1830 / 306 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ein ganzes Bataillon hatte diese Punkte besebt; die Einwoh- ner, an den verschiedenen Straßenecfen, an den Fenstern und hinter den Barrikaden als Schüßen aufgestellt, eróffneten ein mörderisches Feuer; die Holländischen Truppen mußten sich endlich, mit Hinterlassung einer Menge von Todten in die Citadelle flúchten. Die Stadt befand sich in den Hônden der Einwohner, mit Ausnahme zweier noch von den Trup- pen beseßter Posten, von denen einer am Thor von Mecheln stand. Gestern früh aber drangen unsere Freiwilligen durch das rothe Thor in die Stadt, und griffen vereint mit den Einwohnern die genannten Posten an und úberwältigten le nach einem hartnäckigen Kampfe, bei dem eine große An- ahi Soldaten umfam.- Auf den Wällen hatte man 18 Stück Belagerungsze(chüt gefunden und diese in die Stadt hinein- gezogen, um sie gegen die Citadelle zu brauchea, in welcher

damals alle Holländer, an Zahl höchstens 4000, eingeschlossen -

waren. Die Fregatten und Kanonierboote lagen in der Nähe des Bassins vor Anker; auf dem jenseitigen Ufer war das Land überschwemmt und hinderie jede Annäherung. Gegen 10 Uhr begannen Unterhandlungen mit dem die Citadelle be- fehligenden General Chassé. Wie es heißt, machten die Bel- gier zur ersten Bedingung, daß die Holländer ihre Wasscn und alles in der Festung befindliche Kriegsgeräth ausliefern und die im Hafen liegenden Fahrzeuge den Unsrigen überlassen sollten. Diese Aufforderung der Belgier wurde abgeschlagen, und ge- gen 4 Uhr erhob sich eine furchtbare Kanonade. Einerseits feuerten die Citadelle und die Kriegsschiffe auf die Siadt und beschossen sie mit glühenden Kugeln, Bomben und Hau- bißen; andererseits schossen die Belgier auf die Festung und auf die Schiffe. Das Magazin fing Feuer, das sich augen- blickflich den umstehenden Gebäuden mittheilte. Man behaup- tet, die Einwohner von Tamise wären Abends mit dazu be- stimmten Brandern den Strom herabgekommen. ¿ehrere Holländische Schiffe lichteten die Anker, andere hingegen wur- den von den Brandern erreicht und in Flaramen geseßt ; un- ter diesen soll auch eine Fregatte gewesen seyn. Die Kano- nade dauerte beinahe die ganze Nachr. Gestern Abend sah man hier in der neuen Rue-Royale und auf dem Boulevard ganz deutiih den Wiederschein der Flammen am Himmel; die fortdauernde Kanonade erreichte in dumpfen Tônen das Ohr der Neugierigen , die aus allen Theilen Brüssels hinzu- geeilt waren, um sich die gewisse Ueberzeugung von der Ka- tastrophe zu verschaffen, die Antwerpen vernichtete. Alles ist stumm und still ; jeder Kanonenschuß tônt wie der entfernte Miderhall der s{recklihen Scenen, mit denen unsere alten Nordischen Brüder von unsern Provinzen Abschied nehmen. Während. der ganzen Nacht gingen Abtheilungen von Frei- willigen nach Antwerpen. Eine große Anzahl von grobem Geschús und Pulverkasten schlug denselben Weg ein ; diese Bewegungen dauerten auch noch heute früh fort.// Brüssel, 28. Oft. Herr Charles Rogier, der mit dem Grafen von Robiano nach Antwerpen gereist war, um da- selbji die provisorische Regierung zu installiren, hat an die hiesigen Mitglieder derselben einen Bericht gelangen lassen, der jedoch nur bis zum 27sten 85 Uhr Abends reicht „- und der, wiewohl sehr kurz, doeh augenscheinlich in großer Ver- wirrung abgefaßt ist. Es heißer darin am Schlusse: „Die Einwohner Antwerpens verlangen so eben die Ermächtigung von uns, das Feuer der (wahr]ccheinlih gegen die) Citadelle aufhdren zu lassen, bis die Unterhandlungen morgen früh wieder angeknüpft seyn können. Ein von mir und dem Hrn. v. Robiano unterzeichnetes Schreiben ermächtigt ste dazu, je- doch mit der Festigkcit und Würde, die der Regierung zu- fommen. - Wir schen dicse Suspension für nichts weiter als einen Aft der Menschlichkeit an. Sollte von jeßt bis mor- gen etwas Neues vorfallen, so werde ih. Jhnen schreiben, wo nicht, werde ih Ihnen deu Erfolg der Unterhandlungen mittheilen.“ (In Folge dieser Unterhandlungen sollen die O Truppen die Stadt Antwerpen wieder verlassen aben. i Ueber die vom L24sten bis zum 26sten Okt. in der Nähe

von Antwerpen vorgefallenen Ereignisse geben hiesige Blät- y E | gehalten worden ist, wurde einstimmig entschieden: Es sollte

ter deu folgenden Bericht; „Ain 24. Morgens -gingen die Freiwilligen unter dem Befehle des General Mellinet über Contich vor, ein Dorf zwei Stunden von Antwerpen entle- gen, welches der Feind verlassen hatte. Mittags bewirkte General Mellinet seine Vereinigung mit dem Oberstlieute- nant Niellon, unfern Berchem.“ Beide Corps griffen lebhaft

. die Holländer an, ‘um dieselben aus ee Stellung bei Ber-

chem zu vertreiben. Die Herren Befehlshaber errichteten in

Landhäusern zur Rechten und Linken der Straße ihre Haupt-

quartiere. Die Freiwilligen vercheilten sich als Tirailleurs in dem durhschnittenen Terrain, welches solchen Angriff un- gemein begünstigte. Das Feuer ward von 3 Uhr Nachmit-

tags bis Abends fortgeseht. Am 25sten wollte General Mel- linet um 7 Uhr- Morgens versuchen, in Kolonnen auf der großen Straße gegen Berchem vorzurücen ; seine Plänkler hatten ihm berichtet, der Feind zeige sih nicht mehr im Felde. Es scheint aber, daß die Holländer sich in den Anzug unserer Freiwilligen gekleidet und diese dadurch getäuscht hatten , so daß sie eine Batterie und eine Abtheilung Jufanterie rechts voz der Straße als zum Corps des Oberst-Lieutengnt Niels- lon gehörig: glaubten, weil die Leute die Blusen und Müßen unserer Freiwilligen ¿rugen. General Mellinet rückte also. an der Spiße der Kolonne auf der Straße fort; den Vor- trab bildeten die Freiwilligen von Jodoizne. Kaum mochte er funf Minuten im Marsche seyn, als die Batterie ihn mit Kartätschen begrüßte. Viele der Freiwilligen aus Jodoigne wure- den hier getödtet, noch mehr verwunder. Hier fiel auch Herr von Eefhout , der Adjutant des General Mellinet. Die Kos loune zog sich zurü, und nun begann das Tirailleurfeuer wie- der, wobei der Feind beträchtlichen Verlust erlitt. Am 26sten ward diè nämliche Stellung in der Nähe- von Berchem bes hauptet. Verstärkungen Freiwilliger trafen von Mecheln und Lôwen ein. Das Tirailleurfeuer dauerte fort; aber man vere kündet uns so eben, es sey Nachmitcags eine Art von Waf- fenstillstand geschlossen.“ ,

Der Graf Vandermcere fordert, als Chef im Kriegs- Departement, die jungen Leute Brüssel's auf, nah Ant- us hinzueilen , um der bedrängten Stadt zu Hülfe zu. ommen.

Unter den ersten Subscribenten für die Anleihe der pros visorischen Regierung bemerke man ben Grafen Felix von. Mérode mit 10,000, den Grafen Friedrih von - Mérode- ebenfalls mic 10,000, Herrn de Potter mit 5000 und Hrn. Gendebien mit 3000 Gulden.

Ein Beschluß der provisorischen Regierung ermächtigt: alle Gemeinden, die Gelder, welche sie vorräthig und nicht zu ihren eigenen Bedürsnissen nöthig haben , zu der von der

provisorischen Regierung 6rösfneten Anlcihe von 5 Millionen -

zu verweaden, auch zu dem nämlichen Zwecke Gelder auf ihre Güter aufzunehmen. “u Der ehemalige Major von Hane de Steenhuyze in Gent

ist zum Obersten eines Kavallerie - Regiments (Jäger zu

Pferde) ernannt worden, das in Fiandern errichtet wers deu soll. j ] | Die in Mons erscheinende Zeitung wundert sich dar- úber , daß dort so viele Fremde sich aufhalten dürften, ohne von der Polizei im Mindesten belástigt zu werden. Gestern

wollte man in Mons die Nachricht haben, daß sowohl die-

Freiwilligen dieser Stadt als die von Lüttih untd Tournay. (Doornick) bei Antwerpen ganz ausgerieben worden seyen. Der Courrier des Pays-Bas äußert: „Die Bes wohner von Verviers sind, wenn man nach ihren Organen urtheilen darf, entschieden für eine Vereinigung mit Franke reich gestimmt , welches seinerseits bisher gegen die An- nahme dieser sich anbietenden Provinz protestirt. Die Zeitung von Verviers hat dem Courrier de la Meuse den Krieg erilärt, weil dieser lelztere die Nachtheile einer Verei- nigung mit Frankreich heraushob und sagte: „wir sprechen es laut aus, wir wollen mit Frankreich vereinigt seyn, wirs

die wir im Namen des Volkes sprechen.‘ Jn dem pa-

triotischen Vereine von Verviers hat Herr Clermont, der uns gestern „unter Frankreichs Botmäßigkeit stellen wollte‘/, vorgeschlagen, daß die Kandidaten zum Kongreß“ vorläufig erfláren sollten, sie wúrden für die Einigung mit Fravfkreich- stimmen, was so viel heißt, als Belgische Deputirte zwingen, zum voraus der Unabhängigkeic ihres eigenen Landes zu entjagen. :

Lüttich, 29. Okt. Ein von Antwerpen hier angekom- mener Reisender versichert, daß ein Drittheil der Stadt von: der Feuersbrunst vernichtet sey. Das Hafen - Quartier, der Theil des großen Bassins und der von der Börse bis zum: Rathhause sollen am meisten gelitten haben. Wir hoffen, daß diese Schilderung etwas übertricben fey. |

Bei einer Versammlung von Atvokaten, welche gestern

dein National - Kongreß eine Adresse vorgeiegt werden, wel- ce die Ansichten des Lütticher Gerichtshoses über die neue Gerichts - Organisation enthielte. Man sollte darin förmlich erfláren, er betrachte die gegenwärtige Zusammenseßung der Gerichtsförper nur für provisorisch, und, um definitiv zw werden, müsse diese Zusammenseßung nah den Bestimmun- gen eines organischen Geseßes der Gerichts - Ordnung ge-

1chehen. Deutschland. Hannover, 29. Oft. Sicherem Vernchmen nach, wird unser allverehrter General-Gouverneur, Se. Königl. Hoheit

L . G Gs 4“ x Tr 4 a ju Ee ft E E E Ee Sa L E - 2s G d 4 La a i “e h E n E E E O I Ta L N Une M I E E A E D E F U D O A P E I OE T M U ORE E L E L Le T I RETIOO V Er IRRRET C 7 WES M P Be E 9 Cr: uen 2 L E Es Es s i wo n 2 E i L / 5 P i Z trabe-= S E Sz D E E E E E E L E E E S E E S I E s E O P V P Le Fa 5 did! E E E E E. M ELLE C /*LEE E E I L E E E E E E E F e S E e

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der Herzog von Cambridge, in den ersten Tagen des nächsten Monats seine Rückreise von London antreten.

Mit dem Bau einer neuen ' Kaserne für das Garde- Grenadier - Regiment wird noch in diesem Herbste der An- fang gemacht werden. Auch heißt es, daß auf Allerhöchsten Befehl mit dem Ausbau 'des Königl. Schlosses shüell fortge- schritten werden solle, worin Viele eine Bestätigung der schon früher gehegten Hoffnung erblicken, daß Se. Majestät im Laufe des kommenden Jahres Jhre Deutschen Staaten besu- chen werden.

Der Uniformirung unsrer Armee stehen mehrere Verän- derungen bevor. Die Linien - Jnfanterie, welche bisher kurze Röócke trug, wird in Zukunft lange Rôcke tragen. Auch der Schnitt wird verändert, und, außer der Grenadier - Garde, erhást die ganze Jnfanterie neue Kopfbedeckung.

Nach ciner Bekanntmachung der Königl. Ober-Zoll-Di- reftion ijt der Eingangs - Zoll auf Erbsen, Bohnen, Spe, Kartoffeln und mehrere sonstige Vifcualien bis auf Weiteres aufgehoben. A

Alto na, 29. Oft. Die zur Feier des gestrigen Aller- höchsten Geburtsfestes J. M. unserer angebeteten Königin beabsichtigte große Parade des Königl. und des Búárger-Mili- tairs mufte, so wie alle anderen dffentlichen Feierlichkeiten, des unaufhörlihen starken Regens und stürmischen Wetters we- gen wegfallen oder ausgeseßt werden. Um 12 Uhr Mittags begrúßte cine Salve von 27 Schüssen von dem Königl. Wachtschiffe das allen Einwohnern so theure Fest. Die Mit- glieder des hiesigen Museums hatten sih nebst ihren Gattina- nen in ihrem Gesellschastshause zu einem glänzenden Mahle in großer Anzahl versammelt, wo Se. Exc. der Herr Ober- präsident Graf von Blücher - Altona die Gesundheit J Mi mit einem \{hdnen Toast ausbrachte, der von allen Anwesen- den unter Trompeten- und Paukenschall mit dem begeistert- sten Jubel erwiedert und mit den innigsten Wünschen für das Wohl der theuren Landesmutter begleitet wurde.

S chch weiz.

Freiburg, 24, Oft. Der Kardinal von Rohan, der

sh noch hier befindet, soll sich ehestens wieder nach Besan- çon begeben.

Mit der Nr. 84 des Courrier Fribourgeois hat für die- ses Blatt ein anderes Leben begounen, da es nun durch Fran- Jon hohen Ranges: Graf O’Mahoni , Ritter von Couchi, de. Recarnier u. \. w. redigirt wird. |

Spanien.

—— Madrid, 14. Oft. Jhre Majestät die Königin befinden sich nebst der neugeborenen Jnfantin vollkommen wohl. Jn Gemäßheit einer_in Cadiz am 3ten d. M. von hier aus eingetroffenen Ordre ist der dasige Gouverneur Don Felipe de Fleyres abgeseßt und der Brigadier Don Antonio del Hierro y Oliver , Oberst des in Cadiz in Garnison lie- genden 1sten Linien-Regiments, an dessen Stelle ernannt wor- den. Fleyres is am 6ten d. M. nah Sevilla adgegan- gen. Zïoei Personen, welche ihn täglich umgaden, der ver- abschiedete Oberst-Lieutenant Junguera und ein gewisser Go- mez Segura sind, Ersterer nah Tarifa und Lebterer aus der Provinz, verwiesen worden. Das Miliz-Bataillon Plasen- cia, 600 Manú stark, ist am 7ten d. M. pldblih von San Fernando, wo es in Garnison lag, nach Tarifa marschirt. Man vermuthet, és sey. eine Vorsichts-Maaßregel, wozu ein- gelausene Depeschen des General - Capitains vom Campo de San Roque Veranlassung gegeben haben dürften; gleichzeitig hat sich das Gerúcht verbreitet, daß die Galeeren-Sflaven in Tarifa sich unruhig zeigen. Eine Compagnie des 1steu Li- nien-Regiments is von Cadiz nach San Fernando gegangen,

‘um die Garnison daselbst zu verstärken. Die fürzlich aus

cinem der Häfen des südlichen Frankreichs mit Aufträgen an

die Französischen Konsuln in den Spanischen mittäglichen

N gesandte Französische Kriegs-Brigg „„Hussard‘/ ist die eerenge von Gibraltar passirt und westlich gesegelt.

Madrid, 18. Oft. Diejenigen Personen, wel- chen bei Gelegenheit der Geburt der Jnfantin Donna Maria Jsabel Luisa K. H. Gnaden - Bezeugungen zu Theil gewor- den, sind, so ‘viel bis ae befannt worden, folgende: Herr v. Sa!mon, welcher leit beinahe 5 Jahren das Amt eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten interimistisch ver- waltet hatte, ist wirklicher Minister jenes Departements ge- worden; dem Herzog von San Fernando is der Orden des goldnen Vließes und dem Herzog von San Lorenzo das

Großfreuz des Ordens Karls 11. verliehen worden ; Hr. Ca-

“stillo, Dirigent des Ministeriums der auswärtigen Angelegenhei-

ten, hat das Commandeur - Kreuz dieses Ordens erhalten.

Sämmtliche. Minister sind zu wirklichen Staatsräthen ere nannt worden. Vor mehreren Jahren hatte der Kdnig

ein Cirfkfular-Schreiben an alle Milirair-, Gerichts: und Civil-

Administrations - Chefs im Königreiche erlassen, worin ihnen anbefohlen wurde, gewissen Königl. Befehlen, Dekreten 2c. wenn sie (die gedachten Chefs) sih überzeugten, daß deren Ausführung für den Staat nachtheilige Folgen haben dürfe ten, niht Gehorsam zu leisten. Dies Cirkular ist am 7ten d. M. neuerdings an die betreffenden Behörden in allen Zweigen der öffentlichen Verwaltung abgesandt worden ; nach Einigen soll es auf Veranlassung des Kriegs-Ministers, nach Andern aber auf die des Justiz-Ministers geschehen seyn, und zwar: mit Hinsicht darauf, daß, wie solches nicht selten der Fall ist, gewisse Kdnigl. Verordnungen von Zeit zu Zeit neuer- dings zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden. Am 13ten d. M. bemerkten die Post - Offizianten, daß sich in dem Briefkasten auf dem Post - Amte zur Absendung nach den Provinzen cine überaus große Anzahl Pafete

von gleicher Größe und Form, an unbedeutende Personen -

adressirt, vorfanden. Dies erregte Verdacht, und als man eines jene? Pafete dffnete, ergab es sih, daß deren Jnhakt gedrute Proclamationen waren, welche die apostolische Pàrs tei erlassen hatte. Solche enthielten eine ‘Protejtation der Apostoli\hen und Karlisten, worin gesagt wird, daß der Kd: nig nicht berechtigt sey, Familien-Pakten umzustoßen, und er folglich widerrechtlih gehandelt habe, indem er seine Töchter zu seinen Nachfolgerinuen und Erbinnen der Spanischen Krone, in Ermangelung männlicher rechtmäßiger Leibesetben, erflárt ; die Spanier dürften dieje Beeinträchtigung nicht er- lauben, sonbern müßten sich dawider erklären, und der Jn- fant Don Carlos solle regieren. Die Polizei hat noch in der nam- lichen Nacht in allen Buchdrucfereien Untersuchung anstel- len lassen, und is bis jeßt ausgemittelt worden, daß die srag- liche Proclamation in der Buchdruckerei von Jbarra gedruckt worden ist. Hierauf haben Se. Majestät befohlen, allen Bes hörden im Reiche die gemessensten Ordres zu ertheilen, daß (olche don Junhalt des obgedachten unterm 7ten d. M. an sie erlassenen Cirfkulars als null und nichtig anzusehen und die erhaltenen Exemplare unverzüglich nach Madrid zurückzusen- den haben. Zugleich gab dieser Vorfall Aniaß zu dem am {áten d. M. publizirten Supplement der Madrider Zeitung von- dem nämlichen Tage, welches folgendergestalt lautet: „Königl. Dekret. Es ist Mein Wille, daß Mtiner gee liebten ee der Jnfantin Donna Maria Jsabel Luija, die nämlichen Ehrenbezcigungen erwiesen werden sollen, als einem Prinzen von Asturien, indem sie Meine Erbin und rechtmäßige Nachfolgerin in Meiner Krone ist, bis mir der Allerhöchste einen Sohn schenken möchte. Mit des . Königs Handzeichen versehen. Gegeben im Pallast, am 13. Ofrober 1830.// Dem Grafen Lucchesi Palci, außerordentlichen Ges sandten und bevollmächtigten Minister Sr. Neapolitanischen Majestät am hiesigen Hofe, ist von Sr. Katholischen Maje- stät das Großkreuz des Ordens Karls 11. verliehen worden.

Die constitutionnellen Insurgenten sind, 1700 Mann stark,

in Spanien eingefallen, 1000 Mann sind über die Pyrenäen im Königreiche Arragonien eingedrungen und haben die Riche tung nah Jaca genommen, und 700 sind über Zugarramur- di und Urdache in Navarra und Biscaya eingebrochen. Jenes Gesindel besteht aus Spaniern, Jtaliänern, Franzosen, Pore iugiesen, Griechen und andern Nationen. Auf dem neu- tralen Gebiet zwischen Spanien und Frankreich sollen sich die Französischen Basker bewaffnet haben, in der Absicht, si wegen des ihnen zugefügten Unrechts, in Betreff der Hü- tungs - Gercchtigkeit, zu rächen und in Spanien einzufallen,

uin mit Gewalt ihre Sache durchzuführen, Jn. Galicien

sollen mehrere Gemeinden die Königl. Freiwilligen entwassnet und einen Kommandanten derselben, welcher Miene machte,

auf die Einwohner Feuer geben zu wollen, haben todtschiegßen

lassen. Man hat hierauf regulaire Truppen dahin geschickt und, wie es heißt, achtzig der empôrten Einwohner todtschie- ßen lassen.

J n.[la s d. Bertin, 3. Nov. Se. Maj. der König der Niederlande

hon dem K. Kapellmeister G. A. Schneider und dem Dichter.

udwig Liber hierselbst, als Beweis der Allechöchsten Zufrie-

denheit mit einer von dem Lehtern gedichteten und von dem Ersiern in Musik geseßten Kantate zur Dorum, hrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Albrecht von Preußen, Jedem einen werthvollen Brillantring einhän- digen zu lassen geruht.

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b N En) é S E S e E E E E E a S E E E E E E E E E E E E E E P E E E L I, B E I L I E E E E E E E E E E 3 2657: mami arc m2 izn E - Z S S ait

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