1830 / 331 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 29 Nov 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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Antwerpen, 22. Nov. Vorgestern wurden hier bei sollen. Belgische und Holländische Kommissarien , mit etwa- der arbeitenden Klasse die Zeichen einer sehr beunrußigenden | niger Zuziehung eines ffiziers der alliirten Mächte , fônnen Gährung wahrgenommen. Der Gouverneur - Graf v. Ro- | hierzu beauftragt werden. 3) Die Ausnahme des Großher- biano, hat jedo sogleich Maaßregeln ergrissen, um einem zogthums Luxemburg, welches nichts mit Belgien gemein hat, Ausbruche derselben vorzubeugen. Mehrere Hundert erhiel- | joll ausdrücklih ausgesprochen werden. 4) Die Räumung ten nämlich Bezahlung (wahrscheinlich fúr früher verrichtete | der Cicadelle von Antwerpen soll erst dann erfolgen, wenn Arbeiten, doch wird dies M rid Pr E is e U E B Be beiderseitiger Zustimmung re- ren noch heute erhalten. er Graf v. Robiano hat sich |-gulirt seyn wird. 5 ie Dauer des Waffenstillstandes lasse übrigens mit den angesehensten dieser Arbeiter selbst, so wie | sich nicht vorschreiben, da sih von selbst verstehe, daß der- mit der Polizei, über fernere Maaßregeln verständigt, und | selbe nicht anders, als mit Bewilligung der großen Mächte, Alles is zur Ordnung zurückgekehrt. Die úbertriebenen Be- aufhôren fönne, und derjenige Theil, welcher sich erlaubte, sorgnisse, die man hier bereits vor einem Aufstande gehegt | ihn abzubrechen , feindlih gegen diese Mächte ver- hat, haben sich ais ganz unbegrúndet ausgewiesen. _ fahren werde. 6) Die Herren Cartwright und Bresson

Bisher hat, wie man vernimmt, das Holländische Ge- | sind beguftragt, wegen der riegsgefangenen in Brüssel die e noci) 2 Befehl, unsere E G A nôthigen Schritte zu thun.“

ließingen durchzulassen, Junzwischea haben doch die bisher A i i - L in unserem Bassin gelegenen Holländischen Fahrzeuge, bela- E n A r L Miier (ati dene sowohl als unbeladene, einer von der provisorischen Re- rc sind “Ein Auacnteuas véifichert bas Vie Einnah gierung eingegangenen Autorisation zufolge, Erlaubniß zum | on 9 bis 11 Uhr A Hees ant Lat) nd daf vie Absegeln erhalten und werden uns morgen wahrscheinlich | Sayallerie sich unter E Gin Ín Gefudeu habe. Noch verlassen. Jun Vließingen wird bereits ein Transito - Zoll auf | ‘be diese Verstár ! mungen ves ' eral | / L Z 2 )e diese Verstärkung in Mastricht angekommen war, hatte chie egts Aren e Wo E E Antwerpen | die Besaßung in kleinen Streifcorps Ausfälle - bis nach Da A L aube L a Visé gemacht. Die Leute fügten jedoch Niemanden ein -Leid E d p j L zu, sondern bezahlten Alles, was sie nöthig hatten. Ein. De- A t ét o d e "R das taschement soll unter Anderm zum Grafen von Geloes nah nicht verlassen. Ein Lichter-Fahrzeug hat Kranke aus der | E i, da - 2 | h tigt # Citadelle aufgenommen und ist abgesegelt. Zwei Kanonier- SYELeN goronnnen On und daselbst ein Frühstück eingenom- i : Á S A men haben. Es heißt hièr auch, daß ein Holländisches boote sind neuerdings hier angekommen, so daß wir deren | X, t I - wieder fünf vor unserer Stadt liegen sehen Armee - Corps, 6000 Mann start, aus Herzogenbusch ausge-

S eee Cv Live Gde M e Biuli-Bus G rúckc sey und in Eindhofen, Heechet, Peer, Bree und Weert

: ) O d N Posto gefaßt habe, um, wie es scheint, die Verbindung zwi- det) eine ansteckende Krankheit, die der große Haufe anfangs hen Mastricht und Herzogenbusch in Gang zu erbalten. fúr die Cholera gehalten hat, jedoch elié Act von Gangtin& 4 e 9 : i: ist, welche, wenn auch nicht immer den Tod, doch schr oft Verviers, 23. Nov. Hier geht das Gerücht, daß

höchst \chrerzhafte Operationen zur Folge hat. Es leiden Venloo von den Holländern wieder genommen worden sey. besonders die Belgischen Truppen , und hauptsächlich die auf | Das kst in jedem Falle gewiß, daß es dem Herzog Bernard

dem Lande kampirenden, an diesem Uebel. von Sachsen-Weimar gelungen ist, der Festung Mastricht eine Brüffel, 22. Nov. Der Kongreß hat heute die Frage, | bedeutende Verstärkung zuzuführen. hinsichtlih der künftigen Regierungsform von Belgien, zu Die in Vaels eingerúcten 150 Mann Belgier haben dies Gunsten der Monarchie entschieden. Es stimmten für die | sen Ort heute früh wieder verlassen, nachdem sie die dortigen df- Monarchie 174 und fúr die Republik 13 Mitglieder, unter | fentlichen Kassen in Beschlag genommen hatten. In der ver- welchen Leßteren sich 3 Deputirte aus Verviers befunden ha- | flossenen Nacht hielten sie die von Mastricht kommende Brief- ben. Das Amendement des Hrin. v. Robaulx, die Entschei- | post an und nôthigten den Postillon, ihnen die verschiedenen dung des Kongresses dem Volke zur Bestätigung vorzulegen, Brief-Pakete auszuliefern, die sie ihm jedoch, mit Ausnahme wurde von einer großen Majorität verworfen. des nah Holland bestimmten, unverleßt wieder zustellten. Aus Der Gerichtshof in Mons hat in seinem über den Don | dem leatern haben sie sechs vom General Dibbeb an das Kriegs- Juan van Halen und seine Adjutanten abgegebenen Urtheil | Ministerium im Haag gerichtete Depeschen heraus genommen erkannt, daß fein Jndicium vorhanden jey, aus welchem her- | und darüber eine Empfangs-Bescheinigung ertheilt. vorgehe, daß dieselben die in Mons und der Umgegend statt- Henry - Chapelle“ ist heute von 300 Mann Belgischen gehabten Unruhen und Plünderungen auf irgend eine Weije Truppen besckt worden. provocirt oder begünstigt hätten. U Es heißt, daß die Herren Rogier und Joly, Mitglieder Dänemark. der provisorischen Regierung, nach Venloo abgereist seyen. Kovenhagen, 20. Nov. Der Großbritanische Konsul i Es werden hier starke Beschwerden úber die täglih sich | in Helsingdr, S. M. Mac Gregor, ist in dieser Eigenschaft mehrende Einquartierungs-Last geführt ; die Legion der Fran- | für das ganze Königreich anerfannt. zösischen Volfksfreunde ist zwar nach Frankreich zurückberufen _ Von etaem 6ljährigen lebenslänglih Verurtheilten in worden, findet es jedoch vorläufig noch bequemer, hier zu blei: | dem hiesigen Zuchthauje ist das ihm gehörige Erbe von 1900 ben und sich von den Einwohnern ernähren zu lassen. Rthlr. in Obligationen und an 800 Rthlr, Silber in Con- Die in Gent erscheinende Flamändische Zeitung will er- | tanten zu den Zwecken der Königl. Kanzelei übertragen wore- fahren haben, daß die Französische Regierung auf das Nach- | den, daß dieses Kapital zur Versorgung der entlassenen Sträf- suchen einiger Handlungshäuser die abgabenfreie Durchfuhr | linge, besonders im jugendlichen Alter, und zur Verhütung, von Leinsamen, der in Belgien über Dünkirchen oder andere ihres strafbaren Rücksalls , verwendet werden solle. Französische Häfen eingeführt werde, gestattet habe, und zwar Vom Bischofe auf Jsland ist der Bericht über Copu- in Rücksicht darauf, daß die Belgischen Häfen durch die Hol- | lationen, Geburten und Todesfälle auf dieser Jnsel im Jahre ländische Blokade geschlossen seyen. . 41829 eingegangen. Demnach waren 429 Paar getraut, 2268 : (1164 männlichen Geschlechts und 1104 weiblichen Geschlechts) Der Westphälishe Merkur enthält folgende Mitc- | geboren und 1445 (744 männlichen und 701 weiblichen Ge- theilung, mit dem Bemerken, daß ihm solche aus zuverlässiger | schlechts) gestorben; ohnedies waren 97- Todtgeborne (5& Quelle zugekommen : männlichen und 41 weiblichen Geschlechts). Von den Gebor- ¡Die Konferenz der funf großen Mächte in London hat | nen waren 351 uneheliche, “nämlich 184 Knaben und 167 auf die Erklärung der Belgischen provisorishen Regierung Mádchen. Die unehelichen Geburten verhielten sih- demna am 10. November die Herren Cartwright und Bresson aber- zu den ehelichen wie 1:55, 1828 war dieses Verhältniß 1:57- mals nach Brüssel gesandt, um riamer Regierung zu erôff- | die Todtgebornen zu den Lebendiggebornen 1:234, 1828 war nen: 1) Die willkührliche M uslegung der vorgeschla- | dieses Verhältniß wie 1:32. Der Uebershuß an Gebornen genen Demarcations-Linie zwischen den fkriegsührenden Trup- | war 1829: 823, im Jahr 1828 waren nur 280 mehr geboren pen kônne feinesweges angenommen werden. Sr. Majestät | als gestorben. Ebenfalls hat der Bischof von Seeland einen dem Könige der Niederlande sey die alte Gränze des sonsti- | ähnlichen Bericht fürs Jahr. 1829, die, Fardischen Inseln be- gen souverainen Staates der vereinigten Niederlande, so wie | treffend, eingesandt. Getraut waren 24 Paar, geboren 177 sie bis zum 30. Mai 1814 bestanden, einzuräumen. 2) Wáäh- | (97 männlichen und 80 weiblichen Geschlechts), gestorben 6S rend der Dauer des Wasfenstillstandes und der Negociatio- | (39 männlichen und 29 weiblichen Geschlechts); ohnedies wa- nen der fünftigen politischen Bestimmung verbleibe solche Li- | ren 6 Todtgeborne, alle männlichen Geschlechts. Von den nie als Trennung der friegführenden Truppen ; es sey -jedoch | Gebornen waren nur 8 unehelih, also verhalten die unehéeli- wegen Verbindung der einzeln liegenden Punkte eine Ueber- | ehen Geburten sih zu den ehelichen wie 1:20 und die Todt- einfunft zu treffen, bei welcher die Wünsche Sr. Saone ebornen zu den Lebendiggebornen wie 1: 285. Der Ueber- des Königs der Niederlande besonders zur Grundlage-dienen | \chuß der Gebornen war 103.

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Schles wig, 21. Nov. Dice Gemahlin Sr. Durchl. des Prinzen Friedrich von Schleswig-Holstein-Augustenburg, geb. Gräfin von Danneskiold Samfoe , ist zur Freude des Fürstlichen Hauses von einem Prinzen entbunden worden.

Deutschland. Hannover, 23. Nov. Se. Königl. Majestät haben

geruhet, dem Königl. Großbritanischen General Sir James Stuart Baronet, so wie dem Grafen von Glasgow, das Großfreuz, und dem Königl. Großbritanischen General-Ma- jor Sir Alex. Bryce, bisher Ritter, das Commandeur-Kreuz des Königl. Guelphen-Ordens zu verleihen. _

Gotha, 25. Nov. Gestern Abend sind Se. Durchlaacht der Herzog Karl von Braunschweig Wolfenbüttel, unter dem Jnfkognito eines Grafen von Wahlberg, mir Gefolge hier angefommen und im Gasthofe zum Mohren abgetreten.

Karlsruhe, 22. Nov: JII. KK. HH. die Prinzes- sinnen Amalie und Cäcilie von Schweden sind diesen Mor- gen von hier nach Wien abgereist. j

Hanau, 22. Nov. Die hiesige Zeitung meldet: „Gestern gegen Mittag ereignete sich cin betrübender- Vor- fall. Ein Militair-Kommando, welches beauftragt war, einige am Vorabend bei den unruhigen Auftritten eingefangene Jn- dividuen nach Fulda abzuführen , gab auf diejenigen, welche diese Arrestanten am Nürnberger Thor befreien wollten, Feuer, wobei einige von denen, die das Kommando gedrängt atten, verwundet wurden, die Arrestanten aber Gelegenheit e zu entweichen. Ueber die weitern Umstände läßt sich ubrigens bis jeßt nichts Bestimmtes sagen. Von den Ver- wundeten, worunter auch Unschuldige sich befinden fönnen, sind bereits zwei gestorben, auch sind einige Soldaten durch Steinwärfe blessirt worden. Das Militair blieb sofort ruhig auf seinem Wafsfenplaße, das Búürger-Corps stellte allenthal- ben die Ruhe her, und auf diese Weise erlitt sie feine neue Stdrung.

Oteftervete.

Wien, 23. Nov. Folgendes ist der unterm 15ten d. Sr. Majestät dem Kaiser erstattete Vortrag der Ungarischen Stände über die Stellung von 48,000 Rekruten : i

„„Eiv. Majestät! Bei Verhandlung des dritten ‘Punk- tes der Königl. Propositionen haben wir aus dem Inhalte desselben, so wie aus jenem des Königl. Reskriptes vom 8. Oftober |. J., erschen, daß Ew. Majestät, durch außerordent- liche Umstände aufgefordert, Allerhöchstihre Sorgen, in der Absicht, den Frieden zu befestigen, auf die Begründung siche- rer Vertheidigungsmittel gerichtet haben und auch in Be- tracht dessen, weil die Ungarischen Kriegsschaaren durch Sterbefälle, Dienst- Untauglichkeit und Entlassung bedeutend geshwächt worden sind, ein Subsidium an Rekruten verlan- gen. Mit Unterwürfigkeit verehren wir diese Vorsicht Ew. Majestät. Sie ist uns ein neuer Beweis dessen , daß die Liebe zum Frieden dem Herzen Ew. Majestät tief inwohne, und daß Allerhöchstdieselben nichts heißer wünschen, als nach dessen Befestigung dem Drange Jhres Herzens in Beföôrde- rung des allgemeinen Wohls ununterbrochen folgen und die Wohlfahrt Allerhöchstdero getreuer Unterthanen unter dem Schuße Jhrer gerehten Regierung immer vermehren zu fönnen. Diese Sorge für die Beobachtung der Geseße, ei nes so gerechten als gütigen Fürsten würdig, regt uns nur um so glühender auf, die Beispiele unserer Altvordern nach- zuahmen. Ew. Majestät sind mit angeborner Huld unseren geseßlichen Wünschen zuvorgekommen, indem Allerhôöchstdiesel- den uns sowohl über die obshwebenden außerordentlichen Um- stände, als au Úber den gegenwärtigen Stand der Ungarischen Heeresmacht verständigen zu lassen geruhten. Jm Sinne der Ge- seße von der Nothwendigkeit der Rekrutenstellung überzeugt und durchdrungen vom Streben, unsere Ergebenheit und unjse- ren Eifer in Unterstüßung der Allerhöchsten Absiche darzu- thun, bieten wir Ew. Majestät ein Refruten-Subsidium an; die Zahl und Stellungsweise ist in dem hier beigefügten

Gesebß-Entwourf ausgesprochen. Obschon wir vollfommen über-

zut sind, daß die in Betracht der vorwaltenden außerordent- ichen Umstände angebotenen 28,000 Rekruten das Ungarische eer dergestalt verstärken, daß es feindlichen Einfällen auf eine dem Ungarischen Kriegsruhme würdige Art kräftig zu widerstehen fähig wäre, bieten wir überdies Ew. Majestät, für den Fall eines feindlichen Angriffes der Erbstaaten Ew. Majestät und einer hieraus entstehenden größeren Gefahr, einstweilen, bis auf dem geseßlihen Wege des Reichstages rôßere Vertheidigungsmittel aufgeboten werden, 20,000 Re- ruten“an, unter den O die im gedachten Geseß- Entwurf näher berührt find. Geruhen Ew. Majestät huld- reicht , dieses unser Anerbieten anzunehmen und dem Gesebß-

Entwurfe die Königliche Sanction zu ertheilen. Dem Erlauch- ten. Erzhaus unerschütterlich treu, das theure Vaterland und unsern besten Vater innig liebend, werden wir uns von Une sern Vorfahren, deren Ergebenheit zur Zeit, als Ew. Maje- ät Großmutter herrschte, die Monarchie erhalten hat, zu feiner Zeit úbertrefsen lassen. Denn obgleich den Frieden lie- bend, scheuen wir, ungerecht angegrissen, die Waffen nicht z und um Gefahr vom Vaterlande abzuwenden , sind wir im Falle und Sinne des Gesebes jeden Augenblick bereit, unsere äußersten Kräfte aufzubieten. So gesinnt, mit dem besten Fürsten durch unldsbare Bande der Liebe und Treue verbun- den, im kräftigen Vertrauen auf die Stärke der Nation, die wir vertreten , blicken wir aus dem Hafen der Constitution, die seit aht Jahrhunderten die gesammte Nation beglücEt, mit ruhigem Gemüthe den Gefahren der Kriege und Mei- nungen unerschrocken entgegen.“

Der Oesterreichische Beobachter enthält Folgeti- des: „„Mehrere Pariser Journale, namentlich der Courrie français, haben in den lebverflossenen Tagen von ernsthaften Migßhelligkeiten und höchst üUnangenehmen Auftritten gespros chen, welche zwischen den Botschaftern zweier großen Europäi- hen Mächte zu Paris stattgefunden haben sollen. Obgleich in diesen Erzählungen kein Name genannt war, so lag doch unverkennbar am Tage, daß hierbei die Botschafter von Oester- reich und Rußland gemeint seyen. Wir würden über diese neue Ausgeburt des Lügengeistes keine Silbe verloren haben, wenn nicht in einem andern Pariser Blatte (dem Messager des Chambres vom 13ten d. M.) eine Art von Widerlegung dieser Fabel erschienen wäre, die aber so gestellt ist, daß in dem Gemüthe des Lesers noch immer einiger Zweifel bleiben dúrfte, ob niht etwas Wahres an der Sache gewesen. Wir sind daher ermächtigt, die oben erwähnten Erzähs lungen für durchaus grundlos zu erflären. Die innigen Freundschafts-Verhältnisse, die zwischen den Höfen von Oester- reich und Rußland obwalten, sind -die beste Bürgschaft des freundschaftlichen Einvernehmens zwischen ihren beiderseitigen Repräsentanten, welches auch, wie wir aufs bestimmteste vere sichern fönnen, feinen Augenblick gestört worden es

Die mit der Auswechselung der Ratificationen des Fries dens-Vertrags zwischen dem Kaiserlichen Hofe und dem von Maroëtfo beauftragten diesseitigen Abgeordneten, der Kor- vetcen-Capitain Bandiera und der Legationsrath v. Pflúgl, welche am 27. August auf der Rhede von Tanger angelangt waren, haben nach erfolgter Ankunft der Geleits-Mannschaft am 2. Oktober ihre Reise von da nach Mequinez, wo sich dermalen das Marofkkanische Ade befindet, fortgeseßt. Ein Schreiben aus Alkassar-Kebir enthält hierüber unter Anderm Folgendes : |

¿Am 2. Oftober um die Mittagszeit brach die Gesandt- haft Sr. Majestät von Tanger auf. Sie wurde vor den Thoren von dem Gouverneur mit seinem Gefolge erwarte. Nach den üblichen Begrüßuagen seßte der Zug sich in Bewe- gung. Den Anfang machte eine Abtheilung Reiterei der Bedeckung. An selbige reihten ' sich sechs seidene Fähnlein von verschiedenen Farben mit vergoldeten Knöpfen an der Stange, welche das Abzeichen eines Pascha, der einer Pro- vinz vorsteht, bilden. Hierauf fam der Pascha felbst mit sei- nen Leuten ,- dann folgten 250 Mann von der Bedeckungs- Reiterei, zwei Mann hoch in Schlacht - Ordnung sih bewes- gend , die militairische Musifbande der Gefßandtschaft an der Spike einer Abtheilung K. K. Marine - Jnfanterie, endlich die Oesterreichischen Äbgeordneten, umgeben von allen zu Tanger befindlichen fremden Konsuln und Vice - Konsuln in Gala - Uniform zu Pferde, welche, eine halbe Meile weit, Ersteren die Ehre ihres Geleits an edeihen zu lassen die Ges fälligfeit hatten, und von den K. K. Gesandschasts-Kavalie- ren. Den Schluß machten eine zweite Abtheiluug K. K. Mas riné-Soldatren, nebst der Dienerschaft, und 50 Mann von der Bedeckungs-Kavallerie. Gegen 4 Uhr wurde zu Hin- daly gelagert. Unterweges waren der zesandtschaft 180 Mann zu Pferde und 800 zu Fuß entgegengekommen , um ihr die im Lande gewöhnlichen Ehrenbezeugungen zu erweisen.

ie bestehen darin, daß Abtheilungen von 5 bis 6 Köpfen. im strengsten Laufe ansprengen, ihre Gewehre ganz nahe abs feuern und dann wieder eben so schnell in derselben Rich- tung zurüreiten, um neuen solchen Abtheilungen Plaß zu machen. Das Fußvolk begrüßte inzwischen mit einem bestän digen Lauffeuer und verschiedenen Kunst-Uebungen mit ihren Gewehren. Am 3. Oktober gegen 8 Uhr Morgens wurde

_ nah Garbia aufgebrochen, wo man um 2 Uhr Nachmit-

tags die Zelte aufschlug. diesen, wie die folgenden Täge, abermals : uer Am 4ten Mittags betrat die Gesandtschaft die

rovinz Larrash, Hier erwartete selbige bei dem Dorse- -

Die TArCN Cn Jan n obige :