1830 / 304 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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das Glück, eine so vortreffliche und liebenswürdige Lebensge- fährtin zu besiben; ih muß diese Gelegenheit wahrnehmen, dasjenige auszusprechen, was: ich am tiefsten fühle, daß näm- lih Jhre- Majestät, die Sie hier vor sich schen, jede schäz-

enswerthe Eigenschaft besißt, die sie der von ihr bekleideten hohen Stelle wúrdig macht. // Mit der ehrfurchtsvollsten

ufmerfkfsamfeit wurden des Königs Worte aufgenommen, die er mit dem tiefsten Gefühl und auf das wohlwollendste aussprach. Auf dem Antliß der Königin war sichtlich der Eindruck zu lesen, den das Lob Jhres hohen Gemahls auf

ie machte. ; : | A Hofjournal heißt es: „Wie wir vernehmen, wird das neue Parlament sih zuerst mit der Regentschafts - Ange- legenheit beschäftigen und der Vorschlag gemacht werden, der

erzogin von Kent, als Mutter der muthmaßlihen Thron- Erbin, die Regentschaft zu übertragen, jedoch nur bedin- gungsweise, wenn nicht dem dermaligen- Königspaar ein Erbe geboren et p in a0 Fall man die Königin mit der Regentschaft bekleiden will. % i

Sn Aa Blatt liest man: „Vor einiger Zeit war ein Gerücht in Umlauf, daß unter anderen wichtigen Gegen- ständen die Thronrede auch von der Absicht der Minister sprechen werde, ein Amendement wegen der Burgflecken ver- zuschlagen, um Manchester, Birmingham und anderen großen Städten Repräsentanten zu geben. Wir haben uns von dem völligen Ungrund dieses Gerüchtes Überzeugt; es wird indessen Alles so sehr geheim gehalten, daß wir zu melden im Stande sind, daß die Rede den fortwährenden Entschluß der Regierung, Ersparungen zu machen, und, hinsichtlich der Un- ruhen auf dem festen Lande, ein vollfommen sreundschaftliches Verhältniß zwischen den großen Mächten Europa's, Frauk- reich mit eingeschlossen, ankündigen werde.“ f - Nach Berichten aus Edinburg lebt Karl X. auf seinem

neuen Wohnsiße sehr eingezogen; seine Gesellschaft beschränkt sich nur auf die wenigen Personen, die bis jeßt sein Gefolge bilden. Der einzige Schottishe Edelmann, der seine Auf- wartung gemacht hat, war der Graf von Wernyß, ein alter Bekannter Karls X. Bei einem Spaziergange, welchen Leb- terer durch die Stade machte, drängte sich so viel Volk hinzu, daß Se. Majestät es für gut fand, ihn abzufürzen. Am Schloß wieder angelangt, ward Karl X. von der Menge mit Hutabnehmen und Freudengeschrei bewillfklommnet; er sah

músse, um die Zunge zu beshäken, die ihn der Ausforderung gekränfter Jndividuen ausseßt. Auch mit dem Herausge- ber der Dubliner Abendpost is Herr O'’Connell -in Srreit gerathen, weil er von ihm gesagt, er stände im Solde der Regierung. ; E

Von Englischem Weizen fand hier gestern nur eine {wache Zufuhr statt, daher denn s{öne Waare mit 1 Shil- ling Preiserhöhung leichten Absaß fand. Jun freiem frem- den Weizen war etwas mehr Umsaß; do ohne Einfluß auf die Preise. Die Frage nach Weizen unter Schloß hat au- genblicklich aufgehört. Getste ist sehr knapp, daher beste Malzwaare 1 bis 2? Shill. theurer bezahlt wurde und die andern Gattungen auch 1 Shill. höher zu notiren sind. Gerste unter Schloß wird, bei der fa| gewissen Aussichr eines wei- teren Falles der Abgaben davon binnen wenigen Wochen, auch höher im Preise gehalten. Am Mittwoch trat ein hôchst finerwarteter Begehr für Hafer unter Schloß, um ihn aus- zuführen, ein, und es wurden bei 10,000 Quarter davon ver- kauft; seitdem hat sih die Frage verloren.

Nte de lande.

Aus dem Haag, 27. Oft. Die erste Kammer der Generalstaaten hat gestern die ihr von der zweiten Kam- mer zugesandte Adresse als Antwort auf die Königl. Thron- rede ebenfalls. gutgehe:ßen. Heute wicd die Adresse von einer Deputation beider Kammern Sr. Majestät dem Könige über- reicht werden.

Dem Oberst-Lieutenant Bangeman van der Hulst i der Ober - Befehl des fich hier bildenden Corps von Freiwilligen ertheilt worden. : ui L

Die Staats-Courant äußert mit Bezug auf ein hier vorgefallenes (im nachstehenden Schreiben aus dem Haag erwähntes) Ereigniß: „Um Morgen des 26|iken d. M. ist im Haag viel von einigen Frevlern gesprochen worden, die sich in der vergangenen Nacht im fogenannten Prinzessin- Garten befunden haben sollen. Die Sache verhält sih fol- gendermaaßen: Man hat am Abend des 25sten gegen 11 Uhr einen Flintenschuß in diejem Garten fallen hôren. Die Wache vom Palaïs hat darauf. den Garten ganz durchsucht und in der That einige Leute in der Entfernung wahrgenommen, nach) denen sie Feuer gab. Der Garten is darauf weiter durchsucht und fogleich mit ‘ciner Wache beseßt worden, was

wohl und heiter aus. Das Gefolge des hohen Gastes besteht, mit Ausnahme des Herzogs von Bordeaux, aus dem Her- zoge von Polignac, Bruder des Fürften Polignac, dem Ba- ron Damas, dem Marquis von Barbancçois / Herrn de la Village, dein Dofcor Bougon und dem Abbé von Bour- eville. i: i | j N Wie man sagt, unterhandelt die Herzogin von Berry wegen ciner Wohnung in London, um dort mit dem Herzoge von Bordeaux den nächsten Winter zuzubringen. A _ Aus Liverpool wird gemeldet, daß der dortige Westindisehe Verein heschlossen habe, zu einem dem verstorbenen Herrn Hus- fisson zu errichtenden Denkmale 100 Guineen beizutragen. Jn ge- nannter Stadt fand neulih eine größtentheils aus Arbeits- leuten bestehende Versammlung statt, in welcher beschlossen ward, Sr. Majestät eine Bittschrift, zu Überreichen, in der um Reform hinsichtlich der Wahl von Parlamentsgliedern für das Haus der Gemeinen angetragen wird. Das erste Stockwerk eines Hauses, bei dem der Zug ma- 9, November vorbeikommen muß, soli für 175 Pfd. vermie- worden seyn. i M Jn cir Rede, die Herr O’Connell neulich bei einem Mittagsmahle in Dublin hielt, hatte er sich über Sir Henry Hardinge, von dem bekanntlich die Proclamation des Herzogs von Northumlerland kontrasignirt ist, in so beleidigenden Aus- drücken geäußert, daß Leßterer sich veranlaßt fand, Herrn O’Connell auffordern zu lassen ,/ seine Aeußerungen entweder zu -widerrufen oder sich mit ihm zu schlagen; beides wurde jedoch verweigert. Nur zwei Ausdrücke, die öffentliche Blät- ter aufgeriommen hatten, erklärte Herr O’Connell als nicht von ihm herrührend und erbot sich außerdem, jeden Jrrthum bereitwillig einzugestehen, den man ihm, was Thatsachen beträfe, * nachweisen fönne; auf ein Duell aber lasse er sich nicht ein; er habe von Sir H. Hardinge als öôffent- lihem Beamten und nicht als Privatmann gesprochen und finde übrigens, daß ein Duell nicht der rechte Weg sey, um zu beweisen, wer von Beiden Unrecht habe. Der Courier bemerft in Erwähnung dieser Angelegenheit, er würde bei * einèm andern Mann, als H l | Leßtern über das Duelliren vielleicht billigen ; dieser aber habe fein Recht, sich diesem Gebrauch zu widerseben , weil er täg-

lich und stündlich die Leidenschaften anderer Leute durch be-

leidigende Angrisse “errege und daher auch einen Arm haben

e

jedoch zu feiner Entdeckung gejührt hat. Es geht aus Allem hervor, daß man feinen andern Zweck gehabt habe, als Auf- sehen zu machen und vielleicht Gelegenheit zu haben, lügen- hafte Nachrichten zu verbreiten.“ i

Die neueste Post von Antwerpen ist ausgeblieben. Zu- folge gestern eingegangener Berichte hatten die Jnsurgenten ihr Hauptquartier auf der Meierei Duivelshof , und sollen sie lauter fleine leicht fortzuschaffende Geschüß - Stücke bei sich führen. Jn Rotterdam hieß es, Berchem sey von den Königl. Truppen in Brand gesteckt worden.

Es scheint, daß von Antwerpen nach Breda und Rams- donf und von da nah Herzogenbusch eine Militair - Linie ge- zogen worden. General-Lieutenant Cort. Heiligers ist gestern von Antwerpen in Gorkum angekommen.

Das erste Aufgebot und- die Freiwilligen aus Leyden sind gestern, nah Bergen Zoom gehend, durch Rotterdam gekommen. Ueberall seßen sich “die bewaffneten Einwohner in Bewegung“ und gehen nah dem Moerdyk oder nach anderen den südlichen Provinzen nahe gelegenen Punkten ab.

In dem Gefechte bei Oostburg in Zeeland haben nach enauer Ermittelung die Jusurgenten . einen Verlust von 5 Sitten, 10 Gefangenen und 26 Verwundeten erlitten.

Die Festung Vließingen hat neuerdings eine ansehnliche Verstärkung erhalten; auch ist auf der Rhede dieser Stadt die Kriegsbrigg „„Echo‘/ und die Fregatte „de Javaan“/ wie- der angekommen. i

Aus dem Haag, 26. Oft. Folgendes ist der wahre Hergang eines unbedeutenden Ereignisses, das jedoch Belgische und Französische Blätter nicht ermangeln dürften zum Gegenstande ihrer gewöhnlichen Uebertreibungen zu ma- hen: „Gestern Abend, kurz vor Mitternacht, hôrten die nach der Gartenseite des Königlichen Palastes hierselbst stehenden Schildwachen einen Schuß und- erblickten gleichzeitig eine Laterne in derselben Gegend, wo der Schuß gefallen war, nämlich. im Junern des Königlichen Gartens. Der wacht- habende Korporal ging auf diesen Fleck zu und ließ zweimal

err O’Connell, die Ansichten des

bar, die Nacht so dunkel, daß man nicht zwei Schritt um sih sehen konnte, doch behauptet der Korporal, er habe ei- nige Menschen fortlaufen sehen; es kam sogleich- eine Pa-

Beilage

in dieser Richtung schießen ; die Laterne war nicht mehr. sicht-

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r V di A C E L i AÉER R D B C n E A A B E. S Et T A: S: Gro, E E, A E tp Sutton 5 Ad a eib Add x ¿ n t P, Ade ha G nt E de, A C E a E NITI Ra R A fden. d ea E I T L Ar I N I ai G C TELRE S - F EEN A u . E i 4 Or S (S D Ke É H S T O E FE D C D E S D APLAEE I BE QEt g; e

trouille des Ablôsungs-Pikets und eine andere der Kommunal- Garde hinzu; der ganze Garten wurde durchsucht, und mch- rere Schússe wurden von ihnen in verschiedenen Richtungen des Gartens abgefeuert, ohne jedoch zu irgend einer Entdek- fung zu führen; der Korporal versichert aber, daß man Sand und Erde gegen ihn geworfen habe; die Nacht war zu fin- ster, um etwas erkennen zu können; es wurde ohne den ge- ringsten Erfolg noch die ganze Nacht hindurch patrouillirt. Demnach schemt es, daß entweder der wachthabende Unter- offizier und die beiden Schildwachen einen unrichtigen Rap- port gemacht , oder vielleicht einige s{hlechtdenkende Menschen wahrscheinlich Fremdlinge den Plan gemacht hatten, Besorgnisse zu erregen und den Belgischen Zeitungsóblättern Stoff zur Verbreitung falscher Nachrichten zu geben. Unter- dessen hat der König genehmigt, daß nunmehr eine besondere Wache vor dem Königlichen Palais und Pallisaden auf der nur durch einen s{hmalen Graben vom großen Wege um die Stadt getrennten Seite des Gartens errichtet werden. ‘/

Amsterdam, 27. Oft. Man sch{meicelt sich hier da- mit, daß Se. Majestät der König im Laufe dieser Tage hier eintreffen werden.

Die neueste Post aus Antwerpen ist auch hier ausgebieben, und unsere Nachrichten von diesem Plaße reihen nur bis zum 2often d. An der hiesigen Börse wollte man inzwischen wis:

sen, daß die Besaßung von Antwerpen gestern früh einen Ausfall gethan und die Jnsurge:ten mit großem Verluste zu- rückgeschlagen habe. Es heißr ferner, daß die Gebäude der Harmonie- Gesellschaft und des Herrn Mosselmann, beide außerhalb Antwerpens gelegen, eben so wie alle im Bereich dex Festung licgenden Häuser, in Brand gestectt worden seyen, und daß nian die Zugänge des Forts Liefkenshoct unter Was/- ser gesebßt habe.

Antwerpen, 25. Oft. Se. Königl. Hoheit. der Prinz von Oranien wird morgen mic dem Dampfboote die Reise n Holland antreten, und zwar zunächst nach Breda fich

egeben.

Gestern fürchtete man hier einen Volks - Aufstand, doch isi die Stadt, dem äußern Ansehen nach ganz ruhig geblie- ben, Jn Folge cines schon am vorherigen Tage von der Militair - Behörde erlassenen Befehles, jede Verbindung mit den aufrührerishen Provinzen ‘abzubrechen, waren alle Thore, mít Ausnahme des nah Breda führenden, geschlossen wor- den; sämmtliche Truppen sind unter den Waffen, sowohl die Kommunal- als die Bürger - Garde ist ausgerückt, und selbst die Matrosen der Kauffahrtei- Schiffe hat man bewafsnet, damit sie im Hafen -Quarticre die Ruhe aufrecht echalten.

Die Armee hat sih vor und innerhalb unserer Stadt konzentrirt. Gestern Morgens standen unsere Vorposten bei dem Dorfe Berchem, eine kleine halbe Stunde von dem Mechelner Thore entfernt. Zwischen Z und 4 Uhr Nach- mittags begann das Feuer, das bis 7 Uhr dauerte. Der Ausgang des Gefechtes ist hier nit bekannt geworden, doch sagt man, daß namentlich mehrere unserer Offiziere verwun- det’ worden sind, und zwar heißt es, daß sich die Brüsseler Jäger zu Tirailieur - Compaguicen gebildet haben, die vor- nämlich auf die Offiziere zielen, welches als ein Mittel an- gesehen wird, die Truppen zu entmuthigen und in Verwir- rung zu bringen.

Viele hiesige Einwohner hatten sich gestern auf die Stadt- wälle begeben und sahen von dort den Ercignissen außerhalb der Stadt zu, ohne jedoch selbst im geringsten eine feindliche Bewegung zu zeigen. Ein Unteroffizier, der desertirt war und den man, nachdem er wieder: eingefangen worden, heute Mittag unter Bedeckung eines Soldaten nach der Stadt ge- schickt hatte, ist am Thore von der Menge wieder in Frei- heit gejeßt worden. O i ;

Heute früh um 9 Uhr hat das Feuern neuerdings begon- nen, und zwar entfernte es sich immer mehr von der Stadt, so daß anzunehmen ist, der Feind sey zurückgetrieben wor- den. Gegen Mittag sah man drei kleine, ungefähr eine halbe Stunde von hier entfernte Meierhdfe in Brand stehen. Man wird dies unstreitig wieder, wie gewöhnlich , den Holländi- schen Soldaten beimessen, wiewohl es ausgemacht ist, daß es die Insurgenten sind, die mit glühenden Kugeln schießen. ____Seit einigen Tagen bereits hat der General Chassé sein Hauptquartier in der Citadelle aufge]|chlagen ; es ist uns dies etne Bürgschaft, daß man dieses wichtige Fort auf: das Aeu-

deu Befehl in der Stadt übernehmen. General Cort-Hei- ligers ist, wie es heißt, nah dem Haag abgegangen. /

General van Geen, heißt es, hat den ihm voti General Chassé übertragenen Oberbefehl der mobilen Truppen abgelehnt und wird sich morgen an die Spike der nach Breda zurü- fehrenden Kavallerie seßen.

Viele abgedankte Belgische Offiziere und Soldaten sind von hier mit dem Dampfboote nach Flandern hinüber gesandt worden. Die Ersteren haben zum größten Theile alle von dem Prinzen v. Oranien einen verzlichen Abschied genommen und ihn ihrer fortwährenden Anhänglichkeit versichert.

Im Ganzen kann man den Geist, der hier unter der Bevölkerung herrscht, nicht schlecht neunen, doch scheinen si hier einige mächtige Parteihäupter zu befinden, die Geld unter das Volk austheilen und es zu geseßwidrigen Schritren verleiten.

Dr ussel, 26. Oft... Dié Verhaftungen dauern hier fort. Uncer den gestern Sestgenoinmenen befindet sich der Oberst Strappers.

__ Der LCorrier des Pays ¿Bas enthält folgenden Kriegsbericht : ,„Sestern früh fand ein sehr lebhaftes Gefecht zwischen den Belgisch- Pariser Freiwilligen und den Hollän- dern statt. Wir haben dabei 7 Mann an Todten verloren, und 21 unserer Tapferen. sind verwundet worden. Der Ad- jutant des General Mellinet, Eeckhout , hat einen Schuß in der Seite erhaiten und ist einige Stunden darauf verschie- den, Sein Leichnam wird nach Brüssel gebracht werden. General Mellinet und Oberst - Lieutenant Niellon haben sich auch gestern noch in ihren Positionen behauptet. Unsere greiwilligen haben bei dieser Affaire die größte Tapferkeit be- wiejcn. Nachdem wir ihnen jedoch die Ehre einer solchen Erwähnung eriviesen, können wir nit umhin, zu bedauern, daß wir ein gleiches Lob den mit der Organisation des Hee- res beauftragten Männern keinesweges ertheilen föônnen. Die Kolonnen von Mellinet und Niellon hat man fast ganz im Stich gelassen ; Munition, Lebensmittel! , Kleider , furz Alles fehlt ihnen. Seit drei Tagen haben die beiden Generale 100,008 Patronen verlangt ; man hat ihnen jedoch nit mehr als 49/000 geschickt, und ihre Truppen haben Mühe gehabt, das

ßerste gegen den andringeuden Aufruhr zu vertheidigen ge- denke, Der Herzog Bernhard von Sadsen- Weimar wird

Feuer des Feindes gehörig ¿4 beantworten. Ohne Brod, ohne Wäsche und ohne Schuhe fämpfen die Freiwilligen mit den Holländern und sind genöthigt, um zu leben, die Dörfer zu brand|chaßen. Man versichert, das Kriegs - Comité be- haupte, die Compagnie-Chefs hátten sich alle fünf Tage nach Brüssel zu begeben, um hier Alles, was sie bedúrfen, zu em- psangen; wir glauben jedoch, es wäre einfacher, Fonds und Lebensmittel jenen Chefs zuzusenden ünd Lieferanten , so wie Zahlmeister , bei der Armee selbst anzustellen. ÎIn den Bú- reaus des Kriegs-Comité’s centralisirt sich Alles ; dort empfängt man die Sollicitanten und erläßt Ernennungen; was wird jedoch aus dem Haufen von Offizieren , die seit drei Wochen unjere Spalten úberfüllen? Wo sind sie? Warum sc{licßen sie sich nicht, wenn auch nur als einfache Soldaten , der Ar- mee au? Der Soldatenrocé und das Gewehr entehren Nie- Mar

ie provisorische Regierung hat uun au on ein Theater-Geseb erlassen. Wer in Beigien eine Blhio errich- ten ivill, braucht nicht mehr um Erlaubniß anzufragen._ Keine Aufführung eines Stückes darf untersagt werden, doch blei ben der Verfasser und die Schauspieler dafür verantwortlich. Kein neues Stück eines Belgischen oder ausländischen Ver- fassers darf zum erstenmale ohne Erlaubniß des Autors zur Aufführung fommen. : i

Die höhere Sicherheits-Polizei ist abgeschafft worden, und sind alle diejenigen, die bisher unter deren Aufsicht ge- standen haben, -davon entbunden worten.

Bei dem vorgestern bei Berchem stattgefundenen Ge- fechte ist auch ein Graf v. Mérode (wahrscheinlih ein Bru- der des bei der provisorischen Regierung befindlichen Grafen Felix) so verwundet worden, daß ihm ein Bein hat mússen abgeuommen werden.

Der Geaf F. von Robiano scheint sich nun eines Andern besonnen zu haben und übernimmt jeßt die früher, wie es hieß, wiederholentlich von ihm abgelehnte Stelle eines Gou- verneurs der Provinz Antwerpen. Bereits hat er von Brüss sel aus eine Proclamation an die Einwohner der gedachten Provinz erlassen.

Der Messager des Chambres enthält nachste- henden Auszug eines Schreibens aus Brüssel vom 22. Ofc