1830 / 322 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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rier français wundert sch, daß die Deputirten - Kammer si mit republikanischea Biättecn beschäftigt, während es nach seiner Meinung eine Partei géebr, welche fonspirirt und zu Unruhen und auswäcrizem Krieçe auffordert. Wir haben seit dem 1. August unaufhörlich gegen den Gedänken einer

{remden Jneervention und innerer Verschwörungen prote- | stirr. So vernch:ne denn der Courrier die Wocte einer |

Prinzessin, welche allein als die Repräsentantin jener Par- tei berrochtet iverden far: „,,„Jch würde für meinen Sohn cine Hütre in der Bretagne der Krone Frankreichs vorzte- hen, wenn er diese von den fremden Mähten empfangen mügte.‘/// Heißt das, auf Franfreih das Unglück einer Jn- “afion herabwünshen und einen Sieg, der nur durch Ver- nunst nd Freiheit errungen werden fann, auf die Unter- dricéung seiner Mitbrger begründen? Wir wollen Ord- nung, Friede, Freiheir und die Herrschaft der Geseße und werden stets unschuldig an allem Unglück seyn, welches Franf- reich erleidet und noch erleiden möchte, für dessen Wohlfahrt. und Größe wir tausend Mal unser Leben aufopfern würden.“

Der Jndicateur de Bordeaux sagt: „Briefen von der Gränze zufolge werden die Flüchtlinge jeden Versuch gegen Spanien auf das nächste Frúhjahr verschieben. Weniger die schlechte Jahreszeit, als der Mangel an Mannschafr, loll die- sen Entsä.luß veranlaßt haben, der erwas spät fommt, wenn es wahr ist, daß General Vigo bereics eine Bewegung gegen Arragonien gemacht hat, 1nd daß auf drei andern Punften

Haufen von Constiturionnellen sich nah Katalonien und selb |

ah Navarra verbreitet haben. Leßtere Gerüchte scheinen aber schr übertri:ben zu jeyn; dern seit mehreren Tagen fommen unaufhdrlich Aasführer der Flüchtlinge durch unsere Stadt, welche von den Französischen Behörden in's ZJnnere zurücgeschickt werden. Unter ihnen befinden sch mehrere Chefs, die unter Mina und Milans gefochten haben; man nennt uvter Ant ern den Obers Valdes und den Hauptmann Juan Planta. Die aus Bayonne ecinlaufenden Nachrichten lauten gauz für den Frieden uvd die Einstellung der Feind- seligfeiten. Das Zafamnmenziehen Königl. Spanischer Trup- pen ati unseren Geanzen erheischt inzwischen, wie man sagt, Vorsichtsmaaßregeln von Seiten der Französischen Regierung, und man versichert sogar, in der Umgegend von Bayonne solle cin Lager von 20 -— 39,009 Mann gebildet werden.“

Bei der hiesigen Präfektur stud eine Anzahl Forderun- gen angemelder worden, die sich auf Ausgaben beziehen, roelche durch die Freiwilligen der Charte in den Julitagez veranlaßt worden sid. Es ift daher eine Kommission medergrseßt, um diese Forderungen zu untersuchen und, roeun sie rihrig befun: den werden, zu bezahleu.

Das Journai du Hôvre meldet, bei der Instruction des Prozesses gegen die angeklagten Minister habe man eimn

« Memoire entdecki , das - eine Person , - die während der Kai:

serzeiï eine große Rolle gespielt, erst an Herrn von Marti- gnac und dann an Herrn von Polignac ge\chickt habe, um- ihnen einen Staatsstreich, ais das einzige Mürel, vie Krone und das Königreich zu retten, anzurathen, Diese Deuk)chrift scheint dem genannten Blatte geeignet, die dfentlihe Mei- aung Über die constitutionnelle Treue einiger Buonapartisten aufzuklären.

Diefelbe Zeitung sagt: ¿„¿Der leitende Aus- {chuß, der in dem 15jährigen iee, den wir gegen die Wahlunterschleife geführt haben, uns so große Dienste lei- stete, würde jekt sür die Provinz nur die Ntachtheile einer Coterfe haben. Die Departements siud frei und die Ansich- ten fest genug, um ißnen ohne Gefahr die fceie Wahl zu lassen, diejenigen Deputirten in die Kammer zu schicken, die ihnen gefallen.//

Jn Havre is am Sten d. M. ein Schiff eingelaufen, das unterweges bei der Jusel Terceira angelegt hat. Der Anblick der dreifarbigen Flagge hatte dort großen Jubel cr- regt. Es wurden Freudenfeuec angezündet, und Abends war die Stadt Angra erleuchtet. Die fruchtbare Jnsel wird in diesem Jahre hundert Ladungen Getreide ausführen; dic Wein-Ernte hat 10,0900 Pipen eingerragen. An allen Be- dürfntissen war Ueberfluß ‘und die aus 5000 Maun bestehende

- Garnijon_ vom besten Geiste bescelr. Die Blokade: Schiffe

Dom Miguels wagten ‘es kaum, sich im Angesichte der Batte- rieen zu zeigen. / :

im 23. Sept. is auf Guadeloupe die dreifarbige Fahne aufgepflanzt worden.

Ein hiesizes Blatt fordert die Redactionen aller übrigen Journale der Hauptstadt auf, nach vorheriger gemeinsamer Verabredung des Sonntags fein Blatt mehr auszugeben.

Die Schulzeitung mcldert, daß der Abbé Jason, Professor ‘der Philosophie am Königl. Gymnasium zu Bour-

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ges, von dem fatholischen zum protetantishen Glauben über- getreten sey. In Marseille find am 6ten_ d. M. das Zte und 49ste Linien - Regiment und Abtheilungen des 48fen Linien- und des isten leichten Jafanterie - Regiments von Atgier anges i p d / riefen aus Algier vom 30. Oft. zufolge, ist am 24ste daselbst ein Türkischer Dolmetscher vetastet Dceaie vér d nen geheimen Briefwechsel mit dem gewesenen Dey unterhielt und ihn von allen - dortigen Ereignissen unterrichtece. Das am 23sten Oftober dort angefommene Dampfschiff ¡Sphinx // hat den Befehl überbracht , die Rúücksen- dung von Truppen nach Frankrei einzustellen. Mit der Brigg „Zebra“ waren în Algier drei außerordentliche Gesandten des Bey von Tunis angekommen,um den General Clausel in seinem Namen zu bewillflommnen und ihm fkof- bare Geschenke zu überreichen ; sle befinden sch{ch jeßt in Quas rantaine ; zwei Stabs Offiziere sind bestimmt, sie zu empfan- gen. Die Lage der Expeditions - Armee ist noch immer die-

elbe; in Algier ist sie sicher , aber außerhalb der Stadt wird

sie noch stets von den Beduinen bedroht. Ununterbrochen werden militairische Streifzüge unternommen, welche die Be- duinen in Farcht erhalten.‘

Aus Bayonne vom 5. Nov. wird geschrieben: „Mina läßt hier Uniformen machen und Pferde auffaufen. Dies geichieht im Auftraze der hi:sigen Junta, welche eine provi- sotische Spanische Regierung bilden soil, sobald die Jnva- sions Truppen etwas weiter vorwärts gedrungen sind, Vigo

“soll gestern mit 4 Compagnieen durch das Thal von Offun in

Spanien eingerückt seyn. Die Sache Mina's ist fo gut wie ver- loren. Mehrere seiner eifciasten Anhänger sind jest ganz entmu- thttund haben ihre Uniformen ausgezogen. Wenn nicht ein Agent des Pariser Banquierhauses Calvo hier wáre, um den Truppen púnfktiih den Sold und die Lebensmittel für ste zu bezahlen, jo würden sie schon aufgelöst syn. Die Niederlage der Spas- nischèn Flüchtlinge ist theils der genauen Kenntniß, welche der Vice - König von Navarra von der Stärke der Jnvasions- Trupyen hatte, theils den Schwierigkeiten zuzuschreiben , unter denen sle sich Waffen verschaffen mußten, die ihnen großentheils wieder weggenommen rourden.“/ :

Von der Spanischen Gränze wird unterm 5. Nov. be- richtet, daß 5 Bis 6 Franzosen, welhe mit Valdes gefochten und von den Königl. Spanischen Truppen gefangen genom- men wurden, nah St. Sebastian geführt worden sind, um dort erschossen zu werden, daß aber der dortige Französische Konsul um Ausschub gebeten und solchen erhalten hat, um seiner Regierung Anzeige von diesem Umstande zu machen,

Sroßbricanien und Jrland.

London, 12. Nov. Die Nacht vom 9ten auf den 19ten d, ist, abgesehen von einigen Zusammenläufen und Umzügen losen Gestndels, welches ohne sonderlihe Mühe von der Polizei zerstreut wurde, so friedlih vorübergegangen, als man nur immer hätte erwarten können. Die Minister dehauptea zwar, daß sie mehr gewußt, als sie befannt machen zu dûrcfen giaubten, do geitehen sie, daß das Schreiben des erwät.lten Lord-Mayors, welches indes jeßt von allen Seiten für thôriht anerfannt wird, sie am meijten zu dem Sr. Maj. dem Könige voti: ihnen ertheilten Rath bestimmt habe. Die Bür- ger, welche in ihren Erwartungen geräusht worden, sind alle verdrießlih und denten, die Minister hätten sich úbecreilt, und es scy keine Gefahr vorhanden gewesen. Jm Parlamente jedoch sind mehrere einflußreiche Männer der Meinung, daß die Reaieru'g nicht anders habe handeln fônnen und si eine große Verantwortlichkcit zugezogen haben würde, weun, um eincs bloßen Traftaments willen, wo von Eifällung einer Amtspflicht keine Rede feyn fonnte, der Königliche Zug den Anlaß zur Verleßung eines einzigen Unterthanen hätte geben

| fôunen, was doch unter obwaltenden Umständen gar nicht

vermieden werden fonnte. Ueberhaupt hat die Angst vor einer Revolution die ministeriellen Reihen verstärkt und ohne Zweifel auh dem Herzog von Wellington den Muth gegeben, dem Sturm, der 1hm von außen her droht, zu troben und, so lange er im Parlamente über eine Mehrheit gebieten kann, nit von seiner Stelle zu weiten. Sey es nun dies, oder gerade die entgegengescßte Erwartung, oder auch nur wohl die nach ein:m uangegründeteu Scwrecken gewdhnlihe Rückwirkung, genug, die Zprocentigen Consols stehen wieder höher als §4, und demnach um 1 pCc. besser, als sie vor tem Bekanntwerden der Thron-Rede gestanden. Auch erwartet man in der Stadt noch, Zhre Majestäten würden sih bereden lassen, Jhre get- treuen Bürger mit einem Besuche zu bechrxen, besonders da

Beilage

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2493 Beilage zur Allgemcinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 322,

B E S vi R E? A C MEIE S E B V E D TEIRE:

man Jhnen eine Ehrenwache von 20 30,000 Mann an- | bietet, um für die Erhaltung der dffentlizen Ruhe zu haf:

ten, wenn man alle Truppen und Polizeidiener entserat ha!- ten will. Von einem wicktiichen Aufstande in London glaubt man, nach dem, was sich in diesen Tagen vom Volke gezeigt hat, nichts befürchten zu dürfen. Freilich war es befannt, daß eine Menge Truppen und Ge|hüs zur. Hand waren, und das mag wohl Viele in Schranken gehalten haben, aber dennoch hat es feinen Anschein, daß ohne außerordeailtche Veranlassung ein al! zemciner Aufstand zu besorgen sey. Dagegen ijt die Aufregung in deu henachdarien Éscasschasten sehr groß. Man hört zwar nichr mehr so viel von Brandstiftungen, aber desto mehr von Versammlungen der Tagelöhner, und ¿war am hellen Tage. Diese begebe sich entiveder in corpore oder schien Abgeordnete an die Pächter, und veriangen eiue Crs- höhung bes Tageiohns; da dieje nun, wie nailrlih, antwor- ten, daß sie ihnen nichr mehr za geben vermöchien , o heiß es: „nun so máss:n die Grundherren uad die Geistlichkeit an ihren Forderungen nachlassen.“/ Jun zwei oder drei Fäl- len siud fie hierauf zum ‘Pfarrer gegangen und haben bei demselben auf eine Verminderung von mchr als der Hälfte des Zehnten bestanden, und ein Geistlicher ließ es sich wirk- lih gefallen, damit die Pächter besscrn Lohn geben könnten, seinen Zehnten voa 800 Pfd. Stecl, auf 309 herabzuseßen. Jn einem anderen Falle wurec cin Armen-Ausjehcr von den Arbeits!euten des Dorjes aus dessen Geinarkung deportirt und ihm der Tod angedroht, wenn er sich wieder darin b:i- cken lasse. Die Friedensrichier sind in voller Thäát1g- feit ; man hat viele Pächter zu Constadles gemacht, in eimige Gegenoen Truppen kont u lassen und eine Menge Pelizei- Offizianten von London in die Grafschafren geschicke. Vei allen Versammlungen der Pächter fo wie der Gutsherren, und jelbst im Parlamente, werden die Rechte der arbeitenden Klassen zu desse- rer Behandlung anerkannt; detnoch möchte gern ein Theil. die Last auf den anderen schieben. Die Regierung hat zur Bil- dung ciner freiwilligen Reiterei unter den Landleuten (VXeo- manry cavalry) gerathen und mehreren Vornehmen Offizier- stellen dabri gegeben, aber weder die-Pächrer noch die minder reichen Eigenthümer scheinen dazu Lust zu haden. Als z. B. Lord Cliiford gestern die zu Rochester auf den Markt geton- menen Landleute zu diesem Zwecke zusammenrief, fand sich fein Einziger , der seinen Namen einjchreiben lassen wollte, aber Alle willigten in dea von dein Präsidenten des Ojk-Ken- tischen Ackerbau - Vereins gemacten Vorschiaa: ¿daß die Gutsbesißer und Geistlichteit an thren Forder: nzen nachlas- sen wollren, damit der Pächter nicht allein die Bürde des zu erhdyenden Arbeitelohnes zu tragen hätte.“ Diíes sind an sich bedeutendere Zeichen der Zeit, als Zusammenrottungen des Pôbels, die in England gar nichts Selrenes sind. Die Er- tlärung des Herzogs von Wellington gegen alle Parlaments- Reform hat einen bedeutenden Sturm gegen seine Verwal- tung vorbercitet, wovon man schon die Anzeichen sieht.

Nicderlande.

Brüssel, 13. Nov. Von der gestrigen Sißung des National-Kongresses ist noch zu berichten, daß es hauptsäch- lich Herr van Meenen war, der darauf bestand, daß die Ver-

sammlung sich vor allen Dingen mit der Annahme des Re-

lements bescháftige. Der Graf von Celles hatte auch in

ntrag gebracht, daf der National-Kongreß die Unabhängig: -

keit des Belgischen Volks erfiäre und nicht eher auseinander: f | gemeldet: „Ueber die Einnahme von Venloo durch die Be

' gier erfahren wir Folgendes: Am 10ten November, Abends,

gehe, bis die Freiheiten des Landes definitiv festgestellte wor- den. Dieser Antrag hatte jedoch keine weitere Folge. Bei der Diskussion darüber, ob zuerst zur Adresse oder zum Re- glement geschritten werden sotl, bemerkte der Abr von Foern, daß die provisorische Regierung jebt, da der National - Kon- greß zusammengetreten jey,- gar niht mehr existire und da- her auch cine Adresse an dieselbe etwas ganz Ueberflüssiges wäre. Die Ernennung einer Kommission zur Entwerfung der Adresse wurde endlich von 94 gegen 73 Stimmen be- schlossen. Folgendes is die von Herrn Ch. Nogier dem National - Kongresse gemahte Mzttheilung der provijorischen Regierung, womit dieselbe ihre Resignation erklärte: „„Nach- dem di provisorische Regierung die Anzcige erhalten, daß sich der National: Kongreß definitiv konstituirt habe, stellr sie die- sem gescblichen und ordnungsmäßigen Organe des Belgischen Volés die provisorische Gewalt zurück, die sie seit dem 24. Sept. 1820 im Jnteressé und mit Zujtimmung des Landes auszeûbt hat. Sie legt auf das Bâüreau des Prä-

A E B E S Si P5 18° B B E 4.

sidenten sämmtliche Aftenstücke und Verfügungen nieder, wel- che zu erlassen die Dringlichkeit der Umstände ihr geboten hatten. Brüssel, 12. Nov. 1830.// (Folgen die Unrec schriften, unter denen jedoch die des Herrn de PDotter niche bemerkt wird.) Auf die Frage des Präsidenten, wos nun zu thun sey, meinte Hetr Pirson, daß, da man einmal be}chlossen habe, an die provisorische Regierung eine Adresse zu erlassen, diese ganz úberflássig seyn würde, wenn jene aguseinander- ginge. Herr v. Stassart meinte, die vollziehende Gewalt tônne vorläufig keinen bessern Händen anvertraut werden, a!s denjenigemr, díe selbige bis jezt auegeübt härten. Dies fand sehr vielen Beifall, und man genetznigte darauf folgende vom Präsidenten und den Secretairen unterzeichnete Antwort an die provisorische Regierung: „Der Natiozal- Kongreß, der die großen Dienste zu würdigen weiß, welche die provisori- sche Regierung dem Belgischen Volke geleistet hat, beauftragr uns, ZJhnen seine lebhafte Erkenntlichkeit, so wie diejenige der Nation, deren Organ er ist, zu bezeugen ;z;- er beauftragt 1ns auch, ÎIhnen seien Wunsch, ja sogar seinen Willen dar- zulegen, Sie auch fernex- i:n Besiß der aueûbenden Gewalt zu tehen, bis der Kongreß darüber anderweitig verfügt habén wird. Brússel, 12. Nov. 1830.// Als diese Antwort abge- sandt worden war, ging, nach Verlauf einer halben Stunde, die Erklärung der Mitglieder der provijorishen Regierung ein, daß sle das ihnen úbertragene Mandat angenommen hâtten.

In Antwerpen glaubt man, daß der Befehl zur Räu- mung der Citadelle bereits angekommen sey, und daß Gene- ral' Chassé diescibe bis zum 25. d. M. veriassen haden werde.

In Gent is das vor einiger Zeit nah Antwerpen abge- gangene Detaschement von Freiwilligén wieder angekommen. Man führt in Flandern sehr starke Beschwerde darüber, daß die Erlasse der Regierung nur in Französischer und nicht auch in Flamändischer Sprache abgefaßt werden.

Der Baron von Zuylen van Nyevelt aus Brügge, der fürzlih im Haag verhaftet wurde, ist, nachdem er- seiner Hasfr entlassen worden und die Weisung erhalten hatte, si aus Holland zu entfernen, in Gent angekommen.

An Brúgge ist Hr. Coppieters t’Wallant an die Stelle des Hrn. Verannemann zum Bürgermeijter erwählt worden.

Das Journal de la Belgique, welches kürzlich nach- zurveisen suchte, daß die Grafen von Merode vom König Pe- ter von Arragonien abstammen, - enthält in seinem neuesten Blatte den -Stammbaum der Herzoge von Croy-Solre, w9- nach dieselben den Kdnig Bela, Bruder der heiligen Elisa- beth, Königin von Ungarn, zum Ahnherrn haben.

Seit mehreren Tagen , sagt ein hiesiges Blatt, jey die Inftruction in dem Prozesse gegen Don Juan van Halen bereits beendigt, ohne daß man einen Gegenstand der An- filage habe auffinden fônnen, und sey daher zu erwarten, daß man ihn nächstens in Freiheit seßen werde.

Der Vräâi Patriote spricht die Vermuthung aus, daß die Redaction der Pariser Quotidienne nah Brüssel verlegt werden dürfte, weil dies jeßt der Centralpunkt der Partei jey, deren Organ die Quotidienne ist. i

Aus Köln vom 13ten wird (in dffentlihen Blättern

näherte sich ein Belgisches Corps, dessen Srärfke man zu 1300 M schäßte, “mit 2 Kanonen, unter dem Befehl des General Daine, dieser Festung und forderte den Komman- danten zur Uebergabe auf. Auf die darauf erfolgte abschlä- ige Antwort warfen die Belgier einige Granaten in die

tadt, welche jedoch feinen Schaden anrichteten. Der Kom- mandant seinecseits antwortete mit einigen Kaänonenschäs- sen bis etwa 10 Uhr Abends. Am nächsten Morgen erbot sich der Kommandant, auf dringendes Ersuchen der Einwohs ner, ihre Stadt zu schonen, zur Uebergabe, unter der Bes dingung, mit allen Kriegsehren abziehen zu können, ein Ent- schluß, zun welchem derselbe um so mehr veranlaßt wurde, da die Garnison nur aus 400 bis 500 Mann bestand und zur längern Vertheidigung unzulänglich befunden wurde. Dieser Vorschlag wurde vom General Daine aber abgelehnt, der da-

gegen die unbedingte Unterwerfung der Holländer verlangte.

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