1830 / 315 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 13 Nov 1830 18:00:01 GMT) scan diff

2434

rfabrungen Herr Laffitte nicht fúglih als ein Neuling be- O e he, Seit mehreren Jahren an der Spike einer mächtigen Partei und an Geschäjtsthätigfeit gewohnt, sollte er doch wohl eben so fähig zu Kabinets - Geschästen seyn, als die gewöhnliche Klasse von Politifern. Er war überdem ein Vertrauter Napoleons, der ihn bei jeder wichti- gen Angelegenheit zu Rathe zog, wenn er seinen Rath auch nicht immer befolgte. Es muß das Interesse der Franzd- sischen Regierung seyn , 1n Frieden zu bleiben; und obgleich man den dermalen in Aemtern stehenden Personen Gesinnun-

gen zuschreibt, die in gewissem Grade von den Ansichten der gemäßigten Männer abweichen , die sich zurüefgezogen haben, so fürchten wir doc) nicht, daß sie einen Streit mit anderen Mächten durch Entwickelung von Grundsäßen vekr- anlassen werden, die sich nicht mit dem Entschluß vertragen, einen Frieden aufrecht zu erhaiten, zu dessen erster Grund- lage die Bedingung gehört, einem jeden Staate die Leitung seiner eigenen Angelegenheiten zu überlassen, wenn niht etwa die Sicherheit seiner Nachbaru bedroht wird. Franfreih be- darf der Ruhe, und kein Ministerium wird im Stande seun, zu einem Kriege zu schreiten, blos um Krieg zu führen ; denn obgleich eine ungeheure Volfksmasse unter jedem Vorwande und für jeden Gegenstand auf Verlangen der Regierung be- reit seyn würde, zu marschiren, so besteht doch unter der ver- mögenden Klasse der Nation ein tief gefühlter Wunsch súr den Frieden, und die Deputirten - Kammer wird sich nicht jo schnell zu einer Kriegserklärung gegen irgend einen Staat entschließen, ausgenommen wenn unzweldeutige Gründe der Nothwendigkeit es erheischen. Das Klügste und Ehrenvollste wird seyn, die Dinge ruhig so zu lassen, wie sie sind. Die Franzosen sind flüchtigen T harafters, jedoch nit unsinnig enug, um. durch offensive Anwendung demokratischer Grund- Übe einen Krieg herbeizuführen, und es ist wahrkich nicht einzusehen, warum man nicht eben so gut mit Herrn Laf:- fitte, dem Pariser Banquier, in freundschaftlichen Verhält- nissen stehen könne, als mit Herrn von Polignac, dem un- mittelbaren Repräsentanten des Französischen Adels. Was Herrn Laffitte an günstiger Stimmung für andere Mächte

in Vergleich zu Herrn von Polignac vielleicht abgeht , fann er durch gesunde Urtheilskrast erseßen und in Folge derselben die Verbindungen zwischen Großbritanien und Franfreich auf einen eben so festen Fuß steilen, als es Pri- vat-Freundschaft thun würde, die in dffenclichen Angelegen- heiten ein sehr schwanfendes Ding ist und immer leicht den Argwohn der Nationen erregt. Es giebt zaghafte Leute bei

uns, welche von dem demokratischen Charakter der Französi- schen Regierung und von der Aufmunterung, die derjelbe der mißleiteten Volksmasse geben fönnte, welche in der Haupt: stadt sowohl als an andern Orten die ôffentliche Ruhe zu sidren sucht, große Gefahren befürchten. Wir gehören nicht zu diesen Leuten, obwohl wir keinesweges blind sind, in Betreff der Nothwendigkeit strenger Magaßregeln , wenn das Volk, durch gewaltthätige Handlungen von Verräthern aus einer höhern Klasse aufgereizt, es jemals versuchen sollte, das bestehende System umzustürzen. Wir wärden indessen in einem Lande, wo so viel gesunde Vernunft und richtiges Gefühl vorherrscht, lieber an diese beiden Eigenschaften appel- liren. Die Englische Nation weiß zu gut, was sie sich selbst schuldig ist, als daß sie ihre Pflichten gegen die Obrig- keit und gegen die allgemeine Ordnung, die von der Obrigkeit ohne den Beistand des achtungswerthen Thei- les des Publikums nieht gufrecht erhalten werden fann, jemals aus den Augen seßen sollte; und obschon es nicht zu läugnen ist, daß wohlunterrichtete Männer immer mehr der Meinung sind, daß zeitgemäße Konzessionen bei gerechten und vernünftigen Ansprüchen mehr Gutes stiften dürften, “als Handlungen einer nicht zeitgemäßen Strenge; so sind wir doch überzeugt, daß in England unter allen Klassen, den Pd- bel ausgenommen, eine Genet theit vorherrscht, jede Verwal- tung zu unterstüßen, die ent chlossen ist, die Jntegrität der Verfassung zu behaupten und der Anarchie vorzubeugen, ohne

deshalb gegen Verbesserungen , die dem Geiste der Zeit und

der Vernunft entsprechen, blind zu seyn. Wir würden uns daher an die gesunde Vernunst und’ nicht an die Leidenschaf- ten des Publikums wenden und sind überzeugt, da wir es nie vergebens thun würden, wenn wir zur kräftigen Aufrecht- s der Ordnung und einer vernünftigen Freiheit aufs: forderten.“ :

Im Scotsman liest man Folgendes : ¿Karl X. lebt sehr eingezogen. Wenn er ausgeht, 1 begleiten n im- mer zwei oder drei Personen seines Gefolges ; seine Kleidung

ist die eines einfahen Bürgers. Er sucht die lide des Pu-

blikums weder auf si zu ziehen, noch vermeidet er sie, je- doch sieht man es ja an, daß er seine unglüfliche Lage fahl.

Wie lange ér in Holyrood bleiben wird, ist sehr ungewiß; da aber Viele aus seinem Gefolge in der Stadt Wohnungen gemiethet haben, deren Einrichtung fostspielig ist, so darf man auf einen längern Aufenthalt jchließen. Der Erzbischof von Rheims, der bei des Königs srüherem Aufenthalte in Ho- lyrood dessen Almosenier war, ist im Begriss, ein Haus zu miethen. Vor einigen Tagen kam in New-Haven ein Dampf- boot mit dem übrigen Gefolge des Königs an, das aus un- gefähr 30 Individuen besteht. Heute Vormittag trafen der Herzog und die Herzogin von Angouleme in einem prächtigen mit vier Pferden bespannten Wagen im Palaste ein; ihre Dienerschaft saß in einem mit 2 Pferden bespannten Halb- wagen. Sie schienen sehr ermúdet, was wohl eine natürliche Folge ihrer langen und etwas schnellen Reise war. Die Ge- sammtzah! unserer Gäste beläuft sich auf 90 bis 100 Perso- nen, und da die Neugier täglih und stúndlich eine Menge von Herren und Damen nach dem Palast hinzieht, so ges währt dieser Theil der Stadt ein Bild von Leben und Ber wegung, das an verflossene gute Zeiten erinnert.‘

Jn der Nachbarschaft von Margate (Kent) wurden neu- lih zwei Schmugg!er verhaftet, bei denen man 61 Gefäße mit Branntwein fand; sie wurden zu Erlegung von 100 Pfd. oder , falls sie sie nicht zahlen könnten, zum Gefängniß ver- urtheilt; eines vermuthlichen Brandstifters, dem man auf der Spur war, konnte man nicht habhast werden.

Die lebten Berichte aus verschiedenen Theilen der Grafe schaft Kent schildern den Zustand derselben als etwas ruhî- ger, obgleich noch große Unruhe und Besorgniß vorherrschend sind. Kein Tag vergeht, ohne daß sich die arbeitenden Klass- sen versammelten und die Pächter mit gewalcsamen Maaße regeln bedrohten , die indessen fast niemals in Ausführung gebracht werden. |

Ein Schreiben aus Gibraltar vom 14. Oft. meldet, daß Marschall Bourmont mit seinen zwei Söhnen dort an- gekommen scy und das von Malta fommende Paketboot er- warte, um sih nach England cinzuschiffen.

Am 29sten Oft. war der wöchentliche Durchschnittspreis von Weizen 61 Shilling 3 Pence; von Gerste 35 Shill. 11 Pence und von Hafer 22 Shill. 10 Pence. Der Zoll von ausländischem Getreide war: für Weizen 25 Shill. & Pence, für Gerste 9 Shill. 4 Pence und Hafer 10 Shill. 9 Pence. : :

London, 5. Nov. Die Thron- Rede hat den hinsichtlich derselben früher im Publifum gehegten Erwartun- gen nicht entsprochen ; denn erstens hatte man darauf rech- nen zu fönnen geglaubt , daß die Regierung sogleich auf dié Untersuchung des Zustandes der arbeitenden Klassen in Engs- land sowohl als in Jrland antragen und Mittel vorschlagen werde, die Armuth derselben zu erleichtern, um ‘sie den Häns den der Aufwiegler zu entziehen, die ste bei deren verzweifel- ten Lage zum Werkzeuge ihrer bösen Pläne machen; statt dessen aber ließ man nur Drohungen gegen alle etwanige Ruhesidrer hôren. Man erwartete, die Minister würden zur Beruhigung des Bürgerstandes einen Plan für eine mäßige Reform des Unterhauses ankündigen, oder doch zum wenig- sten eine bedeutende Verminderung der Steuern ; statt dessen verspricht man in der Rede nur im Allgemeinen Sparsam- feit, und der Herzog von Wellington erklärt, so lange er er- ster Minister bliebe, würde er nie eine Véränderung in der Vertretung vorschlagen, da solche ihm die vollkommenste dünfkt, welche die menschlihe Vernunft ersinnen könnte. Man hatte sh an den Gedanfen gewöhnt, der Grundsaß der Nicht- einmishung in fremde Angelegenheiten habe so fest bei unse- rer Regierung Wurzel gefaßt, daß von keiner andern Ein- mischung in die Niederländischen Angelegenheiten die Rede seyn könnte, als von freundlichhem Rath, und statt dessen spricht die Thron-Rede von der Aufrechthaltung der mit un- seren Alliirten eingegangenen Verträge, die man durch die neulichen Begebenheiten als aufgehoben gewähnt hatte. Fret- lich haben die Minister seitdem ihre Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, in jeden Verbesserun s - Vorschlag, den man zu Gunsten der arbeitenden Klassen machen könnt te, einzugehen; auch hat der Sectetair für Jrland nich- weniger als vier Bills angekündigt, wodurch einige der wichtigsten Klagen des Landes gehoben werden sollen, und erklärt, daß er jeden A, des Herrn O'Connell ohne Leidenschaft oder persönliche Rücksicht würdigen wolle; die Minister im Unterhause, nämlich die Herren eel und Mur- ray und Lord L. Gower, haben zwar anerkannt, daß dies Verlangen nach Reform sehr verbreitet sey; hierbei haben sie auch zu verstehen gegeben, daß sie sich nicht jedem Vorschlage

Beilage

2435 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zcitung Æ 315.

d a a z “le 6 rae L NGE Ber E E E B l BAEA R T R r Ee E S D Sn C x A: 5 P; Dai A s Sd A T T H E A L T! L I E L L H Ar 6 2E; Si E A C E D L S URRE B B ‘Ba U I KA E AEÌ Les I T R edo N its” ‘0% i5i Sih Poti 2 N 08 ED, 2 BLA E E A BRR A ES: ry

dazu widerseßen würden; und vor Allem haben sie die Ver- sicherung ertheilt, daß sie bei dem verkündigten Entschluß, die Verträge zu bchaupten,- durchaus feinen Krieg beabsichtigten ; dennoch aber is Alles verstimmt, und schon das Fallen der Stos um 2 pCt. unter den geringsten Preis, zu dem sle seit dem 25. Juli gesunfen waren, zeigt an, daß das Pubii- fum sich in seinen Etwartungen getäuscht findet. Die vor etlichen T=gen vorgefallenen Schlägereieu 1ait der Polizei waren nicht jo gefährlih, als man sie anfänglich dargestellt hat , aber doch erristlih genug, um den Geist zu crkennen zu geben, der unter dem Volke herrscht. Auch wurde der Her- zog von Wellington am Dienstag und Mittwoch mit Stein- würfen verfolgt, und man darf nicht zweijeln, daz, nach der von ihm angenommenen drohenden Stellung, der Haß des Pôbels gegen ihn an Heftigkeit gewinnen müsse. Der König wird dennoch nächsten Dienstag das Fest der Vürgerschaft besuchen, wenn auch strenge Vorkehrungen getrossen werden múßten, bie Feindseligkeiten des Gesindels gegen die Wini- ster und die Polizei (denn gegen den König würden seibst die Vetworfensten nichts unternehmen) in Schranken zu hal- ten. Dentio& sind viele Leute schr besorgt. Jiu Parlament

haben sich inzwischen viele gewichtige Stimmen gegen die Re- |

gierung vernehmen lassen; vor Allem sind die Reden des Grafen Grey und Winchelsea und des Herzogs von Rich- mond im Oberhause, so wie die des Herren Brougham und des Lord Althorp im Unterhanse, beinerfkenswerth. Aver troß der starfen Opposition scheint es doch deu Whigs, To- zies und Oefonomisten an einem Verecinizungsband zu fch- fen, weshaib sie es auch nicht wagten, durh den Vorschlag einer Gegen - Adresse ihre Kräfte mit der Administration zu messen. Jm Oberhause ging die von minisierieller Seite als Antwort auf tie Königl. Rede vorgeschlagene Adresse un n- gefochten durch, ünd im Unterhause wurden cinige Zusäße nur

ohne Abstimmung verworfen. Aber es kann nicht lange wäh- ren, bis der wahre Stand der Partcien sh zeigen muß, da in Hinsicht anf Reform sowohi, als auf die Belgischen Än- elegenheiten, Vorschläge angekündigt sind, welchen die Mini- fter: sich gewiß widerseßen werden. Hinsichtlicchz der Auflösung der Union zwischen Großbritanien und Jrland fand sich fast feine einzige Stimme, welche es mit Herrn O’Counell hieie ; alle Redner fkfamen darin überein, daß das loende Beispiel Belgiens die Demagogen in Jrland zu dieier neucn Forderung vetleitet habe. Offenbar haben indeß dieselben so viel damit Lewirft, daß alle Englischen Mitglieder sich geueigter zeigen, den Zustand jener Jnjel in Betrachtung zu ziehen. Das Benèhmen dieses Mannes aber ist’ so empdrend, besenders die Frechheit, womit er jeden edlen Charafter angreift, und die Feigheit, womit er alle Genugthuung verweigert, wio neulich bei Sir H. Hardinge, daß man ihm in deim hiesigen Klub, dessen Mitglied er ist, auf allgemeine Verabredung den Rúeken zugekehrt hat. Auf diese Art wird man die Jrländer, welche Vernunft annehmen wollen, erkennen lassen, daß, während man dem Vertreter einer ihrer wichtigsten ‘Pro- vinzen alle Achtung bezeigt, man den Menschen, der si selbst nicht zu achten weiß, nach Gebühr verachtet. Nach- richten von Kent zufolge, sind: die Brandschäden seit einigen Tagen zwar En hâusig, aber doch noch häufiz genug, um, nebst den drohenden Versammlungen, welche täglich vou Arbeitern gehalten werden, und den Drohbriefen , die nan an Herrschaften und Pächter schickc, die Grafschaft in Furcht zu halten. Judessen hat man sich doch etwas ermannt, und n einigen. Dörfern hält man des Nachts bewassnete Wache. Leider ist heute die Nachricht eingegangen, daß die Brandle- gung sich auc: in der Grafschast Sussex verbreitet hat, na- ment‘ich in dem Dorfe Battle bei Hastings.

Niederlande.

Amsterdam, 5. Nov. Keine größere Verblen- dung fann es wohl geben, als die, mit der ein großer Theii des Französischen Volkes die Belgische Revolution betrachtet. Von Anfang an ihren Zwe® und ihre Triebfedern verken- nend, haben die Franzosen am Verlaufe derselben durch Wort Und That einen Antheil genommen, der einer edlern men schlichern Angelegenheit zu gönnen gewesen wäre. Es-würde ein Rüth- sel in der Weltgeschichte bleiben, wie ein Volk, das das auf- geklärteste des Jahrhunderts seyn will, das: vor Allem jede Hierarchie verwirft und oft das wahrhaft Heilige nicht achtet,

Courrier de la Meuse und dem Catholique desPays-Bas(Journal des Flandres) gepredigten Grundsäße gutheißen und unterstüßen fann es würde, sagen wir, ein Räthsei bleiben, wenu nicht die Geschichte der Parteien in Frankreich seit der Re- stauration der Bourbons die Auflösung dazu enthielte, Da- mais s{ou, als noch der Meinungs-Kampf in Frankreich cin rein parlamentarischer und weit davon entfernt war, gewalt- same Umwälzungen nach innen wie nah außen herbeiführen zu wollen, wiesen Quotidienne und Gazette de -France auf die Niederländische Opposition ais eine wahrhaft musterhaste hin. Jn dem Belgischen Treiben, dem Widerspiele dessen, was in Frankreich vorging, erfannten sie mit richtigem Blicke die grô-

| hatte, das einem andern durch Verschiedenheit der Sprache des Glaubensbefkennitnisses, der Sitten und Gewohnheiten, ja der ganzen äußern Lebensweise ais {rose Oppofition ge- genúbergestellt und physisch sogar ihm überlegen war. Sie “unterließen nicht und unterlassen auch jeßt noch nit, auf den Unterschied desse, was mau in beiden Ländern 1oolle, aufs merfsam zu machen. „„Verwechsle do Niemand,‘ ruft die Auotidienne, „die Revolution in Belgien mic der von Frank- reihz ‘und sie har Recht, dies zu sagen, deun ihre liberalen | Kollegen verfallen nur aillzuost in den Jrrthum. Allein sie

| fügt hinzu: „Um wieviel edier und grôßer sind die Zwecke der | ersteren im Vergleiche mit der leßteren! ‘“/ Jun dieser er- | blickt sie den Umsturz alles Heiligen, den Untergang: der | Kirche, während jene, ihxer Meinung nach, zur Herrschaft

der Priester und der frommen Longregationen führen würde. Dies hoffen und wúnschen auch der Courrier de la Meuse und das Journal des Flandres, und darum protestiren sie so sehr und aus allen Krästen gegen eine WVereinigunz mit

|-Franfrei. „Seht nur,‘ ruft das Senter Diatt, das Herrn ochien dur i ause mw e | von la Mennais und sein „„Avenir‘/ beständig citirt, „scht als die Meinungen einzelner Mitglieder vorge|chiagen Und | :

nur, wie die Priester in Frantreich behandelt werden, und jordert daun noch cine Vereinigung der religidsen Belgier mit den súndhaften Franzosen; ewigen Bürgerkrieg fönnte und würde dies nur zur Folge baben. Um eine Vereinizung noch abjchreckender darzujielien, ruft dasscibe Blatt, das srüher so schr gegeu die Holländisci;e Sprache p-otestirt hatte, doch den Sprach-

arg teyn würde, den Flamäudern das Franzósijche aufdritigen zu wollen, ais es frúher cine Gewaitthätigfeit war, das Hol- iändische einzuführen. Es fragt“ sich nan, ob es der Priester- Partei gelingen werde, diese Gründe auch auf dem Natio- ial Kotigresse durchzuführen, wo sie unstreitig sehr zahlreiche Vertreter haben wird, dem beceits werden an vielen Orten die Getitlichen vorzugsweise auf die Wahllisten gebracht. Jhr gegenüber steht der in Belgien nicht minder mächtige Pha- lanuy der Gewerbtreibenten und Fabrikanten, die in der Selbst- ständigkeit Belgiens den Untergang ihrer. Jndustrie sehen. Diese Klasse war es auch, die dem Beginn der Revolution ganz fremd geblicben ist; die Trennung von Holland und sei- nen Kolonieen war weder ihrem Jutercsse noch ihren Wün- hen gemäß, und gleichsam wider Willen sah sie in den Stru- del der Menge sich mit. hineingezogen. Je mchr nun ihre Fabriken jeßt ins Stocken gerathen , je mehr ihre Arbeiter brodlos werden, um so mehr wird an) die Nothwendigkeit empfunden, sich einem andern Lande anzuschließen. Hier ist aljo eine mächtige Partei zu bekämpfen, währeud andererseits die Republifaner ebenfalls bei den Priestern. keine Gnade finden kônnen. Und doch sind es vielleicht weniger diejeni-

gen, die sich Frankreich gern anschließen möchten , als eben

die Republikaner, die ihren mächtigsten Scübpunkt in Franf- reich finden, wo man es- gern sieht, daß die von einer gemä- ßigren Kammer verbannten Theorieen in einem Nachbar-Lände gleichsam paradigmatisch. zur Ausführung gebracht. werden. Journale, wie der Globe, -der Courrier français, und noch mehr die in der leßten Zeit entstandenen Réevolutionsblätter, sind weit- davon entfernc, den Wunsch der Wieder-Vereini- gung Belgiens mit Frankreich offen auszusprechen. Sie freuen sich des Sieges, den de Revolution dort davongetragen, und freuen sich um so mehr, als sie, dem Anscheine nah, in

gegangen ist, als die Französische Umwälzung des I. 1830. Jhnen galt die Belgische Opposition immer für liberal, denn allzusehr mit eigenen innern Angelegenheiten beschäftigt, hat- ten sie sich niemals um den wahren Stand der Dinge im Auslande recht bekúmmert, oder liebten es auch, die Frèmde

weil es zur Priejter-Herrschaft führen könnte; doch die von dem

nach der Heimath zu modeäliren. Daß diese Opposition selbst

| here Wahrscheinlichkeit des Sieges, die ihre Partei in einem Lande

S E E

A

f Eo

unterschied als Arguraeut zu Hülse und meint, daß es even so

ihren Resultaten noch weiter gehen dürfte und bereits weiter.

f L

A mrr mi mt Ent mft matt fn flititinn kn uit nft nl ndt ntt mzt n ftr