1830 / 302 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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jugendlicher Lebhaftigkeit ans Ufer sprang, einen blauen Hes- sischen Mantel und eine Múge; beide wurden bei ihrer An- kunft im Schlosse von mehreren Herren empfangen und bis in die inneren Gemächer begleitet.

Ein Lèedser Blatt widerspricht einem von verschiede- nen hiesigen Zeitungen verbreiteten Gerücht von Unruhen im Norden Englands, die ihrem Ausbruche nahe seyn follen, giebt indessen zu, daß die Zahl der dort stehenden Truppen vermehrt wird. i

Aller von der Obrigkeit getroffenen Maaßregeln ungeaci- tet, . dauern die Feuersbrünste in der Graf|chafr Kent noch immer fort, und immer mehr bestätigt sich der Argwohn, daß sie planmäßig angelegt werden; die Nachforschungen nach den Thätern werden eifrig fortgeseßt.

Aus Antigua sind Zeitungen bis zum 2. September hier eingegangen. Jn Dominica wütheteten das gelbe Fieber und die natúrlichen Blattern; die Pflanzer vieler südlich be- legenen Juseln beklagen sich über eine schlechre durch heftige Regengússe veranlaßte Ernte. Die gejeßgebende Verjamm- lúng von Antigua hatte sich aufgelöst, und man |chritt zur Wahl der neuen Mitglieder, die sih am 30. Sept. versam- meln sollten.

Den lebten hier eingelaufenen Zeitungen vom Vorge- birge der guten Hoffnung vom 29. Juli zufolge, hatte dorc die zweite Jahresfeier des dortigen philanthropi|chen Vereins, unter dem Vorsiß des Gouverneurs, stattgefunden. Der Zweck dieses Vereins ist das Loskausen von Stklavenkindern weiblichen Geschlechts. Nach dem bei bieser Gelegenheit vor- gelesenen Berichte hatte der Verein im Laufe des vergange- nen Jahres 31 Kinder aus der Stlaverei befreit. Aus Cng- land erwartete man ansehnliche Beiträge; die im vorigen Jahre gemachten Geschenke beliefen sih auf 415 Pfd.; die Bilanz des Vereins ergab einen Ueberschuß von 111 Pfd.

Die Morning-Chronicle bringr einen langen Ar- tifel über. Neu-Seeland, in welchem es unter Anderem heißt : ¡¿Diese schône Jnsel wird für den Seehandel von Neu-Süd- Wallis so wichtig, daß sie unfehlbar die besondere Aufmerk- famkeit der Regierung auf sich ziehen muß. Der nördliche und am meisten fruchtbare und bcvöifkerte Theil der Jnjel ist ungefähr 300 Engliiche Meilen breit, jedoch sehr |chmal, dehnt sich vom Z7sien bis zum 41sten Grade jüdlicher Breite aus und ist hinsichtlich des Klimas dem der südlüchen Engli- schen Provinzen gleich; er hat eine Menge voi jchônen Hä- fen, die dem zugleich weniger bevölkerten südlichen Theil der Jusel fehlen. Grund und Boden eignen Neu-Seeland mehr zum Ackerbau, als zur Viehzucht. Seir wenigen Jahren hat sich die Anzahl der zwischen genannter Jnjel und Sidney fah- renden Schiffe bis auf 17 gehoben, die einc Last von 1571 Tonnen tragen und 204 Matrosen beschäftigen. Die Einge- bornen haben großentheils mit dem Wallfishfange zu thun und sind bessere Booteleute als die Engläuder.“‘

Nach Canton-Zeitungen bis zum 2. Mai herrschte in allen Theilen von China die vollkommenste Ruhe.

NtedeLlat'd’e.

Aus dem Haag, 25. Oft. Hier sind folgende vom 90sten d. M. datirte Königl. Beschlüsse erschienen :

[, Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, König der Niederlande 2c. 2c. Jndem Wir Unsern Beschluß vom ten d., welcher Unserm geliebten Sohne, dem Prinzen von Ora- nien, die in Unserm Namen zu bewirkende temporaire Lei- tung der Regierung aller Theile der súdlihen Provinzen Úberträgt, wd die verfassungsmäßige Autorität noch anerkannt wird, wieder in Betracht nehmen, und in Erwägung ziehen, daß Uns aus den verschiedenen Aften jener Regierung deut- lich hervorgeht, die Anerkennung der verfassungsmäßigen Au- torität habe in den südlichen Provinzen ganz und gar auf- gehört ; so haben Wir beschlossen und beschließen :

Art. 1. Der Unserm geliebten Sohne, dem Prinzen von Oranien, durch Unsern Beschluß voin 4ten d. ertheilte Austrag ist als erloschen anzusehen.

Art. 2. Unsere Regierung wird sich in Gemäßheit des Grukñdgeseßes fortan nur auf die nördlichen Provinzen und daß Großherzogthum Luxemburg beschränken, und zwar gilt dies in Ansehung der südlichen Provinzen so lange, bis in Erwägung mit Unseren Bundesgenossen das Nähere bescho|- sen seyn wird.

Art. Z, Die Festungen Antwerpen, Mastricht und Venloo sollen nihtsdestowenigen von Unserer Kriegsmacht be- seßt bleiben und, so weit solches noch nicht geschehen ist, in Belagerungszustand geseßt werden, sobalò Unsere Ober-Be- fehlshaber in _densclben dies für nöthig erachten sollten. Abschriften ‘hieivon \olken Unserm geliebten Sohne dem Prin- zen von Oranien, Unserm geliebten zweiten Sohne, dem ‘Prin-

zen Friedrich der Niederlande, Admiral und General-Oberst, an die Chefs der Verwaltungs-Departements, an den Staats- Rath und die allgemeine Rechenkammer zur Nachricht un Kenntnißnahme übersandt werden.‘ i

IL. Wir Wilhelm, 2c. 2. Jn Betreff Unseres heu- tigen Beschlusses und in Erwägung, daß- Unser geliebter Sohn, der Prinz von Oranien, durch den ersten Abschnitt scines am lbten d. zu Anrwerpen gefaßten Beschlusses die Gouverneure und deputirten Stände - Mitglieder, der ‘Pro- vinzen , welche seine Autorität anerkannten , vorläufig beauf- tragt hat, alle Sachen, die sich dazu. eignen , selbst zu erledi- gen und, falls seine Entscheidung nothwendig seyn sollte, sich unmittelbar an ihn zu wenden; haben Wir für gut befun- den, zu verfügen, daß die Gouverneure und deputirten Stáände- Mitglieder sich in den im obgedachten Beschlusse angeführten Fällen fortan an Unsere Öberbefehlshaber der Festungen Mastricht und Antwerpen respektive zu wenden haben; welchen Oberbefehlshabern Wir hierdurch die Aus- übung der höchsten Autorität übertragen, welche Unser ge- liebter Sohn, der Prinz von Oranien, sich durch seinen vor- erwähnten Beschluß vom 16ten d. vorbehalten hat. Ab- schriften hiervon und Unseres heutigen diesem vorangegange- nen Beschlusses sollen ven genannten Oberbefehlshabecrn über- sandc werden, damit sie dem gemäß verfahren und diejen Unsern Beschluß den Gouverneuren der Provinzen Limburg und Antwerpen zu deren Nachricht und Kenntnißnahme mit- theilen. Auch sollen Abschriften Unseres gegenroärtigen Be- schlusses an alle Chefs der Verwaltungs -Departements und an die allgemeine Rechenkammer zur Nachricht mitgetheilt werden. Im Haag, den 20. Oft. 1830.

Wilhelm.

Durch den König: J. G. de Mey van Streeffker f.

Durch einen ebenfaüs heute erschienenen vom 23sten d. M. datirten Beschluß haben Se. Maj. der König, mit Bezug auf die Botschaft vom 20sten d. M. und damit sobald als möglich in die jekt nur auf die nördlichen Provinzen sich be- shränkende Verwaltung ein vereinfachteres und dkonomische- res System eiugeführt werde, eine Staats-Kommission ernaunt, welche sicd mit den Modificationen beschäftigen soll, die ti allen Departernents der allgemeinen Verwaltung, im Staats- Rathe, in der Rechenfkammer, im Münz-Kollegium und in allen übrigen Verwaltungs-Zweigen der nördlichen Provinzen rathsam seyn dúrften, um die Ersparnisse und Vereinfachun- gen herbeizuführen, welche die Umstände, in denen sih das Vaterland dermalen befindet, erheischen, und die mit der ge- hôrigen Wahrnehmung des Staats - Dienstes zu vereinigen sind, Zu Mitgliedern dieser Kommission, bei welcher der Finanz-Minister den Vorsiß führen soll, sind die Herren van Aiphen, Bakker, van Boelens, Byleveld, Donfker Curtius, FIugenhouß, Luzac, van Reenen, Sandberg und Weerts er- nannt. Die Resultate ihrer Untersuchungen soll diese Kom- mission nicht auf einmal, sondern nah und nach, je nachdem sie erlangt roerden, mir den passenden Geseßes -Vorschlägen dem Könige etareichen.

Vorgestern Vormittags haben Jhre K. K. Hoheit die Prinzessin von Orauien mit Hôchstderen drei Söhnen die hiesige Ausstellung von Gemälden und anderen Kunstwerken lebender Meister mit ihrer Gegenwart beehrt.

Die erste Kammer der Generalstaaten hat sich gestern für die nördlichen Provinzen fonstituirt und bei die- jer Gelegenheit nur der Holländischen Sprache sth bedient, abweichend vom Reglement, welches den Gebrauch beider Sprachen vorschreibt. j

Die Staats-Courant meldet: „Den Berichten von der mobileu Armee in der Gegend von Antwerpen zufolge finden dort noch tägliche Scharmüßel satt. Unter Anderm istam 21sten bei Waelhem das Feuer sehr heftig gewesen. Einige feindliche Soldaten hatten die Keckheit, die dreifarbige Fahne auf der Brücke aufzupflanzen; von diesen Meuterern ist einer gefallen. Unsere Geschüße, die Gefahr liefen, durch das starke Feuer, das auf sie gerichtet war, demontirt zu werden, sind von einigen Tapfern zurückgeholt und sodann hinter et- nem aufgeworfenen Quer - Walle aufgestellt worden. Auf die- sem Posten ward an jenem Tage ein Artillerist getödtet ; ein Feldwebel und 4 Gemeine von der Artillerie, so wie 10 Fü- siliere, wurden verwundet. Der Hauptmann Ditt, dem eine

Kugel durch den Czako ging, hat sich bei dieser Gelegenheit -

besonders ausgezeichnet. -Der- Feind ließ eine Fahne an der Brücke zurúck, die dur einen guten Schwimmer, Namens Bajiuk, wèggeholt wurde. Uebrigens ist auch bei einem der lezten Gefechte der Lieutenanc Stam, Adjutant des General- Majors Favauge, shwer verwundet worden,“

“Beilage

2331 Preußischen Staats-Zeitung Æ 302.

Beilage zur Allgemeinen

Das genannte Blatt rügt es an dem Journal d’An- vers, daß dasselbe aus einigen, Brüsseler Zeitungen die unge- rxeimte Beschuldigung aufgenommen : bei den in mehreren súdlichen Gegenden von Belgien stattgefundenen Verwüstun- gen seyen verkleidete Hölländer thätig gewesen. „„Es ist dies‘/, sagt die Staats-Courant, „eine Beschuldigung, deren Lächerlichkeit selbst von denjenigen , die sie verbreiteten, gefühlt werden mußte, und die darum auch nur bei dem al- [erdümmsten Pôbel von einiger Wirkung seyn kann.“

Die fkatholishe Geistüchkeit von Cinthoven und Breda |

in Nord- Brabant wendet, wie man aus sicherer Quelle ver- immt, alles Mögliche an, um ihre Pfarrfkinder vor dem Geiste -des Aufruhrs zu warnen, der in Belgien ausgebro- en ist.

n Die Königl. Korvette „„Nehallennia//, an deren Bord h der General-Lieutenant de Kock, der bekannte Befehls- haber unserer Armee in Java befand, ist am 21sten d.- auf der Rhede von Vließingen angekommen. General de Kock begab sich sogleich nach dem Haag, wo er auch bereits mit dem Adjutanten, Major v. Stuers, vorgestern Abend ange- langt ist. :

Der frúher die Artillerie von Mons befehligende Oberst de la Sarraz is hier aus Brüssel angekommen.

Antwerpen, 24. Oft, Dem Kommandanten der hiesi- gen Festung ist von dem Ober - Befehlshaber des vierten gro: gen - Militair - Kommandos die Ordre zugegangen, den ver schiedenen Behörden Kenntniß davon zu geben, daß von heute ab feine Diligencen und andere öffentliche Wagen mehr nach Brüssel, Mechelúü , Löwen, Lier und Gent abgehen können, und daß alle Verbindung mit jènen Orten eingestellt werden soll, so daß der Eingang in Antwerpen Jedem untechagt seyn soll, der nicht entweder zu der Stadt gehört oder deut- lich sich ausweifen kann, in welchen Angelegenheiten er nah Holland reisen will. :

Die hiesige Zeitung giebt über die Entlassung des Meinisterraths, welcher dem Prinzen von Oranien zur Seite gestanden, folgenden Aufschluß: „Gleich beum Beginne der wichtigen Sendung des Prinzen hatten Staatsmänner ge- glaubt, daß er lediglich mit Räthen umgeben seyn mußte, die er selbst gewählt hätte, und die, alle Verantwortlichkeit

seiner Verfügungen übernehmend, diesen die Popularität ih-

res Namens aufdrúckten. Dieselben Staatsmänner hätten gewünscht, daß diese Räthe frei von jedem andern von der Regierung abhängigen Amte gewesen. Nichtsdestoweniger wollte der König, daß Sr. K. H. drei Minister Sr. Maj. provisorish zur Seite ständen: die Hrn. Herzog von Urjel, van Gobbelschroy und de la Coste, und dieje glaubten nicht, dies bei jo schwierigen Verhältnissen verweigern zu können. Nachdem der Lauf der Ereignisse nun eine osenbare Unver- einbarfeit begründet hat zwischen der Eigenschaft der Mini- ster des Königs und jener der Mitglieder der obern Verwal- tung Belgiens, haben diese drei Minister Se. K. H. um die Erlaubniß gebeten, sih zurückzuziehen : diese ist ihnen bewil- ligt worden, und man glaubt, daß sie ins Privatleben zurück- treten.‘

Heute hörte man hier drei Stunden lang den Kanonen- Donner ; das Feuer war nur eine Viertelmeile von der Stadr entfernt. Später sind einige Verwundete hereingebracht worden. Im Jnnern der Stadt ist es ruhig; starke Bürger: Patrouillen durchziehen die Straßen. |

Die von der Militairmacht genommenen Maaßregeln lassen feinen Zweifel darüber, daß man Willens 1ey, die Stadt auf das Aeußerste zu vertheidigen. Man versichert, daß General Chassé ertflárt habe, er werde, wenn man ihn auf das Aeußerste bringen sollte, auch die Stadt selbst nicht schonen. Die Jusurgenten haben Antwerpen umzogen, und zwei Stunden jenseirs der Stadt, bei Wynigem, |chlägt man sich bereits. Es heißt sogar, daß ein Junsurgenten- Haufe sich bis nach Baarle, vier Stunden von Breda, ge- wagt habe. [A

Zwischen den von dem Dr. Grégoire aus Gent ange- führten Freiwilligen und den Marine Soldaten von Bres- fens ijt es gestern Abends bei Oostburg zu einem Gefechte gekommen, wobei die Ersteren, wie sle selbst berihten, mit

einem Verluste von 5 oder 6 Mann zum Rückzuge gezwun- -

gen: worden sind. Es sind hier aus Holland einige unbewaffnete Belgische

Militairs angekommen, die nach ihrer Heimath zurückkeh- rez. Es heißt hier, daß, nachdem die Absonderung des Hol-

s ‘i

ländischen und des Belgischen Theiles der hiesigen Besaßung beendigt seyn wird, die Holländer allein den Militairdienfé von Antwerpen versehen werden.

Das hiesige Journal du Commerce berichtcht, es sey bei cinigen der ersten Kaufleute Antwoerpens die Jdee ent- standen, Antwerpen, unabhängig von Belgien, zu einer freien Stadt zu erklären. Es wird daran erinnert, daß Antwerpen früher zur Hanse gehört habe und damals ebenfalls eine der blúhend|sten Handelsstädte der Welt gewesen sey.

Am Sonnabend sind drei Kanonier-Boote, die eine Zeit lang bei Rupeten vor Anker gelegeñ hatten, hier wie: der angekommen.

Aus Vließingen is hier das Dampfboot „„Curaçao‘/ ans gekommen.

Mastricht, 24. Oft. General Dibbelz trifft die geeig- neten Maaßregeln zur Sicherung dieser Stadt; es werden heute 3000 Mann, als Verstärkung der bereirs 8000 Mann starken Besaßung, aus Holland erwartet; der König ist ent- \chlossen, diejen Punkt auf das Aeußerste vertheidigen zu las sen. Zufuhren von Munition und Lebensmitteln treffen in großer. Anzahl aus Holland hier ein.

Brüssel, 24. Oft. Seit mehreren Tagen ist diese Stadk allen Schrecfnissen der Anarchie und der Pôbelwuth ausges seßt. Je mehx die Krisis nahet, desto eifriger sucht jede det Parteien, für sich zu sorgen, jegliche bewaffnet ihre raubsüchs tigen Haufen , die in Schaaren durch die Straßen ziehen, bald ausrufend: „Nieder mit dem provisorischen Gouverne- ment! fein Konareß!‘/ bald wieder: „„Nieder mit den Ver- räthern! nieder mir dem Adel! das Volk soll herrschen!“ Es bleibt aber nicht bci dem Rufen; in mehreren Straßen von Brüssel ist Blut und viel Bluc geflossen. Das Errichten voa Freiheitsbäumen zeigt genugsam, avelche Absichten die aus Paris augetfommenen Jafobiner hegen. Das provisorische Gouvernement giebt eine Proclamation nach der andern, um das Volk zur Ruhe zu ermahnen und der Plünderung zu wehren.

Es scheint, daß außer dem Don Juan van Halen auch der Vicomte von Culhar verhaftet worden ist und des Ver- raths an der Sache des Volks be)chuldigt wird. Der Er- stere befindet sich auf der Citadelle von Mons, wo er bereits mehrere Verhöre gehabt har. Eine Deputation von Mons hatte hier darum nachgesucht, den Verhafteten unter Esforte hierher bringen“ zu dürfen, es ist jedoch für gut befunden worden, seinen ‘Prozeß lieber in Mons, als hier, führen zu lassen. Man will viele wichtige ‘Papiere bei ihm gefunden haben.

Hier habén ebenfalls mehrere Verhaftungen von Judi- viduen stactgefunden, die man angeblich im Verdacht hat, das Volk zur Plúnderung aufgefordert zu haben.

Unsere Blätter enthalten eine Sieges-Nachricht úber die andere, die jedoch jchon ihrer bloßen Fassung nah mindestens als Úbertrieben, wenn nicht, wie in der Regel die meiste Berichte in unseren Zeitungen, als erlogen erscheint. So ist es nameutlich der (auch in der Staats-Courant erwähnte) Versuch, auf der Brúcke von Waelhem cine dreifarbige Fahne aufzupflanzen , was zu den pomphaftesten Schilderungen An- - laß giebr. Man beschwert sich dabei über die Langsamkeit des General Mellinet, die Freiwilligen mit einem Geschüs zu unterstüßen, und findet sodann die Bravour ‘um so grô- per , daß 300 Belgier mehr als 2000 Holländer aus ihrer Stellung zu vertreiben im Stande gewesen.

Ein hiesiger Einwohner, Herr von Marnesse, ist zum Brigade-General und Commandeur eines Uhlanen-Regiments ernaunt worden. Eine neue in Bezug auf die Armee er- _schienene Verordnung jeßt die Belohnung der Deserteure, die

sich mit Sack und Pack melden und die früher 50 Gulden erhielten, auf 3 Gulden herak. Die Französische Sprache soll, als diejenige, die am meisten im Lande verbreitet seye allein beim Kommando gebraucht werden. Die allgemeine Kokarde soll roth, gelb und schwarz seyn, doch ist den -städtic schen Bewaffnungen gestattet, außerdem auch ihre Lokal - Abc zeichen zu tragen. Das Militair -Strafgesebbuch wird wies der auf den Fuß hergestellt, auf dem es am 1. Januar 1314 bestanden hat. n

Hr. Rouppe, der den ‘ihm früher von der provisorischew Regierung übectragenen Posten eines Bürgermeisters von Brüssel ablehnte, ist jeßt von der Gemeinde dazu: erwählt worden. |

Die provisorische Regierung hat ein fréeiwilliges Anlehæ

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