ausgezeichnet haben. Am 19ten wurde nicht mehr gekämpft; vielmehr wird versichert, daß sich die Königl. Truppen auf ausdrüctlihen Befehl Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Oranien, um ferneres Blutvergießen zu vermeiden, zurúckge- zogen haben,

Antwerpen, 20. Oft. Unsere Stadt is noch immer in einem ziemlich beruhigten Zustande. Auf der Schlächter- Halle is zwar die Brabanter Fahne noch aufgesteckt, doch scheint Niemand Notiz davon zu nehmen. Bei Waelhem ist die Brücke abgebrochen und habeu unsere Truppen daselbst eine starke ‘Position eingenommen. Die Freiwilligen aus Lô- wen und Brüssel beunruhigen immer noch die zwischen Lierre und Antwerpen befindlichen Königl. Truppen ; kleine Treffen, jedoch ganz ohne Bedeutung, fallen hier und dort vor. Ge- neral van Geen is noch nicht hier angekommen, doch wird

‘er jeden Augenblick erwartet.

An der Börse war hier heute das Gerücht verbreitet, daß. die provisorishe Regierung in Brüssel, von dèm Klub, der, aus Jakobinern bestehend, eine große Macht ausúbt, G ae mit dem niedern Volke, umgestürzt wor- en sey.

Beilage

des vaterländischen Bodens ankam, dem Herzen eines Nie-

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2299 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 298. E M S N I E E M E R A T O S S Ä R

Der Messager des Chambres vom 18. Oft. ent- hält folgendes Schreiben aus Antwerp:.n vom 9Yicen diejes ts : i MOSi Brásseler Blätter, der Courrier und der Belge, die, Dank der Freiheit, die man jeßt in jener Hauptstadt genießt, gar feinen Widerspruch mehr finden, publiziren täg- lich die allerlúgenhastesten Nachrichten über das , was in der blutigen Episode unserer unglückseligen Unruhen vorgefallen ist, und die Französischen Zeitungen nehmen die Artikel dieser Blätter wie Worte aus dem Evangelium auf, wiewohl nur wenige Tage vergehen , ohne daß dergleichen Betrügereten von den Thätern selbst eingestanden werden ein Beispiel, das jedoch von, ihren Kollegen in Paris nicht nachgeahrat wird. Der Bürgerkrieg zieht ohnehin schon so großes Elend nach sich, daß es in der That unnôthig erscheint, {eine Schrecken noch durch Lügen oder Verläumdungen zu vermeh- ren. Die Taftik der Leiter unserer saubern Dievoiution rich- tet sich jedoch nach ganz andern Prinzipien ; sie befolgen die Vorschrift des Basil, welche lautet : /1,Verläumden Sie, ver- läumden Sie nur, Etwas bleibt doch immer davon zurück. Man würde nie zu Ende kommen, wenn man der Reihe nach Alles widerlegen wollte, was der Königl. Armee zur Last ge- legt worden ist. Was das Erziehungs - Jnsticut betrifst y das der Plunderung und andern Gráäuelu ‘Preis gegeben worden seyn sollte, so hat der Courrier des Pays-Bas zwar erklärt, daß die diesfállige Angabe ungenau gewejen ; aber jenes von einem Militair lebend ans Bajonnet gespießte Kind, eine eben so scheußliche als grundlose Erfindung, ene glühenden Kugeln',“ die angeblih auf die Stadt geschleudert worden, während doch nur aus den Brüsseler Kanonen dergleichen ge- gen die Palläste gerichtet worden sind, wie solches die wacke- ren Bürger bezeugen , die es sih angelegen seyn ließen, die- selben aufzusuchen und zu löschen, und während, wie man weiß, kein einziger Glüh-Ofen bei der Armee geheizt worden und feine - einzige Congrevesche Rafete sich unter der Munircion befand; ferner jene Feuersbrünste, die man den Soldaten zugeschrieben hat, wohingegen es doch notorisch ist, daß die- selben größtentheils in den von den Malcontenten beseßten Ge- bäuden, und immer unmittelbar vorher, che sie dieselben räumten, ausgebrochen sind; jene Stunden oder Tage der Plünderung, wel- che den Truppen versprochen seyn sollten, während die Befehle des Prinzen im Gegentheile dahin lauteten, auch die geringsten Excesse zu vermeiden, Versprechungen mit etnem Worte, die nur in den falshen in Brüssel angeschlagenen Proclamationen vorhanden gewesen sind; endlich jene Fúüsilladen , jene Tausende als Ge- fangene fortgeführte Bauern, jene an die Thüre angenagel- ten Gefangenen, von diesem Allen ist fein Wort wahr. Die Zeit wird über diese Treulosigkeiten, so wie úber gewisse Men- \hen nnd gewisse Dinge, richten. Was ich aber nicht länger gelten lassen fann, sind die niederträchtigen Verläumdungen, welche mit vollen Händea über den Prinzen Friedrich der Niederlande ausgeschüttet werden. Sie haben offenbar den Zweck, das erlauchte Blut unjerer Königl. Familie verhaßt oder verächtlih zu machen. Jch habe Se. Königl. Hoheit in diesen schwierigen Augenblicken wenig verlassen und war- im Stande, zu beurtheilen , wie viel das strenge Amt, das der Prinz ausúbte, seinem edlen und großmüthigen Herzen fostete. Mehr als einmal konnte ich bemerken, wie zart er sühle, und vernahm in einem Augenblicke der Herzens - Ergießung von seinen Lippen die rúhrenden Worte: ,/ ¿Diese Kanonen]sch üsse Hallen länger und s{merzlicher in meinem Herzen als an den Mauern Brüssels wieder.‘/// Und einen solchen Prinzen roagt man, ih errôthe, es zu sagen, als den Mörder seiner Mit- bürger darzustellen! Jch war bei S. K. H., als ein Hagel von Kugeln zu seinen Füßen niederfiel oder an die Häuser hin- ter ihm schlug. Ohne Zweifel hatte man ihn an scinem weißen Federbush oder an seinem Orden erkannt. Unter den ihn umgebenden Personen entstand einige Bewegung; der Prinz aber, ohne scin Fernglas von dem Punfte, wor- auf es gerichtet war, abzuwenden, wandte sich um und sagte mit eben so viel Sanftmuth als Kaltblätigkeit zu ihnen: ¿2Sachte, meine Herren, sachte, Ordnung auf dem Rückzuge““, worauf er mit der größten Ruhe fortfuhr, das Feuer des Feindes zu beobachten. Und derjenige, der in so großer Ge- fahr solhe Ruhe bewahrt, wird von jenen Menschen der Feigheit beschuldigt; er sollte auf einem Müllerwagen und als Kärrner verkleidet entflohen seyn: Eure Verläum- dungen, ihr Herren vom Courrier und vom Belge, würden

Ach fönnte meine Citationen noch fortsezen, allein der Efel

bemächtigt sich meiner, die Feder entfällt meiner Hand. So schließe ih denn dieses Schreiben, das ich, ohne von irgend Jemand dazu beauftragt worden zu seyn, einzig und allein abfaßte, um der Wahrheit ihr Recht werden zu lassen. Das Urtheil der Rechtschaffenen und die unerbittiihe Geschichte werden der Verläumdung sowohl als dem Verläumder den ihnen gebührenden Plaß anweisen.‘ : Vließingen, 19. Ofce. Auf den hier cingegangenen Bericht, daß tie Brüsseler Jnsurgenten in der Nähe der jenseitigen Ufer der Schelde erschienen jeyen, hat der Admiral Gobius der Königl. Korvette „„Amphitrite/‘/ Befehl ertheilt, sih vor der gegenüberliegenden Küste aufzustellen. Brúgge, 18. Oft. Hier hat der dermalige Züstand unserer Piovinz neuerdings Zwietracht und Biutvergießen herbeigeführt. Die bei den städtischen Arbeiten beschästigten Leute weigerten sich gestern, ihre Arbeir fortzuseben. Sie úberfielen mehrere Getreide-Magazine, die sie plunderten, und zerstôrtea sodann auch das Haus eines Herrn Rollegem. Abends hat die Bürgergarde auf den Haufen Feuer gegeben ; dies erbitterte jedoch die Menge, die mit den Arbeitern ge- meinschaftliche Sacve machte, einen Offizier der Bürgergarde festnahm und das Haus, aus welchem man ge\chossen hatte, zerstörte. Es L in der bevorstehenden Nacht noch grôd- ere Unruhen befürchtet. : G Die Me a der Provinz West Flandern cinge- seßten provisorishen Kommissarien haben das Auffaufen von Weizen und Roggen untersagt, da es an beiden Getreide- Arten hier bereits zu fehlen anfängt. ? Gent, 19. Oft. Heute früh zw!shen 4 und 5 Uhr sind die Holländischen Truppen mit Waffen, Bagage und 4 Stúcfen Geshús von der Citadelle abgezogen. Sie wer- den ven einem Detaschement der hiesigen Bürgergarde bis an die Gränze begleiter. Die Besaßung der Citadelle betrug 1600 Mann, unter denen sich 900 Belgische Soldaten und 50 Belgische Offiziere befanden, die im Fort zurückgeblieben sind und , wie es heißt, die provijoris{e Regierung anerfen- nen wollen. Das in der Citadelle befindliche Kriegs - Mate- rial soll sich auf den Werth von 5 Millionen Gulden be- laufen. / E Der Oberst von Pontécoulant ist heute mit einem gro- ßen Theile seines Pariser Frei-Corps nach Brügge -abgegan- en. Dorthin sind ihm auch 100 Freiwillige gefolgt, die aus j ier angekommen waren. / of dei Fel; 20. Oft. Das Central - Comité hat dekretirt, daß alle von den Tribunalen fcüher gefällten Urtheile , die noch nicht zur Ausführung gelangt sind, nur exekutorisch wer- den fônnen, wenn ihnen neuerdings die Bestimmung ange- hängt worden, daß sie durch die provisorische Regierung von Belgien- im Namen des Belgischen Voikes genehmigt wor- eyen. | H Dn hier heute erschienene Bülletin úber das vorgestern bei Lierre vorgesallene Gefecht meldet (außer den im Art. ,, Breda ‘/ berührten Uebertreibungen) unter Anderem auch, General Melliner berichte aus Mecheln, daß sich diese Stadt jeßt in vollflommener Ruhe befinde, so wie, daß der General v. Geen in Antwerpen angekommen sey und den Truppen Befehl! ertheilt habe, sich nach dem Moerdyk zurückzuziehen. (Vergl. L s E diese leßtere Nachricht min- ns als voreilig erscheint. À . A A0, der Dichter der beiden hier viel gesun- gn Brabanter Freiheitslieder, ist in dem Gefechce bei

ierre getôdtet worden. : Ÿ : Eine Abtheilung von“ 1000 Freiwilligen ist heute Sett

wieder zur Jnjurgenten - Armee abgegangen. Vier mit L A Jägern, unter dem Marquis von Chasteler,

d ihnen gefolgt. : L, V Pie l selvorfer Zeitung äußert: a BANe die fkrzlih Belgien, namentlich“ Brüssel und Gent, E versichern , daß man am erstgenatintet? Orte des enm - gen Zustandes der Dinge auf Seiten der ven gn S iy sen herzlih überdrüssig sey. Wenn Gent aber e e e schen Vereine beigetreten, #0 wäre dies blos gesche en : nicht als theilnahmlos bei einer ganz Belgien interessirenden Sache zu erscheinen und um sich also das Recht zu bewah- ren, bei definitiver Erledigung der vaterländischen Angelegen-

Meinung geltend zu machen.““ E Lr ap Q Oft. Der Courrier de la Meuse

\chändlih seyn, wenn sie niht abgeshmace wären

enthält einen Artikel, worin er von einem andern des Cour-