1830 / 328 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2542

nah dem numerischen Bestande derselben vertheilt werden. 11) Wenn eine Pensionair-Stelle offen wird, so soll der Ver- waltungsrath des Regiments durch den General-Jnspektor dem Kriegsminister die Söhne alter und verdienter Militairs fär dieselbe in Vorschlag bringen.

Die bisherigen Feldpredigerstellen bei - den einzelnen Re- gimentern der Armee sind mittelst Königl. Verordnung vorn 10ten d. M. aufgehoben worden. Künstig wird nur in den Garnisonen, Festungen und Militair - Anstalten, wo die zur Ortspfarre gehörende Geistlichkeit für den Gottesdienst nicht hinreichend ist, und bei jeder Brigade, wenn Zusammenzie- hungen von Truppen in Divisionen oder Brigaden stattfin- den, ein Feldprediger angestellt werden. Die gegenwärtig als Feldprediger im Dienst befindlichen Geistlichen sollen unver- weilt zur Verfügung der Diôcesan - Bischöfe gestellt werden ; als Entschädidung wird ihnen der Betrag ihres halbjährigen Gehalts bewilligt.

Durch eine Königl. Verordnung vom 15. Nov. sind der Requeten-Meister Herr Macarel zum Staatsrath im ordent- lichen Dienste, der Baron Fain, erster Kabinets -Secretair Sr. Majestät des Königs und chemaliger Requèten - Meister, zum Staatsrath im außerordentlichen Dienste, die Herren

Chasseloup - Laubat , Armand de Clarange- Lucotte und Toux- nouer, Bellon, Denis -Lagarde , redigirender Secretair der Deputirten - Kammer, und Taschereau, General - Secretair der Präfektur des Seine-Departements, zu Requeten.- Mei- Fern ernannt worden.

In der Besezung einiger Präfefturxen siand Veränderun- gen vorgegangen; Herr Dupont: Delporte ist statt des zum Polizei-Präfeften ernannten Grafen Treilhard zum Präfek- ten der Niedern Seine, der Deputirte Baron Mechin zum Prâfeften des Departements des Nordens statt des Hertn Devilliers du Terrage ernannt worden. Herr von Lacoste,

bisheriger Präfekt des Departements des Gard, hat das Departement des Tarn und der Garonne, statt des Herrn Chaper, und Leßterer das des Gard erhalten.

Herr Bertin de Veaux, der seine Entlassung als dies- seitiger Gesandter am Königl. Niederländischen Hofe genom-

men hat, tritt als wieder zu wählender Kandidat beim Be- zirks - Wahl - Kollegium zu Versailles auf, das in einigen Ta- gen zusammentreren wird, um das Deputirten - Mandat des Herrn Bertin, den es schon einmal in die Kammer gesandt hat, zu erneuern, oder einen andern Deputirten statt seiner u ernennen. Jn seinem Rundschreiben an die Wähler von

ersailles zeigt Hr. Bertin ihnen an, daß dietemporaire Mis- sion, womit er beauftragt gewesen, jebt beendigt und er durch die Güte des Königs der Freiheit des Privatlebens wiedergege- ben sey. Sein Mitbewerber ist Herr Bastide.

Die Nachricht von dem Tode des Königs von- Neapel ist gestern Abend durch einen Courier des Haujes Rothschild hier angekommen. :

Die vierte Legion der hiesigen National - Garde hat den General Bercrand zu ihrem Obersten gewählt.

Der Mej”sager des Chambres berichtet Folgendes: ¿Die Spanische Regierung hat auf den Antrag der diessei- tigen Regierung Befehl! ertheilt , alle auf Französishem Ge- biete gemachten Gefangenen in Freiheit zu seben. Die mit den Waffen in der Hand auf Spanischem Gebiete gefangen ge- nommenen Franzosen werden nicht am Leben gestraft werden. und Alles läßt hoffen, daß sie später in ihr Vaterland wer- den zurückkehren fönnen. i

Aus Bayonne vom 13ten d. wird geschrieben, daß General Plasencia der an ihn ergangenen Aufforderung, sich nach Bourges zu begeben, nicht Folge leisten wolle und fich nach Pau begeben habe, mit der Erklärung, nur der Gewalt weichen zu wollen. Dasselbe haben mehrere andere Spanische Flüchtlingé gethan. Die dortige Spanische Junta hat eine Protestation erlassen und sie. dem General Mina zur Unter- zeichnung nah Cambo überschickt.

Einem Prévatschreiben aus Kandien vom 3. Oft. zu- folge, welches. der National mittheilr, sind die dortigen Griechen entschlossen, die in ihren Händen befindlichen festen Pläkze gegen die Aegyptischen Truppen zu vertheidigen.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Jn den Sib6un- genu vom 17 und 18. Nov. ist sowohl im Ober- zs im Unterhause nihts von besonderer Wichtigkeit vorgekom- men. Da das neue Ministerium noch nicht definitiv ernannt ist , so haben die meisten Mitglieder ihre angetündigten An- träge zum Theil verschoben und zum Theil zurückgenommen. Jm Unterhause trug Hr. Charles. Grant auf die Erlas- fung eines Wahl - Ausschreibens an die Stadt Liverpool zur Erwählung eines neuen Mitgliedes an die Stelle des Hrn. |

Huskisson an. Auch an die Stelle des Lord Milton, der diesmal nicht ins Unterhaus eintritt, ‘wurde auf ein neues Wahl-Ausschreiben angetragen. Dem Antrage des Herrn Ridley, daß die auf die leßten Wahlen Bezug habenden Bittschristen vor Weihnachten niht zur Erwägung kommen mögen, weil dazu feine Zeit übrig sey, indem bald eine lün- gere Vertagung des Hauses stattfinden müsse, um Se. Maj. in den Stand zu seßen eine neue Verwaltung zu bilden, widerseßte sich Hr. Brougham. „Was gehen uns“/, sagte er, ¿die Minister an, wenn wir die auf die Wahlen sich be- ziehenden Bittschriften untersuchen wollen? Jhre Gegenwart ist dabei gar nicht vonnôthen. Wir können ohne sie eben \o gut handeln, und zwar sage ih dies mit aller möglichen Ach- tung für jedes künftige Ministerium (Man lacht.) Jch habe nichts mit den Ministern zu thun, und, wenn nicht aus Ach- tung für sie oder als Mitglied dieses Hauses, komme ich in feine Berührung “mit Jhnen. Jch sage dies zur Benach- richtigung derjenigen, die an der Sache ein Interesse nehmen möchten. des betrifft eine der wichtigsten Fragen ; es handelt sich nämlih darum, wer und wer nicht das Recht hat, hier zu siben; verzögert man die Erledigung einer solhen Frage, jo gestatten wir vielleiht Manchem, der fein Recht dazu hat, hier einen Plaß, während wir Andere, die vollkommen be- rechtigt seyn fönnen, ausschließen. Viele Ungelegenheiten würden auch aus dieser Verzögerung entstehen , insofern sehr viele Parteien die Vorbereitungen schon getroffen haben, um jebt hier ihre Sache zu führen, und sich bereits viele Zeugen zu diesem Behufe hier in der Stadt befinden.“ Der An- trag wurde aus diesen Gründen zurückgewiesen. Eine von Sir J. Graham an Sir Rob. Peel gerichtete Frage hin- sichtlich der in der leßten Hof: Zeitun des Dr. Phillpotts zum Bischof von Exeter beantwortete Sir Robert damit , daß diese Ernennung von Seiten des Königs schon beschlossen worden sey, ehe die Minister ihre Resigna- tion eingereicht, und werde er (Sir Robert) in dem unwahr- scheinlichen Falle , daß er die Siegel seines Mivisteriums be- halten sollte, alle úber diesen besondern Fall erforderliche Aus- kunft ertheilen und die nôthigen Papiere vorlegen. Jn der Sißbung vom i8ten überreichte Sir Rob. Wilson die Bittschrifr eines Londoner Kirchspiels in Bezug auf dic neue Polizei. „¿Wenn‘‘, sagte er dabei, „die Bitt{eller den - Charakter des neuen Institucts ange- griffen hätten, so würde ih mich mit ihnen in direktem Wi-

derspruch erflärt haben, denn ich muß der neuen Polizei die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß ih niemals ein besser geleitetes und wirksameres Corps von Leuten gesehen habe. (Hôrt, hört!) Die Bittsteller drücken inzwischen cine Unruhe aus, die ih jedoch auch nicht ganz theilen fann. Sie halten die Polizei für eine M Ad Macht und sind der Mei- nutig, daß ein wisllkührlich verfahrender Minister sie dazu gebrauchen fann, die Freiheiten des Volkes zu erdrücken. Erwäge ih, daß sich die Einwohnerzahl dieser Hauptstadt auf 1,200,000 Seelen beläuft, so kann mir eine solche Beforg- niß nicht in den Sinn fommen. Mein sehr ehrenwerther Freund, der Minister des Jnnern (Sir R. Peel), hat nicht zu fürchten, daß man seinem Andenken die Verantwortlich- keit einer von den Bittstellern angekündigten Katastrophe aufbürden und dadurch die zahlreichen Ansprüche vermindern werde, die er sih auf die Achtung und die dankbare Aner- kennung seines Vaterlandes erworben hat. (Beifall von allen Seiten.) Wenn die Bittsteller indessen darüber flagen, daß ihnen die neue Polizei eine jährliche Mehr-Ausgabe von 700 Pfd. verursache, so scheint mir dics ein gerehter Grund zur Beschwerde zu seyn.“ Sir R. Peel erwiederte, daf, falls er im Amte geblieben wäre und Jemand auf einen Ausschuß angetragen hätte, um die durch die Polizei verur- achte n Ausgaben zu beschränken, er dann- nichts dagegen ge- habt haben würde. Ein solcher Ausschuß hätte auc) am leichtesten alle Vortheile, welche die neue Einrichtung ge- währe, darstellen und die vielen falshen Angaben „. die dar- úber in Umlauf wären, widerlegen können. Man sollte“ sih nur erinnern, daß seit der Thronbesteigung Sr. Maj. sehr viele öffentliche Schauspiele, wie Revuen u. s. w., wobei sich große Menschen - Massen versammelt, stattgefunden hätten, und daß dabei immer ,. mit Hülfe der neuen Polizei, die größte Ordnung aufrecht erhalten worden sey. Nothwendig múßte' es in einer Stadt von 1,200,000 Einwohnern eine gehörige Civil: Autorität geben, welhe auf Bewahrung von Ordnung- und Ruhe zu sehen habe. Gäbe es ein solches Mittel nicht, so müßte natürlich die Militair - Macht, und mithin auch der Ausgaben-Status dieses Zwei ez, vergrößert

Beilage

Der Antrag meines ehrenwerthen Freun- -

befindlichen Ernennung

2543 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats - Zeitung Æ 328.

e Grat P 20 H I: SRDT E S A T C E M E T N E

werden. Es komme nun darauf an, zu wissen, ob etwa das ganze Land die Kosten der Londoner Polizei mit zu tragen habe, und glaube er auch, daß, wenn die Leute nichts aus ihrem Beu- tel herzugeben hätten, um das Polizei - Institut zu erhalten, sle au gegen die Verfassun smäßigkeit desselben nichts wür- den einzuwenden haben. Als Hr. Wilks die Bemerkung machte, daß es gut seyn würde, wenn ein Ausschuß, wie der, den der Minister selbs als wünschenswerth dargestellt habe, zu Stande fäme, erhob sich Sir Robert Peel wieder und fündigte an, daß er gleich nach den Weihnachts - Ferien auf die Ernennung eines Ausschusses antragen werde, welche Ankündigung das Haus mit Beifall aufnahm. Auch Herr Hume meinte, daß die hauptsächlichsten Beschwerden gegen die neue Polizei, und namentlich die wegen ihrer Verfassungs- widrigfeit, auf einem Jrrthume beruhten. - Viele Mitglieder protestirten wider die Zumuthung , daß das ganze Land zu den Kosten der Londoner Polizei contribuiren solle, „wogegen jedoch Sir Robert Peel bemerklich machte, daß die Jrlän-

dische ‘Polizei-Macht vom ganzen Lande unterhalten werde. London, 19. ‘Nov. at doe E E Dies d

alast von St. James großes Lever, dem der i S der Erzbischof von Canterbury, die Staats - Mi- nister, die auswärtigen Botschafter und Gesandten und eine große Anzahl von Militair - und Civil-Beamten beiwohnten, In diesen Tagen überreichte der Erzbischof von Canter- bury, an der Spike einer Deputation der Geistlichkeit der Provinz, dem Könige eine Adresse, um Sr. Majestät zu Hôchstihrer Thronbesteigung Glúck zu wünschen und zugleich wegen Ablebens des verewigten Königs ihr Beileid darzu- legen. Jn dér- Adresse wird zuvörderst auf die früheren Ver- sicherungen Wilhelms IV. zu Gunsten der allgemeinen cn- teressen der Kirche hingedeutet, demnächst aber die Hoffnung ausgesprochen , daß die bestehende geistliche Kommission unter Anderm auch eine verbesserte Geseßgebung in Bezug auf dîe Moralität der Geistlichen bewirken werde, um der Unsittlich- feit und Pflichtvernachlässigung Mancher unter ihnen wirk- sam zu begegnen. Se. Majestät erwiederten hierauf: „„Sie fônnen sich in Allem, was Sie für die große Sache der Frömmigkeit, der Moralität und der Religions - Wahrheiten thun, jederzeit auf Meine unausgeseßte Gun und meinen beständigen Schuß verlassen. Jch betrachte die bestehende Kirche als eine der Hauptschubwehren der bürgerlichen und religidsen Freiheiten der Nation, und die tiefe Ueberzeugung von ihrer Wichtigkeit soroohl, als auf das seierlichste einge- gangene Verbindlichkeiten , machen es Mir zur Pflicht, die Gerechtsame und Privilegien der Kirche zu vertheidigen. Ein heutiges Morgenblatt giebt folgende Liste von der Zusammenseßung des neuen Ministeriums, ohne sie jedoch ver- bürgen zu wollen : Premier-Minister, Graf Grey; Lord-Kan- ler, Lord Plunkett; Kanzler der Schaßkammer , Herr C. Grant; Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Lord Pal- merston; Minister des Jnnern, der Marquis von Lansdown ; Minister der Kolonieen, Herr Stanley; Chef der Artillerie, Graf von Roßlyn; Chef “der Admiralität , der Viscount Althorp; Vice-Kdnig von Jrland oder Chef der Garde zu ferde, der. Marguts von Anglesea ; Staats-Secretair von Ad Sir H. Parnell. Dagegen enthält eine zweite Auf- lage des Couriers vom heutigen Tage folgende Liste, die der Courier fâr authentish hält :- Graf Grey, erster Lord des Schaßes; Marquis Lansdown, Präsident. des Minister- Rathes ; Herr Brougham, Lord-Kanzler ; Lord Althorp, Kanz- ler der Schaßkammer und Leiter im Unterhause ; Lord Dun- gannon, Staats-Secretair des Krieges ; Herr Denman, Ge- neral-Anwalt ; Lord Palmerston, Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Die anderen Minister sind: Lord Holland, Sir James Graham, Lord Melbourn, Herr C. Grant, Lord Durham , Lord Goderich, der Marquis von Anglesea, Herr Stanley, Herr R. Grant und Lord Hill. Die heutige Times äußert sich über das neu zusammenzuseßende Mini- nisterium folgendermaßen: „Wir sind der Meinung, daß noch nichts Bestimmtes in dieser schwierigen AGOE O be- shlossen i. Es wäre auch in der That nicht vernünftig, eine unverzügliche Lösung einer so wichtigen Frage erwarten zu wollen. Herr Canning brauchte, wie wir glauben , 20, und der Herzog von Wellington 24 Tage, um ihre Ministe- rien zu bilden. Der gegenwärtige Zustand des Landes macht jedoch Eile zu einer hohen und dringenden Pflicht, und wir rechnen darauf, Graf Grey werte keine besonderen Hindernisse

| lington in den leßten Tagen mehrere Zu haben, in welchen man ihm droht, seia H

Hr. Brougham hatte gestern eine lange Konferenz mit

demGrafen Grey, die für beide zufriedenstellend ausgefallen seyn soll. Daß dem Lord Plunkett die Lordkanzler stelle angeboten worden, hält der Courier für unrichtig, und wenn, wie Andere gemeint, Lord Lyndhurst vielleicht als Lordkanzler wieder ein- treten sollte und auch Graf Roßlyn wieder ein Amt annähme,

so müßte es seyn, daß ihnen der Wunsch des Königs über Alles ginge, denn es solle die Verabredung gewesen scyn, daß alle bishe- rigen Minister gemeinschaftlih abgingen. Gewiß scheine, daß Se. Maj. allen bisherigen Ministern insgesammt und ein- zeln Jhr Bedauern über die Umstände, die zu ihrem Abgehen geführt, bezeugt hätten, obgleich Sie in einem bedeutenden Punkte mit dem Herzoge v. Wellington verschiedener Ansicht gewesen. Sir Robext Peel stand in der leßten Zeit in ununter- brochener Verbindung mit den Lord - Lieutenants der verschie- denen Grafschaften, besonders mit denen, deren Grafschaften

| sich in aufgeregtem Zustande befinden.

Einem Morgenblatte zufolge, soll der Herzog von Wel- Zuschriften empfangen aus in London und seine Besibung in Hampshire in Brand zu stecken. Aus Jrland wird gemeldet , daß nicht weniger als 30 Pairs, 7 Baronets und 260 andere Personen von Rang sich durch ihre Unterschriften gegen eine Aufhebung der Union erflärt haben. j : A Die Regierung hat die Einrichtung eines Verzeichnisses aller Personen anbefohlen, die auf der Jrländischen Pen- sionsliste stehen, mit Hinzufügung des Betrages und des Datums ihrer Pensionen ; in Hinsicht der in England und Schottland Pensionirten sind ähnliche Befehle erlassen worden. Im westlichen Theile von London ist das Gerücht im Umlauf, daß der Fürst Talleyrand nah Weihnachten nach Paris zurückkehren werde. Da indessen die in der Wohnung des Fürsten begonnenen Einrichtungen und Reparaturen mit großer Thätigkeit fortgeseßt werden, so findet dieses Gerücht wenig Glauben. Karl X. hat 4 Englische Meilen von Edinburg den Landsiß eines Capitains Christie zu seinen Jagdpartieen ges miethet. Das Dampfpaketschiff „,Ramona‘/ fam gestern von Ostende an, welchen Hafen, als es dort einlief, zwei e dische Kriegsbriggs blofkirten. Sie hatten einen Schuß über das Englische von Margate in Ballast gekommene Schiff ¡Lord Sn weg gethan, dessen Papiere untersucht und ihm verboten, einzulaufen ; es hatte es jedoch gethan und nahm in Ostende Pferde ein. Ein Windstoß hatte die Blo- fadeschiffe vertrieben. Einem Hause in Brügge, das des- halb bittweise beim Könige eingekommen war, soll derselbe das Einlaufen eines Schiffes aus Batavia, in welchem sein ganzes Eigenthum bestand, gestattet haben. L Vierhundert Damen von Waterford haben eine Ditt- shrift an die Königin gerichtet, worin sie das Gesuch um Abschaffung der Sklaverei darlegen. \ ; Die hiesige Gesellschaft zur Unterdrückung des Ee ganges ‘junger Leute versammelte sich gestern und beschloß, eine wohlthätige Anstalt zu gründen, um armen Kindern von

8 bis 16 Jahren, deren Anzahl in London auf nicht weni- ger als ek ge\chäßt wird, auf dem Lande oder anderwet- ‘tig zu beschäftigen. :

N Am 12ten ‘d. M. war der wöchentliche Durchschnitts- preis von Weizen 634 Shill., für Gerste 38 und für Hafer 232 Shill. Der Zoll auf Weizen betrug 24x Shill., für Gerste 7 Shill. 10 Pence und für Hafer 125 Shill.

Niederlande.

Aus dem Haag, 20. Nov. Die zweite Kammer der Generalstaaten hat gestern den Geseß-Entwurf, we- gen der Abgaben-Vorschüsse zur Deckung der Staats-Bedürf- nisse, mit 47 gegen 3 Stimmen angenommen. i

Zur Feier des Geburtstages Ihrer Majestät der Köni- gin wurde gestern in unserm Französischen Theater ein Ge- legenheitssiücck unter dem Namen „Alles für den König‘/ ge- geben. Die darin vorkommenden patriotischen Stellen erreg- ten die lebhafteste Begeisterung. Eben so wurde auch in der an demselben Abend aufgeführten Oper „„Die woiße Dame das Lied : „Welche Lust, Soldat zu seyn// von den pro anwesenden jungen Freiwilligen mit großem Jubel aufge-

nommei1.

zu úberwinden haben.‘/

Zu den in den nördlichen Provinzen snngirenden in Bel-