1830 / 316 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ches Zeugniß der ehrenwerthe Herr zu Hülfe rufen fann, um die Wahrheit seiner Einflüstèrungen zu beweisen, die ich für eben so lieblos als ungerecht erfläre. Die Regierung hat feinen andern Zweck n Auge, als die Wohlfahrt des Vol- fes und sein dauerndes “Jnteresse. Das Volk mag unsere Motive nach unseren Maaßregeln beurtheilen. Hat das ‘Par- lament und das Land Argwohn“ gegen unsere Motive und ver- dammt es unsere Maaßregeln, so fann uns auch keine uns bei- wohnende Macht im Amte zurückhalten. Der ehrenw. Herr sprach auch von den Ausschweifungen mißleiteter Menschen (in Kent und in Jrland); ih möchte ihn jedoch fragen, ob etwas wohl mehr geeignet ist, Aufregung und Unruhe zu ver- breiten, als die Sprache, die er, jeßt der Vertreter der Me- tropolitan-Grafschaft und daher vielleicht cinen größern Grad von Wichtigkeit habend als sonst, in diesem Hause während der gegenwärtigen Session \chon geführt hat? Wenn das ehrenwerthe Mitglied sich nicht scheut, die ganze Bevölkerung des Landes als umfkommend vor Elend, als verschmachtend vor Hunger zu schildern, oder wenn er sagt, daß, wenn ge- wisse Maaßregeln niht angenommen werden, der Tag der Rache ommen dúrfte, sollten tadurch nicht die Aufregung und die Anreizungen, die er so sehr bedauert, noch bedeutend vermehrt werden ?‘/ (Hört, hört!) Oberst Davies nahm sich des Herrn Hume an und vertheidigte dessen Ausdrücke; unter den bei den Maaßregeln der Regierung interessirten und darum parteiisch verfahrenden Personen habe er keines- weges Männer wie den Sir Rob. Peel verstanden. FJnzwi- schen beschuldigte er doch sowohl diesen als den Her- zog von Wellington einer unangemessenen Kühnheit, die aum der des Polignacschen Kabinets etwas nachgäbe. Denn Kúhneres gäbe es wohl kaum, als die Behauptung des Herzogs, daß, wenn irgendwo eine neue Legislatur zu bilden wäre, er feine bessere zu empfehlen wisse, als die dermalige Englische. Hierzu habe nun der schr ehrenwerthe Herr durch seine ablehnende Autwort hinsichtlich der Steuer- verminderung ein Seitenstück geliefert. Herr Curteis fragte Herrn Hume, ob er- im Ernste glaube, daß der Her- zog von Wellington der Anstifter der in der Grafschast Kent entstandenen Feuersbrünste wäre? Herr Hume antwortete, daß er, wenn dies der Fall wäre, niht ermangeln würde, mit einer Anklage des Ministers hervorzutreten. Auch Herr Baring nahm die Gelegenheit wahr, die Ausfälle des Herrn Hume gegen das Unterhaus lieblos und ungerecht zu nennen und es als eine grobe Täuschung zu bezeichnen, wenn man das Land als verschmachtend vor Elend schildere, Das Spar- samfkeits-System des Herrn Hume nannte er ein gemeines und- von niederen Gesichtspunkten ausgeheundes, das sich durch- aus zu dem höhern Standpunkte, auf welchem ein Britischer Staatsmann sich befinden müsse, nicht erheben könne. Herr Hume war über diese verschiedenen Angriffe so ärger- li, daß er eine Rede hielt, in der er mehrmals durch das Gelächter des Hauses Ms wurde. Schließlich machte er einen Antrag auf Vorlegung der Rechnungen u. st. w. des Königl. .Buchdruckers, dessen Privilegium, wie er meinte, er- neuert worden sey, wiewohl ein Ausschuß bereits vor mehre- ren Jahren die Abschaffung desselben empfohlen habe. Der Antrag wurde bewilligt.

London, 6. Nov. Se. Majestät hielten gestern Hof im Palast von St. James, dem unter anderen ausgezeich- neten Personen auch der Herzog von Sussex und der Prinz von Oranien beiwohnten. ann fand eine Sißung des Kapitels des Distel-Ordens statt, in welcher der Kdnig an Stelle des verstorbenen Herzogs von Atholl den Herzog von Buccleugh zum Ritter des genannten Ordens schlug. Nach dieser Feierlichkeit empfing der König den Prinzen von Ora- nien, welcher eine Unterredung mit Sr. Majestät hatte. Ge- gen 2 Uhr erschien, wie es gewöhnlich bei Eröffnung eincs neuen Parlamentes der Fall ist , eine Deputation der Geist - lichkeit, mit dem Erzbischof von Canterbury an der Spiße, der die Adresse der Geistlichkeit auf die Thron - Rede vorlas und nach einer huldreichen Antwort Sr. Maj. mit den übri- gen Mitgliedern der Deputation zum Handkuß gelassen wurde. Hierauf war Geheime Raths - Sizung, an deren Schluß der Recorder von London seinen Bericht über die im September-Monat in Old-Bailey verurtheilten Kapital-Ver- breher vorlegte; Se. Majestät bestätigten nur das Todes- Urthell eines Straßenräubers und behielten (ch in Ansehung der übrigen Todes-Urtheile die weitere Bestimmung vor.

Als ‘der Herzog von Wellington und Six Rob. Peel D zu der obgedahten Sißung nach dem Palaste von Q e Ae O, A fie von der daselbst versammel-

em Deisall empfangen ; i

ward ihnen bei ihrer Rückkehr zu B N I

Im Sun heißt es: „Wir vernehmen, daß die von uns serer Regierung angefnüpften Unte wegen der Pacification Belgiens im besten Gange sind und einen gün- stigen Erfolg zu haben scheinen, indem- die Belgischen Abs geordneten ver]prochen haben, alles Mögliche thun zu wollen, um die Angelegenheit zu einem baldigen Resultate zu brin- a E wird versichert, eine der Bedingungen bestehe darin, on lejenige Partei, welche im Besise Antwerpens bleibt, n durch das Bombardement entstandenen Schaden ersegen

Dasselbe Blatt äußert: „Jm Anfange der heutigen Börse glaubte man, daß der C S O l [n Rede des Sir Robert Peel *) eine gute Wirkung auf den Me L: hahen werde; der andere Theil

er Nede, der die Abgaben betrifc j tei i fung zurückgehalten.‘ A ALENA S Sa E

Die Regierung scheint bei der Eröffnung des Parla- ments einige Volks - Bewegungen erwartet zu haben; Deta- schements der Grenadiergarde waren“ nämlich am Dienstage seit 12 Uhr beständig in der Nähe des Parlaments unter Waffen. Reguläre Streif - Patrouillen sind Tag und Nacht noch jeßt auf den Beinen, und sämmtliche Regimenter Lon- dons haben Befehl, im Nothfalle die Civilgewait sofort zu unterstüßen. i i

Einem Schreiben aus Canterbury vom Zten d. zu- folge, haben die Unruhen daselbsi aufgehört und keine weiteren Verbrennungen nnd Zerstörungen von Dampfmaschinen mehr stattgefunden, Zwei Ursachen sellen zur Wiederher tellung dieser Ruhe dort vornämlich hingewirkt haben, die Erschei- nung einer bewaffneten Macht in den Dörfern und die an- scheinende Neigung der Pächter, dem Verlangen der Arbei- ter wegen erhöhten Tagelohns nachzugeben.

In der Times heißt es: „Die Brandstiftungen in Kent lassen etwas nah, greifen aber in Sussex und sogar in Surrey immer mehr um sch. Nothwendigerweise müssen die ersten Versuche unverzüglich unterdrückt und dann Maaß- regeln ergriffen werden, das zum Grunde liegende Uebel mit der Wurzel auszurotten, Unserer Meinung nah sind die Brandstifter Inländer und gehören zur ackerbauenden Klasse; was uns in dieser Meinung bestärft, ist, daß bekanntlich Amtleute und Aufseher am häufigsten angegriffen und be- droht wurden. Schon vor mehreren Jahren schricben wir gegen dieje Beamten, deren Unterhalt und Besoldung den Landleuten unndthige Kosten verursachen, die ihne unter Umständen, wie die dermaligen, doppelt lästig fallen, ihr Elend ershweren und zu gewaltsamen Handlungen verleiten. Was übrigens die Brandstiftungen betrifft, so halten wir dasür, daß man niht Muth und Wachsamkeit genug be- wiesen hat, um sie zu unterdrücken und die Urheber dersel- ben zu entdecken. Zur Entschuldigung dieser Nachlässigkeit oder Furchtsamfeit hat man jene verbrecherischen Haudlungen mit cinem geheimnißvollen Schleier umhüllt und sprihce von Franzosen, die Englische Scheunen in Feuer geseßt haben, ja man will Haufen von Reitern um Mitternacht wir hätten beinahe gesagt durch die Lüfte einherstürmen gese- hen haben, um Feuer anzulegen. Vor Hunger sterbende arme Julânder waren es, die sich in Kent diese widergeseb- lihen Handlungen erlaubten, und was Sussex und Surrey be- trisst, so giebt es leider, und besoûders in Zeiten allgemeiner Noth , überall unbesonnene und úbelwollende Menschen , die

eneigt sind, Verbrechen zu begehen, vorzüglich wenn sie se- en, daß diese Verbrechen bei Andern nicht bestraft werden.“

Vor einigen Tagen fand eine sehr zahlreiche Versamm- [ung von Seidenwebern aus Spitalfields und der Umgegend statt, in weicher die Anordnungen zur Prozession der Seis denweber festgeseßt wurden , welche JJ. Majestäten bei Jh- rem Besuche von Guildhall am 9ten d. M. begleiten sollen. Bei dieser Gelegenheit sprachen mehrere Mitglieder in Aus- drucken der innigsten Dankbarkeit gegen die Königin, wegen des Schußes, den sie neulich den Seidenwebern erien und durch beträchtliche Ankäufe von Seidenwaaren bereits thätig bewiesen hat. Die ganze Versammlung -gab ‘häufig durch laute Beifalls - Bezeigungen zu erkennen , daß sie die Gesinnung der Redner theilte. Um bei dem beabsichtigten feierlichen Zuge dem Zutritt unbekannter -Personen, die- in dem dermaligen - aufgeregten Zustande der Stadt ärgerliche Auftritte veranlassen könnten, vorzubeugen, beschloß man, an die befugten Theilnehmer Karten auszutheilen, :

Herr O’Connell hat am 28sten v. M. von London aus einen

Aufruf an seine Landsleute in Jrland erlassen, worin er un-

*) Vergleiche Parlaments - Verhandlungen. | | 7 Beilage

2445 Beilage: zur Allgemeinen Preußischen Staats - Zeitung Æ 8316.

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ter Anderm denselben einen dreifachen Rath ertheilt, den Wi- derruf der Union zu bewirken, weil leßtere die Ursache von allem Elende und Armuth in Jrland sey, diejen Widerruf nur auf friedlichem und constitutionnellem Wege zu Stande zu bringen und Alles anzuwenden „, . damit eine aufrichtige Vereinigung zwischen Katholiken und Protestanten zu Stande fâme.

Nach Berichten aus Veracruz vom 4ten September hatten die Mexikanischen Truppen mehrere Haufen von Jn- surgenten völlig aufgerieben, und die ganze Republik befand si in vollkommen ruhigem Zustande.

_ Die hier eingelaufenen Nachrichten aus Columbien ge- hen bis gegen Ende Augusts, sind aber von keinem politischen Interesse. Bolivar hatte Carthagena noch immer nicht ver- lassen. Sein verlängerter Aufenthalt in dieser Stadt ward von seinen Feinden mit argwöhnischen Blicken betrachtet.

Niederiliande.

Aus dem Haag, 8. Nov. Der Französische Gesandte

ist vorgestern, wie man vernimmt, nach Paris von hier abgercist. Am verwichenen Mittwoch hat Sir Howard Dou- glas, Großbritanischer Bevollmächtigter am hiesigen Hofe, in Betreff der Amerikanischen Gränzstreitigkeiten , sich auf dem dazu bestimmten Dampfboote „Prinz Fredrik“/ nach Antwer- pen eingeschifft, wohin er, wie man sagt, mit einer wichtigen Sendung beauftragt ist. Viele Personen bringen die Abreise dieser beiden Diplomaten in Verbindung mit unseren Nieder- ländischen Angelegenheiten. Die Sectionen der zweiten Kammer haben ihre Bera- thungen über den Geseß-Entwurf, welchem gemäß die Steuern fr 1831 auf dem Fuße, der für das laufende Jahr gegolten hat, beibehalten werden sollen, so wie über das Grundsteuer- gese , beerdigt und ihre Bemerkungen der Regierung über- eben. f Der General-Lieutenant van Geen hat folgenden Tages- befehl an die unter seinem Kommando stehenden Truppen erlassen : „Soldaten! 5 „Seit dem Ausbruche der Unruhen im Süden unseres theuren Vaterlandes habt Jhr nur mit Widerwärtigkeiten zu fämpfen gehabt, deren Haupt- Ursache der Verrath Eurer MWaffenbrúder war. Zeßt sind Eure Reihen gesäubert , und das Vertrauen ist in. Eurer Mitte wiederhergestellt. -— Die Beleidigungen, die wir in Brüssel, Antwerpen und anderswo haben erdulden müssen, das abscheuliche Wüthen gegen uns, die Ermordungen Eurer Kameraden -und Eurer Offiziere, selb| nachdem sie die Waffen niedergelegt und sich ergeben hatten, die Mighandlungen der Kranken in den Hospitälern, die Schändung der Leichen Eurer getödteten Holländischen Waffenbrúder Alles dies ruft um Rache. Das Heer er- hâlt täglich Verstärkungen, die Söhne der Angesehensten und Reichsten Eurer Landsleute, die Bürger aller Stände reihen sich freiwillig Euch an, um unter der alten berühmten Fahne von Oranien, die auf den äußersten Punkten unseres Erdballs weht, zu fämpfen. Das Heer wird nicht mehr zweifelhaft in der Wahl seyn, lieber mit Ehren zu sterben, als mit Schande zu leben. Auf nun, Soldaten, vom ersten bis zum lebten; auf, Jhr Wohlgesinnten , vereinigt Euch um mich, dem Se. Majestät unser hochverehrter König sein Vertrauen geschenkt hat. Euer General wird sich desselben würdig zu machen trachten. Folgt meinem Vorbilde und erinnert Euch, Soldaten , der Tages- befehle, worin gesagt wurde, daß Feigheit und Ungehorsam aufs strengste bestraft, aber auch daß Muth, Besonnenheit und Treue belohnt werden sollen. Hört es nochmals , meine Waffenbrüder! Seyd unerschrocen und steht fest in der Ge- ahr. Jhr kämpft fúr die gerechteste Sache. Euer eigenes rundgebiet sollt ihr Schritt für Schritt vertheidigen, Eure Interessen und Alles, was Euch das Theuerste auf der Erde ist, gegen den Feind behaupten. Läßt, wie bei unsern Vor- fahren, auch bei. uns Eintracht unsere Macht ausmachen. Laßt unsere Aufopferungen nicht vergeblich seyn, und das Lo- sungswort des gesammten aufgestandenen getreuen Volkes sey: Es lebe das Vaterland! Es lebe der König! ‘/ Gegeben in unserem Hauptquartier zu Breda, den 5ten November 1830. Der General-Lieutenant, Oberbefchlshaber des mobilen Heeres, van Geen.“‘ Holländische Blätter fügen dieser Proklamation folgende Bemerkungen hinzu: „Diese kräftige Sprache wird

fahrteischiffe auf der Schelde zu treffen.

gewiß in den Herzen aller wahrhaften Niederländer einen Wiederhal! finden. Nicht am unrechten Orte scheint es uns, bei dieser Gelegenheit zu bemerfen, daß General van: Geen, als geborner Súd-Niederländer, nicht als solcher mit seinen übrigen Landsleuten auf gleiche Linie gestellt werden darf, da scine Niederländischen Dienste niht ers im Jahre 1815 begonnen haben und er bereits früher dem alten Holland, dem er unter alien Umständen treu geblieben ist, scine Dienste geweiht hatte. Er hat diese Treue eben so in Jndien, wie durch sein fluges Benehmen in Namur, wo er die geseßliche Autorität zu handhaben wußte, bewiesen.“

Nach Berichten aus Antwerpen vom 5. d. M. wurden an diesem Tage die Unterhandlungen mit der Citadelle forr- geseßt. Der Capitain einer der vor der Stadt liegenden Fre: gatten fam an den Wall und fragte bei Herrn Rogier und der Militair:Behôrde an, ob es wahr sey, daß ihre Macht in Antwerpen durch neue Truppen verstärkt worden sey. Als man ihm darúber cenúgende Erklärungen gab , soll auch er erflärt haben, daßkdie Fregatten und die Citadelle feinen neuen Vorrath an Pulver oder Schlachtvieh erhalten hätten. Der Capitain war hierauf-mit Hrn. Chazal nach der Citadelle ge- gangen, um Verabredungen -wegen der freien Fahrt der Kauf- (Înu Folge dieser Unterhandlungen wurde die gestern mitgetheilte Uebereinkunft abgeschlossen.) In der Stadt herrscht große Niedergeschla- genheit und Stille. Die Anführer der Brüsseler haben strenge

Taaßregeln zur Aufrechthaltung der Ruhe getroffen. Es ist allerdings wahr, daß sie viel Geschüß herbeigebraht haben, allein es befinden sich darunter nur wenige brauchbare Stücke ; die meisten Kanonen sind alt und zum Dienste untauglich.

Bergen op Zoom befindet sih in gutem Vertheidigungs- Zustande. Die aus der Citadelle von Antwerpen dort ange- fommenen Truppen ruhen von den erlittenen Strapazen aus und sind voll Begier, wieder vor den Feind zu treten.

Aus Mastricht meldet man unterm ten d. M., daß der Zustand der Stadt noch immer derselbe if und täglich Belgische Soldaten von der Garnison entlassen werden. Jn der Umgegend der Stadt s{wärmen' einige hundert Lütticher umher, die in St. Heeren Elderen, zwei Stunden von Mast- richt, das Schloß des Grafen Borchgrave, Mitglieds der er- sten Kammer der Generalstaaten, geplündert und ganz ver- s haben. Viele Einwohner haben sich aus Mastricht geflüchtet.

Der von Mastricht nach Herzogenbush führende Süd- e A ist jeßt wieder bis zu einer gewissen Tiefe

efahrbar.

Mittelst Beschlusses vom. Zten d. M. haben Se. Maje- át dem Stadtrathe von Luxemburg auf dessen Gesuch er- (aubt, 2900 Malter Weizen und Roggen zollfrei einzuführen, um bei der großen Theurung der Lebensmittel auf den be- nachbarten Märkten das Getreide den Unbemittelten zu ge- ringeren Preisen ablassen zu fönnen. :

Der mit der Aufsicht über die Freiwilligen-Corps beauf- tragte Generdai- Lieutenant Cort Heiligers is zugleih bevolls mächtigt, die Organisirung der Schuttereien sowohl in den Städten als auf dem platten Lande zu beschleunigen.

Der General-Lieutenant Gunkel und der General-Major van’ Bylandt sind hier angekommen. Auch de: gewesene Mi- nister des Waterstaats - und der National - Industrie, Herr van Gobbelschroy , befindet sich seit einigen Tagen in unse-

| rer Stadt.

Berichten aus-Batavia vom 24. Juni zufolge, ist der Kaiser von Surafkarta, der sih heimlich aus seiner Resi- denz entfernt hatte, gefangen genommen und abgesckt und darauf der Pangerang Adipatti, zur Zufriedenheit der Prin- zen und des Volkes, zum Kaiser ege n A _Der Er- stere war mit einem kleinen Gefolge gefänglich nach Batavia gebracht und die Ruhe durch diesen Vorfall nicht im gering- sten gestôrt worden. : | ; i otterdàám, 8. Nov. Se. Königl. Hoheit der Her- zog von Cambridge ist am 6ten d. M. von London hier ein- getroffen und hat am folgenden Tage seine Reise nach Han: nover fortgeseßt. Vas

Die Berichte von der Gränze von Staats -Flandern und von Nord-Brabant lauten günstig. Die bei Oostburg vor- gefallenen Gefechte haben die Rebellen überzeugt, daß die Holländer ihren eigenen Boden zu vertheidigen wissen und sich nit ungestraft beleidigen lassen. Die Rebellen mögen immerhin in ihren Lägenblättern mit Erbitterung über das