1830 / 312 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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„„Heldin// und ¿¡Nehalennia//, von 28 Kanonen ; ¡„Proser- pina/, 20 Kanonen ; „„Echo‘/ und Meermin‘‘, von 13 Ka- nonen; „„vliegende Visch//, 14 Kanonen ; „„Pelicaan, 8 Ka- nonen; dem Dampfboot ¡„„Curaçao‘‘, 24 Kanonierschaluppen und einer Abtheilung Kanonierdboote. j

Der Vice-Admiral Gobius, Ober-Befehlshaber der Fe- stung Viießingen, hat alle nöthigen Maaßregeln súr die Si- cherheit des Friedrich - Heinrich - Forts- bei Breskens getroffen. Die Korvette „„Nehalennia‘/ hat sich so nahe als möglich dort vor Anker gelegt, und ein Jugenieur - Lieutenant ijt an Ort und Stelle ge\schickt worden, um die schwachen Punkte fo viel wie möglich zu befestigen.

Gestern is eine reitende Batterie mit aht Stück Ge- {üb hier angekommen.

Dortrecht, 3. Nov. Das reitende Artilierie-Corps isr gestern von hier nah dem Haag aufgebrochen, Gestern Nach- mittag fuhr ein Dampfboot hier vorüber, das drei andere Fahrzeuge mit einem zu Harlem gebildeten und nach BDergen- op- Zoom bestimmten Bataillon Freiwilliger und 220 nad Breda gehenden. Vürgergardisten am Schlepptau fühete.

Gestern wurde hier wie in Gorkum starker Kanonenu-

donner vernommen ; wie man hört, hat die Artillerie in Ot

gen-op-Zoom sich im Schießen nach der Scheibe geúbt.

Die Stadt Thiel (Provinz Geldern), der Geburtsort des General Chassé, hat beschlossen, demseiben einen goldenen Ehrendegen anzubieten. Es is merkwürdig, daß dieje fleine Stadt so viele ausgezeichnete Militairs hervorgebracht hat. Vier im wirklichen Dienste stehende Generale, nämlich die Herren Chassé, Post, Meyer und van den Bo]ch, jebiger General- Gouverneur des Niederländischen Judiens, sind dort geboren.

Am 31. Oft. ist das Transportschisf „die See- Mbwe“/ und cine Abtheilung mit Freiwiliigen bemannter Kanonier- boote, unter dem Befehl des Capitain Bronovo aus Hellevoet- sluis den Strom hinauf nah Wilhclmsstadt gesegelt. Diese Fahrzeuge liegen seit gestern auf der Hôhe des Moerdyck, wo man auch noch eine Kriegsbrigg und jehs bewassnete Pinken aus Schevenirigen erwartet, Der Befehl über die gesammte Schiffsmacht, die sich zwischen diejem Eilande und dem Bra- bantshen Wall vereinigen soll, ist dem Obersten und Ma- rine-Capitain de Man übertragen, der gesiern wit seinem Ad- jutanten in Wilhelmsdorf angekommen ist.

Breda,-3. Nov. Vorgestern Abend ist noch eine Per- sonenpost aus Antwerpen hier angekommen „welche aber die leßte gewesen zu seyn scheint. Die Stadt gewährte den trau- rigsten Anblick, und an die Stelle des aufrúhrerischen Ge- schreis war eine ängstliche Stille getreten. Das in Antwer- pen befindliche Lager der Aufrührer wird auf 12 bis 14,000 Mann abgeichäßt und steht unter dem Befehl des bekannten

Melliner. Von diesem Heere sind nur 300 Brússelsche Já- |

ger gleichförmig bewassnet und bekleidet ; die úbrigen sind mit den vers\chiedenartigsten Wäffen versehen -und fast nur mit Lumpen bedeckt. Zwei Dampfboote unterhalteu die regelmä- ßige Verbindung zwischen der Floite und der Citadelle. Das Durchmarschiren von Truppen durch unjere Stadt hält noch immer an; gestern ist eine nach Holland bestimmte reitende Batterie dahin aufgebrochen. Die. im Feldlager vor der Stadt liegenden Truppen -nehmen stets an Anzahl zu und sind vom besten Geiste beseelt. Die hiesige Festung is gestern Nach- mittag um 4 Uhr în Belagerungs-Zustand erklärt worden. Einen gewissen Delchambre, frühern Fechtmeister an der hie- sigen Militair - Akademie, hat man an den Vorposten als Spion gefangen und hierher gebracht. _ In der Stellung des Lagers vor der Stadt und in dem Stande der Posten hat sich nichts verändert. General van Geen befindet sich diejen Augenblick in der Festung, die ‘fortwährend von einer hinret- henden Menge von Truppen beseßt ist. Unter den hiesigen Schuttereien und Freiwilligen herrscht die beste Ordnung. In Bergen ‘op Zoom ist ein Batailion der 7, Division, aus der Citadelle von Antwoerpen kommend, eingerückt und ein Bataillon der 5. Division von dorr ah Rosendaal ab- marschirt. |

Die Festung Herzogenbusch is gestern in Belagerungs- Zustañd erklärt worden. So allgemein auch diese Faaßregel ist, so sucht man den Grund davon doch nur in einem Miß- verständniß, das zwischen der Amsterdamer Schutterei und

einigen dortigen Bürgern und Bürger-Gardisten aus den níe-

deren Klassen“ in Bezug auf das Beziehen der Wachtposten entstanden ist. Die Sache war jedoch von wenig Bedeutung. Die Amsterdamer Bürger - Gardisten sollen in dem für den künftigen Bischof bestimmten , sehr geräumig und gesund ge- bautén Palaste kasernirt werden. Man erwartet in Herzo- geribusch" noch 4 Compagnieen Friesen und noch mehr Am- sterdamer Schutterei. :

Brüssel, 3. Nov. Der Advokat van de Weyer, Mit- glied der provisorischen Regierung, is mit einem besonderen Auftrage nach dem Auslande abgerei]t.

Herr v. Stappers, Ritter der Ehren - Legion , ist beauf- tragt worden, die Belgischen Forsten zu inspiziren und über den Holzbedarf, so wie- über die Hülfsquellen des Landes an diesem Material, einen Bericht abzustatten. Der Kommissa- rius wird seine Rundreise mit der Provinz Lüttich beginnen. Seit einigen Wochen werden in den Forsten der Bezirke Brússel und Nivelles große Verwästungen durch Holzdiebe angerichtet. :

Der Belge ist mit dem Ausfall der stäötischen Wahlen sehr unzufrieden; fast úberall sind die bisherigen Bürgermei- ster in ihren Aemtern bestätigt worden.

Von Antwerpen erfährt-man jeßt, daß der Schaden dort bei weitem nicht so groß ist, als er geschildert worden. Außer dem Arsenal- und dem Entrepot siad etwa 30 kleine Häuser ganz niedergebrannt, úber 100 andere von Kugeln beschädigt... Die in den Kellern des Entrepots befindlichen Flüssigkeiten sind hoffentlich größtentheils erhalten, jedoch noch in einem Zustande der Erhizung, so daß man es noch nicht wagt, in "diese Keller zu steigen; durch die Hiße werden manche Fässer gesprungen seyn: :

Viele Freiwillige sind von Antwerpen gegen- Breda und Herzogenbusch ausgezogen. Sie scheinen ohne Befehl zu han- delu ; indessen sind die meisten Unternehmungen der (sogenann- ten) Patrioten bisher so ausgeführt worden.

Der Kommissarius der provisorischen Regierung in Ant- werpen, Karl Rogier, hat eine Verfügung in Betress der Schifffahrr auf der Schelde erlassen, in der er sich als den Herrn dieses Stroms betrachtet, obgleih derselbe von den Holländischen Kriegsschiffen gänzlich beherrscht wird; er ver- ordnet nämlich darin, daß alle nicht Holländischen Schisse nah Angabe ihrer Ladung und ihres Bestimmungsortes fre aus dem Antwerpener Hafen auslaufen fönnen, daß dagegen alle Schiffe, die Waffen, Kriegs - Munition oder der Königl. Regierung angehdriges Eigenthum führen , erst nah Auela- dung dieser Gegenstände fortgelassen werden sollen.

Lüttich, 4. Nov. Die hiesigen Wahlen der Deputire ten zum National-Kongreß stud nunmehr beendigt, und zwar sind die neun Deputirten, welche Lüttich zu ernennen hatte, folgende: die Herren v. Gerlache, Nagelmackers , Raikem v. Stocfhem- Mean, v. Behr, Charies Rogier, Orban -Rofs sius, Leclercq und Destriveaux.

Jn Tirlemont hat man in der Nacht vom 1sten auf den 2ten d. eine lebhafte Kanonade in der Richtung nah Mastricht vernommen. General Daine is vorgestern mit méhreren Detaschements nah Limburg abgegangen.

Heute war hier das Gerücht verbreitet , die Fabrik der Herrn Cockerill in Seraing sey von den Arbeitern geplün- dert worden; das Wahre an der Sache beschränkt sich jedoch, den neuesten Nachrichten zufolge, darauf, daß in einer bet Seraing liegenden Steinfohlengrube die Arbeiter eine Meu- terei angezeèrelt hatten, um eine Erhöhung des Arbeitelohns zu erlañgen, aber bald wieder zur Ordnung zurückkehrten.

Deutschland.

Braunschwetg, 6. Nov. Se. Durchlaucht der Herzog Wilßelm har unterm 1sten d. eine Verordnung úber die schnelle und nachdrúcklihe Beitrafung der Uebelgesinnten, welche es wagen sollten, sich gegen die öffentliche Ordnung aufzulehnen, erlassen. Der Eingang dersélben läutet folgendermaßen:

„Wir von Gottes Gnaden Wilhelm 2c. Je geneigter Wir sind, gerechte Beschwerden der getreuen Unterthanen zu hôren und deren billige Wünsche thunlichst zu erfüllen, und je bereitwilliger Wir der Noth eines Theils der Laudeseinge- sessenen durch höchsst bedeutende Bewilligungen bereits abgehol- fen haben, um so weniger fônnen Wir es dulden, daß ein- zelne Uebelgesinnte oder Verlèitete den Obrigkeiten den schul- digen Gehorjam und die ihnen gebührende Ehrerbietung ver- sagen «oder durh andere Excesse die Ruhe ihrer Mitbürger ¡ôren.‘/ 2c. i P Die Strafverfügungen für alle und jede Widerseblichkeit und Empörung gegen öffentliche Beamte und? öffentliche Ord- nung, mit Beräcksichtigung der Veranlassung und Umstände, sind in 20 Paragraphen ausführlich bestimmt, und namentlich ist dur § 8. verboten, daß ganze Gemeinden, Corporations- Klasscn von Unterthanen, oder eine größere Mehrzahl von Personen versammelt Gesuche und Beschwerden bei den Be- hörden, Beamten oder Vorgeseßtèn anbringen oder überrei-

chen, vielmehr sollen "solche Gesuche 2c. von nicht mehr als 3-

Deputirten angebracht und überreicht werden. - Se. Durchlaucht haben unterm 21sten v." M. dem Dber- sten v. Rabiel die Direktion des Zeughauses und dem Plab-

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Major Hähn die Direktion des Montirungs-Magazins über- tragen, ferner den Major v. Wulffen zum votirenden Mit- gliede des Kriegs-Kollegiums befêrdert.

ck Darmstadt, 4. Nov. Der in der Schluß-Sißbung der Stände-Versammlung am 1sten d. verkündigte Landtags-Ab- schied zerfällt in mehrere Abtheilungen, deren erstere sih auf die Beschlüsse der Kammern über die ihnen vorgelegten Ge- seß-Entwürfe bezieht. Jn Betreff der Bedürsnisse des Groß- herzoglichen Hauses und Hofes lautet derselbe, wie folgt: „„Wir ertheilen der Feststellung unserer Cívil - Liste auf die Summe von jährlichen 581,000 Fl. und der Deputate Un- seres geliebten Sohnes, des Erbgroßherzogs, auf die Summe von jährlich 25,000 Fl., Unsere Zustimmung und werden die Unterhaltung derjenigen Unserer Gebäude und Anlagen, rüc- sichtlich welcher die Summe von 5000 Fl. in diese Civil-Liste aufgenommen worden ist, vom Jahre 1831 an auf Unsere Kosten bestreiten lassen. Schmerzlich war es Uns, daß Un- serere getreu:n Stände dasjenige nicht bewilligt haben, was Wir für Prinzen tnseres Großherzogl. Hauses, und um Un-

. sere eigenen Angelegenheiten zu regeln, noch weiter von ihnen

anzusprechen genöthigt waren. Die nächste Zukunft wird er- geben, daß die Vorausseßungen, welche dicsmal Unsere ge- treuen. Stände abgehalten haben, Unserem Ansinnen zu ent- sprechen, fich nicht realisiren können.‘

Was demnächst die Feststellung. der Staats-Ausgaben für die Jahre 1830, 1831 und 1832 betrifft, fo ertheilen Se. Königl. Hoheit der Großherzog, nach dem weitern Jnhalte des gedachten Abschieds, den von den Skänden votirten Be- willigungen, zum Behuf der gesammten Staats-Ausgaben in den bezeichneten Jahren, Höchstihre landesherrliche Genchmi- gung und werden den hierauf -resultirenden Ausschlag der direkten Steuern, vom 1. Januar 1831 an, hiernach bemes- fen lassen.

Karlsruhe, 4. Nov. Das gestern erschienene Groß- herzogliche Regierungsblatt enthält zwei höchstlandesherrliche Verordnungen, die Verminderung dcs Wildstandes und den Nachlaß der Steuern der Weinproduzenten für die Jahre 1929 und 1830 betreffend. Ju der erstern heißt es: „„Mehr- fáltige Uns vorgetrageñe Klagen über den hohen Wildstand in verschiedenen Theilen des Großherzogthums haben Uns veranlaßt, darüber nähere Untersuchung anstellen zu lassen, aus welchen Wir die Ueberzeugungen shdpften, daß die gesühr- ten Beschwerden nicht ganz unbegründet sind. Da es nun Unser ernstlicher Wille ist, die Fruchte des Fleißes der Land- leute gegen. jeden aus Mißbrauch des Jagdrechtes entstehen- den Schaden kräftig zu s{hüßen, so verordnen und beschlen Wir vorläufig und unter Vorbehalt näherer geseblicher Be- stimmungen über die Entschädigungepflicht der Jagdeigenthü- mer im Fall eines wirklich eingetretenen Wildschadens, wie folgt: Art. 1. Jn allen zu Unseren Domainen gehörigen Jagdrevieren soll, während des Laufs des gegenwärtigen Winters, der Wildstand auf einen der Landwirthjchaft durch- aus unnachtheiligen Bestand zurückgeführt werden. Art. 2. Sämmtliche Domanialjagden, welche Wir nicht als Hofjagden vorbehalten werden, sind zu verpachten. Ausdrücklich ist hierbei zu bedingen, daß der Wildstand ein der Waldfläche angemessenes Verhältniß nie übersteigen darf, der Pächter für allen Schaden , den das Wilò in dem Eigenthum dritter Per- sonen verursacht, haften und nah. dem Etkenntniß der or- dentlichen Gerichte, wohin Wir die Klagen über den Wild- shäden zur Entscheidung verweisen werden, Ersaß leisten muß. u. s. 1.

J t-a(-i:6-n.

Ueber die (gestern gemeldete) Ankunft des vormaligen Dey von Algier in Livorno enthält ein Schreiben der All- gem. Zeitung von daher, vom 27. Oft., folgendes Nähere : ¡Vorigen Sonntag fam der Dey von Algter auf dem Nea- politanischen Dampfschiffe „Real Ferdinando“/ hier an. Sein Gefolge besteht in 30 Männern und 42 Frauen, sein Gepäck in etwa 150 Koffern, deren einige sehr schwer sind und über die der Dey selbst sorgfältig wacht. Er nahm seine Woh- nung in einem Landhause nahe bei der Stadt. Jn Neapel gefiel er sh nicht; er fand sh genirt, da man dort die Orien- talische Tracht nicht gewohnt ist; auch war ihm die Aufsicht der Polizei, die dafür sorgte, daß er nicht durch Bettler oder Zudringliche beunruhigt wurde, lästig. Vor der Abreise des Dey soll ihm der König von Neapel einen Brief geschrie- ven haben, worin er ihn „„werther Freund// nannte und be- dauerte, daß er sein Königreich verlassen wolle. Der Dey ist ein gewöhnlicher Türke, dessen Kost am Bord des Schif- ses hauptsächlich in rohen Zwiebeln und Käse bestand. Er blieh die beiden Nächte der Reise auf dem Verdeck, sein Hauptzeitvertreib war Damenspiel. Sein ehemaliger Mariße-

Minister und sein Hausgeistlicher sind die vornehmsten Per- sonen seines Gefolges. Von den Frauenzimmern sagt man, daß feine einzige davon nach Europáischen Begrissen hübsch sey z die leidlichste ist eine Aegyptierin. Der Dey hat meh- rere Töchter, wovon eine erst wenige Monate alt ist, aber feine Söhne.“‘

Lat

Englische Blätter bringen Nachrichten aus Bra si- lien bis zu den ersten Tagen des September. Am 3ten hat der Kaiser die ordentliche Sißung der allgemeinen geseßgebenden Verjammlung mit folgender Rede geschlossen: „Erhabene und würdige Repräsentanten der Nation! Jch bedaure sehr, Mich in der unangenehmen Nothwendigkeit zu schen, der General- Versammlung zu erfennen zu geben, daß der zum Schlnsse dieser Sibung anberaumte Zeitpunkt eingetreten ist, ohne daß diejenigen Maaßregeln getroffen worden , welche die Verfas- sung des Reiches erheischte, welche Jh anempfohlen hatte, und die das Land der Vaterslandsliebe sciner Repräsentati- ten zu verdanfen hoffte. Da Jch indessen, als der zunächsk und am meisten bei der WohlfahrtBrasiliensBetheiligte, verpflich- tet bin, den auf dem Lande lastenden Uebeln mit schleuniger und wirksamer Abhülfe zu begegnen, und da ich die dringende und uner- láßliche Nothwendigkeit einiger noch unentschiedenen legislativen Maaßregeln sowohl, als anderer » welche die fritishen Ver- hältnisse, in denen Brasilien sich befindet, ersordern, vor Aus gen habe; jo bin ih entschlossen, eine außerordentliche General- Versammlung zu berusen, um über diejenigen Gegenstände zu berathschlagen, die Jch für geeignet hielt, derselben in der Thron-Rede auseinanderzuseben. Die Sißung is beendigt.‘

Dieser Rede folgte cin Dekret, das die außerordentliche General-Versammlung zum 8. Sept. zusammenberuft und die Beendigung ihrer Sißungen gegen Ende Oft. bestimmt.

In dem Bassin der Stadt de Santos auf der Junsel Movella ist ein neuer Leuchtthurm errichtet worden.

J. n4 a: nbi

Berlin, 9. Nov. Jun der Sißung der geographischen Ge- sellschaft am 6ren d. M. theilten die Herren Beer und d- ler ihre Beobachtungen des Mars bei seiner leßten Opposition mit und erláuterten den Vortrag durch Zeichnungen und eine Kugel, auf welcher die beobachteten Flecke nach Länge, Breite

| und Lichtstärfe aufgetragen waren. Außer einigem shwachen

Farbenwechsel fanden fie die Flecke durhaus fonstant und bestimmten die Rotation auf 24 St. 37 Min. 9,9 Sek. Herr Prof. Zeune theilte diejenigen Nachrichten mit, die aus den bei der Hamburger Versammlung der Naturforscher vorgetragenen Abhandlungen für die Gejellschaft von Junte- resse seyn fonnten. Herr Prof. Ritter überreichte den Empfangschein des Hrn. Hy. Westphal über den von der Gesellschaft empfangenen Spiegelsextanten und gab ferner den Bericht der Dänischen Gesellschaft für nordische Alters thümer über ihre bisherigen Arbeiten, sodann eine Nachricht uber die Zahl der Schulen in Dänemark, in welchen der ge- genseitige Unterricht eingeführt is. Die historisthe Preisfrage der Königl. Akademie der Wissenschaften wurde der Gesellschaft mitgetheilt, so wie eine Aufforderung zu freiwilligen Beiträs gen zur Herausgabe einer großen Karte der Schwéizer-Alpen, und ein Schreiben aus Mexiko, mehrere gcographische Ge- genstände betreffend. Eine Anzahl neu erschienener Karten und Bücher wuerde zur Ausicht ausgelegt. --

Aus Stettin vom 5ten d. meldet die dasige Zeé- tung: Am 1sen d. M. wurde hierselbst die Feier der funf - zigjährigen Dauer des so wohlthätigen Pommerschen Kredit- Systems bei dem diesjährigen engern Ausschusse der Lands schaft, im Verfolg Sr. Königl. Majestät Allergnädigster Ges nehmigung, unter Vorsiß- des Königl. Wirklichen Geheimen Raths und Ober - Präsidenten- von Pommern, Hrn. Pr. Sack, als Königl, Kommissarius der Landschaft , begangen. Friedrich dem Großen verdanft Pommern , unter vies- len andern Wohlthaten, dieses Jnstitut, unserm jebigen hochverehrten Könige und Landesvater aber, neben so viclen Wohlthaten, das Bestehen und den großen Erfolg dess selben. Die dankbare Anerkennung der Fortschritte und des Kredits dieses landschaftlichen Jnstituts . während 50 Jahren, die Bewilligung des rothen Adler-Ordens 2ter

Klasse mit Eicheulaub für den ersten Bêèamten, den Herrn

General-Landschafts-Direfktor von Eickstädt -Peterswald, und des rothen Adler-Ordens Zter Klasse für den - ältesten Beam- ten, den Herrn Landschafts Direktor von Bonin, und ein gnädiges Schreiben des verehrten Staats-Ministers, Herrn von Schuckmann Excellenz, vetherrlichten dieses Fest. Mit enthusiastischer Theilnahme |prachen sich-in der Versammlung