1830 / 323 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 21 Nov 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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mit einem Volke endlih, das, aus- Mangel an Sinn für Nationalität und Unabhängigkeit, sih nur auf sei- nem rechten Plate befindet, wenn es durch Gewalt beherrscht wird, und das sich folglih unter einer liberalen Regierung leiht allen jesuitisch - jafobinishen Einflüsterungen hingiebt. Das nun 1 unsere wahre National-Meinung, vielleicht mit etwas zu wenig Zartheit geäußert, jedoh gewiß mit aller Hol- ländischen Freimüthigkeit. Ikan- wird sich daher gewiß nicht Überzeugeu fônnen, daß durch das Aussprechen einer solchen Meinung der Aufschwung der Vaterlandsliebe gehemmt werde ; denn im Gegentheil, wenn man die Union aufrecht erhalten und die Belgier nur als Mitbärger schildern wollte, die zu Gunsten einer Partei insurgirt hätten, so würde dies in derx That nux unsere Vertheidiger irre führen und sie ihr altes Vaterland zu Gunsten - eines Zustandes der Dinge vergessen machen, der nie der Gegen|\tand ihrer Wahl und ihrer Wünsche gewesen ist. Die-Erfahrung der lebten Wochen spricht füx die Richtigkeit dieser Behauptung. Warum un- terdrücfien die ha!ben Magßregeln unseres halb - Belgischen Ministeriums den Aufschwung, den die Nachricht von dem Aufstande in Brüssel hervorbrachte? Warum erhob die Kö- nigliche Proflamation vom 19. Oft. den National: Geiit ? Die Antwort auf diese Fragen beweist augenscheinlich, daß, seitdem die nördlichen Provinzen in ein bestimrates Verhält- niß gestellt wurden, man den Zweck patriotischer Opfer be- griffen hat; diese Opfer werdeir weder zur Eroberung Bel- giens noch zur Vernichtung der Jusurgenten dargebracht, sondern cinzig und allein um das alte Vaterland von einer drückendeuBürde zu befreien.Wenn man jedoch der Trennung noch den- Londoner Trafcat entgegenseßt, so erwiedere ich: nicht wir sind es, die die Trennung herbeiführten und begannen. Jekt, da sie ein vollzogener Akt ist, sche ih nicht-ein, warum wir, die wir jenseits des Moerdyfks wohnen, nicht das Recht haben sollten, ohne Anmaßung unjere Ansichten über. eine Angelegenheit bekannt zu machen, die einen wesent- lichen Theil unserer Existenz ausmacht, während die Belgier im Angesichte von ganz Europa erklären, daß Holland sich vom Schweiße Belgiens gemästet habe. Wenn aber zur Aufrechthaltuag des allgemeinen Friedens die südlichen Provinzen untex dem“ Nassauschen Scepter bleiben sollen, nun wohl! die Holländer würden dazu zwar nur ungern einwilligen, indessen ist dieser Fall doch nur der: einzige, bei dem ihre Juteressen von denen einer Dynastie getrennt sind, die ihuen theuer und werth ist, weil sie national ist, Jm Gan- zen geht meine Meinung dahin, unseren Anstrengungen ein bestimmtes Ziel zu. steten , alle Verbindungen mit den südli- chen Provinzen zu hemmen, die Belgiec künftig nur als Fremde zu betrachten: und die Regierung in ihre Stellung von 1814 zurücfzuverseßen dies sind die einzigen- und wahren Maaßregeln, den patriotischen Aufshwung unter uns zu erregen oder zu unterhalten.‘/ : j

Breda, 14. Nov. Se. Königliche Hohcit der Prinz Friedrich hat sich gestern von. hier nah Rysbergen begeden und hat daselbst mehrere Ehrenzeichen vertheilt. ____ Die neue Organisation des mobilen Heeres wird mit

Eifer fortgeseßt , und täglih erhält dasselbe Verstärkungen. Die vom Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar befehligte JInfänterie -Division ist in zwei Brigaden abgetheilt worden, die sich unter dem Befehle des Obersten Klerck und Spren-

er befluden. Die leichte Kavallerie wird vom General DBoreel und die schwere vom General - Major Posi kommandirt.

Vorgestern Nachmittags ging hier die Nachricht ein, daß die rg a die 12— 1500 Mann stark mit 7 Feldstük- ken in Westwezel befinden, ein Detaschement nach dem Dorféê Kleía- und Groß-Zundert , - ungefähr Z Stunden von hier, diesseits der Nord-Brabantischen Gränze abgesandt hätten. Es wurde sogleich eine Kürassier-Abtheilung von hier nach diesem “Dorfe. detaschirt. Auf einen an die Haager und Rotterda- mer Schuttereien gerichteten Aufruf meldeten sich auch als- bald 300 Freiwillige, die: voller Begeisterung waren, sih mit dem-Feinde zu messen. Es ergab ch inzwischen, daß die Jn- surgenten, die ungefähr 20 an der Zahl nah jenem Dorfe gefoinmen. waren: und die Aufcuhr- Fahne auf dem Thurme _¡aufgesteckt: hatten, diese nach kurzem Verweilen wieder abge-

nommen und mit Zurüklassung eines an den Schulzen des Dorfes gerichteten Schreibens, worin sie für die ihnen ge- wordene gute Ausnahme Dank sagen, sich wieder nah dem Belgischen Gebiete zurückgezogen haben.

Die beiden: Compagnieen Utrechter Studenten sind heute hier durch nach Bergen op Zoom marschirt. Die von Ley- den werden ebenfalls noch. heute aus Rotterdam erwartet.

Brússel,-14.-Nov. Nachdem man sich: in der gestri- gen Sibung des National- Kongresses úber das Reglement verständigt hatte, machte Hr. Werbroecck- Pieters den Antrag,

Mitgefühl für - die Leiden

daß, nachdem von Holland aus eine Blokade der Belgischen Küsten und Häfen verfügt worden und die dem Belgischen Handel angehörenden Schiffe in Vließingen zurückgehalten werden, wodurch, bei einer etwanigen Confiscation derselben, dem Handel und den Fabriken ein großer Verlust erwachsen fônne, die provisorishe Regierung aufgefordert werden möge, dem Kongresse alle diejenigen Aufschlüsse zu geben, die auf die Mittheilungen auswärtiger Mächte Bezug hätten. - Der Präsident machte darauf der Versammlung folgende ihm von der provisorishen Regierung gemachte Mittheilung :

¿Protokoll der am 4. Nov. 1830 im auswärtigen Amte gehaltenen Konferenz in Anwesenheit der Bevollmächtigten Oesterreichs, Frankreichs, Gro ß-

britaniens, Preußens und Rußlands.

Nachdem Se. Majestät der König der Niederlande die Höfe von Oesterreich , Frankreih, Großbritanien, Preußen und Rußland, als diejenigen Mächte, welche die Unterzeich- ner der das Königreich der Niederlande konstituirt habenden Traftate von Paris und Wien sind, eingeladen hat, gemein- schaftlich mit Sr. Majestät über die besten Mittel zu berath- schlagen, welche den in den Staaten Sr. Majestät ausgebro- chenenUnruhen ein Ziel seßen möchten, und da die obengenannten Hôjez selbjk schon vor dêm Empfange dieser Einladung, den lebhaften Wunsch gehegt, in der möglichst kürzesten Frist der Unordnung und dem Blutvergießen zu steuern , so sind sie durch das Organ ihrer, beim Hofe von London afkkreditirten Botschafter und Gesandten in folgenden Beschlüssen über- eingekommen :

1) Nach den Worten des §. 4, ihres Protofolls vom 15. Nov. 1818 haben sie den Botschafter Sr. Majestät des Königs der Niederlande eingeladen , sich ihren Berathungen anzuschließen. :

2) Um ihren Beschluß zur Steuerung des Blutvergie- ßens in Ausführung zu bringen, sind sie der Meinung gewe- len, daß eine gänzliche Einstellung der Feindseligkeiten von einer wie von der andern Seite stattfinden müsse.

Die Bedingungen dieses Waffenstillstandes, welcher die Fragen, deren Lösung die fünf Höfe zu erleichtern haben Herden nicht präjudiziren soll, werden- in nachfolgender Weise angegeben. : ,.

Von beiden Seiten hdren alle Feindseligkeiten auf.

Die beiderseitigen Truppen ziehen sich respektive hinter die Linie zurúck, welche vor der Zeit des Traktates vom 30. Mai 1814 die Besißbungen des souverainen Fürsten der Ver-

einigten Provinzen von denjenigen trennte, die seinem Ge-

biete hinzugefügt worden, um, nah besagtem Friedens-Trak- tate und den im Jahre 1815 abgeschlossenen Verträgen ‘von Wien und Paris, das Königreich der Niederlande zu bilden. Die respektiven Truppen werden die Pläße und das Ge- biet, welches sie gegenseitig außerhalb der besagten Linie ein- nehmen, binnen zehn Tagen räumen.

Die Proposicion diefes Wasffenstillstandes wird Sr. Ma- jestät dem Könige der Niederlande durch Vermittelung seines bei den Berathungen anwesenden Botschafters gemacht werden.

Die Bedingungen desselben Wasfenstillstandes werden in BGgien im Namen der fünf Höfe zur Mittheilung gebracht werden. \

(gez.) Esterhazy, Talleyrand, Aberdeen, Bülow, Matuschewit#\ch.//

Der Präsident des National-Kongresses ließ zugleich fol- gende Antwort der provisorischen Regierung verlesen : ¿Die provisorische Regierung Belgiens hat die Ehre gehabt, das Protofoll der Konferenz zu empfangen, die am 4. November 1830 im auswärtigen Amte gehalten worden, und welches unterzeichnet ist: Esterhazy , Talleyrand, Aberdeen, Büloro und Matuschewitsch, inder Eigen]chaft von respektiven Be- vollmächtigten Oesterreichs , .Frankreihs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands. Die Mitglieder der provisorischen Regierung sind zu glauben gene t, daß. ein sehr: natüurliches

elgiens zu der durchaus men- schenfreundlichen Mission Anlaß gab, welche die Bevoll- mächtigten der fünf großen Mächte übernommen haben. Er- füllt von dieser Hoffnung, dankt die provisorische Regierung, welche überdies gern die Unabhängigkeit des Belgischen Vol- fes mit der Achtung für die Rechte der Menschheit in Ein- flang bringen möchte, den fünf Mächten für . die Juitiative, welche sie, um dem Blutvergießen dur ein gänzliches Auf- hôren der zwischen Belgien und Holland bestehenden Feind- seligfeiten zu steuern, ergriffen haben.

Jn Folge dessen verpflichtet sich die Regierung, Befehle zu ertheilen und Maaßregeln zu ergreifen, daß-1) alle Feind- jeligfeiten gegen Holland von Seiten der Belgier aufhören, 2) die Belgischen Truppen sich diesseits der Linie zurückziehen, welche vor dem Pariser Traktate vom 30. Mai 1814 die

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Provinzen des souverainen Fürsten der Vereinigten Provin- en von denjenigen trennte, welche seinem Gebiete hinzuge- fâgt worden, um, nah dem besagten Pariser Traktate und den im Jahre 1815 in Paris und Wien abgeschlossenen Ver- trägen, das Königreich der Niederlande zu bilden. Bei dieser Gelegenheit hält es die provisorische Regierung von Belgien der Redlichkeit gemäß, zu bemerken, daß sie unter dieser Linie die Gränzen versteht, welhe, in Gemäßheit des 2ten Artikels des Grundgeseßes der Niederlande, die nördlichen Provinzen von den südlichen des Landes, das linke Ufer der Schelde hiermit einbegrissen, getrennt haben; 3) endlich daß die Belgischen Truppen die Pläße und das Gebiet, welche le diesseits der obenbezeichneten Linie einnehmen, binnen zehn

agen räumen. Alles in Erwartung. der Reciprocität von Seiten Hollands in derselben Frist, sowohl zu Lande als zur See. Brússel 10. Nov. 1830. „(Folgen die Unterschriften. )//

Als Herr Werbroeck Pieters hierauf bemerkte, er wisse nicht, ob dieser Waffenstillstand die freie Schifffahrt auf der Schelde herstelle, so riefen einige Mitglieder: „Unbezweifelt, denn sonst würden die Feindseligkeiten - wieder anfangen.“ Man faßte den Beschluß, die beiden obigen Aftenstücke an die Mitglieder des Kongresses zu vertheilen und dem Belgi- schen Volke gedruckt zu übergeben. Es wurde sodann die Eintheilung: der 10 Sectionen nach dem Loose bestimmt und die Sibung um 5 Uhr aufgehoben.

Der General-Major Schepern und ein Artillerie-Offizier sind hier als Gefangene aus Venloo angekommen.

Herr Firmin Rogier, ein Bruder des Herrn Ch. Ro- gier, hat die ihm von der provisorischen Regierung übertra- gene Stelle eines Studien-Aufsehers nicht angenommen.

iesigen Blättern zufolge, befindet sih der Päpst- liche Nuntius, Herr Capaccini, dermalen in London. ._ Dem Belge zufolge, will sich Herr de Potter von der provisorischen Regierung zurückziehen. Die Union Belge (das Parteiblatt de Potters) weist darauf hin, daß derselbe weder die beim Kongreß eingereichte Dimission, noch das Aktenstúck unterzeichnet habe, durch welches die Mitglieder der provisorischen Regierung ihr neues Mandat wieder an- genommen. Der Courrier des Pays-Bas fügt hinzu: ¿Wir wissen nicht, aus welchen Gründen Herr de Potter sich weigerte, eben (o wie seine Kollegen zu handeln. Wahr- scheinlich verkennt Herr de Potter die Souverainität des Kongresses.“

Lúttich, 15. Nov. Die hiefigen Blätter enthalten den im Wesentlichen mit den bereits gegebenen Nachrichten über- einstimmenden Bericht des General Daine über die Einnahme von Venloo. ;

Es geht hier das Gerücht, daß Hr. de Potter sich gestern von Brüssel entfernt habe.

Spanien.

—— Madrid, 4. Nov. Die Jynsurgenten-Junvasion ist, wie zu erwarten stand, völlig mißlungen. Nach den neuesten Nachrichten von der Französischen Gränze hat Mina versucht, sh mit 14 Lanciers durchzuschlagen. Auf einer bedeutenden Anhdhe hat man sein Pferd und seinen Mantel gefunden, die er ohne Zweifel auf jenem Punkte zurückgelassen, um sich in eine. dex vielen Schluchten N zu lassen. Sein Mantelsak, welcher auf dem Sattel seines Pferdes befestigt war, enthielt eine große Anzahl von Wechseln, die von einem Banquíer in Paris auf die vorzüglichsten Städte Spaniens ausgestellt sind. Die Grenadiere der Provinzial-Miliz-Garde, welche zuerst die bis jeßt für unnehmbar gehaltene Gebirgs-

Position von Vera den Balkan der Pyrenäen erstürmt

haben, verdienen alles mögliche Lob; es waren lauter junge Leute. Um die Ansürgetten aus jener Stellung zu werfen, mußten die sie stürmenden zwei Bataillone anderthalb Stunden lang über steile Felsenwege, wo oft an beiden Sei- ten tiefe Abzründe sind, stets Bergan klimmen, Die Revo- lutionnairxs haben sich auf das Aeu erte vertheidigt. Wie man versichert, ist es ‘außer Zweifel, daß die Pariser Ban-

quiers dem Mina die Summe von sechs Millionen Franken

zu der revolutionnairen Expedition bewilligt, ihm zur Aus- rüstung seines Haufens Rebellen 500 Tausend Fr. im vor- aus bezahlt und ihm den Rest in Kredit - Briefen, Wechseln ingleichen am Vorabend seines verrätherishen Einbruchs in Spa- nien 2000 Unzen Gold haben einhändigen lassen. Mina und die übrigen Jusurgenten-Chefs sollen den Darleihern die Gü- ter der Spanischen Geistlichkeit als Bürgschaft zugesagt ha- ben. Ein Theil des Gesindels, welches der Präfekt von Per- pignan am 20. Ofcober in Coll del Portell hatte entwaffnen lassen, nachdem es, von den Spanischen geschlagen, sich wieder nach Frankreich geflüchtet hatte , entlief unter- weges, fam am 22, Oft. , nachdem sie neuerdings in

Spanien eingedrungen waren, {hon wieder bis Muga; indessen die Sturmglocken wurden in allen Gemein- den geläutet, und der Justiz - Beamte von Ribelles nebst allen Dorfbewohnern trieben sie zum zweitenmale aus Spanien und hätten sle auf der vier Stunden

langen Flucht gewiß zu Gefangenen gemacht , wenn sie

nicht wiederum auf das Französische Gebiet ihre Zuflucht ge- nommen hätten. Sobald die Spanischen Truppen in Coll de las Falgueras angelangt waren, mußten sie umfkeh- ren. Einer der Söhne des Milans war zwar durch die Leute des Justiz - Beamten aus Ribelles s\chwer verwundet worden, doch gelang es ihm, zu entkommen. Die “Königlichen Freiwilligen von Bilbao haben später acht Rebellcn ergriffen, worunter sich sechs Franzosen befälie- den, der siebente war ein Portugiese und der achte ein Spa- nier; vor drei Tagen hat man ferner unweit Jrun zwet Franzosen entdeckt, welche zu dem sogenannten heiligen Ba- taillon Mina’s gehörten. Von den Häuptern der Rebellen sind schwer verwundet Lopez Baños, Sancho, Butron, Amoros und mehrere Andere. Amoros ist später an seinen Wunden gestorben. Jn San-Juan de Luz sind viele Kar- ren mit Verwundeten angelangt. Juanito hat mit seinen Truppen den Rebellen vielen Schaden zugefügt und sie sehr weit vetfolgt. Der sogenannte General Quiroga, den man nur in einer großen Entfernung für einen Helden hal- ten fann, ist sehr langsam von Paris nach Bayonne gereist, um die Rejultate, nämlich das Plündern, Rauben und Stehlen in Spanien zu genießen, hat jedoch kaum das Wirthshaus St. Etienne in Bayoune verlassen, wo ihn seine Kameraden,

welche am 28. Oft. in ihr Hauptquartier zuräckkehrten , an. einer wohlbesebten Tafel fanden. Der vormalige Mini--

ster der auswärtigen Angelegenheiten in Spanien, Jozé Leon y Pizarro, hat die Erlaubniß erhalten, nah Spanien zurüc{zukeh-

ren, auch ist ihm das Prädikat als Staatsrath wieder verliehen

worden. Die statt der alten Bank von San Carlos errichtète Bank von San Fernando hat von der in ihren Statuten enthaltenen Befugniß Gebrauch gemacht und für 12 Mikllio-

neu Realen Banf-Billetss au Porteur in Umlauf gesebt,-

welche aber nur in der Hauptstadt cirkuliren sollen und zn

jeder Stunde bei den Kassen der Bank realisirt werdeu können. Die Portugiesische Korvette „„Lealtade‘/ ist mit einer

Englischen Priese von der Blokade von Terceira zurúckgekom-

men. Die Korvette „„Jsabel Maria‘/ und die Brigg „„Jn--

sau Don Seóastian‘/ (sâmmtlich- Kriegsfahrzeuge) sind von issabon am 23. Oft. nach Terceira abgesegelt. Die Fran-

zösische Fregatte „„Atalante‘/ von 58 Kanonen und die Fran-- polische Korvette „„l’Echo‘/ von 22 Kanonen sind aus Tou- on fei Portugal angelangt und haben im Tajo Anfer ge- worfen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 10. Oft. Vor kurzem ist in der Stadt-

Franklin (Tenhessee) zwischen Kommissarien der Regierung und den Chicfasaw-Jndianern ein Vertrag abgeschlossen wor- en L, mit der Chofktaw - Nation steht man noch in Unter- andlung. : Unter den Creefs herrscht große Aufregung, besonders unter dem Theile derselben, die einem vor kurzem vom Prä- sidenten erlassenen Befehle zufolge sich nach Arkansas begeben

sollen. Es verlautet, daß die Regiérung bei fünftigen Aus--

wanderungen feine Kosten tragen wolle, wein diese Auswan- derungen nicht in Masse vor sih gehen.

Bekanntlich hatten vor einigen Monaten die Besißer mehrerer Dampfboote beschlossen, von jedem Passagier in

dazu ausgestellten Büchsen einen Cent als Beitrag zur Un-

terstúßbung von Fultons Erben einzusammeln. Ueber 20 Bür- ger Richmonds (Virginien) sandten neulich an die Eigenthü- mer der auf dem James-Fluß fahrenden Dampfboote eine Anzahl von Büchsen. Der ganze Plan findet in Virginien, wo er entsprang, immer mehr Beifall und läßt einen gün- stigen Erfolg erwarten. i

Der hiesige American giebt folgende Notizen über die Stadt New-York. Jm Jahre 1770 zählte sie 8638 Einwoh- ner; ihre dermalige Bevölkerung uimmt man auf 190,000 an. Jm Jahr 1765 erschienen die ersten Straßen-Laternen. Die erste Briefpost nach Philadelphia wurde von einem reitenden Knaben besorgt, der die Postbeutel mit sih aufs Pferd nahm; jet ist zur Beförderung der Briefpost die Kraft von 4 Pfer- den nöthig. Die erste Postkutsche mit Reisenden nach Phi- ladelphia ging, im Jahre 1756 ab und brauchte zu dieser Reise im Sommer 3 und im Winter 5 bis 6 Tagez jeßt fährt man hin und zurück-in 13 Stunden.

Die Amerikanische Colonisations-Gesellschaft hat beschlos-

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